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PS 02/2015

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Jetzt mit acht Seiten mehr!<br />

<strong>02</strong><br />

FEBRUAR<br />

<strong>2015</strong><br />

YAMAHA<br />

MT-09 STREET RALLY<br />

MV AGUSTA<br />

RIVALE 800<br />

DUCATI<br />

HYPERMOTARD<br />

ABGEHOBEN<br />

3x über 100 <strong>PS</strong><br />

Funbikes im Vergleich<br />

LESERWAHL <strong>2015</strong><br />

PREMIERE<br />

Kawasaki<br />

Versys<br />

650/1000<br />

Teil 2<br />

1. PREIS<br />

MV AGUSTA<br />

BRUTALE 800 RR<br />

Und weitere Preise im<br />

Wert von über 23 000 Euro<br />

PREMIERE<br />

Yamaha<br />

MT-09<br />

Tracer<br />

PREMIERE<br />

Ducati<br />

Scrambler<br />

1000er-TECHNIK: FAHRWERK & ELEKTRONIK<br />

Zonkos<br />

Attacke<br />

TRIUMPH<br />

SPEED<br />

TRIPLE R<br />

Deutschland € 3,90<br />

Österreich € 4,40; Schweiz sfr 7,20;<br />

BeNeLux € 4,50; Italien € 5,20;<br />

Slowenien € 5,20; Spanien € 5,20<br />

<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


INHALT 2/<strong>2015</strong><br />

Fotos: 2SNAP, MV Agusta<br />

58<br />

Stürze übers Vorderrad soll das Schräglagen-<br />

ABS künftig verhindern. Wie das System<br />

funktioniert, erklären wir im <strong>PS</strong>-Technik-Teil<br />

SZENE<br />

4 NEWS/PRODUKTE<br />

Quick-Check: MV Agusta Stradale 800;<br />

Horex-Pleite; Yamaha R1-Preise;<br />

neue DVDs; E-Racer; <strong>PS</strong> auf der<br />

Essen Motor Show; Ladegerät; Interview<br />

mit Yamaha-Chef Jörg Breitenfeld;<br />

Leseraufruf; Parts; Editorial<br />

TEST/TECHNIK<br />

10 PREMIERE<br />

Kawasaki Versys 1000<br />

14 PREMIERE<br />

Kawasaki Versys 650<br />

16 TECHNIK<br />

Fahrwerk und Elektronik der neuen<br />

Superbikes für <strong>2015</strong>: Aprilia, BMW,<br />

Ducati, Kawasaki, Yamaha<br />

24 VERGLEICHSTEST<br />

Fun-Motos: Ducati Hypermotard,<br />

MV Agusta Rivale 800, Yamaha MT-09<br />

Street Rally<br />

34 PREMIERE<br />

Yamaha MT-09 Tracer<br />

38 ZONKOS ATTACKE<br />

Triumph Speed Triple R<br />

46 LIMITED EDITION<br />

MCF-Suzuki 1100 Café Racer<br />

56 PREMIERE<br />

Ducati Scrambler<br />

58 TECHNIK-HINTERGRUND<br />

Bremsen in Schräglage mit ABS<br />

SPORT<br />

82 TEST<br />

IDM: 3C-Carbon-Ducati Panigale<br />

86 REPORTAGE<br />

Nachwuchs-Schmiede: Die ADAC<br />

MX Academy<br />

90 REPORTAGE<br />

Ex-Profi Marco Eismann startete<br />

im Suzuki GSX-R 750 Cup<br />

96 DAS SCHWARZE BRETT<br />

News aus der Hobby-Racing-Szene<br />

RUBRIKEN<br />

62 LESERBRIEFE<br />

63 MARKT<br />

80 DSK-NACHRICHTEN<br />

98 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

<strong>PS</strong>-SPECIAL<br />

Mitstimmen und eine<br />

MV Agusta Brutale<br />

800 RR gewinnen:<br />

Die <strong>PS</strong>-Leserwahl<br />

ab Seite 69<br />

ZUBEHÖR<br />

50<br />

LESERWAHL <strong>2015</strong><br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />

Offizielle<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 3


SZENE<br />

NEWS<br />

KURZ<br />

UND BÜNDIG<br />

Fotos: MV Agusta<br />

KOMPAKT – diese Eigenschaft charakterisiert<br />

das Funbike von MV, die Rivale<br />

800, am besten. Ein kleiner, handlicher<br />

Kurvenflitzer mit dem sportlichen Kick<br />

des MV-Dreizylinders (siehe Test ab<br />

S. 24). Auf dem Funbike basiert nun die<br />

neue Stradale 800, die mit besseren<br />

Allroundqualitäten neue Zielgruppen<br />

erschließen soll. Ein richtiger Tourer ist<br />

die Neue natürlich nicht. Lustig gestylte,<br />

kleine Köfferchen mit integrierten<br />

Rückleuchten bieten wenig Stauraum,<br />

der Windschutz der höhenverstellbaren,<br />

aber schmalen Scheibe hält sich<br />

auch in Grenzen.<br />

Abgesehen von den touristischen<br />

Features haben die Italiener an vielen<br />

Details gebastelt, um den nervösen<br />

Kurvenflitzer ein wenig zu zähmen.<br />

Zu diesen Maßnahmen gehören eine<br />

etwas weniger radikale Rahmengeometrie,<br />

eine verlängerte Schwinge<br />

und mehr Federweg am Hinterrad. Der<br />

Motor musste von seinem Potenzial<br />

10 <strong>PS</strong> und 1000 Umdrehungen abknapsen<br />

zugunsten eines höheren Drehmoments<br />

im unteren Drehzahlbereich.<br />

Mit größerem Schalldämpfer mit nun<br />

eckigen Endrohren ist die Stradale<br />

bereits für die schärfere Euro 4-Norm<br />

vorbereitet.<br />

Im Kern bleibt die MV aber trotz<br />

aller Beruhigungsmaßnahmen der<br />

wendige Kurvenflitzer, der permanent<br />

nach Schräglage giert. Solange der<br />

Boden eben ist, ein herrlicher Spaß.<br />

Bodenwellen machen die Stradale<br />

allerdings zum Zappelphilipp, da ist<br />

am Lenker viel Arbeit erforderlich.<br />

Dafür entschädigt der tolle Motor<br />

mit nach wie vor heiserem Sound,<br />

spritzigem Charakter und energischem<br />

Vortrieb. Die Gasannahme wurde nochmals<br />

verbessert, da gibt es rein gar<br />

nichts mehr zu beanstanden. Serienmäßig<br />

ist der Schaltautomat, der in<br />

beide Richtungen tadellos funktioniert.<br />

Auch sonst ist die MV mit verschiedenen<br />

Mappings, variablem Motor-<br />

Schleppmoment, Traktionskontrolle<br />

und Anti-Stoppie-ABS bestens für heiße<br />

Spritztouren präpariert. Nur eben nicht<br />

für lange Touren, da fehlt es letztlich<br />

doch an Sitz- und Fahrkomfort. gt<br />

01 Jede Menge<br />

Infos im<br />

nun helleren<br />

Display der<br />

Stradale,<br />

allerdings<br />

etwas unübersichtlich<br />

dargeboten<br />

<strong>02</strong> Die kleine<br />

Scheibe ist<br />

etwas fummelig<br />

um fünf<br />

Zentimeter<br />

verstellbar;<br />

das nützt<br />

aber in puncto<br />

Windschutz<br />

nichts, der<br />

bleibt mäßig<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

4 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


HOREX-INSOLVENZ<br />

AUS IN AUGSBURG<br />

Keine frohe Botschaft gab es für die 29 Horex-Mitarbeiter<br />

vor Weihnachten. Nachdem am 28. August<br />

2014 der Insolvenzantrag gestellt<br />

wurde, fand der Insolvenzverwalter<br />

bis Ende November<br />

keinen Investor für den<br />

Produzenten des VR6-<br />

Motors, der mehrere<br />

Roadster-Modelle befeuert. Am 28.<br />

November erreichten die Mitarbeiter,<br />

die auf der INTERMOT noch in<br />

Eigenregie den Horex-Stand betrieben<br />

hatten, die Kündigungsschreiben.<br />

Mehrere interessierte<br />

Investoren sollen wieder abgesprungen<br />

sein. Dann wurde<br />

die Produktion stillgelegt.<br />

Jetzt stehen die Marke und<br />

die Patente zum Verkauf.<br />

Foto: Yamaha Motor Europe NV<br />

Yamaha-Preise<br />

WER BALD DIE NEUE YAMAHA R1<br />

SO HERZEN MÖCHTE WIE VALEN-<br />

TINO ROSSI, SOLLTE 18 495 EURO<br />

BEREITHALTEN. DAS IST NÄMLICH<br />

DER OFFIZIELLE PREIS, DEN<br />

YAMAHA JETZT BEKANNT GAB.<br />

WER ES NOCH ETWAS EXKLUSIVER<br />

WILL UND DIE R1M MIT ELEKTRO-<br />

NISCHEM FAHRWERK ETC. KAU-<br />

FEN MÖCHTE, MUSS 22 995<br />

EURO HINBLÄTTERN. DIE<br />

PREISE LIEGEN DAMIT<br />

IM BEREICH DER BMW<br />

S 1000 RR.<br />

Foto: Jörg Künstle<br />

EDITORIAL<br />

GUTES NEUES JAHR?<br />

Für mich hat <strong>2015</strong> nicht uneingeschränkt<br />

gut angefangen. Denn jetzt<br />

ist klar: In diesem Jahr wird es keine<br />

Rennen in Schleiz geben. Das ist ein<br />

herber Verlust für den Motorrad-<br />

Rennsport. Ich mag gar nicht eingehen<br />

auf die Fehler, die auf Seiten von<br />

Befürwortern und Gegnern der ältesten<br />

Naturrennstrecke Deutschlands<br />

gemacht wurden, aber die Gerichte<br />

müssen sich mit dem Fall beschäftigen,<br />

weil eine Minderheit gegen den<br />

Lärm der Rennen geklagt hat. Jetzt<br />

stellen wir uns mal dumm und vor, es<br />

klagt jemand gegen den Kölner Karneval,<br />

eine Woche Ausnahmezustand,<br />

Mega-Lärm Tag und Nacht. Man mag<br />

sich gar nicht ausmalen, wie die Jecken<br />

auf die Barrikaden gingen. Die<br />

ganze Nation würde fassungslos den<br />

Kopf schütteln über so viel Intoleranz<br />

gegenüber dieser rheinischen Tradition.<br />

In Schleiz ist das anders – trotz<br />

Tradition und den Rennbegeisterten<br />

als wichtigem Wirtschaftsfaktor ist<br />

dort Schluss mit lustig. Sicher auch<br />

bald mit dem Autobahnschild „Rennstadt<br />

Schleiz“. Denn was nicht ist,<br />

kann keine Zier sein. Künftig wird<br />

Deutschland eben arglos an dem<br />

kleinen, thüringischen Städtchen vorbeihuschen<br />

und sich fragen: „Schleiz<br />

– was ist das?“ Gastronomen und<br />

Einzelhandel werden wehmütig an<br />

die Typen mit ihren Hängern voll Motorrädern<br />

denken. Und wenn Schleiz<br />

Schule und Kindergarten sanieren<br />

muss, wird man merken, dass die Gewerbesteuer<br />

auch nicht mehr das ist,<br />

was sie war. In Köln ist derweil wieder<br />

Karneval. Aber vielleicht ändert<br />

sich ja doch noch etwas in den Köpfen,<br />

das wäre mein Wunsch für <strong>2015</strong>!<br />

Uwe Seitz,<br />

leitender<br />

Redakteur<br />

Foto: Yvonne Hertler


Foto: Hersteller<br />

KURZ & KNAPP<br />

++ SCHRAUBER-BUCH ++<br />

Bei Louis ist bereits in dritter<br />

Auflage das „Schrauberbuch“<br />

erschienen. Neben<br />

seiner Funktion als Werbeträger<br />

für Produkte aus eigenem<br />

Haus liefert das kostenlose<br />

Heft auch sinnvolle<br />

Tipps rund ums Thema Motorradwartung.<br />

In den Louis-<br />

Shops oder www.louis.de<br />

++ TOLLE BILDER ++<br />

Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen<br />

von Julius Weitmann<br />

sind legendär, und Sie können<br />

sich nun seine spektakulärsten<br />

und schönsten<br />

Motorsport-Fotos in vielen<br />

verschiedenen Größen nach<br />

Hause holen: Mehr als 300<br />

Motive stehen zur Auswahl,<br />

die Sie sich gestochen scharf<br />

als FineArt-Print, Foto auf<br />

Leinwand, auf Aluplatte oder<br />

hinter Acrylglas bestellen<br />

können. Die Preise beginnen<br />

bei 75 Euro (inklusive Versand),<br />

die Lieferzeit beträgt<br />

etwa acht bis zehn Werktage.<br />

http://view.bilderwelt.automotor-und-sport.de/<br />

++ KATALOG ++<br />

Wunderlich als<br />

BMW-Spezialist<br />

hat in jüngster<br />

Vergangenheit<br />

sein Sortiment gerade<br />

im Straßenbereich<br />

deutlich<br />

erweitert. Jetzt<br />

gibt es einen separaten<br />

Off- und<br />

Onroad-Katalog.<br />

www.wunderlich.de<br />

++ FUEL ++<br />

Unsere geschätzten Kollegen<br />

im Verlag haben sich ein<br />

neues Projekt gesucht, das<br />

seit 19. Dezember am Kiosk<br />

liegt und FUEL heißt. Darin<br />

geht es natürlich um Motorräder,<br />

aber vor allem um den<br />

Motorrad-Lifestyle, Umbauten,<br />

Reportagen usw. Das<br />

Heft kostet 6,50 Euro und ist<br />

136 Seiten stark. Freunde<br />

von Café Racern und der Umbau-Szene<br />

werden viel Spaß<br />

damit haben.<br />

E-RACER<br />

SCHARFE FORM<br />

Es ist ja nicht so, dass E-Bikes per se aussehen müssen wie<br />

Schuhkartons auf zwei Rädern. Dass es Rennserien für die<br />

Bikes gibt, ist auch nicht verkehrt. Leider sind die ersten Versuche,<br />

solche Rennserien ordentlich in Szene zu setzen und<br />

als Alternative zu Verbrennungsmotoren darzustellen, bisher<br />

allesamt gescheitert. Hauptproblem: Reichweite und Preis. Die<br />

US-Firma Lightning Motorcycles hat jetzt ein straßenzugelassenes<br />

Sport-Elektrorad mit astreiner Superbike-Optik an den<br />

ersten Kunden verkauft. Die LS-218 kostet 38 000 US-Dollar.<br />

Der Name stammt von der angegebenen Höchstgeschwindigkeit<br />

von 218 mph (ca. 380 km/h). Umgerechnet etwa 200 <strong>PS</strong><br />

leistet der Antrieb und hat ein<br />

sensationelles Drehmoment<br />

von 227 Nm. Die Reichweite<br />

beträgt 160 bis maximal<br />

290 Kilometer –<br />

dann steht die LS-218<br />

für Stunden.<br />

225 Kilo soll die<br />

LS-218 wiegen.<br />

Das ist mehr<br />

als ein aktuelles<br />

Superbike<br />

Fotos: Hersteller<br />

MOTORSPORT ZUM ANSCHAUEN<br />

JAHRESRÜCKBLICK<br />

Auf der Doppel-DVD mit dem Grand Prix-Jahresrückblick<br />

2014 sorgen über 400 Minuten Rennaction,<br />

Hintergrund und unterhaltsame Nebensächlichkeiten<br />

für Kurzweil bei allen Race-Fans. DVD 1 behandelt<br />

alle Rennen der Moto3 und Moto2, auf dem zweiten<br />

Silberling geht Rennen für Rennen die MotoGP-Elite<br />

an den Start. Besonders die MotoGP-Bilder sind<br />

spektakulär und leben vom spannenden Saisonverlauf<br />

hinter Champion Marc Márquez. 24,99 Euro im<br />

<strong>PS</strong>-Shop auf www.ps-online.de<br />

Ein Jahr weiter zurück reicht die Doku „Last Gladiator“.<br />

Darin geht es um den Macau Grand Prix,<br />

das irrwitzige Straßenrennen in der südchinesischen<br />

Spielermetropole, bei dem der deutsche<br />

IRRC-Champion Didier Grams regelmäßig startet.<br />

Der Sachse steht dann auch im Zentrum dieser<br />

DVD, die beim IOC-Sportfilmfestival in Mailand aus<br />

1300 Filmen als beste Sport-Doku nominiert war.<br />

Die DVD hat mit vielen Extras wie einer Onboard-<br />

Runde eine Länge von 74 Minuten und kostet 19,90<br />

Euro. Vertrieb: info@heidger-motorsport.de<br />

Foto: Lightning Motorcycle<br />

6 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


Fotos: Yvonne Hertler<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

01 Die Ducati 1198<br />

von Lukas-Design<br />

war eines der Leser-<br />

Bikes in Essen<br />

<strong>02</strong> Auf drei Ausstellungsflächen<br />

warb<br />

<strong>PS</strong> für die Faszination<br />

sportlicher Motorräder<br />

und traf den<br />

Geschmack des<br />

Publikums<br />

<strong>PS</strong> IN ESSEN<br />

BOTSCHAFTER<br />

Eine große Sport-Bike-Ausstellung<br />

zeigte <strong>PS</strong> auf der Essen<br />

Motor Show in Halle 4 und<br />

war gleichzeitig Botschafter<br />

für Motorradfahrer in der<br />

bisher von der Autowelt dominierten<br />

Messe. Zehn Leser-<br />

Bikes und zehn ausgesuchte<br />

Renn- und Sportmotorräder<br />

stellte die Redaktion dort aus.<br />

An zehn Tagen kamen über<br />

350 000 Fans nach Essen und<br />

bestaunten vom Formel<br />

1-Rennwagen bis zur Wilbers-<br />

IDM-BMW HP4 alles, was<br />

mit viel <strong>PS</strong> auf zwei und vier<br />

Rädern für Gänsehaut sorgt.<br />

Foto: mps-Fotostudio<br />

Kunzer MPD 90<br />

DAS STROMDEPOT IST DER KNALLER! MIT DEM NUR 285<br />

GRAMM SCHWEREN LITHIUM-IONEN-AKKU LASSEN SICH<br />

TATSÄCHLICH ZWEI MOTORRÄDER MIT TIEF ENTLADENEN<br />

BATTERIEN STARTEN – LÄNGERE ORGELEI MIT DEM E-STAR-<br />

TER INKLUSIVE. SATTE NEUN AMPERESTUNDEN<br />

KAPAZITÄT DES NUR 132 MM LANGEN, 74 MM BREI-<br />

TEN UND 24 MM HOHEN WINZLINGS MACHEN DAS<br />

MÖGLICH. DAS SET MIT STARTER-KLEMMEN UND<br />

LADEKABEL FÜR IPHONES UND TABLOIDS LIEGT BEI<br />

89 EURO. BEZUG ÜBER WWW. KUNZER.DE<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 7


Foto: Katrin Sdun / MOTORRAD<br />

INTERVIEW<br />

YAMAHA-AUFWIND<br />

JÖRG BREI-<br />

TENFELD<br />

IST SEIT<br />

2013 CHEF<br />

VON<br />

YAMAHA<br />

DEUTSCH-<br />

LAND.<br />

?<br />

Nach einer<br />

längeren<br />

Durststrecke kann Yamaha auf ein<br />

sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.<br />

Wie sieht die Prognose<br />

für <strong>2015</strong> aus?<br />

! 2014 erreichten wir ein Umsatzplus<br />

von 43 Prozent. Das liegt in hohem<br />

Maße an den neuen Modellen MT-<br />

07 und MT-09. Dieses Jahr erwarten<br />

wir nochmals eine Steigerung von zirka<br />

30 Prozent. Dazu wird auch die<br />

neue MT-09 Tracer (ab Seite 34,<br />

die Red.) beitragen, bei der wir mit<br />

2000 verkauften Einheiten rechnen.<br />

? Yamaha führt auch Jet-Skis,<br />

Außenbordmotoren, Stromgeneratoren<br />

und weitere Produkte. Wie hoch<br />

ist der prozentuale Anteil der Motorräder/Leichtkrafträder<br />

am gesamten<br />

Umsatz?<br />

! Der liegt bei rund 70 Prozent.<br />

? Erfreulicherweise zieht außer<br />

den hubraumstärkeren Maschinen<br />

auch der 125er-Markt deutlich an.<br />

Woran liegt das?<br />

! Viele junge Leute entdecken das<br />

Thema Leichtkraftrad/Motorrad wieder<br />

für sich. Wir sehen, dass dieser<br />

Gruppe die virtuelle Welt nicht mehr<br />

genügt. Sie wollen mehr erleben, als<br />

ihnen Computer und Spielkonsolen<br />

bieten. Dieser Trend hält aus unserer<br />

Sicht noch weitere Jahre an.<br />

? Der Markt hat sich in den vergangenen<br />

Jahren stark verändert,<br />

Supersportler spielen nur noch<br />

eine untergeordnete Rolle. Welchen<br />

Maschinen gehört die Zukunft?<br />

! Ich denke, der Boden bei den Supersportlern<br />

ist erreicht. Für die neue<br />

R1 planen wir 800 verkaufte Einheiten.<br />

Der Trend zu Retro-Bikes und Café<br />

Racern wird sich noch verstärken.<br />

Hohen Zulauf erwarten wir auch bei<br />

sportlichen Reisemotorrädern wie der<br />

MT-09 Tracer oder der BMW S 1000<br />

XR. Alles in allem dürfen sich unsere<br />

Kunden 2016 und 2017 auf weitere<br />

spannende Modelle freuen.<br />

LESERAUFRUF<br />

TECHNIK-FRAGEN<br />

Unglaublich, was teilweise in Foren geschrieben und empfohlen<br />

wird. Dem wollen wir entgegentreten und unsere Erfahrung<br />

und im Zweifel unsere guten Kontakte zu absoluten<br />

Experten nutzen: Ab <strong>PS</strong> 3/<strong>2015</strong> wollen wir Ihre Fragen direkt<br />

beantworten und so vielleicht mit dem einen oder anderen<br />

Mythos oder Unsicherheiten aufräumen. Wenn Sie also wissen<br />

wollen, woher beispielsweise Chattering kommt und wie man<br />

es abstellt, mit welchen Reifen Sie künftig noch schneller sein<br />

werden oder ob Racing-Gabelöl tatsächlich die Dämpfung positiv<br />

beeinflusst, dann schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihrer<br />

Frage an <strong>PS</strong>@motorpresse.de und „Technik“ im<br />

Betreff. Hier werden Sie geholfen!<br />

Champion-Kalender<br />

OB GRAND PRIX, LANG-<br />

STRECKEN-WM, ROAD-<br />

RACING ODER NATIONALE<br />

MEISTERSCHAFTEN, AUF<br />

DEM „CHAMPION-KALEN-<br />

DER“ VON TONI BÖRNER<br />

SIND ALLE DRAUF, DIE<br />

2014 EINEN TITEL GEHOLT<br />

HABEN. 25 EURO BEI<br />

WWW.HIGHSIDEPR.COM<br />

Haben Sie eine Frage rund<br />

ums Motorrad, die Sie schon<br />

lange beschäftigt? Her damit,<br />

wir beantworten sie gerne<br />

im neuen Technik-Teil!<br />

Fotos: icsnaps - Fotolia, Jörg Künstle<br />

Foto: Hersteller<br />

8 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


NEUES ZUBEHÖR<br />

QUER<br />

BEET<br />

BÜSE bietet mit dem<br />

ROCC 771 einen<br />

Enduro-Helm mit Visier<br />

und Sonnenblende.<br />

Der CE-geprüfte<br />

Helm kommt jetzt<br />

in sieben Farben<br />

(neu: Grün/Schwarz &<br />

Weiß/Rot). Die Hebel<br />

wirken etwas billig,<br />

aber das ist der Helm<br />

mit 159,95 Euro auch.<br />

www.buese.com<br />

SIDIs Black Rain ist<br />

der sportliche Tourenstiefel<br />

mit wasserdichter<br />

Membran.<br />

Neben Uni-Schwarz<br />

gibt es den Stiefel<br />

auch in Gelb-Schwarz<br />

in den Größen 36 bis<br />

50. 219,95 Euro<br />

www.sidisport.com<br />

MICHELIN wird im<br />

Joint Venture mit dem<br />

chinesischen Hersteller<br />

Jihua u. a. Motorradstiefel<br />

bringen.<br />

Zwei Typen soll es<br />

geben, vor allem mit<br />

legerem Outfit (Bild).<br />

www.michelin.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

HJC stellt mit schöner<br />

Regelmäßigkeit die<br />

Helm-Designs seines<br />

Image-Trägers Jorge<br />

Lorenzo vor. Jetzt<br />

kommt der RPHA10+<br />

als „Ghost Fuera“<br />

und „Speed Machine“<br />

(Bild) für 539,95 bzw.<br />

599,95 Euro.<br />

www.hjc-europe.com<br />

MODEKA Die AFT-<br />

Touring-Kombi besticht<br />

nicht nur durch<br />

sehr gute Verarbeitung<br />

und Passform,<br />

sondern vor allem<br />

durch ein super<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Die Jacke<br />

gibt es ab 349 Euro,<br />

die Latzhose (mit<br />

Verbindungsreißverschluss)<br />

ab 249 Euro.<br />

Lieferbar in XS bis<br />

6XL. Ab Größe 5XL<br />

wird ein Aufpreis von<br />

10 Prozent fällig.<br />

www.modeka.de


PREMIERE<br />

KAWASAKI VERSYS 1000<br />

DAS CRUI<br />

10 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


Schnelle Wechselkurven und Kehren,<br />

gern auch mal mit mäßigem<br />

Asphalt, auf ausgedehnten Touren<br />

sind die Sache der Versys 1000<br />

Bisher war die Versys<br />

1000 kein Renner,<br />

zumindest nicht<br />

im Verkauf. Mit neuer<br />

Optik und einigen<br />

Überarbeitungen<br />

soll sich das ändern.<br />

Potenzial war<br />

immer da.<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Kawasaki<br />

Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen:<br />

So ein Motorrad in einem sportlichen<br />

Motorrad-Magazin? Und Sie<br />

haben recht – vordergründig. Doch<br />

es gibt drei gute Gründe, warum die<br />

Kawasaki Versys 1000 in <strong>PS</strong> stattfindet.<br />

Erstens betont Kawasaki auf der Präsentation<br />

ausdrücklich die neue Sportlichkeit<br />

der Versys – die man ihr mit<br />

der schnittigeren Frontverkleidung<br />

nun auch ansieht. Zweitens steckt der<br />

druckvolle Vierzylinder der Z 1000 in<br />

dem Sporttourer – das kann gar nicht<br />

so unsportlich sein. Und drittens war<br />

schon der Vorgänger weitaus Attackefreudiger<br />

als sein tumbes, bummelantes<br />

Aussehen erahnen ließ. TT-Sieger<br />

Ian Hutchinson hat mich das spüren<br />

lassen, als er beim TT-Presse-Event<br />

2013 auf der R1 durch Douglas raste<br />

und ich auf eben einer Versys 1000<br />

hinterhersprinten sollte. „Oh“, dachte<br />

ich damals dann in Kirkmichael, „dieser<br />

Eimer geht ja prächtig.“<br />

Jetzt hat Kawasaki den Zylinderkopf<br />

und die Einspritzung überarbeitet und<br />

entlockt dem Reihenmotor nominell<br />

zwei <strong>PS</strong> mehr. Brummen Sie jetzt bitte<br />

kein zynisches „Wahnsinn“, denn man<br />

mag diesem Motor vielleicht keine zwei<br />

Mehr-<strong>PS</strong> anmerken, aber auf den windigen<br />

Straßen den Ätna hoch überzeugte<br />

der Motor mit Druck ab 2000/<br />

min bis knapp über 10000/min, und da<br />

wird es dann schon sportlich.<br />

Der Motor ist das Paradestück<br />

der Kawasaki Versys 1000<br />

Den gierigen Punch, den die Z 1000<br />

oben heraus abliefert, mag die Versys<br />

vielleicht nicht bieten, dafür schiebt sie<br />

aber kaum über Standgas sorgenfrei<br />

durch Ortschaften und an Autoschlangen<br />

vorbei – und zwar in fast jedem<br />

SE SHIP<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 11


eliebigen Gang. Obwohl das flauschige<br />

Getriebe geradezu zum Schalten<br />

einlädt, darf man bei der Gangwahl<br />

auch mal schlampern. Allerdings nicht,<br />

wenn es auf die Jagd geht, denn wer<br />

die Versys peitschen möchte, muss den<br />

Schalthebel in Supersport-Manier bedienen<br />

– für Drehmoment unten rum<br />

muss man Power oben leider opfern.<br />

Lustvoll angepackt offenbart die<br />

Versys überraschend viel Handlichkeit.<br />

Das Umlegen in Wechselkurven gelingt<br />

mit dem breiten, jetzt noch kräftigeren<br />

Lenker und dem hohen Schwerpunkt<br />

des Bikes großartig. Kaum zu glauben,<br />

dass die Versys um satte elf Kilogramm<br />

schwerer geworden ist! Die saubere<br />

Gasannahme spielt ihr hier auch in die<br />

Karten, und die Bremsen, die direkt<br />

von der Z 1000 übernommen wurden,<br />

arbeiten auf sehr gutem Niveau, weil<br />

sie zwar nicht sportlich hart zupacken,<br />

aber akkurat und sauber dosierbar<br />

agieren und nach leichtem Nachgeben<br />

im Hebel auf dem ersten Stück der<br />

Hatz dann stabil den Druckpunkt markieren.<br />

Das neue Bosch-ABS 9.1 MP ist<br />

gelungen abgestimmt und greift erst<br />

ein, wenn der Pilot es wirklich übertreibt.<br />

Ich möchte mal behaupten, dass<br />

der typische Versys-Kunde nur im Notfall<br />

spüren wird, dass er überhaupt<br />

ABS hat – sehr gut! Die Bridgestone<br />

T30-Sporttouren-Reifen, die Pirelli auf<br />

der Versys abgelöst haben, passen<br />

sehr gut zum Motorrad, stellen sich<br />

niemals auf und servieren guten Grip.<br />

Sollte der mal abreißen, steht eine dreistufige<br />

Traktionskontrolle bereit, die<br />

sich sogar abschalten lässt.<br />

Das Fahrwerk macht die<br />

Bestimmung deutlich<br />

Leider ist das Fahrwerk das größte Argument<br />

gegen die von Kawasaki propagierte<br />

Sportlichkeit, denn selbst die<br />

neue Kayaba-Gabel mit Vorspannung<br />

und Zugstufe in je einem Holm wie<br />

auch das Federbein mit Vorspannung<br />

per Handrad und Zugstufe sind für<br />

echte Attacken zu sehr unterdämpft, so<br />

dass die Versys in lang gezogenen Kurven,<br />

die mit viel Druck gefahren werden,<br />

gern schaukelt und bei heftigen<br />

Anbremsern ganz schön schnell den<br />

Knicks macht. Das limitiert das Potenzial<br />

von Motor und Bremsen.<br />

Dafür ist es auf den teilweise katastrophalen<br />

sizilianischen Sträßchen verdammt<br />

bequem. Ansprechverhalten<br />

und Komfort sind die Stärke dieser<br />

Dämpferlösung. Für noch mehr Komfort<br />

haben die Kawa-Ingenieure den an vier<br />

Punkten mit dem Brückenrahmen verbundenen<br />

Motor jetzt an zwei Stellen in<br />

Gummi gelagert, um die bekannten feinen<br />

Vibrationen des Vierlings in mittleren<br />

Drehzahlen abzustellen. Das ist teilweise<br />

gelungen. Ganz sensible Wesen<br />

spüren die Vibrationen noch zwischen<br />

4500 und knapp 6000/min, aber sie<br />

sind kaum noch der Rede wert.<br />

Was sonst noch für die Versys<br />

spricht, sind dann ganz klar unsportliche<br />

Werte wie ein zusätzliches Regen-<br />

Mapping oder der nun serienmäßige<br />

Hauptständer, der zusammen mit der<br />

neuen Verkleidung und dem verstärkten<br />

Rahmenheck für die satten Mehr-<br />

Kilos sorgt. Dass Letzteres nun stabiler<br />

ausfällt, beschert dem Versys-Fan ein<br />

sattes Zuladungsgewicht und die Option<br />

zu einer regelrechten Schrankwand<br />

aus Topcase und Seitenkoffern. Und<br />

deshalb darf die Versys an dieser Stelle<br />

in <strong>PS</strong> auch mal auftauchen, denn<br />

wenn Sie es in diesem Leben noch<br />

schaffen wollen, Ihre Olle oder die<br />

neue junge Flamme an Ihrer Seite hinten<br />

aufs Motorrad zu locken, wird gebückte<br />

Haltung und die Mitnahme-<br />

Möglichkeit lediglich einer Zahnbürste<br />

nicht reichen. Dass es trotz Cocktailkleid,<br />

Schminkkoffer, drei Paar Pumps<br />

und den hohen Stiefeln übers Wochenende<br />

noch sportlich zugehen kann –<br />

mit allen Kompromissen, klar –, dafür<br />

könnte dann die Versys sorgen.<br />

Ohne Kofferburg brilliert die Kawasaki<br />

Versys 1000 mit schönem Punch aus<br />

dem Keller und großer Handlichkeit<br />

01 In der Gabel sind Feder und<br />

Zugstufen-Dämpfer in den Holmen<br />

getrennt untergebracht<br />

<strong>02</strong> Mit einem Schalter am linken<br />

Lenkerende lassen sich die Tacho-<br />

Anzeige, ABS und TC einstellen<br />

03 Dem kompakten, aber übersichtlichen<br />

Cockpit fehlt eine Ganganzeige,<br />

die es optional im Zubehör<br />

gibt, ebenso wie eine Griffheizung<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

