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<strong>02</strong><br />
FEBRUAR<br />
<strong>2015</strong><br />
YAMAHA<br />
MT-09 STREET RALLY<br />
MV AGUSTA<br />
RIVALE 800<br />
DUCATI<br />
HYPERMOTARD<br />
ABGEHOBEN<br />
3x über 100 <strong>PS</strong><br />
Funbikes im Vergleich<br />
LESERWAHL <strong>2015</strong><br />
PREMIERE<br />
Kawasaki<br />
Versys<br />
650/1000<br />
Teil 2<br />
1. PREIS<br />
MV AGUSTA<br />
BRUTALE 800 RR<br />
Und weitere Preise im<br />
Wert von über 23 000 Euro<br />
PREMIERE<br />
Yamaha<br />
MT-09<br />
Tracer<br />
PREMIERE<br />
Ducati<br />
Scrambler<br />
1000er-TECHNIK: FAHRWERK & ELEKTRONIK<br />
Zonkos<br />
Attacke<br />
TRIUMPH<br />
SPEED<br />
TRIPLE R<br />
Deutschland € 3,90<br />
Österreich € 4,40; Schweiz sfr 7,20;<br />
BeNeLux € 4,50; Italien € 5,20;<br />
Slowenien € 5,20; Spanien € 5,20<br />
<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
INHALT 2/<strong>2015</strong><br />
Fotos: 2SNAP, MV Agusta<br />
58<br />
Stürze übers Vorderrad soll das Schräglagen-<br />
ABS künftig verhindern. Wie das System<br />
funktioniert, erklären wir im <strong>PS</strong>-Technik-Teil<br />
SZENE<br />
4 NEWS/PRODUKTE<br />
Quick-Check: MV Agusta Stradale 800;<br />
Horex-Pleite; Yamaha R1-Preise;<br />
neue DVDs; E-Racer; <strong>PS</strong> auf der<br />
Essen Motor Show; Ladegerät; Interview<br />
mit Yamaha-Chef Jörg Breitenfeld;<br />
Leseraufruf; Parts; Editorial<br />
TEST/TECHNIK<br />
10 PREMIERE<br />
Kawasaki Versys 1000<br />
14 PREMIERE<br />
Kawasaki Versys 650<br />
16 TECHNIK<br />
Fahrwerk und Elektronik der neuen<br />
Superbikes für <strong>2015</strong>: Aprilia, BMW,<br />
Ducati, Kawasaki, Yamaha<br />
24 VERGLEICHSTEST<br />
Fun-Motos: Ducati Hypermotard,<br />
MV Agusta Rivale 800, Yamaha MT-09<br />
Street Rally<br />
34 PREMIERE<br />
Yamaha MT-09 Tracer<br />
38 ZONKOS ATTACKE<br />
Triumph Speed Triple R<br />
46 LIMITED EDITION<br />
MCF-Suzuki 1100 Café Racer<br />
56 PREMIERE<br />
Ducati Scrambler<br />
58 TECHNIK-HINTERGRUND<br />
Bremsen in Schräglage mit ABS<br />
SPORT<br />
82 TEST<br />
IDM: 3C-Carbon-Ducati Panigale<br />
86 REPORTAGE<br />
Nachwuchs-Schmiede: Die ADAC<br />
MX Academy<br />
90 REPORTAGE<br />
Ex-Profi Marco Eismann startete<br />
im Suzuki GSX-R 750 Cup<br />
96 DAS SCHWARZE BRETT<br />
News aus der Hobby-Racing-Szene<br />
RUBRIKEN<br />
62 LESERBRIEFE<br />
63 MARKT<br />
80 DSK-NACHRICHTEN<br />
98 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />
<strong>PS</strong>-SPECIAL<br />
Mitstimmen und eine<br />
MV Agusta Brutale<br />
800 RR gewinnen:<br />
Die <strong>PS</strong>-Leserwahl<br />
ab Seite 69<br />
ZUBEHÖR<br />
50<br />
LESERWAHL <strong>2015</strong><br />
Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />
Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />
Offizielle<br />
Mitgliederzeitschrift<br />
<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 3
SZENE<br />
NEWS<br />
KURZ<br />
UND BÜNDIG<br />
Fotos: MV Agusta<br />
KOMPAKT – diese Eigenschaft charakterisiert<br />
das Funbike von MV, die Rivale<br />
800, am besten. Ein kleiner, handlicher<br />
Kurvenflitzer mit dem sportlichen Kick<br />
des MV-Dreizylinders (siehe Test ab<br />
S. 24). Auf dem Funbike basiert nun die<br />
neue Stradale 800, die mit besseren<br />
Allroundqualitäten neue Zielgruppen<br />
erschließen soll. Ein richtiger Tourer ist<br />
die Neue natürlich nicht. Lustig gestylte,<br />
kleine Köfferchen mit integrierten<br />
Rückleuchten bieten wenig Stauraum,<br />
der Windschutz der höhenverstellbaren,<br />
aber schmalen Scheibe hält sich<br />
auch in Grenzen.<br />
Abgesehen von den touristischen<br />
Features haben die Italiener an vielen<br />
Details gebastelt, um den nervösen<br />
Kurvenflitzer ein wenig zu zähmen.<br />
Zu diesen Maßnahmen gehören eine<br />
etwas weniger radikale Rahmengeometrie,<br />
eine verlängerte Schwinge<br />
und mehr Federweg am Hinterrad. Der<br />
Motor musste von seinem Potenzial<br />
10 <strong>PS</strong> und 1000 Umdrehungen abknapsen<br />
zugunsten eines höheren Drehmoments<br />
im unteren Drehzahlbereich.<br />
Mit größerem Schalldämpfer mit nun<br />
eckigen Endrohren ist die Stradale<br />
bereits für die schärfere Euro 4-Norm<br />
vorbereitet.<br />
Im Kern bleibt die MV aber trotz<br />
aller Beruhigungsmaßnahmen der<br />
wendige Kurvenflitzer, der permanent<br />
nach Schräglage giert. Solange der<br />
Boden eben ist, ein herrlicher Spaß.<br />
Bodenwellen machen die Stradale<br />
allerdings zum Zappelphilipp, da ist<br />
am Lenker viel Arbeit erforderlich.<br />
Dafür entschädigt der tolle Motor<br />
mit nach wie vor heiserem Sound,<br />
spritzigem Charakter und energischem<br />
Vortrieb. Die Gasannahme wurde nochmals<br />
verbessert, da gibt es rein gar<br />
nichts mehr zu beanstanden. Serienmäßig<br />
ist der Schaltautomat, der in<br />
beide Richtungen tadellos funktioniert.<br />
Auch sonst ist die MV mit verschiedenen<br />
Mappings, variablem Motor-<br />
Schleppmoment, Traktionskontrolle<br />
und Anti-Stoppie-ABS bestens für heiße<br />
Spritztouren präpariert. Nur eben nicht<br />
für lange Touren, da fehlt es letztlich<br />
doch an Sitz- und Fahrkomfort. gt<br />
01 Jede Menge<br />
Infos im<br />
nun helleren<br />
Display der<br />
Stradale,<br />
allerdings<br />
etwas unübersichtlich<br />
dargeboten<br />
<strong>02</strong> Die kleine<br />
Scheibe ist<br />
etwas fummelig<br />
um fünf<br />
Zentimeter<br />
verstellbar;<br />
das nützt<br />
aber in puncto<br />
Windschutz<br />
nichts, der<br />
bleibt mäßig<br />
01<br />
<strong>02</strong><br />
4 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
HOREX-INSOLVENZ<br />
AUS IN AUGSBURG<br />
Keine frohe Botschaft gab es für die 29 Horex-Mitarbeiter<br />
vor Weihnachten. Nachdem am 28. August<br />
2014 der Insolvenzantrag gestellt<br />
wurde, fand der Insolvenzverwalter<br />
bis Ende November<br />
keinen Investor für den<br />
Produzenten des VR6-<br />
Motors, der mehrere<br />
Roadster-Modelle befeuert. Am 28.<br />
November erreichten die Mitarbeiter,<br />
die auf der INTERMOT noch in<br />
Eigenregie den Horex-Stand betrieben<br />
hatten, die Kündigungsschreiben.<br />
Mehrere interessierte<br />
Investoren sollen wieder abgesprungen<br />
sein. Dann wurde<br />
die Produktion stillgelegt.<br />
Jetzt stehen die Marke und<br />
die Patente zum Verkauf.<br />
Foto: Yamaha Motor Europe NV<br />
Yamaha-Preise<br />
WER BALD DIE NEUE YAMAHA R1<br />
SO HERZEN MÖCHTE WIE VALEN-<br />
TINO ROSSI, SOLLTE 18 495 EURO<br />
BEREITHALTEN. DAS IST NÄMLICH<br />
DER OFFIZIELLE PREIS, DEN<br />
YAMAHA JETZT BEKANNT GAB.<br />
WER ES NOCH ETWAS EXKLUSIVER<br />
WILL UND DIE R1M MIT ELEKTRO-<br />
NISCHEM FAHRWERK ETC. KAU-<br />
FEN MÖCHTE, MUSS 22 995<br />
EURO HINBLÄTTERN. DIE<br />
PREISE LIEGEN DAMIT<br />
IM BEREICH DER BMW<br />
S 1000 RR.<br />
Foto: Jörg Künstle<br />
EDITORIAL<br />
GUTES NEUES JAHR?<br />
Für mich hat <strong>2015</strong> nicht uneingeschränkt<br />
gut angefangen. Denn jetzt<br />
ist klar: In diesem Jahr wird es keine<br />
Rennen in Schleiz geben. Das ist ein<br />
herber Verlust für den Motorrad-<br />
Rennsport. Ich mag gar nicht eingehen<br />
auf die Fehler, die auf Seiten von<br />
Befürwortern und Gegnern der ältesten<br />
Naturrennstrecke Deutschlands<br />
gemacht wurden, aber die Gerichte<br />
müssen sich mit dem Fall beschäftigen,<br />
weil eine Minderheit gegen den<br />
Lärm der Rennen geklagt hat. Jetzt<br />
stellen wir uns mal dumm und vor, es<br />
klagt jemand gegen den Kölner Karneval,<br />
eine Woche Ausnahmezustand,<br />
Mega-Lärm Tag und Nacht. Man mag<br />
sich gar nicht ausmalen, wie die Jecken<br />
auf die Barrikaden gingen. Die<br />
ganze Nation würde fassungslos den<br />
Kopf schütteln über so viel Intoleranz<br />
gegenüber dieser rheinischen Tradition.<br />
In Schleiz ist das anders – trotz<br />
Tradition und den Rennbegeisterten<br />
als wichtigem Wirtschaftsfaktor ist<br />
dort Schluss mit lustig. Sicher auch<br />
bald mit dem Autobahnschild „Rennstadt<br />
Schleiz“. Denn was nicht ist,<br />
kann keine Zier sein. Künftig wird<br />
Deutschland eben arglos an dem<br />
kleinen, thüringischen Städtchen vorbeihuschen<br />
und sich fragen: „Schleiz<br />
– was ist das?“ Gastronomen und<br />
Einzelhandel werden wehmütig an<br />
die Typen mit ihren Hängern voll Motorrädern<br />
denken. Und wenn Schleiz<br />
Schule und Kindergarten sanieren<br />
muss, wird man merken, dass die Gewerbesteuer<br />
auch nicht mehr das ist,<br />
was sie war. In Köln ist derweil wieder<br />
Karneval. Aber vielleicht ändert<br />
sich ja doch noch etwas in den Köpfen,<br />
das wäre mein Wunsch für <strong>2015</strong>!<br />
Uwe Seitz,<br />
leitender<br />
Redakteur<br />
Foto: Yvonne Hertler
Foto: Hersteller<br />
KURZ & KNAPP<br />
++ SCHRAUBER-BUCH ++<br />
Bei Louis ist bereits in dritter<br />
Auflage das „Schrauberbuch“<br />
erschienen. Neben<br />
seiner Funktion als Werbeträger<br />
für Produkte aus eigenem<br />
Haus liefert das kostenlose<br />
Heft auch sinnvolle<br />
Tipps rund ums Thema Motorradwartung.<br />
In den Louis-<br />
Shops oder www.louis.de<br />
++ TOLLE BILDER ++<br />
Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen<br />
von Julius Weitmann<br />
sind legendär, und Sie können<br />
sich nun seine spektakulärsten<br />
und schönsten<br />
Motorsport-Fotos in vielen<br />
verschiedenen Größen nach<br />
Hause holen: Mehr als 300<br />
Motive stehen zur Auswahl,<br />
die Sie sich gestochen scharf<br />
als FineArt-Print, Foto auf<br />
Leinwand, auf Aluplatte oder<br />
hinter Acrylglas bestellen<br />
können. Die Preise beginnen<br />
bei 75 Euro (inklusive Versand),<br />
die Lieferzeit beträgt<br />
etwa acht bis zehn Werktage.<br />
http://view.bilderwelt.automotor-und-sport.de/<br />
++ KATALOG ++<br />
Wunderlich als<br />
BMW-Spezialist<br />
hat in jüngster<br />
Vergangenheit<br />
sein Sortiment gerade<br />
im Straßenbereich<br />
deutlich<br />
erweitert. Jetzt<br />
gibt es einen separaten<br />
Off- und<br />
Onroad-Katalog.<br />
www.wunderlich.de<br />
++ FUEL ++<br />
Unsere geschätzten Kollegen<br />
im Verlag haben sich ein<br />
neues Projekt gesucht, das<br />
seit 19. Dezember am Kiosk<br />
liegt und FUEL heißt. Darin<br />
geht es natürlich um Motorräder,<br />
aber vor allem um den<br />
Motorrad-Lifestyle, Umbauten,<br />
Reportagen usw. Das<br />
Heft kostet 6,50 Euro und ist<br />
136 Seiten stark. Freunde<br />
von Café Racern und der Umbau-Szene<br />
werden viel Spaß<br />
damit haben.<br />
E-RACER<br />
SCHARFE FORM<br />
Es ist ja nicht so, dass E-Bikes per se aussehen müssen wie<br />
Schuhkartons auf zwei Rädern. Dass es Rennserien für die<br />
Bikes gibt, ist auch nicht verkehrt. Leider sind die ersten Versuche,<br />
solche Rennserien ordentlich in Szene zu setzen und<br />
als Alternative zu Verbrennungsmotoren darzustellen, bisher<br />
allesamt gescheitert. Hauptproblem: Reichweite und Preis. Die<br />
US-Firma Lightning Motorcycles hat jetzt ein straßenzugelassenes<br />
Sport-Elektrorad mit astreiner Superbike-Optik an den<br />
ersten Kunden verkauft. Die LS-218 kostet 38 000 US-Dollar.<br />
Der Name stammt von der angegebenen Höchstgeschwindigkeit<br />
von 218 mph (ca. 380 km/h). Umgerechnet etwa 200 <strong>PS</strong><br />
leistet der Antrieb und hat ein<br />
sensationelles Drehmoment<br />
von 227 Nm. Die Reichweite<br />
beträgt 160 bis maximal<br />
290 Kilometer –<br />
dann steht die LS-218<br />
für Stunden.<br />
225 Kilo soll die<br />
LS-218 wiegen.<br />
Das ist mehr<br />
als ein aktuelles<br />
Superbike<br />
Fotos: Hersteller<br />
MOTORSPORT ZUM ANSCHAUEN<br />
JAHRESRÜCKBLICK<br />
Auf der Doppel-DVD mit dem Grand Prix-Jahresrückblick<br />
2014 sorgen über 400 Minuten Rennaction,<br />
Hintergrund und unterhaltsame Nebensächlichkeiten<br />
für Kurzweil bei allen Race-Fans. DVD 1 behandelt<br />
alle Rennen der Moto3 und Moto2, auf dem zweiten<br />
Silberling geht Rennen für Rennen die MotoGP-Elite<br />
an den Start. Besonders die MotoGP-Bilder sind<br />
spektakulär und leben vom spannenden Saisonverlauf<br />
hinter Champion Marc Márquez. 24,99 Euro im<br />
<strong>PS</strong>-Shop auf www.ps-online.de<br />
Ein Jahr weiter zurück reicht die Doku „Last Gladiator“.<br />
Darin geht es um den Macau Grand Prix,<br />
das irrwitzige Straßenrennen in der südchinesischen<br />
Spielermetropole, bei dem der deutsche<br />
IRRC-Champion Didier Grams regelmäßig startet.<br />
Der Sachse steht dann auch im Zentrum dieser<br />
DVD, die beim IOC-Sportfilmfestival in Mailand aus<br />
1300 Filmen als beste Sport-Doku nominiert war.<br />
Die DVD hat mit vielen Extras wie einer Onboard-<br />
Runde eine Länge von 74 Minuten und kostet 19,90<br />
Euro. Vertrieb: info@heidger-motorsport.de<br />
Foto: Lightning Motorcycle<br />
6 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
Fotos: Yvonne Hertler<br />
01<br />
<strong>02</strong><br />
01 Die Ducati 1198<br />
von Lukas-Design<br />
war eines der Leser-<br />
Bikes in Essen<br />
<strong>02</strong> Auf drei Ausstellungsflächen<br />
warb<br />
<strong>PS</strong> für die Faszination<br />
sportlicher Motorräder<br />
und traf den<br />
Geschmack des<br />
Publikums<br />
<strong>PS</strong> IN ESSEN<br />
BOTSCHAFTER<br />
Eine große Sport-Bike-Ausstellung<br />
zeigte <strong>PS</strong> auf der Essen<br />
Motor Show in Halle 4 und<br />
war gleichzeitig Botschafter<br />
für Motorradfahrer in der<br />
bisher von der Autowelt dominierten<br />
Messe. Zehn Leser-<br />
Bikes und zehn ausgesuchte<br />
Renn- und Sportmotorräder<br />
stellte die Redaktion dort aus.<br />
An zehn Tagen kamen über<br />
350 000 Fans nach Essen und<br />
bestaunten vom Formel<br />
1-Rennwagen bis zur Wilbers-<br />
IDM-BMW HP4 alles, was<br />
mit viel <strong>PS</strong> auf zwei und vier<br />
Rädern für Gänsehaut sorgt.<br />
Foto: mps-Fotostudio<br />
Kunzer MPD 90<br />
DAS STROMDEPOT IST DER KNALLER! MIT DEM NUR 285<br />
GRAMM SCHWEREN LITHIUM-IONEN-AKKU LASSEN SICH<br />
TATSÄCHLICH ZWEI MOTORRÄDER MIT TIEF ENTLADENEN<br />
BATTERIEN STARTEN – LÄNGERE ORGELEI MIT DEM E-STAR-<br />
TER INKLUSIVE. SATTE NEUN AMPERESTUNDEN<br />
KAPAZITÄT DES NUR 132 MM LANGEN, 74 MM BREI-<br />
TEN UND 24 MM HOHEN WINZLINGS MACHEN DAS<br />
MÖGLICH. DAS SET MIT STARTER-KLEMMEN UND<br />
LADEKABEL FÜR IPHONES UND TABLOIDS LIEGT BEI<br />
89 EURO. BEZUG ÜBER WWW. KUNZER.DE<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 7
Foto: Katrin Sdun / MOTORRAD<br />
INTERVIEW<br />
YAMAHA-AUFWIND<br />
JÖRG BREI-<br />
TENFELD<br />
IST SEIT<br />
2013 CHEF<br />
VON<br />
YAMAHA<br />
DEUTSCH-<br />
LAND.<br />
?<br />
Nach einer<br />
längeren<br />
Durststrecke kann Yamaha auf ein<br />
sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.<br />
Wie sieht die Prognose<br />
für <strong>2015</strong> aus?<br />
! 2014 erreichten wir ein Umsatzplus<br />
von 43 Prozent. Das liegt in hohem<br />
Maße an den neuen Modellen MT-<br />
07 und MT-09. Dieses Jahr erwarten<br />
wir nochmals eine Steigerung von zirka<br />
30 Prozent. Dazu wird auch die<br />
neue MT-09 Tracer (ab Seite 34,<br />
die Red.) beitragen, bei der wir mit<br />
2000 verkauften Einheiten rechnen.<br />
? Yamaha führt auch Jet-Skis,<br />
Außenbordmotoren, Stromgeneratoren<br />
und weitere Produkte. Wie hoch<br />
ist der prozentuale Anteil der Motorräder/Leichtkrafträder<br />
am gesamten<br />
Umsatz?<br />
! Der liegt bei rund 70 Prozent.<br />
? Erfreulicherweise zieht außer<br />
den hubraumstärkeren Maschinen<br />
auch der 125er-Markt deutlich an.<br />
Woran liegt das?<br />
! Viele junge Leute entdecken das<br />
Thema Leichtkraftrad/Motorrad wieder<br />
für sich. Wir sehen, dass dieser<br />
Gruppe die virtuelle Welt nicht mehr<br />
genügt. Sie wollen mehr erleben, als<br />
ihnen Computer und Spielkonsolen<br />
bieten. Dieser Trend hält aus unserer<br />
Sicht noch weitere Jahre an.<br />
? Der Markt hat sich in den vergangenen<br />
Jahren stark verändert,<br />
Supersportler spielen nur noch<br />
eine untergeordnete Rolle. Welchen<br />
Maschinen gehört die Zukunft?<br />
! Ich denke, der Boden bei den Supersportlern<br />
ist erreicht. Für die neue<br />
R1 planen wir 800 verkaufte Einheiten.<br />
Der Trend zu Retro-Bikes und Café<br />
Racern wird sich noch verstärken.<br />
Hohen Zulauf erwarten wir auch bei<br />
sportlichen Reisemotorrädern wie der<br />
MT-09 Tracer oder der BMW S 1000<br />
XR. Alles in allem dürfen sich unsere<br />
Kunden 2016 und 2017 auf weitere<br />
spannende Modelle freuen.<br />
LESERAUFRUF<br />
TECHNIK-FRAGEN<br />
Unglaublich, was teilweise in Foren geschrieben und empfohlen<br />
wird. Dem wollen wir entgegentreten und unsere Erfahrung<br />
und im Zweifel unsere guten Kontakte zu absoluten<br />
Experten nutzen: Ab <strong>PS</strong> 3/<strong>2015</strong> wollen wir Ihre Fragen direkt<br />
beantworten und so vielleicht mit dem einen oder anderen<br />
Mythos oder Unsicherheiten aufräumen. Wenn Sie also wissen<br />
wollen, woher beispielsweise Chattering kommt und wie man<br />
es abstellt, mit welchen Reifen Sie künftig noch schneller sein<br />
werden oder ob Racing-Gabelöl tatsächlich die Dämpfung positiv<br />
beeinflusst, dann schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihrer<br />
Frage an <strong>PS</strong>@motorpresse.de und „Technik“ im<br />
Betreff. Hier werden Sie geholfen!<br />
Champion-Kalender<br />
OB GRAND PRIX, LANG-<br />
STRECKEN-WM, ROAD-<br />
RACING ODER NATIONALE<br />
MEISTERSCHAFTEN, AUF<br />
DEM „CHAMPION-KALEN-<br />
DER“ VON TONI BÖRNER<br />
SIND ALLE DRAUF, DIE<br />
2014 EINEN TITEL GEHOLT<br />
HABEN. 25 EURO BEI<br />
WWW.HIGHSIDEPR.COM<br />
Haben Sie eine Frage rund<br />
ums Motorrad, die Sie schon<br />
lange beschäftigt? Her damit,<br />
wir beantworten sie gerne<br />
im neuen Technik-Teil!<br />
Fotos: icsnaps - Fotolia, Jörg Künstle<br />
Foto: Hersteller<br />
8 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
NEUES ZUBEHÖR<br />
QUER<br />
BEET<br />
BÜSE bietet mit dem<br />
ROCC 771 einen<br />
Enduro-Helm mit Visier<br />
und Sonnenblende.<br />
Der CE-geprüfte<br />
Helm kommt jetzt<br />
in sieben Farben<br />
(neu: Grün/Schwarz &<br />
Weiß/Rot). Die Hebel<br />
wirken etwas billig,<br />
aber das ist der Helm<br />
mit 159,95 Euro auch.<br />
www.buese.com<br />
SIDIs Black Rain ist<br />
der sportliche Tourenstiefel<br />
mit wasserdichter<br />
Membran.<br />
Neben Uni-Schwarz<br />
gibt es den Stiefel<br />
auch in Gelb-Schwarz<br />
in den Größen 36 bis<br />
50. 219,95 Euro<br />
www.sidisport.com<br />
MICHELIN wird im<br />
Joint Venture mit dem<br />
chinesischen Hersteller<br />
Jihua u. a. Motorradstiefel<br />
bringen.<br />
Zwei Typen soll es<br />
geben, vor allem mit<br />
legerem Outfit (Bild).<br />
www.michelin.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
HJC stellt mit schöner<br />
Regelmäßigkeit die<br />
Helm-Designs seines<br />
Image-Trägers Jorge<br />
Lorenzo vor. Jetzt<br />
kommt der RPHA10+<br />
als „Ghost Fuera“<br />
und „Speed Machine“<br />
(Bild) für 539,95 bzw.<br />
599,95 Euro.<br />
www.hjc-europe.com<br />
MODEKA Die AFT-<br />
Touring-Kombi besticht<br />
nicht nur durch<br />
sehr gute Verarbeitung<br />
und Passform,<br />
sondern vor allem<br />
durch ein super<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Die Jacke<br />
gibt es ab 349 Euro,<br />
die Latzhose (mit<br />
Verbindungsreißverschluss)<br />
ab 249 Euro.<br />
Lieferbar in XS bis<br />
6XL. Ab Größe 5XL<br />
wird ein Aufpreis von<br />
10 Prozent fällig.<br />
www.modeka.de
PREMIERE<br />
KAWASAKI VERSYS 1000<br />
DAS CRUI<br />
10 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
Schnelle Wechselkurven und Kehren,<br />
gern auch mal mit mäßigem<br />
Asphalt, auf ausgedehnten Touren<br />
sind die Sache der Versys 1000<br />
Bisher war die Versys<br />
1000 kein Renner,<br />
zumindest nicht<br />
im Verkauf. Mit neuer<br />
Optik und einigen<br />
Überarbeitungen<br />
soll sich das ändern.<br />
Potenzial war<br />
immer da.<br />
Text: Uwe Seitz; Fotos: Kawasaki<br />
Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen:<br />
So ein Motorrad in einem sportlichen<br />
Motorrad-Magazin? Und Sie<br />
haben recht – vordergründig. Doch<br />
es gibt drei gute Gründe, warum die<br />
Kawasaki Versys 1000 in <strong>PS</strong> stattfindet.<br />
Erstens betont Kawasaki auf der Präsentation<br />
ausdrücklich die neue Sportlichkeit<br />
der Versys – die man ihr mit<br />
der schnittigeren Frontverkleidung<br />
nun auch ansieht. Zweitens steckt der<br />
druckvolle Vierzylinder der Z 1000 in<br />
dem Sporttourer – das kann gar nicht<br />
so unsportlich sein. Und drittens war<br />
schon der Vorgänger weitaus Attackefreudiger<br />
als sein tumbes, bummelantes<br />
Aussehen erahnen ließ. TT-Sieger<br />
Ian Hutchinson hat mich das spüren<br />
lassen, als er beim TT-Presse-Event<br />
2013 auf der R1 durch Douglas raste<br />
und ich auf eben einer Versys 1000<br />
hinterhersprinten sollte. „Oh“, dachte<br />
ich damals dann in Kirkmichael, „dieser<br />
Eimer geht ja prächtig.“<br />
Jetzt hat Kawasaki den Zylinderkopf<br />
und die Einspritzung überarbeitet und<br />
entlockt dem Reihenmotor nominell<br />
zwei <strong>PS</strong> mehr. Brummen Sie jetzt bitte<br />
kein zynisches „Wahnsinn“, denn man<br />
mag diesem Motor vielleicht keine zwei<br />
Mehr-<strong>PS</strong> anmerken, aber auf den windigen<br />
Straßen den Ätna hoch überzeugte<br />
der Motor mit Druck ab 2000/<br />
min bis knapp über 10000/min, und da<br />
wird es dann schon sportlich.<br />
Der Motor ist das Paradestück<br />
der Kawasaki Versys 1000<br />
Den gierigen Punch, den die Z 1000<br />
oben heraus abliefert, mag die Versys<br />
vielleicht nicht bieten, dafür schiebt sie<br />
aber kaum über Standgas sorgenfrei<br />
durch Ortschaften und an Autoschlangen<br />
vorbei – und zwar in fast jedem<br />
SE SHIP<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 11
eliebigen Gang. Obwohl das flauschige<br />
Getriebe geradezu zum Schalten<br />
einlädt, darf man bei der Gangwahl<br />
auch mal schlampern. Allerdings nicht,<br />
wenn es auf die Jagd geht, denn wer<br />
die Versys peitschen möchte, muss den<br />
Schalthebel in Supersport-Manier bedienen<br />
– für Drehmoment unten rum<br />
muss man Power oben leider opfern.<br />
Lustvoll angepackt offenbart die<br />
Versys überraschend viel Handlichkeit.<br />
Das Umlegen in Wechselkurven gelingt<br />
mit dem breiten, jetzt noch kräftigeren<br />
Lenker und dem hohen Schwerpunkt<br />
des Bikes großartig. Kaum zu glauben,<br />
dass die Versys um satte elf Kilogramm<br />
schwerer geworden ist! Die saubere<br />
Gasannahme spielt ihr hier auch in die<br />
Karten, und die Bremsen, die direkt<br />
von der Z 1000 übernommen wurden,<br />
arbeiten auf sehr gutem Niveau, weil<br />
sie zwar nicht sportlich hart zupacken,<br />
aber akkurat und sauber dosierbar<br />
agieren und nach leichtem Nachgeben<br />
im Hebel auf dem ersten Stück der<br />
Hatz dann stabil den Druckpunkt markieren.<br />
Das neue Bosch-ABS 9.1 MP ist<br />
gelungen abgestimmt und greift erst<br />
ein, wenn der Pilot es wirklich übertreibt.<br />
Ich möchte mal behaupten, dass<br />
der typische Versys-Kunde nur im Notfall<br />
spüren wird, dass er überhaupt<br />
ABS hat – sehr gut! Die Bridgestone<br />
T30-Sporttouren-Reifen, die Pirelli auf<br />
der Versys abgelöst haben, passen<br />
sehr gut zum Motorrad, stellen sich<br />
niemals auf und servieren guten Grip.<br />
Sollte der mal abreißen, steht eine dreistufige<br />
Traktionskontrolle bereit, die<br />
sich sogar abschalten lässt.<br />
Das Fahrwerk macht die<br />
Bestimmung deutlich<br />
Leider ist das Fahrwerk das größte Argument<br />
gegen die von Kawasaki propagierte<br />
Sportlichkeit, denn selbst die<br />
neue Kayaba-Gabel mit Vorspannung<br />
und Zugstufe in je einem Holm wie<br />
auch das Federbein mit Vorspannung<br />
per Handrad und Zugstufe sind für<br />
echte Attacken zu sehr unterdämpft, so<br />
dass die Versys in lang gezogenen Kurven,<br />
die mit viel Druck gefahren werden,<br />
gern schaukelt und bei heftigen<br />
Anbremsern ganz schön schnell den<br />
Knicks macht. Das limitiert das Potenzial<br />
von Motor und Bremsen.<br />
Dafür ist es auf den teilweise katastrophalen<br />
sizilianischen Sträßchen verdammt<br />
bequem. Ansprechverhalten<br />
und Komfort sind die Stärke dieser<br />
Dämpferlösung. Für noch mehr Komfort<br />
haben die Kawa-Ingenieure den an vier<br />
Punkten mit dem Brückenrahmen verbundenen<br />
Motor jetzt an zwei Stellen in<br />
Gummi gelagert, um die bekannten feinen<br />
Vibrationen des Vierlings in mittleren<br />
Drehzahlen abzustellen. Das ist teilweise<br />
gelungen. Ganz sensible Wesen<br />
spüren die Vibrationen noch zwischen<br />
4500 und knapp 6000/min, aber sie<br />
sind kaum noch der Rede wert.<br />
Was sonst noch für die Versys<br />
spricht, sind dann ganz klar unsportliche<br />
Werte wie ein zusätzliches Regen-<br />
Mapping oder der nun serienmäßige<br />
Hauptständer, der zusammen mit der<br />
neuen Verkleidung und dem verstärkten<br />
Rahmenheck für die satten Mehr-<br />
Kilos sorgt. Dass Letzteres nun stabiler<br />
ausfällt, beschert dem Versys-Fan ein<br />
sattes Zuladungsgewicht und die Option<br />
zu einer regelrechten Schrankwand<br />
aus Topcase und Seitenkoffern. Und<br />
deshalb darf die Versys an dieser Stelle<br />
in <strong>PS</strong> auch mal auftauchen, denn<br />
wenn Sie es in diesem Leben noch<br />
schaffen wollen, Ihre Olle oder die<br />
neue junge Flamme an Ihrer Seite hinten<br />
aufs Motorrad zu locken, wird gebückte<br />
Haltung und die Mitnahme-<br />
Möglichkeit lediglich einer Zahnbürste<br />
nicht reichen. Dass es trotz Cocktailkleid,<br />
Schminkkoffer, drei Paar Pumps<br />
und den hohen Stiefeln übers Wochenende<br />
noch sportlich zugehen kann –<br />
mit allen Kompromissen, klar –, dafür<br />
könnte dann die Versys sorgen.<br />
Ohne Kofferburg brilliert die Kawasaki<br />
Versys 1000 mit schönem Punch aus<br />
dem Keller und großer Handlichkeit<br />
01 In der Gabel sind Feder und<br />
Zugstufen-Dämpfer in den Holmen<br />
getrennt untergebracht<br />
<strong>02</strong> Mit einem Schalter am linken<br />
