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gipfelrast - 132/2015

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nach auf endlos wirkender Gletscheroberfläche<br />

und unter den Ski stark verpresstem<br />

Schnee dem Gletscherrücken entgegen.<br />

Grandios zeigte sich das Schneetrapez des<br />

Gipfels, das wir nach kurzer Rast angingen.<br />

Unsere Damenwelt (Annie und Jeanette) kapitulierten.<br />

Zwei von uns Männern machten<br />

Skidepot und vier erreichten den Gipfel gegen<br />

13.30 Uhr mit den Skiern – Das Rheinwaldhorn<br />

war bestiegen – 360° Rundumsicht<br />

vom höchsten Gipfel der Adula-Alpen: Glück<br />

durchströmte unsere Seelen und ins<br />

Gipfelbuch kam noch ein kleiner Vermerk:<br />

„Frieden den Völkern“<br />

Ich glaube, in solchen Momenten von<br />

Hochgefühl ist man den hässlichen<br />

Momenten des Lebens völlig abgewandt.<br />

Nach kurzer, Genuss wegen fortgeschrittener,<br />

Zeit folgte nun die Abfahrt bzw. der Abstieg<br />

zu Annie und Jeanette. Sie waren schon leicht<br />

durchgefroren aufgrund längeren Wartens.<br />

Über stark verprassten Schnee folgten wir<br />

unserem Tourenführer Walter. Ein klasse<br />

Skifahrer, doch bei Bruchharsch war auch er<br />

öfters am Ende seines Lateins. Circa zwei<br />

Stunden dauerte die Abfahrt vom Gipfel bis<br />

an die Hütte, die Schweizer Flagge war mittlerweile<br />

gehisst, sodass man das kleine<br />

Bauwerk besser erkennen konnte.<br />

Samstag: Tourenziel Güferhorn, 3380 m<br />

Über 40-45° steilen Talflankenaufschwung<br />

fast gegenüber der Hütte stiegen wir anfangs<br />

mit Skiern in schwierigen Schnee verhältnissen<br />

auf. Unsere französischen Partner<br />

meldeten Bedenken an, nachdem Phillip bei<br />

einer Spitzkehre den Halt verlor und einen<br />

längeren Abgang machte. Die Teil nehmergruppe<br />

teilte sich auf, sodass nur noch vier<br />

Alpinisten dem eigentlichen Tagesziel entgegenstrebten.<br />

Mit Steigeisen und den Skiern<br />

am Rucksack festgezurrt, erreichten wir mit<br />

Walters perfektem Instinkt leichteres Terrain<br />

und konnten nun mit Hochgenuss die Güter<br />

Lücke auf Skiern erreichen. Wind peitschte<br />

über den 2863 m hoch gelegenen Sattel, bei<br />

einer Rast beratschlagten Walter, André,<br />

Franz und ich das weitere Vorgehen.<br />

Aufkommende Bewölkung von Süden und die<br />

schlechten Schneeverhältnisse bewogen uns<br />

allerdings zur Umkehr. Von der Güter Lücke<br />

wären es nach einer Abfahrt auf den Güter<br />

Gletscher noch etwa anderthalb Stunden<br />

zum Gipfel gewesen. Wie gerne wären wir<br />

auch auf diesem Nachbargipfel des Reinwaldhorns<br />

gestanden ! Ein letzter Blick zurück<br />

und mit eleganten Schwüngen durch die<br />

Güter Lücke hinab in die offene Arena.<br />

Plötzlich ein Schrei von unserem Abfahrer<br />

Franz. Sein linker Ski hatte sich selbständig<br />

gemacht und wie ein Pfeil schoss er durch<br />

die Landschaft dem Talgrund entgegen. Was<br />

für ein Szenario, unsere Blicke folgten so lange<br />

es nur möglich war der Selbstständigkeit<br />

des Skis. Walter und ich fuhren eilig hinterher<br />

und wie durch Zufall konnten wir nach

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