12 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


03<br />

DATEN<br />

KAWASAKI<br />

VERSYS 1000<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 88 kW (120 <strong>PS</strong>) bei 9000/min*,<br />

1<strong>02</strong> Nm bei 7500/min*, 1043 cm³, Bohrung/Hub:<br />

77,0/56,0 mm, Verdichtung:<br />

10,3:1, Zünd-/Einspritzanlage, 38-mm-<br />

Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />

Kette<br />

FAHRWERK<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

63 Grad, Nachlauf: 106 mm,<br />

Radstand: 1520 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />

43 mm, Federweg v./h.: 150/150 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

180/55 ZR 17, 310-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Schwimmsätteln<br />

vorn, 250-mm-Einzelscheibe mit<br />

Einkolben-Schwimmsattel hinten,<br />

ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 250 kg*,<br />

Tankinhalt: 21 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

12190 Euro (zzgl. NK)*<br />

* Herstellerangabe<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 13


PREMIERE<br />

KAWASAKI VERSYS 650<br />

LITTLE<br />

MAN<br />

BIG<br />

Auch die kleine 650er-<br />

Versys erhielt den neuen<br />

sportlicheren Look.<br />

Dazu gab es noch mehr<br />

Power – all das tut ihr<br />

gut, oder?<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Kawasaki<br />

Im Jahr 2007 kam die Zweizylinder-<br />

Versys zur Welt. <strong>PS</strong> war dabei, zog<br />

ein freches Wheelie vor der Foto-<br />

Location, wirbelte alles mit dem<br />

Street-Surf-Bike auf und gab eigentlich<br />

nur der Optik noch eine mit. Was die<br />

Fahreigenschaften der Ur-Versys anging,<br />

blieb dem <strong>PS</strong>-Tester keine Wahl –<br />

die Versys war flink und handlich, das<br />

Fahrwerk sportlich straff genug abge-<br />

stimmt und der Reihenzweizylinder<br />

mit 64 <strong>PS</strong> irgendwie noch akzeptabel<br />

befeuert. Das Wesen der Kawasaki<br />

sagte dem <strong>PS</strong>-Tester jedenfalls zu, und<br />

die neue Kategorie Funbike lieferte<br />

die passende Schublade.<br />

Zeitsprung – <strong>2015</strong>: Aus dem hochbeinigen<br />

Street-Surfer mit der komischen<br />

Optik ist ein ausgewachsenes<br />

Motorrad mit großer, scharf geschnitte-<br />

14 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


ner Verkleidung geworden, dem Kawasaki<br />

heuer zwar eine gesteigerte Sportlichkeit<br />

zuschreibt, das de facto aber<br />

einfach ein größeres Motorrad ist, das<br />

mehr in Richtung Reise tendiert als zur<br />

sportlichen Allzweckwaffe. Unterstrichen<br />

wird dieser Eindruck durch das<br />

Mehr an Kilos, sieben sind es zusätzlich<br />

geworden.<br />

Dafür hat der 650er-Twin zu damals<br />

nominell fünf <strong>PS</strong> zugelegt, macht jetzt<br />

69 <strong>PS</strong>. Sportfans werden dabei sicher<br />

nicht gleich in Ekstase geraten, aber es<br />

fährt sich richtig gut damit. Der Motor<br />

war schon immer gelungen und ist es<br />

jetzt noch mehr. Unter anderem durch<br />

eine einteilige Auspuffanlage vom<br />

01<br />

03<br />

Krümmer bis zur Schalldämpferkappe.<br />

Ohne nennenswerte Fehler bollert der<br />

Motor vor sich hin, geht gut ans Gas<br />

und liefert genug Schub für gemütliche<br />

wie auch etwas engagiertere Runden.<br />

Wildes Dahinsurfen, freche Bremsmanöver<br />

und tiefes Abwinkeln – all die<br />

feinen Dinge, die <strong>PS</strong> damals an der<br />

Ur-Versys so verblüfften – sind <strong>2015</strong><br />

allerdings nicht mehr ganz so easy aus<br />

dem Ärmel zu schütteln.<br />

Die Dämpfung ist jetzt deutlich<br />

softer, mehr auf Komfort für lange<br />

Strecken ausgelegt. Das Federbein mit<br />

einstellbarer Federbasis per Handrad<br />

unterstreicht den Grundgedanken.<br />

Für bessere Bedienbarkeit bei mehr<br />

<strong>02</strong><br />

01 Das einfache Cockpit in typischer<br />

Kawa-Optik ist geblieben.<br />

Eine Ganganzeige gibt es separat<br />

und optional in der Verkleidung<br />

<strong>02</strong> Wie bei der großen Versys sind<br />

nun auch bei der 650er die Gabelholme<br />

mit unterschiedlichen<br />

Dämpferfunktionen versehen<br />

03 Statt Zugstufe wie früher bekam<br />

das neue Federbein der Versys<br />

ein Handrad für die Vorspannung –<br />

für Fahrer mit Gepäck und Sozia<br />

sehr hilfreich<br />

04 Die Versys ist deutlich wuchtiger<br />

geworden. Der Tank etwa fasst<br />

jetzt 21 Liter und sorgt für große<br />

Reichweiten<br />

DATEN<br />

KAWASAKI<br />

VERSYS 650<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 51 kW (69 <strong>PS</strong>) bei 8500/min*,<br />

64 Nm bei 7000/min*, 649 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 83,0/60,0 mm, Verdichtung: 10,8:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, 38-mm-Drosselklappen,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe,<br />

Kette<br />

FAHRWERK<br />

Leichtmetall-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65 Grad, Nachlauf: 108 mm,<br />

Radstand: 1415 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />

41 mm, Federweg v./h.: 150/145 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/4.50 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

160/60 ZR 17, 300-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Doppelkolben-Schwimmsätteln<br />

vorn, 250-mm-Einzelscheibe mit<br />

Einkolben-Schwimmsattel hinten,<br />

ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 216 kg*,<br />

Tankinhalt: 21 Liter<br />

GRUNDPREIS<br />

7695 Euro (zzgl. NK)*<br />

* Herstellerangabe<br />

Zuladung mit dem Koffersystem kam<br />

das Handrad dazu, die bei sportlichen<br />

Fahrern aber so beliebte Einstellbarkeit<br />

etwa der Zugstufe wurde dafür jedoch<br />

aufgegeben.<br />

Unterm Strich blieb die Versys aber<br />

immer noch dieser Everybody‘s Darling,<br />

sollte man solche Fahrzeuge nicht<br />

schon grundsätzlich ablehnen. Denn<br />

die 650er kann von allem ein bisschen<br />

und bietet damit Motorrad-Spaß auf<br />

breiter Basis. Nur diese grundsätzliche<br />

Lockerheit hat sie für ein anspruchsvolleres<br />

Äußeres aufgegeben. Käufer<br />

dürfte sie dadurch vermutlich aber<br />

mehr bekommen.<br />

FAZIT<br />

04<br />

KAWASAKI VERSYS 650 Optisch<br />

hat die 650er klar dazugewonnen.<br />

Aus ihr ist jetzt ein großes, ernst zu<br />

nehmendes Motorrad geworden.<br />

Geblieben ist ihr zum Glück der gut<br />

gemachte Twin, der noch etwas<br />

Schub bekam, und das schöne<br />

Fahrverhalten. Die Versys ist ein<br />

Allzweck-Werkzeug – Allzweck-<br />

Waffe wäre wahrlich übertrieben.<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 15


TECHNIK<br />

NEUE SUPERSPORTLER<br />

VOLL<br />

ELEKTRON<br />

In Teil 1 unserer Technik-Betrachtung<br />

klärten wir die Motorenkonzepte<br />

der neuen Supersportler.<br />

Nun geht es um Fahrwerke, Bremsen<br />

und elektronische Fahrhilfen.<br />

Text: Michael Pfeiffer; Fotos: Hersteller<br />

16 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


IK<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 17


APRILIA<br />

RSV4 RR<br />

Im ersten Teil unserer technischen<br />

Analyse der neuen Supersportler<br />

haben wir uns in die Motorentechnik<br />

vertieft. Klar ist: Um die über<br />

200 <strong>PS</strong> starken Wahnsinns-Triebwerke<br />

auch nur halbwegs zu bändigen,<br />

braucht es nicht nur Fahrwerkstechnik<br />

vom Allerfeinsten, sondern auch noch<br />

jede Menge an elektronischen Helferlein.<br />

Nur so kann ein verantwortungsvoller<br />

Hersteller heute eine Rakete vom<br />

Schlage einer BMW S 1000 RR oder<br />

gar einer Kawasaki Ninja H2 mit Kompressormotor<br />

auf den öffentlichen Straßenverkehr<br />

loslassen. Und komme mir<br />

ja keiner damit, er würde 200 <strong>PS</strong> auch<br />

ohne Traktionskontrolle und Wheelie-<br />

Regelung im Griff haben. Niemals!<br />

Einmal etwas doof bei der richtigen<br />

Drehzahl am Gas gedreht und schon<br />

steht die Fuhre auf dem Hinterrad.<br />

Bei 200 <strong>PS</strong> und mehr geht das auch<br />

noch im dritten Gang.<br />

Aber schön der Reihe nach. Zunächst<br />

wollen wir die Fahrwerkskonzepte<br />

der fünf neuen Supersportler<br />

beleuchten. Danach die Bremsanlagen<br />

und zu guter Letzt das Thema elektronische<br />

Fahrhilfen.<br />

Grundsätzlich muss ein Rahmen<br />

nicht nur den Motor und die beiden<br />

Radaufhängungen aufnehmen. Er sollte<br />

auch noch die richtige Steifigkeit aufweisen,<br />

um die Maschine stabil bei<br />

Topspeed auf der Autobahn liegen<br />

zu lassen und trotzdem noch flexibel<br />

genug sein für schnelle Schräglagenwechsel<br />

ohne viel Lenkergezappel.<br />

Drei der fünf Hersteller vertrauen da<br />

auf den bewährten Aluminium-Brückenrahmen.<br />

Diese einst von Bimota<br />

in der YB4 erstmals in Serie gebrachte<br />

Bauweise verbindet auf möglichst<br />

geradem Weg den Steuerkopf und die<br />

Schwingenlagerung. Aprilia bringt da<br />

den schmal bauenden 65-Grad-V4<br />

prima unter, die BMW und die Yamaha<br />

wirken durch die quer eingebauten<br />

Reihenvierzylinder deutlich breiter.<br />

Ducati geht einen ganz anderen<br />

Weg und nimmt den Motor als Rahmenteil.<br />

Hinterradschwinge und Federbein<br />

sind direkt am Motor angeflanscht.<br />

Die Gabel wird von einem Aluminium-Kasten<br />

(Monocoque) geführt,<br />

der an den beiden Zylinderköpfen des<br />

V2 montiert ist. Das spart Bauteile und<br />

Gewicht, die Ducati ist dadurch mit<br />

Abstand die leichteste Sportlerin in der<br />

großen Klasse.<br />

Dank Monocoque ist die Ducati<br />

die Leichteste<br />

Einen für die Marke ungewöhnlichen<br />

Weg geht Kawasaki bei der Ninja H2.<br />

Zum ersten Mal wird ein Stahl-Gitterrohrchassis<br />

verwendet. Eine Konstruktion,<br />

die man ja viele Jahre bei Ducati<br />

sehen konnte. Grund für diese Bauart<br />

wird das Platzproblem sein, das durch<br />

die Luftführung zum Lader und dessen<br />

eigenem Bauraum entsteht. Ein Stahl-<br />

Gitterrohrrahmen kann bei kleinstem<br />

Raumbedarf die höchste Steifigkeit<br />

bei sehr flexibler Formgebung bieten.<br />

Und gut aussehen tut er meistens dann<br />

auch noch.<br />

Die Vorderräder werden durchweg<br />

von Upside-down-Gabeln geführt, die<br />

Hinterräder von mehr oder weniger<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

01 Aprilia geizt noch ziemlich mit<br />

Bildern der neuen RSV4 RR, deshalb<br />

ersatzweise hier das Cockpit der<br />

Rennmaschine: Instrumente wie in<br />

Serie, dafür Lenkerarmaturen für die<br />

verschiedenen Kennfelder (rechts)<br />

und Schaltung (links) <strong>02</strong> Die Brembo-<br />

Doppelscheibe gehört zum Besten,<br />

was es auf dem Markt für Serienmaschinen<br />

gibt,ebenso die fantastische<br />

Öhlins-Upside-down-Gabel mit<br />

Dämpferverstellung<br />

18 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

01 Die Schaltstange trägt das Steuerelement<br />

für den Quickshifter und den<br />

Blipper. Der Schaltdruck oder -zug<br />

wird erfasst und die Motorleistung<br />

entsprechend verringert<br />

<strong>02</strong> Die Lenkerarmaturen der BMW S<br />

1000 RR beherbergen mit die meisten<br />

Knöpfe. Sogar ein Tempomat ist mit an<br />

Bord. Auf der Gabel sieht man die Anschlüsse<br />

für das semiaktive Fahrwerk<br />

03 Schlicht und effizient: Radial angeschlagene<br />

Brembos, der ABS-Sensor<br />

ist sauber integriert<br />

04 Vernetztes Denken: Gabel und Federbein<br />

der semiaktiven Fahrwerksregelung<br />

arbeiten mit der Bremsanlage<br />

zusammen. Die Sensorbox über<br />

dem Luftfilterkasten liefert Signale<br />

über die Beschleunigung in allen<br />

drei Achsen. Entsprechend kann die<br />

Dämpfung angepasst werden. Im<br />

Cockpit wird sogar die gefahrene<br />

Schräglage angezeigt<br />

04<br />

BMW<br />

S 1000 RR<br />

mächtigen Aluminiumschwingen. Wobei<br />

wieder Ducati und Kawasaki aus<br />

der Reihe tanzen und Einarmschwingen<br />

verwenden. Diese Konstruktion ist<br />

meist etwas schwerer, erlaubt aber im<br />

Zusammenspiel mit der Auspuffanlage<br />

eine sehr schlanke Silhouette. Gerade<br />

die Kawasaki mit ihrem Mega-Doppel-<br />

Auspuffrohr wäre ohne Einarmschwinge<br />

noch wesentlich ausladender und<br />

prägnanter. Die riesigen Dimensionen<br />

der Schwingen zeigen, mit welch brachialen<br />

Antriebskräften die Fahrwerke<br />

zu rechnen haben.<br />

Um diese Power wieder zu vernichten,<br />

braucht es die besten Bremsen der<br />

Welt. Und die scheint Brembo zu bauen,<br />

denn vier der fünf Supersportler<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 19


01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

04<br />

01 Panigale-Spezialität: Federbein<br />

seitlich angeflanscht, kein Rahmen<br />

mehr vorhanden, der Motorblock<br />

übernimmt tragende Funktion. Die<br />

Dämpfung des Öhlins-TTX-Federbeins<br />

wird in der S-Version aktiv<br />

verstellt wie auch die Gabel<br />

<strong>02</strong> Kurven-ABS gibt es bei der<br />

Ducati serienmäßg. Sie besitzt das<br />

leistungsfähige Bosch-System,<br />

das zuerst bei der KTM Adventure<br />

zu sehen war. Die Brembo-Monoblock-Zangen<br />

beißen in riesige<br />

330er-Scheiben<br />

03 Auch die Ducati-Lenkerarmatur<br />

ist ziemlich belegt. Über die beiden<br />

Taster kann sich der Pilot durchs<br />

Menü wühlen<br />

04 Tolles Cockpit: Das wunderschön<br />

programmierte farbige TFT-Display<br />

ist eine Spezialität von Ducati.<br />

Mit den Lenkerarmaturen kann die<br />

Panigale in alle Richtungen abgestimmt<br />

werden<br />

vertrauen auf die Marke aus Italien.<br />

Wie so viele im Grand Prix-Zirkus<br />

auch. Einzig die Yamaha verwendet<br />

Nissin-Monoblock-Zangen.<br />

Bremsen: Ohne ABS-System<br />

geht hier gar nichts mehr<br />

Klar ist natürlich, dass man sich in diesem<br />

Preis- und Leistungssegment unbedingt<br />

auf ein ABS-System verlassen<br />

können muss. Und das haben auch<br />

alle Fünfe brav an Bord. Wie schnell ist<br />

bei einer Schreckbremsung mit kaltem<br />

Vorderrad die edle Maschine weggepfeffert.<br />

Diese völlig unnötigen und<br />

gefährlichen Situationen vermeidet<br />

ein ABS-System zuverlässig. Für die<br />

Sportler muss natürlich auch noch ein<br />

anderes Fahrprofil abgebildet werden.<br />

Was ist, wenn man voll in die Kurve<br />

hineinhämmert und dann plötzlich<br />

bremsen muss? Für die BMW S 1000<br />

RR kein Problem. Und für die Ducati,<br />

die ein ähnliches System tragen wird,<br />

ebenfalls nicht. Auch die Yamaha R1<br />

verspricht bestmögliche Abstimmung.<br />

Von Aprilia und Kawasaki wissen wir<br />

noch zu wenig.<br />

Tatsache ist: Dank Bosch und Conti<br />

wurde die ABS-Entwicklung vorangetrieben.<br />

Hocheffiziente Sensorik erfasst<br />

alle möglichen Parameter und legt<br />

die mögliche übertragbare Bremskraft<br />

an den beiden Reifen fest. In großer<br />

Schräglage wird dabei zuerst die Hinterradbremse<br />

betätigt, die vordere<br />

dann hinzugeschaltet. Das geschieht<br />

nach dem Willen des Rechners, der<br />

Fahrer bemerkt davon nichts. Außer<br />

dass die Fuhre erstaunlich stark auch<br />

in Schräglage bremst.<br />

Genauso wichtig ist die Überschlagserkennung.<br />

Damit wird vermieden,<br />

dass sich die Maschine samt Pilot<br />

DUCATI<br />

1299 PANIGALE<br />

20 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


nach vorne überschlägt. Was durch die<br />

hohen Schwerpunkte der Supersportler<br />

und deren kurzen Radständen relativ<br />

schnell passieren kann. Je nach<br />

Einsatzzweck können die ABS-Systeme<br />

auch unterschiedlich programmiert<br />

werden. Beispielsweise kann das Hinterrad-ABS<br />

bei der BMW für die Renne<br />

abgeschaltet werden (Slick-Modus),<br />

damit man besser in die Kurve driften<br />

kann. Na ja, wer es beherrscht... Ducati,<br />

BMW und auch Aprilia vertrauen<br />

auf die neueste Bosch-Version. Yamaha<br />

und Kawasaki schweigen sich noch<br />

aus, wer Hersteller der ABS-Systeme<br />

ist. Allen gemeinsam: Ohne hochsen-<br />

KAWASAKI<br />

H2<br />

01 Auch Kawasaki verlässt sich auf<br />

feinstes Bremswerk aus dem Hause<br />

Brembo und 330er-Scheiben. Damit<br />

soll der gigantische Vortrieb des aufgeladenen<br />

1000er-Motors im Zaum<br />

gehalten werden<br />

<strong>02</strong> Klassisches Cockpit bei der Ninja<br />

H2. Am Lenker lassen sich Abstimmungen<br />

und Kennfelder wählen.<br />

Der quer verbaute Lenkungsdämpfer<br />

regelt elektronisch, abhängig von<br />

der Fahrgeschwindigkeit<br />

03 Die erste Kawasaki mit einem<br />

serienmäßigen Quickshifter für<br />

schnelles Beschleunigen<br />

04 Hübsch und edel: Kayaba-Gabel<br />

mit Einstellschräubchen für Druckstufe,<br />

Zugstufe und Federbasis. Die<br />

neue Gabel besitzt ein Cartridge-System<br />

für Öl und ein getrenntes davon<br />

für Luft und erzielt bestes Ansprechen<br />

bei stark progressiver Wirkung<br />

05 Die erste Kawasaki mit einem<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen. Trotzdem<br />

wird der Motor tragend integriert und<br />

nimmt die Schwingenlagerung auf.<br />

Die üppige Versteifung im Lenkkopf<br />

zeugt von den brachialen Kräften des<br />

neuen Motors, der im Rennstreckentrimm<br />

der H2R sogar satte 300 <strong>PS</strong><br />

leisten soll<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

04<br />

05<br />

01<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 21


YAMAHA<br />

YZF-R1<br />

sible Sensorbox, möglichst mit Drei-<br />

Achsen-Messung, geht fast nichts<br />

mehr. Wenn die Beschleunigung in allen<br />

drei Achsen, also längs, quer und<br />

hoch, blitzschnell erfasst werden kann,<br />

dann lassen sich die Kräfte an den Rädern,<br />

die Schräglage und das Abheben<br />

der Räder sinnvoll erfassen.<br />

Die hochsensible Sensorbox ist<br />

Auge und Hintern zugleich –<br />

und viel besser vernetzt<br />

Und mit dieser, aus dem Automobilbau<br />

und Rennsport stammenden Technologie<br />

kann man endlich Sachen machen,<br />

die vor zehn Jahren noch nicht einmal<br />

Grand Prix-Piloten zur Verfügung hatten.<br />

Was es dazu braucht: Motorleistungssteuerung<br />

durch Ride-by-Wire,<br />

Aktuatoren in den Federelementen mit<br />

Wegaufnehmer und die hochmoderne<br />

ABS-Steuerung. Ihnen allen gibt die<br />

Sensorbox die richtigen Befehle, ausgehend<br />

von Gasgriffstellung, Gang,<br />

Bremskraft und so weiter. Die Sensorbox<br />

ist Auge und Hintern zugleich, aber<br />

bestens vernetzt mit den Drosselklappen,<br />

den Bremsmodulatoren oder den<br />

Federelementen. Denn immer wenn<br />

eine Beschleunigung aus dem Raster<br />

fällt, greift sie über die Regelungen ein.<br />

Wenn zum Beispiel das Hinterrad sich<br />

plötzlich schneller dreht, ohne dass<br />

sich die Maschine stark beschleunigt,<br />

wird die Motorleistung zurückgenommen<br />

(Traction-Control). Oder wenn sich<br />

die Maschine um die Querachse plötzlich<br />

dreht (Wheelie-Control). Wenn in<br />

Schräglage der Bremsdruck ansteigt<br />

und die Vorderraddrehzahl sich stark<br />

verringert (Kurven-ABS). In Windeseile<br />

reagiert die Elektronik und bügelt den<br />

Fahrfehler des Piloten aus.<br />

Alle fünf Supersportler werden<br />

so vernetzt betrieben. Je nach Einsatzzweck<br />

können bei allen auch noch<br />

verschiedene Grundabstimmungen gewählt<br />

werden. Damit legt man schon<br />

einmal die Höhe des Wheelies oder<br />

das Ansprechen des Motors fest.<br />

Das Ride-by-Wire kann dabei noch<br />

einige wirkliche Goodies bieten. Eine<br />

Launch-Control beispielsweise, bei der<br />

die maximale Startbeschleunigung rea-<br />

01<br />

04<br />

<strong>02</strong> 03<br />

01 Die Sensorbox der Yamaha R1<br />

stammt nahezu direkt aus der Moto-<br />

GP-M1 von Rossi und Lorenzo. Sie<br />

erfasst alle Beschleunigungen in<br />

sechs Richtungen und bestimmt so<br />

Motorleistung, Bremse und semiaktives<br />

Fahrwerk. Auch eine Slide-<br />

Control ist bei der Yamaha zu haben<br />

<strong>02</strong> Hübsch gemachtes Federbein mit<br />

manueller Dämpfereinstellung der<br />

Standard-R1. Interessant angebrachtes<br />

Rahmenheck, es besteht aus<br />

Leichtmetallguss<br />

03 Die R1 trägt ebenfalls zahlreiche<br />

Knöpfe an den Lenkerarmaturen zum<br />

Surfen durch die Menüs und besitzt<br />

ein TFT-Display zur Information<br />

04 Kein Brembo: Yamaha vertraut<br />

auf japanische Qualitätsware bei den<br />

Bremsen und lässt Nissin zum Zug<br />

kommen. Die Bauweise der Monoblockzangen<br />

ist aber ähnlich der der<br />

Italiener, und das ABS ist ebenfalls<br />

von Bosch<br />

22 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


AUSSTATTUNG IM DETAIL<br />

APRILIA<br />

RSV4 RR<br />

BMW<br />

S 1000 RR<br />

DUCATI 1299<br />

PANIGALE S<br />

KAWASAKI<br />

NINJA H2<br />

YAMAHA<br />

YZF-R1 M<br />

MOTOR/FAHRWERK<br />

Elektronisch einstellbares Fahrwerk - • 1 • - •<br />

Semiaktives Fahrwerk - • 1 • - •<br />

Ride-by-Wire • • • • •<br />

Verschiedene Motor-Mappings • • • • •<br />

Verstellbares Motorbremsmoment • - • • -<br />

ASSISTENZSYSTEME/SICHERHEIT<br />

ABS/Kurven-ABS • / - • / - • / • • / - • / •<br />

Verstellbare Traktionskontrolle • • • • •<br />

Launch-Control • • - • •<br />

Wheelie-Control • • • • •<br />

verstellbarer Lenkungsdämpfer hydraulisch hydraulisch hydraulisch<br />

elektronisch/<br />

hydraulisch<br />

hydraulisch<br />

AUSSTATTUNG<br />

Laptimer • • • • •<br />

Schaltautomat Quickshifter/Blipper • / - • 1 / • 1 • / • • / - • / -<br />

Schräglagenanzeige - • • - -<br />

Tempomat - • 1 - - -<br />

Ganganzeige • • • • •<br />

Boxengassenlimiter - • - - -<br />

• = Serie • 1 = Sonderausstattung<br />

-- = nicht verfügbar<br />

lisiert wird (haben bis auf die Duacti<br />

alle), oder eine Schleppmomenten-<br />

Regelung, bei der im Schiebebetrieb<br />

etwas Gas gegeben wird.<br />

Sehr angenehm wirkt sich auch die<br />

Schaltautomatik aus. Diese Systeme<br />

messen mit einem Sensor in der<br />

Schaltstange, ob ein Gangwechsel ansteht.<br />

Dann wird blitzschnell der Motor<br />

gedrosselt und der leichte Druck<br />

auf den Schalthebel genügt, dass der<br />

nächsthöhere Gang einrastet<br />

(Quickshifter, bei BMW, Ducati, Kawasaki,<br />

Yamaha). Beim Herunterschalten<br />

funktioniert das ähnlich, nur dass ein<br />

wenig Zwischengas gegeben werden<br />

muss, um die Gangräder zu synchronisieren<br />

(Blipper). Gibt es bei BMW, Ducati<br />

und Yamaha. Überhaupt die Yamaha:<br />

Sie legt noch eins drauf und bietet<br />

eine patentierte Slide-Control. Damit<br />

auch Hinz und Kunz stilvoll um die<br />

Ecke driften können. Darauf darf man<br />

gespannt sein. Yamaha will die Abstimmung<br />

quasi direkt aus Rossis und<br />

Lorenzos M1 übernommen haben (na<br />

ja, vielleicht nicht ganz).<br />

Auch die Aprilia bietet Besonderes:<br />

für ganz Angefressene ein Telemetrie-<br />

Paket. Über das Smartphone lernt die<br />

Maschine, auf welcher Strecke sie<br />

gerade fährt, um dann die Motorsteuerung<br />

auf die nächste Kurve oder Gerade<br />

abzustimmen. Da wünscht man<br />

doch ein herzliches „Gut Netz!“ „Allzeit<br />

freie Fahrt!“ darf man der neuen BMW<br />

S 1000 RR zurufen. Sie trägt einen Tempomaten,<br />

sicher eine spannende Sache<br />

auf der Renne. Okay, wir schweifen ab.<br />

Noch ein Blick auf die semiaktiven<br />

Fahrwerke sei erlaubt. Dank Sensorik<br />

wird die Ein-und Ausfedergeschwindigkeit<br />

von Gabel und Federbein gemessen.<br />

Zusammen mit den Beschleunigungswerten<br />

der Sensorbox ergibt<br />

sich auf diese Art ein Bild über die<br />

Arbeit der Federelemente. Dank blitzschnell<br />

agierender Aktuatoren kann<br />

so die Dämpfung angepasst werden.<br />

In Schräglage beispielsweise braucht<br />

es eine sensible, beim Anbremsen eher<br />

viel Dämpfung. Das kann nun entsprechend<br />

verändert werden. Als ob man<br />

immer an den Dämpferrädchen drehen<br />

würde. Faszinierend. Und bei der Ducati<br />

Panigale S an Bord.<br />

Die neuen Supersportler arbeiten<br />

also auf höchstem Niveau, sind die<br />

Speerspitzen ihrer Hersteller. Und das<br />

Beste, was es für Geld derzeit gibt.<br />

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TEST<br />

FUNBIKE-VERGLEICH: DUCATI HYPERMOTARD,<br />

MV AGUSTA RIVALE 800,<br />

YAMAHA MT-09 STREET RALLY<br />

Diese drei Artisten befördern<br />

eine besondere<br />

Fracht: Spaß! Damit<br />

wecken die großen<br />

Supermotos von Ducati,<br />

MV Agusta und Yamaha<br />

den unbändigen Spieltrieb<br />

der Piloten – nicht<br />

nur in der Luft.<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: Jacek Bilski<br />

AIR-<br />

CARGO<br />

24 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 25


Das Sträßchen führt über einen<br />

kleinen, sanft ansteigenden<br />

Damm und läuft danach<br />

eben weiter. Perfekt für eine<br />

Sprungeinlage! Karsten macht den Auftakt.<br />

„Das funktioniert super“, grinst<br />

der Tausendsassa. „Allerdings brauchen<br />

wir viel Speed, sonst setzen die<br />

Bikes kurz hinter dem Damm auf einer<br />

Asphaltwölbung auf.“ Als Anfahrgeschwindigkeit<br />

reichen 80 bis 100 Sachen.<br />

Damit fliegt man locker 12 bis 15<br />

Meter. Nach ein paar Versuchen brettern<br />

wir im Formationsflug über den<br />

Hügel, bis der Daumen des <strong>PS</strong>-Fotografen<br />

nach oben zeigt: Das Aufmacherbild<br />

der Supermotos ist im Kasten.<br />

Supermotos? Gehen die Ducati Hypermotard,<br />

die MV Agusta Rivale 800<br />

und die Yamaha MT-09 Street Rally<br />

wirklich noch als Supermotos durch?<br />

Klares Nein! Denn mit einem Kampfgewicht<br />

von rund 200 Kilo und Motoren<br />

mit zwei respektive drei Zylindern<br />

sprengen sie jeden Rahmen, wofür Sumos<br />

stehen: rassige, für den Straßeneinsatz<br />

umgebaute, quirlige Einzylinder-Offroader.<br />

Doch zumindest äußerlich<br />

machen unsere Kandidaten mit ihren<br />

extrabreiten und hohen Lenkern<br />

und den im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Maschinen längeren Federwegen<br />

eindeutig auf Sumo. Aber nennen wir<br />

YAMAHA<br />

MT-09 STREET RALLY<br />

26 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


DUCATI<br />

HYPERMOTARD<br />

sie einfach Funbikes, das trifft bei den<br />

drei Spaßmachern voll ins Schwarze.<br />

Auch die vergleichsweise großen<br />

Sitzhöhen und die Attacke-Haltungen<br />

sprechen für den Begriff Funbike. Am<br />

extremsten platziert die Rivale 800<br />

ihren Piloten: sehr kompakt, mit dem<br />

geringsten Abstand von der Bank zum<br />

Lenker, der kleinsten Differenz von Sitzzu<br />

Lenkerhöhe, dazu radikal frontlastig.<br />

Derart untergebracht, blickt der Fahrer<br />

direkt auf die vor ihm liegende Straße.<br />

Allenfalls streift das Auge noch über<br />

das Cockpit – alles sehr gewöhnungsbedürftig.<br />

Dazu kommen die an den<br />

Lenkerenden montierten Spiegel, die<br />

die Gesamtbreite der MV auf stattliche<br />

1140 Millimeter ausdehnen. Eingeklappt<br />

sind’s immer noch gewaltige<br />

920 mm. Lässig durch den Stau schlängeln?<br />

Keine Chance! Immerhin führen<br />

die Vareser auch herkömmlich montierte<br />

Spiegel im Programm, eindeutig<br />

ein <strong>PS</strong>-Tipp.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 27