Lenkerende lassen sich die Tacho-<br />
Anzeige, ABS und TC einstellen<br />
03 Dem kompakten, aber übersichtlichen<br />
Cockpit fehlt eine Ganganzeige,<br />
die es optional im Zubehör<br />
gibt, ebenso wie eine Griffheizung<br />
01<br />
<strong>02</strong><br />
12 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
03<br />
DATEN<br />
KAWASAKI<br />
VERSYS 1000<br />
ANTRIEB<br />
Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 88 kW (120 <strong>PS</strong>) bei 9000/min*,<br />
1<strong>02</strong> Nm bei 7500/min*, 1043 cm³, Bohrung/Hub:<br />
77,0/56,0 mm, Verdichtung:<br />
10,3:1, Zünd-/Einspritzanlage, 38-mm-<br />
Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />
Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
63 Grad, Nachlauf: 106 mm,<br />
Radstand: 1520 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />
43 mm, Federweg v./h.: 150/150 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
180/55 ZR 17, 310-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Schwimmsätteln<br />
vorn, 250-mm-Einzelscheibe mit<br />
Einkolben-Schwimmsattel hinten,<br />
ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 250 kg*,<br />
Tankinhalt: 21 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
12190 Euro (zzgl. NK)*<br />
* Herstellerangabe<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 13
PREMIERE<br />
KAWASAKI VERSYS 650<br />
LITTLE<br />
MAN<br />
BIG<br />
Auch die kleine 650er-<br />
Versys erhielt den neuen<br />
sportlicheren Look.<br />
Dazu gab es noch mehr<br />
Power – all das tut ihr<br />
gut, oder?<br />
Text: Uwe Seitz; Fotos: Kawasaki<br />
Im Jahr 2007 kam die Zweizylinder-<br />
Versys zur Welt. <strong>PS</strong> war dabei, zog<br />
ein freches Wheelie vor der Foto-<br />
Location, wirbelte alles mit dem<br />
Street-Surf-Bike auf und gab eigentlich<br />
nur der Optik noch eine mit. Was die<br />
Fahreigenschaften der Ur-Versys anging,<br />
blieb dem <strong>PS</strong>-Tester keine Wahl –<br />
die Versys war flink und handlich, das<br />
Fahrwerk sportlich straff genug abge-<br />
stimmt und der Reihenzweizylinder<br />
mit 64 <strong>PS</strong> irgendwie noch akzeptabel<br />
befeuert. Das Wesen der Kawasaki<br />
sagte dem <strong>PS</strong>-Tester jedenfalls zu, und<br />
die neue Kategorie Funbike lieferte<br />
die passende Schublade.<br />
Zeitsprung – <strong>2015</strong>: Aus dem hochbeinigen<br />
Street-Surfer mit der komischen<br />
Optik ist ein ausgewachsenes<br />
Motorrad mit großer, scharf geschnitte-<br />
14 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
ner Verkleidung geworden, dem Kawasaki<br />
heuer zwar eine gesteigerte Sportlichkeit<br />
zuschreibt, das de facto aber<br />
einfach ein größeres Motorrad ist, das<br />
mehr in Richtung Reise tendiert als zur<br />
sportlichen Allzweckwaffe. Unterstrichen<br />
wird dieser Eindruck durch das<br />
Mehr an Kilos, sieben sind es zusätzlich<br />
geworden.<br />
Dafür hat der 650er-Twin zu damals<br />
nominell fünf <strong>PS</strong> zugelegt, macht jetzt<br />
69 <strong>PS</strong>. Sportfans werden dabei sicher<br />
nicht gleich in Ekstase geraten, aber es<br />
fährt sich richtig gut damit. Der Motor<br />
war schon immer gelungen und ist es<br />
jetzt noch mehr. Unter anderem durch<br />
eine einteilige Auspuffanlage vom<br />
01<br />
03<br />
Krümmer bis zur Schalldämpferkappe.<br />
Ohne nennenswerte Fehler bollert der<br />
Motor vor sich hin, geht gut ans Gas<br />
und liefert genug Schub für gemütliche<br />
wie auch etwas engagiertere Runden.<br />
Wildes Dahinsurfen, freche Bremsmanöver<br />
und tiefes Abwinkeln – all die<br />
feinen Dinge, die <strong>PS</strong> damals an der<br />
Ur-Versys so verblüfften – sind <strong>2015</strong><br />
allerdings nicht mehr ganz so easy aus<br />
dem Ärmel zu schütteln.<br />
Die Dämpfung ist jetzt deutlich<br />
softer, mehr auf Komfort für lange<br />
Strecken ausgelegt. Das Federbein mit<br />
einstellbarer Federbasis per Handrad<br />
unterstreicht den Grundgedanken.<br />
Für bessere Bedienbarkeit bei mehr<br />
<strong>02</strong><br />
01 Das einfache Cockpit in typischer<br />
Kawa-Optik ist geblieben.<br />
Eine Ganganzeige gibt es separat<br />
und optional in der Verkleidung<br />
<strong>02</strong> Wie bei der großen Versys sind<br />
nun auch bei der 650er die Gabelholme<br />
mit unterschiedlichen<br />
Dämpferfunktionen versehen<br />
03 Statt Zugstufe wie früher bekam<br />
das neue Federbein der Versys<br />
ein Handrad für die Vorspannung –<br />
für Fahrer mit Gepäck und Sozia<br />
sehr hilfreich<br />
04 Die Versys ist deutlich wuchtiger<br />
geworden. Der Tank etwa fasst<br />
jetzt 21 Liter und sorgt für große<br />
Reichweiten<br />
DATEN<br />
KAWASAKI<br />
VERSYS 650<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 51 kW (69 <strong>PS</strong>) bei 8500/min*,<br />
64 Nm bei 7000/min*, 649 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 83,0/60,0 mm, Verdichtung: 10,8:1,<br />
Zünd-/Einspritzanlage, 38-mm-Drosselklappen,<br />
mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />
Sechsganggetriebe,<br />
Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65 Grad, Nachlauf: 108 mm,<br />
Radstand: 1415 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />
41 mm, Federweg v./h.: 150/145 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/4.50 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
160/60 ZR 17, 300-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Doppelkolben-Schwimmsätteln<br />
vorn, 250-mm-Einzelscheibe mit<br />
Einkolben-Schwimmsattel hinten,<br />
ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 216 kg*,<br />
Tankinhalt: 21 Liter<br />
GRUNDPREIS<br />
7695 Euro (zzgl. NK)*<br />
* Herstellerangabe<br />
Zuladung mit dem Koffersystem kam<br />
das Handrad dazu, die bei sportlichen<br />
Fahrern aber so beliebte Einstellbarkeit<br />
etwa der Zugstufe wurde dafür jedoch<br />
aufgegeben.<br />
Unterm Strich blieb die Versys aber<br />
immer noch dieser Everybody‘s Darling,<br />
sollte man solche Fahrzeuge nicht<br />
schon grundsätzlich ablehnen. Denn<br />
die 650er kann von allem ein bisschen<br />
und bietet damit Motorrad-Spaß auf<br />
breiter Basis. Nur diese grundsätzliche<br />
Lockerheit hat sie für ein anspruchsvolleres<br />
Äußeres aufgegeben. Käufer<br />
dürfte sie dadurch vermutlich aber<br />
mehr bekommen.<br />
FAZIT<br />
04<br />
KAWASAKI VERSYS 650 Optisch<br />
hat die 650er klar dazugewonnen.<br />
Aus ihr ist jetzt ein großes, ernst zu<br />
nehmendes Motorrad geworden.<br />
Geblieben ist ihr zum Glück der gut<br />
gemachte Twin, der noch etwas<br />
Schub bekam, und das schöne<br />
Fahrverhalten. Die Versys ist ein<br />
Allzweck-Werkzeug – Allzweck-<br />
Waffe wäre wahrlich übertrieben.<br />
<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 15
TECHNIK<br />
NEUE SUPERSPORTLER<br />
VOLL<br />
ELEKTRON<br />
In Teil 1 unserer Technik-Betrachtung<br />
klärten wir die Motorenkonzepte<br />
der neuen Supersportler.<br />
Nun geht es um Fahrwerke, Bremsen<br />
und elektronische Fahrhilfen.<br />
Text: Michael Pfeiffer; Fotos: Hersteller<br />
16 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
IK<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 17
APRILIA<br />
RSV4 RR<br />
Im ersten Teil unserer technischen<br />
Analyse der neuen Supersportler<br />
haben wir uns in die Motorentechnik<br />
vertieft. Klar ist: Um die über<br />
200 <strong>PS</strong> starken Wahnsinns-Triebwerke<br />
auch nur halbwegs zu bändigen,<br />
braucht es nicht nur Fahrwerkstechnik<br />
vom Allerfeinsten, sondern auch noch<br />
jede Menge an elektronischen Helferlein.<br />
Nur so kann ein verantwortungsvoller<br />
Hersteller heute eine Rakete vom<br />
Schlage einer BMW S 1000 RR oder<br />
gar einer Kawasaki Ninja H2 mit Kompressormotor<br />
auf den öffentlichen Straßenverkehr<br />
loslassen. Und komme mir<br />
ja keiner damit, er würde 200 <strong>PS</strong> auch<br />
ohne Traktionskontrolle und Wheelie-<br />
Regelung im Griff haben. Niemals!<br />
Einmal etwas doof bei der richtigen<br />
Drehzahl am Gas gedreht und schon<br />
steht die Fuhre auf dem Hinterrad.<br />
Bei 200 <strong>PS</strong> und mehr geht das auch<br />
noch im dritten Gang.<br />
Aber schön der Reihe nach. Zunächst<br />
wollen wir die Fahrwerkskonzepte<br />
der fünf neuen Supersportler<br />
beleuchten. Danach die Bremsanlagen<br />
und zu guter Letzt das Thema elektronische<br />
Fahrhilfen.<br />
Grundsätzlich muss ein Rahmen<br />
nicht nur den Motor und die beiden<br />
Radaufhängungen aufnehmen. Er sollte<br />
auch noch die richtige Steifigkeit aufweisen,<br />
um die Maschine stabil bei<br />
Topspeed auf der Autobahn liegen<br />
zu lassen und trotzdem noch flexibel<br />
genug sein für schnelle Schräglagenwechsel<br />
ohne viel Lenkergezappel.<br />
Drei der fünf Hersteller vertrauen da<br />
auf den bewährten Aluminium-Brückenrahmen.<br />
Diese einst von Bimota<br />
in der YB4 erstmals in Serie gebrachte<br />
Bauweise verbindet auf möglichst<br />
geradem Weg den Steuerkopf und die<br />
Schwingenlagerung. Aprilia bringt da<br />
den schmal bauenden 65-Grad-V4<br />
prima unter, die BMW und die Yamaha<br />
wirken durch die quer eingebauten<br />
Reihenvierzylinder deutlich breiter.<br />
Ducati geht einen ganz anderen<br />
Weg und nimmt den Motor als Rahmenteil.<br />
Hinterradschwinge und Federbein<br />
sind direkt am Motor angeflanscht.<br />
Die Gabel wird von einem Aluminium-Kasten<br />
(Monocoque) geführt,<br />
der an den beiden Zylinderköpfen des<br />
V2 montiert ist. Das spart Bauteile und<br />
Gewicht, die Ducati ist dadurch mit<br />
Abstand die leichteste Sportlerin in der<br />
großen Klasse.<br />
Dank Monocoque ist die Ducati<br />
die Leichteste<br />
Einen für die Marke ungewöhnlichen<br />
Weg geht Kawasaki bei der Ninja H2.<br />
Zum ersten Mal wird ein Stahl-Gitterrohrchassis<br />
verwendet. Eine Konstruktion,<br />
die man ja viele Jahre bei Ducati<br />
sehen konnte. Grund für diese Bauart<br />
wird das Platzproblem sein, das durch<br />
die Luftführung zum Lader und dessen<br />
eigenem Bauraum entsteht. Ein Stahl-<br />
Gitterrohrrahmen kann bei kleinstem<br />
Raumbedarf die höchste Steifigkeit<br />
bei sehr flexibler Formgebung bieten.<br />
Und gut aussehen tut er meistens dann<br />
auch noch.<br />
Die Vorderräder werden durchweg<br />
von Upside-down-Gabeln geführt, die<br />
Hinterräder von mehr oder weniger<br />
01<br />
<strong>02</strong><br />
01 Aprilia geizt noch ziemlich mit<br />
Bildern der neuen RSV4 RR, deshalb<br />
ersatzweise hier das Cockpit der<br />
Rennmaschine: Instrumente wie in<br />
Serie, dafür Lenkerarmaturen für die<br />
verschiedenen Kennfelder (rechts)<br />
und Schaltung (links) <strong>02</strong> Die Brembo-<br />
Doppelscheibe gehört zum Besten,<br />
was es auf dem Markt für Serienmaschinen<br />
gibt,ebenso die fantastische<br />
Öhlins-Upside-down-Gabel mit<br />
Dämpferverstellung<br />
18 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
01<br />
<strong>02</strong><br />
03<br />
01 Die Schaltstange trägt das Steuerelement<br />
für den Quickshifter und den<br />
Blipper. Der Schaltdruck oder -zug<br />
wird erfasst und die Motorleistung<br />
entsprechend verringert<br />
<strong>02</strong> Die Lenkerarmaturen der BMW S<br />
1000 RR beherbergen mit die meisten<br />
Knöpfe. Sogar ein Tempomat ist mit an<br />
Bord. Auf der Gabel sieht man die Anschlüsse<br />
für das semiaktive Fahrwerk<br />
03 Schlicht und effizient: Radial angeschlagene<br />
Brembos, der ABS-Sensor<br />
ist sauber integriert<br />
04 Vernetztes Denken: Gabel und Federbein<br />
der semiaktiven Fahrwerksregelung<br />
arbeiten mit der Bremsanlage<br />
zusammen. Die Sensorbox über<br />
dem Luftfilterkasten liefert Signale<br />
über die Beschleunigung in allen<br />
drei Achsen. Entsprechend kann die<br />
Dämpfung angepasst werden. Im<br />
Cockpit wird sogar die gefahrene<br />
Schräglage angezeigt<br />
04<br />
BMW<br />
S 1000 RR<br />
mächtigen Aluminiumschwingen. Wobei<br />
wieder Ducati und Kawasaki aus<br />
der Reihe tanzen und Einarmschwingen<br />
verwenden. Diese Konstruktion ist<br />
meist etwas schwerer, erlaubt aber im<br />
Zusammenspiel mit der Auspuffanlage<br />
eine sehr schlanke Silhouette. Gerade<br />
die Kawasaki mit ihrem Mega-Doppel-<br />
Auspuffrohr wäre ohne Einarmschwinge<br />
noch wesentlich ausladender und<br />
prägnanter. Die riesigen Dimensionen<br />
der Schwingen zeigen, mit welch brachialen<br />
Antriebskräften die Fahrwerke<br />
zu rechnen haben.<br />
Um diese Power wieder zu vernichten,<br />
braucht es die besten Bremsen der<br />
Welt. Und die scheint Brembo zu bauen,<br />
denn vier der fünf Supersportler<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 19
01<br />
<strong>02</strong><br />
03<br />
04<br />
01 Panigale-Spezialität: Federbein<br />
seitlich angeflanscht, kein Rahmen<br />
mehr vorhanden, der Motorblock<br />
übernimmt tragende Funktion. Die<br />
Dämpfung des Öhlins-TTX-Federbeins<br />
wird in der S-Version aktiv<br />
verstellt wie auch die Gabel<br />
<strong>02</strong> Kurven-ABS gibt es bei der<br />
Ducati serienmäßg. Sie besitzt das<br />
leistungsfähige Bosch-System,<br />
das zuerst bei der KTM Adventure<br />
zu sehen war. Die Brembo-Monoblock-Zangen<br />
beißen in riesige<br />
330er-Scheiben<br />
03 Auch die Ducati-Lenkerarmatur<br />
ist ziemlich belegt. Über die beiden<br />
Taster kann sich der Pilot durchs<br />
Menü wühlen<br />
04 Tolles Cockpit: Das wunderschön<br />
programmierte farbige TFT-Display<br />
ist eine Spezialität von Ducati.<br />
Mit den Lenkerarmaturen kann die<br />
Panigale in alle Richtungen abgestimmt<br />
werden<br />
vertrauen auf die Marke aus Italien.<br />
Wie so viele im Grand Prix-Zirkus<br />
auch. Einzig die Yamaha verwendet<br />
Nissin-Monoblock-Zangen.<br />
Bremsen: Ohne ABS-System<br />
geht hier gar nichts mehr<br />
Klar ist natürlich, dass man sich in diesem<br />
Preis- und Leistungssegment unbedingt<br />
auf ein ABS-System verlassen<br />
können muss. Und das haben auch<br />
alle Fünfe brav an Bord. Wie schnell ist<br />
bei einer Schreckbremsung mit kaltem<br />
Vorderrad die edle Maschine weggepfeffert.<br />
Diese völlig unnötigen und<br />
gefährlichen Situationen vermeidet<br />
ein ABS-System zuverlässig. Für die<br />
Sportler muss natürlich auch noch ein<br />
anderes Fahrprofil abgebildet werden.<br />
Was ist, wenn man voll in die Kurve<br />
hineinhämmert und dann plötzlich<br />
bremsen muss? Für die BMW S 1000<br />
RR kein Problem. Und für die Ducati,<br />
die ein ähnliches System tragen wird,<br />
ebenfalls nicht. Auch die Yamaha R1<br />
verspricht bestmögliche Abstimmung.<br />
Von Aprilia und Kawasaki wissen wir<br />
noch zu wenig.<br />
Tatsache ist: Dank Bosch und Conti<br />
wurde die ABS-Entwicklung vorangetrieben.<br />
Hocheffiziente Sensorik erfasst<br />
alle möglichen Parameter und legt<br />
die mögliche übertragbare Bremskraft<br />
an den beiden Reifen fest. In großer<br />
Schräglage wird dabei zuerst die Hinterradbremse<br />
betätigt, die vordere<br />
dann hinzugeschaltet. Das geschieht<br />
nach dem Willen des Rechners, der<br />
Fahrer bemerkt davon nichts. Außer<br />
dass die Fuhre erstaunlich stark auch<br />
in Schräglage bremst.<br />
Genauso wichtig ist die Überschlagserkennung.<br />
Damit wird vermieden,<br />
dass sich die Maschine samt Pilot<br />
DUCATI<br />
1299 PANIGALE<br />
20 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
nach vorne überschlägt. Was durch die<br />
hohen Schwerpunkte der Supersportler<br />
und deren kurzen Radständen relativ<br />
schnell passieren kann. Je nach<br />
Einsatzzweck können die ABS-Systeme<br />
auch unterschiedlich programmiert<br />
werden. Beispielsweise kann das Hinterrad-ABS<br />
bei der BMW für die Renne<br />
abgeschaltet werden (Slick-Modus),<br />
damit man besser in die Kurve driften<br />
kann. Na ja, wer es beherrscht... Ducati,<br />
BMW und auch Aprilia vertrauen<br />
auf die neueste Bosch-Version. Yamaha<br />
und Kawasaki schweigen sich noch<br />
aus, wer Hersteller der ABS-Systeme<br />
ist. Allen gemeinsam: Ohne hochsen-<br />
KAWASAKI<br />
H2<br />
01 Auch Kawasaki verlässt sich auf<br />
feinstes Bremswerk aus dem Hause<br />
Brembo und 330er-Scheiben. Damit<br />
soll der gigantische Vortrieb des aufgeladenen<br />
1000er-Motors im Zaum<br />
gehalten werden<br />
<strong>02</strong> Klassisches Cockpit bei der Ninja<br />
H2. Am Lenker lassen sich Abstimmungen<br />
und Kennfelder wählen.<br />
Der quer verbaute Lenkungsdämpfer<br />
regelt elektronisch, abhängig von<br />
der Fahrgeschwindigkeit<br />
03 Die erste Kawasaki mit einem<br />
serienmäßigen Quickshifter für<br />
schnelles Beschleunigen<br />
04 Hübsch und edel: Kayaba-Gabel<br />
mit Einstellschräubchen für Druckstufe,<br />
Zugstufe und Federbasis. Die<br />
neue Gabel besitzt ein Cartridge-System<br />
für Öl und ein getrenntes davon<br />
für Luft und erzielt bestes Ansprechen<br />
bei stark progressiver Wirkung<br />
05 Die erste Kawasaki mit einem<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen. Trotzdem<br />
wird der Motor tragend integriert und<br />
nimmt die Schwingenlagerung auf.<br />
Die üppige Versteifung im Lenkkopf<br />
zeugt von den brachialen Kräften des<br />
neuen Motors, der im Rennstreckentrimm<br />
der H2R sogar satte 300 <strong>PS</strong><br />
leisten soll<br />
<strong>02</strong><br />
03<br />
04<br />
05<br />
01<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 21
YAMAHA<br />
YZF-R1<br />
sible Sensorbox, möglichst mit Drei-<br />
Achsen-Messung, geht fast nichts<br />
mehr. Wenn die Beschleunigung in allen<br />
drei Achsen, also längs, quer und<br />
hoch, blitzschnell erfasst werden kann,<br />
dann lassen sich die Kräfte an den Rädern,<br />
die Schräglage und das Abheben<br />
der Räder sinnvoll erfassen.<br />
Die hochsensible Sensorbox ist<br />
Auge und Hintern zugleich –<br />
und viel besser vernetzt<br />
Und mit dieser, aus dem Automobilbau<br />
und Rennsport stammenden Technologie<br />
kann man endlich Sachen machen,<br />
die vor zehn Jahren noch nicht einmal<br />
Grand Prix-Piloten zur Verfügung hatten.<br />
Was es dazu braucht: Motorleistungssteuerung<br />
durch Ride-by-Wire,<br />
Aktuatoren in den Federelementen mit<br />
Wegaufnehmer und die hochmoderne<br />
ABS-Steuerung. Ihnen allen gibt die<br />
Sensorbox die richtigen Befehle, ausgehend<br />
von Gasgriffstellung, Gang,<br />
Bremskraft und so weiter. Die Sensorbox<br />
ist Auge und Hintern zugleich, aber<br />
bestens vernetzt mit den Drosselklappen,<br />
den Bremsmodulatoren oder den<br />
Federelementen. Denn immer wenn<br />
eine Beschleunigung aus dem Raster<br />
fällt, greift sie über die Regelungen ein.<br />
Wenn zum Beispiel das Hinterrad sich<br />
plötzlich schneller dreht, ohne dass<br />
sich die Maschine stark beschleunigt,<br />
wird die Motorleistung zurückgenommen<br />
(Traction-Control). Oder wenn sich<br />
die Maschine um die Querachse plötzlich<br />
dreht (Wheelie-Control). Wenn in<br />
Schräglage der Bremsdruck ansteigt<br />
und die Vorderraddrehzahl sich stark<br />
verringert (Kurven-ABS). In Windeseile<br />
reagiert die Elektronik und bügelt den<br />
Fahrfehler des Piloten aus.<br />
Alle fünf Supersportler werden<br />
so vernetzt betrieben. Je nach Einsatzzweck<br />
können bei allen auch noch<br />
verschiedene Grundabstimmungen gewählt<br />
werden. Damit legt man schon<br />
einmal die Höhe des Wheelies oder<br />
das Ansprechen des Motors fest.<br />
Das Ride-by-Wire kann dabei noch<br />
einige wirkliche Goodies bieten. Eine<br />
Launch-Control beispielsweise, bei der<br />
die maximale Startbeschleunigung rea-<br />
01<br />
04<br />
<strong>02</strong> 03<br />
01 Die Sensorbox der Yamaha R1<br />
stammt nahezu direkt aus der Moto-<br />
GP-M1 von Rossi und Lorenzo. Sie<br />
erfasst alle Beschleunigungen in<br />
sechs Richtungen und bestimmt so<br />
Motorleistung, Bremse und semiaktives<br />
Fahrwerk. Auch eine Slide-<br />
Control ist bei der Yamaha zu haben<br />
<strong>02</strong> Hübsch gemachtes Federbein mit<br />
manueller Dämpfereinstellung der<br />
Standard-R1. Interessant angebrachtes<br />
Rahmenheck, es besteht aus<br />
Leichtmetallguss<br />
03 Die R1 trägt ebenfalls zahlreiche<br />
Knöpfe an den Lenkerarmaturen zum<br />
Surfen durch die Menüs und besitzt<br />
ein TFT-Display zur Information<br />
04 Kein Brembo: Yamaha vertraut<br />
auf japanische Qualitätsware bei den<br />
Bremsen und lässt Nissin zum Zug<br />
kommen. Die Bauweise der Monoblockzangen<br />
ist aber ähnlich der der<br />
Italiener, und das ABS ist ebenfalls<br />
von Bosch<br />
22 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
AUSSTATTUNG IM DETAIL<br />
APRILIA<br />
RSV4 RR<br />
BMW<br />
S 1000 RR<br />
DUCATI 1299<br />
PANIGALE S<br />
KAWASAKI<br />
NINJA H2<br />
YAMAHA<br />
YZF-R1 M<br />
MOTOR/FAHRWERK<br />
Elektronisch einstellbares Fahrwerk - • 1 • - •<br />
Semiaktives Fahrwerk - • 1 • - •<br />
Ride-by-Wire • • • • •<br />
Verschiedene Motor-Mappings • • • • •<br />
Verstellbares Motorbremsmoment • - • • -<br />
ASSISTENZSYSTEME/SICHERHEIT<br />
ABS/Kurven-ABS • / - • / - • / • • / - • / •<br />
Verstellbare Traktionskontrolle • • • • •<br />
Launch-Control • • - • •<br />
Wheelie-Control • • • • •<br />
verstellbarer Lenkungsdämpfer hydraulisch hydraulisch hydraulisch<br />
elektronisch/<br />
hydraulisch<br />
hydraulisch<br />
AUSSTATTUNG<br />
Laptimer • • • • •<br />
Schaltautomat Quickshifter/Blipper • / - • 1 / • 1 • / • • / - • / -<br />
Schräglagenanzeige - • • - -<br />
Tempomat - • 1 - - -<br />
Ganganzeige • • • • •<br />
Boxengassenlimiter - • - - -<br />
• = Serie • 1 = Sonderausstattung<br />
-- = nicht verfügbar<br />
lisiert wird (haben bis auf die Duacti<br />
alle), oder eine Schleppmomenten-<br />
Regelung, bei der im Schiebebetrieb<br />
etwas Gas gegeben wird.<br />
Sehr angenehm wirkt sich auch die<br />
Schaltautomatik aus. Diese Systeme<br />
messen mit einem Sensor in der<br />
Schaltstange, ob ein Gangwechsel ansteht.<br />
Dann wird blitzschnell der Motor<br />
gedrosselt und der leichte Druck<br />
auf den Schalthebel genügt, dass der<br />
nächsthöhere Gang einrastet<br />
(Quickshifter, bei BMW, Ducati, Kawasaki,<br />
Yamaha). Beim Herunterschalten<br />
funktioniert das ähnlich, nur dass ein<br />
wenig Zwischengas gegeben werden<br />
muss, um die Gangräder zu synchronisieren<br />
(Blipper). Gibt es bei BMW, Ducati<br />
und Yamaha. Überhaupt die Yamaha:<br />
Sie legt noch eins drauf und bietet<br />
eine patentierte Slide-Control. Damit<br />
auch Hinz und Kunz stilvoll um die<br />
Ecke driften können. Darauf darf man<br />
gespannt sein. Yamaha will die Abstimmung<br />
quasi direkt aus Rossis und<br />
Lorenzos M1 übernommen haben (na<br />
ja, vielleicht nicht ganz).<br />
Auch die Aprilia bietet Besonderes:<br />
für ganz Angefressene ein Telemetrie-<br />
Paket. Über das Smartphone lernt die<br />
Maschine, auf welcher Strecke sie<br />
gerade fährt, um dann die Motorsteuerung<br />
auf die nächste Kurve oder Gerade<br />
abzustimmen. Da wünscht man<br />
doch ein herzliches „Gut Netz!“ „Allzeit<br />
freie Fahrt!“ darf man der neuen BMW<br />
S 1000 RR zurufen. Sie trägt einen Tempomaten,<br />
sicher eine spannende Sache<br />
auf der Renne. Okay, wir schweifen ab.<br />
Noch ein Blick auf die semiaktiven<br />
Fahrwerke sei erlaubt. Dank Sensorik<br />
wird die Ein-und Ausfedergeschwindigkeit<br />
von Gabel und Federbein gemessen.<br />
Zusammen mit den Beschleunigungswerten<br />
der Sensorbox ergibt<br />
sich auf diese Art ein Bild über die<br />
Arbeit der Federelemente. Dank blitzschnell<br />
agierender Aktuatoren kann<br />
so die Dämpfung angepasst werden.<br />
In Schräglage beispielsweise braucht<br />
es eine sensible, beim Anbremsen eher<br />
viel Dämpfung. Das kann nun entsprechend<br />
verändert werden. Als ob man<br />
immer an den Dämpferrädchen drehen<br />
würde. Faszinierend. Und bei der Ducati<br />
Panigale S an Bord.<br />
Die neuen Supersportler arbeiten<br />
also auf höchstem Niveau, sind die<br />
Speerspitzen ihrer Hersteller. Und das<br />
Beste, was es für Geld derzeit gibt.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
TEST<br />
FUNBIKE-VERGLEICH: DUCATI HYPERMOTARD,<br />
MV AGUSTA RIVALE 800,<br />
YAMAHA MT-09 STREET RALLY<br />
Diese drei Artisten befördern<br />
eine besondere<br />
Fracht: Spaß! Damit<br />
wecken die großen<br />
Supermotos von Ducati,<br />
MV Agusta und Yamaha<br />
den unbändigen Spieltrieb<br />
der Piloten – nicht<br />
nur in der Luft.<br />
Text: Volkmar Jacob; Fotos: Jacek Bilski<br />
AIR-<br />
CARGO<br />
24 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 25
Das Sträßchen führt über einen<br />
kleinen, sanft ansteigenden<br />
Damm und läuft danach<br />
eben weiter. Perfekt für eine<br />
Sprungeinlage! Karsten macht den Auftakt.<br />
„Das funktioniert super“, grinst<br />
der Tausendsassa. „Allerdings brauchen<br />
wir viel Speed, sonst setzen die<br />
Bikes kurz hinter dem Damm auf einer<br />
Asphaltwölbung auf.“ Als Anfahrgeschwindigkeit<br />
reichen 80 bis 100 Sachen.<br />
Damit fliegt man locker 12 bis 15<br />
Meter. Nach ein paar Versuchen brettern<br />
wir im Formationsflug über den<br />
Hügel, bis der Daumen des <strong>PS</strong>-Fotografen<br />
nach oben zeigt: Das Aufmacherbild<br />
der Supermotos ist im Kasten.<br />
Supermotos? Gehen die Ducati Hypermotard,<br />
die MV Agusta Rivale 800<br />
und die Yamaha MT-09 Street Rally<br />
wirklich noch als Supermotos durch?<br />
Klares Nein! Denn mit einem Kampfgewicht<br />
von rund 200 Kilo und Motoren<br />
mit zwei respektive drei Zylindern<br />
sprengen sie jeden Rahmen, wofür Sumos<br />
stehen: rassige, für den Straßeneinsatz<br />
umgebaute, quirlige Einzylinder-Offroader.<br />
Doch zumindest äußerlich<br />
machen unsere Kandidaten mit ihren<br />
extrabreiten und hohen Lenkern<br />
und den im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Maschinen längeren Federwegen<br />
eindeutig auf Sumo. Aber nennen wir<br />
YAMAHA<br />
MT-09 STREET RALLY<br />
26 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
DUCATI<br />
HYPERMOTARD<br />
sie einfach Funbikes, das trifft bei den<br />
