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Festspielzeit Sommer 2015

Das Magazin der Bregenzer Festspiele

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SINGEN,<br />

VEREDELT<br />

MEISTERKLASSE MIT<br />

BRIGITTE FASSBAENDER<br />

OPERNSTUDIO<br />

Bevor sich die Sängerinnen und<br />

Sänger des neugegründeten<br />

Opernstudios der Bregenzer<br />

Festspiele vollends in die Probenarbeit<br />

für Così fan tutte stürzen, werden<br />

sie zwei Tage lang ihre Stimme<br />

mit einem Weltstar der Oper veredeln.<br />

Die Mezzosopranistin Brigitte<br />

Fassbaender kommt für zwei Tage<br />

nach Bregenz, um mit den jungen<br />

Profis an deren Gesangstechnik,<br />

Stil und Ausdruck zu feilen. Am<br />

letzten Abend darf das Publikum<br />

selbst erleben, wie intensiv und<br />

besonders die Arbeit an der eigenen<br />

Stimme sein kann.<br />

Die erfahrene Sängerin stand auf<br />

allen großen Bühnen dieser Welt<br />

wie der Bayerischen Staatsoper,<br />

wo sie 1961 ins Ensemble kam, der<br />

Metropolitan Opera New York, dem<br />

Royal Opera House in London, der<br />

Mailänder Scala oder den Festspielen<br />

in Bayreuth und Salzburg.<br />

Bevor sie sich den großen Partien<br />

ihres Fachs und ihrer Paraderolle<br />

Octavian in Richard Strauss’<br />

Rosenkavalier widmen konnte, hat<br />

sie ab ihrem 21. Lebensjahr »erst<br />

mal sämtliche Mägde und Pagen<br />

gesungen, die die Opernliteratur<br />

für Mezzos bereithält.«<br />

Ab den 1990er-Jahren inszenierte<br />

sie selbst, wurde Intendantin am<br />

Tiroler Landestheater in Innsbruck<br />

und lernte die Opernwelt auch von<br />

dieser Seite kennen. Wenn Brigitte<br />

Fassbaender heute an zahlreichen<br />

Orten jungen Sängerinnen und Sängern<br />

zu ihrem individuellen Klang<br />

verhilft, gibt sie natürlich auch ihre<br />

Erfahrungen als Regisseurin und<br />

Theaterdirektorin weiter.<br />

Es sind die kleinen Hinweise, die<br />

oft Großes bewirken. Wer von einer<br />

duftenden Blume singt, sollte den<br />

Geruch auch in der Nase haben.<br />

»Du musst jedes Wort neu erfinden«,<br />

sagte Brigitte Fassbaender<br />

einem jungen Bariton. »Sie erklärte<br />

alles ganz einfach und anschaulich.<br />

Zwei, drei Worte waren genug, um<br />

uns zu verbessern«, berichtete die<br />

Mezzosopranistin Yulia Sokolik von<br />

einer Meisterklasse an der Bayerischen<br />

Staatsoper. Davon zeigte sich<br />

auch der Bariton Andrea Borghini<br />

begeistert: »Das Schönste, was sie<br />

uns beigebracht hat, ist, dass beim<br />

Singen alles ganz natürlich möglich<br />

sein muss«.<br />

Zu Wolfgang Amadeus Mozart<br />

hat die Mezzosopranistin noch<br />

immer eine besondere Beziehung.<br />

Als Dorabella in Così fan tutte war<br />

sie selbst lange auf der Bühne zu<br />

erleben. »Bei Mozart ist jedes Wort,<br />

jede Silbe wichtig«, sagte sie bei einem<br />

Meisterkurs beim Augsburger<br />

Mozartfest. Sicherlich werden die<br />

Darsteller der Bregenzer Neuinszenierung<br />

von Così fan tutte wertvolle<br />

Erfahrungen für ihre Rollen<br />

sammeln. Und vielleicht lässt sich<br />

während einer der Aufführungen<br />

sogar ein technisches Detail hören,<br />

worauf Brigitte Fassbaender in ihrer<br />

Meisterklasse hingewiesen hat.<br />

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