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Stiftung Lesen: Vorlesen im Kinderalltag 40noch einmal erfragt und das Interview gegebenenfalls beendet, wenn ein solcher doch nichtvorlag. Zielperson der Interviews war jeweils der Elternteil, der hauptsächlich für die Erziehungdes Kindes verantwortlich ist, also die meiste Zeit mit dem Kind verbringt. Das warenmehrheitlich die Mütter. Die Interviews wurden in der Sprache geführt, mit der sich die Zielpersonenam Telefon gemeldet haben. Somit konnte sichergestellt werden, dass dem Interviewkeine Sprachbarrieren entgegenstanden und die Stichprobe nicht nur Deutsch sprechendeEltern türkischer Herkunft umfasste.Die Erhebung im Jahr 2007 legte zunächst nahe, dass sich das Vorleseverhalten von Elternmit türkischem Migrationshintergrund deutlich vom durchschnittlichen Vorleseverhalten alleruntersuchten Eltern mit Kindern im Vorlesealter unterscheidet. Von den bevölkerungsrepräsentativausgewählten Eltern mit Kindern im Alter unter 10 Jahren haben 54 Prozent derbefragten Mütter und Väter öfter vorgelesen, bei Eltern mit türkischem Migrationshintergrund20 Prozent. Zwei von fünf (42 %) Müttern oder Vätern aus Familien türkischer Herkunftgaben an, nie vorzulesen. Unter den bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Elternmit Kindern im Vorlesealter fand sich 2007 im Durchschnitt nur ein Elternteil unter fünf(19 %), auf den dies zutraf.Erneut ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse aber eingeschränkt. Zum einen wurden Elternmit Kindern unterschiedlicher Altersgruppen berücksichtigt: In der für Deutschland repräsentativenErhebung wurden Mütter und Väter befragt, die mindestens ein Kind unter 10 Jahrenhatten. In der Befragung von Familien türkischer Herkunft wurden Eltern mit mindestens einemKind im Alter von 4 bis inklusive 10 Jahren einbezogen. Das klassische Vorlesealter von2 und 3 Jahren fehlte also in der Stichprobe der Familien mit türkischem Migrationshintergrund.Dafür wurden aber Aussagen von Eltern berücksichtigt, deren Kinder bereits 10 Jahrealt und damit dem klassischen Vorlesealter tendenziell entwachsen waren. Auch unterscheidensich die Erhebungsmethoden: Die bevölkerungsrepräsentative Befragung erfolgtemündlich-persönlich, die Interviews mit den Eltern aus Familien mit türkischer Herkunftwurden telefonisch geführt. Die Tendenz zu sozial erwünschtem Antwortverhalten dürfte inden persönlich-mündlichen Interviews ausgeprägter sein als im Telefoninterview. Diesebeiden Einwände können die Unterschiede in den Ergebnissen sicherlich nicht vollständigerklären, aber relativieren.

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