drei Spaßmachern voll ins Schwarze.<br />
Auch die vergleichsweise großen<br />
Sitzhöhen und die Attacke-Haltungen<br />
sprechen für den Begriff Funbike. Am<br />
extremsten platziert die Rivale 800<br />
ihren Piloten: sehr kompakt, mit dem<br />
geringsten Abstand von der Bank zum<br />
Lenker, der kleinsten Differenz von Sitzzu<br />
Lenkerhöhe, dazu radikal frontlastig.<br />
Derart untergebracht, blickt der Fahrer<br />
direkt auf die vor ihm liegende Straße.<br />
Allenfalls streift das Auge noch über<br />
das Cockpit – alles sehr gewöhnungsbedürftig.<br />
Dazu kommen die an den<br />
Lenkerenden montierten Spiegel, die<br />
die Gesamtbreite der MV auf stattliche<br />
1140 Millimeter ausdehnen. Eingeklappt<br />
sind’s immer noch gewaltige<br />
920 mm. Lässig durch den Stau schlängeln?<br />
Keine Chance! Immerhin führen<br />
die Vareser auch herkömmlich montierte<br />
Spiegel im Programm, eindeutig<br />
ein <strong>PS</strong>-Tipp.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 27
MV AGUS<br />
RIVALE<br />
28 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
TA<br />
800<br />
Wegen ihrer ausladenden Griffschalen<br />
bauen auch die Yamaha MT-09<br />
Street Rally (920 mm) und die Ducati<br />
Hypermotard (830 mm) recht breit.<br />
Dazu zwingt die Duc ihren Treiber in<br />
eine ausgeprägte Sitzmulde, aus der es<br />
kein Entrinnen gibt. Im Verbund mit<br />
dem hohen Lenker thront der Ducatista<br />
zwar bequem, aber auch oldschoolmäßig<br />
passiv. Den besten Kompromiss<br />
bietet die Street Rally. Sie basiert auf<br />
der Standard-MT-09 und ist technisch<br />
bis auf die Verkleidungsteile, die<br />
Rasten und eine höhere Sitzbank mit<br />
dieser absolut identisch. Zwar geriet<br />
die Polsterung recht straff, doch damit<br />
lässt es sich hervorragend leben. Der<br />
Sitz (150 Euro) ist auch für Treiber einer<br />
Basis-MT-09 mit ihrer serienmäßig<br />
inaktiven Fahrerhaltung ein weiterer<br />
heißer Tipp: einfach umstecken, fertig.<br />
Da aller guten Dinge bekanntlich<br />
drei sind, hier ein weiterer Hinweis.<br />
Wie bereits beim Test der beiden Tu-<br />
AUSPUFF<br />
01 Bei Bikes immer ein Thema:<br />
Sound und Design des Auspuffs.<br />
Die Yam übt sich bei beidem in<br />
vornehmer Zurückhaltung<br />
<strong>02</strong> Die Ducati setzt auf einen<br />
großen Endtopf. Für einen V2-<br />
Motor ist der Klang ungewohnt<br />
hochtönig und aufmüpfig<br />
03 Feuert aus allen Rohren!<br />
Gestaltung und Klang des MV-<br />
Auspuffs sind einmalig<br />
YAMAHA<br />
COCKPIT<br />
04 Schlicht, aber informativ: Das<br />
Yamaha-Cockpit zeigt unter anderem<br />
die Außentemperatur, den eingelegten<br />
Gang und den Benzinstand an<br />
05 Die umfangreiche Elektronik der<br />
Hypermotard demonstriert auch die<br />
Info-Zentrale. Nur eine Ganganzeige<br />
fehlt 06 Nüchtern und sachlich informiert<br />
das symmetrische Dashboard<br />
der MV Agusta Rivale. Als einziges im<br />
Test bietet es einen Laptimer<br />
MOTOR<br />
07 Drei Zylinder, 847 Kubik und eine<br />
sagenhafte Leistungsentfaltung:<br />
Der MT-09-Antrieb begeistert<br />
08 Mit 107 <strong>PS</strong> reicht der Ducati-V2<br />
nicht ganz an die Spitzenleistung der<br />
Konkurrenz heran. Allerdings fallen<br />
die Unterschiede beim Angasen<br />
geringer aus als auf dem Papier<br />
09 Erlebnis-Prügel: Kein anderer<br />
Antrieb löst solche Emotionen aus<br />
wie der quicklebendige MV-Drilling<br />
DUCATI<br />
01<br />
04<br />
07<br />
MV AGUSTA<br />
<strong>02</strong><br />
05<br />
08<br />
03<br />
06<br />
09<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 29
YAMAHA<br />
MT-09 STREET RALLY<br />
DUCATI<br />
HYPERMOTARD<br />
MV AGUSTA<br />
RIVALE 800<br />
ning-Yamaha-MT-09 (<strong>PS</strong> 09/2014) beschrieben,<br />
bieten die Yamaha-Vertragshändler<br />
ein kostenloses Motorsteuerungs-Update<br />
für den Dreizylinder an.<br />
Die Testmaschine läuft mit diesem<br />
Mapping und funktioniert einfach<br />
traumhaft. Vorbei die Zeiten harter<br />
Gasannahme in den Modi „Standard“<br />
und „A“. Vorbei auch das ständige,<br />
lästige Umschalten in den sanfteren,<br />
aber Leistung kappenden B-Modus.<br />
Geblieben ist dagegen der geniale<br />
Schub des Drillings. Egal bei welcher<br />
Drehzahl, egal in welchem Gang: Die<br />
Yam marschiert immer und überall wie<br />
Hölle! Dabei serviert sie ihren Punch<br />
äußerst gleichmäßig und berechenbar.<br />
Dazu diese Laufruhe, herrlich! Mit gemessenen<br />
117 <strong>PS</strong> muss sie sich zwar<br />
der lebhaften Rivale (126 <strong>PS</strong>) geschlagen<br />
geben, doch der Yam-Treiber vermisst<br />
die Mehrleistung nie. Einzig beim<br />
Sound übt sich die Japanerin in höflicher<br />
Zurückhaltung. Trotz des größten<br />
Hubraums im Test säuselt sie verhalten<br />
aus ihrem Under-Engine-Stummel.<br />
Das glatte Gegenteil zelebriert die<br />
MV Agusta. Sie feuert aus ihren drei<br />
Rohren, was das Zeug hält – bam, bam,<br />
bam. Wirklich störend wirkt der Lärmpegel<br />
aber nie, eher gierig, heiß, anspornend.<br />
Wer die Rivale reitet, gibt<br />
immer alles. Dabei geht sie selbst im<br />
Sportmodus angenehm sanft ans Gas,<br />
läuft sehr kultiviert und kredenzt ihre<br />
Power bis auf eine kleine Atempause<br />
zwischen 9000 und 9500/min noch<br />
recht linear. Nach dieser Marke zündet<br />
die 800er die zweite Stufe und legt bis<br />
zum Begrenzer bei 11800/min einen<br />
grandiosen Endspurt hin. Das sehr<br />
kurz übersetzte Getriebe unterstützt<br />
das glühende Temperament der Rivale<br />
noch. Ihre sechste Fahrstufe ist mit 215<br />
km/h sogar wesentlich kürzer übersetzt<br />
als die fünften Gänge von Yamaha<br />
und Ducati. Dadurch hängt die MV ihre<br />
Gegner beim Durchzug im letzten Gang<br />
klar ab. Wie sie allerdings die angegebene<br />
Höchstgeschwindigkeit von 245<br />
km/h erreichen soll, bleibt das Geheimnis<br />
der Italiener. Ein weiteres Haar in<br />
der Rivale-Suppe ist die Schaltbarkeit<br />
des Getriebes. Gangwechsel gehen<br />
recht hakig vonstatten, daran ändert<br />
auch der serienmäßige Schaltautomat<br />
nichts. Anders als die MV könnte die<br />
Street Rally schneller rennen, darf aber<br />
nicht. Im Grunde auf über 260 km/h<br />
übersetzt, begrenzte Yamaha wegen<br />
Highspeed-Fahrwerksunruhen die<br />
Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 210.<br />
Die Ducati läuft laut Schein 220 km/h.<br />
Wie die Schaltbox der MV gehört<br />
auch jene der Hypermotard traditionell<br />
30 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
DATEN<br />
DUCATI<br />
HYPERMOTARD<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
81 kW (110 <strong>PS</strong>) bei 9250/min*,<br />
89 Nm bei 7750/min*, 821 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 88,0/67,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
12,8:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
52-mm-Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-<br />
Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
64,5 Grad, Nachlauf: 104 mm, Radstand:<br />
1500 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
43 mm, nicht einstellbar. Direkt<br />
angelenktes, seitlich angebrachtes Federbein,<br />
einstellbar in Federbasis und Zugstufe.<br />
Federweg vorn/hinten: 170/150 mm,<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
180/55 ZR 17, Erstbereifung: Pirelli Diablo<br />
Rosso 2, vorn in „D“, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn, 245-mm-<br />
Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />
hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
73,5 kW (100 <strong>PS</strong>) bei 194 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 6,3 s;<br />
0 –200 km/h: 13,7 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,7 s; 100 –150 km/h: 5,4 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
220 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2150/920/1295 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 875/1110 mm, Lenkerbreite:<br />
785 mm, 199 kg vollgetankt, v./h.:<br />
49,2/50,8 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 7,2 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 16 Liter, Reichweite: 222 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: nicht einstellbar,<br />
Druckstufe: nicht einstellbar, Zugstufe:<br />
nicht einstellbar, Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe:<br />
nicht einstellbar, Zugstufe: komplett offen,<br />
Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
11390 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />
MV AGUSTA<br />
RIVALE 800<br />
ANTRIEB<br />
Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />
92 kW (125 <strong>PS</strong>) bei 12000/min*, 84<br />
Nm bei 8600/min*, 798 cm³, Bohrung/Hub:<br />
79,0/54,3 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
13,3:1, Zünd-/Einspritzanlage, 47-mm-<br />
Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />
G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
64,5 Grad, Nachlauf: 105 mm, Radstand:<br />
1410 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
43 mm, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />
mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
150/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR<br />
17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Pirelli Diablo Rosso 2, vorn in „K“,<br />
320-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />
angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />
vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />
hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
84,5 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 210 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,8 s; 0 –150 km/h: 6,7 s;<br />
0 –200 km/h: 13,4 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 3,7 s; 100 –150 km/h: 4,0 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
245 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2045/1140/1100 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 860/1070 mm, Lenkerbreite:<br />
755 mm, 194 kg vollgetankt, v./h.:<br />
50,1/49,9 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei. Durchschnittstestverbrauch:<br />
8,0 Liter/100 km, Tankinhalt<br />
12,9 Liter, Reichweite: 161 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 32 mm,<br />
Druckstufe: 0,5 U offen, Zugstufe: 1,0 U<br />
offen, Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 19 mm, Druckstufe:<br />
komplett offen, Zugstufe: komplett offen,<br />
Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
13190 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />
YAMAHA<br />
MT-09 STREET RALLY<br />
ANTRIEB<br />
Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />
84,5 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 10 000/min*,<br />
88 Nm bei 8500/min*, 847 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 78,0/59,1 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
11,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
41-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65,0 Grad, Nachlauf: 103 mm, Radstand:<br />
1440 mm, Upside-down-Gabel, Ø<br />
Gabelinnenrohr: 41 mm, einstellbar in Federbasis<br />
und Zugstufe. Zentralfederbein<br />
mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis.<br />
Federweg vorn/hinten: 137/130 mm,<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
180/55 ZR 17, Erstbereifung: Bridgestone<br />
S 20 „M“, 298-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen Vierkolben-<br />
Festsätteln vorn, 245-mm-Einzelscheibe<br />
mit Einkolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
81,6 kW (111 <strong>PS</strong>) bei 172 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 6,0 s;<br />
0 –200 km/h: 11,9 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,2 s; 100 –150 km/h: 5,0 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
210 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2100/920/1270 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 845/1070 mm, Lenkerbreite:<br />
760 mm, 194,5 kg vollgetankt, v./h.:<br />
50,9/49,1 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 7,3 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 14 Liter, Reichweite: 191 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 33 mm, Druckstufe:<br />
nicht einstellbar, Zugstufe: 0,25 U offen,<br />
Niveau: Front 5 mm abgesenkt<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 6 mm (zweithöchste<br />
Stufe), Druckstufe: nicht einstellbar, Zugstufe:<br />
nicht einstellbar, Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
8995 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />
alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer; U=Umdrehungen; K=Klicks<br />
* Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 31
zu den störrischen Vertretern. Dafür<br />
entschädigt sie mit astreinem V2-<br />
Sound, der bei der Hym allerdings<br />
ungewohnt hochtönig und aufmüpfig<br />
klingt. Von sattem, stattlichem Bass<br />
größerer Ducs keine Spur. Das wundert<br />
nicht, schließlich liefert der wassergekühlte<br />
Twin „nur“ 821 Kubik. Als Zweizylinder<br />
ohnehin etwas im Nachteil,<br />
verliert er dazu mit 107 <strong>PS</strong> als maximalem<br />
Output etwas den Anschluss an die<br />
dreizylindrige Konkurrenz. Dennoch<br />
hält die Ducati wegen ihres auf viel<br />
Drehmoment bei geringen Drehzahlen<br />
ausgelegten Motors tapfer mit und<br />
bleibt auch beim Spurt von null auf 150<br />
km/h an den Dreizylindern dran. Mit<br />
6,3 Sekunden lässt sie auf die Street<br />
Rally gerade einmal drei Zehntel liegen.<br />
Dazu ledert sie die beim vollen Beschleunigen<br />
zu wilden Wheelies neigende<br />
MV sogar um 0,4 Sekunden ab.<br />
Wie bei ihren Mitstreiterinnen geht<br />
auch der Ducati-Antrieb herrlich weich<br />
ans Gas, selbst im schärfsten Modus<br />
„Sport“ und der Einstellung „Engine<br />
high“. Darüber hinaus verfügt das<br />
Triebwerk als einziges über eine Anti-<br />
Hopping-Kupplung, die im Extremfall<br />
fieses Bremsstempeln unterbindet.<br />
Elektronik: Von Top bis Naja ist<br />
alles vertreten<br />
Ein zweifach einstellbares, hervorragend<br />
funktionierendes ABS und eine<br />
wirkungsvolle Traktionskontrolle bringen<br />
die Hym in Sachen Ausstattung<br />
weiter nach vorn. Zwar hat auch die<br />
MV eine einstellbare TC, doch an die<br />
transparente und zuverlässige Wirkung<br />
der Duc reicht sie bei Weitem nicht heran.<br />
Zudem lässt sich das Rivale-ABS<br />
zwar abschalten, bietet sonst aber keine<br />
weitere Stufe. Und die Street Rally?<br />
Außer den drei Fahrmodi herrscht bei<br />
der Japanerin Elektronik-Flaute: Ihr<br />
ABS lässt sich weder einstellen noch<br />
abschalten, und eine Traktionskontrolle<br />
hat sie erst recht nicht. Dafür ist die<br />
Yam mit knapp 9000 Euro ein echtes<br />
Schnäppchen. Zum Vergleich: Die<br />
Ducati wechselt für 11 390 Euro den<br />
Besitzer und MV ruft für die Rivale gar<br />
stolze 13 190 Euro ab.<br />
Ein Top-Finish und voll einstellbare<br />
Federelemente entschädigen für den<br />
MV-Preis. Leider glückte die Abstimmung<br />
von Gabel und Federbein nicht<br />
hundertprozentig: die Gabel zu weich,<br />
das Federbein zu straff. Auf runzligem<br />
Asphalt verursacht die Italienerin<br />
daher bisweilen wilde Rodeoritte, Kickback<br />
nicht ausgeschlossen. Über<br />
weniger extremen Untergrund pfeilt<br />
die Rivale aber sehr stabil, dazu sticht<br />
sie am handlichsten des Trios in die<br />
Ecken. Hardcore-Unken bemängeln<br />
beim Kurvenbolzen lediglich die minimalen<br />
Lenkkorrekturen in Schräglage.<br />
BEWERTUNG<br />
max.<br />
Punkte<br />
DUCATI<br />
HYPER-<br />
MOTARD<br />
MV AGUSTA<br />
RIVALE 800<br />
YAMAHA MT-<br />
09 STREET<br />
RALLY<br />
ANTRIEB<br />
Beschleunigung 10 4 5 6<br />
Durchzug 10 6 9 7<br />
Leistungsentfaltung 10 7 8 9<br />
Ansprechverhalten 10 9 9 9<br />
Lastwechselreaktion 10 9 9 9<br />
Laufkultur 10 9 9 10<br />
Getriebebetätigung 10 5 5 8<br />
Getriebeabstufung 10 10 10 8<br />
Kupplungsfunktion 10 8 6 6<br />
Traktionskontrolle 10 9 4 –<br />
Zwischensumme 100 76 74 72<br />
FAHRWERK<br />
Fahrstabilität 10 8 5 7<br />
Handlichkeit 10 8 9 6<br />
Kurvenstabilität 10 8 7 6<br />
Rückmeldung 10 8 7 7<br />
Fahrwerksabstimmung vorne 10 8 7 7<br />
Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 5 7<br />
Bremswirkung 10 9 9 9<br />
Bremsdosierung 10 9 8 9<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 8 6 6<br />
ABS-Funktion 10 10 9 9<br />
Zwischensumme 100 84 72 73<br />
ALLTAG UND FAHRSPASS<br />
Sitzposition 10 7 5 8<br />
Windschutz 10 1 1 1<br />
Ausstattung 10 8 7 5<br />
Verbrauch 10 5 4 6<br />
Fahrspaß 10 8 7 8<br />
Zwischensumme 50 29 24 28<br />
GESAMTSUMME 250 189 170 173<br />
PLATZIERUNG 1. 3. 2.<br />
32 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />
0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />
Die Yam stellt den Einbaum unter den<br />
Funbikes. Obwohl wir das Federbein<br />
205<br />
200<br />
200<br />
Handling-freundlich 195<br />
auf die vorletzte<br />
190<br />
190<br />
Stufe 185 vorspannten und die<br />
100<br />
Front um<br />
180<br />
180<br />
130<br />
fünf Millimeter 175 absenkten, zirkelt sie<br />
170<br />
170<br />
165<br />
120<br />
vergleichsweise<br />
160<br />
160<br />
behäbig um die Radien.<br />
Dazu 155<br />
150<br />
lenkt sie<br />
150etwas indifferent 110ein<br />
und stellt<br />
145<br />
140 sich beim 140 Bremsen in<br />
100<br />
135<br />
Schräglage 130 deutlich 130 auf. Außerdem<br />
125<br />
90<br />
gerät 120 ihr komfortables 120 Fahrwerk beim<br />
115<br />
Brutalo-Hämmern 110 110an seine Grenzen. 80 I<br />
105<br />
hre große 100 Stunde 100schlägt auf miesem<br />
95<br />
70<br />
Untergrund, 90 über 90den sie wie keine<br />
85<br />
80<br />
80<br />
60<br />
Zweite hinwegbügelt.<br />
75<br />
Die 70 wahre Fahrwerkskönigin 70<br />
heißt 50<br />
65<br />
aber Ducati 60 Hypermotard. 60 Zwar ist sie<br />
55<br />
40<br />
einen 50<br />
50<br />
45<br />
Tick unhandlicher als die MV,<br />
40<br />
40<br />
30<br />
doch dafür<br />
35<br />
räubert sie ultrastabil und<br />
präzise<br />
30<br />
30<br />
25durchs Runde. Dazu sprechen 20<br />
20<br />
20<br />
die Federelemente 15<br />
sauber an und bil-<br />
10<br />
10<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0<br />
den einen prima Kompromiss aus Sport<br />
und Komfort – sowohl in der Luft 0 als<br />
auch am Boden.<br />
MESSWERTE<br />
Motorleistung<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
MV Agusta Rivale 800<br />
92,4 kW (126 <strong>PS</strong>) bei 11600/min<br />
83 Nm bei 8800/min<br />
Yamaha MT-09 Street Rally<br />
86,4 kW (117 <strong>PS</strong>) bei 10 200/min<br />
90 Nm bei 8300/min<br />
Ducati Hypermotard<br />
78,6 kW (107 <strong>PS</strong>)<br />
bei 9100/min<br />
86 Nm bei 7500/min<br />
20<br />
30<br />
80<br />
20<br />
70<br />
10<br />
10<br />
60<br />
kW <strong>PS</strong><br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
50<br />
12 13<br />
Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />
Drehmoment in Nm<br />
90<br />
Die Yamaha zieht den saubersten<br />
Strich, ihre Leistungsentfaltung<br />
ist mustergültig. Die<br />
Kurve der MV Agusta verläuft<br />
etwas welliger, vor allem der<br />
Knick zwischen 9000 und<br />
9500/min fällt auf. In der Praxis<br />
fühlt sich das an, als ob die<br />
Rivale nach der Verschnaufpause<br />
eine Extra-Leistungsstufe<br />
zündet. Trotz ihres geringeren<br />
Hubraums drückt die<br />
MV mehr Spitzenleistung als<br />
die Yamaha. Grund: Der kurzhubiger<br />
ausgelegte Motor<br />
dreht höher. Typisch für einen<br />
gemäßigten V2 liefert die Ducati<br />
bei niedrigen Drehzahlen<br />
viel Druck, obenherum flacht<br />
die Kurve dagegen etwas ab.<br />
Dennoch lässt sie sich im Attacke-Modus<br />
nicht abhängen.<br />
Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />
FAZIT<br />
DUCATI HYPERMOTARD Die<br />
1. Ausgewogenste gewinnt diesen<br />
Vergleichstest. Die Hym leistet<br />
sich nirgends einen Schnitzer und<br />
besticht mit einem tollen Gesamtpaket.<br />
Besonders gelungen ist ihre<br />
Elektronik inklusive Fahrhilfen, die<br />
wirklich hervorragend funktioniert.<br />
Ein kleiner Wermutstropfen für<br />
sportliche Fahrer ist die zu inaktive<br />
Sitzposition.<br />
YAMAHA MT-09 STREET<br />
2. RALLY Sagenhafter Motor,<br />
angenehme Sitzposition, durchschnittliches<br />
Fahrwerk: So lässt<br />
sich die Yamaha auf den Punkt<br />
charakterisieren. Eine andere Sitzbank<br />
und ein paar Verkleidungsteile<br />
machen aus der braven Basis-<br />
MT-09 kein kriegerisches Funbike.<br />
Die Street Rally ist die Vernünftige<br />
unter den Outlaws.<br />
3.<br />
0 100<strong>02</strong>000300040005000600070008000900010000110001200013000 MV AGUSTA RIVALE 800 Die<br />
temperamentvolle Italienerin<br />
bewegt, reizt, macht an. Sie liefert<br />
klar die meisten Emotionen, jeder<br />
Ritt wird zum Erlebnis. Ihre eigenwillige<br />
Sitzposition, die etwas<br />
glücklose Abstimmung der Federelemente<br />
und die schwer kalkulierbare<br />
Traktionskontrolle vereiteln<br />
letztlich eine bessere Platzierung.<br />
Etwas Feinschliff und die<br />
Rivale mischt ganz vorn mit.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 33
PREMIERE<br />
YAMAHA MT-09 TRACER<br />
34 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
CRAZY<br />
Mit der Tracer schickt Yamaha<br />
innerhalb von etwas<br />
mehr als einem Jahr bereits<br />
die vierte Version der MT-09<br />
in den Ring. Doch der jüngs-<br />
TRACY<br />
te Ableger unterscheidet<br />
sich<br />
deutlich von den<br />
anderen Spielkameraden.<br />
Text: Volkmar Jacob; Fotos: Yamaha<br />
Aufregende Zeiten: Grenzten<br />
sich bis vor einigen Jahren<br />
die unterschiedlichen Motorradtypen<br />
noch klar voneinander<br />
ab, verschwimmen die einzelnen<br />
Segmente inzwischen immer stärker<br />
und bilden mitunter ein schwer differenzierbares<br />
Allerlei. Zwar gibt es<br />
schon länger Mischformen wie Reiseenduros<br />
oder Sporttourer. Und mit der<br />
Allzweckwaffe TDM 850 erfand Yamaha<br />
1991 die Gattung der Crossover-Bikes.<br />
Doch erst in jüngster Zeit erfährt dieses<br />
Genre ein echtes Revival. Auch<br />
die neue Yamaha MT-09 Tracer zählt<br />
zu den Multifunktions-Bikes und beherrscht<br />
laut Hersteller den sportlichen<br />
Ritt ebenso wie längere Trips,<br />
gerne auch mit Sozia und Gepäck. Immerhin<br />
schließt Yamaha für die „Tracy“<br />
den Abstecher ins Gelände aus und<br />
nimmt auch den bösen Begriff „Tourer“<br />
nicht in den Mund, nicht einmal in<br />
Verbindung mit „Sport“. Unter welcher<br />
Kategorie läuft die halbverkleidete<br />
Tracy aber dann? „Wir bezeichnen sie<br />
als sportliche Reisemaschine. Aus unserer<br />
Sicht ein Segment mit Zukunft“,<br />
erklärt Yamaha Deutschland-Boss Jörg<br />
Breitenfeld. Aha, dann nichts wie rauf<br />
auf den Newcomer und seine sportlichen<br />
Qualitäten abklopfen.<br />
Hoppla, die neue Sitzbank befördert<br />
den Piloten in luftige Höhen. Auf der<br />
oberen Position der zweifach einstellbaren<br />
Bank thront er 860 Millimeter<br />
über dem Boden – perfekt für die<br />
Übersicht. In der unteren Stellung<br />
sind’s gemäßigtere 845 mm, was auch<br />
bestens passt. Kleinere Zeitgenossen<br />
ordern das abgepolsterte Teil und sitzen<br />
mit 815 mm exakt auf dem Niveau<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 35
der Standard-MT-09. Anders als das<br />
zunächst sehr straff wirkende Polster<br />
vermuten lässt, bietet die zweiteilige<br />
Sitzbank auch auf ausgedehnten Streifzügen<br />
prima Komfort. Um mehr Sitzfläche<br />
zu bieten, verlängerte Yamaha<br />
den Heckrahmen und legte ihn außerdem<br />
stabiler aus.<br />
Auch um den Windschutz kümmerten<br />
sich die Japaner. Fürs Rasen beim<br />
Reisen spendierten sie der Tracer eine<br />
sportliche Halbschale inklusive<br />
Windschild. Zwar schützt die<br />
Scheibe den Oberkörper sehr<br />
ordentlich, doch sie leitet<br />
auch die anströmende<br />
Luft direkt zum Helm.<br />
Selbst bei gemäßigtem<br />
Tempo schützt<br />
keine der drei Positionen<br />
überzeugend<br />
vor Windgeräuschen<br />
oder Luftwirbeln. Ein<br />
echtes Ärgernis, das dem<br />
Yam-Treiber längere Etappen<br />
vermiest. Zumindest<br />
die Zubehörindustrie<br />
dürfte sich drüber freuen.<br />
Neu an dem Reisesportler<br />
sind auch die serienmäßigen<br />
Kofferhalter.<br />
UNTERSCHIEDE ZUR BASIS-MT-09<br />
FAHRWERK<br />
- Halbverkleidung mit Windschild<br />
- einstellbarer, breiterer und<br />
höherer Lenker<br />
- größere, einstellbare Sitzbank<br />
- Hauptständer<br />
- Kofferträger<br />
- straffer abgestimmtes Fahrwerk<br />
- größerer Tank (18 Liter)<br />
- Cockpit aus der Super Ténéré<br />
MOTOR<br />
- Traktionskontrolle<br />
- neues Mapping<br />
36 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
01<br />
<strong>02</strong> 03<br />
01 Komplett neuer Arbeitsplatz mit<br />
breitem, hohem und horizontal einstellbarem<br />
Lenker inklusive Handprotektoren.<br />
Das Cockpit stammt aus<br />
der Super Ténéré und wurde für die<br />
Belange der Tracer angepasst<br />
<strong>02</strong> Die neue, zweiteilige Sitzbank bietet<br />
viel Platz und für den Fahrer eine<br />
Höheneinstellung. Der Beifahrer freut<br />
sich über große Haltegriffe, darunter<br />
sind die dezenten Kofferhalter<br />
03 Neu abgestimmtes Federbein mit<br />
Zugstufeneinstellung. Die Abstimmung<br />
geriet insgesamt sehr straff<br />
DATEN<br />
YAMAHA<br />
MT-09 TRACER<br />
ANTRIEB<br />
Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 84,5 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 10000/<br />
min*, 88 Nm bei 8500/min*, 847 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 78,0/59,1 mm, Verdichtung:<br />
11,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
41-mm-Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
66,0 Grad, Nachlauf: 100 mm,<br />
Radstand: 1440 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />
41 mm, Federweg v./h.: 137/130 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
180/55 ZR 17, 298-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
245-mm-Einzelscheibe mit<br />
Einkolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 210 kg*<br />
Tankinhalt: 18,0 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
9595 Euro (zzgl. NK)*<br />
* Herstellerangabe<br />
Bei Bedarf nehmen die unauffälligen<br />
Träger stabile Softbags (aufpreispflichtig)<br />
auf. Beifahrer-Haltegriffe, Handprotektoren,<br />
ein größerer Tank (18 Liter),<br />
ein horizontal einstellbarer, höherer<br />
und breiterer Lenker, das Cockpit aus<br />
der Super Ténéré, ein Hauptständer,<br />
eine Bordsteckdose sowie Kühler- und<br />
Seitenverkleidungen vervollständigen<br />
den MT-09-Ableger. Laut Werk treiben<br />
die Goodies sein Gewicht insgesamt<br />
um 19 Kilo in die Höhe. Vollgetankt<br />
dürfte Tracy damit um die 211 Kilo auf<br />
die Waage bringen – für ein Crossover-Bike<br />
immer noch ein Top-Wert.<br />
Trotzdem fühlt sich die Tracer komplett<br />
anders an als die Basis-MT-09:<br />
mehr Masse, deutlich höherer Schwerpunkt,<br />
andere Sitzposition. Beim Abwinkeln<br />
verlangt der Reisesportler zunächst<br />
etwas Schmackes, kippelt dann<br />
allerdings leicht nervös in tiefere<br />
Schräglagen. Womöglich eine<br />
Eigenart der speziell für die<br />
Tracer entwickelten Dunlop<br />
D 222 in Sonderspezifikation<br />
„L“. Immerhin liefert die<br />
Pelle, anders als die etwas<br />
indifferenten Seriengummis<br />
(Bridgestone S 20<br />
„M“) der Nackten, ein knackiges<br />
Feedback. Einmal auf Kurs,<br />
zieht Tracy außerdem stabil und zielsicher<br />
ihre Bahn. Ob die Dunlops auch<br />
fürs Naked Bike freigegeben werden,<br />
konnte Yamaha bei der Präsentation<br />
noch nicht sagen.<br />
Wir können dagegen jetzt schon<br />
berichten, dass die Japaner die Federelemente<br />
sehr straff abstimmten. Vorn<br />
und hinten stärkere Federn, dazu mehr<br />
Dämpfung: Hier haben die Fahrwerkstechniker<br />
richtig zugeschlagen. Womöglich<br />
etwas zu sehr, denn die Yam<br />
weist selbst auf der untersten Stellung<br />
der Federvorspannung am Heck kaum<br />
Negativ-Federweg auf – untrügliches<br />
Zeichen für eine sehr harte Feder.<br />
Außerdem trampelt die Tracer trotz<br />
gesofteter Dämpfung des nun in der<br />
Zugstufe justierbaren Federbeins unsensibel<br />
über grobe Asphaltverwerfungen<br />
hinweg. Doch ein Gutes hat die<br />
Abstimmung: Selbst im Attacke-Modus<br />
herrscht auf ebenen Strecken nun sehr<br />
wenig Bewegung in der Fuhre. Dazu<br />
verfügen Gabel und Federbein bei voller<br />
Beladung über genügend Reserven.<br />
Motorseitig änderte Yamaha nur das<br />
Mapping. Allerdings wirkt der Drilling<br />
nach dieser Kur etwas weniger spritzig,<br />
selbst im schärfsten Modus „A“. „Für<br />
die Tracer haben wir die elektronische<br />
Steuerung der Drosselklappen etwas<br />
konservativer ausgelegt“, bestätigt ein<br />
Techniker. Schade, unter sportlichen<br />
Gesichtspunkten bedeutet das einen<br />
kleinen Schritt rückwärts. Immerhin<br />
bietet Tracy serienmäßig eine Traktionskontrolle.<br />
Wheelie-Fans deaktivieren<br />
sie vor ihrer Lieblingsbeschäftigung,<br />
sonst verhindert die ebenfalls<br />
konservative und dazu etwas grob<br />
regelnde TC jeglichen Aufwärtsdrang<br />
des Vorderrads. Aufregende Zeiten also?<br />
Ja, und die MT-09 Tracer ist definitiv<br />
ein Teil davon.<br />
FAZIT<br />
Mit der Yamaha MT-09 Tracer<br />
startet das neue Segment der halbverkleideten,<br />
sportlichen Reisemaschinen<br />
voll durch. Die Tracer<br />
deckt zwar einen weiten Einsatzbereich<br />
ab, ist allerdings auch deutlich<br />
zahmer als ein reiner Sportler.<br />
Eines ist jedoch unbestritten: Für<br />
rund 9600 Euro bietet Tracy viel<br />
Motorrad fürs Geld.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 37
ZONKOS ATTACKE<br />
TRIUMPH SPEED TRIPLE R<br />
WHITE<br />
WEDD
Wien ist anders. Plakate mit<br />
dieser Botschaft säumten<br />
jahrelang die A1 bei der<br />
Stadteinfahrt. Ich ahnte immer<br />
schon, dass viel Wahrheit in diesem<br />
Satz steckte, aber genau auf den Punkt<br />
bringen konnte ich es nicht. Das Begreifen<br />
war nicht sonnenklar, sondern diffus<br />
wie Nebel. Bis gestern. Da erkannte ich<br />
es dann ganz konkret. Was war geschehen?<br />
Was hat mir die Augen geöffnet?<br />
Was ließ mich weise werden?<br />
Es war ein herrlicher Wintertag mit<br />
milden 6 Grad Celsius und trockenem Asphalt.<br />
Perfekte Arbeitsbedingungen also.<br />
Die Speed Triple R wartete schon unten<br />
auf der Lerchenfelder Straße. Ich stülpte<br />
mich in die saisongerechte Dienstkleidung<br />
(lange Flanell-Unterwäsche als raffiniertes<br />
Dessous, Dainese-Jeans, schwere<br />
Python-Boots, Strickpullover von der Fee,<br />
Daunenanorak), nahm im Stiegenhaus<br />
noch ein paar tiefe Züge aus der Savinelli-Pfeife,<br />
setzte den Helm auf und bestieg<br />
die weiße Göttin. Ich kontrollierte die<br />
Stellung der Hebel, rutschte am Sattel hin<br />
und her, lockerte den Schultergürtel und<br />
legte den Daumen auf den Startknopf.<br />
Dann hielt ich noch kurz inne und sagte:<br />
„Edle Engländerin, da morgen<br />
unser großer Tag ist und ich der ganzen<br />
Welt zeigen will, wie leinwand du bist,<br />
nehmen wir heute jede Ampel am Hinterrad.<br />
Bist du bereit?“<br />
„Heute nehmen wir jede Ampel<br />
am Hinterrad!“<br />
Der Dreizylinder brodelte dumpf röhrend<br />
vor sich hin. Ich gab ihm zwanzig Sekunden,<br />
ehe ich den ersten Gasstoß in seine<br />
Innereien fahren ließ. Wow, herrlicher<br />
Emilia zückte in der<br />
Hochzeitsnacht das<br />
Handy und berichtete<br />
ihrer Mutter:<br />
„War weltklasse.<br />
Aber er kam zu<br />
früh.“ Nun, dieses<br />
Testergebnis passt<br />
auch für die Speed<br />
Triple R.<br />
INGText: Zonko; Fotos: andreasriedmann.at<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 39
Klang! Kupplung ziehen, ersten Gang<br />
einlegen, und … die Stimme der Vernunft:<br />
„Bedenke, dass der Diablo Supercorsa<br />
SP erst auf Temperatur kommen<br />
muss. Sonst dreht er an der Ampel einfach<br />
durch, und es wird nichts mit der<br />
Galerie. Du weißt, was die Verhaltenspsychologin<br />
damals gesagt hat!“<br />
Wie hätte ich es vergessen können.<br />
Vor Jahren hatte ich sie aufgesucht,<br />
weil ich wissen wollte, was in Frauen<br />
vorgeht. Mir war es unerklärlich, dass<br />
man sich hinten auf ein scharfes Geschoss<br />
setzt, die Arme um den wahnsinnigen<br />
Fahrer schlingt, den Höllenritt<br />
genießt und mit einem entspannten<br />
Lächeln, das an Glückseligkeit denken<br />
lässt, absteigt, während der Fahrer<br />
größte Mühe hat, das Ganzkörperbibbern,<br />
das durch die Adrenalin-Überflutung<br />
entstanden ist, zu verbergen.<br />
Die Frage: „War es nicht zu schnell?“<br />
mündet dann in die Antwort: „Von mir<br />
aus kannst du ruhig mehr Gas geben.“<br />
Die Psychologin erklärte mir dieses<br />
Phänomen: „Es ist ein Zeichen grenzenlosen<br />
Vertrauens, das wir oft in der<br />
Phase der Verliebtheit antreffen.“<br />
So, so. Unfassbar. Ich wollte dann<br />
noch wissen, wie Wheelies ankommen.<br />
Wird das von Frauen eher als peinliches<br />
Imponiergehabe gewertet? „Nein“,<br />
sagte die Frau Doktor, „ein Wheelie<br />
suggeriert ja, dass der Mann das zustande<br />
bringt, wozu er im Sinne der<br />
Evolution auf der Welt ist. Dieses archaische<br />
Muster wirkt zentral.“ Na<br />
bumm. Die beste Psychologin aller Zeiten.<br />
Aber auch die schonungsloseste.<br />
Das zeigte die Antwort auf meine Frage:<br />
„Und was passiert, wenn die Frau<br />
merkt, dass der Fahrer unsicher unterwegs<br />
ist, dass er die Maschine nicht<br />
im Griff hat?“ „Für den Fahrer ist das<br />
ganz schlecht. Die Anziehung und der<br />
Zauber lösen sich auf, die Frau wendet<br />
sich innerlich ab.“ Aha. Brutale Welt.<br />
Insofern überraschte mich ihr letztes<br />
Statement nach unserer kurzen<br />
Ausfahrt nicht: „Nein danke. Ich bin<br />
zu müde.“ Also: Supercorsa SP aufwärmen!<br />
Jetzt nur nicht schwächeln. Ich<br />
ließ die Kupplung kommen und startete<br />
zur Attacke in Wien.<br />
Der Dreizylinder riss die Walze<br />
einfach durch<br />
Dass ich mich nach einem einzigen<br />
Meter fast schon ausgebreitet hätte, lag<br />
am beschränkten Lenkeinschlag der<br />
Triumph. Eine derart knappe Bewegungsfreiheit<br />
der Gabel kennt man<br />
sonst nur von Rennmaschinen. Ist ja<br />
eine gute Idee, weil sich die Holme im<br />
Falle einer Brezen nicht stark verdrehen<br />
können und so die Chance<br />
größer ist, dass die Gabel und der<br />
Rahmen keinen Schaden nehmen und<br />
wiederverwendbar sind. Aber wenn<br />
man mit einem scharfen Haken aus<br />
einer Parklücke feuert, reißt man fest<br />
das Aug‘ auf, wie man so sagt. Gut,<br />
dass die Psychologin nicht beobachtet<br />
hat, wie ich blitzschnell das rechte Bein<br />
zum Abstützen ausstrecken musste.<br />
Da 400 Meter vor mir bereits die<br />
erste Ampel lauerte, erhöhte ich versuchsweise<br />
mit lockerem Handgelenk<br />
kurzfristig die Spritzufuhr und musste<br />
zur Kenntnis nehmen, dass der Supercorsa<br />
SP alles hatte, was man von<br />
einem Reifen erwartet, außer Grip. Zur<br />
Hölle, der von einem einzigen Gasstoß<br />
ermunterte Dreizylinder riss die 190er-<br />
Walze einfach durch. Nur noch 350<br />
Meter. Ich nützte die Distanz voll<br />
konzentriert für weitere Reifenaufwärmübungen,<br />
schob mich souverän tänzelnd<br />
zwischen die Bürgerkäfige in die<br />
Poleposition und fixierte die rote Ampel.<br />
Ich wurde eine halbe Stunde<br />
lang verfolgt<br />
Als das Grün erschien, ließ ich die<br />
Kupplung bei mittlerer Drehzahl einfahren<br />
und zelebrierte einen Bilderbuchstart.<br />
Ohne Rollphase hob die Speed<br />
Triple in einer sehr harmonischen Be-<br />
ENTF<br />
AUF<br />
01 <strong>02</strong><br />
01 Das „R“ steht für<br />
edle Komponenten und<br />
ein enorm erweitertes<br />
Einsatzspektrum<br />
<strong>02</strong> Die Pirellis brauchen<br />
Temperatur, sonst reißt<br />
der 1050er-Dreizylinder<br />
die Walze an der Ampel<br />
einfach durch<br />
40 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
ESSELT<br />
HOHEM NIVEAU<br />
wegung ansatzlos die Front und machte<br />
den Rest der Welt zum Publikum. Wunderbar!<br />
Geschätzte vierzig Meter weiter<br />
reduzierte ich gefühlvoll das Gas und<br />
ließ das Vorderrad sanft aufsetzen. Ein<br />
Traum. Einfach perfekt. Ja, das ist der<br />
1050er-Dreizylinder, den ich so liebe!<br />
Unvergleichlich voller, dumpfer Klang,<br />
mörder Schmalz schon aus dem Keller<br />
und ein tischartiges Drehmoment über<br />
den gesamten Bereich, das die markante<br />
Front im wahrsten Sinne des Wortes<br />
spielerisch in Richtung Himmel hebt.<br />
Für mich ist der 1050er der beste und<br />
am einfachsten zu bedienende Wheeliemotor<br />
der Welt. Und da der Supercorsa<br />
SP offensichtlich mit der winterlichen<br />
Temperatur zurechtkam, gelang es mir<br />
tatsächlich, rund dreißig Ampeln in Folge<br />
in der Galeriestellung zu verlassen.<br />
Null Fehlversuche. Bravo, Triple! Einfach<br />
herrlich.<br />
Dass mir während der Brennerei<br />
durch die Stadt eine Transalp folgte, ist<br />
mir natürlich nicht entgangen, aber ich<br />
kümmerte mich nicht darum. Schien<br />
ein guter Motorradfahrer zu sein, der<br />
mich nicht überholen wollte. Und ich<br />
wunderte mich auch nicht, als ich beim<br />
Felzl-Bäcker die Triumph abstellte, weil<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 41
ich eine Illy-Melange trinken und mir<br />
das Pfeiferl anzünden wollte, und sich<br />
die Transalp in Sichtweite einparkte.<br />
Erst nachdem der Dreitagesbärtige den<br />
Helm abgenommen hatte und auf mich<br />
zukam, ahnte ich Fürchterliches, das<br />
sich mit jedem Schritt, den er tat, zur<br />
Gewissheit verdichtete: Zivilstreife!<br />
Blitzschnell wechselte mein Hirn in<br />
den Videorecorder-Modus und spielte<br />
die letzte halbe Stunde mit Superspeed<br />
ab: Wheelie, 75 km/h, doppelte Sperrlinie,<br />
Wheelie, Gleiskörper, Wheelie am<br />
Gleiskörper, einfache Sperrlinie, nicht<br />
geblinkt, kleiner Wettstreit mit dickem<br />
Benz bis 79 km/h, Wheelie … Ganz super.<br />
Natürlich hatte ich genügend Entschuldigungen<br />
griffbereit („Die Maschine<br />
ist so stark, da bleibt das Vorderrad<br />
kaum am Boden“, „Die telefonierende<br />
Dämmer-Mizzi hat mich abgedrängt,<br />
da musste ich über die Sperrlinie ausweichen“,<br />
„Der Vollkoffer in der Prolo-<br />
Limousine hat es wissen wollen“, „79<br />
km/h?! Wirklich? Tut mir leid. Sie wissen<br />
ja, wie so eine Tausender anreißt“),<br />
aber erfolgversprechend waren sie<br />
leider alle nicht.<br />
Der Inspektor war jünger als ich.<br />
Das belegte nicht nur das Aussehen,<br />
sondern auch die Leistung seines<br />
Kurzzeitgedächtnisses. Mein mentaler<br />
Videorecorder hatte offensichtlich Lücken,<br />
seiner nicht. Der Zivile legte mir<br />
eine derartige Lawine zur Last, dass<br />
ich mich schon aufs Wimmern vorbereitete:<br />
„Herr Inspektor, ich habe in<br />
Tirol Nichten und Neffen, die freuen<br />
sich auf Weihnachtsgeschenke. Machen<br />
Sie mich bitte nicht komplett<br />
flach!“ So weit kam es aber nicht. Denn<br />
nach dem Satz: „Und jede Ampel auf<br />
dem Hinterrad ist einfach nicht notwendig!“,<br />
sagte er: „Aber abgesehen<br />
davon, die Speed Triple ist schon ein<br />
feines Eisen. Ist die R wirklich besser?“<br />
„Am meisten taugt mir der<br />
Motor. Der ist einfach perfekt“<br />
Glücksflash! Ich spürte, dass die Sache<br />
eine für mich gute Wendung nahm<br />
und holte aus: „Na ja, das Öhlinszeug<br />
ist schon ein Wahnsinn. Das ist echtes<br />
High-Tech. Auf schlechten Straßen<br />
kann es seine Vorteile nicht ausspielen.<br />
Aber entscheidend für mich ist, dass<br />
Öhlins auf der Rennstrecke einfach<br />
eine Klasse besser funktioniert als die<br />
Dämpfer der herkömmlichen Triple.<br />
Das ist schon ein großes Stück Glück<br />
und erweitert das Einsatzspektrum<br />
enorm. Die Monoblock-Brembos werden<br />
in letzter technischer Instanz auch<br />
besser sein, doch davon<br />
profitiere ich nicht. Ich bin nicht der<br />
begnadete Spätbremser, sondern eher<br />
der schwungorientierte Linienfahrer.<br />
Am meisten an der Speed Triple taugt<br />
mir der Motor. Der ist einfach perfekt.<br />
Punch, Gasannahme, Dosierbarkeit –<br />
ein Traum. Und so viel ich weiß, ist der<br />
Dreizylinder in beiden Versionen identisch.“<br />
Er nickte: „Öhlins ist gut. Und<br />
schaut noch dazu verdammt fesch aus.<br />
Wie viel nehmen sie denn jetzt dafür?“<br />
Leichtes Achselzucken meinerseits:<br />
„Ich glaube, die R kostet knapp 2000<br />
Euro mehr als die Standard, aber genau<br />
kann ich es gar nicht sagen. Bin<br />
ja in der glücklichen Lage, immer Testmaschinen<br />
fahren zu dürfen.“ Und<br />
dann gab es keinen Zweifel mehr, dass<br />
ich ungeschoren davonkommen würde:<br />
„Ich weiß. Ich lese deine Artikel seit<br />
Jahren. Wie ist es jetzt draußen in<br />
Deutschland bei <strong>PS</strong>? Mühsam?“ Nein,<br />
ganz im Gegenteil, es ist herrlich! Wir<br />
nahmen eine Melange, und ich erzählte<br />
vom ersten Treffen im Garten mit Allmighty<br />
Pfeiffer, der auf einer sportli-<br />
42 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
135<br />
120<br />
105<br />
90<br />
75<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
140<br />
125<br />
110<br />
95<br />
80<br />
65<br />
50<br />
35<br />
20<br />
5<br />
145<br />
130<br />
115<br />
100<br />
85<br />
70<br />
55<br />
40<br />
25<br />
10<br />
1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />
0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />
205<br />
200<br />
200<br />
01 Das Öhlinszeug<br />
ist der<br />
Wahnsinn. Es<br />
spricht unglaublich<br />
sanft an und<br />
dämpft weltklasse.<br />
Auch auf der<br />
Renne funktioniert<br />
es eine<br />
Klasse besser als<br />
der herkömmliche<br />
Dämpfer<br />
<strong>02</strong> Unvergleichlich<br />
voller, dumpfer<br />
Klang: Der<br />
Triple röhrt einzigartig<br />
aus den<br />
beiden Endrohren<br />
Die Speed 195 Triple R ist nicht vollgestopft<br />
190<br />
190<br />
mit allerlei 185bevormundender Elektronik.<br />
180<br />
180<br />
Deswegen 175 ist sie ein Symbol für Freiheit,<br />
170<br />
170<br />
Unabhängigkeit, 165 Zwanglosigkeit und der<br />
160<br />
160<br />
puren Lust 155jenseits der Fremdkontrolle<br />
150<br />
150<br />
145<br />
140<br />
140<br />
135<br />
130<br />
130<br />
125<br />
120<br />
120<br />
115<br />
110 110<br />
105<br />
100<br />
100<br />
95<br />
90<br />
90<br />
85<br />
80<br />
80<br />
75<br />
70<br />
70<br />
65<br />
60<br />
60<br />
55<br />
50<br />
50<br />
45<br />
40<br />
40<br />
35<br />
30<br />
30<br />
25<br />
20<br />
20<br />
15<br />
10<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0<br />
0 0<br />
01<br />
<strong>02</strong><br />
110<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
DATEN<br />
ANTRIEB<br />
Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />
99 kW (135 <strong>PS</strong>) bei 9400/min*, 111 Nm bei<br />
7750/min*, 1050 cm³, Bohrung/Hub: 79,0/71,4<br />
mm, Verdichtungsverhältnis: 12,0:1, Zünd-/<br />
Einspritzanlage, 46-mm-Drosselklappen,<br />
mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
67,2 Grad, Nachlauf: 91 mm, Radstand:<br />
1435 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
43 mm, einstellbar in Federbasis, Zugund<br />
Druckstufe. Zentralfederbein mit Umlenkung,<br />
einstellbar in Federbasis, Zug- und<br />
Druckstufe. Federweg vorn/hinten: 120/130<br />
mm, Leichtmetall-Schmiederäder, 3.50 x<br />
17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />
hinten: 190/55 ZR 17, Erstbereifung: Pirelli<br />
Super corsa SP, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />
vorn, 250-mm-Einzelscheibe<br />
mit Zweikolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
92 kW (125 <strong>PS</strong>) bei 222 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,7 s;<br />
0 –200 km/h: 10,5 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,4 s; 100 –150 km/h: 5,0 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
248 km/h<br />
GEWICHT<br />
220 kg vollgetankt, v./h.: 50,5/49,5 %,<br />
Tankinhalt: 17,5 Liter<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 31 mm,<br />
Druckstufe: komplett offen, Zugstufe: 31 K<br />
offen, Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 17 mm,<br />
Druckstufe: komplett offen, Zugstufe: 11 K<br />
offen, Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
14 170 Euro zzgl. Nebenkosten<br />
MESSWERTE<br />
Motorleistung<br />
110<br />
100<br />
140 Triumph Speed Triple R<br />
130<br />
90<br />
98,5 kW (134 <strong>PS</strong>)<br />
120 bei 9300/min<br />
80 110 111 Nm bei<br />
100<br />
70 7800/min<br />
90<br />
60 80<br />
50 70<br />
60<br />
40 50<br />
120<br />
30 40<br />
110<br />
20 30<br />
100<br />
20<br />
10<br />
90<br />
10<br />
kW <strong>PS</strong><br />
80<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />
Drehmoment in Nm<br />
Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />
Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />
Tischmäßiges Drehmoment-Plateau und<br />
erstklassige Leistungsentfaltung: Der<br />
1050er-Drilling geht mördermäßig.<br />
alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt;<br />
statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />
U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung
DIE WELT ALS<br />
PUBLIKUM<br />
chen Tourenwumme an einem ereignisreichen<br />
Tag die Iron-Butt-Distanz von<br />
1600 Kilometern (Stuttgart-Wien-Brünn-<br />
Stuttgart) absaß und den Marillenkuchen<br />
einwarf wie ein Weltmeister, von<br />
Graf Seitzmo und dem Riesen Haymon,<br />
der zum Hulk wurde, und von Miss<br />
Heart, die sich so freundlich um die Bilder<br />
kümmert, dass auch im dichtesten<br />
Nebel die Sonne durchkommt. Wirklich<br />
weltklasse. „Und die Harley haben sie<br />
auch verpackt?“, wollte er noch wissen.<br />
„Na ja“, erklärte ich, „da hat es den einen<br />
oder anderen Leser schon mächtig<br />
aufgebockt. Im Zuge dessen habe ich<br />
das Wort ,Trannase‘ kennengelernt. Ich<br />
glaube, es bedeutet nichts Gutes.“<br />
Der große Tag:<br />
Ab auf die Renne!<br />
Wien ist anders. Kein Ticket für die<br />
Orgie. Danke! Um den Bogen des Glücks<br />
nicht zu überspannen, lud ich am<br />
nächsten Tag die Triple auf den Mazda-<br />
Pick-up und dieselte auf den Wachauring<br />
vom ÖAMTC. Aus den Boxen hämmerte<br />
Billy Idols „White Wedding“, und<br />
44 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
ich war vollkommen eins mit der Welt.<br />
Die Speed Triple R ist ein Traumeisen<br />
für mich. Sie passt perfekt zu meinem<br />
Fahren und Denken. Edle Komponenten,<br />
top verarbeitet, absolut zuverlässig und<br />
standfest, verwegene und Aufsehen<br />
erregende Optik, mörder Motor, dessen<br />
Leistung ich voll abrufen kann, und<br />
kein elektronischer Überbau. Mit der<br />
Triple kann ich mühelos mit hohem<br />
Unterhaltungswert durch das Ballungsgebiet<br />
rabauken, ich bin auf der Hausstrecke<br />
eine Macht, und auf der Renne<br />
erlebe ich den Thrill der entfesselten<br />
Fahrerei auf hohem Niveau.<br />
Keine Frage, am Racetrack kann die<br />
Speed Triple R gegen artgerecht bewegte<br />
Supersportler und die kampfstärksten<br />
Elektronik-Nakeds nicht viel<br />
ausrichten, aber Weltmeister werde ich<br />
sowieso keiner mehr. Mir geht es auf<br />
der Renne (Anmerkung in eigener Sache:<br />
habe eine Freude mit dem neuen<br />
Wort) um den Spaß und den Thrill. Und<br />
da ist die Speed Triple R ganz weit<br />
vorne. Rundenrekorde kann sie keine<br />
brechen. Warum eigentlich nicht? Weil<br />
ich im Sattel sitze? Letzteres ist klar,<br />
den Rest der Wahrheit findet man in<br />
der Maschine und dort hauptsächlich<br />
im Motor. Weil er „zu früh kommt“. Man<br />
packt es eigentlich nicht, dass knapp<br />
über 9000/min der Begrenzer den brachialen<br />
Schub einfach abwürgt. Der<br />
Dreizylinder zieht über das gesamte<br />
Band mörderisch durch und man denkt,<br />
dass das bis 13 000/min so sein wird,<br />
aber nein. Dort, wo Vierzylinder und<br />
rennorientierte Zweizylinder so richtig<br />
zulegen, verliert der 1050er plötzlich<br />
seine Kraft und verlangt mit unumstößlicher<br />
Bestimmtheit nach dem nächsten<br />
Gang. Nun, draußen auf der Straße ist<br />
das weltklasse, weil man – egal auf<br />
welcher Maschine man sitzt – sowieso<br />
kaum in fünfstellige Drehzahlbereiche<br />
vordringen kann (es sei denn, man ist<br />
ein Autobahn-Speedfreak), aber am<br />
Ring orgeln dann die drehzahlfesten<br />
Superbikes auf der Geraden grausam<br />
vorbei. Damit kann ich leben, das nehme<br />
ich gerne in Kauf, weil ich ja dafür<br />
mit der Speed Triple überall sehr gut<br />
bestückt bin. Die Breite des Einsatzspektrums,<br />
in dem die Triumph funktioniert,<br />
macht sie für mich zur Siegerin<br />
meines Herzens.<br />
Der Sheriff kann die Drosselklappen<br />
nicht schließen<br />
Obwohl der Wachauring mit nassen<br />
Stellen aufwartete, blieb die weiße Göttin<br />
heil. Begeistert hat mich, wie das<br />
Öhlinszeug die Unebenheiten in der<br />
außen trockenen, langen, schnellen<br />
Rechts schluckte und quasi glattbügelte,<br />
und dass ich die Reifen deutlich<br />
spürte. Einlenkverhalten und Stabilität<br />
waren auch ganz nach meinem Geschmack,<br />
die Dosierbarkeit des Motors<br />
ein Traum. Wichtig war die Kupplung.<br />
Einerseits, weil das nicht butterweiche<br />
Getriebe bei nachlässigem Auskuppeln<br />
etwas hakelig wirkte, und andererseits,<br />
weil beim scharfen Ankern in Verbindung<br />
mit dem Runterschalten das Heck<br />
die Tendenz zum Tänzeln zeigte. Daran<br />
werden die Maschine, die für mich ab<br />
heute „White Wedding“ heißt, und ich<br />
arbeiten. Wir werden zusammenwachsen<br />
und glorreich wüten.<br />
Auf der Heimfahrt fiel mir dann<br />
noch der Leserbrief vom Storch ein:<br />
„Geehrter Herr Magister Zonko, werden<br />
wir in Zukunft Computer fahren, die<br />
FAZIT<br />
„DIE SPEED TRIPLE R IST DIE<br />
SIEGERIN MEINES HERZENS“<br />
beiläufig noch einen Motor angeflanscht<br />
haben? Wird uns der Sheriff<br />
von seinem iPad aus die Drosselklappen<br />
schließen und die Galerie beenden<br />
können? Werden wir alle nach ein<br />
paar Jahren der Heizerei anfangen zu<br />
fluchen, wenn das Mäusekino der Maschine<br />
verrückt spielt und die Sensorik<br />
langsam altersschwächelt? Wird<br />
uns nur ein Fahrrad übrig bleiben im<br />
Sinne der Reduktion aufs Wesentliche<br />
oder werden wir uns arrangieren?“<br />
Nachdenklicher Storch, solange es<br />
göttliche Maschinen wie die Speed<br />
Triple R gibt, ist das zum Glück kein<br />
Thema. Und ich bin mir ganz sicher,<br />
dass viele Hersteller früher oder später<br />
draufkommen, dass ein ganz zentrales<br />
Motiv beim Motorradlfahren die<br />
Idee der Freiheit ist, der Unabhängigkeit,<br />
der Zwanglosigkeit und der puren<br />
Lust jenseits der Fremdkontrolle.<br />
Wenn man nicht in der überaus glücklichen<br />
Lage ist, sich für jeden Spezialeinsatz<br />
eine eigene Maschine kaufen zu können,<br />
sondern sich für ein einziges Modell<br />
entscheiden muss, ist die Speed Triple R<br />
ein heißer Tipp. Die fesche Engländerin<br />
brilliert in der Stadt und auf der Hausstrecke<br />
gleichermaßen und macht auch auf<br />
der Renne eine wirklich gute Figur. Selbst<br />
die Urlaubsfahrt in den Süden kann man<br />
bewerkstelligen, da die kleine Flyscreen<br />
bis 180 km/h überraschend guten Windschutz<br />
bietet. Den Topspeed von 245 km/h<br />
hält man allerdings nur kurz aus, es sei<br />
denn, man hat die Nackenmuskulatur von<br />
Mike Tyson in vollem Saft. Die Highlights<br />
der Maschine sind der 1050er-Reihendreier,<br />
der in meinen Augen der beste<br />
Wheeliemotor der Welt ist, und das wunderbare<br />
Öhlins-Gold. Das Getriebe<br />
ist etwas hakelig und fordert<br />
vom Fahrer sauberes<br />
Kuppeln. Speed Triple R, ich<br />
liebe dich! White Wedding.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
LIMITED EDITION<br />
MCF-SUZUKI-CAFÉ RACER<br />
STADT-<br />
GUERILLA<br />