MV AGUS<br />

RIVALE<br />

28 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


TA<br />

800<br />

Wegen ihrer ausladenden Griffschalen<br />

bauen auch die Yamaha MT-09<br />

Street Rally (920 mm) und die Ducati<br />

Hypermotard (830 mm) recht breit.<br />

Dazu zwingt die Duc ihren Treiber in<br />

eine ausgeprägte Sitzmulde, aus der es<br />

kein Entrinnen gibt. Im Verbund mit<br />

dem hohen Lenker thront der Ducatista<br />

zwar bequem, aber auch oldschoolmäßig<br />

passiv. Den besten Kompromiss<br />

bietet die Street Rally. Sie basiert auf<br />

der Standard-MT-09 und ist technisch<br />

bis auf die Verkleidungsteile, die<br />

Rasten und eine höhere Sitzbank mit<br />

dieser absolut identisch. Zwar geriet<br />

die Polsterung recht straff, doch damit<br />

lässt es sich hervorragend leben. Der<br />

Sitz (150 Euro) ist auch für Treiber einer<br />

Basis-MT-09 mit ihrer serienmäßig<br />

inaktiven Fahrerhaltung ein weiterer<br />

heißer Tipp: einfach umstecken, fertig.<br />

Da aller guten Dinge bekanntlich<br />

drei sind, hier ein weiterer Hinweis.<br />

Wie bereits beim Test der beiden Tu-<br />

AUSPUFF<br />

01 Bei Bikes immer ein Thema:<br />

Sound und Design des Auspuffs.<br />

Die Yam übt sich bei beidem in<br />

vornehmer Zurückhaltung<br />

<strong>02</strong> Die Ducati setzt auf einen<br />

großen Endtopf. Für einen V2-<br />

Motor ist der Klang ungewohnt<br />

hochtönig und aufmüpfig<br />

03 Feuert aus allen Rohren!<br />

Gestaltung und Klang des MV-<br />

Auspuffs sind einmalig<br />

YAMAHA<br />

COCKPIT<br />

04 Schlicht, aber informativ: Das<br />

Yamaha-Cockpit zeigt unter anderem<br />

die Außentemperatur, den eingelegten<br />

Gang und den Benzinstand an<br />

05 Die umfangreiche Elektronik der<br />

Hypermotard demonstriert auch die<br />

Info-Zentrale. Nur eine Ganganzeige<br />

fehlt 06 Nüchtern und sachlich informiert<br />

das symmetrische Dashboard<br />

der MV Agusta Rivale. Als einziges im<br />

Test bietet es einen Laptimer<br />

MOTOR<br />

07 Drei Zylinder, 847 Kubik und eine<br />

sagenhafte Leistungsentfaltung:<br />

Der MT-09-Antrieb begeistert<br />

08 Mit 107 <strong>PS</strong> reicht der Ducati-V2<br />

nicht ganz an die Spitzenleistung der<br />

Konkurrenz heran. Allerdings fallen<br />

die Unterschiede beim Angasen<br />

geringer aus als auf dem Papier<br />

09 Erlebnis-Prügel: Kein anderer<br />

Antrieb löst solche Emotionen aus<br />

wie der quicklebendige MV-Drilling<br />

DUCATI<br />

01<br />

04<br />

07<br />

MV AGUSTA<br />

<strong>02</strong><br />

05<br />

08<br />

03<br />

06<br />

09<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 29


YAMAHA<br />

MT-09 STREET RALLY<br />

DUCATI<br />

HYPERMOTARD<br />

MV AGUSTA<br />

RIVALE 800<br />

ning-Yamaha-MT-09 (<strong>PS</strong> 09/2014) beschrieben,<br />

bieten die Yamaha-Vertragshändler<br />

ein kostenloses Motorsteuerungs-Update<br />

für den Dreizylinder an.<br />

Die Testmaschine läuft mit diesem<br />

Mapping und funktioniert einfach<br />

traumhaft. Vorbei die Zeiten harter<br />

Gasannahme in den Modi „Standard“<br />

und „A“. Vorbei auch das ständige,<br />

lästige Umschalten in den sanfteren,<br />

aber Leistung kappenden B-Modus.<br />

Geblieben ist dagegen der geniale<br />

Schub des Drillings. Egal bei welcher<br />

Drehzahl, egal in welchem Gang: Die<br />

Yam marschiert immer und überall wie<br />

Hölle! Dabei serviert sie ihren Punch<br />

äußerst gleichmäßig und berechenbar.<br />

Dazu diese Laufruhe, herrlich! Mit gemessenen<br />

117 <strong>PS</strong> muss sie sich zwar<br />

der lebhaften Rivale (126 <strong>PS</strong>) geschlagen<br />

geben, doch der Yam-Treiber vermisst<br />

die Mehrleistung nie. Einzig beim<br />

Sound übt sich die Japanerin in höflicher<br />

Zurückhaltung. Trotz des größten<br />

Hubraums im Test säuselt sie verhalten<br />

aus ihrem Under-Engine-Stummel.<br />

Das glatte Gegenteil zelebriert die<br />

MV Agusta. Sie feuert aus ihren drei<br />

Rohren, was das Zeug hält – bam, bam,<br />

bam. Wirklich störend wirkt der Lärmpegel<br />

aber nie, eher gierig, heiß, anspornend.<br />

Wer die Rivale reitet, gibt<br />

immer alles. Dabei geht sie selbst im<br />

Sportmodus angenehm sanft ans Gas,<br />

läuft sehr kultiviert und kredenzt ihre<br />

Power bis auf eine kleine Atempause<br />

zwischen 9000 und 9500/min noch<br />

recht linear. Nach dieser Marke zündet<br />

die 800er die zweite Stufe und legt bis<br />

zum Begrenzer bei 11800/min einen<br />

grandiosen Endspurt hin. Das sehr<br />

kurz übersetzte Getriebe unterstützt<br />

das glühende Temperament der Rivale<br />

noch. Ihre sechste Fahrstufe ist mit 215<br />

km/h sogar wesentlich kürzer übersetzt<br />

als die fünften Gänge von Yamaha<br />

und Ducati. Dadurch hängt die MV ihre<br />

Gegner beim Durchzug im letzten Gang<br />

klar ab. Wie sie allerdings die angegebene<br />

Höchstgeschwindigkeit von 245<br />

km/h erreichen soll, bleibt das Geheimnis<br />

der Italiener. Ein weiteres Haar in<br />

der Rivale-Suppe ist die Schaltbarkeit<br />

des Getriebes. Gangwechsel gehen<br />

recht hakig vonstatten, daran ändert<br />

auch der serienmäßige Schaltautomat<br />

nichts. Anders als die MV könnte die<br />

Street Rally schneller rennen, darf aber<br />

nicht. Im Grunde auf über 260 km/h<br />

übersetzt, begrenzte Yamaha wegen<br />

Highspeed-Fahrwerksunruhen die<br />

Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 210.<br />

Die Ducati läuft laut Schein 220 km/h.<br />

Wie die Schaltbox der MV gehört<br />

auch jene der Hypermotard traditionell<br />

30 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


DATEN<br />

DUCATI<br />

HYPERMOTARD<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

81 kW (110 <strong>PS</strong>) bei 9250/min*,<br />

89 Nm bei 7750/min*, 821 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 88,0/67,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,8:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

52-mm-Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-<br />

Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

64,5 Grad, Nachlauf: 104 mm, Radstand:<br />

1500 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

43 mm, nicht einstellbar. Direkt<br />

angelenktes, seitlich angebrachtes Federbein,<br />

einstellbar in Federbasis und Zugstufe.<br />

Federweg vorn/hinten: 170/150 mm,<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

180/55 ZR 17, Erstbereifung: Pirelli Diablo<br />

Rosso 2, vorn in „D“, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn, 245-mm-<br />

Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

73,5 kW (100 <strong>PS</strong>) bei 194 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 6,3 s;<br />

0 –200 km/h: 13,7 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,7 s; 100 –150 km/h: 5,4 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

220 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2150/920/1295 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 875/1110 mm, Lenkerbreite:<br />

785 mm, 199 kg vollgetankt, v./h.:<br />

49,2/50,8 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 7,2 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 16 Liter, Reichweite: 222 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat.neg. Federweg: nicht einstellbar,<br />

Druckstufe: nicht einstellbar, Zugstufe:<br />

nicht einstellbar, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat.neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe:<br />

nicht einstellbar, Zugstufe: komplett offen,<br />

Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

11390 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />

MV AGUSTA<br />

RIVALE 800<br />

ANTRIEB<br />

Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

92 kW (125 <strong>PS</strong>) bei 12000/min*, 84<br />

Nm bei 8600/min*, 798 cm³, Bohrung/Hub:<br />

79,0/54,3 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

13,3:1, Zünd-/Einspritzanlage, 47-mm-<br />

Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

64,5 Grad, Nachlauf: 105 mm, Radstand:<br />

1410 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

43 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

150/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR<br />

17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Pirelli Diablo Rosso 2, vorn in „K“,<br />

320-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />

angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

84,5 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 210 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,8 s; 0 –150 km/h: 6,7 s;<br />

0 –200 km/h: 13,4 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 3,7 s; 100 –150 km/h: 4,0 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

245 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2045/1140/1100 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 860/1070 mm, Lenkerbreite:<br />

755 mm, 194 kg vollgetankt, v./h.:<br />

50,1/49,9 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei. Durchschnittstestverbrauch:<br />

8,0 Liter/100 km, Tankinhalt<br />

12,9 Liter, Reichweite: 161 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat.neg. Federweg: 32 mm,<br />

Druckstufe: 0,5 U offen, Zugstufe: 1,0 U<br />

offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat.neg. Federweg: 19 mm, Druckstufe:<br />

komplett offen, Zugstufe: komplett offen,<br />

Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

13190 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />

YAMAHA<br />

MT-09 STREET RALLY<br />

ANTRIEB<br />

Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

84,5 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 10 000/min*,<br />

88 Nm bei 8500/min*, 847 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 78,0/59,1 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

11,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

41-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,0 Grad, Nachlauf: 103 mm, Radstand:<br />

1440 mm, Upside-down-Gabel, Ø<br />

Gabelinnenrohr: 41 mm, einstellbar in Federbasis<br />

und Zugstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis.<br />

Federweg vorn/hinten: 137/130 mm,<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

180/55 ZR 17, Erstbereifung: Bridgestone<br />

S 20 „M“, 298-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen Vierkolben-<br />

Festsätteln vorn, 245-mm-Einzelscheibe<br />

mit Einkolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

81,6 kW (111 <strong>PS</strong>) bei 172 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 6,0 s;<br />

0 –200 km/h: 11,9 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,2 s; 100 –150 km/h: 5,0 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

210 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2100/920/1270 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 845/1070 mm, Lenkerbreite:<br />

760 mm, 194,5 kg vollgetankt, v./h.:<br />

50,9/49,1 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 7,3 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 14 Liter, Reichweite: 191 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat.neg. Federweg: 33 mm, Druckstufe:<br />

nicht einstellbar, Zugstufe: 0,25 U offen,<br />

Niveau: Front 5 mm abgesenkt<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat.neg. Federweg: 6 mm (zweithöchste<br />

Stufe), Druckstufe: nicht einstellbar, Zugstufe:<br />

nicht einstellbar, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

8995 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer; U=Umdrehungen; K=Klicks<br />

* Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 31


zu den störrischen Vertretern. Dafür<br />

entschädigt sie mit astreinem V2-<br />

Sound, der bei der Hym allerdings<br />

ungewohnt hochtönig und aufmüpfig<br />

klingt. Von sattem, stattlichem Bass<br />

größerer Ducs keine Spur. Das wundert<br />

nicht, schließlich liefert der wassergekühlte<br />

Twin „nur“ 821 Kubik. Als Zweizylinder<br />

ohnehin etwas im Nachteil,<br />

verliert er dazu mit 107 <strong>PS</strong> als maximalem<br />

Output etwas den Anschluss an die<br />

dreizylindrige Konkurrenz. Dennoch<br />

hält die Ducati wegen ihres auf viel<br />

Drehmoment bei geringen Drehzahlen<br />

ausgelegten Motors tapfer mit und<br />

bleibt auch beim Spurt von null auf 150<br />

km/h an den Dreizylindern dran. Mit<br />

6,3 Sekunden lässt sie auf die Street<br />

Rally gerade einmal drei Zehntel liegen.<br />

Dazu ledert sie die beim vollen Beschleunigen<br />

zu wilden Wheelies neigende<br />

MV sogar um 0,4 Sekunden ab.<br />

Wie bei ihren Mitstreiterinnen geht<br />

auch der Ducati-Antrieb herrlich weich<br />

ans Gas, selbst im schärfsten Modus<br />

„Sport“ und der Einstellung „Engine<br />

high“. Darüber hinaus verfügt das<br />

Triebwerk als einziges über eine Anti-<br />

Hopping-Kupplung, die im Extremfall<br />

fieses Bremsstempeln unterbindet.<br />

Elektronik: Von Top bis Naja ist<br />

alles vertreten<br />

Ein zweifach einstellbares, hervorragend<br />

funktionierendes ABS und eine<br />

wirkungsvolle Traktionskontrolle bringen<br />

die Hym in Sachen Ausstattung<br />

weiter nach vorn. Zwar hat auch die<br />

MV eine einstellbare TC, doch an die<br />

transparente und zuverlässige Wirkung<br />

der Duc reicht sie bei Weitem nicht heran.<br />

Zudem lässt sich das Rivale-ABS<br />

zwar abschalten, bietet sonst aber keine<br />

weitere Stufe. Und die Street Rally?<br />

Außer den drei Fahrmodi herrscht bei<br />

der Japanerin Elektronik-Flaute: Ihr<br />

ABS lässt sich weder einstellen noch<br />

abschalten, und eine Traktionskontrolle<br />

hat sie erst recht nicht. Dafür ist die<br />

Yam mit knapp 9000 Euro ein echtes<br />

Schnäppchen. Zum Vergleich: Die<br />

Ducati wechselt für 11 390 Euro den<br />

Besitzer und MV ruft für die Rivale gar<br />

stolze 13 190 Euro ab.<br />

Ein Top-Finish und voll einstellbare<br />

Federelemente entschädigen für den<br />

MV-Preis. Leider glückte die Abstimmung<br />

von Gabel und Federbein nicht<br />

hundertprozentig: die Gabel zu weich,<br />

das Federbein zu straff. Auf runzligem<br />

Asphalt verursacht die Italienerin<br />

daher bisweilen wilde Rodeoritte, Kickback<br />

nicht ausgeschlossen. Über<br />

weniger extremen Untergrund pfeilt<br />

die Rivale aber sehr stabil, dazu sticht<br />

sie am handlichsten des Trios in die<br />

Ecken. Hardcore-Unken bemängeln<br />

beim Kurvenbolzen lediglich die minimalen<br />

Lenkkorrekturen in Schräglage.<br />

BEWERTUNG<br />

max.<br />

Punkte<br />

DUCATI<br />

HYPER-<br />

MOTARD<br />

MV AGUSTA<br />

RIVALE 800<br />

YAMAHA MT-<br />

09 STREET<br />

RALLY<br />

ANTRIEB<br />

Beschleunigung 10 4 5 6<br />

Durchzug 10 6 9 7<br />

Leistungsentfaltung 10 7 8 9<br />

Ansprechverhalten 10 9 9 9<br />

Lastwechselreaktion 10 9 9 9<br />

Laufkultur 10 9 9 10<br />

Getriebebetätigung 10 5 5 8<br />

Getriebeabstufung 10 10 10 8<br />

Kupplungsfunktion 10 8 6 6<br />

Traktionskontrolle 10 9 4 –<br />

Zwischensumme 100 76 74 72<br />

FAHRWERK<br />

Fahrstabilität 10 8 5 7<br />

Handlichkeit 10 8 9 6<br />

Kurvenstabilität 10 8 7 6<br />

Rückmeldung 10 8 7 7<br />

Fahrwerksabstimmung vorne 10 8 7 7<br />

Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 5 7<br />

Bremswirkung 10 9 9 9<br />

Bremsdosierung 10 9 8 9<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 8 6 6<br />

ABS-Funktion 10 10 9 9<br />

Zwischensumme 100 84 72 73<br />

ALLTAG UND FAHRSPASS<br />

Sitzposition 10 7 5 8<br />

Windschutz 10 1 1 1<br />

Ausstattung 10 8 7 5<br />

Verbrauch 10 5 4 6<br />

Fahrspaß 10 8 7 8<br />

Zwischensumme 50 29 24 28<br />

GESAMTSUMME 250 189 170 173<br />

PLATZIERUNG 1. 3. 2.<br />

32 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

Die Yam stellt den Einbaum unter den<br />

Funbikes. Obwohl wir das Federbein<br />

205<br />

200<br />

200<br />

Handling-freundlich 195<br />

auf die vorletzte<br />

190<br />

190<br />

Stufe 185 vorspannten und die<br />

100<br />

Front um<br />

180<br />

180<br />

130<br />

fünf Millimeter 175 absenkten, zirkelt sie<br />

170<br />

170<br />

165<br />

120<br />

vergleichsweise<br />

160<br />

160<br />

behäbig um die Radien.<br />

Dazu 155<br />

150<br />

lenkt sie<br />

150etwas indifferent 110ein<br />

und stellt<br />

145<br />

140 sich beim 140 Bremsen in<br />

100<br />

135<br />

Schräglage 130 deutlich 130 auf. Außerdem<br />

125<br />

90<br />

gerät 120 ihr komfortables 120 Fahrwerk beim<br />

115<br />

Brutalo-Hämmern 110 110an seine Grenzen. 80 I<br />

105<br />

hre große 100 Stunde 100schlägt auf miesem<br />

95<br />

70<br />

Untergrund, 90 über 90den sie wie keine<br />

85<br />

80<br />

80<br />

60<br />

Zweite hinwegbügelt.<br />

75<br />

Die 70 wahre Fahrwerkskönigin 70<br />

heißt 50<br />

65<br />

aber Ducati 60 Hypermotard. 60 Zwar ist sie<br />

55<br />

40<br />

einen 50<br />

50<br />

45<br />

Tick unhandlicher als die MV,<br />

40<br />

40<br />

30<br />

doch dafür<br />

35<br />

räubert sie ultrastabil und<br />

präzise<br />

30<br />

30<br />

25durchs Runde. Dazu sprechen 20<br />

20<br />

20<br />

die Federelemente 15<br />

sauber an und bil-<br />

10<br />

10<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0<br />

den einen prima Kompromiss aus Sport<br />

und Komfort – sowohl in der Luft 0 als<br />

auch am Boden.<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

MV Agusta Rivale 800<br />

92,4 kW (126 <strong>PS</strong>) bei 11600/min<br />

83 Nm bei 8800/min<br />

Yamaha MT-09 Street Rally<br />

86,4 kW (117 <strong>PS</strong>) bei 10 200/min<br />

90 Nm bei 8300/min<br />

Ducati Hypermotard<br />

78,6 kW (107 <strong>PS</strong>)<br />

bei 9100/min<br />

86 Nm bei 7500/min<br />

20<br />

30<br />

80<br />

20<br />

70<br />

10<br />

10<br />

60<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

50<br />

12 13<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

90<br />

Die Yamaha zieht den saubersten<br />

Strich, ihre Leistungsentfaltung<br />

ist mustergültig. Die<br />

Kurve der MV Agusta verläuft<br />

etwas welliger, vor allem der<br />

Knick zwischen 9000 und<br />

9500/min fällt auf. In der Praxis<br />

fühlt sich das an, als ob die<br />

Rivale nach der Verschnaufpause<br />

eine Extra-Leistungsstufe<br />

zündet. Trotz ihres geringeren<br />

Hubraums drückt die<br />

MV mehr Spitzenleistung als<br />

die Yamaha. Grund: Der kurzhubiger<br />

ausgelegte Motor<br />

dreht höher. Typisch für einen<br />

gemäßigten V2 liefert die Ducati<br />

bei niedrigen Drehzahlen<br />

viel Druck, obenherum flacht<br />

die Kurve dagegen etwas ab.<br />

Dennoch lässt sie sich im Attacke-Modus<br />

nicht abhängen.<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

FAZIT<br />

DUCATI HYPERMOTARD Die<br />

1. Ausgewogenste gewinnt diesen<br />

Vergleichstest. Die Hym leistet<br />

sich nirgends einen Schnitzer und<br />

besticht mit einem tollen Gesamtpaket.<br />

Besonders gelungen ist ihre<br />

Elektronik inklusive Fahrhilfen, die<br />

wirklich hervorragend funktioniert.<br />

Ein kleiner Wermutstropfen für<br />

sportliche Fahrer ist die zu inaktive<br />

Sitzposition.<br />

YAMAHA MT-09 STREET<br />

2. RALLY Sagenhafter Motor,<br />

angenehme Sitzposition, durchschnittliches<br />

Fahrwerk: So lässt<br />

sich die Yamaha auf den Punkt<br />

charakterisieren. Eine andere Sitzbank<br />

und ein paar Verkleidungsteile<br />

machen aus der braven Basis-<br />

MT-09 kein kriegerisches Funbike.<br />

Die Street Rally ist die Vernünftige<br />

unter den Outlaws.<br />

3.<br />

0 100<strong>02</strong>000300040005000600070008000900010000110001200013000 MV AGUSTA RIVALE 800 Die<br />

temperamentvolle Italienerin<br />

bewegt, reizt, macht an. Sie liefert<br />

klar die meisten Emotionen, jeder<br />

Ritt wird zum Erlebnis. Ihre eigenwillige<br />

Sitzposition, die etwas<br />

glücklose Abstimmung der Federelemente<br />

und die schwer kalkulierbare<br />

Traktionskontrolle vereiteln<br />

letztlich eine bessere Platzierung.<br />

Etwas Feinschliff und die<br />

Rivale mischt ganz vorn mit.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 33


PREMIERE<br />

YAMAHA MT-09 TRACER<br />

34 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


CRAZY<br />

Mit der Tracer schickt Yamaha<br />

innerhalb von etwas<br />

mehr als einem Jahr bereits<br />

die vierte Version der MT-09<br />

in den Ring. Doch der jüngs-<br />

TRACY<br />

te Ableger unterscheidet<br />

sich<br />

deutlich von den<br />

anderen Spielkameraden.<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: Yamaha<br />

Aufregende Zeiten: Grenzten<br />

sich bis vor einigen Jahren<br />

die unterschiedlichen Motorradtypen<br />

noch klar voneinander<br />

ab, verschwimmen die einzelnen<br />

Segmente inzwischen immer stärker<br />

und bilden mitunter ein schwer differenzierbares<br />

Allerlei. Zwar gibt es<br />

schon länger Mischformen wie Reiseenduros<br />

oder Sporttourer. Und mit der<br />

Allzweckwaffe TDM 850 erfand Yamaha<br />

1991 die Gattung der Crossover-Bikes.<br />

Doch erst in jüngster Zeit erfährt dieses<br />

Genre ein echtes Revival. Auch<br />

die neue Yamaha MT-09 Tracer zählt<br />

zu den Multifunktions-Bikes und beherrscht<br />

laut Hersteller den sportlichen<br />

Ritt ebenso wie längere Trips,<br />

gerne auch mit Sozia und Gepäck. Immerhin<br />

schließt Yamaha für die „Tracy“<br />

den Abstecher ins Gelände aus und<br />

nimmt auch den bösen Begriff „Tourer“<br />

nicht in den Mund, nicht einmal in<br />

Verbindung mit „Sport“. Unter welcher<br />

Kategorie läuft die halbverkleidete<br />

Tracy aber dann? „Wir bezeichnen sie<br />

als sportliche Reisemaschine. Aus unserer<br />

Sicht ein Segment mit Zukunft“,<br />

erklärt Yamaha Deutschland-Boss Jörg<br />

Breitenfeld. Aha, dann nichts wie rauf<br />

auf den Newcomer und seine sportlichen<br />

Qualitäten abklopfen.<br />

Hoppla, die neue Sitzbank befördert<br />

den Piloten in luftige Höhen. Auf der<br />

oberen Position der zweifach einstellbaren<br />

Bank thront er 860 Millimeter<br />

über dem Boden – perfekt für die<br />

Übersicht. In der unteren Stellung<br />

sind’s gemäßigtere 845 mm, was auch<br />

bestens passt. Kleinere Zeitgenossen<br />

ordern das abgepolsterte Teil und sitzen<br />

mit 815 mm exakt auf dem Niveau<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 35


der Standard-MT-09. Anders als das<br />

zunächst sehr straff wirkende Polster<br />

vermuten lässt, bietet die zweiteilige<br />

Sitzbank auch auf ausgedehnten Streifzügen<br />

prima Komfort. Um mehr Sitzfläche<br />

zu bieten, verlängerte Yamaha<br />

den Heckrahmen und legte ihn außerdem<br />

stabiler aus.<br />

Auch um den Windschutz kümmerten<br />

sich die Japaner. Fürs Rasen beim<br />

Reisen spendierten sie der Tracer eine<br />

sportliche Halbschale inklusive<br />

Windschild. Zwar schützt die<br />

Scheibe den Oberkörper sehr<br />

ordentlich, doch sie leitet<br />

auch die anströmende<br />

Luft direkt zum Helm.<br />

Selbst bei gemäßigtem<br />

Tempo schützt<br />

keine der drei Positionen<br />

überzeugend<br />

vor Windgeräuschen<br />

oder Luftwirbeln. Ein<br />

echtes Ärgernis, das dem<br />

Yam-Treiber längere Etappen<br />

vermiest. Zumindest<br />

die Zubehörindustrie<br />

dürfte sich drüber freuen.<br />

Neu an dem Reisesportler<br />

sind auch die serienmäßigen<br />

Kofferhalter.<br />

UNTERSCHIEDE ZUR BASIS-MT-09<br />

FAHRWERK<br />

- Halbverkleidung mit Windschild<br />

- einstellbarer, breiterer und<br />

höherer Lenker<br />

- größere, einstellbare Sitzbank<br />

- Hauptständer<br />

- Kofferträger<br />

- straffer abgestimmtes Fahrwerk<br />

- größerer Tank (18 Liter)<br />

- Cockpit aus der Super Ténéré<br />

MOTOR<br />

- Traktionskontrolle<br />

- neues Mapping<br />

36 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


01<br />

<strong>02</strong> 03<br />

01 Komplett neuer Arbeitsplatz mit<br />

breitem, hohem und horizontal einstellbarem<br />

Lenker inklusive Handprotektoren.<br />

Das Cockpit stammt aus<br />

der Super Ténéré und wurde für die<br />

Belange der Tracer angepasst<br />

<strong>02</strong> Die neue, zweiteilige Sitzbank bietet<br />

viel Platz und für den Fahrer eine<br />

Höheneinstellung. Der Beifahrer freut<br />

sich über große Haltegriffe, darunter<br />

sind die dezenten Kofferhalter<br />

03 Neu abgestimmtes Federbein mit<br />

Zugstufeneinstellung. Die Abstimmung<br />

geriet insgesamt sehr straff<br />

DATEN<br />

YAMAHA<br />

MT-09 TRACER<br />

ANTRIEB<br />

Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 84,5 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 10000/<br />

min*, 88 Nm bei 8500/min*, 847 cm³,<br />

Bohrung/Hub: 78,0/59,1 mm, Verdichtung:<br />

11,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

41-mm-Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66,0 Grad, Nachlauf: 100 mm,<br />

Radstand: 1440 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />

41 mm, Federweg v./h.: 137/130 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

180/55 ZR 17, 298-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

245-mm-Einzelscheibe mit<br />

Einkolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 210 kg*<br />

Tankinhalt: 18,0 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

9595 Euro (zzgl. NK)*<br />

* Herstellerangabe<br />

Bei Bedarf nehmen die unauffälligen<br />

Träger stabile Softbags (aufpreispflichtig)<br />

auf. Beifahrer-Haltegriffe, Handprotektoren,<br />

ein größerer Tank (18 Liter),<br />

ein horizontal einstellbarer, höherer<br />

und breiterer Lenker, das Cockpit aus<br />

der Super Ténéré, ein Hauptständer,<br />

eine Bordsteckdose sowie Kühler- und<br />

Seitenverkleidungen vervollständigen<br />

den MT-09-Ableger. Laut Werk treiben<br />

die Goodies sein Gewicht insgesamt<br />

um 19 Kilo in die Höhe. Vollgetankt<br />

dürfte Tracy damit um die 211 Kilo auf<br />

die Waage bringen – für ein Crossover-Bike<br />

immer noch ein Top-Wert.<br />

Trotzdem fühlt sich die Tracer komplett<br />

anders an als die Basis-MT-09:<br />

mehr Masse, deutlich höherer Schwerpunkt,<br />

andere Sitzposition. Beim Abwinkeln<br />

verlangt der Reisesportler zunächst<br />

etwas Schmackes, kippelt dann<br />

allerdings leicht nervös in tiefere<br />

Schräglagen. Womöglich eine<br />

Eigenart der speziell für die<br />

Tracer entwickelten Dunlop<br />

D 222 in Sonderspezifikation<br />

„L“. Immerhin liefert die<br />

Pelle, anders als die etwas<br />

indifferenten Seriengummis<br />

(Bridgestone S 20<br />

„M“) der Nackten, ein knackiges<br />

Feedback. Einmal auf Kurs,<br />

zieht Tracy außerdem stabil und zielsicher<br />

ihre Bahn. Ob die Dunlops auch<br />

fürs Naked Bike freigegeben werden,<br />

konnte Yamaha bei der Präsentation<br />

noch nicht sagen.<br />

Wir können dagegen jetzt schon<br />

berichten, dass die Japaner die Federelemente<br />

sehr straff abstimmten. Vorn<br />

und hinten stärkere Federn, dazu mehr<br />

Dämpfung: Hier haben die Fahrwerkstechniker<br />

richtig zugeschlagen. Womöglich<br />

etwas zu sehr, denn die Yam<br />

weist selbst auf der untersten Stellung<br />

der Federvorspannung am Heck kaum<br />

Negativ-Federweg auf – untrügliches<br />

Zeichen für eine sehr harte Feder.<br />

Außerdem trampelt die Tracer trotz<br />

gesofteter Dämpfung des nun in der<br />

Zugstufe justierbaren Federbeins unsensibel<br />

über grobe Asphaltverwerfungen<br />

hinweg. Doch ein Gutes hat die<br />

Abstimmung: Selbst im Attacke-Modus<br />

herrscht auf ebenen Strecken nun sehr<br />

wenig Bewegung in der Fuhre. Dazu<br />

verfügen Gabel und Federbein bei voller<br />

Beladung über genügend Reserven.<br />

Motorseitig änderte Yamaha nur das<br />

Mapping. Allerdings wirkt der Drilling<br />

nach dieser Kur etwas weniger spritzig,<br />

selbst im schärfsten Modus „A“. „Für<br />

die Tracer haben wir die elektronische<br />

Steuerung der Drosselklappen etwas<br />

konservativer ausgelegt“, bestätigt ein<br />

Techniker. Schade, unter sportlichen<br />

Gesichtspunkten bedeutet das einen<br />

kleinen Schritt rückwärts. Immerhin<br />

bietet Tracy serienmäßig eine Traktionskontrolle.<br />

Wheelie-Fans deaktivieren<br />

sie vor ihrer Lieblingsbeschäftigung,<br />

sonst verhindert die ebenfalls<br />

konservative und dazu etwas grob<br />

regelnde TC jeglichen Aufwärtsdrang<br />

des Vorderrads. Aufregende Zeiten also?<br />

Ja, und die MT-09 Tracer ist definitiv<br />

ein Teil davon.<br />

FAZIT<br />

Mit der Yamaha MT-09 Tracer<br />

startet das neue Segment der halbverkleideten,<br />

sportlichen Reisemaschinen<br />

voll durch. Die Tracer<br />

deckt zwar einen weiten Einsatzbereich<br />

ab, ist allerdings auch deutlich<br />

zahmer als ein reiner Sportler.<br />

Eines ist jedoch unbestritten: Für<br />

rund 9600 Euro bietet Tracy viel<br />

Motorrad fürs Geld.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 37


ZONKOS ATTACKE<br />

TRIUMPH SPEED TRIPLE R<br />

WHITE<br />

WEDD


Wien ist anders. Plakate mit<br />

dieser Botschaft säumten<br />

jahrelang die A1 bei der<br />

Stadteinfahrt. Ich ahnte immer<br />

schon, dass viel Wahrheit in diesem<br />

Satz steckte, aber genau auf den Punkt<br />

bringen konnte ich es nicht. Das Begreifen<br />

war nicht sonnenklar, sondern diffus<br />

wie Nebel. Bis gestern. Da erkannte ich<br />

es dann ganz konkret. Was war geschehen?<br />

Was hat mir die Augen geöffnet?<br />

Was ließ mich weise werden?<br />

Es war ein herrlicher Wintertag mit<br />

milden 6 Grad Celsius und trockenem Asphalt.<br />

Perfekte Arbeitsbedingungen also.<br />

Die Speed Triple R wartete schon unten<br />

auf der Lerchenfelder Straße. Ich stülpte<br />

mich in die saisongerechte Dienstkleidung<br />

(lange Flanell-Unterwäsche als raffiniertes<br />

Dessous, Dainese-Jeans, schwere<br />

Python-Boots, Strickpullover von der Fee,<br />

Daunenanorak), nahm im Stiegenhaus<br />

noch ein paar tiefe Züge aus der Savinelli-Pfeife,<br />

setzte den Helm auf und bestieg<br />

die weiße Göttin. Ich kontrollierte die<br />

Stellung der Hebel, rutschte am Sattel hin<br />

und her, lockerte den Schultergürtel und<br />

legte den Daumen auf den Startknopf.<br />

Dann hielt ich noch kurz inne und sagte:<br />

„Edle Engländerin, da morgen<br />

unser großer Tag ist und ich der ganzen<br />

Welt zeigen will, wie leinwand du bist,<br />

nehmen wir heute jede Ampel am Hinterrad.<br />

Bist du bereit?“<br />

„Heute nehmen wir jede Ampel<br />

am Hinterrad!“<br />

Der Dreizylinder brodelte dumpf röhrend<br />

vor sich hin. Ich gab ihm zwanzig Sekunden,<br />

ehe ich den ersten Gasstoß in seine<br />

Innereien fahren ließ. Wow, herrlicher<br />

Emilia zückte in der<br />

Hochzeitsnacht das<br />

Handy und berichtete<br />

ihrer Mutter:<br />

„War weltklasse.<br />

Aber er kam zu<br />

früh.“ Nun, dieses<br />

Testergebnis passt<br />

auch für die Speed<br />

Triple R.<br />

INGText: Zonko; Fotos: andreasriedmann.at<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 39


