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Stiftung Lesen: Vorlesen im Kinderalltag 46Abbildung 18: Vorlesehäufigkeit von Eltern in Haushalten mit unterschiedlichem Bildungsniveauund Migrationshintergrund verschiedener Herkunftsländerin ProzentTürkei West- / Süd-Europa ehem. Jugoslawien Ost-Europa / Russland45mind. einmalin der Woche1162 63 65738294749283 86 90seltener alseinmal in derWoche44niedrig(n=84)1523mittel(n=39)1919hoch(n=16)431niedrig(n=26)819mittel(n=26)414hoch(n=28)6niedrig(n=18)1313mittel(n=31)8hoch(n=38)17niedrig(n=24)11 73 3mittel(n=65)hoch(n=58)nieFrage: „Wie oft lesen Sie Ihrem Kind im Allgemeinen aus einem Buch vor?“ und „Wie oft liest ihr Partner / ihre Partnerin ihrem Kind im Allgemeinen aus einemBuch vor?“ zusammengenommen. Basis: 501 Eltern.Quelle: Vorlesestudie 2010: Repräsentative telefonische Befragung von in Deutschland lebenden Eltern mit mindestens einem Kind im Alter von 2 bis 8 Jahren,bei denen mindestens ein Elternteil einen Migrationshintergrund hat; Juli 2010.12.08.2013 Stiftung Lesen 29Warum lesen hoch gebildete Eltern mit türkischem Migrationshintergrund ihren Kindern wenigerhäufig vor als Eltern mit einfachem Bildungsniveau aus anderen Herkunftsländern und-regionen? Eine Erklärung könnte sein, dass Eltern mit türkischem Migrationshintergrundmehr Geschichten frei erzählen als sie aus Büchern vorzulesen. Neben dem klassischen Vorlesengedruckter Texte stellt auch das freie Erzählen von Geschichten und Märchen eine zentraleForm der frühkindlichen Sprachförderung und präliterarischen Kommunikation in derFamilie dar. Die mündliche Überlieferung von Geschichten in Form von Legenden, Sagen,Märchen ist in allen Kulturkreisen bekannt. 77 Für den europäischen Kulturraum sind hierfürGrimms Märchen beispielhaft, denkt man an den arabischen und persischen Kulturraum, gehörendie Erzählungen aus „Tausend und einer Nacht“ rund um die Figuren Aladin, Ali Baba,Scheherazade oder Sindbad dazu. Gerade für zugewanderte Familien aus diesem Kulturraumkann man – durchaus klischeehaft – vermuten, dass das Erzählen von Geschichten eine großeTradition hat und auch heute in diesen Familien, vielleicht mehr als das Vorlesen aus Büchern,praktiziert wird. Dieser Gedanke wurde in der Studie aufgegriffen.77 Vgl. Merkel, Johannes (2005): Gebildete Kindheit. Wie die Selbstbildung von Kindern gefördert wird. Handbuchder Bildungsarbeit im Elementarbereich. Bremen: edition lumière, 204-225.

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