Eine sportive, sinnliche, böse schwarze Suzuki hat MCF in Berlin gebaut:<br />
In einem Bandit-Rahmen stecken ein erstarkter, aufgebohrter 145-<strong>PS</strong>-Motor<br />
einer GSX 1100 F und viele andere Goodies. Text: Thomas Schmieder; Fotos: www.wdmyr.de<br />
46 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
Berlin, im Herbst 2014. Links<br />
von dir wischt die riesige,<br />
wasserumspülte Skulptur<br />
„Molekule Men“ vorbei – Verbildlichung<br />
des Aufeinandertreffens<br />
der drei Bezirke Kreuzberg, Treptow<br />
und Friedrichshain. An der Oberbaumbrücke<br />
über die Spree kommt das feiste<br />
Motorrad unter dir zum Stehen. Obwohl<br />
die Touristen wegen der bunt bemalten<br />
Mauer-Segmente „East Side Gallery“<br />
hier sind, drehen sich viele Köpfe<br />
nach dem Duo Mensch/Maschine um.<br />
Großstadt-Guerilla trifft Graffiti. Ein<br />
wenig fühlst du dich wie ein Bad Boy<br />
im London der Roaring Sixties.<br />
So muss das gewesen sein, als englische<br />
Rocker ihre Café Racer ausführten:<br />
Nicht bloß zum Promenieren, sondern<br />
zum Protzen, zum Einschüchtern,<br />
zum Rennen gewinnen. Neben dir rollt<br />
ein Lamborghini Cabrio aus, tastet sich<br />
mit lauten Gasstößen immer näher an<br />
die Haltelinie heran. Okay, der Schnösel<br />
will es wissen. Armer, reicher Irrer.<br />
Du setzt deinen fiesesten Blick unter<br />
der dunklen Sonnenbrille auf, duckst<br />
dich ein wenig. Und denkst an die<br />
Worte von Harald Schätzchen (55) vom<br />
Motorrad Center Friedrichshain (MCF).<br />
Der Besitzer und Erbauer dieses verwegenen<br />
Motorrads warnte dich: „Die<br />
kurze Übersetzung ist für Erwachsene:<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 47
PREISE, KONTAKT<br />
Teile-Einzelpreise: zusammen<br />
rund12 500 Euro; Komplettpreis<br />
fürs ganze Motorrad: 19900 Euro.<br />
Kontakt: MCF Motorrad Center<br />
Friedrichshain (Suzuki, Indian und<br />
Victory), Harald Schätzchen, Bossestraße<br />
7, 1<strong>02</strong>45 Berlin, Telefon<br />
030/2 91 23 77, www.mcf-suzuki.de,<br />
MCF-SUZUKI@t-online.de<br />
Topspeed ist mir nicht so wichtig, richtig<br />
vorwärts muss das Ding gehen!“<br />
Na dann wollen wir doch mal<br />
sehen. Schließlich sollen hier 145 <strong>PS</strong><br />
anreißen. Klingt plausibel. Schon der<br />
drehmomentstarke Motor der 1993er-<br />
Suzuki GSX 1100 F war serienmäßig offen<br />
für 136 <strong>PS</strong> gut. Und hier sorgen das<br />
Aufbohren von 1127 auf 1216 Kubik<br />
und viele Änderungen an der Peripherie<br />
für zusätzlichen Druck. Die Keramik-beschichtete<br />
Auspuffanlage hat<br />
der renommierte Spezialist MAB Power<br />
in Itzehoe nach MCF-Vorgaben gebaut.<br />
Nur zwei kurze Knubbel lugen links<br />
und rechts schräg und keck hervor.<br />
Kurz, bündig und kompakt. Sind trotzdem<br />
keine Brüllrohre, weil eine durchdachte<br />
Krümmerführung den Vorschalldämpfer<br />
intelligent integriert.<br />
Auf der anderen Seite des Motors<br />
sitzen offene Trichter („da bin ich ein<br />
Fan von“, sagt Harald Schätzchen) aus<br />
Aluminium. Sie sind als einziges Bauteil<br />
nicht TÜV-eingetragen, schmatzen und<br />
schnorcheln. Kleine Schutzbleche<br />
48 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
01<br />
<strong>02</strong><br />
03<br />
01 Feist: Bandit-Tank nun ohne Einbuchtungen,<br />
Guzzi-Gabel mit umgefrästen<br />
Brücken, Ochsenaugen und<br />
Motogadget-Tacho „made in Berlin“<br />
<strong>02</strong> Knackig: pulverbeschichtete<br />
Schwinge einer GSX 1400, Spezialauspuff<br />
von MAB, kurze Übersetzung<br />
dank speziell angefertigtem 52er-<br />
Kettenblatt und 14er-Ritzel vorn<br />
03 Tricky: das Finden der richtigen<br />
Anlenkpunkte für die Federbeine mit<br />
den schwarz gepulverten Federn<br />
schirmen sie vor aufgewirbeltem<br />
Schmutz des Hinterrads ab. Der ganze<br />
Motor klingt gut, grollt tief. Ein luft-/ölgekühlter<br />
Kämpfer im Feinripp-Anzug.<br />
Endlich schaltet sich das gelbe Licht<br />
zur roten Ampel-Lampe dazu. Start zum<br />
Angriff! Erst auf den letzten Millimeter<br />
rückt die Kupplung ein, ist schwierig<br />
zu dosieren. Egal, für den Lambo reicht<br />
das allemal. Im Leerlauf hört man<br />
Flachschieber zwitschern, klackernd<br />
tanzen sie in ihren Führungen. Schwergängig<br />
lassen sie sich öffnen.<br />
Hey, das ist ein Männer-Motorrad.<br />
Da heißt es gefälligst anpacken! Bei<br />
2500 Touren hat der Vierzylinder noch<br />
Schluckauf, krempelt bei 3000 die Ärmel<br />
hoch und haut bei 4000 zu wie ein<br />
englischer Hooligan: hart, trocken und<br />
direkt. Ab 5000 wird das Ganze brutal.<br />
Hier brennt der Baum! Zeigt sich später,<br />
bei der Fahrt ins Brandenburgische.<br />
Auf der Autobahn reißt der Motor<br />
beim Einfädeln höllisch an. Beim Großstadt-Surfing<br />
reicht eigentlich die<br />
Standgasdüse. Der Vierzylinder vibriert<br />
herzhaft, kräftig. Er ist kein Feingeist,<br />
mehr so der Schlägertyp. Wie ein<br />
hungriger Hammerhai nach Beute<br />
sucht dieser verwegene Hardcore-Café<br />
Racer ständig nach neuen 400-Meter-<br />
Dragstrips mitten in der Metropole.<br />
Viel Feinarbeit im Detail<br />
Sinnlich und sportiv fährt die Zwitter-<br />
Suzuki. Den passenden Rahmen für<br />
den potenten GSX-Motor stiftete eine<br />
GSF, besser bekannt als Bandit 600.<br />
„Der ist de facto nicht schwächer als<br />
der 1200er“, sagt Harald Schätzchen.<br />
Für eine verdammt klare, schnörkellose<br />
Linie kürzte MCF das Rahmenheck um<br />
bescheidene zwei Zentimeter. Und<br />
steckte die drei Zentimeter längere<br />
Schwinge einer GSX 1400 rein: Mehr<br />
Traktion beim vollen Beschleunigen<br />
kann nicht schaden. Coole Optik auch<br />
nicht. Das Mono-Federbein schmiss<br />
MCF zugunsten von zwei klassischen<br />
Stereo-Federbeinen im GSX-Stil raus.<br />
„Das größte Problem beim ganzen<br />
Umbau“, sagt Harald Schätzchen, „war<br />
es, die richtigen Anlenkpunkte der Federbeine<br />
zu finden. Sie sollten zwei<br />
Grad steiler stehen, parallel zum Unterzug,<br />
aber das war mir zu heikel.“ MCF<br />
entschied sich sicherheitshalber für<br />
die stabilste Stelle, „wo der Heckrahmen<br />
den Oberzug trifft, für vollflächige<br />
Einteilung der resultierenden Kräfte.“<br />
Im Heckbürzel auf dem umgebauten<br />
Bandit-Rahmen sitzt die gesamte Elektrik.<br />
Für eine cleane Optik gibt’s freie<br />
Sicht durchs Rahmendreieck, ganz ohne<br />
Seitendeckel und Airbox. Eine neue<br />
Sitzbank mit Einpersonen-Zulassung<br />
bietet dem engagierten, sportlich orientierten<br />
Solisten viel Platz und Bewegungsfreiheit.<br />
Moderat tief liegen die<br />
Lenkerstummel, ein Muss bei einem<br />
Café Racer. Aggressiv, recht breit, nicht<br />
unbequem. Passend positioniert präsentieren<br />
sich die Fußrasten von Gilles<br />
Tooling. Fühlt sich gut an. Man muss<br />
sich nicht zu weit strecken, der Fahrtwind<br />
trägt bei höherem Tempo mit.<br />
An den Enden der Stummel von<br />
BKG Bikeparts sitzen die Blinker. „Ochsenaugen<br />
sind ein Muss bei einem<br />
klassischen Bike. Sie schauen einfach<br />
verführerischer“, so Schätzchen. Die<br />
Handhebel stiftetet Mizu. Und der<br />
Rundscheinwerfer ist eine richtige Old-<br />
School-Lampe. Für Kenner sichtbar:<br />
MCF hat die typischen vorderen Einbuchtungen<br />
im Bandit-Tank entfernt.<br />
Es gibt auch Italo-Teile: die Upsidedown-Gabel<br />
samt Bremsanlage einer<br />
Moto Guzzi Centauro. „Die war noch<br />
von einem anderen Umbau-Projekt übrig“,<br />
erzählt Harald Schätzchen. Zur Anpassung<br />
der leicht gekürzten Italo-Forke<br />
an den Nippon-Rahmen wurde das<br />
Gabeljoch umgepresst und die Guzzi-<br />
Gabelbrücke ausgefräst, ferner eine<br />
neue Zentralmutter angefertigt und das<br />
Schutzblech angepasst. So gerüstet,<br />
fühlt sich das Motorrad nicht zu leicht<br />
an und nicht zu schwer. Gerade richtig<br />
für ein Macho-Bike.<br />
Mit der langen Schwinge rennt die<br />
immerhin rund 260 Kilo schwere Fuhre<br />
sauber geradeaus auf der Autobahn.<br />
Der nackte Racer mag lieber weit geschwungene<br />
Radien, lang gezogene<br />
Kurven. Zum Einlenken muss man ein<br />
wenig anpacken. Das Handling ist nicht<br />
störrisch, sondern ehrlich. Passt zum<br />
coolen Konzept. Alte Bridgestone BT<br />
016 Pro bieten leider wenig Haftung,<br />
irritieren in Schräglage ein ums andere<br />
Mal durch üble Rutscher. Dieses Motorrad<br />
gibt dir eben auf seine Art garantiert<br />
etwas zurück: Langweilig, weichgespült<br />
oder zu perfekt ist es ganz sicher<br />
nicht. Na und? Das Erlebnis zählt.<br />
Und davon gibt‘s eine ganze Menge.<br />
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23 000 Euro. Alles, was Sie dafür tun<br />
müssen, ist die Karte in der Heftmitte<br />
herauszunehmen, auszufüllen und<br />
an <strong>PS</strong> abzuschicken. Mit etwas Glück<br />
sitzen Sie schon bald im Sattel unseres<br />
Hauptpreises, der MV Agusta<br />
Brutale 800 RR, oder gehört schon<br />
bald einer der weiteren Preise Ihnen.<br />
Mit Ihrer Wahl bestimmen sie auch<br />
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Kategorien und Ihre favorisierten<br />
Marken. Ihre Karte sollte bis zum<br />
11. März bei uns eingegangen sein,<br />
dann ist nämlich Einsendeschluss.<br />
Dann wünschen wir viel Glück!<br />
WEITERE<br />
PREISE<br />
Schwabenleder<br />
Die K-Frame, eine der<br />
besten Kombis, die es<br />
überhaupt gibt<br />
Polo Der FLM-Einteiler<br />
ist neu auf dem<br />
Markt und heißt Pace<br />
Racetrack<br />
Shark Der Helm<br />
der Speed-R-<br />
Serie ist eine<br />
Fogarty-Replika<br />
1.PREIS<br />
MV Agusta Brutale 800 RR<br />
50 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
X-lite Im MotoGP-Stil ist<br />
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Wege im Fahrerlager<br />
Gilles Die neueste<br />
und vielfach verstellbare<br />
Fußraste von Gilles<br />
heißt Mü2<br />
Schuberth Der SR1<br />
ist ein astreiner Racing-<br />
Helm<br />
Yamaha In den Trolly<br />
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rein – ideal für<br />
den Trip zur Rennstrecke<br />
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Heck-Höherverlegung<br />
kommt vom Bodensee<br />
LSL Der Zubehör-<br />
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Satz Top-Brems- und<br />
Kupplungshebel<br />
HJC Im typischen<br />
Lorenzo-Design kommt<br />
der RPHA10+<br />
Kellermann Vom<br />
Blinkerspezialist gibt es<br />
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Blinker plus einen Alarm-<br />
Flash R3<br />
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Montageständer<br />
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Racefoxx Im Rookie-<br />
Pack sind Reifenwärmer,<br />
Luftdruckprüfer, Multitool<br />
und Gutscheine<br />
Die Preise werden unter allen Teilnehmern verlost,<br />
Einsendeschluss ist der 11. März <strong>2015</strong>. Eine Barauszahlung<br />
der Preise ist nicht möglich. Mitarbeiter der Motor Presse<br />
Stuttgart und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Vanucci Von der Louis-<br />
Hausmarke gibt es den<br />
Speed Profi IV<br />
Bridgestone Ein Satz<br />
des Tourensport-Reifens<br />
Battlax T 30<br />
Scorpion Eine formund<br />
klangschöne<br />
Auspuffanlage<br />
Metzeler Der supersportliche<br />
Racetec RR<br />
stammt vom Roadracing
A125er<br />
125er<br />
A-001 Aprilia RS4 125 SBK Replica<br />
A-0<strong>02</strong> Derbi GPR 125 Racing 4T 4V<br />
A-003 Honda CBF 125<br />
A-004 Honda CBR 125 R<br />
A-005 Kawasaki KLX 125<br />
A-006 KTM 125 Duke<br />
A-007 KTM RC 125<br />
A-008 Megelli Supersport 125<br />
A-009 Rieju RS3 125<br />
A-010 Yamaha MT-125<br />
A-011 Yamaha YZF-R 125<br />
SUPERMOTO/ENDURO<br />
B-012 Aprilia Dorsoduro 1200 ABS<br />
B-013 BMW R 1200 GS<br />
B-014 Ducati Hypermotard SP<br />
B-015 Honda Crosstourer<br />
B-016 Husqvarna FS 450 (neu)<br />
B-017 KTM Freeride 350<br />
B-018 KTM 690 SMC R<br />
B-019 KTM 1050/1190 Adventure/R (neu)<br />
B-<strong>02</strong>0 KTM 1290 Adventure (neu)<br />
B-<strong>02</strong>1 Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX<br />
B-<strong>02</strong>2 MV Agusta Rivale 800<br />
B-<strong>02</strong>3 Triumph Tiger Explorer/XC<br />
B-<strong>02</strong>4 Yamaha XT 660 R<br />
B-<strong>02</strong>5 Yamaha XT 1200 Z World Crosser<br />
SUPERMOTO/ENDUROB<br />
52 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
CNAKED BIKES<br />
SPORTLICHE ALLROUNDER<br />
D-058 Bimota DB5 R<br />
D-059 BMW F 800 GT<br />
D-060 BMW R 1200 RS (neu)<br />
D-061 BMW K 1300 S<br />
D-062 BMW K 1600 GT Sport<br />
D-063 Honda CBR 650 F<br />
D-064 Honda VFR 800 F<br />
D-065 Honda CBF 1000 F<br />
D-066 Honda CB 1300<br />
D-067 Honda VFR 1200 F<br />
D-068 Kawasaki ER-6f<br />
D-069 Kawasaki Z 1000 SX<br />
D-070 Kawasaki 1400 GTR (neu)<br />
D-071 Suzuki GSX-S 1000 F (neu)<br />
D-072 Suzuki GSX 1250 F<br />
D<br />
SPORTLICHE ALLROUNDER<br />
D-073 Suzuki Hayabusa 1300<br />
D-074 Triumph Sprint GT<br />
D-075 Yamaha XJ6 Diversion<br />
D-076 Yamaha Fazer 8<br />
D-077 Yamaha FZ1 Fazer ABS<br />
NAKED BIKES<br />
C-<strong>02</strong>6 Aprilia Shiver 750 ABS<br />
C-<strong>02</strong>7 Aprilia Tuono V4 1100 RR<br />
C-<strong>02</strong>8 Benelli TnT 1130 R<br />
C-<strong>02</strong>9 BMW F 800 R (neu)<br />
C-030 BMW R nine T<br />
C-031 BMW S 1000 R<br />
C-032 BMW R 1200 R (neu)<br />
C-033 BMW K 1300 R<br />
C-034 Ducati Monster 1200/S<br />
C-035 Honda CB 650 F<br />
C-036 Honda NC 750 S<br />
C-037 Honda CB 1000 R<br />
C-038 Kawasaki ER-6n<br />
C-039 Kawasaki Z 300 (neu)<br />
C-040 Kawasaki Z 800<br />
C-041 Kawasaki Z 1000/SE<br />
C-042 KTM 390 Duke<br />
C-043 KTM 690 Duke/R<br />
C-044 KTM 1290 Super Duke R<br />
C-045 Moto Guzzi Griso 8V Special Edition<br />
C-046 MV Agusta Brutale 800/RR (neu)<br />
C-047 MV Agusta Brutale 1090 RR<br />
C-048 Suzuki GSR 750 ABS<br />
C-049 Suzuki Gladius ABS<br />
C-050 Suzuki GSX-S 1000 (neu)<br />
C-051 Triumph Street Triple R<br />
C-052 Triumph Speed Triple R<br />
C-053 Yamaha MT-07<br />
C-054 Yamaha MT-09 SR<br />
C-055 Yamaha FZ1 ABS<br />
C-056 Yamaha Vmax<br />
C-057 Yamaha XJR 1300 (neu)<br />
<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 53
F<br />
ECROSSOVER<br />
F-<br />
CROSSOVER<br />
E-078 Aprilia Caponord 1200<br />
E-079 Benelli Trek 1130<br />
E-080 BMW F 800 GS<br />
E-081 BMW S 1000 XR (neu)<br />
E-082 Ducati Multistrada/S<br />
E-083 Honda Crossrunner (neu)<br />
E-084 Kawasaki Versys 650 (neu)<br />
E-085 Kawasaki Versys 1000 (neu)<br />
E-086 MV Agusta Stradale 800<br />
E-087 Suzuki V-Strom 650 XT (neu)<br />
E-088 Suzuki V-Strom 1000<br />
E-089 Triumph Tiger 800/XRx<br />
E-090 Triumph Tiger 1050 SE ABS<br />
SPORTLER > 750 cm 3<br />
G<br />
SPORTLER<br />
< 750 cm 3<br />
SPORTLER < 750 cm³<br />
F- 091 Honda CBR 300 R<br />
F- 092 Honda CBR 600 RR ABS<br />
F- 093 Kawasaki Ninja 300<br />
F- 094 Kawasaki Ninja ZX-6R<br />
F- 095 Kawasaki ZX-6R 636<br />
F- 096 KTM RC 390<br />
F- 097 MV Agusta F3 675<br />
F- 098 Suzuki GSX-R 600<br />
F- 099 Suzuki GSX-R 750<br />
F- 100 Triumph Daytona 675/R<br />
F- 101 Yamaha YZF-R3 (neu)<br />
1<strong>02</strong> Yamaha YZF-R6<br />
SPORTLER > 750 cm³<br />
G-103 Aprilia RSV4 RR (neu)<br />
G-104 Bimota DB3<br />
G-105 BMW S 1000 RR (neu)<br />
G-106 BMW HP4 ABS<br />
G-107 Ducati 899 Panigale<br />
G-108 Ducati Panigale Superleggera<br />
G-109 Ducati Panigale R<br />
G-110 Ducati 1299 Panigale/S (neu)<br />
G-111 Honda Fireblade/SP<br />
G-112 Honda RC 213 V-S (neu)<br />
G-113 Kawasaki Ninja ZX-10R<br />
G-114 Kawasaki Ninja H2 (neu)<br />
G-115 Kawasaki Ninja H2 R (neu)<br />
G-116 KTM 1190 RC8 R<br />
G-117 MV Agusta F3 800<br />
G-118 MV Agusta F4<br />
G-119 Suzuki GSX-R 1000 ABS (neu)<br />
G-120 Yamaha YZF-R1 M (neu)<br />
54 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
WILLKOMMEN<br />
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Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso<br />
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Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />
wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />
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Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />
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Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />
Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
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2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />
Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach,<br />
70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />
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PREMIERE<br />
SCRAMBLER DUCATI<br />
EASY<br />
GOING<br />
Icon<br />
Wer hätte das<br />
gedacht? Abseits<br />
jeglicher Höchstleistung<br />
präsentiert<br />
Ducati endlich<br />
wieder eine<br />
Maschine zum<br />
Bummeln. Oder<br />
kann die Neue<br />
vielleicht mehr?<br />
Text: Rolf Henniges; Fotos: Ducati<br />
Man will es irgendwie nicht<br />
glauben: Ducati baut angeblich<br />
wieder ein Motorrad<br />
zum Langsamfahren.<br />
Man glaubt es deshalb erst mal nicht,<br />
weil die Monster-Modelle irgendwie immer<br />
sportlicher wurden, und selbst als<br />
die Jungs aus Bologna mit der Diavel<br />
einen „Cruiser“ auf die Reise schickten,<br />
brachte der alle Anlagen mit, um alles<br />
auszubeschleunigen, was an der Ampel<br />
stand, und auf der Straße fast jedem<br />
das Rücklicht zu zeigen. Nun also soll<br />
es so weit sein: Die Scrambler Ducati<br />
knüpft an die gute alte Zeit der Sechziger<br />
und Siebziger Jahre an, will ihre 75<br />
<strong>PS</strong> lässig servieren, den Fahrer entstressen<br />
und die Mitmenschen ins<br />
Staunen versetzen. Machen wir‘s kurz:<br />
Es gelingt. Perfekt sogar.<br />
Mitmenschen bleiben gaffend stehen,<br />
denn die Maschine wirkt lieblich,<br />
freundlich, gefällig. Und ehrlich: Man<br />
findet viel Metall und wenig Plastik. Allein<br />
schon das stilsicher gestaltete Alu-<br />
Gasgriffgehäuse oder der Alu-Scheinwerferring<br />
sind eine gelungene Zeitreise<br />
in die Siebziger. Dinge wie diese<br />
wecken Sympathien. Und zwar ohne zu<br />
fahren. Nimm deinen Lebenspartner<br />
mit zum Händler. Er oder sie wird mit<br />
dem Finger auf die Scrambler zeigen,<br />
56 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
01<br />
<strong>02</strong><br />
01 Wertige Materialien, cool angebrachter<br />
Tacho mit ausreichend Info<br />
<strong>02</strong> Direkt angelenktes Federbein,<br />
Schwinge aus Aluprofil, vergleichsweise<br />
breite Felge und große Reifendimension<br />
03 Außer dem Basismodell Icon<br />
(großes Foto) gibt es noch die zeitlos<br />
gestaltete „Classic“, eine „Urban<br />
Enduro“ sowie die „Full Throttle“, die<br />
mit niedrigem Lenker, Termignoni-<br />
Schalldämpfer und cool gestylten<br />
Felgen sportlicher dasteht<br />
DATEN<br />
SCRAMBLER<br />
DUCATI<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, zwei Ventile/Zylinder,<br />
55 kW (75 <strong>PS</strong>) bei 8250/min*,<br />
68 Nm bei 5750/min*, 803 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 88/66 mm, Verdichtung: 11,0:1,<br />
Zünd-/Einspritzanlage, 50-mm-Drosselklappen,<br />
mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />
Sechsganggetriebe,<br />
Antrieb über O-Ring-Kette<br />
FAHRWERK<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
66,0 Grad, Nachlauf: 112 mm, Radstand:<br />
1445 mm, Ø Gabel innenrohr: 41 mm,<br />
Federweg v./h.: 150/150 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.00 x 18/5.50 x<br />
17, Reifen vorn: 110/80 R 18, hinten:<br />
180/55 R 17, 330-mm-Scheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsattel vorn, 245-mm-<br />
Scheibenbremse mit Einkolben-<br />
Schwimmsattel hinten, ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 186 kg*,<br />
Tankinhalt: 13,5 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
8390 Euro (Icon) bis 9790 Euro (Classic,<br />
Urban Enduro, Full Throttle), zzgl. NK<br />
* Herstellerangabe<br />
03<br />
Classic<br />
Urban Enduro<br />
Full Throttle<br />
verliebt, da ungefährlich und nett.<br />
Ändert sich das beim Fahren?<br />
Nein. 75 Pferde aus 803 Kubik sind<br />
ausreichend für jedwedes Surfen über<br />
die Landstraße. Lässiger hat man selten<br />
gesessen. Und, Überraschung: Lässiger<br />
hat man auch selten Wheelies gefahren.<br />
Denn der füllige Drehmomentverlauf<br />
gepaart mit aufrechter Sitzposition<br />
und niedrigem Gewicht (186 Kilo<br />
vollgetankt) macht vorderradschonendes<br />
Fahren super easy. Überhaupt hätte<br />
man dieser Ducati, die ja im Grunde<br />
keine sein möchte, den Namen Super<br />
Easy geben können. Denn alles geht<br />
beinahe wie von selbst: Einlenken?<br />
Federleicht. Bremsen? Gut dosierbar,<br />
ABS effektiv. Sitzen? Nur auf Mokicks<br />
saß man früher entspannter. Fahren?<br />
Beschwingt. Handling? Locker. Also<br />
eine Suppe ohne Haar drin?<br />
Nein. Zum einen schaltet sich das<br />
Getriebe etwas hakig, zum anderen<br />
dürften die Federelemente etwas sensibler<br />
ansprechen. Vor allem das Federbein<br />
gibt sich leicht bockig. Doch<br />
das ist Klagen auf hohem Niveau.<br />
Scrambler fahren ist mehr als nur das<br />
Bewegen einer Maschine. Es ist eine<br />
Lebenseinstellung, die nicht nur alte<br />
Motorrad-Hasen fesseln, sondern auch<br />
junge ins Boot ziehen könnte.<br />
URTEIL<br />
Alles richtig gemacht. Die neue<br />
Scrambler Ducati trifft den Zeitgeist<br />
und will vor allem eins: eine<br />
positive Grundstimmung zum<br />
Thema Motorrad vermitteln. Die<br />
Maschine ist überaus wertig verarbeitet<br />
und cool. Alle, die schon<br />
eine Gixxer, R1 oder Super Duke &<br />
Co. in der Garage stehen haben,<br />
sollten sich diesen Gegenpol gönnen.<br />
Selten hat man genussvoller<br />
und entspannter Zeit verbrannt.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 57
TECHNIK<br />
<strong>PS</strong>-FAHRDYNAMIK: BREMSEN IN SCHRÄGLAGE<br />
SCHRÄG<br />
Zu schnell? Zu spät? Oder macht die Kurve zu? Wer in Schräglage herzhaft in die<br />
Eisen greifen muss, balanciert auf schmalem Grat – oder er hat ein kurventaugliches<br />
ABS an Bord. <strong>PS</strong> analysiert die heikle Schrägfahrt auf der Bremse.<br />
58 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
Wer hat‘s nicht schon<br />
erlebt: Kurven, die sich<br />
hinterhältig zuziehen.<br />
Im Schreckzustand<br />
frieren viele Fahrer auf<br />
der Bremse dann regelrecht<br />
ein und trauen<br />
sich nicht, die Lenkkraft<br />
aufzubringen und<br />
das Motorrad in die<br />
Kurve zu zwingen.<br />
Auch mit dem neuen,<br />
kurventauglichen<br />
Bosch-ABS ist der Fahrer<br />
gefordert, hat jedoch<br />
die Sicherheit,<br />
trotz hoher Bremsverzögerung<br />
nicht übers<br />
Vorderrad zu stürzen<br />
mit Kurven-ABS<br />
ohne Kurven-ABS<br />
LASS<br />
NACH<br />
Text: Werner Koch<br />
Fotos: Markus Jahn<br />
Zeichnungen: Wolfgang Müller<br />
Bremsen und Schräglage, zwei<br />
Begriffe, die für viele Motorradfahrer<br />
nicht zusammenpassen.<br />
Zu viel wird über<br />
blitzartige, üble Vorderradstürze erzählt<br />
und geschrieben. Und tatsächlich,<br />
auch in der Redaktion <strong>PS</strong> hat so<br />
mancher Testredakteur seine Erfahrungen<br />
gemacht. Kaum auf der Bremse<br />
eingelenkt, schon klappt das Vorderrad<br />
ein, begleitet vom wüst scharrenden<br />
Geräusch der über den Asphalt rubbelnden<br />
Metall- und Plastikteile. Woher<br />
kommt es, dass Zweiräder, und da wollen<br />
wir unsere Abflüge auf Mountainbike<br />
oder Rennrad nicht ausschließen,<br />
gerne und ohne Ankündigung über die<br />
Front abschmieren? Zum einen liegt<br />
die Ursache darin, dass die Vorderradreifen<br />
aus fahrphysikalischen Gründen<br />
relativ schmal ausfallen und somit die<br />
Kontaktfläche entsprechend klein ist.<br />
Im Vergleich zu einem 190/55er-<br />
Hinterreifen ist die Auflagefläche eines<br />
120/70er-Pneus nur etwa halb so groß,<br />
obwohl etwa 45 Prozent der Radlast<br />
(Gewichtskraft aus Motorrad mit Fahrer)<br />
auf das Vorderrad entfallen. Eine<br />
sichere Gripbalance zwischen Vorderund<br />
Hinterradreifen ist nur dann gegeben,<br />
wenn die Reifentemperatur stimmt<br />
und sich der schmale Gummi kraftvoll<br />
im Asphalt verzahnen kann. Nicht umsonst<br />
geht ein Großteil der Vorderradstürze<br />
auf das Konto von noch nicht<br />
betriebswarmen Reifengummis. Genau<br />
unter solchen Umständen ist auch das<br />
sehr plakative Aufmacherfoto (links)<br />
entstanden. Doch selbst im aufgeheizten<br />
Zustand neigen moderne Sportler<br />
dazu, beim Überschreiten des Grenz-<br />
bereichs in maximaler Schräglage den<br />
Fahrer übers Vorderrad ins Aus zu<br />
bugsieren. Im Prinzip ist der Trend zu<br />
immer breiteren Hinterradreifen nur<br />
der Tatsache geschuldet, dass die brachiale<br />
Power beim Beschleunigen auf<br />
den Boden gebracht werden muss.<br />
Der Autor erinnert sich noch gut an die<br />
Zeiten, als seine Yamaha TZ 350 vorn<br />
auf 3.25 Zoll und hinten auf 3.50 Zoll<br />
Das Aufstellmoment beim Bremsen in<br />
Schräglage rührt daher, dass sich die Reifenaufstandsfläche<br />
aus der Längsachse<br />
verlagert (rote Pfeile). Die daraus entstehende<br />
Hebelwirkung dreht das Vorderrad<br />
zur Kurveninnenseite, mit der Folge, dass<br />
sich das Motorrad aufrichtet, wenn der<br />
Fahrer dieser Kraft nicht entgegenwirkt<br />
Gabelbrücke mit<br />
Lenkrohr<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />
<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 59
01 Bei einer Kurvenfahrt mit konstanter<br />
Geschwindigkeit muss das Hinterrad<br />
nur geringe Umfangskräfte übertragen<br />
(gelber Pfeil). Die Gewichtsverteilung<br />
bestimmt auch die in maximaler<br />
Schräglage wirkende Seitenkraft<br />
<strong>02</strong> Bei Geradeausfahrt<br />
wirkt die Gewichtskraft<br />
(grüner Pfeil) senkrecht<br />
auf die Reifenaufstandsfläche.<br />
Ein blockierendes<br />
Vorderrad<br />
lässt sich durch schnelles Lösen<br />
der Bremse abfangen 03 In Schräglage<br />
halten sich Fliehkraft, die durch den gefahrenen<br />
Kurvenradius entsteht (gelber<br />