Klang! Kupplung ziehen, ersten Gang<br />

einlegen, und … die Stimme der Vernunft:<br />

„Bedenke, dass der Diablo Supercorsa<br />

SP erst auf Temperatur kommen<br />

muss. Sonst dreht er an der Ampel einfach<br />

durch, und es wird nichts mit der<br />

Galerie. Du weißt, was die Verhaltenspsychologin<br />

damals gesagt hat!“<br />

Wie hätte ich es vergessen können.<br />

Vor Jahren hatte ich sie aufgesucht,<br />

weil ich wissen wollte, was in Frauen<br />

vorgeht. Mir war es unerklärlich, dass<br />

man sich hinten auf ein scharfes Geschoss<br />

setzt, die Arme um den wahnsinnigen<br />

Fahrer schlingt, den Höllenritt<br />

genießt und mit einem entspannten<br />

Lächeln, das an Glückseligkeit denken<br />

lässt, absteigt, während der Fahrer<br />

größte Mühe hat, das Ganzkörperbibbern,<br />

das durch die Adrenalin-Überflutung<br />

entstanden ist, zu verbergen.<br />

Die Frage: „War es nicht zu schnell?“<br />

mündet dann in die Antwort: „Von mir<br />

aus kannst du ruhig mehr Gas geben.“<br />

Die Psychologin erklärte mir dieses<br />

Phänomen: „Es ist ein Zeichen grenzenlosen<br />

Vertrauens, das wir oft in der<br />

Phase der Verliebtheit antreffen.“<br />

So, so. Unfassbar. Ich wollte dann<br />

noch wissen, wie Wheelies ankommen.<br />

Wird das von Frauen eher als peinliches<br />

Imponiergehabe gewertet? „Nein“,<br />

sagte die Frau Doktor, „ein Wheelie<br />

suggeriert ja, dass der Mann das zustande<br />

bringt, wozu er im Sinne der<br />

Evolution auf der Welt ist. Dieses archaische<br />

Muster wirkt zentral.“ Na<br />

bumm. Die beste Psychologin aller Zeiten.<br />

Aber auch die schonungsloseste.<br />

Das zeigte die Antwort auf meine Frage:<br />

„Und was passiert, wenn die Frau<br />

merkt, dass der Fahrer unsicher unterwegs<br />

ist, dass er die Maschine nicht<br />

im Griff hat?“ „Für den Fahrer ist das<br />

ganz schlecht. Die Anziehung und der<br />

Zauber lösen sich auf, die Frau wendet<br />

sich innerlich ab.“ Aha. Brutale Welt.<br />

Insofern überraschte mich ihr letztes<br />

Statement nach unserer kurzen<br />

Ausfahrt nicht: „Nein danke. Ich bin<br />

zu müde.“ Also: Supercorsa SP aufwärmen!<br />

Jetzt nur nicht schwächeln. Ich<br />

ließ die Kupplung kommen und startete<br />

zur Attacke in Wien.<br />

Der Dreizylinder riss die Walze<br />

einfach durch<br />

Dass ich mich nach einem einzigen<br />

Meter fast schon ausgebreitet hätte, lag<br />

am beschränkten Lenkeinschlag der<br />

Triumph. Eine derart knappe Bewegungsfreiheit<br />

der Gabel kennt man<br />

sonst nur von Rennmaschinen. Ist ja<br />

eine gute Idee, weil sich die Holme im<br />

Falle einer Brezen nicht stark verdrehen<br />

können und so die Chance<br />

größer ist, dass die Gabel und der<br />

Rahmen keinen Schaden nehmen und<br />

wiederverwendbar sind. Aber wenn<br />

man mit einem scharfen Haken aus<br />

einer Parklücke feuert, reißt man fest<br />

das Aug‘ auf, wie man so sagt. Gut,<br />

dass die Psychologin nicht beobachtet<br />

hat, wie ich blitzschnell das rechte Bein<br />

zum Abstützen ausstrecken musste.<br />

Da 400 Meter vor mir bereits die<br />

erste Ampel lauerte, erhöhte ich versuchsweise<br />

mit lockerem Handgelenk<br />

kurzfristig die Spritzufuhr und musste<br />

zur Kenntnis nehmen, dass der Supercorsa<br />

SP alles hatte, was man von<br />

einem Reifen erwartet, außer Grip. Zur<br />

Hölle, der von einem einzigen Gasstoß<br />

ermunterte Dreizylinder riss die 190er-<br />

Walze einfach durch. Nur noch 350<br />

Meter. Ich nützte die Distanz voll<br />

konzentriert für weitere Reifenaufwärmübungen,<br />

schob mich souverän tänzelnd<br />

zwischen die Bürgerkäfige in die<br />

Poleposition und fixierte die rote Ampel.<br />

Ich wurde eine halbe Stunde<br />

lang verfolgt<br />

Als das Grün erschien, ließ ich die<br />

Kupplung bei mittlerer Drehzahl einfahren<br />

und zelebrierte einen Bilderbuchstart.<br />

Ohne Rollphase hob die Speed<br />

Triple in einer sehr harmonischen Be-<br />

ENTF<br />

AUF<br />

01 <strong>02</strong><br />

01 Das „R“ steht für<br />

edle Komponenten und<br />

ein enorm erweitertes<br />

Einsatzspektrum<br />

<strong>02</strong> Die Pirellis brauchen<br />

Temperatur, sonst reißt<br />

der 1050er-Dreizylinder<br />

die Walze an der Ampel<br />

einfach durch<br />

40 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


ESSELT<br />

HOHEM NIVEAU<br />

wegung ansatzlos die Front und machte<br />

den Rest der Welt zum Publikum. Wunderbar!<br />

Geschätzte vierzig Meter weiter<br />

reduzierte ich gefühlvoll das Gas und<br />

ließ das Vorderrad sanft aufsetzen. Ein<br />

Traum. Einfach perfekt. Ja, das ist der<br />

1050er-Dreizylinder, den ich so liebe!<br />

Unvergleichlich voller, dumpfer Klang,<br />

mörder Schmalz schon aus dem Keller<br />

und ein tischartiges Drehmoment über<br />

den gesamten Bereich, das die markante<br />

Front im wahrsten Sinne des Wortes<br />

spielerisch in Richtung Himmel hebt.<br />

Für mich ist der 1050er der beste und<br />

am einfachsten zu bedienende Wheeliemotor<br />

der Welt. Und da der Supercorsa<br />

SP offensichtlich mit der winterlichen<br />

Temperatur zurechtkam, gelang es mir<br />

tatsächlich, rund dreißig Ampeln in Folge<br />

in der Galeriestellung zu verlassen.<br />

Null Fehlversuche. Bravo, Triple! Einfach<br />

herrlich.<br />

Dass mir während der Brennerei<br />

durch die Stadt eine Transalp folgte, ist<br />

mir natürlich nicht entgangen, aber ich<br />

kümmerte mich nicht darum. Schien<br />

ein guter Motorradfahrer zu sein, der<br />

mich nicht überholen wollte. Und ich<br />

wunderte mich auch nicht, als ich beim<br />

Felzl-Bäcker die Triumph abstellte, weil<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 41


ich eine Illy-Melange trinken und mir<br />

das Pfeiferl anzünden wollte, und sich<br />

die Transalp in Sichtweite einparkte.<br />

Erst nachdem der Dreitagesbärtige den<br />

Helm abgenommen hatte und auf mich<br />

zukam, ahnte ich Fürchterliches, das<br />

sich mit jedem Schritt, den er tat, zur<br />

Gewissheit verdichtete: Zivilstreife!<br />

Blitzschnell wechselte mein Hirn in<br />

den Videorecorder-Modus und spielte<br />

die letzte halbe Stunde mit Superspeed<br />

ab: Wheelie, 75 km/h, doppelte Sperrlinie,<br />

Wheelie, Gleiskörper, Wheelie am<br />

Gleiskörper, einfache Sperrlinie, nicht<br />

geblinkt, kleiner Wettstreit mit dickem<br />

Benz bis 79 km/h, Wheelie … Ganz super.<br />

Natürlich hatte ich genügend Entschuldigungen<br />

griffbereit („Die Maschine<br />

ist so stark, da bleibt das Vorderrad<br />

kaum am Boden“, „Die telefonierende<br />

Dämmer-Mizzi hat mich abgedrängt,<br />

da musste ich über die Sperrlinie ausweichen“,<br />

„Der Vollkoffer in der Prolo-<br />

Limousine hat es wissen wollen“, „79<br />

km/h?! Wirklich? Tut mir leid. Sie wissen<br />

ja, wie so eine Tausender anreißt“),<br />

aber erfolgversprechend waren sie<br />

leider alle nicht.<br />

Der Inspektor war jünger als ich.<br />

Das belegte nicht nur das Aussehen,<br />

sondern auch die Leistung seines<br />

Kurzzeitgedächtnisses. Mein mentaler<br />

Videorecorder hatte offensichtlich Lücken,<br />

seiner nicht. Der Zivile legte mir<br />

eine derartige Lawine zur Last, dass<br />

ich mich schon aufs Wimmern vorbereitete:<br />

„Herr Inspektor, ich habe in<br />

Tirol Nichten und Neffen, die freuen<br />

sich auf Weihnachtsgeschenke. Machen<br />

Sie mich bitte nicht komplett<br />

flach!“ So weit kam es aber nicht. Denn<br />

nach dem Satz: „Und jede Ampel auf<br />

dem Hinterrad ist einfach nicht notwendig!“,<br />

sagte er: „Aber abgesehen<br />

davon, die Speed Triple ist schon ein<br />

feines Eisen. Ist die R wirklich besser?“<br />

„Am meisten taugt mir der<br />

Motor. Der ist einfach perfekt“<br />

Glücksflash! Ich spürte, dass die Sache<br />

eine für mich gute Wendung nahm<br />

und holte aus: „Na ja, das Öhlinszeug<br />

ist schon ein Wahnsinn. Das ist echtes<br />

High-Tech. Auf schlechten Straßen<br />

kann es seine Vorteile nicht ausspielen.<br />

Aber entscheidend für mich ist, dass<br />

Öhlins auf der Rennstrecke einfach<br />

eine Klasse besser funktioniert als die<br />

Dämpfer der herkömmlichen Triple.<br />

Das ist schon ein großes Stück Glück<br />

und erweitert das Einsatzspektrum<br />

enorm. Die Monoblock-Brembos werden<br />

in letzter technischer Instanz auch<br />

besser sein, doch davon<br />

profitiere ich nicht. Ich bin nicht der<br />

begnadete Spätbremser, sondern eher<br />

der schwungorientierte Linienfahrer.<br />

Am meisten an der Speed Triple taugt<br />

mir der Motor. Der ist einfach perfekt.<br />

Punch, Gasannahme, Dosierbarkeit –<br />

ein Traum. Und so viel ich weiß, ist der<br />

Dreizylinder in beiden Versionen identisch.“<br />

Er nickte: „Öhlins ist gut. Und<br />

schaut noch dazu verdammt fesch aus.<br />

Wie viel nehmen sie denn jetzt dafür?“<br />

Leichtes Achselzucken meinerseits:<br />

„Ich glaube, die R kostet knapp 2000<br />

Euro mehr als die Standard, aber genau<br />

kann ich es gar nicht sagen. Bin<br />

ja in der glücklichen Lage, immer Testmaschinen<br />

fahren zu dürfen.“ Und<br />

dann gab es keinen Zweifel mehr, dass<br />

ich ungeschoren davonkommen würde:<br />

„Ich weiß. Ich lese deine Artikel seit<br />

Jahren. Wie ist es jetzt draußen in<br />

Deutschland bei <strong>PS</strong>? Mühsam?“ Nein,<br />

ganz im Gegenteil, es ist herrlich! Wir<br />

nahmen eine Melange, und ich erzählte<br />

vom ersten Treffen im Garten mit Allmighty<br />

Pfeiffer, der auf einer sportli-<br />

42 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


135<br />

120<br />

105<br />

90<br />

75<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

140<br />

125<br />

110<br />

95<br />

80<br />

65<br />

50<br />

35<br />

20<br />

5<br />

145<br />

130<br />

115<br />

100<br />

85<br />

70<br />

55<br />

40<br />

25<br />

10<br />

1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

205<br />

200<br />

200<br />

01 Das Öhlinszeug<br />

ist der<br />

Wahnsinn. Es<br />

spricht unglaublich<br />

sanft an und<br />

dämpft weltklasse.<br />

Auch auf der<br />

Renne funktioniert<br />

es eine<br />

Klasse besser als<br />

der herkömmliche<br />

Dämpfer<br />

<strong>02</strong> Unvergleichlich<br />

voller, dumpfer<br />

Klang: Der<br />

Triple röhrt einzigartig<br />

aus den<br />

beiden Endrohren<br />

Die Speed 195 Triple R ist nicht vollgestopft<br />

190<br />

190<br />

mit allerlei 185bevormundender Elektronik.<br />

180<br />

180<br />

Deswegen 175 ist sie ein Symbol für Freiheit,<br />

170<br />

170<br />

Unabhängigkeit, 165 Zwanglosigkeit und der<br />

160<br />

160<br />

puren Lust 155jenseits der Fremdkontrolle<br />

150<br />

150<br />

145<br />

140<br />

140<br />

135<br />

130<br />

130<br />

125<br />

120<br />

120<br />

115<br />

110 110<br />

105<br />

100<br />

100<br />

95<br />

90<br />

90<br />

85<br />

80<br />

80<br />

75<br />

70<br />

70<br />

65<br />

60<br />

60<br />

55<br />

50<br />

50<br />

45<br />

40<br />

40<br />

35<br />

30<br />

30<br />

25<br />

20<br />

20<br />

15<br />

10<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0 0<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

110<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

DATEN<br />

ANTRIEB<br />

Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

99 kW (135 <strong>PS</strong>) bei 9400/min*, 111 Nm bei<br />

7750/min*, 1050 cm³, Bohrung/Hub: 79,0/71,4<br />

mm, Verdichtungsverhältnis: 12,0:1, Zünd-/<br />

Einspritzanlage, 46-mm-Drosselklappen,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

67,2 Grad, Nachlauf: 91 mm, Radstand:<br />

1435 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

43 mm, einstellbar in Federbasis, Zugund<br />

Druckstufe. Zentralfederbein mit Umlenkung,<br />

einstellbar in Federbasis, Zug- und<br />

Druckstufe. Federweg vorn/hinten: 120/130<br />

mm, Leichtmetall-Schmiederäder, 3.50 x<br />

17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />

hinten: 190/55 ZR 17, Erstbereifung: Pirelli<br />

Super corsa SP, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 250-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

92 kW (125 <strong>PS</strong>) bei 222 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,7 s;<br />

0 –200 km/h: 10,5 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,4 s; 100 –150 km/h: 5,0 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

248 km/h<br />

GEWICHT<br />

220 kg vollgetankt, v./h.: 50,5/49,5 %,<br />

Tankinhalt: 17,5 Liter<br />

SETUP GABEL<br />

stat.neg. Federweg: 31 mm,<br />

Druckstufe: komplett offen, Zugstufe: 31 K<br />

offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat.neg. Federweg: 17 mm,<br />

Druckstufe: komplett offen, Zugstufe: 11 K<br />

offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

14 170 Euro zzgl. Nebenkosten<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

110<br />

100<br />

140 Triumph Speed Triple R<br />

130<br />

90<br />

98,5 kW (134 <strong>PS</strong>)<br />

120 bei 9300/min<br />

80 110 111 Nm bei<br />

100<br />

70 7800/min<br />

90<br />

60 80<br />

50 70<br />

60<br />

40 50<br />

120<br />

30 40<br />

110<br />

20 30<br />

100<br />

20<br />

10<br />

90<br />

10<br />

kW <strong>PS</strong><br />

80<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Tischmäßiges Drehmoment-Plateau und<br />

erstklassige Leistungsentfaltung: Der<br />

1050er-Drilling geht mördermäßig.<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt;<br />

statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />

U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung


DIE WELT ALS<br />

PUBLIKUM<br />

chen Tourenwumme an einem ereignisreichen<br />

Tag die Iron-Butt-Distanz von<br />

1600 Kilometern (Stuttgart-Wien-Brünn-<br />

Stuttgart) absaß und den Marillenkuchen<br />

einwarf wie ein Weltmeister, von<br />

Graf Seitzmo und dem Riesen Haymon,<br />

der zum Hulk wurde, und von Miss<br />

Heart, die sich so freundlich um die Bilder<br />

kümmert, dass auch im dichtesten<br />

Nebel die Sonne durchkommt. Wirklich<br />

weltklasse. „Und die Harley haben sie<br />

auch verpackt?“, wollte er noch wissen.<br />

„Na ja“, erklärte ich, „da hat es den einen<br />

oder anderen Leser schon mächtig<br />

aufgebockt. Im Zuge dessen habe ich<br />

das Wort ,Trannase‘ kennengelernt. Ich<br />

glaube, es bedeutet nichts Gutes.“<br />

Der große Tag:<br />

Ab auf die Renne!<br />

Wien ist anders. Kein Ticket für die<br />

Orgie. Danke! Um den Bogen des Glücks<br />

nicht zu überspannen, lud ich am<br />

nächsten Tag die Triple auf den Mazda-<br />

Pick-up und dieselte auf den Wachauring<br />

vom ÖAMTC. Aus den Boxen hämmerte<br />

Billy Idols „White Wedding“, und<br />

44 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


ich war vollkommen eins mit der Welt.<br />

Die Speed Triple R ist ein Traumeisen<br />

für mich. Sie passt perfekt zu meinem<br />

Fahren und Denken. Edle Komponenten,<br />

top verarbeitet, absolut zuverlässig und<br />

standfest, verwegene und Aufsehen<br />

erregende Optik, mörder Motor, dessen<br />

Leistung ich voll abrufen kann, und<br />

kein elektronischer Überbau. Mit der<br />

Triple kann ich mühelos mit hohem<br />

Unterhaltungswert durch das Ballungsgebiet<br />

rabauken, ich bin auf der Hausstrecke<br />

eine Macht, und auf der Renne<br />

erlebe ich den Thrill der entfesselten<br />

Fahrerei auf hohem Niveau.<br />

Keine Frage, am Racetrack kann die<br />

Speed Triple R gegen artgerecht bewegte<br />

Supersportler und die kampfstärksten<br />

Elektronik-Nakeds nicht viel<br />

ausrichten, aber Weltmeister werde ich<br />

sowieso keiner mehr. Mir geht es auf<br />

der Renne (Anmerkung in eigener Sache:<br />

habe eine Freude mit dem neuen<br />

Wort) um den Spaß und den Thrill. Und<br />

da ist die Speed Triple R ganz weit<br />

vorne. Rundenrekorde kann sie keine<br />

brechen. Warum eigentlich nicht? Weil<br />

ich im Sattel sitze? Letzteres ist klar,<br />

den Rest der Wahrheit findet man in<br />

der Maschine und dort hauptsächlich<br />

im Motor. Weil er „zu früh kommt“. Man<br />

packt es eigentlich nicht, dass knapp<br />

über 9000/min der Begrenzer den brachialen<br />

Schub einfach abwürgt. Der<br />

Dreizylinder zieht über das gesamte<br />

Band mörderisch durch und man denkt,<br />

dass das bis 13 000/min so sein wird,<br />

aber nein. Dort, wo Vierzylinder und<br />

rennorientierte Zweizylinder so richtig<br />

zulegen, verliert der 1050er plötzlich<br />

seine Kraft und verlangt mit unumstößlicher<br />

Bestimmtheit nach dem nächsten<br />

Gang. Nun, draußen auf der Straße ist<br />

das weltklasse, weil man – egal auf<br />

welcher Maschine man sitzt – sowieso<br />

kaum in fünfstellige Drehzahlbereiche<br />

vordringen kann (es sei denn, man ist<br />

ein Autobahn-Speedfreak), aber am<br />

Ring orgeln dann die drehzahlfesten<br />

Superbikes auf der Geraden grausam<br />

vorbei. Damit kann ich leben, das nehme<br />

ich gerne in Kauf, weil ich ja dafür<br />

mit der Speed Triple überall sehr gut<br />

bestückt bin. Die Breite des Einsatzspektrums,<br />

in dem die Triumph funktioniert,<br />

macht sie für mich zur Siegerin<br />

meines Herzens.<br />

Der Sheriff kann die Drosselklappen<br />

nicht schließen<br />

Obwohl der Wachauring mit nassen<br />

Stellen aufwartete, blieb die weiße Göttin<br />

heil. Begeistert hat mich, wie das<br />

Öhlinszeug die Unebenheiten in der<br />

außen trockenen, langen, schnellen<br />

Rechts schluckte und quasi glattbügelte,<br />

und dass ich die Reifen deutlich<br />

spürte. Einlenkverhalten und Stabilität<br />

waren auch ganz nach meinem Geschmack,<br />

die Dosierbarkeit des Motors<br />

ein Traum. Wichtig war die Kupplung.<br />

Einerseits, weil das nicht butterweiche<br />

Getriebe bei nachlässigem Auskuppeln<br />

etwas hakelig wirkte, und andererseits,<br />

weil beim scharfen Ankern in Verbindung<br />

mit dem Runterschalten das Heck<br />

die Tendenz zum Tänzeln zeigte. Daran<br />

werden die Maschine, die für mich ab<br />

heute „White Wedding“ heißt, und ich<br />

arbeiten. Wir werden zusammenwachsen<br />

und glorreich wüten.<br />

Auf der Heimfahrt fiel mir dann<br />

noch der Leserbrief vom Storch ein:<br />

„Geehrter Herr Magister Zonko, werden<br />

wir in Zukunft Computer fahren, die<br />

FAZIT<br />

„DIE SPEED TRIPLE R IST DIE<br />

SIEGERIN MEINES HERZENS“<br />

beiläufig noch einen Motor angeflanscht<br />

haben? Wird uns der Sheriff<br />

von seinem iPad aus die Drosselklappen<br />

schließen und die Galerie beenden<br />

können? Werden wir alle nach ein<br />

paar Jahren der Heizerei anfangen zu<br />

fluchen, wenn das Mäusekino der Maschine<br />

verrückt spielt und die Sensorik<br />

langsam altersschwächelt? Wird<br />

uns nur ein Fahrrad übrig bleiben im<br />

Sinne der Reduktion aufs Wesentliche<br />

oder werden wir uns arrangieren?“<br />

Nachdenklicher Storch, solange es<br />

göttliche Maschinen wie die Speed<br />

Triple R gibt, ist das zum Glück kein<br />

Thema. Und ich bin mir ganz sicher,<br />

dass viele Hersteller früher oder später<br />

draufkommen, dass ein ganz zentrales<br />

Motiv beim Motorradlfahren die<br />

Idee der Freiheit ist, der Unabhängigkeit,<br />

der Zwanglosigkeit und der puren<br />

Lust jenseits der Fremdkontrolle.<br />

Wenn man nicht in der überaus glücklichen<br />

Lage ist, sich für jeden Spezialeinsatz<br />

eine eigene Maschine kaufen zu können,<br />

sondern sich für ein einziges Modell<br />

entscheiden muss, ist die Speed Triple R<br />

ein heißer Tipp. Die fesche Engländerin<br />

brilliert in der Stadt und auf der Hausstrecke<br />

gleichermaßen und macht auch auf<br />

der Renne eine wirklich gute Figur. Selbst<br />

die Urlaubsfahrt in den Süden kann man<br />

bewerkstelligen, da die kleine Flyscreen<br />

bis 180 km/h überraschend guten Windschutz<br />

bietet. Den Topspeed von 245 km/h<br />

hält man allerdings nur kurz aus, es sei<br />

denn, man hat die Nackenmuskulatur von<br />

Mike Tyson in vollem Saft. Die Highlights<br />

der Maschine sind der 1050er-Reihendreier,<br />

der in meinen Augen der beste<br />

Wheeliemotor der Welt ist, und das wunderbare<br />

Öhlins-Gold. Das Getriebe<br />

ist etwas hakelig und fordert<br />

vom Fahrer sauberes<br />

Kuppeln. Speed Triple R, ich<br />

liebe dich! White Wedding.<br />

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LIMITED EDITION<br />

MCF-SUZUKI-CAFÉ RACER<br />

STADT-<br />

GUERILLA<br />

Eine sportive, sinnliche, böse schwarze Suzuki hat MCF in Berlin gebaut:<br />

In einem Bandit-Rahmen stecken ein erstarkter, aufgebohrter 145-<strong>PS</strong>-Motor<br />

einer GSX 1100 F und viele andere Goodies. Text: Thomas Schmieder; Fotos: www.wdmyr.de<br />

46 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


Berlin, im Herbst 2014. Links<br />

von dir wischt die riesige,<br />

wasserumspülte Skulptur<br />

„Molekule Men“ vorbei – Verbildlichung<br />

des Aufeinandertreffens<br />

der drei Bezirke Kreuzberg, Treptow<br />

und Friedrichshain. An der Oberbaumbrücke<br />

über die Spree kommt das feiste<br />

Motorrad unter dir zum Stehen. Obwohl<br />

die Touristen wegen der bunt bemalten<br />

Mauer-Segmente „East Side Gallery“<br />

hier sind, drehen sich viele Köpfe<br />

nach dem Duo Mensch/Maschine um.<br />

Großstadt-Guerilla trifft Graffiti. Ein<br />

wenig fühlst du dich wie ein Bad Boy<br />

im London der Roaring Sixties.<br />

So muss das gewesen sein, als englische<br />

Rocker ihre Café Racer ausführten:<br />

Nicht bloß zum Promenieren, sondern<br />

zum Protzen, zum Einschüchtern,<br />

zum Rennen gewinnen. Neben dir rollt<br />

ein Lamborghini Cabrio aus, tastet sich<br />

mit lauten Gasstößen immer näher an<br />

die Haltelinie heran. Okay, der Schnösel<br />

will es wissen. Armer, reicher Irrer.<br />

Du setzt deinen fiesesten Blick unter<br />

der dunklen Sonnenbrille auf, duckst<br />

dich ein wenig. Und denkst an die<br />

Worte von Harald Schätzchen (55) vom<br />

Motorrad Center Friedrichshain (MCF).<br />

Der Besitzer und Erbauer dieses verwegenen<br />

Motorrads warnte dich: „Die<br />

kurze Übersetzung ist für Erwachsene:<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 47