Pfeil) und Gewichtskraft die Waage, das<br />
Motorrad bleibt stabil<br />
01 <strong>02</strong> 03<br />
Seitenkraft 45 %<br />
Reifenkontaktfläche<br />
vorne<br />
Seitenkraft 55 %<br />
Reifenkontaktfläche<br />
hinten<br />
Gewichtskraft<br />
15<br />
30<br />
50<br />
10 5<br />
2<br />
Zentrifugalkraft<br />
Gewichtskraft<br />
Fahrlinie (Radius)<br />
schmalen Reifen daherrollte. Mit dem<br />
Resultat, dass die nur etwa 110 Kilogramm<br />
leichten, aber 70 <strong>PS</strong> starken<br />
Zweitakter mit Vorliebe regelrecht in<br />
die Kurve hineingeschliddert sind, weil<br />
sich das Hinterrad daran machte, das<br />
Vorderrad außenrum zu überholen.<br />
Ein Vorgang, der nicht selten im traditionellen,<br />
aber sehr luftigen Highsider<br />
endete. Und warum baut man keine<br />
griffigen 190er-Vorderradreifen? Weil<br />
so ein fetter Pneu das Lenkverhalten<br />
komplett lahmlegen würde, Stichwort<br />
Aufstellmoment und Handlichkeit (siehe<br />
Skizze Seite 59).<br />
Wer in Schräglage abrupt zupackt,<br />
der fliegt<br />
Also muss man sich damit zufriedengeben,<br />
mit dem Vorderrad im Grenzbereich<br />
behutsam umzugehen und es<br />
nicht zu sehr zu strapazieren. Dies gilt<br />
vor allem dann, wenn der Reifen neben<br />
den Seitenkräften in Schräglage<br />
auch die sogenannten Umfangskräfte<br />
übertragen muss, die durch Beschleunigen<br />
(nur am Hinterrad) und durch<br />
Bremsen erzeugt werden. Deshalb<br />
gilt die goldene Regel für sicheres<br />
Bremsen erst recht in Schräglage: den<br />
Bremsdruck nicht abrupt, sondern<br />
langsam, aber konstant aufbauen, gemessen<br />
in etwa 0,5 bis einer Sekunde.<br />
Nur dann sorgt die stetige Verzögerung<br />
für die sogenannte dynamische<br />
Radlaständerung, die das Vorderrad<br />
mit bis zu 100 Prozent der gesamten<br />
Fahrzeugmasse auf den Asphalt pressen<br />
kann. Wird die Vorderradbremse<br />
abrupt angerissen, blockiert der Reifen<br />
schlagartig und verliert die Seitenwie<br />
auch die Umfangskraftübertragung.<br />
Die Folge: Das Motorrad verlässt<br />
den Kurvenradius, womit die Zentrifugalkräfte<br />
ihre stabilisierende Wirkung<br />
einstellen und das Motorrad mit eingeklapptem<br />
Vorderrad regelrecht umfällt<br />
(siehe Skizzen oben).<br />
Dieser Balanceakt wird durch ein<br />
ABS massiv entschärft. Nicht nur das<br />
neue Bosch-Kurven-ABS, auch alle modernen<br />
Antiblockiersysteme wirken in<br />
Schräglage. Lange nicht so fein in der<br />
Regelung und mit teilweise hartem Aufstellmoment,<br />
aber dennoch mit großer<br />
Sicherheit sturzfrei (siehe Diagramm<br />
Seite 61 unten). Bei einem vom ADAC<br />
anberaumten Test von zehn unter-<br />
Um ein ABS voll kurventauglich<br />
zu machen, müssen<br />
neben der Raddrehzahl<br />
(Zahnscheiben mit<br />
bis zu 60 Impulsen/U)<br />
auch die Schräglage, die<br />
Winkelgeschwindigkeit,<br />
der Federweg und die<br />
Beschleunigungen durch<br />
eine umfangreiche Sensorik<br />
erfasst werden<br />
60 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
04 Ein blockierendes Vorderrad<br />
kann keine Seitenkraft übertragen<br />
(gelb), die Zentrifugalkraft (hellroter<br />
Pfeil) bricht dadurch weg,<br />
die Gewichtskraft (grün) reißt das<br />
Motorrad nach unten<br />
04<br />
Zentrifugalkraft<br />
Gewichtskraft<br />
Fahrlinie (Radius)<br />
schiedlichen Maschinen gab es keine<br />
Stürze beim Bremsversuch in Schräglagen<br />
bis zu 35 Grad.<br />
Trotzdem ist der Schritt von KTM<br />
und BMW zum Bosch-Kurven-ABS ein<br />
enormer Sicherheitsgewinn. Denn das,<br />
was die Profitestfahrer sich manuell<br />
antrainierten (langsamer Druckaufbau,<br />
bewusstes Gegenlenken gegen das<br />
Aufstellmoment), regelt das Kurven-<br />
ABS von selbst. Erkennt die elektronische<br />
Sensorik eine bestimmte Schräglage,<br />
baut sich der Bremsdruck zuerst<br />
am Hinterrad auf, erst danach wird das<br />
Vorderrad ebenfalls durch einen sanften<br />
Bremsdruckaufbau verzögert. Dieser<br />
weiche Übergang reduziert zum einen<br />
das Aufstellmoment, zum anderen<br />
garantiert er eine ausreichend starke<br />
Radlaständerung auf die Front.<br />
Unglaublich, wie stark ein ABS<br />
in Schräglage verzögert<br />
Womit Schreckbremsungen in Schräglage<br />
tatsächlich ohne Sturz über die<br />
Bühne gehen. Doch noch wichtiger als<br />
die sturzfreie Notbremsung in konstanter<br />
Kurvenfahrt ist die Sicherheit beim<br />
Einlenken in Kurven oder einem erzwungenen<br />
Ausweichmanöver. In beiden<br />
Fällen lässt sich das Motorrad im<br />
Regelbereich des ABS und mit einer<br />
Verzögerung von bis zu 9 m/s² – das<br />
entspricht einem sehr gekonnten, ohne<br />
ABS durchgeführten Bremsmanöver –<br />
in eine Kurvenbahn mit Ausweichmanöver<br />
zwingen. Bis zu 22 Grad Schräglage<br />
bei fast maximaler Verzögerung<br />
wurden mit einer KTM 1190 Adventure<br />
gemessen, die bedingt durch den breiten<br />
Lenker und das neutrale 19-Zoll-<br />
Vorderrad für dieses Manöver relativ<br />
wenig Lenkkraft vom Fahrer fordert.<br />
Mit der BMW S 1000 HP4 waren<br />
rund 18 Grad Schräglage möglich, allerdings<br />
mit ruppiger Stabilität durch<br />
das teilweise abhebende Hinterrad und<br />
ein widerspenstiges Aufstellmoment.<br />
Dennoch, diese aktive Sicherheit bei<br />
Notbremsungen und Ausweichmanövern<br />
konnte bislang kein ABS leisten.<br />
Allerdings, und da sind sich die <strong>PS</strong>-<br />
Tester einig, nutzt das beste ABS nichts,<br />
wenn der Fahrer dieses Potenzial nicht<br />
rigoros nutzt. Dazu gehört ein praktisches<br />
Training, in dem dieser Grenz<br />
bereich so lange geübt wird, bis dieser<br />
Notfall auf der „Festplatte“ eingebrannt<br />
ist und bei Bedarf in Sekundenbruchteilen<br />
abgerufen werden kann.<br />
Nur wer mit ABS trainiert, kann<br />
es im Notfall auch nutzen<br />
Denn wie viel Überwindung es kostet,<br />
in voller Schräglage in die Eisen zu<br />
greifen, zeigte sich bei den mit 2D-Datarecording<br />
aufgezeichneten Testfahrten.<br />
Obwohl die Profitester auf einer<br />
übersichtlichen Kreisbahn zigmal dieses<br />
Manöver üben konnten, wurde<br />
bei einer Wiederholung auf kurvigen<br />
Landstraßen ein deutlich sanfterer und<br />
vorsichtigerer Umgang mit der Vorderradbremse<br />
in Schräglage verzeichnet.<br />
Fazit dieses Tests am Grenzbereich:<br />
Die Einführung des Kurven-ABS ist<br />
uneingeschränkt zu begrüßen, nützt<br />
jedoch in der Praxis wenig, wenn die<br />
Kundschaft nicht intensiv und professionell<br />
mit diesem Grenzbereich vertraut<br />
gemacht wird. Industrie, Verbände<br />
und Händler sind deshalb gefordert,<br />
um den Motorradfahrern den Schreck<br />
vor der Schräglage zu nehmen.<br />
01 Aufzeichnung eines konventionellen<br />
ABS, das den Unterschied<br />
zwischen Radgeschwindigkeit (grün)<br />
und echtem Kurvenspeed (rotes<br />
G<strong>PS</strong>-Signal) durch den kleineren Abrollumfang<br />
nicht erkennt <strong>02</strong> Erhöhte<br />
Schlupfspitze in Schräglage (gelb)<br />
ohne Blockierneigung. 03 Für den<br />
Fahrer spürbarer, länger anhaltender<br />
Schlupf am Vorderrad, aber auch<br />
hier ohne Blockade. 04 Erst wenn<br />
das Motorrad ohne Schräglage fährt,<br />
sind G<strong>PS</strong>-Speed und Raddrehzahl<br />
nahezu identisch. Eine exakter Abgleich<br />
zwischen Vorder- und Hinterraddrehzahl<br />
ist jedoch für ein ABS<br />
zwingend. Dies gelingt nur mittels<br />
eines Schräglagensensors und<br />
des im ABS-Rechner hinterlegten<br />
dynamischen Reifendurchmessers<br />
01 04<br />
<strong>02</strong><br />
03<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 61
LESERPOST<br />
OLD SCHOOL<br />
Zu günstigem Racing, <strong>PS</strong> 11/2014<br />
Ihr schreibt über bezahlbaren Motorsport.<br />
Im Bereich Classic Racing hätte<br />
ich noch eine Alternative. Bei der Deutschen<br />
Historischen Motorradmeisterschaft<br />
werden Motorräder bis 1993,<br />
unterteilt in verschiedene Klassen, auf<br />
acht verschiedenen Rennstrecken mit<br />
je zwei Läufen bewegt. Hierbei geht es<br />
um die Gleichmäßigkeit, so haben auch<br />
mal nicht ganz so Schnelle die Chance,<br />
vorne mitzufahren. Ich fahre mit meiner<br />
Katana und bin vom familiären Umgang<br />
in der Meisterschaft begeistert.<br />
Michael Schäfer per E-Mail<br />
TUNERGP<br />
Zum Umzug an den Sachsenring<br />
Ich habe eine Frage zum TunerGP <strong>2015</strong>.<br />
Auf dem Sachsenring sind ja ziemlich<br />
enge Richtlinien vorgegeben, was ein<br />
Motorrad haben bzw. nicht haben darf,<br />
z.B. nur Original-Auspuff, -Airbox und<br />
-Luftfilter. Stellt das beim TunerGP nicht<br />
ein Problem mit dem Befahren der Strecke<br />
dar, da das ja so ziemlich die ersten<br />
Maßnahmen eines Tunings betrifft,<br />
oder gibt es für dieses Event dann eine<br />
Sonderregelung?<br />
Tobias Lang per E-Mail<br />
Foto: privat<br />
Leser Ronald Jilg schickte ein<br />
<strong>PS</strong>-Lob und gute Wünsche<br />
für die neue Saison mit ein<br />
paar Bildern seines Schätzchens,<br />
einer Bimota DB2. Grüße<br />
zurück aus der Redaktion<br />
Die <strong>PS</strong>-Testcrew bekommt beim<br />
TunerGP am Sachsenring einen eigenen<br />
Turn. Da wir nicht mit allen<br />
Tuning-Bikes gleichzeitig rausfahren<br />
können, ist die Lärmbelastung<br />
entsprechend nicht so hoch. Das<br />
gibt uns einige Freiheiten. Trotzdem<br />
fahren wir die Tuning-Bikes<br />
mit db-Eater, auch wenn es nicht<br />
die Originalanlage ist. Die vom<br />
Tuner montierte Anlage soll seriennahe<br />
Lautstärke haben. Auf dem<br />
Prüfstand messen wir allerdings<br />
die volle Leistung des Motorrads<br />
bei offenem Auspuff. Für die Teilnehmer<br />
am Renntraining gelten<br />
die üblichen Bestimmungen des<br />
Sachsenrings, das heißt Serienanlagen<br />
sind Pflicht. <br />
Die Red.<br />
LOB UND SCHELTE<br />
Zu Zonkos Attacke<br />
Ihr macht seit Jahren so ein geiles Blatt<br />
und dann das. Jeder Artikel von Zonko<br />
nimmt mehr als zehn Prozent vom Heft<br />
ein. Rod – das war super zu lesen.<br />
Mat Oxley ist genial. Zonko bemüht sich<br />
krampfhaft, toll zu lesen zu sein. Und<br />
dann die lächerliche Pfeife. Nur noch<br />
lächerlich ('ne Harley im vorletzten<br />
Heft, das ist nicht mal mehr witzig).<br />
Michael Wortberg per E-Mail<br />
Michael Schäfer fährt mit einer Katana bei der DHM (www.vfv-historik-motorrad.<br />
de) über die Rennstrecke. Da geht es um Gleichmäßigkeit statt top Rundenzeiten<br />
Das Januar-Heft ist ein apokalyptischer<br />
Racestart in das neue Jahr, sodass ich<br />
nur zwei Dinge aus dem Überdruckventil<br />
hauen möchte. 1. Die Sprache von<br />
Herrn Zonko kennt jeder Echte seit<br />
Jahren. Verkrampft ist es also, dass er<br />
sich nun in <strong>PS</strong> ständig erklärt. Entweder<br />
deutsch oder zonkisch! Und was für<br />
tote Böcke er schöntestet...weia. 2. Wer<br />
Frauen unter den Rock fotografiert und<br />
so was veröffentlicht, ist so verklemmt,<br />
echt mikrophallisch. Lassen!<br />
Olaf Schulte per E-Mail<br />
FRAUENFEINDLICH<br />
Zum GP-Sonderteil, Heft 01/<strong>2015</strong><br />
Ich habe meinem Sohn (13) ein <strong>PS</strong>-Abo<br />
geschenkt und weiß, er wird sich riesig<br />
freuen. Die ganze Familie schätzt die<br />
Qualität der Zeitschrift. Als ich die<br />
jüngste Ausgabe bekommen habe, war<br />
ich sehr enttäuscht. Es gab einen Frauenkalender,<br />
der in den Müll wanderte<br />
und eine Kurzreportage von einem GP-<br />
Rennen, die nur aus erniedrigenden<br />
Frauenbildern bestand. Ich finde es<br />
schade, dass ein Fachblatt wie <strong>PS</strong> auf<br />
so ein erniedrigendes Niveau fällt.<br />
Mari-Angeles Pinero per E-Mail<br />
Wir bitten alle, deren Gefühle wir<br />
verletzt haben, um Verzeihung. Der<br />
Kalender sollte aber genau das<br />
nicht tun, weshalb wir auf nackte<br />
oder halbnackte Frauen verzichtet<br />
haben, wie man das üblicherweise<br />
von Motorrad-Kalendern kennt.<br />
In den Reportagen kamen keine<br />
erniedrigenden Frauenbilder vor.<br />
Auf dem einseitigen Subtitel zum<br />
Sonderthema „GP-Hintergrund“<br />
allerdings waren knapp bekleidete<br />
Gridgirls und eine Stripperin als<br />
Teil der Rennen wie etwa dem<br />
Sachsenring-GP zu sehen. Da diese<br />
zur Rennszene gehören wie Benzin<br />
und Reifen, haben wir uns diesen<br />
Aufmacher erlaubt. Ansonsten<br />
aber liegt unser Fokus klar auf Motorrädern<br />
– worauf Sie sich auch<br />
weiter verlassen können. Die Red.<br />
LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />
E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />
Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin
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Entscheidend ist die Reihenfolge des Auftragseingangs. Alle Anzeigen erscheinen auf jeden Fall online.
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ALLES<br />
Fotos: mps-Fotostudio, Hersteller<br />
FRISCH<br />
Nicht nur die neuen Bikes versprechen<br />
dieses Jahr Spannung pur. Auch<br />
beim Zubehör erwarten Sportfahrer<br />
interessante Neuheiten. Hier ein Auszug<br />
aus den Abteilungen Technik, Reifen<br />
und Bekleidung.<br />
Text: Stefan Glück, Volkmar Jacob<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 69
FUSSGOLD<br />
Wer wirklich schnell fahren will, muss<br />
sich auf dem Bike absolut wohlfühlen,<br />
und dazu gehört die passende Sitzposition.<br />
Die meisten Fußrastenanlagen<br />
sind nicht oder nur wenig an die individuellen<br />
Bedürfnisse anzupassen. Um<br />
diesem Problem Herr zu werden gibt<br />
es zwar nichts von Ratiopharm, aber<br />
Gilles Tooling, die luxemburgischen<br />
Meister der CNC- Programmierung,<br />
haben da ganz was Feines und Neues<br />
im Programm. µ2 heißt die vielfach<br />
verstellbare, CNC-gefräste Alu-Fußstütze,<br />
die für die wichtigsten Supersportler<br />
erhältlich ist. Leider nicht auf<br />
Rezept, sodass der Preis von ca. 600<br />
Euro doch Kopfweh bereiten kann.<br />
Infos: www.gillestooling.com<br />
TECHNIK<br />
ZEIT DER ZARD-<br />
LICHKEIT<br />
RUHE ADE<br />
Früher konnte man auf einer Motorradtour<br />
den ganzen Tag mit den Kumpels<br />
unterwegs sein, die Konversation<br />
des Tages bestand aus fünf Sätzen und<br />
alle waren zufrieden. Und alles war<br />
gesagt. Doch dann hat der liebe Gott<br />
die Menschheit zuerst das Mikrofon<br />
und dann Bluetooth erfinden lassen,<br />
und vorbei war die traute Zweisamkeit<br />
von Motor- und Windgeräuschen unter<br />
dem Helm. Wer aber auch unterwegs<br />
die gesamte Bandbreite moderner<br />
Kommunikation wie reden mit Kollegen,<br />
lauschen von MP3-Dateien und<br />
ganz wichtig telefonieren mit dem<br />
Smartphone braucht, der sollte sich<br />
das brandneue Sena 20 S mal genauer<br />
anschauen. Preis und Importeur stehen<br />
noch nicht fest. www.sena.com<br />
Während Mädels wohl eher dem Filmdrama<br />
aus den 1980er-Jahren zugetan<br />
sind, erfreuen sich Buben an den<br />
formschönen, edel gestählten Rohrwerken<br />
der im Motorradbereich noch<br />
jungen Marke Zard. In Deutschland<br />
wird sie von der nicht unbekannten<br />
Marke BOS betreut. Im Programm befinden<br />
sich Slip-on- sowie Komplett-<br />
Auspuffanlagen unter anderem für<br />
BMW R nineT, GS 1200, Suzuki V-<br />
Strom 1000, Triumph Tiger 1200, Ducati<br />
Monster und Hypermotard 821.<br />
Preis für BMW R nineT: ab 839 Euro.<br />
Infos: www.Zardauspuff.de<br />
FÖHNE WELT<br />
Die Erkenntnis, dass Motorsporttreibende<br />
zur Transpiration auch<br />
und gerade unter dem Helm neigen,<br />
ist ebenso wenig neu wie die Erfindung<br />
eines sinnvollen Gegenmittels, den<br />
Helmtrockner. Nun ist kein Produkt so<br />
gut, dass es nicht noch weiter verbessert<br />
werden könnte, dachte man sich<br />
bei der US-Firma Shock Doctor, die ihr<br />
Geld üblicherweise mit Schutzkleidung<br />
für die Aktiven der amerikanischen<br />
Massensportarten wie Foot-, Baseund<br />
Basketball sowie Eishockey verdient.<br />
Der Gag dieses Helmtrockners<br />
ist neben einer Zeitschaltuhr ein Knopf<br />
für die Aktivierung von Ozon-Zusatz.<br />
Eine Funktionserklärung<br />
konnte die Redaktion<br />
ebenso wenig finden wie<br />
eine Wirkung feststellen.<br />
UVP 139 Euro.<br />
Kontakt:<br />
www.racefoxx.com<br />
70 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
CAM SHOT<br />
Ein kleiner Buchstabentausch beschreibt<br />
anstelle einer nicht unbedingt<br />
ästhetischen Spielart des horizontalen<br />
Erwachsenensports ein sich immer<br />
weiter verbreitendes anderes Hobby:<br />
die filmische Begleitung von Motorrad-<br />
Fahrten. Im Unterschied zur sattsam<br />
bekannten GoPro kann mit der Sena-<br />
Kamera, die mit umfangreichem Zubehör<br />
und Haltern ausgeliefert wird, das<br />
Gefilmte sofort via Bluetooth besprochen,<br />
erklärt oder kommentiert werden.<br />
Importeur und Preis standen bei<br />
Redaktionsschluss noch nicht fest. <strong>PS</strong><br />
bleibt aber dran und wird berichten.<br />
Bis dahin gibt es Infos unter<br />
www.sena.com<br />
WISSEN IST MACHT<br />
Nix Wissen macht nix!? In Rennsportlerkreisen<br />
gilt diese Binsenweisheit<br />
eher nicht. Wer ganz genau wissen<br />
will, wo er auf dem Kringel Zeit liegen<br />
lässt oder vielleicht sogar holt, sollte<br />
sich dieses unscheinbare Kästchen<br />
einmal näher ansehen. Dank einer<br />
Frequenz von 50 Hz misst das Gerät<br />
Zeiten auf 1/100 s genau, die Bedienung<br />
erfolgt über Touchscreen. Das<br />
START next erkennt Rennstrecken<br />
weltweit und zeichnet Geschwindigkeits-<br />
sowie Beschleunigungsdaten<br />
auf. Entsprechendes Zubehör vorausgesetzt,<br />
kann es auf bis zu 24 Kanälen<br />
verschiedene Daten aufzeichnen und<br />
grafisch darstellen. Bei Sportlern wie<br />
S 1000 RR, Panigale, ZX-10R sowie<br />
diversen MV Agusta-Modellen gibt es<br />
Schnittstellen zur Bordelektronik.<br />
Doch bedenke: Je mehr du weißt, desto<br />
weniger Ausreden hast du, wenn es<br />
mal wieder nicht mit dem Rundenrekord<br />
klappt. Preis ab 389 Euro.<br />
Infos: www.mirconsystems.de<br />
TOLLE TÜTEN<br />
Die slowenische Auspuffschmiede Akrapovic<br />
schreibt eine Erfolgsgeschichte<br />
ohnegleichen. Seit 2000 konnten die<br />
(welt)meisterlichen Rohrbieger nach<br />
eigenen Angaben über 90 WM-Titel<br />
einfahren helfen. Auch das Modellprogramm<br />
für die Straße wächst und gedeiht.<br />
Mittlerweile zieren die Rohrwerke<br />
auch Cruiser und sogar Roller. Für<br />
<strong>PS</strong> aber deutlich interessanter sind die<br />
Titan-Kunstwerke für Supersportler.<br />
Neu in diesem Jahr sind unter anderem<br />
eine Titan-Komplettanlage für die<br />
Ducati Panigale sowie ein Slip-on-Topf<br />
für Hondas Fireblade (SC59).<br />
Mehr Infos unter www.akrapovic.com<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 71
REIFEN<br />
BATTLAX RS 10<br />
ADVENTURE<br />
A 40<br />
Bridgestone erweitert seine Abenteuer-Palette<br />
um den Adventure A 40. Der<br />
neue Reifen zielt auf das beliebte Segment<br />
der Reiseenduros, die überwiegend<br />
auf der Straße bewegt werden.<br />
Bisher bediente diese Gruppe ausschließlich<br />
der Battle Wing. Ein besseres<br />
Handling auf trockener Straße und<br />
mehr Grip im Nassen zeichnen den<br />
Adventure A 40 laut Hersteller aus. Zunächst<br />
kommt der Gummi in den Größen<br />
110/80 R 19 und 150/70 R 17. Später<br />
im Jahr wird er um die Dimensionen<br />
120/70 R 19 und 170/60 R 17 ergänzt.<br />
Kontakt: www.bridgestone.de/motor<br />
rad-reifen<br />
Als Nachfolger der Sportpelle RS 003<br />
backen die Japaner seit diesem Jahr<br />
den RS 10 (großes Foto). Wie sein<br />
Vorgänger deckt der Racing Street 10<br />
einen weiten Einsatzbereich ab und<br />
gestattet außer sportlichen Landstraßen-Ritten<br />
auch gelegentliche Ausflüge<br />
auf die Rennstrecke. Der komplett<br />
neu entwickelte Reifen ist ab Januar in<br />
den Größen 120/70 ZR 17 und 190/55<br />
ZR 17 sowie 200/55 ZR 17 erhältlich.<br />
Kontakt: www.bridgestone.de/mo<br />
torrad-reifen<br />
SPORT TOURING<br />
T 30 EVO<br />
Für mehr Nasshaftung überarbeitete<br />
Bridgestone den Tourenreifen T 30 und<br />
erweiterte seinen Namen um den Zusatz<br />
„Evo“. Neue Gummimischungen<br />
für Vorder- und Hinterreifen und ein<br />
neu gestaltetes Profil sollen die Performance<br />
bei Nässe laut Hersteller um<br />
bis zu 20 Prozent steigern. Der T 30<br />
Evo steht ab Februar in den Größen<br />
120/70 ZR 17 und 180/55 ZR 17 sowie<br />
160/60 ZR 17 bei den Händlern.<br />
Kontakt: www.bridgestone.de/motor<br />
rad-reifen<br />
BRIDGESTONE<br />
72 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
SCORPION<br />
TRAIL 2<br />
Wie sein Vorgänger wurde der Scorpion<br />
Trail 2 für leistungsstarke Multi-<br />
Tools à la BMW GS konzipiert. Hauptsächlich<br />
für den Asphaltbetrieb ausgerichtet,<br />
soll der Trail 2 auch gemäßigte<br />
Offroad-Einlagen meistern. Außer für<br />
gängige Enduro-Dimensionen gibt’s<br />
den Trail 2 auch in fetten 190/55-17.<br />
Neu an dem Reifen: Die „Bi-<br />
Compound“-Mischung (zwei unterschiedliche<br />
Gummimischungen)<br />
kommt nun bei allen Hinterrad-Dimensionen<br />
zum Einsatz.<br />
Kontakt: www.pirelli.com<br />
TKC 70<br />
In den Continental TKC 70 flossen sowohl<br />
Erfahrungen vom Kult-Grobstöller<br />
TKC 80 als auch vom überwiegend<br />
auf der Straße eingesetzten Trail Attack<br />
2. Conti sieht den Einsatzbereich<br />
des TKC 70 zu 60 Prozent auf Asphalt<br />
und zu 40 Prozent im Gelände. Außerdem<br />
bringt Conti mit dem „Track“ einen<br />
Slick für (Hobby-) Racer. Der Reifen<br />
ist so neu, dass noch keine Fotos<br />
von ihm existieren. Den Track wird es<br />
in vier Mischungen geben, und er soll<br />
Anfang des Jahres lieferbar sein.<br />
Kontakt: www.conti-moto.com<br />
CONTINENTAL<br />
PIRELLI<br />
RACETEC RR<br />
Heiß ersehnt und lange erwartet:<br />
Nach sechs Jahren rollt Metzeler endlich<br />
den Nachfolger der namhaften<br />
Sportpelle „Racetec Interact“ an den<br />
Start. Anders als bei diesem sind beim<br />
„RR“ alle drei Mischungen – K1 (soft),<br />
K2 (medium), K3 (hart) – für öffentliche<br />
Straßen zugelassen. Außerdem<br />
neu: Am Hinterreifen arbeitet Metzeler<br />
nun mit zwei Mischungen, der Vorgänger<br />
musste mit einer auskommen.<br />
Die Pelle gibt’s in allen gängigen<br />
Sportlergrößen und steht ab diesem<br />
Monat beim freundlichen Händler.<br />
Kontakt: www.metzeler.com<br />
SPORTEC<br />
KLASSIK<br />
Als Antwort auf die beliebten und<br />
modernen Youngtimer-Reifen von<br />
Bridgestone und Conti wirft Metzeler<br />
den Sportec Klassik in den Ring. Die<br />
Marke mit dem Elefanten hatte zwar<br />
schon immer ein Faible für Oldies, verlor<br />
aber in den letzten Jahren etwas<br />
den Anschluss an die Konkurrenz. Der<br />
brandneue Sportec Klassik soll das<br />
nun ändern und Fans der angesagten<br />
Vintage-Bikes bedienen. Ab dem Frühjahr<br />
sind die dünnen Gummiringe in<br />
verschiedenen Größen verfügbar.<br />
www.metzeler.com<br />
METZELER<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 73
BÜSE JARAMA<br />
Die Jarama-Kombi besteht aus 1,2 bis<br />
1,4 Millimeter starkem Rindsleder. An<br />
der Außenseite von Schultern und Ellbogen<br />
stecken Kappen mit Metalleinsätzen.<br />
Weitere Goodies: zwei Innentaschen,<br />
Weitenverstellung an der Wade<br />
per Reißverschluss, Rückenhöcker und<br />
reflektierende Elemente. An den<br />
Schultern, Ellbogen und Knien stecken<br />
SAS-TEC-Protektoren, Hüft- und Knieprotektoren<br />
sind durch Produkte dieses<br />
Herstellers austauschbar. Die<br />
Jarama gibt‘s auch als Zweiteiler.<br />
Farben: Schwarz/Weiß, Schwarz/<br />
Weiß/Neongelb, Schwarz/Weiß/Grün,<br />
Schwarz/Weiß/Rot<br />
Größen: 48 bis 58<br />
Preis: 699,95 Euro<br />
Kontakt: www.buese.com<br />
IXS WAKEFIELD<br />
Wie in dieser Preisklasse üblich, arbeitet<br />
IXS bei der Wakefield mit Rindsleder.<br />
An Armen, Beinen, Brust und<br />
Rücken ist das Leder großflächig perforiert.<br />
Das Innenfutter aus Polyester<br />
ist gegen ein Baumwoll-Pendant austauschbar<br />
(beide mit Innentasche).<br />
Weitere Besonderheiten: Die Reißverschlüsse<br />
an den Ärmelstulpen arretieren<br />
automatisch, und den Schulterbereich<br />
schützen zusätzliche, außenliegende<br />
Kunststoffschalen. Wie bei den<br />
meisten Rennkombis sitzt auch an der<br />
Wakefield ein Höcker.<br />
Farben: Weiß/Schwarz, Schwarz/Weiß<br />
Größen: 40 bis 64 und 98 bis 110<br />
Preis: 699,90 Euro<br />
Kontakt: www.ixs.de<br />
REV‘IT REPLICA<br />
Laut dem niederländischen Hersteller<br />
Rev‘it steckt in seinem Einteiler „Replica“<br />
reichlich MotoGP-Erfahrung.<br />
In der teilperforierten Rindslederhaut<br />
sitzen Zweikomponenten-Hartschalen<br />
kombiniert mit CE-geprüften Protektoren.<br />
Knie- und Schulterprotektoren<br />
sind individuell einstellbar. Der Höcker<br />
kann mit einem Trinksack<br />
nachgerüstet werden. Besonderheit:<br />
auswechselbare Grip-Flächen an<br />
der Innenseite der Knie.<br />
Farben: Schwarz/Rot, Schwarz/<br />
Neongelb, Weiß/Rot<br />
Größen: 44 bis 56<br />
Preis: 899,99 Euro<br />
Kontakt: www.revit.eu<br />
BEKLEIDUNG<br />
74 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
SPIDI TRACK<br />
WIND REPLI-<br />
CA EVO<br />
Der Einteiler „Track Wind Replica Evo“<br />
von Spidi besteht aus perforiertem 1,2<br />
bis 1,3 Millimeter dickem Rindsleder.<br />
Herausnehmbares Mesh-Innenfutter,<br />
Protektoren an Schultern, Hüfte, Knien<br />
und Brust gehören ebenso zur<br />
Grundausstattung wie austauschbare<br />
Ellbogen-Schleifer (Foto<br />
oben rechts). Optional liefern die<br />
Italiener einen Flüssigkeitsbehälter<br />
mit Trinkschlauch, der im Höcker<br />
untergebracht wird.<br />
Farben: Schwarz/Weiß/Rot<br />
Größen: 46 bis 58<br />
Preis: ab 1299,90 Euro<br />
Kontakt: www.spidi.com,<br />
deutschland@spidi.com<br />
WACO W 142<br />
Rindsleder aus Österreich, Kevlar-<br />
Einsätze aus der Schweiz, Protektoren<br />
aus Schwaben: Der Waco-Einteiler W<br />
142 ist ein echter Dreiländer-Artikel.<br />
Am Rücken der ausschließlich nach<br />
Maß gefertigten Kombi befindet sich<br />
ein großer Höcker und an Schultern,<br />
Ellbogen und Knien stecken Kunststoffschleifer.<br />
Der Vorderteil der<br />
Racing-Haut ist leicht perforiert.<br />
Farben: freie Farbwahl oder<br />
kundeneigenes Design<br />
Größen: Maßanfertigung<br />
Preis: ab 1400 Euro<br />
Kontakt: www.waco-derlederschneider.de<br />
REV‘IT<br />
SHIELD H2O<br />
Die atmungsaktive und wasserdichte<br />
Textiljacke „Shield H2O“ bietet für heiße<br />
Tage Belüftungs-Reißverschlüsse<br />
an den Unterarmen und am Rücken.<br />
Bei kühleren Temperaturen hält den<br />
Piloten dagegen ein (herausnehmbares)<br />
Thermofutter warm. „Flexiform<br />
CE-Protektoren“ schützen Schultern<br />
und Ellbogen, ein Rückenprotektor<br />
kann eingefügt werden. Dank zahlreicher<br />
Einstellmöglichkeiten an Hüfte,<br />
Kragen, Oberarmen und Bündchen<br />
kann man die sportlich geschnittene<br />
Jacke individuell anpassen. Weitere<br />
Ausstattungsmerkmale: doppelter<br />
Frontreißverschluss, Verbindungsreißverschluss<br />
zur Hose, Gürtelschlaufe,<br />
Außen- und Innentaschen, reflektierende<br />
Logos an Ellbogen und Rücken.<br />
Farben: Schwarz, Schwarz/Neongelb,<br />
Schwarz/Orange, Schwarz/Weiß,<br />
Schwarz/Rot<br />
Größen: S bis XXL<br />
Preis: 219,99 Euro<br />
Kontakt: www.revit.eu<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 75
BEKLEIDUNG<br />
SPIDI<br />
CARBO TRACK<br />
REPLICA<br />
Der Rennhandschuh „Carbo Track<br />
Replica“ vom italienischen Hersteller<br />
Spidi besteht aus 0,8 Millimeter dickem<br />
Vollnarbenleder und verfügt über<br />
großflächige, segmentierte Protektoren<br />
an Stulpe, Handkante und kleinem<br />
Finger. Verstärkungen an den Handflächen<br />
bieten zusätzlichen Schutz des<br />
teilperforierten Handschuhs, ebenso<br />
wie das abriebfeste Innenfutter. Den<br />
Handrücken schützen Kohlefaser-Aufsätze.<br />
Der Italiener Andrea Dovizioso<br />
fährt dieses Design in der MotoGP.<br />
Farbe: Weiß<br />
Größen: S bis XXL<br />
Preis: 249,00 Euro<br />
Kontakt: www.spidi.com,<br />
deutschland@spidi.com<br />
VANUCCI SPEED<br />
PROFI IV<br />
Der Racing-Handschuh besteht aus<br />
Känguru-Leder. Da dieses sehr strapazierfähig<br />
ist, kann dünnes Material<br />
verwendet werden – gut für das Griffgefühl.<br />
Knöchel und Handkante sind<br />
mit einer Titanschale respektive einer<br />
Hartschale zusätzlich geschützt. An<br />
den Innenflächen ist der Handschuh<br />
teils gepolstert und mit abriebfestem<br />
„Super Fabric“ ausgestattet. Der<br />
Speed Profi IV ist ab Mitte März erhältlich.<br />
Farben: Schwarz, Weiß/Schwarz,<br />
Weiß/Schwarz/Rot<br />
Größen: S bis XXL<br />
Preis: 199,95 Euro<br />
Kontakt: www.louis.de<br />
ALPINESTARS GP-R<br />
Die Lederjacke besteht aus 1,3 Millimeter<br />
dickem Rindsleder und ist mit<br />
Protektoren an Ellbogen und Schultern<br />
ausgestattet. Dazu bietet sie Taschen<br />
für optional erhältliche Brust- und Rückenprotektoren.<br />
Die GP-R ist überwiegend<br />
unperforiert, lediglich an den<br />
Oberarmen sitzen kleine, gelochte Belüftungsflächen.<br />
Weitere Ausstattung:<br />
Außentaschen mit Reißverschluss,<br />
wasserfeste Innentasche, Verbindungsreißverschluss<br />
für Hosen.<br />
Farben: Schwarz/Weiß, Schwarz/<br />
Weiß/Rot, Schwarz/Weiß/Neongelb<br />
Größen: 46 bis 60<br />
Preis: 449,00 Euro<br />
Kontakt: www.alpinestars.com<br />
76 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
JEDE LEGENDE<br />
HAT EINEN<br />
ANFANG<br />
Das neue Magazin für Motorrad<br />
und Leidenschaft. Jetzt im Handel.<br />
Mehr unter fuel-online.de.<br />
Customized by
BEKLEIDUNG<br />
DAYTONA AC PRO<br />
VANUCCI<br />
RV5 PRO<br />
Der Racingstiefel aus der Kunstfaser<br />
„Microfiber“ sieht oberwichtig aus und<br />
hat einige interessante Details: flexibles<br />
Gelenksystem an den Seiten, das<br />
ein Verdrehen des Fußes verhindern<br />
soll, Zahnriemen zur Weiteneinstellung<br />
an den Waden, auswechselbarer<br />
Schleifschutz aus Metall am Vorderfuß,<br />
auswechselbarer Kunststoffschutz und<br />
Lüftungsöffnungen an den Fersen, herausnehmbare<br />
Einlegesohle. Den RV5<br />
Pro gibt‘s gegen zehn Euro Aufpreis<br />
(259,95 Euro) auch als „Air“-Version<br />
mit perforiertem Obermaterial.<br />
Farben: Schwarz, Schwarz/Weiß<br />
Größen: 40 bis 47<br />
Preis: 249,95 Euro<br />
Kontakt: www.louis.de<br />
Der „AC Pro“ (großes Foto) ist ein<br />
sportlicher, halbhoher Stiefel mit auswechselbarem<br />
Titan-Schleifschutz.<br />
Außenmaterial: Mix aus Glattleder und<br />
perforiertem Leder. Beidseitiger Knöchelschutz,<br />
rutschfeste Gummisohle,<br />
Schnürsenkel plus Klettverschluss<br />
sowie eine Anziehhilfe in Form einer<br />
Schlaufe am hinteren Schacht vervollständigen<br />
die wichtigsten Features des<br />
AC Pro. Der AC4 WD (kleines Foto,<br />
149,95 Euro, verschiedene Farben) ist<br />
die bequemere Variante, bietet allerdings<br />
auch weniger Schutz.<br />
Farbe: Schwarz-titan<br />
Größen: 36 bis 49<br />
Preis: 179,95 Euro<br />
Kontakt: www.daytona.de<br />
78 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
SAS-TEC-<br />
PROTEKTOREN<br />
Mit zwei neuen Protektoren erweitert<br />
der Premium-Hersteller SAS-TEC seine<br />
Produktpalette. Die einzelnen Segmente<br />
des Hüftprotektors „SC-1/74“<br />
(Foto ganz oben) zeigen beim Tragen<br />
nach innen und sollen eine gute Belüftung<br />
und hohen Tragekomfort bieten.<br />
Neu im Programm ist außerdem der<br />
„SP-T Steißbeinschutz“ (unteres Foto).<br />
Außer dem Steiß schützt der Protektor<br />
auch die Knochen des Beckenkamms.<br />
Der SP-T wird wahlweise in Taschen<br />
geschoben oder angenäht.<br />
Hüftprotektor, Länge/Breite/Höhe:<br />
222 mm/140 mm/12 mm, Gewicht:<br />
zirka 70 Gramm<br />
SP-T, Länge/Breite/Höhe:<br />
175 mm/220 mm/13 mm, Gewicht:<br />
zirka 48 Gramm<br />
Kontakt: www.tommys-fundgrube.de<br />
AIRSPLINE ACP1<br />
Der süddeutsche Hersteller Airspline<br />
entwickelte für seine Kombis einen<br />
neuartigen Brustprotektor. Der zweiteilige<br />
Schutz wird in spezielle Taschen<br />
gesteckt und mittels „Puzzle-<br />
Lock“-System zusammengefügt. Danach<br />
wird die Kombi wie üblich mit<br />
dem Reißverschluss geschlossen. Der<br />
Protektor besteht aus flexiblem, visco-elastischem<br />
Schaum und deckt die<br />
wichtigsten Bereiche von Herz, Brustbein<br />
und oberer Lunge ab. Der „ACP1“<br />
steckt ab Ende Februar serienmäßig<br />
in allen Airspline-Kombis ab 700 Euro<br />
und ist Bestandteil der „Upgrade<br />
Packages für Protektoren“.<br />
Kontakt: www.airspline.de<br />
SHARK<br />
SKWAL<br />
Zwar ist der „Skwal“ keine reine Sportmütze,<br />
trotzdem stellen wir ihn in dieser<br />
Auswahl vor. Grund: Als einziger<br />
Helm überhaupt besitzt er LED-Leuchten.<br />
Die drei LED-Elemente werden<br />
von Akkus gespeist und leuchten an<br />
Vorder- und Rückseite grün, was die<br />
Aufmerksamkeit des Publikums vor allem<br />
bei Nacht garantiert. Der Skwal<br />
besitzt zudem eine integrierte Sonnenblende<br />
und ist für das hauseigene<br />
Kommunikations-System vorbereitet.<br />
Farbe: uni Schwarz, uni Weiß,<br />
verschiedene Farbdekors<br />
Größen: XS bis XL<br />
Preis: 229,95 Euro<br />
Kontakt: www.shark-helmets.com<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 79
Die europaweit größte Vereinigung von ak<br />
TERMINE FREIES FAHREN<br />
Das ‚Hugo Emde Freie Fahren’ erfreut sich bei DSK-Mitgliedern<br />
einer immer wachsenden Beliebtheit. Im kommenden<br />
Jahr stehen mindestens zwölf Termine im Kalender. Gefahren<br />
wird in Deutschland und dem benachbarten Ausland,<br />
denn nach dem großen Erfolg in diesem Jahr stehen <strong>2015</strong><br />
auch wieder Spa-Francorchamps in Belgien und Zandvoort<br />
in den Niederlanden auf dem Plan.<br />
Hockenheimring / GP-Kurs ..........................07. März <strong>2015</strong><br />
Spa-Francorchamps .....................................23. März <strong>2015</strong><br />
Nürburgring Nordschleife ............................ 09. April <strong>2015</strong><br />
Bilster Berg Drive Resort .............................. 20. April <strong>2015</strong><br />
etropolis Arena Oschersleben ........................04. Mai <strong>2015</strong><br />
Papenburg ................................................... 01. Juni <strong>2015</strong><br />
Circuit Park Zandvoort ................................. 15. Juni <strong>2015</strong><br />
Bilster Berg Drive Resort .................................27. Juli <strong>2015</strong><br />
Circuit Park Zandvoort ............................ 24. August <strong>2015</strong><br />
etropolis Arena Oschersleben .................12. Oktober <strong>2015</strong><br />
Nürburgring Nordschleife .......................23. Oktober <strong>2015</strong><br />
Hockenheimring / GP-Kurs ..................14. November <strong>2015</strong><br />
Sicherheit ist unsere Kernmarke<br />
Sicherheit im Motorsport ist unsere<br />
Kernmarke. Deswegen kümmern<br />
wir uns um dieses Thema<br />
seit unserer Gründung vor nunmehr<br />
57 Jahren. Jüngste Beispiele<br />
sind unsere Initiativen zur<br />
Sicherheit auf der Nordschleife,<br />
zur Sicherheit im Oldtimersport<br />
und jetzt ganz aktuell zur Sicherheit<br />
im Kartsport. Unter Vorsitz<br />
von Fritz Cirener, dem Oldtimer-<br />
Referenten des DSK, trafen sich<br />
die Oldtimer-Experten im Dezember<br />
in Essen und haben kon-<br />
DSK-Präsident<br />
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />
krete Arbeitsthemen für die<br />
kommende Saison verabredet. In einem breiten Handlungsfeld<br />
werden wir uns die wichtigsten Knackpunkte<br />
vornehmen, etwa dort, wo es um die Erzielung von<br />
Höchstgeschwindigkeiten mit Fahrzeugen geht, die in der<br />
heutigen Zeit nicht mehr dafür geeignet sind. Hier werden<br />
wir mit Augenmaß neue Lösungsvorschläge entwickeln<br />
und den zuständigen Gremien unser Expertenwissen<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Vom Oldtimersport in den Jugendsport, den Kartsport.<br />
Unter Vorsitz von DSK-Präsidiumsmitglied Sabine Fischer<br />
EDITORIAL<br />
fand sich ebenfalls in Essen eine illustre Runde hochrangiger Experten<br />
zusammen, die Technik, Fahrverhalten und Streckensicherheit<br />
erörterten. Auch homologierte Kartbahnen mit einer Streckenabnahme<br />
müssen nachbessern, wenn sich<br />
Abnutzungserscheinungen zeigen. Und vor allem gilt es eine Bewusstseinsänderung<br />
zu erreichen. Sicherheit ist eine Aufgabe aller<br />
Verantwortlichen – das schulden wir unserem Nachwuchs. Auch<br />
hier wird der DSK mit entsprechenden Vorschlägen auf die Akteure<br />
zugehen. Apropos Nachwuchs: Was uns im deutschen Motorsport<br />
immer noch fehlt, ist eine Brücke zwischen dem Einsteigersport<br />
und der Karriereleiter. Wenn nach einer Kart-Saison in der DKM der<br />
Sprung in die neue Formel 4 bevorsteht, dort aber bis zu 250.000<br />
Euro für ein Cockpit angesagt sind, dann sprengt das alle Dimensionen.<br />
Uns fehlt die Mittelklasse, sowohl im Formelsport, im Tourenwagen<br />
aber auch im Rallyesport. Der DSK hat dazu kein Patentrezept,<br />
fordert aber die Szene auf, neue Angebote zu entwickeln.<br />
Damit wir nicht erfolgversprechende Talente zu früh aus Geldmangel<br />
aussortieren. Wer deutsche Piloten international an der Spitze<br />
sehen möchte, muss hier sein Scherflein beitragen. Das gilt vor<br />
allem für die deutsche Automobilwirtschaft.<br />
Wir sehen uns bei der Mitgliederversammlung am Nürburgring.<br />
Darauf freue ich mich schon heute.<br />
Herzlichst<br />
Euer<br />
Hinweis: Die Anmeldung erfolgt ab Januar online über www.dskev.de.<br />
ÜBER DEN DSK<br />
Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />
e.V. die europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern<br />
und Motorsport-Fans – und das mit langer Tradition. 1958<br />
wurde der DSK mit dem Ziel gegründet, den Motorsport – und<br />
vor allem die Sicherheit in selbigem – zu fördern und zu verbessern<br />
und als Bindeglied zwischen Fahrern, Organisationen und<br />
Funktionären zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />
gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />
setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen Ziele ein.<br />
Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung, bestimmen<br />
auch die Themengebiete Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit<br />
die Arbeit des DSK. Das elfköpfige Team rund<br />
um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat zusammen einen<br />
Erfahrungsschatz aus mehr als 250 Jahren Motorsport – ob<br />
als Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen, im Rallye-Sport<br />
oder als Funktionär hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />
kennen sich in der Szene aus.<br />
Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />
des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte „Freie Fahren“<br />
auf deutschen Rennstrecken durch, und auf viele Eintrittskarten<br />
und die Produkte der Partner erhalten Mitglieder<br />
satte Rabatte. Zudem ist im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />
der Fachzeitschriften „sport auto“, „<strong>PS</strong>“ oder „MotorKlassik“<br />
enthalten.<br />
MITGLIED WERDEN<br />
Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie und im Internet<br />
unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />
der Webseite auf den entsprechenden<br />
Menüpunkt – oder scannen Sie mit<br />
Ihrem Mobiltelefon den rechts abgedruckten<br />
Code ein, der Sie automatisch<br />
auf die richtige Seite weiterleitet.<br />
PARTNER<br />
IDM-Kalender für die Saison <strong>2015</strong> steht<br />
Am 09. Dezember haben die Macher der<br />
Superbike*IDM den Kalender für die Saison <strong>2015</strong><br />
veröffentlicht. Wie schon 2014 wird auch die Saison<br />
<strong>2015</strong> acht Veranstaltungen je Klasse umfassen. Erfreulich:<br />
Auch die Moto3 wird wieder dabei sein (wir<br />
berichteten), und das sogar in zwei Kategorien: Moto3<br />
GP und Moto3 Standard. Und in beiden Klassen<br />
werden die Fahrer um einen deutschen Meistertitel<br />
kämpfen.<br />
Wie 2014 wird es auch nächstes Jahr wieder Kooperationen<br />
mit der DTM (Superbike / Superstock 1000)<br />
sowie der German Speedweek (Supersport 600 /<br />
Moto3 / Yamaha R6-Dunlop Cup / tba.) geben, des<br />
Weiteren werden bei vielen Veranstaltungen erneut<br />
®<br />
der Yamaha R6-Dunlop Cup, der ADAC Junior Cup<br />
powered by KT und zwei weitere Gast-Kategorien<br />
starten.<br />
Die Saison beginnt vom 27. – 29. 04. auf dem Lausitzring,<br />
von dort aus geht es nach Zolder (15. – 17.<br />
05), wieder zurück in die Lausitz (29. – 31.05.) und<br />
anschließend in die Motosportarena Oschersleben<br />
(19. – 21. 06). Die zweite Saisonhälfte beginnt vom<br />
03. – 05. 07. in Brünn (Tschechische Republik) oder<br />
auf dem Nürburgring, danach stehen noch das<br />
Schleizer Dreieck (siehe rechts, 31. 07. – <strong>02</strong>. 08.), der<br />
TT Circuit Assen (07. – 09. 08.), noch mal Oschersleben<br />
(20. -23. 08) und das Saisonfinale vom 25. bis<br />
27.09. in Hockenheim auf dem Programm.
DSK NACHRICHTEN<br />
tiven Fahrern und Motorsport-Fans mit über 13.000 Mitgliedern<br />
Das war die Essen Motor Show 2014<br />
Auch im Jahr 2014 erwies sich die Essen Motor Show<br />
für alle Beteiligten inklusive des DSK als überaus gelungene<br />
Veranstaltung. „Aus Sicht des DSK war die<br />
Essen Motor Show 2014 ein voller Erfolg“, sagt DSK-<br />
Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. „In Essen trifft<br />
sich das ‚Who is Who’ der Motorsport-Branche und<br />
auch für die Hersteller ist Essen wieder wichtig.“ Anschließend<br />
wandte sich Dr. Ziegahn noch an die ehrenamtlichen<br />
Helfern: „Ich möchte mich bei unseren<br />
unermüdlichen Helfern für ihren Einsatz in Essen herzlich<br />
bedanken. Es ist keine Selbstverständlichkeit, Freizeit<br />
und Urlaub für ein ehrenamtliches Engagement<br />
zu opfern.“<br />
Das Motto des DSK-Stands war 2014 der Rallye-<br />
Sport: Da die Popularität dieses Sports in Deutschland<br />
dank der VW-Erfolge in der WM extrem zugenommen<br />
hat und untern den DSK-Mitgliedern viele Rallye-Fahrer<br />
zu finden sind – und mit Walter Röhrl sogar<br />
eine Rallye-Weltmeister – passte das Thema perfekt.<br />
Folglich schmückte sich der Messestand mit einem<br />
historischen und einem aktuellen Rallye-Fahrzeug:<br />
Für die Geschichte stand ein 160 <strong>PS</strong> starker grüner<br />
Golf I aus dem Haus des amtierenden Rallye-Weltmeisters,<br />
für den aktuellen Rallye-Sport ein Opel<br />
ADAM in der Cup-Version. Und besonders der grüne<br />
Golf erwies sich als Attraktion.<br />
Darüber hinaus wurde Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin<br />
Winterkorn, dem Vorstandvorsitzenden und Markenvorstand<br />
der Volkswagen AG, die ‚Graf Berghe von<br />
Trips’-Medaille verliehen – passend zum Messethema<br />
eine Hommage an den Rallye-Sport. Auch Altfried<br />
Heger, Rennfahrer und Präsidiumsmitglied im DSK,<br />
wurde bei seinem ‚Heimspiel‘ in Essen mit der Trips-<br />
Medaille geehrt.<br />
Die <strong>2015</strong>er-Ausgabe findet übrigens vom 28. November<br />
bis zum 6. Dezember statt. Termin vormerken!<br />
Schlechte Nachrichten aus Schleiz<br />
Keine guten Neuigkeiten für eine der traditionsreichsten<br />
Rennstrecken der Republik: Die Betreibergesellschaft<br />
des Schleizer Dreiecks sah sich gezwungen, alle<br />
für die Saison <strong>2015</strong> geplanten Motorradrennen auf<br />
dem Traditionskurs abzusagen. Das teilte der Schleizer<br />
Bürgermeister Juergen K. Klimpke in seiner Funktion als<br />
Pressesprecher der Betreibergesellschaft mit.<br />
Der Grund: Einer Bürgerinitiative von Anwohnern, die<br />
sich vom Lärm der Motorsportveranstaltungen belästigt<br />
fühlen, klagt gegen die Austragung weiterer Rennsportveranstaltungen<br />
und eine gütliche Einigung konnte<br />
bisher nicht gezielt werden. Für die<br />
Betreibergesellschaft, so in der Pressemitteilung zu den<br />
Absagen, könnte die fehlende Rechtssicherheit zu<br />
unkalkulierbaren Kosten führen, weshalb es nicht möglich<br />
gewesen sei, für die Saison <strong>2015</strong> Verträge mit beispielsweise<br />
AMC, MSC oder Bike-Promotion anzuschließen.<br />
Ziel sei es nun, nach zukunftsorientierten<br />
Lösungen ab der Saison 2016 zu suchen.<br />
Gar nicht glücklich über diese Entscheidung ist der<br />
AMC Schleizer Dreieck. Der Club wurde von der Entscheidung<br />
ebenso überrascht wie die anderen beiden<br />
Veranstalter und will nun bis Ende Januar prüfen, ob er<br />
die Rennen ohne Mitwirkung der Betreibergesellschaft<br />
in Eigenregie veranstalten kann.<br />
Bleibt zu hoffen, dass es schnellstmöglich zu einer Lösung<br />
kommt, denn der Motorrad-Rennsport gehört<br />
einfach auf Deutschlands letzte Natur-Rennstrecke.<br />
www.sachs-race-engineering.de<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
Der Deutsche Sportfahrer Kreis e.V. lädt alle<br />
Mitglieder zur Mitgliederversammlung am<br />
28. Februar <strong>2015</strong> in das Dorint-Hotel am<br />
Nürburgring (Konferenzcenter) ein. Die DSK-<br />
Mitgliederversammlung beginnt um 15 Uhr.<br />
Einladung und Tagesordnung<br />
1. Begrüßung und Rechenschaftsbericht<br />
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Präsident<br />
2. Finanzbericht<br />
Reinhard Michel, Schatzmeister<br />
3. Bericht der Finanzprüfer<br />
4. Aussprache<br />
5. Feststellung der Anwesenheit<br />
6. Entlastung des Präsidiums<br />
7. Ehrungen<br />
8. Wahlen<br />
Pos. 1 Präsident<br />
Pos. 3 Vizepräsident<br />
Pos. 5 Schriftführer<br />
Pos. 7 Beisitzer<br />
Pos. 9 Beisitzer<br />
Pos. 11 Beisitzer<br />
Wahl eines Finanzprüfers<br />
Wahl des Ehrenrats<br />
9. Anträge<br />
10. Verschiedenes – Aussprache<br />
11. Ehrungen<br />
IMPRESSUM<br />
Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel. 07251-<br />
3<strong>02</strong>84-0, Telefax 07251-3<strong>02</strong>84-19 Internet: http://www.<br />
dskev.de E-Mail: info@dskev.de Präsident: Dr. Karl-Friedrich<br />
Ziegahn Vizepräsidenten: Karl-Heinz Stümpert, Friedhelm Kissel<br />
Schatzmeister: Reinhard Michel Schriftführer: Hans-Walter<br />
Kling Präsidialmitglied zbV.: Armin Schwarz Beisitzer: Altfrid<br />
Heger, Johannes Scheid, Ralf Waldmann, Jutta Beisiegel, Sabine<br />
Fischer Redaktion: Nicolaus C. Koretzky, Patrik Koziolek,<br />
Thorsten Schlottmann Fotografen: Jochen Merkle, Jörg Schanz,<br />
Miguel Villa, Jan Brucke
SPORT<br />
3C-DUCATI 1199 PANIGALE R<br />
N<br />
82 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
ASS<br />
GEMACHT…<br />
… hat das 3C-Ducati-Team mit Meister<br />
Xavi Fores und Max Neukirchner<br />
in der IDM alle Gegner. Im Regen von<br />
Jerez bekam <strong>PS</strong> eine Kostprobe der<br />
Meister-Ducati Panigale R.<br />
Text: Andreas Bildl; Fotos: Porozzi, Bildl (2)<br />
Am Ende war die Konkurrenz<br />
chancenlos. Elf von 15 möglichen<br />
Siegen holten die 3C-<br />
Ducati-Piloten Xavi Fores<br />
und Max Neukirchner. Und damit auch<br />
souverän Meister- und Vizemeister-Titel<br />
der IDM-Superbike. Einen Sieg steuerte<br />
Ex-WM-Pilot Lorenzo Lanzi bei. Die<br />
Hälfte aller Pole-Positions ergatterten<br />
die Roten, und in Assen gelang ihnen<br />
das Kunststück, zusammen mit Lanzi<br />
die gesamte erste Startreihe in Beschlag<br />
zu nehmen. Es gab kein Rennen,<br />
bei dem nicht ein 3C-Pilot auf dem Podest<br />
stand. Eine eindrucksvolle Saisonbilanz<br />
der Maschine, die nun in der Box<br />
in Jerez während der Superbike-Tests<br />
bereitsteht.<br />
Dumm nur, dass es wie aus Eimern<br />
schüttet. Kein Rad dreht sich. Die 3C-<br />
Ducati wäre startklar, Regenreifen sind<br />
montiert, die Reifenwärmer bullern mit<br />
50 Grad sanft vor sich hin und das Regen-Setup<br />
ist eingebaut. Letztlich hat<br />
Petrus ein Einsehen. Kurz bevor die Boxenampel<br />
an diesem Morgen die Strecke<br />
freigibt, schließt er die Schleusen.<br />
Die Duc besitzt noch ihren Anlasser,<br />
dennoch mussten die Techniker zwei<br />
Kilogramm Ballast dazu packen, um auf<br />
das Mindestgewicht von 168 Kilo zu<br />
kommen. Mit bellenden Gasstößen<br />
bringt ein Mechaniker Wasser und Öl<br />
der Maschine auf Temperatur, mit rund<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 83
DATEN<br />
DUCATI 1199<br />
PANIGALE R<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
ca. 154 kW (210 <strong>PS</strong>) bei 11500/<br />
min*, 1198 cm³, Bohrung/Hub: 112,0/60,8<br />
mm, Verdichtung: k.A., Zünd-/Einspritzanlage,<br />
68-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Monocoque aus Aluminium, Lenkkopfwinkel:<br />
65,5 Grad, Nachlauf: 100 mm, Radstand:<br />
1450 mm, Öhlins-Gabel Typ FG169P,<br />
Ø Gabel innenrohr: 43 mm, Öhlins Federbein<br />
RSP40, Federweg v./h.: 120/130 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Schmiederäder, 3,50 x<br />
17/6,00 x 17, Reifen vorn: 120/70-R 17,<br />
hinten: 200/60-R17, 330-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln<br />
vorn, 245-mm-Einzelscheibe mit<br />
Zweikolben-Festsattel hinten<br />
GEWICHT<br />
(ohne Benzin nach IDM-Reglement) 168 kg*<br />
Tankinhalt: 17,0 Liter Super<br />
*Herstellerangabe<br />
3000/min grollt sie ungeduldig vor sich<br />
hin, los geht’s!<br />
Die linke Hand muss mächtig zupacken,<br />
um die Kupplung zu ziehen.<br />
Härtere Federn wappnen die Kupplung<br />
für die anstehenden 210 <strong>PS</strong> des Ducati-Twins.<br />
Das IDM-Reglement lässt zwar<br />
bei der Elektronik weitgehend freie<br />
Hand, am Motor jedoch nur geringe<br />
Änderungen zu. Getriebe, Zylinderköpfe,<br />
Kurbelwelle und Kolben müssen unangetastet<br />
bleiben. Die Nockenwellen<br />
sind freigestellt. Im Falle der 3C-Duc<br />
steuern Wellen mit dem gleichen Hub<br />
wie die Serie, aber fülligeren Erhebungskurven<br />
die Ventile. Selbst die<br />
Ansaugöffnungen in der Verkleidung<br />
müssen serienmäßig bleiben. Zur Leistungsfindung<br />
umso wichtiger ist daher<br />
der penible Aufbau des Motors, die<br />
Minimierung der inneren Reibung.<br />
Und natürlich die Abstimmung der<br />
Elektronik. Heraus kam ein Twin, der<br />
nicht gnadenlos auf Spitzenleistung<br />
abgestimmt ist, sondern sich durch<br />
Fahrbarkeit auszeichnet.<br />
„Ein breites nutzbares Drehzahlband<br />
ist enorm wichtig, in engen Ecken<br />
fällt die Drehzahl schon mal bis auf<br />
4000 Touren“, hatte Ernesto Marinelli,<br />
Superbike-Projektmanager von Ducati<br />
Corse, vor dem Start erwähnt. Nun,<br />
bei dieser Marke rappelt der Twin zwar<br />
noch ein wenig, doch schon wenige<br />
hundert Umdrehungen später spannt<br />
er die Muskeln und beginnt wie ein<br />
Büffel durch das Drehzahlband zu<br />
zerren. Beinahe unspektakulär gleichmäßig<br />
und ohne Einbrüche schiebt die<br />
Duc vorwärts. Die Gasannahme im Kurvenscheitel<br />
ist präzise und direkt, aber<br />
keineswegs ruppig. Dazu läuft der Twin<br />
ausgesprochen smooth. Ideale Bedingungen,<br />
um die Power sauber kontrolliert<br />
einzusetzen, auch unter diesen Bedingungen.<br />
Materialmordende 12700/<br />
min drehen die WM-Motoren, der 3C-<br />
Ducati setzt der Begrenzer bei 12300/<br />
min das Limit, immerhin noch 200/min<br />
später als bei der Serie. Doch ist das<br />
Ausschöpfen dieser Drehzahlreserven<br />
gar nicht nötig, ihren Leistungsgipfel<br />
erreicht die Panigale bereits 500 bis<br />
600 Umdrehungen vorher. Keine unwirsche<br />
Leistungsexplosion in höchsten<br />
Regionen, die das Ausdrehen zwingend<br />
nötig macht. Außerdem verlän-<br />
gert die begrenzte Maximaldrehzahl<br />
das Leben der Motoren. So kam das<br />
3C-Team vergangene Saison mit acht<br />
Motoren für beide Fahrer aus.<br />
Wer auf innigen Kontakt zum Motorrad<br />
steht, hat an der 3C-Ducati seine<br />
helle Freude. Das Feedback ist famos.<br />
Sie zackt zwar nicht wie eine Flipperkugel<br />
von einer Kurve zur nächsten,<br />
doch lenkt sie auf den Punkt ein und<br />
hält mühelos die Linie, selbst<br />
wenn es mit vollen Segeln aus<br />
den Ecken heraus geht. Dabei<br />
regelt die Elektronik früh und<br />
unglaublich fein. Hinterradrutscher<br />
oder ein aufsteigendes<br />
Vorderrad sind selbst bei beherzten<br />
Aktionen am Gas kaum<br />
ansatzweise auszumachen.