PREISE, KONTAKT<br />

Teile-Einzelpreise: zusammen<br />

rund12 500 Euro; Komplettpreis<br />

fürs ganze Motorrad: 19900 Euro.<br />

Kontakt: MCF Motorrad Center<br />

Friedrichshain (Suzuki, Indian und<br />

Victory), Harald Schätzchen, Bossestraße<br />

7, 1<strong>02</strong>45 Berlin, Telefon<br />

030/2 91 23 77, www.mcf-suzuki.de,<br />

MCF-SUZUKI@t-online.de<br />

Topspeed ist mir nicht so wichtig, richtig<br />

vorwärts muss das Ding gehen!“<br />

Na dann wollen wir doch mal<br />

sehen. Schließlich sollen hier 145 <strong>PS</strong><br />

anreißen. Klingt plausibel. Schon der<br />

drehmomentstarke Motor der 1993er-<br />

Suzuki GSX 1100 F war serienmäßig offen<br />

für 136 <strong>PS</strong> gut. Und hier sorgen das<br />

Aufbohren von 1127 auf 1216 Kubik<br />

und viele Änderungen an der Peripherie<br />

für zusätzlichen Druck. Die Keramik-beschichtete<br />

Auspuffanlage hat<br />

der renommierte Spezialist MAB Power<br />

in Itzehoe nach MCF-Vorgaben gebaut.<br />

Nur zwei kurze Knubbel lugen links<br />

und rechts schräg und keck hervor.<br />

Kurz, bündig und kompakt. Sind trotzdem<br />

keine Brüllrohre, weil eine durchdachte<br />

Krümmerführung den Vorschalldämpfer<br />

intelligent integriert.<br />

Auf der anderen Seite des Motors<br />

sitzen offene Trichter („da bin ich ein<br />

Fan von“, sagt Harald Schätzchen) aus<br />

Aluminium. Sie sind als einziges Bauteil<br />

nicht TÜV-eingetragen, schmatzen und<br />

schnorcheln. Kleine Schutzbleche<br />

48 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

01 Feist: Bandit-Tank nun ohne Einbuchtungen,<br />

Guzzi-Gabel mit umgefrästen<br />

Brücken, Ochsenaugen und<br />

Motogadget-Tacho „made in Berlin“<br />

<strong>02</strong> Knackig: pulverbeschichtete<br />

Schwinge einer GSX 1400, Spezialauspuff<br />

von MAB, kurze Übersetzung<br />

dank speziell angefertigtem 52er-<br />

Kettenblatt und 14er-Ritzel vorn<br />

03 Tricky: das Finden der richtigen<br />

Anlenkpunkte für die Federbeine mit<br />

den schwarz gepulverten Federn<br />

schirmen sie vor aufgewirbeltem<br />

Schmutz des Hinterrads ab. Der ganze<br />

Motor klingt gut, grollt tief. Ein luft-/ölgekühlter<br />

Kämpfer im Feinripp-Anzug.<br />

Endlich schaltet sich das gelbe Licht<br />

zur roten Ampel-Lampe dazu. Start zum<br />

Angriff! Erst auf den letzten Millimeter<br />

rückt die Kupplung ein, ist schwierig<br />

zu dosieren. Egal, für den Lambo reicht<br />

das allemal. Im Leerlauf hört man<br />

Flachschieber zwitschern, klackernd<br />

tanzen sie in ihren Führungen. Schwergängig<br />

lassen sie sich öffnen.<br />

Hey, das ist ein Männer-Motorrad.<br />

Da heißt es gefälligst anpacken! Bei<br />

2500 Touren hat der Vierzylinder noch<br />

Schluckauf, krempelt bei 3000 die Ärmel<br />

hoch und haut bei 4000 zu wie ein<br />

englischer Hooligan: hart, trocken und<br />

direkt. Ab 5000 wird das Ganze brutal.<br />

Hier brennt der Baum! Zeigt sich später,<br />

bei der Fahrt ins Brandenburgische.<br />

Auf der Autobahn reißt der Motor<br />

beim Einfädeln höllisch an. Beim Großstadt-Surfing<br />

reicht eigentlich die<br />

Standgasdüse. Der Vierzylinder vibriert<br />

herzhaft, kräftig. Er ist kein Feingeist,<br />

mehr so der Schlägertyp. Wie ein<br />

hungriger Hammerhai nach Beute<br />

sucht dieser verwegene Hardcore-Café<br />

Racer ständig nach neuen 400-Meter-<br />

Dragstrips mitten in der Metropole.<br />

Viel Feinarbeit im Detail<br />

Sinnlich und sportiv fährt die Zwitter-<br />

Suzuki. Den passenden Rahmen für<br />

den potenten GSX-Motor stiftete eine<br />

GSF, besser bekannt als Bandit 600.<br />

„Der ist de facto nicht schwächer als<br />

der 1200er“, sagt Harald Schätzchen.<br />

Für eine verdammt klare, schnörkellose<br />

Linie kürzte MCF das Rahmenheck um<br />

bescheidene zwei Zentimeter. Und<br />

steckte die drei Zentimeter längere<br />

Schwinge einer GSX 1400 rein: Mehr<br />

Traktion beim vollen Beschleunigen<br />

kann nicht schaden. Coole Optik auch<br />

nicht. Das Mono-Federbein schmiss<br />

MCF zugunsten von zwei klassischen<br />

Stereo-Federbeinen im GSX-Stil raus.<br />

„Das größte Problem beim ganzen<br />

Umbau“, sagt Harald Schätzchen, „war<br />

es, die richtigen Anlenkpunkte der Federbeine<br />

zu finden. Sie sollten zwei<br />

Grad steiler stehen, parallel zum Unterzug,<br />

aber das war mir zu heikel.“ MCF<br />

entschied sich sicherheitshalber für<br />

die stabilste Stelle, „wo der Heckrahmen<br />

den Oberzug trifft, für vollflächige<br />

Einteilung der resultierenden Kräfte.“<br />

Im Heckbürzel auf dem umgebauten<br />

Bandit-Rahmen sitzt die gesamte Elektrik.<br />

Für eine cleane Optik gibt’s freie<br />

Sicht durchs Rahmendreieck, ganz ohne<br />

Seitendeckel und Airbox. Eine neue<br />

Sitzbank mit Einpersonen-Zulassung<br />

bietet dem engagierten, sportlich orientierten<br />

Solisten viel Platz und Bewegungsfreiheit.<br />

Moderat tief liegen die<br />

Lenkerstummel, ein Muss bei einem<br />

Café Racer. Aggressiv, recht breit, nicht<br />

unbequem. Passend positioniert präsentieren<br />

sich die Fußrasten von Gilles<br />

Tooling. Fühlt sich gut an. Man muss<br />

sich nicht zu weit strecken, der Fahrtwind<br />

trägt bei höherem Tempo mit.<br />

An den Enden der Stummel von<br />

BKG Bikeparts sitzen die Blinker. „Ochsenaugen<br />

sind ein Muss bei einem<br />

klassischen Bike. Sie schauen einfach<br />

verführerischer“, so Schätzchen. Die<br />

Handhebel stiftetet Mizu. Und der<br />

Rundscheinwerfer ist eine richtige Old-<br />

School-Lampe. Für Kenner sichtbar:<br />

MCF hat die typischen vorderen Einbuchtungen<br />

im Bandit-Tank entfernt.<br />

Es gibt auch Italo-Teile: die Upsidedown-Gabel<br />

samt Bremsanlage einer<br />

Moto Guzzi Centauro. „Die war noch<br />

von einem anderen Umbau-Projekt übrig“,<br />

erzählt Harald Schätzchen. Zur Anpassung<br />

der leicht gekürzten Italo-Forke<br />

an den Nippon-Rahmen wurde das<br />

Gabeljoch umgepresst und die Guzzi-<br />

Gabelbrücke ausgefräst, ferner eine<br />

neue Zentralmutter angefertigt und das<br />

Schutzblech angepasst. So gerüstet,<br />

fühlt sich das Motorrad nicht zu leicht<br />

an und nicht zu schwer. Gerade richtig<br />

für ein Macho-Bike.<br />

Mit der langen Schwinge rennt die<br />

immerhin rund 260 Kilo schwere Fuhre<br />

sauber geradeaus auf der Autobahn.<br />

Der nackte Racer mag lieber weit geschwungene<br />

Radien, lang gezogene<br />

Kurven. Zum Einlenken muss man ein<br />

wenig anpacken. Das Handling ist nicht<br />

störrisch, sondern ehrlich. Passt zum<br />

coolen Konzept. Alte Bridgestone BT<br />

016 Pro bieten leider wenig Haftung,<br />

irritieren in Schräglage ein ums andere<br />

Mal durch üble Rutscher. Dieses Motorrad<br />

gibt dir eben auf seine Art garantiert<br />

etwas zurück: Langweilig, weichgespült<br />

oder zu perfekt ist es ganz sicher<br />

nicht. Na und? Das Erlebnis zählt.<br />

Und davon gibt‘s eine ganze Menge.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 49


LESERWAHL <strong>2015</strong><br />

Mitmachen und gewinnen<br />

– so einfach kommen<br />

Sie sonst nicht an ein<br />

neues Motorrad, tolle<br />

Ausrüstungsteile oder vielfältigstes<br />

Zubehör im Gesamtwert von über<br />

23 000 Euro. Alles, was Sie dafür tun<br />

müssen, ist die Karte in der Heftmitte<br />

herauszunehmen, auszufüllen und<br />

an <strong>PS</strong> abzuschicken. Mit etwas Glück<br />

sitzen Sie schon bald im Sattel unseres<br />

Hauptpreises, der MV Agusta<br />

Brutale 800 RR, oder gehört schon<br />

bald einer der weiteren Preise Ihnen.<br />

Mit Ihrer Wahl bestimmen sie auch<br />

die spannendsten Motorräder in sieben<br />

Kategorien und Ihre favorisierten<br />

Marken. Ihre Karte sollte bis zum<br />

11. März bei uns eingegangen sein,<br />

dann ist nämlich Einsendeschluss.<br />

Dann wünschen wir viel Glück!<br />

WEITERE<br />

PREISE<br />

Schwabenleder<br />

Die K-Frame, eine der<br />

besten Kombis, die es<br />

überhaupt gibt<br />

Polo Der FLM-Einteiler<br />

ist neu auf dem<br />

Markt und heißt Pace<br />

Racetrack<br />

Shark Der Helm<br />

der Speed-R-<br />

Serie ist eine<br />

Fogarty-Replika<br />

1.PREIS<br />

MV Agusta Brutale 800 RR<br />

50 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


X-lite Im MotoGP-Stil ist<br />

der 8<strong>02</strong>R aus Karbon zu<br />

haben<br />

Strida heißt das Klapprad<br />

– ideal für lange<br />

Wege im Fahrerlager<br />

Gilles Die neueste<br />

und vielfach verstellbare<br />

Fußraste von Gilles<br />

heißt Mü2<br />

Schuberth Der SR1<br />

ist ein astreiner Racing-<br />

Helm<br />

Yamaha In den Trolly<br />

geht die komplette Ausrüstung<br />

rein – ideal für<br />

den Trip zur Rennstrecke<br />

MIZU Ein Satz für die<br />

Heck-Höherverlegung<br />

kommt vom Bodensee<br />

LSL Der Zubehör-<br />

Spezialist bietet einen<br />

Satz Top-Brems- und<br />

Kupplungshebel<br />

HJC Im typischen<br />

Lorenzo-Design kommt<br />

der RPHA10+<br />

Kellermann Vom<br />

Blinkerspezialist gibt es<br />

einen kompletten Satz<br />

Blinker plus einen Alarm-<br />

Flash R3<br />

Held<br />

3x Handschuhe Der<br />

Titan Evo – mit Sicherheit<br />

einer der Besten<br />

Liqui Moly Motorenölset<br />

inklusive Additivpaket<br />

alpha technik bietet<br />

mehrere Preise<br />

3x Luftdruckprüfer<br />

digital<br />

Montageständer<br />

Satz<br />

10x Biker-Tücher<br />

Racefoxx Im Rookie-<br />

Pack sind Reifenwärmer,<br />

Luftdruckprüfer, Multitool<br />

und Gutscheine<br />

Die Preise werden unter allen Teilnehmern verlost,<br />

Einsendeschluss ist der 11. März <strong>2015</strong>. Eine Barauszahlung<br />

der Preise ist nicht möglich. Mitarbeiter der Motor Presse<br />

Stuttgart und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Vanucci Von der Louis-<br />

Hausmarke gibt es den<br />

Speed Profi IV<br />

Bridgestone Ein Satz<br />

des Tourensport-Reifens<br />

Battlax T 30<br />

Scorpion Eine formund<br />

klangschöne<br />

Auspuffanlage<br />

Metzeler Der supersportliche<br />

Racetec RR<br />

stammt vom Roadracing


A125er<br />

125er<br />

A-001 Aprilia RS4 125 SBK Replica<br />

A-0<strong>02</strong> Derbi GPR 125 Racing 4T 4V<br />

A-003 Honda CBF 125<br />

A-004 Honda CBR 125 R<br />

A-005 Kawasaki KLX 125<br />

A-006 KTM 125 Duke<br />

A-007 KTM RC 125<br />

A-008 Megelli Supersport 125<br />

A-009 Rieju RS3 125<br />

A-010 Yamaha MT-125<br />

A-011 Yamaha YZF-R 125<br />

SUPERMOTO/ENDURO<br />

B-012 Aprilia Dorsoduro 1200 ABS<br />

B-013 BMW R 1200 GS<br />

B-014 Ducati Hypermotard SP<br />

B-015 Honda Crosstourer<br />

B-016 Husqvarna FS 450 (neu)<br />

B-017 KTM Freeride 350<br />

B-018 KTM 690 SMC R<br />

B-019 KTM 1050/1190 Adventure/R (neu)<br />

B-<strong>02</strong>0 KTM 1290 Adventure (neu)<br />

B-<strong>02</strong>1 Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX<br />

B-<strong>02</strong>2 MV Agusta Rivale 800<br />

B-<strong>02</strong>3 Triumph Tiger Explorer/XC<br />

B-<strong>02</strong>4 Yamaha XT 660 R<br />

B-<strong>02</strong>5 Yamaha XT 1200 Z World Crosser<br />

SUPERMOTO/ENDUROB<br />

52 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


CNAKED BIKES<br />

SPORTLICHE ALLROUNDER<br />

D-058 Bimota DB5 R<br />

D-059 BMW F 800 GT<br />

D-060 BMW R 1200 RS (neu)<br />

D-061 BMW K 1300 S<br />

D-062 BMW K 1600 GT Sport<br />

D-063 Honda CBR 650 F<br />

D-064 Honda VFR 800 F<br />

D-065 Honda CBF 1000 F<br />

D-066 Honda CB 1300<br />

D-067 Honda VFR 1200 F<br />

D-068 Kawasaki ER-6f<br />

D-069 Kawasaki Z 1000 SX<br />

D-070 Kawasaki 1400 GTR (neu)<br />

D-071 Suzuki GSX-S 1000 F (neu)<br />

D-072 Suzuki GSX 1250 F<br />

D<br />

SPORTLICHE ALLROUNDER<br />

D-073 Suzuki Hayabusa 1300<br />

D-074 Triumph Sprint GT<br />

D-075 Yamaha XJ6 Diversion<br />

D-076 Yamaha Fazer 8<br />

D-077 Yamaha FZ1 Fazer ABS<br />

NAKED BIKES<br />

C-<strong>02</strong>6 Aprilia Shiver 750 ABS<br />

C-<strong>02</strong>7 Aprilia Tuono V4 1100 RR<br />

C-<strong>02</strong>8 Benelli TnT 1130 R<br />

C-<strong>02</strong>9 BMW F 800 R (neu)<br />

C-030 BMW R nine T<br />

C-031 BMW S 1000 R<br />

C-032 BMW R 1200 R (neu)<br />

C-033 BMW K 1300 R<br />

C-034 Ducati Monster 1200/S<br />

C-035 Honda CB 650 F<br />

C-036 Honda NC 750 S<br />

C-037 Honda CB 1000 R<br />

C-038 Kawasaki ER-6n<br />

C-039 Kawasaki Z 300 (neu)<br />

C-040 Kawasaki Z 800<br />

C-041 Kawasaki Z 1000/SE<br />

C-042 KTM 390 Duke<br />

C-043 KTM 690 Duke/R<br />

C-044 KTM 1290 Super Duke R<br />

C-045 Moto Guzzi Griso 8V Special Edition<br />

C-046 MV Agusta Brutale 800/RR (neu)<br />

C-047 MV Agusta Brutale 1090 RR<br />

C-048 Suzuki GSR 750 ABS<br />

C-049 Suzuki Gladius ABS<br />

C-050 Suzuki GSX-S 1000 (neu)<br />

C-051 Triumph Street Triple R<br />

C-052 Triumph Speed Triple R<br />

C-053 Yamaha MT-07<br />

C-054 Yamaha MT-09 SR<br />

C-055 Yamaha FZ1 ABS<br />

C-056 Yamaha Vmax<br />

C-057 Yamaha XJR 1300 (neu)<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 53


F<br />

ECROSSOVER<br />

F-<br />

CROSSOVER<br />

E-078 Aprilia Caponord 1200<br />

E-079 Benelli Trek 1130<br />

E-080 BMW F 800 GS<br />

E-081 BMW S 1000 XR (neu)<br />

E-082 Ducati Multistrada/S<br />

E-083 Honda Crossrunner (neu)<br />

E-084 Kawasaki Versys 650 (neu)<br />

E-085 Kawasaki Versys 1000 (neu)<br />

E-086 MV Agusta Stradale 800<br />

E-087 Suzuki V-Strom 650 XT (neu)<br />

E-088 Suzuki V-Strom 1000<br />

E-089 Triumph Tiger 800/XRx<br />

E-090 Triumph Tiger 1050 SE ABS<br />

SPORTLER > 750 cm 3<br />

G<br />

SPORTLER<br />

< 750 cm 3<br />

SPORTLER < 750 cm³<br />

F- 091 Honda CBR 300 R<br />

F- 092 Honda CBR 600 RR ABS<br />

F- 093 Kawasaki Ninja 300<br />

F- 094 Kawasaki Ninja ZX-6R<br />

F- 095 Kawasaki ZX-6R 636<br />

F- 096 KTM RC 390<br />

F- 097 MV Agusta F3 675<br />

F- 098 Suzuki GSX-R 600<br />

F- 099 Suzuki GSX-R 750<br />

F- 100 Triumph Daytona 675/R<br />

F- 101 Yamaha YZF-R3 (neu)<br />

1<strong>02</strong> Yamaha YZF-R6<br />

SPORTLER > 750 cm³<br />

G-103 Aprilia RSV4 RR (neu)<br />

G-104 Bimota DB3<br />

G-105 BMW S 1000 RR (neu)<br />

G-106 BMW HP4 ABS<br />

G-107 Ducati 899 Panigale<br />

G-108 Ducati Panigale Superleggera<br />

G-109 Ducati Panigale R<br />

G-110 Ducati 1299 Panigale/S (neu)<br />

G-111 Honda Fireblade/SP<br />

G-112 Honda RC 213 V-S (neu)<br />

G-113 Kawasaki Ninja ZX-10R<br />

G-114 Kawasaki Ninja H2 (neu)<br />

G-115 Kawasaki Ninja H2 R (neu)<br />

G-116 KTM 1190 RC8 R<br />

G-117 MV Agusta F3 800<br />

G-118 MV Agusta F4<br />

G-119 Suzuki GSX-R 1000 ABS (neu)<br />

G-120 Yamaha YZF-R1 M (neu)<br />

54 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


WILLKOMMEN<br />

IM CLUB<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso<br />

erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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ersten Bezugsjahres habe ich das Recht zur jederzeit möglichen Kündigung. Das Geschenkabo endet nach einem Jahr<br />

automatisch.<br />

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1. JET Tankgutschein 20 €<br />

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Max Mustermann<br />

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<strong>2015</strong><br />

*SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />

Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich verschenke <strong>PS</strong> an: (nur bei Geschenkabo auszufüllen)<br />

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Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />

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Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

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dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs.<br />

2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />

Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach,<br />

70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />

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PREMIERE<br />

SCRAMBLER DUCATI<br />

EASY<br />

GOING<br />

Icon<br />

Wer hätte das<br />

gedacht? Abseits<br />

jeglicher Höchstleistung<br />

präsentiert<br />

Ducati endlich<br />

wieder eine<br />

Maschine zum<br />

Bummeln. Oder<br />

kann die Neue<br />

vielleicht mehr?<br />

Text: Rolf Henniges; Fotos: Ducati<br />

Man will es irgendwie nicht<br />

glauben: Ducati baut angeblich<br />

wieder ein Motorrad<br />

zum Langsamfahren.<br />

Man glaubt es deshalb erst mal nicht,<br />

weil die Monster-Modelle irgendwie immer<br />

sportlicher wurden, und selbst als<br />

die Jungs aus Bologna mit der Diavel<br />

einen „Cruiser“ auf die Reise schickten,<br />

brachte der alle Anlagen mit, um alles<br />

auszubeschleunigen, was an der Ampel<br />

stand, und auf der Straße fast jedem<br />

das Rücklicht zu zeigen. Nun also soll<br />

es so weit sein: Die Scrambler Ducati<br />

knüpft an die gute alte Zeit der Sechziger<br />

und Siebziger Jahre an, will ihre 75<br />

<strong>PS</strong> lässig servieren, den Fahrer entstressen<br />

und die Mitmenschen ins<br />

Staunen versetzen. Machen wir‘s kurz:<br />

Es gelingt. Perfekt sogar.<br />

Mitmenschen bleiben gaffend stehen,<br />

denn die Maschine wirkt lieblich,<br />

freundlich, gefällig. Und ehrlich: Man<br />

findet viel Metall und wenig Plastik. Allein<br />

schon das stilsicher gestaltete Alu-<br />

Gasgriffgehäuse oder der Alu-Scheinwerferring<br />

sind eine gelungene Zeitreise<br />

in die Siebziger. Dinge wie diese<br />

wecken Sympathien. Und zwar ohne zu<br />

fahren. Nimm deinen Lebenspartner<br />

mit zum Händler. Er oder sie wird mit<br />

dem Finger auf die Scrambler zeigen,<br />

56 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


01<br />

<strong>02</strong><br />

01 Wertige Materialien, cool angebrachter<br />

Tacho mit ausreichend Info<br />

<strong>02</strong> Direkt angelenktes Federbein,<br />

Schwinge aus Aluprofil, vergleichsweise<br />

breite Felge und große Reifendimension<br />

03 Außer dem Basismodell Icon<br />

(großes Foto) gibt es noch die zeitlos<br />

gestaltete „Classic“, eine „Urban<br />

Enduro“ sowie die „Full Throttle“, die<br />

mit niedrigem Lenker, Termignoni-<br />

Schalldämpfer und cool gestylten<br />

Felgen sportlicher dasteht<br />

DATEN<br />

SCRAMBLER<br />

DUCATI<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, zwei Ventile/Zylinder,<br />

55 kW (75 <strong>PS</strong>) bei 8250/min*,<br />

68 Nm bei 5750/min*, 803 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 88/66 mm, Verdichtung: 11,0:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, 50-mm-Drosselklappen,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe,<br />

Antrieb über O-Ring-Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66,0 Grad, Nachlauf: 112 mm, Radstand:<br />

1445 mm, Ø Gabel innenrohr: 41 mm,<br />

Federweg v./h.: 150/150 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.00 x 18/5.50 x<br />

17, Reifen vorn: 110/80 R 18, hinten:<br />

180/55 R 17, 330-mm-Scheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsattel vorn, 245-mm-<br />

Scheibenbremse mit Einkolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 186 kg*,<br />

Tankinhalt: 13,5 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

8390 Euro (Icon) bis 9790 Euro (Classic,<br />

Urban Enduro, Full Throttle), zzgl. NK<br />

* Herstellerangabe<br />

03<br />

Classic<br />

Urban Enduro<br />

Full Throttle<br />

verliebt, da ungefährlich und nett.<br />

Ändert sich das beim Fahren?<br />

Nein. 75 Pferde aus 803 Kubik sind<br />

ausreichend für jedwedes Surfen über<br />

die Landstraße. Lässiger hat man selten<br />

gesessen. Und, Überraschung: Lässiger<br />

hat man auch selten Wheelies gefahren.<br />

Denn der füllige Drehmomentverlauf<br />

gepaart mit aufrechter Sitzposition<br />

und niedrigem Gewicht (186 Kilo<br />

vollgetankt) macht vorderradschonendes<br />

Fahren super easy. Überhaupt hätte<br />

man dieser Ducati, die ja im Grunde<br />

keine sein möchte, den Namen Super<br />

Easy geben können. Denn alles geht<br />

beinahe wie von selbst: Einlenken?<br />

Federleicht. Bremsen? Gut dosierbar,<br />

ABS effektiv. Sitzen? Nur auf Mokicks<br />

saß man früher entspannter. Fahren?<br />

Beschwingt. Handling? Locker. Also<br />

eine Suppe ohne Haar drin?<br />

Nein. Zum einen schaltet sich das<br />

Getriebe etwas hakig, zum anderen<br />

dürften die Federelemente etwas sensibler<br />

ansprechen. Vor allem das Federbein<br />

gibt sich leicht bockig. Doch<br />

das ist Klagen auf hohem Niveau.<br />

Scrambler fahren ist mehr als nur das<br />

Bewegen einer Maschine. Es ist eine<br />

Lebenseinstellung, die nicht nur alte<br />

Motorrad-Hasen fesseln, sondern auch<br />

junge ins Boot ziehen könnte.<br />

URTEIL<br />

Alles richtig gemacht. Die neue<br />

Scrambler Ducati trifft den Zeitgeist<br />

und will vor allem eins: eine<br />

positive Grundstimmung zum<br />

Thema Motorrad vermitteln. Die<br />

Maschine ist überaus wertig verarbeitet<br />

und cool. Alle, die schon<br />

eine Gixxer, R1 oder Super Duke &<br />

Co. in der Garage stehen haben,<br />

sollten sich diesen Gegenpol gönnen.<br />

Selten hat man genussvoller<br />

und entspannter Zeit verbrannt.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 57


TECHNIK<br />

<strong>PS</strong>-FAHRDYNAMIK: BREMSEN IN SCHRÄGLAGE<br />

SCHRÄG<br />

Zu schnell? Zu spät? Oder macht die Kurve zu? Wer in Schräglage herzhaft in die<br />

Eisen greifen muss, balanciert auf schmalem Grat – oder er hat ein kurventaugliches<br />

ABS an Bord. <strong>PS</strong> analysiert die heikle Schrägfahrt auf der Bremse.<br />