01 Progression auf „Flat“ gestellt,<br />
für den Regen überraschend weich<br />
abgestimmtes Federbein für viel<br />
Gefühl am Popometer <strong>02</strong> Exponiert<br />
und sturzgefährdet trägt der Kupplungsdeckel<br />
einen gefrästen Schutz<br />
03 Nomen est omen. Bei einer<br />
3C-Ducati muss natürlich auch der<br />
Bremshebel-Schutz aus Karbon sein<br />
01<br />
<strong>02</strong><br />
03<br />
Die weichen Regenreifen bieten unglaublichen<br />
Grip und man kann förmlich<br />
spüren, wie sich das Gummi in die<br />
Fahrbahnoberfläche saugt. Die Federelemente<br />
waren selbst für den Regeneinsatz<br />
überraschend weich abgestimmt.<br />
Gegenüber dem Trocken-Setup<br />
kommen vorne Federn mit 9,5 statt<br />
10,5 N/mm Federrate zum Einsatz,<br />
beim Federbein gar eine 80er statt der<br />
95 N/mm-Feder.<br />
Das gestattet zwar viel Bewegung im<br />
Fahrwerk, dafür erhält man ausgezeichnete<br />
Rückmeldung von der Fahrbahn,<br />
selbst wenn man mit den haarfein dosierbaren<br />
Monoblock-Brembos weit in<br />
die Kurve hineinbremst. „Auf der Bremse<br />
und am Kurveneingang sind wir<br />
stark“, bestätigt Marinelli. Nur in Bezug<br />
auf Spitzenleistung und Topspeed gäbe<br />
es noch Nachholbedarf. Und hin und<br />
wieder bei der Traktion. Wobei auf den<br />
meisten Strecken der Schwingendrehpunkt<br />
auf der tiefsten Position gefahren<br />
wurde, was bereits für mehr Traktion<br />
sorgt. Nur wo verstärkt Handling gefragt<br />
ist, wie in Assen, stellten die Techniker<br />
die Schwingenlagerung im Rahmen<br />
auf die höchste Position. Die wahre<br />
Stärke liegt aber in der fein abgestimmten<br />
Marelli-Elektronik, die aus den letztjährigen<br />
WM-Bikes stammt und im Wesentlichen<br />
die Abstimmung der Superstock-WM-Maschinen<br />
trägt. Vom Ducati<br />
Corse-Datentechniker Christian Moretti<br />
betreut, profitiert sie gewaltig vom Erfahrungsschatz<br />
und Daten-Fundus der<br />
Superstock-WM-Teams.<br />
Deshalb wird Moretti auch in der<br />
kommenden Saison beim Team bleiben,<br />
dann erhält die 3C-Ducati die momentan<br />
verwendete Elektronik der Werksmaschinen.<br />
Schließlich schlafen die<br />
Gegner nicht, der Gegenwind dürfte für<br />
das 3C-Team schärfer werden. BMW<br />
schiebt die überarbeitete S 1000 RR an<br />
den Start, und auch der zum Yamaha-<br />
Team von Michael Galinski abgewanderte<br />
Max Neukirchner wird ein Wörtchen<br />
mitreden wollen. Doch mit der<br />
in den Startlöchern stehenden neuen<br />
Panigale R sollte Ducati leistungstechnisch<br />
auf Augenhöhe sein und mit dem<br />
Support von Ducati Corse im nächsten<br />
Jahr ein schlagkräftiges Motorrad an<br />
den Start rollen. Die kommende IDM-<br />
Saison wird spannend.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 85
SPORT<br />
REPORTAGE MX ACADEMY<br />
SAAT<br />
übt sich...“, gilt<br />
mehr denn je im Motorsport.<br />
Aber nirgendwo<br />
sonst ist es wichtiger,<br />
richtig anzufangen – um<br />
nicht unnötig Geld und die<br />
Gesundheit aufs Spiel zu<br />
setzen. Text: Uwe Seitz; Fotos: fact<br />
GUT„Früh<br />
86 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
01 Bei jedem<br />
MX Academy-<br />
Termin ist ein<br />
großer Anhänger<br />
mit kompletten<br />
Fahrerausrüstungen<br />
für jede Größe<br />
dabei. Väter und<br />
Mütter helfen<br />
beim Anziehen<br />
<strong>02</strong> Auch Helme<br />
werden gestellt.<br />
Für die Hygiene<br />
gibt es immer<br />
frische Baumwoll-Sturmhauben<br />
03 Schon das<br />
Anprobieren<br />
sorgt für Spannung.<br />
Zum<br />
Schluss sind die<br />
Handschuhe<br />
dran<br />
01<br />
<strong>02</strong> 03<br />
Markus Schmitt rinnt der<br />
Schweiß in Strömen. So<br />
geht es ihm meistens,<br />
wenn er auf dem Gelände<br />
des Motocross-Clubs in Frankenthal ist.<br />
Aber an diesem hochsommerlichen<br />
Vormittag sitzt er nicht im Sattel seiner<br />
eigenen Crossmaschine, sondern rennt<br />
als Trainer der MX Academy neben<br />
dem neunjährigen Oskar her. Markus<br />
Schmitt ist Jungendtrainer im AMC<br />
Frankenthal, einem der Stützpunkte der<br />
MX Academy, mit der der ADAC den<br />
Nachwuchs aufs Motorrad bringt, und<br />
Oskar ist einer, der vielleicht ein echter<br />
Rennfahrer werden will.<br />
An sieben Standorten über ganz<br />
Deutschland verteilt können Jungs und<br />
Mädels wie Oskar zwischen sieben<br />
und zwölf Jahren einmal ausprobieren,<br />
wie Motocross richtig geht und ob ihnen<br />
dieser Sport Spaß machen könnte.<br />
Und bald schon geht es wieder los, ab<br />
16. Februar können sich Interessierte<br />
online anmelden (www.adac-motorsport.de)<br />
und einen Tag lang Motocross<br />
antesten. Die komplette Fahrer-<br />
Ausrüstung und das Motorrad gibt‘s<br />
für 38 Euro zu der professionellen Anleitung<br />
dazu. Schon deshalb muss man<br />
sich beeilen, die Kurse sind sehr<br />
schnell ausgebucht.<br />
Oskar sitzt in diesen ersten Runden<br />
noch etwas angespannt auf seiner KTM<br />
65 SX. Der absolute Anfänger hat einen<br />
höllischen Respekt vor dem Crosser,<br />
aber er weiß, dass Markus Schmitt gut<br />
auf ihn aufpasst. Per Kabel ist der Trainer<br />
mit dem Motorrad verbunden, kann<br />
den Motor im Notfall sofort abstellen.<br />
Zwischen Atmen und Schweißabwischen<br />
gibt der Trainer wertvolle Tipps,<br />
und der Nachwuchs-Racer sitzt bald<br />
schon viel lockerer im Sattel, stellt die<br />
Ellbogen gekonnt aus und dreht viel<br />
entschlossener am Gasgriff. Schmitt<br />
muss jetzt noch schneller rennen.<br />
„Wenn wir die Begeisterung sehen“,<br />
sagt der Trainer später, „macht man das<br />
wirklich gern. Die Jungs und Mädels erleben<br />
etwas ganz Besonderes, sie sind<br />
richtig aufmerksam und lernen sehr<br />
schnell.“ Schmitt und Karsten Bihrer,<br />
der zweite Trainer an diesem Sonntag,<br />
finden den richtigen Ton für die Kinder.<br />
Die haben richtig Spaß, aber sie hören<br />
auch aufmerksam den Trainern zu und<br />
versuchen, das Gehörte sofort in die<br />
Tat umzusetzen.<br />
Bennet, der schon mit einer kleinen<br />
PW50 in Papas Garten unterwegs war,<br />
darf bald von der Automatik auf eine<br />
KTM mit Schaltgetriebe wechseln. Kinder<br />
mit ersten echten Motocross-Erfahrungen<br />
sind hier fehl am Platz. Die MX<br />
Academy richtet sich ausschließlich<br />
an Neulinge.<br />
Die Trainer haben ein geschultes<br />
Auge, beobachten schon bei den ersten<br />
Aufwärmübungen in voller Moto-<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 87
01 <strong>02</strong><br />
01 Als Erstes steht für die Nachwuchs-Crosser<br />
„Aufwärmen“ mit<br />
den Trainern an <strong>02</strong> Markus<br />
Schmitt erklärt alles Wissenswerte<br />
zum Motorrad und wie man<br />
richtig draufsitzt 03 An der Leine<br />
kann nichts schiefgehen – die ersten<br />
Runden läuft der Trainer mit<br />
dem Not-Aus-Kabel „Quick Stopp“<br />
nebenher, es wird Anhalten und<br />
Anfahren geübt, dann Lenken und<br />
Gasgeben 04 Wo gehobelt wird...<br />
Stürze bleiben harmlos und werden<br />
mit einem Lächeln quittiert<br />
05 Die Macher in Frankenthal,<br />
Karsten Bihrer, Helmut Alexander<br />
und Markus Schmitt, mit dem<br />
nächsten glücklichen Jahrgang<br />
der MX Academy-Absolventen<br />
06 Höchste Konzentration: „Was<br />
hat der Trainer gesagt?“<br />
06<br />
LET’S GO<br />
RACING<br />
88 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
03<br />
04 05<br />
cross-Montur noch ohne Bike, wer echtes<br />
Bewegungstalent besitzt. Auf BMX-<br />
Rädern geht es dann weiter, bevor die<br />
Kids in die Geheimnisse des Motocross-Motorrads<br />
eingewiesen werden.<br />
Dann kann es losgehen, rennen die<br />
Betreuer in unzähligen Runden mit den<br />
Kindern „an der Leine“ um die Pylonen,<br />
die im flachen Teil des Motocross-Geländes<br />
so etwas wie eine Bahn markieren.<br />
Davor wird gebremst, angehalten,<br />
angefahren, die Runde mal links herum,<br />
dann rechts herum gedreht.<br />
Derweil stehen die Eltern im Schatten<br />
des Vereinsheims und beobachten<br />
interessiert, wie ihre Sprösslinge immer<br />
besser werden. Als schließlich die Kabel<br />
am Lenker wegkommen und alle<br />
Teilnehmer des Trainings selbstständig<br />
ihre Runden drehen dürfen, ist den Vätern<br />
und Müttern der Stolz auf ihre<br />
Youngster anzumerken. Und auch die<br />
Begeisterung der Kids ist ihren aufgeregten<br />
Gesprächen zu entnehmen. Dass<br />
sie sich vorher kaum oder gar nicht<br />
kannten, mag man jetzt gar nicht mehr<br />
glauben. Gestenreich erzählen sie von<br />
ihren Runden, und alle sind sich einig,<br />
dass Motocross schon sehr „cool“ ist.<br />
„Das Programm ist großartig angelaufen“,<br />
erläutert Helmut Alexander,<br />
ADAC-Motorradreferent im Pfälzer<br />
ADAC-Verband, damit zuständiger<br />
Funktionär und selbst erfolgreicher<br />
Motocrosser. Unter Federführung von<br />
Ex-WM-Star Didi Lacher und Bernd<br />
Eckenbach sowie mit der Unterstützung<br />
von KTM, Motul, Ortema und Pirelli<br />
geht diese hervorragend organisierte<br />
Nachwuchsarbeit <strong>2015</strong> bereits<br />
ins dritte Jahr. Das wichtigste Ziel ist es,<br />
den Kindern den Spaß am Sport zu<br />
vermitteln, ihnen den verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit dem Motorrad<br />
beizubringen und für die Eltern natürlich<br />
die Kosten zunächst einmal so gering<br />
wie möglich zu halten. „Der größte<br />
Teil der teilnehmenden Kinder bleibt<br />
tatsächlich dabei“, erklärt Alexander<br />
den Erfolg besonders in Frankenthal.<br />
„Für knapp 1000 Euro kann man dann<br />
so ein Crossmotorrad für ein komplettes<br />
Jahr leasen und praktisch immer<br />
damit hier auf dem Gelände trainieren.“<br />
Beim freien Fahren erwacht<br />
der Ehrgeiz – bei den Eltern<br />
Inzwischen beherrscht die Truppe der<br />
Nachwuchs-Crosser den Umgang mit<br />
der Maschine und die entsprechende<br />
Körperhaltung schon so gut, dass Bihrer<br />
und Schmitt mit ihren Schützlingen<br />
jetzt auf einen Teil der offiziellen Rennbahn<br />
des AMC Frankenthal wechseln.<br />
Vor den Racern liegen nun jede Menge<br />
Hügel, zwei 180-Grad-Kehren und ein<br />
gerades, sehr sandiges Stück, jetzt<br />
sollen sie den Kurs völlig allein umrunden.<br />
Die Trainer erklären noch einmal,<br />
auf was es beim Fahren ankommt.<br />
Dann stellen sie sich abseits auf einen<br />
Hügel, geben das Startzeichen und beobachten<br />
das nun einsetzende Treiben.<br />
Auch die Eltern haben ihre Gespräche<br />
eingestellt. Die Papas suchen nach<br />
dem besten Platz, um ihren Spross<br />
auch möglichst genau verfolgen zu<br />
können, und schon bald reckt der<br />
eine oder andere die Faust, wenn der<br />
„Klene“ seinen Kumpel mal außen<br />
herum überholt. Helmut Alexander<br />
amüsiert das sichtlich. Bei gutem Einsatz<br />
des Filius gibt es von ihm dann<br />
auch mal einen lustigen Spruch für<br />
den Papa oder die Mama.<br />
Die machen sich auch keine großen<br />
Sorgen, wenn der eine oder andere hin<br />
und wieder den Boden küsst. Stets ist<br />
sofort ein Trainer zur Stelle und die<br />
Kinder sind so engagiert, dass es nach<br />
Staubabklopfen und erneutem Antreten<br />
des Bikes sofort weitergehen kann.<br />
Am Nachmittag sind dann alle abgekämpft<br />
– aber glücklich. Oskar und<br />
sein Kumpel Ian stecken nach Abgabe<br />
der Klamotten mit der Urkunde unterm<br />
Arm sofort die Köpfe zusammen: „Wenn<br />
du und ich uns das gemeinsam zu<br />
Weihnachten und unseren Geburtstagen<br />
wünschen, dann könnten wir doch<br />
so ein Motorrad zusammen bekommen.“<br />
Die Väter werfen sich unsichere<br />
Blicke zu. Vielleicht der Beginn einer<br />
großen Rennfahrer-Karriere...<br />
KONTAKTE DER MX<br />
ACADEMY<br />
STÜTZPUNKT WILNSDORF<br />
Wolfgang Streblow<br />
Tel.: <strong>02</strong>31/5499232<br />
wolfgang.streblow@wfa.adac.de<br />
STÜTZPUNKT FRANKENTHAL<br />
Jacqueline Wiedmann<br />
Tel.: 06321/890549<br />
jacqueline.wiedmann@pfa.adac.de<br />
STÜTZPUNKT TEUTSCHENTHAL<br />
Franziska Landgraf<br />
Tel.: 051<strong>02</strong>/901166<br />
franziska.landgraf@nsa.adac.de<br />
STÜTZPUNKT SPREMBERG<br />
Ilka Rehfeld<br />
Tel.: 030/8686286<br />
ilka.rehfeld@bbr.adac.de<br />
STÜTZPUNKT REUTLINGEN<br />
Ilona Übelhör<br />
Tel.: 0711/2800139<br />
Ilona.Uebelhoer@wtb.adac.de<br />
STÜTZPUNKT WALDKAPPEL-<br />
BREITAU<br />
Lenka Günzel<br />
Tel: 069/66078605<br />
lenka.guenzel@hth.adac.de<br />
STÜTZPUNKT MÖLLN<br />
Sina Friebe<br />
Tel.: 040/23919363<br />
sina.friebe@hsa.adac.de<br />
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SPORT<br />
REPORTAGE SUZUKI GSX-R 750 CUP<br />
VERSUCH<br />
Einst Profi in der IDM, dann im Big Brother-<br />
Container und schließlich ganz verschwunden,<br />
hatte Marco Eismann wieder Lust<br />
auf Rennfahren. <strong>PS</strong> setzte ihn im Cup auf<br />
die Suzuki GSX-R 750 – ein Experiment.<br />
Text: Uwe Seitz; Fotos: Kalkhake<br />
Das Leben eines Profi-Rennfahrers<br />
kann ein Traum sein.<br />
Wenn das Motorrad funktioniert,<br />
das Team stimmt und<br />
der Fahrer entsprechende Ergebnisse<br />
liefert. Marco Eismann hat das erlebt,<br />
als er in der IDM Superbike startete.<br />
Dieses Leben kann aber auch zum Albtraum<br />
werden, bis es tief drin so weh<br />
90 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
SLABOR<br />
tut, dass kein Motorrad der Welt mehr<br />
Freude macht. Auch das musste der<br />
Blondschopf aus der Gegend um<br />
Stuttgart erfahren.<br />
Danach ist er sechs Jahre auf keinem<br />
Rennmotorrad mehr gesessen.<br />
„Die IDM war ein Traum, der mit Anfang<br />
20 schneller vorbei war, als mir lieb<br />
sein konnte“, erzählt der jetzt 29-Jährige<br />
im Fahrerlager von Hockenheim. Gerade<br />
ist er wieder seine ersten Runden<br />
überhaupt im Sattel eines Supersportlers<br />
gefahren, im Qualifying des GSX-R<br />
750 Cups. Der Suzuki-Markencup fährt<br />
beim IDM-Saisonfinale im Rahmenprogramm<br />
und bietet damit die perfekte<br />
Versuchsanordnung für das <strong>PS</strong>-Experiment<br />
mit „Eisi“ – Rückkehr nach sechs<br />
Jahren absoluter Abstinenz. „Nach zwei<br />
Kurven hatte ich wieder dieses super<br />
Gefühl und diese unbändige Freude,<br />
auf einem Rennmotorrad zu sitzen“,<br />
strahlt er. Schon in seiner zweiten<br />
Runde im ersten Qualifying legt er<br />
eine gute Zeit hin und rückt nach zwei<br />
weiteren Runden mit 1.37,5 Minuten<br />
auf Platz sechs in die hochklassige Top<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 91
Ten vor, in der die Vordersten noch um<br />
den Meistertitel fighten.<br />
Sofort erwacht der alte Racer-Ehrgeiz<br />
und Eismann gibt zu, dass er dieses<br />
Gefühl von früher kennt. Sein Spaß<br />
am Experiment und das lockere „Schau<br />
mer mal“ weicht dem Willen, im zweiten<br />
Qualifying noch ein paar Sekündchen<br />
zu finden. Doch der Schuss geht nach<br />
hinten los. Statt einer besseren Zeit tritt<br />
Eismann auf der Stelle und rutscht auf<br />
Startplatz zwölf ab – die Jungs im Cup<br />
sind keine Nasenbohrer und stehen<br />
nach einer langen Saison voll im Saft.<br />
Da wird niemandem etwas geschenkt –<br />
schon gar keinem Ex-IDM-Fahrer.<br />
„Wie früher“, winkt Marco nachher in<br />
der Box ab. „Ich war mir sicher, schneller<br />
fahren zu können, hab mir aber viel<br />
Druck gemacht und war dabei völlig<br />
verkrampft.“<br />
Wie damals, 2008. Eisi fuhr auf<br />
einer MV Agusta F4 an der Seite von<br />
Ex-Supersport-Weltmeister Jörg Teuchert<br />
in der Superbike-IDM, hatte im<br />
Jahr davor einige sehr gute Ergebnisse<br />
eingefahren und damit die Erwartungen<br />
im Team und bei den Sponsoren<br />
entsprechend angefacht. Während der<br />
Vorsaison-Tests kippte dann langsam<br />
die Stimmung, Eismann fühlte sich vom<br />
Team vernachlässigt. Die Atmosphäre<br />
und der Druck setzten dem sensiblen<br />
Burschen so zu, dass er psychisch<br />
bald am Boden lag. „Fährst du gut, bist<br />
du der Größte. Geht das mal nicht, bist<br />
du sofort der Depp – so läuft das in<br />
dem Sport, in dem es auch immer um<br />
sehr viel Geld geht“, resümiert der<br />
Schwabe, der erst mit 16 ernsthaft mit<br />
Motorrädern anfing und dann schnell<br />
im ADAC-Junior-Cup sein Talent unter<br />
Beweis stellte.<br />
Ende 2008 wollte ihn kein Team<br />
mehr, und ohne Sponsorengeld war die<br />
IDM nicht zu machen. Ein Angebot,<br />
bei der TV-Sendung „Big Brother“ in den<br />
Container zu ziehen, nahm Eismann<br />
dankend an in der Hoffnung, mit etwas<br />
TV-Glamour im Rücken vielleicht doch<br />
wieder Motorradrennen fahren zu können.<br />
Die Rechnung ging nicht auf, die<br />
Karriere des Profi-Rennfahrers Eismann<br />
war mit 23 Jahren abrupt zu Ende.<br />
Im Gixxer-Cup bekommt keiner<br />
etwas geschenkt<br />
Renntag im Cup. Marco wirkt nervös.<br />
Er will sich im Feld der Cuppies nicht<br />
blamieren, „aber so richtig Druck, unbedingt<br />
ein gutes Ergebnis einfahren<br />
zu müssen, damit du morgen deine<br />
Brötchen kaufen kannst, ist schon etwas<br />
anderes“, freut sich Eismann, einfach<br />
wieder dabei zu sein, Rennluft zu<br />
schnuppern. „Wenn man das einmal<br />
eingesogen hat, dieses Treiben im<br />
Fahrerlager, die Gespräche unter Rennfahrern,<br />
dann lässt einen das nicht<br />
mehr los. “<br />
Und es ist Eisi-Wetter, denn es<br />
regnet vor dem Start, dann trocknet<br />
die Strecke teilweise ab. Eismann legt<br />
einen tollen Start hin, überholt schon<br />
fleißig in der ersten Runde und liegt<br />
gleich auf Platz vier. „Ich hab schon<br />
wieder das rote Tuch gesehen und<br />
wollte sogar gewinnen“, schüttelt er<br />
92 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
Schon als Nachwuchsfahrer galt Eismann als Blitzstarter.<br />
Auch beim Gaststart nach sechs Jahren ohne Rennen legte<br />
der Schwabe los wie die Feuerwehr. Aber auch in der Hobby-Szene<br />
gewinnt man das Rennen nicht nur durch gute<br />
Starts. Spaß hat es Eisi trotzdem gemacht<br />
KURZ-PORTRÄT<br />
REIFEN<br />
MARCO EISMANN<br />
Marco Eismann wurde 1985 in Stuttgart geboren. Mit sechs Jahren<br />
entdeckte er seine Liebe zu Motorrädern bei einem Klassenkamerad,<br />
der einen Suzuki DS 80-Crosser besaß. Nach vielen Überredungsversuchen<br />
durfte der kleine Eisi mal mit zum Fahren. Danach<br />
wollte er unbedingt Profi-Rennfahrer werden. Aber als Eismanns<br />
Eltern umzogen, war der Traum schnell ausgeträumt – vorerst.<br />
Mit elf Jahren hatte Marco genug zusammengespart, um sich<br />
selbst eine DS 80 zu kaufen, mit der er die Stoppelfelder rund um<br />
seinen Heimatort unsicher machte. Mit 16 folgte der 125er-Führerschein<br />
und eine RS 125 von Aprilia. Um die Sache richtig anzugehen, rief Eismann einfach<br />
beim ADAC an und fragte, wie er auf eine Rennstrecke kommt. Es folgte die Einladung zur<br />
Sichtung zum ADAC-Junior-Cup 2001, und Eisi wurde Zweiter. Dann trat er zur Quali beim<br />
Vorläufer des heutigen MotoGP-Rookies Cups an, ergatterte von 540 Bewerbern einen<br />
der 25 Plätze. Am Ende der Saison war er Elfter und stieg in die 125er-IDM auf. Dort lief es<br />
nicht so gut, Eisi fehlte das Geld für das richtige Material. 2005 stieg er um in den Suzuki<br />
GSX-R 1000 Cup und wurde Gesamt-Dritter. Das Superbike-IDM-Debüt im Jahr darauf<br />
auf Suzuki ging nicht so glatt, aber das Team Inghart holte Eismann auf die MV Agusta.<br />
Nach zwei Jahren war der Traum vorbei: Karriere-Ende mit 23.<br />
später in der Box den Kopf. Zur Rennmitte<br />
hat er auf der GSX-R mit Startnummer<br />
zwei den drittplatzierten Kjel<br />
Karthin, den späteren Cup-Meister,<br />
direkt vor sich. Nach der IDM-Anbindung<br />
auf die Mercedes-Tribüne zu will<br />
Eismann angreifen, spätestens beim<br />
Umlegen auf rechts hin zum Motodrom<br />
soll es sein. Doch plötzlich schmiert<br />
das Hinterrad weg. Als es wieder Grip<br />
aufbaut, hievt es Eisi aus dem Sattel.<br />
Aus dem folgenden Handstand wird<br />
ein mutiger Rettungsversuch, und der<br />
Comeback-Pilot knallt mit den Kronjuwelen<br />
mächtig auf den Tank.<br />
Ohne Luft, dafür mit Schmerzen,<br />
kann Marco nur noch dahinrollen und<br />
bricht das Rennen schließlich ganz ab.<br />
Nach der ersten Enttäuschung und<br />
dem Ärger über die brenzlige Situation<br />
kann er aber bald wieder lachen. „Niemand<br />
ist sauer, das ist eben Racing rein<br />
aus Spaß. Ich wollte auch nichts kaputt<br />
machen und mich nicht verletzen“,<br />
resümiert er den ersten Umlauf. Sein<br />
Speed war bis zu dem Zeitpunkt sehr<br />
01<br />
03<br />
01 Steppke Eismann auf der geliebten<br />
Suzuki DS 80<br />
<strong>02</strong> Auf der exotischen MV Agusta F4<br />
bei Inghart in der Superbike-IDM lief<br />
es zunächst ordentlich, dann kam<br />
der jähe Fall<br />
03 „Mein bestes Jahr im Rennsport“,<br />
nennt Eismann die Saison 2005 im<br />
Suzuki GSX-R 1000 Cup mit Siegen<br />
u.a. gegen Franky Heidger (links)<br />
<strong>02</strong><br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 93
01<br />
gut, bis zum Ausscheiden fuhr er die<br />
schnellste Runde im Feld und Marco<br />
konnte zeigen, dass man einen gewissen<br />
Grundspeed nicht einfach so verlernt.<br />
Außerdem gibt es hier immer eine<br />
zweite Chance, später in Rennen zwei.<br />
Diesmal gießt es richtig. Wieder<br />
macht er seinem früheren Ruf als guter<br />
Starter alle Ehre. Aber im GSX-R 750<br />
Cup wird mit harten Bandagen gekämpft.<br />
Wer eine Top-Platzierung will,<br />
muss entsprechend dagegenhalten.<br />
Eisi schiebt sich von zwölf bis auf Platz<br />
fünf vor und muss mehr als einmal die<br />
Ellenbogen ausfahren. Aber selbst Berührungen<br />
mit den Gegnern schrecken<br />
ihn nicht, so viel Ehrgeiz steckt immer<br />
noch in ihm. Im Gegensatz zu einem<br />
IDM-Fahrer unter Duck bleibt er jedoch<br />
cool und weiß die Situation einzuschätzen.<br />
Als es immer schlimmer zu regnen<br />
beginnt, steckt Eisi zurück. Die gebrauchten<br />
Regenreifen schaffen es<br />
nicht mehr, das Wasser so wegzudrücken,<br />
dass man risikofrei dagegenhalten<br />
könnte. Die Heißsporne ziehen vorbei,<br />
der Ex-Profi schaltet auf Genießen<br />
um und wundert sich schon über den<br />
Kampfgeist und die Bereitschaft der<br />
Cuppies, für ein gutes Saisonergebnis<br />
noch mal einiges zu riskieren.<br />
Als die Nummer zwei sich nach der<br />
Zielflagge in der Sachskurve mit den<br />
Konkurrenten zum kollektiven Burnout<br />
aufstellt, spürt man, dass Eisi der elfte<br />
Platz völlig egal ist. Stattdessen sieht<br />
man einen Kerl, dem das Motorradfahren<br />
einmal alles bedeutete, ihn dann<br />
aber regelrecht krankgemacht hat. Nun<br />
<strong>02</strong><br />
01 Erkenntnis<br />
1 im Qualifying:<br />
Die Kombi passt<br />
noch wie<br />
damals, und<br />
das Motorrad<br />
ist perfekt vorbereitet<br />
<strong>02</strong> Erkenntnis<br />
2 in der Analyse<br />
Fahrer/Redakteur:<br />
Trotz<br />
Eisi-Wetter und<br />
Spaß am Fahren<br />
wird einem<br />
im Cup nichts<br />
geschenkt<br />
steht er da unten inmitten der Suzuki<br />
GSX-R-Cup-Recken und strahlt übers<br />
ganze Gesicht: „Es hat so einen großen<br />
Spaß gemacht. Tolle Jungs hier, ein<br />
tolles Rennmotorrad – ich würde es<br />
jederzeit wieder machen.“ Mal sehen<br />
Eisi, Spaß kann man auch in der Saison<br />
<strong>2015</strong> wieder haben.<br />
94 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
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SPORT<br />
DAS SCHWARZE BRETT<br />
AUS IN SCHLEIZ<br />
ENDE EINER TRADITION?<br />
Der Bürgermeister der Stadt Schleiz, Jürgen Klimpke, gleichzeitig Sprecher<br />
der Betreibergesellschaft der Rennstrecke, gab Ende Dezember<br />
bekannt, dass aufgrund der unsicheren Rechtslage im Streit mit<br />
Anwohnern wegen der Lärmbelästigung <strong>2015</strong> keine Rennen in Schleiz<br />
stattfinden werden. Grund für den Rückzug der Betreiber ist die Rechtsunsicherheit<br />
und das Risiko, im Zweifelsfall etwa auf den Kosten für die<br />
Durchführung und Organisation der Rennen sitzen zu bleiben. Externen<br />
Veranstaltern wurden keine Verträge mehr angeboten. Damit endet<br />
zumindest vorerst die Geschichte von Motorradrennen in Schleiz, die<br />
1923 begann. Sollte es auch nach <strong>2015</strong> nicht mehr weitergehen, war<br />
2014 das letzte Rennen auf der letzten deutschen Naturrennstrecke.<br />
Foto: Stephen Bower<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Foto: fact<br />
ITALO-RENNSERIE<br />
HER MIT DEN ITALIENERINNEN<br />
Ab <strong>2015</strong> soll es beim MOTORRAD<br />
action team eine eigene italophile<br />
Rennserie geben: die Trofeo Italiano –<br />
ein Refugium für alle Italo-Fans, von<br />
der Ducati 916 bis zur Panigale, von<br />
der luftgekühlten Monster bis zur<br />
Streetfighter, von der Aprilia Mille mit<br />
Rotax-V2 bis zur RSV4, von der MV<br />
Agusta 750 bis zu den brachialen Superbikes.<br />
Trainiert und gerannt wird in<br />
exklusiven Trofeo-Zeitblöcken, gewertet<br />
aber in verschiedenen Klassen, und<br />
es soll auch markeninterne Wertungen<br />
geben. Unterstützt wird die junge Serie<br />
von Bridgestone, Öhlins DTC, Sport<br />
Evolution Koblenz und dem Motorrad-<br />
Center Altendiez. Gefahren wird im<br />
Rahmen von Hobby-Racing-Veranstaltungen<br />
des Partners Bike Promotion.<br />
Infos, Anmeldungen und Renntermine<br />
unter www.trofeo-italiano.de<br />
trofeo-italiano.de<br />
Wenn italienische Maschinen<br />
unter sich bleiben,<br />
geht es um Rennen<br />
der neuen Serie Trofeo<br />
Italiano<br />
ROADRACE-<br />
KALENDER <strong>2015</strong><br />
Cookstown 100: 24./25. April<br />
Tandragee 100: 1./2. Mai<br />
Hengelo: 2./3. Mai<br />
North West 200: 10. bis 16. Mai<br />
Bremerhaven: 24./25. Mai<br />
Pre TT Classics: 29. Mai bis 1. Juni<br />
Isle of Man TT: 30. Mai bis 12. Juni<br />
Post TT: 13. Juni<br />
Oostende: 20./21. Juni<br />
Pisek: 27./28. Juni<br />
Skerries: 3./4. Juli<br />
Southern 100: 6. bis 9. Juli<br />
Walderstown: 11./12. Juli<br />
Ostrava: 11./12. Juli<br />
Cock of the North: 18./19. Juli<br />
Armoy: 24./25. Juli<br />
Aberdare Park: 25./26. Juli<br />
Chimay: 25./26. Juli<br />
Ulster Grand Prix: 3. bis 8. August<br />
Horice: 22./23. August<br />
Classic TT: 29. bis 31. August<br />
Manx Grand Prix:<br />
22. August bis 4. September<br />
Scarborough Gold Cup:<br />
12./13. September<br />
Frohburg: 26./27. September<br />
Macau Grand Prix:<br />
19. bis 22. November<br />
96 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>
SPORT-NEWS<br />
KURZ & KNAPP<br />
++ ABSAGE ++ Wilbers und BMW haben die geplante<br />
Unterstützung für Hobby-Racer mit der S 1000 RR<br />
(siehe Heft 1) wieder abgesagt. Grund: Wilbers ist<br />
durch den Rennsport zu sehr beansprucht. ++ DRC ++<br />
Bike Promotion und der DMSB sind sich einig über<br />
die Weiterführung der DMV Rundstrecken Championship.<br />
Infos: www.dmv-rundstrecken-championship.de<br />
WILLKOMMEN<br />
IM CLUB<br />
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Am 28. und 29. Mai ist es wieder<br />
so weit: Dann steigt am Sachsenring<br />
das V.I.P.-Trainingscamp mit<br />
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wartet dann ein zünftiges Grillfest<br />
mit Zeit für Small Talk. Anmeldungen<br />
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line.de/actionteam<br />
Bremerhaven im Speedrausch<br />
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58. BREMERHAVEN-RENNEN<br />
HAT BEGONNEN. ÜBER<br />
PFINGSTEN (24./25. MAI)<br />
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RUND. INFOS: WWW.FISCHE<br />
REIHAFEN-RENNEN.DE<br />
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Foto: Peter Lange<br />
Foto: racepixx<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />
Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop,<br />
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mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />
wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung<br />
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Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art.<br />
246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die<br />
Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten<br />
an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />
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IMPRESSUM<br />
MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
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HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />
REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />
UND CHEFREDAKTEUR<br />
Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />
CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />
LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />
REDAKTION Robert Glück, Volkmar Jacob<br />
SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />
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GRAFIK UND PRODUKTION<br />
Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />
Thomas Waldhauer<br />
MEDIENPRODUKTION<br />
Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />
Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />
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Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />
SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />
FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />
Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />
STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />
Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />
„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />
LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />
Peter-Paul Pietsch<br />
STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />
BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />
ANZEIGENLEITER<br />
Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 60.<br />
Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />
Gerichtsstand Stuttgart.<br />
VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />
Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />
DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />
22773 Hamburg<br />
HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />
DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />
97204 Höchberg<br />
<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />
den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />
Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />
Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />
solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />
vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />
Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr<br />
übernommen.<br />
FOTOSERVICE/SYNDICATION/LIZENZEN<br />
Motor-Presse International, Telefon 07 11/182-01<br />
ABONNEMENT-SERVICE<br />
<strong>PS</strong> Abo-Service, 70138 Stuttgart,<br />
Telefon07 11/32 06 88 99, Telefax 07 11/182-25 50,<br />
E-Mail: ps@dpv.de<br />
Einzelpreis 3,90 Euro; Jahresabonnement über<br />
12 Aus gaben frei Haus: 46,80 im Inland<br />
(A: 50,00 Euro; CH: 84,00 sfr).<br />
Übriges Ausland auf Anfrage.<br />
Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />
Immatrikula tionsbescheinigung das Abo mit einem<br />
Preisvorteil von 40% gegenüber dem Kioskkauf zum<br />
Preis von 28,08 Euro (A: 31,68 Euro; CH: 51,84 SFr);<br />
weitere Auslandspreise auf Anfrage. ps-online.de/<br />
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Mitglieder von Rennleitung 110 e.V. erhalten das<br />
Jahresabonnement mit 25% Rabatt.<br />
Einzelheftbestellung<br />
Telefon 07 11/32 06 88 99,<br />
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Einzelheft 3,80 Euro<br />
98 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Mitglieder des Deutschen Sportfahrer Kreis e. V. erhalten <strong>PS</strong><br />
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im Abonnement.
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