58 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


Wer hat‘s nicht schon<br />

erlebt: Kurven, die sich<br />

hinterhältig zuziehen.<br />

Im Schreckzustand<br />

frieren viele Fahrer auf<br />

der Bremse dann regelrecht<br />

ein und trauen<br />

sich nicht, die Lenkkraft<br />

aufzubringen und<br />

das Motorrad in die<br />

Kurve zu zwingen.<br />

Auch mit dem neuen,<br />

kurventauglichen<br />

Bosch-ABS ist der Fahrer<br />

gefordert, hat jedoch<br />

die Sicherheit,<br />

trotz hoher Bremsverzögerung<br />

nicht übers<br />

Vorderrad zu stürzen<br />

mit Kurven-ABS<br />

ohne Kurven-ABS<br />

LASS<br />

NACH<br />

Text: Werner Koch<br />

Fotos: Markus Jahn<br />

Zeichnungen: Wolfgang Müller<br />

Bremsen und Schräglage, zwei<br />

Begriffe, die für viele Motorradfahrer<br />

nicht zusammenpassen.<br />

Zu viel wird über<br />

blitzartige, üble Vorderradstürze erzählt<br />

und geschrieben. Und tatsächlich,<br />

auch in der Redaktion <strong>PS</strong> hat so<br />

mancher Testredakteur seine Erfahrungen<br />

gemacht. Kaum auf der Bremse<br />

eingelenkt, schon klappt das Vorderrad<br />

ein, begleitet vom wüst scharrenden<br />

Geräusch der über den Asphalt rubbelnden<br />

Metall- und Plastikteile. Woher<br />

kommt es, dass Zweiräder, und da wollen<br />

wir unsere Abflüge auf Mountainbike<br />

oder Rennrad nicht ausschließen,<br />

gerne und ohne Ankündigung über die<br />

Front abschmieren? Zum einen liegt<br />

die Ursache darin, dass die Vorderradreifen<br />

aus fahrphysikalischen Gründen<br />

relativ schmal ausfallen und somit die<br />

Kontaktfläche entsprechend klein ist.<br />

Im Vergleich zu einem 190/55er-<br />

Hinterreifen ist die Auflagefläche eines<br />

120/70er-Pneus nur etwa halb so groß,<br />

obwohl etwa 45 Prozent der Radlast<br />

(Gewichtskraft aus Motorrad mit Fahrer)<br />

auf das Vorderrad entfallen. Eine<br />

sichere Gripbalance zwischen Vorderund<br />

Hinterradreifen ist nur dann gegeben,<br />

wenn die Reifentemperatur stimmt<br />

und sich der schmale Gummi kraftvoll<br />

im Asphalt verzahnen kann. Nicht umsonst<br />

geht ein Großteil der Vorderradstürze<br />

auf das Konto von noch nicht<br />

betriebswarmen Reifengummis. Genau<br />

unter solchen Umständen ist auch das<br />

sehr plakative Aufmacherfoto (links)<br />

entstanden. Doch selbst im aufgeheizten<br />

Zustand neigen moderne Sportler<br />

dazu, beim Überschreiten des Grenz-<br />

bereichs in maximaler Schräglage den<br />

Fahrer übers Vorderrad ins Aus zu<br />

bugsieren. Im Prinzip ist der Trend zu<br />

immer breiteren Hinterradreifen nur<br />

der Tatsache geschuldet, dass die brachiale<br />

Power beim Beschleunigen auf<br />

den Boden gebracht werden muss.<br />

Der Autor erinnert sich noch gut an die<br />

Zeiten, als seine Yamaha TZ 350 vorn<br />

auf 3.25 Zoll und hinten auf 3.50 Zoll<br />

Das Aufstellmoment beim Bremsen in<br />

Schräglage rührt daher, dass sich die Reifenaufstandsfläche<br />

aus der Längsachse<br />

verlagert (rote Pfeile). Die daraus entstehende<br />

Hebelwirkung dreht das Vorderrad<br />

zur Kurveninnenseite, mit der Folge, dass<br />

sich das Motorrad aufrichtet, wenn der<br />

Fahrer dieser Kraft nicht entgegenwirkt<br />

Gabelbrücke mit<br />

Lenkrohr<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 59


01 Bei einer Kurvenfahrt mit konstanter<br />

Geschwindigkeit muss das Hinterrad<br />

nur geringe Umfangskräfte übertragen<br />

(gelber Pfeil). Die Gewichtsverteilung<br />

bestimmt auch die in maximaler<br />

Schräglage wirkende Seitenkraft<br />

<strong>02</strong> Bei Geradeausfahrt<br />

wirkt die Gewichtskraft<br />

(grüner Pfeil) senkrecht<br />

auf die Reifenaufstandsfläche.<br />

Ein blockierendes<br />

Vorderrad<br />

lässt sich durch schnelles Lösen<br />

der Bremse abfangen 03 In Schräglage<br />

halten sich Fliehkraft, die durch den gefahrenen<br />

Kurvenradius entsteht (gelber<br />

Pfeil) und Gewichtskraft die Waage, das<br />

Motorrad bleibt stabil<br />

01 <strong>02</strong> 03<br />

Seitenkraft 45 %<br />

Reifenkontaktfläche<br />

vorne<br />

Seitenkraft 55 %<br />

Reifenkontaktfläche<br />

hinten<br />

Gewichtskraft<br />

15<br />

30<br />

50<br />

10 5<br />

2<br />

Zentrifugalkraft<br />

Gewichtskraft<br />

Fahrlinie (Radius)<br />

schmalen Reifen daherrollte. Mit dem<br />

Resultat, dass die nur etwa 110 Kilogramm<br />

leichten, aber 70 <strong>PS</strong> starken<br />

Zweitakter mit Vorliebe regelrecht in<br />

die Kurve hineingeschliddert sind, weil<br />

sich das Hinterrad daran machte, das<br />

Vorderrad außenrum zu überholen.<br />

Ein Vorgang, der nicht selten im traditionellen,<br />

aber sehr luftigen Highsider<br />

endete. Und warum baut man keine<br />

griffigen 190er-Vorderradreifen? Weil<br />

so ein fetter Pneu das Lenkverhalten<br />

komplett lahmlegen würde, Stichwort<br />

Aufstellmoment und Handlichkeit (siehe<br />

Skizze Seite 59).<br />

Wer in Schräglage abrupt zupackt,<br />

der fliegt<br />

Also muss man sich damit zufriedengeben,<br />

mit dem Vorderrad im Grenzbereich<br />

behutsam umzugehen und es<br />

nicht zu sehr zu strapazieren. Dies gilt<br />

vor allem dann, wenn der Reifen neben<br />

den Seitenkräften in Schräglage<br />

auch die sogenannten Umfangskräfte<br />

übertragen muss, die durch Beschleunigen<br />

(nur am Hinterrad) und durch<br />

Bremsen erzeugt werden. Deshalb<br />

gilt die goldene Regel für sicheres<br />

Bremsen erst recht in Schräglage: den<br />

Bremsdruck nicht abrupt, sondern<br />

langsam, aber konstant aufbauen, gemessen<br />

in etwa 0,5 bis einer Sekunde.<br />

Nur dann sorgt die stetige Verzögerung<br />

für die sogenannte dynamische<br />

Radlaständerung, die das Vorderrad<br />

mit bis zu 100 Prozent der gesamten<br />

Fahrzeugmasse auf den Asphalt pressen<br />

kann. Wird die Vorderradbremse<br />

abrupt angerissen, blockiert der Reifen<br />

schlagartig und verliert die Seitenwie<br />

auch die Umfangskraftübertragung.<br />

Die Folge: Das Motorrad verlässt<br />

den Kurvenradius, womit die Zentrifugalkräfte<br />

ihre stabilisierende Wirkung<br />

einstellen und das Motorrad mit eingeklapptem<br />

Vorderrad regelrecht umfällt<br />

(siehe Skizzen oben).<br />

Dieser Balanceakt wird durch ein<br />

ABS massiv entschärft. Nicht nur das<br />

neue Bosch-Kurven-ABS, auch alle modernen<br />

Antiblockiersysteme wirken in<br />

Schräglage. Lange nicht so fein in der<br />

Regelung und mit teilweise hartem Aufstellmoment,<br />

aber dennoch mit großer<br />

Sicherheit sturzfrei (siehe Diagramm<br />

Seite 61 unten). Bei einem vom ADAC<br />

anberaumten Test von zehn unter-<br />

Um ein ABS voll kurventauglich<br />

zu machen, müssen<br />

neben der Raddrehzahl<br />

(Zahnscheiben mit<br />

bis zu 60 Impulsen/U)<br />

auch die Schräglage, die<br />

Winkelgeschwindigkeit,<br />

der Federweg und die<br />

Beschleunigungen durch<br />

eine umfangreiche Sensorik<br />

erfasst werden<br />

60 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


04 Ein blockierendes Vorderrad<br />

kann keine Seitenkraft übertragen<br />

(gelb), die Zentrifugalkraft (hellroter<br />

Pfeil) bricht dadurch weg,<br />

die Gewichtskraft (grün) reißt das<br />

Motorrad nach unten<br />

04<br />

Zentrifugalkraft<br />

Gewichtskraft<br />

Fahrlinie (Radius)<br />

schiedlichen Maschinen gab es keine<br />

Stürze beim Bremsversuch in Schräglagen<br />

bis zu 35 Grad.<br />

Trotzdem ist der Schritt von KTM<br />

und BMW zum Bosch-Kurven-ABS ein<br />

enormer Sicherheitsgewinn. Denn das,<br />

was die Profitestfahrer sich manuell<br />

antrainierten (langsamer Druckaufbau,<br />

bewusstes Gegenlenken gegen das<br />

Aufstellmoment), regelt das Kurven-<br />

ABS von selbst. Erkennt die elektronische<br />

Sensorik eine bestimmte Schräglage,<br />

baut sich der Bremsdruck zuerst<br />

am Hinterrad auf, erst danach wird das<br />

Vorderrad ebenfalls durch einen sanften<br />

Bremsdruckaufbau verzögert. Dieser<br />

weiche Übergang reduziert zum einen<br />

das Aufstellmoment, zum anderen<br />

garantiert er eine ausreichend starke<br />

Radlaständerung auf die Front.<br />

Unglaublich, wie stark ein ABS<br />

in Schräglage verzögert<br />

Womit Schreckbremsungen in Schräglage<br />

tatsächlich ohne Sturz über die<br />

Bühne gehen. Doch noch wichtiger als<br />

die sturzfreie Notbremsung in konstanter<br />

Kurvenfahrt ist die Sicherheit beim<br />

Einlenken in Kurven oder einem erzwungenen<br />

Ausweichmanöver. In beiden<br />

Fällen lässt sich das Motorrad im<br />

Regelbereich des ABS und mit einer<br />

Verzögerung von bis zu 9 m/s² – das<br />

entspricht einem sehr gekonnten, ohne<br />

ABS durchgeführten Bremsmanöver –<br />

in eine Kurvenbahn mit Ausweichmanöver<br />

zwingen. Bis zu 22 Grad Schräglage<br />

bei fast maximaler Verzögerung<br />

wurden mit einer KTM 1190 Adventure<br />

gemessen, die bedingt durch den breiten<br />

Lenker und das neutrale 19-Zoll-<br />

Vorderrad für dieses Manöver relativ<br />

wenig Lenkkraft vom Fahrer fordert.<br />

Mit der BMW S 1000 HP4 waren<br />

rund 18 Grad Schräglage möglich, allerdings<br />

mit ruppiger Stabilität durch<br />

das teilweise abhebende Hinterrad und<br />

ein widerspenstiges Aufstellmoment.<br />

Dennoch, diese aktive Sicherheit bei<br />

Notbremsungen und Ausweichmanövern<br />

konnte bislang kein ABS leisten.<br />

Allerdings, und da sind sich die <strong>PS</strong>-<br />

Tester einig, nutzt das beste ABS nichts,<br />

wenn der Fahrer dieses Potenzial nicht<br />

rigoros nutzt. Dazu gehört ein praktisches<br />

Training, in dem dieser Grenz<br />

bereich so lange geübt wird, bis dieser<br />

Notfall auf der „Festplatte“ eingebrannt<br />

ist und bei Bedarf in Sekundenbruchteilen<br />

abgerufen werden kann.<br />

Nur wer mit ABS trainiert, kann<br />

es im Notfall auch nutzen<br />

Denn wie viel Überwindung es kostet,<br />

in voller Schräglage in die Eisen zu<br />

greifen, zeigte sich bei den mit 2D-Datarecording<br />

aufgezeichneten Testfahrten.<br />

Obwohl die Profitester auf einer<br />

übersichtlichen Kreisbahn zigmal dieses<br />

Manöver üben konnten, wurde<br />

bei einer Wiederholung auf kurvigen<br />

Landstraßen ein deutlich sanfterer und<br />

vorsichtigerer Umgang mit der Vorderradbremse<br />

in Schräglage verzeichnet.<br />

Fazit dieses Tests am Grenzbereich:<br />

Die Einführung des Kurven-ABS ist<br />

uneingeschränkt zu begrüßen, nützt<br />

jedoch in der Praxis wenig, wenn die<br />

Kundschaft nicht intensiv und professionell<br />

mit diesem Grenzbereich vertraut<br />

gemacht wird. Industrie, Verbände<br />

und Händler sind deshalb gefordert,<br />

um den Motorradfahrern den Schreck<br />

vor der Schräglage zu nehmen.<br />

01 Aufzeichnung eines konventionellen<br />

ABS, das den Unterschied<br />

zwischen Radgeschwindigkeit (grün)<br />

und echtem Kurvenspeed (rotes<br />

G<strong>PS</strong>-Signal) durch den kleineren Abrollumfang<br />

nicht erkennt <strong>02</strong> Erhöhte<br />

Schlupfspitze in Schräglage (gelb)<br />

ohne Blockierneigung. 03 Für den<br />

Fahrer spürbarer, länger anhaltender<br />

Schlupf am Vorderrad, aber auch<br />

hier ohne Blockade. 04 Erst wenn<br />

das Motorrad ohne Schräglage fährt,<br />

sind G<strong>PS</strong>-Speed und Raddrehzahl<br />

nahezu identisch. Eine exakter Abgleich<br />

zwischen Vorder- und Hinterraddrehzahl<br />

ist jedoch für ein ABS<br />

zwingend. Dies gelingt nur mittels<br />

eines Schräglagensensors und<br />

des im ABS-Rechner hinterlegten<br />

dynamischen Reifendurchmessers<br />

01 04<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 61


LESERPOST<br />

OLD SCHOOL<br />

Zu günstigem Racing, <strong>PS</strong> 11/2014<br />

Ihr schreibt über bezahlbaren Motorsport.<br />

Im Bereich Classic Racing hätte<br />

ich noch eine Alternative. Bei der Deutschen<br />

Historischen Motorradmeisterschaft<br />

werden Motorräder bis 1993,<br />

unterteilt in verschiedene Klassen, auf<br />

acht verschiedenen Rennstrecken mit<br />

je zwei Läufen bewegt. Hierbei geht es<br />

um die Gleichmäßigkeit, so haben auch<br />

mal nicht ganz so Schnelle die Chance,<br />

vorne mitzufahren. Ich fahre mit meiner<br />

Katana und bin vom familiären Umgang<br />

in der Meisterschaft begeistert.<br />

Michael Schäfer per E-Mail<br />

TUNERGP<br />

Zum Umzug an den Sachsenring<br />

Ich habe eine Frage zum TunerGP <strong>2015</strong>.<br />

Auf dem Sachsenring sind ja ziemlich<br />

enge Richtlinien vorgegeben, was ein<br />

Motorrad haben bzw. nicht haben darf,<br />

z.B. nur Original-Auspuff, -Airbox und<br />

-Luftfilter. Stellt das beim TunerGP nicht<br />

ein Problem mit dem Befahren der Strecke<br />

dar, da das ja so ziemlich die ersten<br />

Maßnahmen eines Tunings betrifft,<br />

oder gibt es für dieses Event dann eine<br />

Sonderregelung?<br />

Tobias Lang per E-Mail<br />

Foto: privat<br />

Leser Ronald Jilg schickte ein<br />

<strong>PS</strong>-Lob und gute Wünsche<br />

für die neue Saison mit ein<br />

paar Bildern seines Schätzchens,<br />

einer Bimota DB2. Grüße<br />

zurück aus der Redaktion<br />

Die <strong>PS</strong>-Testcrew bekommt beim<br />

TunerGP am Sachsenring einen eigenen<br />

Turn. Da wir nicht mit allen<br />

Tuning-Bikes gleichzeitig rausfahren<br />

können, ist die Lärmbelastung<br />

entsprechend nicht so hoch. Das<br />

gibt uns einige Freiheiten. Trotzdem<br />

fahren wir die Tuning-Bikes<br />

mit db-Eater, auch wenn es nicht<br />

die Originalanlage ist. Die vom<br />

Tuner montierte Anlage soll seriennahe<br />

Lautstärke haben. Auf dem<br />

Prüfstand messen wir allerdings<br />

die volle Leistung des Motorrads<br />

bei offenem Auspuff. Für die Teilnehmer<br />

am Renntraining gelten<br />

die üblichen Bestimmungen des<br />

Sachsenrings, das heißt Serienanlagen<br />

sind Pflicht. <br />

Die Red.<br />

LOB UND SCHELTE<br />

Zu Zonkos Attacke<br />

Ihr macht seit Jahren so ein geiles Blatt<br />

und dann das. Jeder Artikel von Zonko<br />

nimmt mehr als zehn Prozent vom Heft<br />

ein. Rod – das war super zu lesen.<br />

Mat Oxley ist genial. Zonko bemüht sich<br />

krampfhaft, toll zu lesen zu sein. Und<br />

dann die lächerliche Pfeife. Nur noch<br />

lächerlich ('ne Harley im vorletzten<br />

Heft, das ist nicht mal mehr witzig).<br />

Michael Wortberg per E-Mail<br />

Michael Schäfer fährt mit einer Katana bei der DHM (www.vfv-historik-motorrad.<br />

de) über die Rennstrecke. Da geht es um Gleichmäßigkeit statt top Rundenzeiten<br />

Das Januar-Heft ist ein apokalyptischer<br />

Racestart in das neue Jahr, sodass ich<br />

nur zwei Dinge aus dem Überdruckventil<br />

hauen möchte. 1. Die Sprache von<br />

Herrn Zonko kennt jeder Echte seit<br />

Jahren. Verkrampft ist es also, dass er<br />

sich nun in <strong>PS</strong> ständig erklärt. Entweder<br />

deutsch oder zonkisch! Und was für<br />

tote Böcke er schöntestet...weia. 2. Wer<br />

Frauen unter den Rock fotografiert und<br />

so was veröffentlicht, ist so verklemmt,<br />

echt mikrophallisch. Lassen!<br />

Olaf Schulte per E-Mail<br />

FRAUENFEINDLICH<br />

Zum GP-Sonderteil, Heft 01/<strong>2015</strong><br />

Ich habe meinem Sohn (13) ein <strong>PS</strong>-Abo<br />

geschenkt und weiß, er wird sich riesig<br />

freuen. Die ganze Familie schätzt die<br />

Qualität der Zeitschrift. Als ich die<br />

jüngste Ausgabe bekommen habe, war<br />

ich sehr enttäuscht. Es gab einen Frauenkalender,<br />

der in den Müll wanderte<br />

und eine Kurzreportage von einem GP-<br />

Rennen, die nur aus erniedrigenden<br />

Frauenbildern bestand. Ich finde es<br />

schade, dass ein Fachblatt wie <strong>PS</strong> auf<br />

so ein erniedrigendes Niveau fällt.<br />

Mari-Angeles Pinero per E-Mail<br />

Wir bitten alle, deren Gefühle wir<br />

verletzt haben, um Verzeihung. Der<br />

Kalender sollte aber genau das<br />

nicht tun, weshalb wir auf nackte<br />

oder halbnackte Frauen verzichtet<br />

haben, wie man das üblicherweise<br />

von Motorrad-Kalendern kennt.<br />

In den Reportagen kamen keine<br />

erniedrigenden Frauenbilder vor.<br />

Auf dem einseitigen Subtitel zum<br />

Sonderthema „GP-Hintergrund“<br />

allerdings waren knapp bekleidete<br />

Gridgirls und eine Stripperin als<br />

Teil der Rennen wie etwa dem<br />

Sachsenring-GP zu sehen. Da diese<br />

zur Rennszene gehören wie Benzin<br />

und Reifen, haben wir uns diesen<br />

Aufmacher erlaubt. Ansonsten<br />

aber liegt unser Fokus klar auf Motorrädern<br />

– worauf Sie sich auch<br />

weiter verlassen können. Die Red.<br />

LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />

Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin


Der große MOTORRAD-Markt<br />

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SERVICE<br />

ALLES<br />

Fotos: mps-Fotostudio, Hersteller<br />

FRISCH<br />

Nicht nur die neuen Bikes versprechen<br />

dieses Jahr Spannung pur. Auch<br />

beim Zubehör erwarten Sportfahrer<br />

interessante Neuheiten. Hier ein Auszug<br />

aus den Abteilungen Technik, Reifen<br />

und Bekleidung.<br />

Text: Stefan Glück, Volkmar Jacob<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 69


FUSSGOLD<br />

Wer wirklich schnell fahren will, muss<br />

sich auf dem Bike absolut wohlfühlen,<br />

und dazu gehört die passende Sitzposition.<br />

Die meisten Fußrastenanlagen<br />

sind nicht oder nur wenig an die individuellen<br />

Bedürfnisse anzupassen. Um<br />

diesem Problem Herr zu werden gibt<br />

es zwar nichts von Ratiopharm, aber<br />

Gilles Tooling, die luxemburgischen<br />

Meister der CNC- Programmierung,<br />

haben da ganz was Feines und Neues<br />

im Programm. µ2 heißt die vielfach<br />

verstellbare, CNC-gefräste Alu-Fußstütze,<br />

die für die wichtigsten Supersportler<br />

erhältlich ist. Leider nicht auf<br />

Rezept, sodass der Preis von ca. 600<br />

Euro doch Kopfweh bereiten kann.<br />

Infos: www.gillestooling.com<br />

TECHNIK<br />

ZEIT DER ZARD-<br />

LICHKEIT<br />

RUHE ADE<br />

Früher konnte man auf einer Motorradtour<br />

den ganzen Tag mit den Kumpels<br />

unterwegs sein, die Konversation<br />

des Tages bestand aus fünf Sätzen und<br />

alle waren zufrieden. Und alles war<br />

gesagt. Doch dann hat der liebe Gott<br />

die Menschheit zuerst das Mikrofon<br />

und dann Bluetooth erfinden lassen,<br />

und vorbei war die traute Zweisamkeit<br />

von Motor- und Windgeräuschen unter<br />

dem Helm. Wer aber auch unterwegs<br />

die gesamte Bandbreite moderner<br />

Kommunikation wie reden mit Kollegen,<br />

lauschen von MP3-Dateien und<br />

ganz wichtig telefonieren mit dem<br />

Smartphone braucht, der sollte sich<br />

das brandneue Sena 20 S mal genauer<br />

anschauen. Preis und Importeur stehen<br />

noch nicht fest. www.sena.com<br />

Während Mädels wohl eher dem Filmdrama<br />

aus den 1980er-Jahren zugetan<br />

sind, erfreuen sich Buben an den<br />

formschönen, edel gestählten Rohrwerken<br />

der im Motorradbereich noch<br />

jungen Marke Zard. In Deutschland<br />

wird sie von der nicht unbekannten<br />

Marke BOS betreut. Im Programm befinden<br />

sich Slip-on- sowie Komplett-<br />

Auspuffanlagen unter anderem für<br />

BMW R nineT, GS 1200, Suzuki V-<br />

Strom 1000, Triumph Tiger 1200, Ducati<br />

Monster und Hypermotard 821.<br />

Preis für BMW R nineT: ab 839 Euro.<br />

Infos: www.Zardauspuff.de<br />

FÖHNE WELT<br />

Die Erkenntnis, dass Motorsporttreibende<br />

zur Transpiration auch<br />

und gerade unter dem Helm neigen,<br />

ist ebenso wenig neu wie die Erfindung<br />

eines sinnvollen Gegenmittels, den<br />

Helmtrockner. Nun ist kein Produkt so<br />

gut, dass es nicht noch weiter verbessert<br />

werden könnte, dachte man sich<br />

bei der US-Firma Shock Doctor, die ihr<br />

Geld üblicherweise mit Schutzkleidung<br />

für die Aktiven der amerikanischen<br />

Massensportarten wie Foot-, Baseund<br />

Basketball sowie Eishockey verdient.<br />

Der Gag dieses Helmtrockners<br />

ist neben einer Zeitschaltuhr ein Knopf<br />

für die Aktivierung von Ozon-Zusatz.<br />

Eine Funktionserklärung<br />

konnte die Redaktion<br />

ebenso wenig finden wie<br />

eine Wirkung feststellen.<br />

UVP 139 Euro.<br />

Kontakt:<br />

www.racefoxx.com<br />

70 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


CAM SHOT<br />

Ein kleiner Buchstabentausch beschreibt<br />

anstelle einer nicht unbedingt<br />

ästhetischen Spielart des horizontalen<br />

Erwachsenensports ein sich immer<br />

weiter verbreitendes anderes Hobby:<br />

die filmische Begleitung von Motorrad-<br />

Fahrten. Im Unterschied zur sattsam<br />

bekannten GoPro kann mit der Sena-<br />

Kamera, die mit umfangreichem Zubehör<br />

und Haltern ausgeliefert wird, das<br />

Gefilmte sofort via Bluetooth besprochen,<br />

erklärt oder kommentiert werden.<br />

Importeur und Preis standen bei<br />

Redaktionsschluss noch nicht fest. <strong>PS</strong><br />

bleibt aber dran und wird berichten.<br />

Bis dahin gibt es Infos unter<br />

www.sena.com<br />

WISSEN IST MACHT<br />

Nix Wissen macht nix!? In Rennsportlerkreisen<br />

gilt diese Binsenweisheit<br />

eher nicht. Wer ganz genau wissen<br />

will, wo er auf dem Kringel Zeit liegen<br />

lässt oder vielleicht sogar holt, sollte<br />

sich dieses unscheinbare Kästchen<br />

einmal näher ansehen. Dank einer<br />

Frequenz von 50 Hz misst das Gerät<br />

Zeiten auf 1/100 s genau, die Bedienung<br />

erfolgt über Touchscreen. Das<br />

START next erkennt Rennstrecken<br />

weltweit und zeichnet Geschwindigkeits-<br />

sowie Beschleunigungsdaten<br />

auf. Entsprechendes Zubehör vorausgesetzt,<br />

kann es auf bis zu 24 Kanälen<br />

verschiedene Daten aufzeichnen und<br />

grafisch darstellen. Bei Sportlern wie<br />

S 1000 RR, Panigale, ZX-10R sowie<br />

diversen MV Agusta-Modellen gibt es<br />

Schnittstellen zur Bordelektronik.<br />

Doch bedenke: Je mehr du weißt, desto<br />

weniger Ausreden hast du, wenn es<br />

mal wieder nicht mit dem Rundenrekord<br />

klappt. Preis ab 389 Euro.<br />

Infos: www.mirconsystems.de<br />

TOLLE TÜTEN<br />

Die slowenische Auspuffschmiede Akrapovic<br />

schreibt eine Erfolgsgeschichte<br />

ohnegleichen. Seit 2000 konnten die<br />

(welt)meisterlichen Rohrbieger nach<br />

eigenen Angaben über 90 WM-Titel<br />

einfahren helfen. Auch das Modellprogramm<br />

für die Straße wächst und gedeiht.<br />

Mittlerweile zieren die Rohrwerke<br />

auch Cruiser und sogar Roller. Für<br />

<strong>PS</strong> aber deutlich interessanter sind die<br />

Titan-Kunstwerke für Supersportler.<br />

Neu in diesem Jahr sind unter anderem<br />

eine Titan-Komplettanlage für die<br />

Ducati Panigale sowie ein Slip-on-Topf<br />

für Hondas Fireblade (SC59).<br />

Mehr Infos unter www.akrapovic.com<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 71


REIFEN<br />

BATTLAX RS 10<br />

ADVENTURE<br />

A 40<br />

Bridgestone erweitert seine Abenteuer-Palette<br />

um den Adventure A 40. Der<br />

neue Reifen zielt auf das beliebte Segment<br />

der Reiseenduros, die überwiegend<br />

auf der Straße bewegt werden.<br />

Bisher bediente diese Gruppe ausschließlich<br />

der Battle Wing. Ein besseres<br />

Handling auf trockener Straße und<br />

mehr Grip im Nassen zeichnen den<br />

Adventure A 40 laut Hersteller aus. Zunächst<br />

kommt der Gummi in den Größen<br />

110/80 R 19 und 150/70 R 17. Später<br />

im Jahr wird er um die Dimensionen<br />

120/70 R 19 und 170/60 R 17 ergänzt.<br />

Kontakt: www.bridgestone.de/motor<br />

rad-reifen<br />

Als Nachfolger der Sportpelle RS 003<br />

backen die Japaner seit diesem Jahr<br />

den RS 10 (großes Foto). Wie sein<br />

Vorgänger deckt der Racing Street 10<br />

einen weiten Einsatzbereich ab und<br />

gestattet außer sportlichen Landstraßen-Ritten<br />

auch gelegentliche Ausflüge<br />

auf die Rennstrecke. Der komplett<br />

neu entwickelte Reifen ist ab Januar in<br />

den Größen 120/70 ZR 17 und 190/55<br />

ZR 17 sowie 200/55 ZR 17 erhältlich.<br />

Kontakt: www.bridgestone.de/mo<br />

torrad-reifen<br />

SPORT TOURING<br />

T 30 EVO<br />

Für mehr Nasshaftung überarbeitete<br />

Bridgestone den Tourenreifen T 30 und<br />

erweiterte seinen Namen um den Zusatz<br />

„Evo“. Neue Gummimischungen<br />

für Vorder- und Hinterreifen und ein<br />

neu gestaltetes Profil sollen die Performance<br />

bei Nässe laut Hersteller um<br />

bis zu 20 Prozent steigern. Der T 30<br />

Evo steht ab Februar in den Größen<br />

120/70 ZR 17 und 180/55 ZR 17 sowie<br />

160/60 ZR 17 bei den Händlern.<br />

Kontakt: www.bridgestone.de/motor<br />

rad-reifen<br />

BRIDGESTONE<br />

72 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


SCORPION<br />

TRAIL 2<br />

Wie sein Vorgänger wurde der Scorpion<br />

Trail 2 für leistungsstarke Multi-<br />

Tools à la BMW GS konzipiert. Hauptsächlich<br />

für den Asphaltbetrieb ausgerichtet,<br />

soll der Trail 2 auch gemäßigte<br />

Offroad-Einlagen meistern. Außer für<br />

gängige Enduro-Dimensionen gibt’s<br />

den Trail 2 auch in fetten 190/55-17.<br />

Neu an dem Reifen: Die „Bi-<br />

Compound“-Mischung (zwei unterschiedliche<br />

Gummimischungen)<br />

kommt nun bei allen Hinterrad-Dimensionen<br />

zum Einsatz.<br />

Kontakt: www.pirelli.com<br />

TKC 70<br />

In den Continental TKC 70 flossen sowohl<br />

Erfahrungen vom Kult-Grobstöller<br />

TKC 80 als auch vom überwiegend<br />

auf der Straße eingesetzten Trail Attack<br />

2. Conti sieht den Einsatzbereich<br />

des TKC 70 zu 60 Prozent auf Asphalt<br />

und zu 40 Prozent im Gelände. Außerdem<br />

bringt Conti mit dem „Track“ einen<br />

Slick für (Hobby-) Racer. Der Reifen<br />

ist so neu, dass noch keine Fotos<br />

von ihm existieren. Den Track wird es<br />

in vier Mischungen geben, und er soll<br />

Anfang des Jahres lieferbar sein.<br />

Kontakt: www.conti-moto.com<br />

CONTINENTAL<br />

PIRELLI<br />

RACETEC RR<br />

Heiß ersehnt und lange erwartet:<br />

Nach sechs Jahren rollt Metzeler endlich<br />

den Nachfolger der namhaften<br />

Sportpelle „Racetec Interact“ an den<br />

Start. Anders als bei diesem sind beim<br />

„RR“ alle drei Mischungen – K1 (soft),<br />

K2 (medium), K3 (hart) – für öffentliche<br />

Straßen zugelassen. Außerdem<br />

neu: Am Hinterreifen arbeitet Metzeler<br />

nun mit zwei Mischungen, der Vorgänger<br />

musste mit einer auskommen.<br />

Die Pelle gibt’s in allen gängigen<br />

Sportlergrößen und steht ab diesem<br />

Monat beim freundlichen Händler.<br />

Kontakt: www.metzeler.com<br />

SPORTEC<br />

KLASSIK<br />

Als Antwort auf die beliebten und<br />

modernen Youngtimer-Reifen von<br />

Bridgestone und Conti wirft Metzeler<br />

den Sportec Klassik in den Ring. Die<br />

Marke mit dem Elefanten hatte zwar<br />

schon immer ein Faible für Oldies, verlor<br />

aber in den letzten Jahren etwas<br />

den Anschluss an die Konkurrenz. Der<br />

brandneue Sportec Klassik soll das<br />

nun ändern und Fans der angesagten<br />

Vintage-Bikes bedienen. Ab dem Frühjahr<br />

sind die dünnen Gummiringe in<br />

verschiedenen Größen verfügbar.<br />

www.metzeler.com<br />

METZELER<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 73


BÜSE JARAMA<br />

Die Jarama-Kombi besteht aus 1,2 bis<br />

1,4 Millimeter starkem Rindsleder. An<br />

der Außenseite von Schultern und Ellbogen<br />

stecken Kappen mit Metalleinsätzen.<br />

Weitere Goodies: zwei Innentaschen,<br />

Weitenverstellung an der Wade<br />

per Reißverschluss, Rückenhöcker und<br />

reflektierende Elemente. An den<br />

Schultern, Ellbogen und Knien stecken<br />

SAS-TEC-Protektoren, Hüft- und Knieprotektoren<br />

sind durch Produkte dieses<br />

Herstellers austauschbar. Die<br />

Jarama gibt‘s auch als Zweiteiler.<br />

Farben: Schwarz/Weiß, Schwarz/<br />

Weiß/Neongelb, Schwarz/Weiß/Grün,<br />

Schwarz/Weiß/Rot<br />

Größen: 48 bis 58<br />

Preis: 699,95 Euro<br />

Kontakt: www.buese.com<br />

IXS WAKEFIELD<br />

Wie in dieser Preisklasse üblich, arbeitet<br />

IXS bei der Wakefield mit Rindsleder.<br />

An Armen, Beinen, Brust und<br />

Rücken ist das Leder großflächig perforiert.<br />

Das Innenfutter aus Polyester<br />

ist gegen ein Baumwoll-Pendant austauschbar<br />

(beide mit Innentasche).<br />

Weitere Besonderheiten: Die Reißverschlüsse<br />

an den Ärmelstulpen arretieren<br />

automatisch, und den Schulterbereich<br />

schützen zusätzliche, außenliegende<br />

Kunststoffschalen. Wie bei den<br />

meisten Rennkombis sitzt auch an der<br />

Wakefield ein Höcker.<br />

Farben: Weiß/Schwarz, Schwarz/Weiß<br />

Größen: 40 bis 64 und 98 bis 110<br />

Preis: 699,90 Euro<br />

Kontakt: www.ixs.de<br />

REV‘IT REPLICA<br />

Laut dem niederländischen Hersteller<br />

Rev‘it steckt in seinem Einteiler „Replica“<br />

reichlich MotoGP-Erfahrung.<br />

In der teilperforierten Rindslederhaut<br />

sitzen Zweikomponenten-Hartschalen<br />

kombiniert mit CE-geprüften Protektoren.<br />

Knie- und Schulterprotektoren<br />

sind individuell einstellbar. Der Höcker<br />

kann mit einem Trinksack<br />

nachgerüstet werden. Besonderheit:<br />

auswechselbare Grip-Flächen an<br />

der Innenseite der Knie.<br />

Farben: Schwarz/Rot, Schwarz/<br />

Neongelb, Weiß/Rot<br />

Größen: 44 bis 56<br />

Preis: 899,99 Euro<br />

Kontakt: www.revit.eu<br />

BEKLEIDUNG<br />

74 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


SPIDI TRACK<br />

WIND REPLI-<br />

CA EVO<br />

Der Einteiler „Track Wind Replica Evo“<br />

von Spidi besteht aus perforiertem 1,2<br />

bis 1,3 Millimeter dickem Rindsleder.<br />

Herausnehmbares Mesh-Innenfutter,<br />

Protektoren an Schultern, Hüfte, Knien<br />

und Brust gehören ebenso zur<br />

Grundausstattung wie austauschbare<br />

Ellbogen-Schleifer (Foto<br />

oben rechts). Optional liefern die<br />

Italiener einen Flüssigkeitsbehälter<br />

mit Trinkschlauch, der im Höcker<br />

untergebracht wird.<br />

Farben: Schwarz/Weiß/Rot<br />

Größen: 46 bis 58<br />

Preis: ab 1299,90 Euro<br />

Kontakt: www.spidi.com,<br />

deutschland@spidi.com<br />

WACO W 142<br />

Rindsleder aus Österreich, Kevlar-<br />

Einsätze aus der Schweiz, Protektoren<br />

aus Schwaben: Der Waco-Einteiler W<br />

142 ist ein echter Dreiländer-Artikel.<br />

Am Rücken der ausschließlich nach<br />

Maß gefertigten Kombi befindet sich<br />

ein großer Höcker und an Schultern,<br />

Ellbogen und Knien stecken Kunststoffschleifer.<br />

Der Vorderteil der<br />

Racing-Haut ist leicht perforiert.<br />

Farben: freie Farbwahl oder<br />

kundeneigenes Design<br />

Größen: Maßanfertigung<br />

Preis: ab 1400 Euro<br />

Kontakt: www.waco-derlederschneider.de<br />

REV‘IT<br />

SHIELD H2O<br />

Die atmungsaktive und wasserdichte<br />

Textiljacke „Shield H2O“ bietet für heiße<br />

Tage Belüftungs-Reißverschlüsse<br />

an den Unterarmen und am Rücken.<br />

Bei kühleren Temperaturen hält den<br />

Piloten dagegen ein (herausnehmbares)<br />

Thermofutter warm. „Flexiform<br />

CE-Protektoren“ schützen Schultern<br />

und Ellbogen, ein Rückenprotektor<br />

kann eingefügt werden. Dank zahlreicher<br />

Einstellmöglichkeiten an Hüfte,<br />

Kragen, Oberarmen und Bündchen<br />

kann man die sportlich geschnittene<br />

Jacke individuell anpassen. Weitere<br />

Ausstattungsmerkmale: doppelter<br />

Frontreißverschluss, Verbindungsreißverschluss<br />

zur Hose, Gürtelschlaufe,<br />

Außen- und Innentaschen, reflektierende<br />

Logos an Ellbogen und Rücken.<br />

Farben: Schwarz, Schwarz/Neongelb,<br />

Schwarz/Orange, Schwarz/Weiß,<br />

Schwarz/Rot<br />

Größen: S bis XXL<br />

Preis: 219,99 Euro<br />

Kontakt: www.revit.eu<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 75


BEKLEIDUNG<br />

SPIDI<br />

CARBO TRACK<br />

REPLICA<br />

Der Rennhandschuh „Carbo Track<br />

Replica“ vom italienischen Hersteller<br />

Spidi besteht aus 0,8 Millimeter dickem<br />

Vollnarbenleder und verfügt über<br />

großflächige, segmentierte Protektoren<br />

an Stulpe, Handkante und kleinem<br />

Finger. Verstärkungen an den Handflächen<br />

bieten zusätzlichen Schutz des<br />

teilperforierten Handschuhs, ebenso<br />

wie das abriebfeste Innenfutter. Den<br />

Handrücken schützen Kohlefaser-Aufsätze.<br />

Der Italiener Andrea Dovizioso<br />

fährt dieses Design in der MotoGP.<br />

Farbe: Weiß<br />

Größen: S bis XXL<br />

Preis: 249,00 Euro<br />

Kontakt: www.spidi.com,<br />

deutschland@spidi.com<br />

VANUCCI SPEED<br />

PROFI IV<br />

Der Racing-Handschuh besteht aus<br />

Känguru-Leder. Da dieses sehr strapazierfähig<br />

ist, kann dünnes Material<br />

verwendet werden – gut für das Griffgefühl.<br />

Knöchel und Handkante sind<br />

mit einer Titanschale respektive einer<br />

Hartschale zusätzlich geschützt. An<br />

den Innenflächen ist der Handschuh<br />

teils gepolstert und mit abriebfestem<br />

„Super Fabric“ ausgestattet. Der<br />

Speed Profi IV ist ab Mitte März erhältlich.<br />

Farben: Schwarz, Weiß/Schwarz,<br />

Weiß/Schwarz/Rot<br />

Größen: S bis XXL<br />

Preis: 199,95 Euro<br />

Kontakt: www.louis.de<br />

ALPINESTARS GP-R<br />

Die Lederjacke besteht aus 1,3 Millimeter<br />

dickem Rindsleder und ist mit<br />

Protektoren an Ellbogen und Schultern<br />

ausgestattet. Dazu bietet sie Taschen<br />

für optional erhältliche Brust- und Rückenprotektoren.<br />

Die GP-R ist überwiegend<br />

unperforiert, lediglich an den<br />

Oberarmen sitzen kleine, gelochte Belüftungsflächen.<br />

Weitere Ausstattung:<br />

Außentaschen mit Reißverschluss,<br />

wasserfeste Innentasche, Verbindungsreißverschluss<br />

für Hosen.<br />

Farben: Schwarz/Weiß, Schwarz/<br />

Weiß/Rot, Schwarz/Weiß/Neongelb<br />

Größen: 46 bis 60<br />

Preis: 449,00 Euro<br />

Kontakt: www.alpinestars.com<br />

76 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


JEDE LEGENDE<br />

HAT EINEN<br />

ANFANG<br />

Das neue Magazin für Motorrad<br />

und Leidenschaft. Jetzt im Handel.<br />

Mehr unter fuel-online.de.<br />

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BEKLEIDUNG<br />

DAYTONA AC PRO<br />

VANUCCI<br />

RV5 PRO<br />

Der Racingstiefel aus der Kunstfaser<br />

„Microfiber“ sieht oberwichtig aus und<br />

hat einige interessante Details: flexibles<br />

Gelenksystem an den Seiten, das<br />

ein Verdrehen des Fußes verhindern<br />

soll, Zahnriemen zur Weiteneinstellung<br />

an den Waden, auswechselbarer<br />

Schleifschutz aus Metall am Vorderfuß,<br />

auswechselbarer Kunststoffschutz und<br />

Lüftungsöffnungen an den Fersen, herausnehmbare<br />

Einlegesohle. Den RV5<br />

Pro gibt‘s gegen zehn Euro Aufpreis<br />

(259,95 Euro) auch als „Air“-Version<br />

mit perforiertem Obermaterial.<br />

Farben: Schwarz, Schwarz/Weiß<br />

Größen: 40 bis 47<br />

Preis: 249,95 Euro<br />

Kontakt: www.louis.de<br />

Der „AC Pro“ (großes Foto) ist ein<br />

sportlicher, halbhoher Stiefel mit auswechselbarem<br />

Titan-Schleifschutz.<br />

Außenmaterial: Mix aus Glattleder und<br />

perforiertem Leder. Beidseitiger Knöchelschutz,<br />

rutschfeste Gummisohle,<br />

Schnürsenkel plus Klettverschluss<br />

sowie eine Anziehhilfe in Form einer<br />

Schlaufe am hinteren Schacht vervollständigen<br />

die wichtigsten Features des<br />

AC Pro. Der AC4 WD (kleines Foto,<br />

149,95 Euro, verschiedene Farben) ist<br />

die bequemere Variante, bietet allerdings<br />

auch weniger Schutz.<br />

Farbe: Schwarz-titan<br />

Größen: 36 bis 49<br />

Preis: 179,95 Euro<br />

Kontakt: www.daytona.de<br />

78 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


SAS-TEC-<br />

PROTEKTOREN<br />

Mit zwei neuen Protektoren erweitert<br />

der Premium-Hersteller SAS-TEC seine<br />

Produktpalette. Die einzelnen Segmente<br />

des Hüftprotektors „SC-1/74“<br />

(Foto ganz oben) zeigen beim Tragen<br />

nach innen und sollen eine gute Belüftung<br />

und hohen Tragekomfort bieten.<br />

Neu im Programm ist außerdem der<br />

„SP-T Steißbeinschutz“ (unteres Foto).<br />

Außer dem Steiß schützt der Protektor<br />

auch die Knochen des Beckenkamms.<br />

Der SP-T wird wahlweise in Taschen<br />

geschoben oder angenäht.<br />

Hüftprotektor, Länge/Breite/Höhe:<br />

222 mm/140 mm/12 mm, Gewicht:<br />

zirka 70 Gramm<br />

SP-T, Länge/Breite/Höhe:<br />

175 mm/220 mm/13 mm, Gewicht:<br />

zirka 48 Gramm<br />

Kontakt: www.tommys-fundgrube.de<br />

AIRSPLINE ACP1<br />

Der süddeutsche Hersteller Airspline<br />

entwickelte für seine Kombis einen<br />

neuartigen Brustprotektor. Der zweiteilige<br />

Schutz wird in spezielle Taschen<br />

gesteckt und mittels „Puzzle-<br />

Lock“-System zusammengefügt. Danach<br />

wird die Kombi wie üblich mit<br />

dem Reißverschluss geschlossen. Der<br />

Protektor besteht aus flexiblem, visco-elastischem<br />

Schaum und deckt die<br />

wichtigsten Bereiche von Herz, Brustbein<br />

und oberer Lunge ab. Der „ACP1“<br />

steckt ab Ende Februar serienmäßig<br />

in allen Airspline-Kombis ab 700 Euro<br />

und ist Bestandteil der „Upgrade<br />

Packages für Protektoren“.<br />

Kontakt: www.airspline.de<br />

SHARK<br />

SKWAL<br />

Zwar ist der „Skwal“ keine reine Sportmütze,<br />

trotzdem stellen wir ihn in dieser<br />

Auswahl vor. Grund: Als einziger<br />

Helm überhaupt besitzt er LED-Leuchten.<br />

Die drei LED-Elemente werden<br />

von Akkus gespeist und leuchten an<br />

Vorder- und Rückseite grün, was die<br />

Aufmerksamkeit des Publikums vor allem<br />

bei Nacht garantiert. Der Skwal<br />

besitzt zudem eine integrierte Sonnenblende<br />

und ist für das hauseigene<br />

Kommunikations-System vorbereitet.<br />

Farbe: uni Schwarz, uni Weiß,<br />

verschiedene Farbdekors<br />

Größen: XS bis XL<br />

Preis: 229,95 Euro<br />

Kontakt: www.shark-helmets.com<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 79


Die europaweit größte Vereinigung von ak<br />

TERMINE FREIES FAHREN<br />

Das ‚Hugo Emde Freie Fahren’ erfreut sich bei DSK-Mitgliedern<br />

einer immer wachsenden Beliebtheit. Im kommenden<br />

Jahr stehen mindestens zwölf Termine im Kalender. Gefahren<br />

wird in Deutschland und dem benachbarten Ausland,<br />

denn nach dem großen Erfolg in diesem Jahr stehen <strong>2015</strong><br />

auch wieder Spa-Francorchamps in Belgien und Zandvoort<br />

in den Niederlanden auf dem Plan.<br />

Hockenheimring / GP-Kurs ..........................07. März <strong>2015</strong><br />

Spa-Francorchamps .....................................23. März <strong>2015</strong><br />

Nürburgring Nordschleife ............................ 09. April <strong>2015</strong><br />

Bilster Berg Drive Resort .............................. 20. April <strong>2015</strong><br />

etropolis Arena Oschersleben ........................04. Mai <strong>2015</strong><br />

Papenburg ................................................... 01. Juni <strong>2015</strong><br />

Circuit Park Zandvoort ................................. 15. Juni <strong>2015</strong><br />

Bilster Berg Drive Resort .................................27. Juli <strong>2015</strong><br />

Circuit Park Zandvoort ............................ 24. August <strong>2015</strong><br />

etropolis Arena Oschersleben .................12. Oktober <strong>2015</strong><br />

Nürburgring Nordschleife .......................23. Oktober <strong>2015</strong><br />

Hockenheimring / GP-Kurs ..................14. November <strong>2015</strong><br />

Sicherheit ist unsere Kernmarke<br />

Sicherheit im Motorsport ist unsere<br />

Kernmarke. Deswegen kümmern<br />

wir uns um dieses Thema<br />

seit unserer Gründung vor nunmehr<br />

57 Jahren. Jüngste Beispiele<br />

sind unsere Initiativen zur<br />

Sicherheit auf der Nordschleife,<br />

zur Sicherheit im Oldtimersport<br />

und jetzt ganz aktuell zur Sicherheit<br />

im Kartsport. Unter Vorsitz<br />

von Fritz Cirener, dem Oldtimer-<br />

Referenten des DSK, trafen sich<br />

die Oldtimer-Experten im Dezember<br />

in Essen und haben kon-<br />

DSK-Präsident<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

krete Arbeitsthemen für die<br />

kommende Saison verabredet. In einem breiten Handlungsfeld<br />

werden wir uns die wichtigsten Knackpunkte<br />

vornehmen, etwa dort, wo es um die Erzielung von<br />

Höchstgeschwindigkeiten mit Fahrzeugen geht, die in der<br />

heutigen Zeit nicht mehr dafür geeignet sind. Hier werden<br />

wir mit Augenmaß neue Lösungsvorschläge entwickeln<br />

und den zuständigen Gremien unser Expertenwissen<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Vom Oldtimersport in den Jugendsport, den Kartsport.<br />

Unter Vorsitz von DSK-Präsidiumsmitglied Sabine Fischer<br />

EDITORIAL<br />

fand sich ebenfalls in Essen eine illustre Runde hochrangiger Experten<br />

zusammen, die Technik, Fahrverhalten und Streckensicherheit<br />

erörterten. Auch homologierte Kartbahnen mit einer Streckenabnahme<br />

müssen nachbessern, wenn sich<br />

Abnutzungserscheinungen zeigen. Und vor allem gilt es eine Bewusstseinsänderung<br />

zu erreichen. Sicherheit ist eine Aufgabe aller<br />

Verantwortlichen – das schulden wir unserem Nachwuchs. Auch<br />

hier wird der DSK mit entsprechenden Vorschlägen auf die Akteure<br />

zugehen. Apropos Nachwuchs: Was uns im deutschen Motorsport<br />

immer noch fehlt, ist eine Brücke zwischen dem Einsteigersport<br />

und der Karriereleiter. Wenn nach einer Kart-Saison in der DKM der<br />

Sprung in die neue Formel 4 bevorsteht, dort aber bis zu 250.000<br />

Euro für ein Cockpit angesagt sind, dann sprengt das alle Dimensionen.<br />

Uns fehlt die Mittelklasse, sowohl im Formelsport, im Tourenwagen<br />

aber auch im Rallyesport. Der DSK hat dazu kein Patentrezept,<br />

fordert aber die Szene auf, neue Angebote zu entwickeln.<br />

Damit wir nicht erfolgversprechende Talente zu früh aus Geldmangel<br />

aussortieren. Wer deutsche Piloten international an der Spitze<br />

sehen möchte, muss hier sein Scherflein beitragen. Das gilt vor<br />

allem für die deutsche Automobilwirtschaft.<br />

Wir sehen uns bei der Mitgliederversammlung am Nürburgring.<br />

Darauf freue ich mich schon heute.<br />

Herzlichst<br />

Euer<br />

Hinweis: Die Anmeldung erfolgt ab Januar online über www.dskev.de.<br />

ÜBER DEN DSK<br />

Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />

e.V. die europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern<br />

und Motorsport-Fans – und das mit langer Tradition. 1958<br />

wurde der DSK mit dem Ziel gegründet, den Motorsport – und<br />

vor allem die Sicherheit in selbigem – zu fördern und zu verbessern<br />

und als Bindeglied zwischen Fahrern, Organisationen und<br />

Funktionären zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />

gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung, bestimmen<br />

auch die Themengebiete Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit<br />

die Arbeit des DSK. Das elfköpfige Team rund<br />

um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat zusammen einen<br />

Erfahrungsschatz aus mehr als 250 Jahren Motorsport – ob<br />

als Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen, im Rallye-Sport<br />

oder als Funktionär hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />

kennen sich in der Szene aus.<br />

Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />

des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte „Freie Fahren“<br />

auf deutschen Rennstrecken durch, und auf viele Eintrittskarten<br />

und die Produkte der Partner erhalten Mitglieder<br />

satte Rabatte. Zudem ist im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />

der Fachzeitschriften „sport auto“, „<strong>PS</strong>“ oder „MotorKlassik“<br />

enthalten.<br />

MITGLIED WERDEN<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie und im Internet<br />

unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />

der Webseite auf den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder scannen Sie mit<br />

Ihrem Mobiltelefon den rechts abgedruckten<br />

Code ein, der Sie automatisch<br />

auf die richtige Seite weiterleitet.<br />

PARTNER<br />

IDM-Kalender für die Saison <strong>2015</strong> steht<br />

Am 09. Dezember haben die Macher der<br />

Superbike*IDM den Kalender für die Saison <strong>2015</strong><br />

veröffentlicht. Wie schon 2014 wird auch die Saison<br />

<strong>2015</strong> acht Veranstaltungen je Klasse umfassen. Erfreulich:<br />

Auch die Moto3 wird wieder dabei sein (wir<br />

berichteten), und das sogar in zwei Kategorien: Moto3<br />

GP und Moto3 Standard. Und in beiden Klassen<br />

werden die Fahrer um einen deutschen Meistertitel<br />

kämpfen.<br />

Wie 2014 wird es auch nächstes Jahr wieder Kooperationen<br />

mit der DTM (Superbike / Superstock 1000)<br />

sowie der German Speedweek (Supersport 600 /<br />

Moto3 / Yamaha R6-Dunlop Cup / tba.) geben, des<br />

Weiteren werden bei vielen Veranstaltungen erneut<br />

®<br />

der Yamaha R6-Dunlop Cup, der ADAC Junior Cup<br />

powered by KT und zwei weitere Gast-Kategorien<br />

starten.<br />

Die Saison beginnt vom 27. – 29. 04. auf dem Lausitzring,<br />

von dort aus geht es nach Zolder (15. – 17.<br />

05), wieder zurück in die Lausitz (29. – 31.05.) und<br />

anschließend in die Motosportarena Oschersleben<br />

(19. – 21. 06). Die zweite Saisonhälfte beginnt vom<br />

03. – 05. 07. in Brünn (Tschechische Republik) oder<br />

auf dem Nürburgring, danach stehen noch das<br />

Schleizer Dreieck (siehe rechts, 31. 07. – <strong>02</strong>. 08.), der<br />

TT Circuit Assen (07. – 09. 08.), noch mal Oschersleben<br />

(20. -23. 08) und das Saisonfinale vom 25. bis<br />

27.09. in Hockenheim auf dem Programm.


DSK NACHRICHTEN<br />

tiven Fahrern und Motorsport-Fans mit über 13.000 Mitgliedern<br />

Das war die Essen Motor Show 2014<br />

Auch im Jahr 2014 erwies sich die Essen Motor Show<br />

für alle Beteiligten inklusive des DSK als überaus gelungene<br />

Veranstaltung. „Aus Sicht des DSK war die<br />

Essen Motor Show 2014 ein voller Erfolg“, sagt DSK-<br />

Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. „In Essen trifft<br />

sich das ‚Who is Who’ der Motorsport-Branche und<br />

auch für die Hersteller ist Essen wieder wichtig.“ Anschließend<br />

wandte sich Dr. Ziegahn noch an die ehrenamtlichen<br />

Helfern: „Ich möchte mich bei unseren<br />

unermüdlichen Helfern für ihren Einsatz in Essen herzlich<br />

bedanken. Es ist keine Selbstverständlichkeit, Freizeit<br />

und Urlaub für ein ehrenamtliches Engagement<br />

zu opfern.“<br />

Das Motto des DSK-Stands war 2014 der Rallye-<br />

Sport: Da die Popularität dieses Sports in Deutschland<br />

dank der VW-Erfolge in der WM extrem zugenommen<br />

hat und untern den DSK-Mitgliedern viele Rallye-Fahrer<br />

zu finden sind – und mit Walter Röhrl sogar<br />

eine Rallye-Weltmeister – passte das Thema perfekt.<br />

Folglich schmückte sich der Messestand mit einem<br />

historischen und einem aktuellen Rallye-Fahrzeug:<br />

Für die Geschichte stand ein 160 <strong>PS</strong> starker grüner<br />

Golf I aus dem Haus des amtierenden Rallye-Weltmeisters,<br />

für den aktuellen Rallye-Sport ein Opel<br />

ADAM in der Cup-Version. Und besonders der grüne<br />

Golf erwies sich als Attraktion.<br />

Darüber hinaus wurde Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin<br />

Winterkorn, dem Vorstandvorsitzenden und Markenvorstand<br />

der Volkswagen AG, die ‚Graf Berghe von<br />

Trips’-Medaille verliehen – passend zum Messethema<br />

eine Hommage an den Rallye-Sport. Auch Altfried<br />

Heger, Rennfahrer und Präsidiumsmitglied im DSK,<br />

wurde bei seinem ‚Heimspiel‘ in Essen mit der Trips-<br />

Medaille geehrt.<br />

Die <strong>2015</strong>er-Ausgabe findet übrigens vom 28. November<br />

bis zum 6. Dezember statt. Termin vormerken!<br />

Schlechte Nachrichten aus Schleiz<br />

Keine guten Neuigkeiten für eine der traditionsreichsten<br />

Rennstrecken der Republik: Die Betreibergesellschaft<br />

des Schleizer Dreiecks sah sich gezwungen, alle<br />

für die Saison <strong>2015</strong> geplanten Motorradrennen auf<br />

dem Traditionskurs abzusagen. Das teilte der Schleizer<br />

Bürgermeister Juergen K. Klimpke in seiner Funktion als<br />

Pressesprecher der Betreibergesellschaft mit.<br />

Der Grund: Einer Bürgerinitiative von Anwohnern, die<br />

sich vom Lärm der Motorsportveranstaltungen belästigt<br />

fühlen, klagt gegen die Austragung weiterer Rennsportveranstaltungen<br />

und eine gütliche Einigung konnte<br />

bisher nicht gezielt werden. Für die<br />

Betreibergesellschaft, so in der Pressemitteilung zu den<br />

Absagen, könnte die fehlende Rechtssicherheit zu<br />

unkalkulierbaren Kosten führen, weshalb es nicht möglich<br />

gewesen sei, für die Saison <strong>2015</strong> Verträge mit beispielsweise<br />

AMC, MSC oder Bike-Promotion anzuschließen.<br />

Ziel sei es nun, nach zukunftsorientierten<br />

Lösungen ab der Saison 2016 zu suchen.<br />

Gar nicht glücklich über diese Entscheidung ist der<br />

AMC Schleizer Dreieck. Der Club wurde von der Entscheidung<br />

ebenso überrascht wie die anderen beiden<br />

Veranstalter und will nun bis Ende Januar prüfen, ob er<br />

die Rennen ohne Mitwirkung der Betreibergesellschaft<br />

in Eigenregie veranstalten kann.<br />

Bleibt zu hoffen, dass es schnellstmöglich zu einer Lösung<br />

kommt, denn der Motorrad-Rennsport gehört<br />

einfach auf Deutschlands letzte Natur-Rennstrecke.<br />

www.sachs-race-engineering.de<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

Der Deutsche Sportfahrer Kreis e.V. lädt alle<br />

Mitglieder zur Mitgliederversammlung am<br />

28. Februar <strong>2015</strong> in das Dorint-Hotel am<br />

Nürburgring (Konferenzcenter) ein. Die DSK-<br />

Mitgliederversammlung beginnt um 15 Uhr.<br />

Einladung und Tagesordnung<br />

1. Begrüßung und Rechenschaftsbericht<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Präsident<br />

2. Finanzbericht<br />

Reinhard Michel, Schatzmeister<br />

3. Bericht der Finanzprüfer<br />

4. Aussprache<br />

5. Feststellung der Anwesenheit<br />

6. Entlastung des Präsidiums<br />

7. Ehrungen<br />

8. Wahlen<br />

Pos. 1 Präsident<br />

Pos. 3 Vizepräsident<br />

Pos. 5 Schriftführer<br />

Pos. 7 Beisitzer<br />

Pos. 9 Beisitzer<br />

Pos. 11 Beisitzer<br />

Wahl eines Finanzprüfers<br />

Wahl des Ehrenrats<br />

9. Anträge<br />

10. Verschiedenes – Aussprache<br />

11. Ehrungen<br />

IMPRESSUM<br />

Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel. 07251-<br />

3<strong>02</strong>84-0, Telefax 07251-3<strong>02</strong>84-19 Internet: http://www.<br />

dskev.de E-Mail: info@dskev.de Präsident: Dr. Karl-Friedrich<br />

Ziegahn Vizepräsidenten: Karl-Heinz Stümpert, Friedhelm Kissel<br />

Schatzmeister: Reinhard Michel Schriftführer: Hans-Walter<br />

Kling Präsidialmitglied zbV.: Armin Schwarz Beisitzer: Altfrid<br />

Heger, Johannes Scheid, Ralf Waldmann, Jutta Beisiegel, Sabine<br />

Fischer Redaktion: Nicolaus C. Koretzky, Patrik Koziolek,<br />

Thorsten Schlottmann Fotografen: Jochen Merkle, Jörg Schanz,<br />

Miguel Villa, Jan Brucke


SPORT<br />

3C-DUCATI 1199 PANIGALE R<br />

N<br />

82 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


ASS<br />

GEMACHT…<br />

… hat das 3C-Ducati-Team mit Meister<br />

Xavi Fores und Max Neukirchner<br />

in der IDM alle Gegner. Im Regen von<br />

Jerez bekam <strong>PS</strong> eine Kostprobe der<br />

Meister-Ducati Panigale R.<br />

Text: Andreas Bildl; Fotos: Porozzi, Bildl (2)<br />

Am Ende war die Konkurrenz<br />

chancenlos. Elf von 15 möglichen<br />

Siegen holten die 3C-<br />

Ducati-Piloten Xavi Fores<br />

und Max Neukirchner. Und damit auch<br />

souverän Meister- und Vizemeister-Titel<br />

der IDM-Superbike. Einen Sieg steuerte<br />

Ex-WM-Pilot Lorenzo Lanzi bei. Die<br />

Hälfte aller Pole-Positions ergatterten<br />

die Roten, und in Assen gelang ihnen<br />

das Kunststück, zusammen mit Lanzi<br />

die gesamte erste Startreihe in Beschlag<br />

zu nehmen. Es gab kein Rennen,<br />

bei dem nicht ein 3C-Pilot auf dem Podest<br />

stand. Eine eindrucksvolle Saisonbilanz<br />

der Maschine, die nun in der Box<br />

in Jerez während der Superbike-Tests<br />

bereitsteht.<br />

Dumm nur, dass es wie aus Eimern<br />

schüttet. Kein Rad dreht sich. Die 3C-<br />

Ducati wäre startklar, Regenreifen sind<br />

montiert, die Reifenwärmer bullern mit<br />

50 Grad sanft vor sich hin und das Regen-Setup<br />

ist eingebaut. Letztlich hat<br />

Petrus ein Einsehen. Kurz bevor die Boxenampel<br />

an diesem Morgen die Strecke<br />

freigibt, schließt er die Schleusen.<br />

Die Duc besitzt noch ihren Anlasser,<br />

dennoch mussten die Techniker zwei<br />

Kilogramm Ballast dazu packen, um auf<br />

das Mindestgewicht von 168 Kilo zu<br />

kommen. Mit bellenden Gasstößen<br />

bringt ein Mechaniker Wasser und Öl<br />

der Maschine auf Temperatur, mit rund<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 83


DATEN<br />

DUCATI 1199<br />

PANIGALE R<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

ca. 154 kW (210 <strong>PS</strong>) bei 11500/<br />

min*, 1198 cm³, Bohrung/Hub: 112,0/60,8<br />

mm, Verdichtung: k.A., Zünd-/Einspritzanlage,<br />

68-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Monocoque aus Aluminium, Lenkkopfwinkel:<br />

65,5 Grad, Nachlauf: 100 mm, Radstand:<br />

1450 mm, Öhlins-Gabel Typ FG169P,<br />

Ø Gabel innenrohr: 43 mm, Öhlins Federbein<br />

RSP40, Federweg v./h.: 120/130 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Schmiederäder, 3,50 x<br />

17/6,00 x 17, Reifen vorn: 120/70-R 17,<br />

hinten: 200/60-R17, 330-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 245-mm-Einzelscheibe mit<br />

Zweikolben-Festsattel hinten<br />

GEWICHT<br />

(ohne Benzin nach IDM-Reglement) 168 kg*<br />

Tankinhalt: 17,0 Liter Super<br />

*Herstellerangabe<br />

3000/min grollt sie ungeduldig vor sich<br />

hin, los geht’s!<br />

Die linke Hand muss mächtig zupacken,<br />

um die Kupplung zu ziehen.<br />

Härtere Federn wappnen die Kupplung<br />

für die anstehenden 210 <strong>PS</strong> des Ducati-Twins.<br />

Das IDM-Reglement lässt zwar<br />

bei der Elektronik weitgehend freie<br />

Hand, am Motor jedoch nur geringe<br />

Änderungen zu. Getriebe, Zylinderköpfe,<br />

Kurbelwelle und Kolben müssen unangetastet<br />

bleiben. Die Nockenwellen<br />

sind freigestellt. Im Falle der 3C-Duc<br />

steuern Wellen mit dem gleichen Hub<br />

wie die Serie, aber fülligeren Erhebungskurven<br />

die Ventile. Selbst die<br />

Ansaugöffnungen in der Verkleidung<br />

müssen serienmäßig bleiben. Zur Leistungsfindung<br />

umso wichtiger ist daher<br />

der penible Aufbau des Motors, die<br />

Minimierung der inneren Reibung.<br />

Und natürlich die Abstimmung der<br />

Elektronik. Heraus kam ein Twin, der<br />

nicht gnadenlos auf Spitzenleistung<br />

abgestimmt ist, sondern sich durch<br />

Fahrbarkeit auszeichnet.<br />

„Ein breites nutzbares Drehzahlband<br />

ist enorm wichtig, in engen Ecken<br />

fällt die Drehzahl schon mal bis auf<br />

4000 Touren“, hatte Ernesto Marinelli,<br />

Superbike-Projektmanager von Ducati<br />

Corse, vor dem Start erwähnt. Nun,<br />

bei dieser Marke rappelt der Twin zwar<br />

noch ein wenig, doch schon wenige<br />

hundert Umdrehungen später spannt<br />

er die Muskeln und beginnt wie ein<br />

Büffel durch das Drehzahlband zu<br />

zerren. Beinahe unspektakulär gleichmäßig<br />

und ohne Einbrüche schiebt die<br />

Duc vorwärts. Die Gasannahme im Kurvenscheitel<br />

ist präzise und direkt, aber<br />

keineswegs ruppig. Dazu läuft der Twin<br />

ausgesprochen smooth. Ideale Bedingungen,<br />

um die Power sauber kontrolliert<br />

einzusetzen, auch unter diesen Bedingungen.<br />

Materialmordende 12700/<br />

min drehen die WM-Motoren, der 3C-<br />

Ducati setzt der Begrenzer bei 12300/<br />

min das Limit, immerhin noch 200/min<br />

später als bei der Serie. Doch ist das<br />

Ausschöpfen dieser Drehzahlreserven<br />

gar nicht nötig, ihren Leistungsgipfel<br />

erreicht die Panigale bereits 500 bis<br />

600 Umdrehungen vorher. Keine unwirsche<br />

Leistungsexplosion in höchsten<br />

Regionen, die das Ausdrehen zwingend<br />

nötig macht. Außerdem verlän-<br />

gert die begrenzte Maximaldrehzahl<br />

das Leben der Motoren. So kam das<br />

3C-Team vergangene Saison mit acht<br />

Motoren für beide Fahrer aus.<br />

Wer auf innigen Kontakt zum Motorrad<br />

steht, hat an der 3C-Ducati seine<br />

helle Freude. Das Feedback ist famos.<br />

Sie zackt zwar nicht wie eine Flipperkugel<br />

von einer Kurve zur nächsten,<br />

doch lenkt sie auf den Punkt ein und<br />

hält mühelos die Linie, selbst<br />

wenn es mit vollen Segeln aus<br />

den Ecken heraus geht. Dabei<br />

regelt die Elektronik früh und<br />

unglaublich fein. Hinterradrutscher<br />

oder ein aufsteigendes<br />

Vorderrad sind selbst bei beherzten<br />

Aktionen am Gas kaum<br />

ansatzweise auszumachen.


01 Progression auf „Flat“ gestellt,<br />

für den Regen überraschend weich<br />

abgestimmtes Federbein für viel<br />

Gefühl am Popometer <strong>02</strong> Exponiert<br />

und sturzgefährdet trägt der Kupplungsdeckel<br />

einen gefrästen Schutz<br />

03 Nomen est omen. Bei einer<br />

3C-Ducati muss natürlich auch der<br />

Bremshebel-Schutz aus Karbon sein<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

Die weichen Regenreifen bieten unglaublichen<br />

Grip und man kann förmlich<br />

spüren, wie sich das Gummi in die<br />

Fahrbahnoberfläche saugt. Die Federelemente<br />

waren selbst für den Regeneinsatz<br />

überraschend weich abgestimmt.<br />

Gegenüber dem Trocken-Setup<br />

kommen vorne Federn mit 9,5 statt<br />

10,5 N/mm Federrate zum Einsatz,<br />

beim Federbein gar eine 80er statt der<br />

95 N/mm-Feder.<br />

Das gestattet zwar viel Bewegung im<br />

Fahrwerk, dafür erhält man ausgezeichnete<br />

Rückmeldung von der Fahrbahn,<br />

selbst wenn man mit den haarfein dosierbaren<br />

Monoblock-Brembos weit in<br />

die Kurve hineinbremst. „Auf der Bremse<br />

und am Kurveneingang sind wir<br />

stark“, bestätigt Marinelli. Nur in Bezug<br />

auf Spitzenleistung und Topspeed gäbe<br />

es noch Nachholbedarf. Und hin und<br />

wieder bei der Traktion. Wobei auf den<br />

meisten Strecken der Schwingendrehpunkt<br />

auf der tiefsten Position gefahren<br />

wurde, was bereits für mehr Traktion<br />

sorgt. Nur wo verstärkt Handling gefragt<br />

ist, wie in Assen, stellten die Techniker<br />

die Schwingenlagerung im Rahmen<br />

auf die höchste Position. Die wahre<br />

Stärke liegt aber in der fein abgestimmten<br />

Marelli-Elektronik, die aus den letztjährigen<br />

WM-Bikes stammt und im Wesentlichen<br />

die Abstimmung der Superstock-WM-Maschinen<br />

trägt. Vom Ducati<br />

Corse-Datentechniker Christian Moretti<br />

betreut, profitiert sie gewaltig vom Erfahrungsschatz<br />

und Daten-Fundus der<br />

Superstock-WM-Teams.<br />

Deshalb wird Moretti auch in der<br />

kommenden Saison beim Team bleiben,<br />

dann erhält die 3C-Ducati die momentan<br />

verwendete Elektronik der Werksmaschinen.<br />

Schließlich schlafen die<br />

Gegner nicht, der Gegenwind dürfte für<br />

das 3C-Team schärfer werden. BMW<br />

schiebt die überarbeitete S 1000 RR an<br />

den Start, und auch der zum Yamaha-<br />

Team von Michael Galinski abgewanderte<br />

Max Neukirchner wird ein Wörtchen<br />

mitreden wollen. Doch mit der<br />

in den Startlöchern stehenden neuen<br />

Panigale R sollte Ducati leistungstechnisch<br />

auf Augenhöhe sein und mit dem<br />

Support von Ducati Corse im nächsten<br />

Jahr ein schlagkräftiges Motorrad an<br />

den Start rollen. Die kommende IDM-<br />

Saison wird spannend.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 85


SPORT<br />

REPORTAGE MX ACADEMY<br />

SAAT<br />

übt sich...“, gilt<br />

mehr denn je im Motorsport.<br />

Aber nirgendwo<br />

sonst ist es wichtiger,<br />

richtig anzufangen – um<br />

nicht unnötig Geld und die<br />

Gesundheit aufs Spiel zu<br />

setzen. Text: Uwe Seitz; Fotos: fact<br />

GUT„Früh<br />

86 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


01 Bei jedem<br />

MX Academy-<br />

Termin ist ein<br />

großer Anhänger<br />

mit kompletten<br />

Fahrerausrüstungen<br />

für jede Größe<br />

dabei. Väter und<br />

Mütter helfen<br />

beim Anziehen<br />

<strong>02</strong> Auch Helme<br />

werden gestellt.<br />

Für die Hygiene<br />

gibt es immer<br />

frische Baumwoll-Sturmhauben<br />

03 Schon das<br />

Anprobieren<br />

sorgt für Spannung.<br />

Zum<br />

Schluss sind die<br />

Handschuhe<br />

dran<br />

01<br />

<strong>02</strong> 03<br />

Markus Schmitt rinnt der<br />

Schweiß in Strömen. So<br />

geht es ihm meistens,<br />

wenn er auf dem Gelände<br />

des Motocross-Clubs in Frankenthal ist.<br />

Aber an diesem hochsommerlichen<br />

Vormittag sitzt er nicht im Sattel seiner<br />

eigenen Crossmaschine, sondern rennt<br />

als Trainer der MX Academy neben<br />

dem neunjährigen Oskar her. Markus<br />

Schmitt ist Jungendtrainer im AMC<br />

Frankenthal, einem der Stützpunkte der<br />

MX Academy, mit der der ADAC den<br />

Nachwuchs aufs Motorrad bringt, und<br />

Oskar ist einer, der vielleicht ein echter<br />

Rennfahrer werden will.<br />

An sieben Standorten über ganz<br />

Deutschland verteilt können Jungs und<br />

Mädels wie Oskar zwischen sieben<br />

und zwölf Jahren einmal ausprobieren,<br />

wie Motocross richtig geht und ob ihnen<br />

dieser Sport Spaß machen könnte.<br />

Und bald schon geht es wieder los, ab<br />

16. Februar können sich Interessierte<br />

online anmelden (www.adac-motorsport.de)<br />

und einen Tag lang Motocross<br />

antesten. Die komplette Fahrer-<br />

Ausrüstung und das Motorrad gibt‘s<br />

für 38 Euro zu der professionellen Anleitung<br />

dazu. Schon deshalb muss man<br />

sich beeilen, die Kurse sind sehr<br />

schnell ausgebucht.<br />

Oskar sitzt in diesen ersten Runden<br />

noch etwas angespannt auf seiner KTM<br />

65 SX. Der absolute Anfänger hat einen<br />

höllischen Respekt vor dem Crosser,<br />

aber er weiß, dass Markus Schmitt gut<br />

auf ihn aufpasst. Per Kabel ist der Trainer<br />

mit dem Motorrad verbunden, kann<br />

den Motor im Notfall sofort abstellen.<br />

Zwischen Atmen und Schweißabwischen<br />

gibt der Trainer wertvolle Tipps,<br />

und der Nachwuchs-Racer sitzt bald<br />

schon viel lockerer im Sattel, stellt die<br />

Ellbogen gekonnt aus und dreht viel<br />

entschlossener am Gasgriff. Schmitt<br />

muss jetzt noch schneller rennen.<br />

„Wenn wir die Begeisterung sehen“,<br />

sagt der Trainer später, „macht man das<br />

wirklich gern. Die Jungs und Mädels erleben<br />

etwas ganz Besonderes, sie sind<br />

richtig aufmerksam und lernen sehr<br />

schnell.“ Schmitt und Karsten Bihrer,<br />

der zweite Trainer an diesem Sonntag,<br />

finden den richtigen Ton für die Kinder.<br />

Die haben richtig Spaß, aber sie hören<br />

auch aufmerksam den Trainern zu und<br />

versuchen, das Gehörte sofort in die<br />

Tat umzusetzen.<br />

Bennet, der schon mit einer kleinen<br />

PW50 in Papas Garten unterwegs war,<br />

darf bald von der Automatik auf eine<br />

KTM mit Schaltgetriebe wechseln. Kinder<br />

mit ersten echten Motocross-Erfahrungen<br />

sind hier fehl am Platz. Die MX<br />

Academy richtet sich ausschließlich<br />

an Neulinge.<br />

Die Trainer haben ein geschultes<br />

Auge, beobachten schon bei den ersten<br />

Aufwärmübungen in voller Moto-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 87


01 <strong>02</strong><br />

01 Als Erstes steht für die Nachwuchs-Crosser<br />

„Aufwärmen“ mit<br />

den Trainern an <strong>02</strong> Markus<br />

Schmitt erklärt alles Wissenswerte<br />

zum Motorrad und wie man<br />

richtig draufsitzt 03 An der Leine<br />

kann nichts schiefgehen – die ersten<br />

Runden läuft der Trainer mit<br />

dem Not-Aus-Kabel „Quick Stopp“<br />

nebenher, es wird Anhalten und<br />

Anfahren geübt, dann Lenken und<br />

Gasgeben 04 Wo gehobelt wird...<br />

Stürze bleiben harmlos und werden<br />

mit einem Lächeln quittiert<br />

05 Die Macher in Frankenthal,<br />

Karsten Bihrer, Helmut Alexander<br />

und Markus Schmitt, mit dem<br />

nächsten glücklichen Jahrgang<br />

der MX Academy-Absolventen<br />

06 Höchste Konzentration: „Was<br />

hat der Trainer gesagt?“<br />

06<br />

LET’S GO<br />

RACING<br />

88 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


03<br />

04 05<br />

cross-Montur noch ohne Bike, wer echtes<br />

Bewegungstalent besitzt. Auf BMX-<br />

Rädern geht es dann weiter, bevor die<br />

Kids in die Geheimnisse des Motocross-Motorrads<br />

eingewiesen werden.<br />

Dann kann es losgehen, rennen die<br />

Betreuer in unzähligen Runden mit den<br />

Kindern „an der Leine“ um die Pylonen,<br />

die im flachen Teil des Motocross-Geländes<br />

so etwas wie eine Bahn markieren.<br />

Davor wird gebremst, angehalten,<br />

angefahren, die Runde mal links herum,<br />

dann rechts herum gedreht.<br />

Derweil stehen die Eltern im Schatten<br />

des Vereinsheims und beobachten<br />

interessiert, wie ihre Sprösslinge immer<br />

besser werden. Als schließlich die Kabel<br />

am Lenker wegkommen und alle<br />

Teilnehmer des Trainings selbstständig<br />

ihre Runden drehen dürfen, ist den Vätern<br />

und Müttern der Stolz auf ihre<br />

Youngster anzumerken. Und auch die<br />

Begeisterung der Kids ist ihren aufgeregten<br />

Gesprächen zu entnehmen. Dass<br />

sie sich vorher kaum oder gar nicht<br />

kannten, mag man jetzt gar nicht mehr<br />

glauben. Gestenreich erzählen sie von<br />

ihren Runden, und alle sind sich einig,<br />

dass Motocross schon sehr „cool“ ist.<br />

„Das Programm ist großartig angelaufen“,<br />

erläutert Helmut Alexander,<br />

ADAC-Motorradreferent im Pfälzer<br />

ADAC-Verband, damit zuständiger<br />

Funktionär und selbst erfolgreicher<br />

Motocrosser. Unter Federführung von<br />

Ex-WM-Star Didi Lacher und Bernd<br />

Eckenbach sowie mit der Unterstützung<br />

von KTM, Motul, Ortema und Pirelli<br />

geht diese hervorragend organisierte<br />

Nachwuchsarbeit <strong>2015</strong> bereits<br />

ins dritte Jahr. Das wichtigste Ziel ist es,<br />

den Kindern den Spaß am Sport zu<br />

vermitteln, ihnen den verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit dem Motorrad<br />

beizubringen und für die Eltern natürlich<br />

die Kosten zunächst einmal so gering<br />

wie möglich zu halten. „Der größte<br />

Teil der teilnehmenden Kinder bleibt<br />

tatsächlich dabei“, erklärt Alexander<br />

den Erfolg besonders in Frankenthal.<br />

„Für knapp 1000 Euro kann man dann<br />

so ein Crossmotorrad für ein komplettes<br />

Jahr leasen und praktisch immer<br />

damit hier auf dem Gelände trainieren.“<br />

Beim freien Fahren erwacht<br />

der Ehrgeiz – bei den Eltern<br />

Inzwischen beherrscht die Truppe der<br />

Nachwuchs-Crosser den Umgang mit<br />

der Maschine und die entsprechende<br />

Körperhaltung schon so gut, dass Bihrer<br />

und Schmitt mit ihren Schützlingen<br />

jetzt auf einen Teil der offiziellen Rennbahn<br />

des AMC Frankenthal wechseln.<br />

Vor den Racern liegen nun jede Menge<br />

Hügel, zwei 180-Grad-Kehren und ein<br />

gerades, sehr sandiges Stück, jetzt<br />

sollen sie den Kurs völlig allein umrunden.<br />

Die Trainer erklären noch einmal,<br />

auf was es beim Fahren ankommt.<br />

Dann stellen sie sich abseits auf einen<br />

Hügel, geben das Startzeichen und beobachten<br />

das nun einsetzende Treiben.<br />

Auch die Eltern haben ihre Gespräche<br />

eingestellt. Die Papas suchen nach<br />

dem besten Platz, um ihren Spross<br />

auch möglichst genau verfolgen zu<br />

können, und schon bald reckt der<br />

eine oder andere die Faust, wenn der<br />

„Klene“ seinen Kumpel mal außen<br />

herum überholt. Helmut Alexander<br />

amüsiert das sichtlich. Bei gutem Einsatz<br />

des Filius gibt es von ihm dann<br />

auch mal einen lustigen Spruch für<br />

den Papa oder die Mama.<br />

Die machen sich auch keine großen<br />

Sorgen, wenn der eine oder andere hin<br />

und wieder den Boden küsst. Stets ist<br />

sofort ein Trainer zur Stelle und die<br />

Kinder sind so engagiert, dass es nach<br />

Staubabklopfen und erneutem Antreten<br />

des Bikes sofort weitergehen kann.<br />

Am Nachmittag sind dann alle abgekämpft<br />

– aber glücklich. Oskar und<br />

sein Kumpel Ian stecken nach Abgabe<br />

der Klamotten mit der Urkunde unterm<br />

Arm sofort die Köpfe zusammen: „Wenn<br />

du und ich uns das gemeinsam zu<br />

Weihnachten und unseren Geburtstagen<br />

wünschen, dann könnten wir doch<br />

so ein Motorrad zusammen bekommen.“<br />

Die Väter werfen sich unsichere<br />

Blicke zu. Vielleicht der Beginn einer<br />

großen Rennfahrer-Karriere...<br />

KONTAKTE DER MX<br />

ACADEMY<br />

STÜTZPUNKT WILNSDORF<br />

Wolfgang Streblow<br />

Tel.: <strong>02</strong>31/5499232<br />

wolfgang.streblow@wfa.adac.de<br />

STÜTZPUNKT FRANKENTHAL<br />

Jacqueline Wiedmann<br />

Tel.: 06321/890549<br />

jacqueline.wiedmann@pfa.adac.de<br />

STÜTZPUNKT TEUTSCHENTHAL<br />

Franziska Landgraf<br />

Tel.: 051<strong>02</strong>/901166<br />

franziska.landgraf@nsa.adac.de<br />

STÜTZPUNKT SPREMBERG<br />

Ilka Rehfeld<br />

Tel.: 030/8686286<br />

ilka.rehfeld@bbr.adac.de<br />

STÜTZPUNKT REUTLINGEN<br />

Ilona Übelhör<br />

Tel.: 0711/2800139<br />

Ilona.Uebelhoer@wtb.adac.de<br />

STÜTZPUNKT WALDKAPPEL-<br />

BREITAU<br />

Lenka Günzel<br />

Tel: 069/66078605<br />

lenka.guenzel@hth.adac.de<br />

STÜTZPUNKT MÖLLN<br />

Sina Friebe<br />

Tel.: 040/23919363<br />

sina.friebe@hsa.adac.de<br />

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SPORT<br />

REPORTAGE SUZUKI GSX-R 750 CUP<br />

VERSUCH<br />

Einst Profi in der IDM, dann im Big Brother-<br />

Container und schließlich ganz verschwunden,<br />

hatte Marco Eismann wieder Lust<br />

auf Rennfahren. <strong>PS</strong> setzte ihn im Cup auf<br />

die Suzuki GSX-R 750 – ein Experiment.<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Kalkhake<br />

Das Leben eines Profi-Rennfahrers<br />

kann ein Traum sein.<br />

Wenn das Motorrad funktioniert,<br />

das Team stimmt und<br />

der Fahrer entsprechende Ergebnisse<br />

liefert. Marco Eismann hat das erlebt,<br />

als er in der IDM Superbike startete.<br />

Dieses Leben kann aber auch zum Albtraum<br />

werden, bis es tief drin so weh<br />

90 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


SLABOR<br />

tut, dass kein Motorrad der Welt mehr<br />

Freude macht. Auch das musste der<br />

Blondschopf aus der Gegend um<br />

Stuttgart erfahren.<br />

Danach ist er sechs Jahre auf keinem<br />

Rennmotorrad mehr gesessen.<br />

„Die IDM war ein Traum, der mit Anfang<br />

20 schneller vorbei war, als mir lieb<br />

sein konnte“, erzählt der jetzt 29-Jährige<br />

im Fahrerlager von Hockenheim. Gerade<br />

ist er wieder seine ersten Runden<br />

überhaupt im Sattel eines Supersportlers<br />

gefahren, im Qualifying des GSX-R<br />

750 Cups. Der Suzuki-Markencup fährt<br />

beim IDM-Saisonfinale im Rahmenprogramm<br />

und bietet damit die perfekte<br />

Versuchsanordnung für das <strong>PS</strong>-Experiment<br />

mit „Eisi“ – Rückkehr nach sechs<br />

Jahren absoluter Abstinenz. „Nach zwei<br />

Kurven hatte ich wieder dieses super<br />

Gefühl und diese unbändige Freude,<br />

auf einem Rennmotorrad zu sitzen“,<br />

strahlt er. Schon in seiner zweiten<br />

Runde im ersten Qualifying legt er<br />

eine gute Zeit hin und rückt nach zwei<br />

weiteren Runden mit 1.37,5 Minuten<br />

auf Platz sechs in die hochklassige Top<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 91


Ten vor, in der die Vordersten noch um<br />

den Meistertitel fighten.<br />

Sofort erwacht der alte Racer-Ehrgeiz<br />

und Eismann gibt zu, dass er dieses<br />

Gefühl von früher kennt. Sein Spaß<br />

am Experiment und das lockere „Schau<br />

mer mal“ weicht dem Willen, im zweiten<br />

Qualifying noch ein paar Sekündchen<br />

zu finden. Doch der Schuss geht nach<br />

hinten los. Statt einer besseren Zeit tritt<br />

Eismann auf der Stelle und rutscht auf<br />

Startplatz zwölf ab – die Jungs im Cup<br />

sind keine Nasenbohrer und stehen<br />

nach einer langen Saison voll im Saft.<br />

Da wird niemandem etwas geschenkt –<br />

schon gar keinem Ex-IDM-Fahrer.<br />

„Wie früher“, winkt Marco nachher in<br />

der Box ab. „Ich war mir sicher, schneller<br />

fahren zu können, hab mir aber viel<br />

Druck gemacht und war dabei völlig<br />

verkrampft.“<br />

Wie damals, 2008. Eisi fuhr auf<br />

einer MV Agusta F4 an der Seite von<br />

Ex-Supersport-Weltmeister Jörg Teuchert<br />

in der Superbike-IDM, hatte im<br />

Jahr davor einige sehr gute Ergebnisse<br />

eingefahren und damit die Erwartungen<br />

im Team und bei den Sponsoren<br />

entsprechend angefacht. Während der<br />

Vorsaison-Tests kippte dann langsam<br />

die Stimmung, Eismann fühlte sich vom<br />

Team vernachlässigt. Die Atmosphäre<br />

und der Druck setzten dem sensiblen<br />

Burschen so zu, dass er psychisch<br />

bald am Boden lag. „Fährst du gut, bist<br />

du der Größte. Geht das mal nicht, bist<br />

du sofort der Depp – so läuft das in<br />

dem Sport, in dem es auch immer um<br />

sehr viel Geld geht“, resümiert der<br />

Schwabe, der erst mit 16 ernsthaft mit<br />

Motorrädern anfing und dann schnell<br />

im ADAC-Junior-Cup sein Talent unter<br />

Beweis stellte.<br />

Ende 2008 wollte ihn kein Team<br />

mehr, und ohne Sponsorengeld war die<br />

IDM nicht zu machen. Ein Angebot,<br />

bei der TV-Sendung „Big Brother“ in den<br />

Container zu ziehen, nahm Eismann<br />

dankend an in der Hoffnung, mit etwas<br />

TV-Glamour im Rücken vielleicht doch<br />

wieder Motorradrennen fahren zu können.<br />

Die Rechnung ging nicht auf, die<br />

Karriere des Profi-Rennfahrers Eismann<br />

war mit 23 Jahren abrupt zu Ende.<br />

Im Gixxer-Cup bekommt keiner<br />

etwas geschenkt<br />

Renntag im Cup. Marco wirkt nervös.<br />

Er will sich im Feld der Cuppies nicht<br />

blamieren, „aber so richtig Druck, unbedingt<br />

ein gutes Ergebnis einfahren<br />

zu müssen, damit du morgen deine<br />

Brötchen kaufen kannst, ist schon etwas<br />

anderes“, freut sich Eismann, einfach<br />

wieder dabei zu sein, Rennluft zu<br />

schnuppern. „Wenn man das einmal<br />

eingesogen hat, dieses Treiben im<br />

Fahrerlager, die Gespräche unter Rennfahrern,<br />

dann lässt einen das nicht<br />

mehr los. “<br />

Und es ist Eisi-Wetter, denn es<br />

regnet vor dem Start, dann trocknet<br />

die Strecke teilweise ab. Eismann legt<br />

einen tollen Start hin, überholt schon<br />

fleißig in der ersten Runde und liegt<br />

gleich auf Platz vier. „Ich hab schon<br />

wieder das rote Tuch gesehen und<br />

wollte sogar gewinnen“, schüttelt er<br />

92 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


Schon als Nachwuchsfahrer galt Eismann als Blitzstarter.<br />

Auch beim Gaststart nach sechs Jahren ohne Rennen legte<br />

der Schwabe los wie die Feuerwehr. Aber auch in der Hobby-Szene<br />

gewinnt man das Rennen nicht nur durch gute<br />

Starts. Spaß hat es Eisi trotzdem gemacht<br />

KURZ-PORTRÄT<br />

REIFEN<br />

MARCO EISMANN<br />

Marco Eismann wurde 1985 in Stuttgart geboren. Mit sechs Jahren<br />

entdeckte er seine Liebe zu Motorrädern bei einem Klassenkamerad,<br />

der einen Suzuki DS 80-Crosser besaß. Nach vielen Überredungsversuchen<br />

durfte der kleine Eisi mal mit zum Fahren. Danach<br />

wollte er unbedingt Profi-Rennfahrer werden. Aber als Eismanns<br />

Eltern umzogen, war der Traum schnell ausgeträumt – vorerst.<br />

Mit elf Jahren hatte Marco genug zusammengespart, um sich<br />

selbst eine DS 80 zu kaufen, mit der er die Stoppelfelder rund um<br />

seinen Heimatort unsicher machte. Mit 16 folgte der 125er-Führerschein<br />

und eine RS 125 von Aprilia. Um die Sache richtig anzugehen, rief Eismann einfach<br />

beim ADAC an und fragte, wie er auf eine Rennstrecke kommt. Es folgte die Einladung zur<br />

Sichtung zum ADAC-Junior-Cup 2001, und Eisi wurde Zweiter. Dann trat er zur Quali beim<br />

Vorläufer des heutigen MotoGP-Rookies Cups an, ergatterte von 540 Bewerbern einen<br />

der 25 Plätze. Am Ende der Saison war er Elfter und stieg in die 125er-IDM auf. Dort lief es<br />

nicht so gut, Eisi fehlte das Geld für das richtige Material. 2005 stieg er um in den Suzuki<br />

GSX-R 1000 Cup und wurde Gesamt-Dritter. Das Superbike-IDM-Debüt im Jahr darauf<br />

auf Suzuki ging nicht so glatt, aber das Team Inghart holte Eismann auf die MV Agusta.<br />

Nach zwei Jahren war der Traum vorbei: Karriere-Ende mit 23.<br />

später in der Box den Kopf. Zur Rennmitte<br />

hat er auf der GSX-R mit Startnummer<br />

zwei den drittplatzierten Kjel<br />

Karthin, den späteren Cup-Meister,<br />

direkt vor sich. Nach der IDM-Anbindung<br />

auf die Mercedes-Tribüne zu will<br />

Eismann angreifen, spätestens beim<br />

Umlegen auf rechts hin zum Motodrom<br />

soll es sein. Doch plötzlich schmiert<br />

das Hinterrad weg. Als es wieder Grip<br />

aufbaut, hievt es Eisi aus dem Sattel.<br />

Aus dem folgenden Handstand wird<br />

ein mutiger Rettungsversuch, und der<br />

Comeback-Pilot knallt mit den Kronjuwelen<br />

mächtig auf den Tank.<br />

Ohne Luft, dafür mit Schmerzen,<br />

kann Marco nur noch dahinrollen und<br />

bricht das Rennen schließlich ganz ab.<br />

Nach der ersten Enttäuschung und<br />

dem Ärger über die brenzlige Situation<br />

kann er aber bald wieder lachen. „Niemand<br />

ist sauer, das ist eben Racing rein<br />

aus Spaß. Ich wollte auch nichts kaputt<br />

machen und mich nicht verletzen“,<br />

resümiert er den ersten Umlauf. Sein<br />

Speed war bis zu dem Zeitpunkt sehr<br />

01<br />

03<br />

01 Steppke Eismann auf der geliebten<br />

Suzuki DS 80<br />

<strong>02</strong> Auf der exotischen MV Agusta F4<br />

bei Inghart in der Superbike-IDM lief<br />

es zunächst ordentlich, dann kam<br />

der jähe Fall<br />

03 „Mein bestes Jahr im Rennsport“,<br />

nennt Eismann die Saison 2005 im<br />

Suzuki GSX-R 1000 Cup mit Siegen<br />

u.a. gegen Franky Heidger (links)<br />

<strong>02</strong><br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong> 93


01<br />

gut, bis zum Ausscheiden fuhr er die<br />

schnellste Runde im Feld und Marco<br />

konnte zeigen, dass man einen gewissen<br />

Grundspeed nicht einfach so verlernt.<br />

Außerdem gibt es hier immer eine<br />

zweite Chance, später in Rennen zwei.<br />

Diesmal gießt es richtig. Wieder<br />

macht er seinem früheren Ruf als guter<br />

Starter alle Ehre. Aber im GSX-R 750<br />

Cup wird mit harten Bandagen gekämpft.<br />

Wer eine Top-Platzierung will,<br />

muss entsprechend dagegenhalten.<br />

Eisi schiebt sich von zwölf bis auf Platz<br />

fünf vor und muss mehr als einmal die<br />

Ellenbogen ausfahren. Aber selbst Berührungen<br />

mit den Gegnern schrecken<br />

ihn nicht, so viel Ehrgeiz steckt immer<br />

noch in ihm. Im Gegensatz zu einem<br />

IDM-Fahrer unter Duck bleibt er jedoch<br />

cool und weiß die Situation einzuschätzen.<br />

Als es immer schlimmer zu regnen<br />

beginnt, steckt Eisi zurück. Die gebrauchten<br />

Regenreifen schaffen es<br />

nicht mehr, das Wasser so wegzudrücken,<br />

dass man risikofrei dagegenhalten<br />

könnte. Die Heißsporne ziehen vorbei,<br />

der Ex-Profi schaltet auf Genießen<br />

um und wundert sich schon über den<br />

Kampfgeist und die Bereitschaft der<br />

Cuppies, für ein gutes Saisonergebnis<br />

noch mal einiges zu riskieren.<br />

Als die Nummer zwei sich nach der<br />

Zielflagge in der Sachskurve mit den<br />

Konkurrenten zum kollektiven Burnout<br />

aufstellt, spürt man, dass Eisi der elfte<br />

Platz völlig egal ist. Stattdessen sieht<br />

man einen Kerl, dem das Motorradfahren<br />

einmal alles bedeutete, ihn dann<br />

aber regelrecht krankgemacht hat. Nun<br />

<strong>02</strong><br />

01 Erkenntnis<br />

1 im Qualifying:<br />

Die Kombi passt<br />

noch wie<br />

damals, und<br />

das Motorrad<br />

ist perfekt vorbereitet<br />

<strong>02</strong> Erkenntnis<br />

2 in der Analyse<br />

Fahrer/Redakteur:<br />

Trotz<br />

Eisi-Wetter und<br />

Spaß am Fahren<br />

wird einem<br />

im Cup nichts<br />

geschenkt<br />

steht er da unten inmitten der Suzuki<br />

GSX-R-Cup-Recken und strahlt übers<br />

ganze Gesicht: „Es hat so einen großen<br />

Spaß gemacht. Tolle Jungs hier, ein<br />

tolles Rennmotorrad – ich würde es<br />

jederzeit wieder machen.“ Mal sehen<br />

Eisi, Spaß kann man auch in der Saison<br />

<strong>2015</strong> wieder haben.<br />

94 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


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SPORT<br />

DAS SCHWARZE BRETT<br />

AUS IN SCHLEIZ<br />

ENDE EINER TRADITION?<br />

Der Bürgermeister der Stadt Schleiz, Jürgen Klimpke, gleichzeitig Sprecher<br />

der Betreibergesellschaft der Rennstrecke, gab Ende Dezember<br />

bekannt, dass aufgrund der unsicheren Rechtslage im Streit mit<br />

Anwohnern wegen der Lärmbelästigung <strong>2015</strong> keine Rennen in Schleiz<br />

stattfinden werden. Grund für den Rückzug der Betreiber ist die Rechtsunsicherheit<br />

und das Risiko, im Zweifelsfall etwa auf den Kosten für die<br />

Durchführung und Organisation der Rennen sitzen zu bleiben. Externen<br />

Veranstaltern wurden keine Verträge mehr angeboten. Damit endet<br />

zumindest vorerst die Geschichte von Motorradrennen in Schleiz, die<br />

1923 begann. Sollte es auch nach <strong>2015</strong> nicht mehr weitergehen, war<br />

2014 das letzte Rennen auf der letzten deutschen Naturrennstrecke.<br />

Foto: Stephen Bower<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: fact<br />

ITALO-RENNSERIE<br />

HER MIT DEN ITALIENERINNEN<br />

Ab <strong>2015</strong> soll es beim MOTORRAD<br />

action team eine eigene italophile<br />

Rennserie geben: die Trofeo Italiano –<br />

ein Refugium für alle Italo-Fans, von<br />

der Ducati 916 bis zur Panigale, von<br />

der luftgekühlten Monster bis zur<br />

Streetfighter, von der Aprilia Mille mit<br />

Rotax-V2 bis zur RSV4, von der MV<br />

Agusta 750 bis zu den brachialen Superbikes.<br />

Trainiert und gerannt wird in<br />

exklusiven Trofeo-Zeitblöcken, gewertet<br />

aber in verschiedenen Klassen, und<br />

es soll auch markeninterne Wertungen<br />

geben. Unterstützt wird die junge Serie<br />

von Bridgestone, Öhlins DTC, Sport<br />

Evolution Koblenz und dem Motorrad-<br />

Center Altendiez. Gefahren wird im<br />

Rahmen von Hobby-Racing-Veranstaltungen<br />

des Partners Bike Promotion.<br />

Infos, Anmeldungen und Renntermine<br />

unter www.trofeo-italiano.de<br />

trofeo-italiano.de<br />

Wenn italienische Maschinen<br />

unter sich bleiben,<br />

geht es um Rennen<br />

der neuen Serie Trofeo<br />

Italiano<br />

ROADRACE-<br />

KALENDER <strong>2015</strong><br />

Cookstown 100: 24./25. April<br />

Tandragee 100: 1./2. Mai<br />

Hengelo: 2./3. Mai<br />

North West 200: 10. bis 16. Mai<br />

Bremerhaven: 24./25. Mai<br />

Pre TT Classics: 29. Mai bis 1. Juni<br />

Isle of Man TT: 30. Mai bis 12. Juni<br />

Post TT: 13. Juni<br />

Oostende: 20./21. Juni<br />

Pisek: 27./28. Juni<br />

Skerries: 3./4. Juli<br />

Southern 100: 6. bis 9. Juli<br />

Walderstown: 11./12. Juli<br />

Ostrava: 11./12. Juli<br />

Cock of the North: 18./19. Juli<br />

Armoy: 24./25. Juli<br />

Aberdare Park: 25./26. Juli<br />

Chimay: 25./26. Juli<br />

Ulster Grand Prix: 3. bis 8. August<br />

Horice: 22./23. August<br />

Classic TT: 29. bis 31. August<br />

Manx Grand Prix:<br />

22. August bis 4. September<br />

Scarborough Gold Cup:<br />

12./13. September<br />

Frohburg: 26./27. September<br />

Macau Grand Prix:<br />

19. bis 22. November<br />

96 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong>


SPORT-NEWS<br />

KURZ & KNAPP<br />

++ ABSAGE ++ Wilbers und BMW haben die geplante<br />

Unterstützung für Hobby-Racer mit der S 1000 RR<br />

(siehe Heft 1) wieder abgesagt. Grund: Wilbers ist<br />

durch den Rennsport zu sehr beansprucht. ++ DRC ++<br />

Bike Promotion und der DMSB sind sich einig über<br />

die Weiterführung der DMV Rundstrecken Championship.<br />

Infos: www.dmv-rundstrecken-championship.de<br />

WILLKOMMEN<br />

IM CLUB<br />

V.I.P.-TERMIN MIT <strong>PS</strong><br />

MITKOMMEN!<br />

Am 28. und 29. Mai ist es wieder<br />

so weit: Dann steigt am Sachsenring<br />

das V.I.P.-Trainingscamp mit<br />

namhaften Rennfahrern und<br />

<strong>PS</strong>-Redakteuren, Video-Analyse<br />

sowie jeder Menge Tipps für<br />

schnelle Runden. Außerdem gibt<br />

es für die Teilnehmer gewaltig<br />

viel exklusive Fahrzeit. Abends<br />

wartet dann ein zünftiges Grillfest<br />

mit Zeit für Small Talk. Anmeldungen<br />

unter www.motorradon<br />

line.de/actionteam<br />

Bremerhaven im Speedrausch<br />

DER VORVERKAUF FÜR DAS<br />

58. BREMERHAVEN-RENNEN<br />

HAT BEGONNEN. ÜBER<br />

PFINGSTEN (24./25. MAI)<br />

GEHT ES RUND UM DIE<br />

FISCHHALLEN WIEDER<br />

RUND. INFOS: WWW.FISCHE<br />

REIHAFEN-RENNEN.DE<br />

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Foto: Peter Lange<br />

Foto: racepixx<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop,<br />

Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG<br />

Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte zusätzlich eine GRATIS-Ausgabe.<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

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mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung<br />

des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art.<br />

246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die<br />

Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten<br />

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ZONKOS ATTACKE:<br />

Die BMW F 800 R muss<br />

nach dem Facelift<br />

zeigen, was sie kann.<br />

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WEITERE THEMEN<br />

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<strong>2015</strong> geht der Doctor in<br />

seine 20. Profi-Saison.<br />

Wird er noch mal Weltmeister?<br />

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Fotos: Hersteller, andreasriedmann.at<br />

IMPRESSUM<br />

MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Postfachanschrift: 70162 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/182-13 74 (Redaktion)<br />

Telefax 07 11/182-17 81 (Redaktion)<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de<br />

HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />

REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />

UND CHEFREDAKTEUR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />

LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />

REDAKTION Robert Glück, Volkmar Jacob<br />

SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />

FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />

GRAFIK UND PRODUKTION<br />

Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />

Thomas Waldhauer<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />

SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />

FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />

Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />

STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />

Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />

„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />

LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

ANZEIGENLEITER<br />

Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 60.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />

Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

22773 Hamburg<br />

HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />

den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />

Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />

solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr<br />

übernommen.<br />

FOTOSERVICE/SYNDICATION/LIZENZEN<br />

Motor-Presse International, Telefon 07 11/182-01<br />

ABONNEMENT-SERVICE<br />

<strong>PS</strong> Abo-Service, 70138 Stuttgart,<br />

Telefon07 11/32 06 88 99, Telefax 07 11/182-25 50,<br />

E-Mail: ps@dpv.de<br />

Einzelpreis 3,90 Euro; Jahresabonnement über<br />

12 Aus gaben frei Haus: 46,80 im Inland<br />

(A: 50,00 Euro; CH: 84,00 sfr).<br />

Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikula tionsbescheinigung das Abo mit einem<br />

Preisvorteil von 40% gegenüber dem Kioskkauf zum<br />

Preis von 28,08 Euro (A: 31,68 Euro; CH: 51,84 SFr);<br />

weitere Auslandspreise auf Anfrage. ps-online.de/<br />

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Mitglieder von Rennleitung 110 e.V. erhalten das<br />

Jahresabonnement mit 25% Rabatt.<br />

Einzelheftbestellung<br />

Telefon 07 11/32 06 88 99,<br />

Telefax 07 11/182-25 50<br />

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Einzelheft 3,80 Euro<br />

98 <strong>PS</strong> 2/<strong>2015</strong><br />

Mitglieder des Deutschen Sportfahrer Kreis e. V. erhalten <strong>PS</strong><br />

im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im Abonnement.


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