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Schwarzwaldimpressionen 2015

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obwohl es ein Werktag ist, gibt es kaum freie Plätze.<br />

Wir finden noch einen Tisch, ganz hinten im<br />

Eck am Fenster.<br />

<br />

Es ist eine Erleichterung, einem Mann gegenüber<br />

zu sitzen, der bei alledem keine Starallüren hat, und<br />

obwohl er einem auch von den Bierdeckeln entgegen<br />

lächelt. Er winkt ab, das sehe er schon nicht mehr, gehöre<br />

halt dazu. Dieter Schmid hat ein ausgeprägtes<br />

Interesse für Menschen und liebt das Gespräch. Wir<br />

kommen „auf Gott und die Welt“ zu sprechen, auf die<br />

rasante Entwicklung der letzten 50 Jahre, wie sie sich<br />

auch hier oben in Waldhaus, wo er aufgewachsen ist,<br />

ablesen lässt. Dazu fällt ihm etwas ein: „Sehr gut kann<br />

ich mich noch daran erinnern, dass das gesamte Malz<br />

in einzelnen Malzsäcken im Brauereihof über einen<br />

Flaschenzug auf den Dachboden gezogen wurde. Das<br />

war immer eine tagesfüllende Aktion. Heute wird das<br />

Malz schonend mit Luft direkt vom Malzlastzug in die<br />

Malzsilos geblasen.“ Doch bei aller Leidenschaft für<br />

die Brauerei gäbe es daneben für ihn auch noch ein anderes<br />

Leben, an den Wochenenden sei er ganz für die<br />

Familie da. Für die Frau und die beiden Kinder,<br />

Tochter und Sohn. Vielleicht bahnt sich da schon die<br />

fünfte Brauereigeneration an? Das werde man sehen.<br />

Er führe seine Kinder dem Ganzen behutsam näher<br />

und versuche, ihnen ein gutes Beispiel zu geben, aber<br />

entscheiden müssten sie sich letzlich selber.<br />

Verwurzelt und weltoffen: das ist ein Merkmal von<br />

Schmids Philosophie. Er erlaubt es sich auch, 9 bis<br />

10 Wochen Urlaub mit seiner Familie zu machen oder<br />

manchmal erst um 10 Uhr im Geschäft zu erscheinen.<br />

Wenn er vorher joggen war oder eine Runde mit<br />

dem Fahrrad gedreht hat. Eine gute Verfassung des<br />

Familienvaters und Chefs kommt ja allen zugute.<br />

Vom New York Marathon hat Dieter Schmid die Finisher-Medaille<br />

nach Hause gebracht. Ein „Biertyp“<br />

mit Sportsgeist. Aber jetzt heißt es, wieder zurück an<br />

die Arbeit. Wir verabschieden uns und nehmen die<br />

Einladung gerne an, im Sommer wieder zu kommen.<br />

Dann, wenn der Biergarten geöffnet ist und der Blick<br />

auf die Bergkette der Schweizer Alpen noch klarer<br />

und weiter ist.<br />

Wir atmen noch etwas von der guten reinen Luft und<br />

lassen den Blick in die Ferne schweifen. Vor Dunkelheit,<br />

bevor die Nässe auf den Straßen gefrieren könnte,<br />

wollen wir in Freiburg zurück sein.<br />

Foto: Touristinfo Waldshut<br />

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Wer einmal den Charme eines Schwarzwaldferienhauses<br />

aus der „guten alten Zeit“<br />

spüren möchte, der ist im Heimatmuseum<br />

„Hüsli“ in Grafenhausen-Rothaus genau<br />

richtig. Was man dem „Hüsli“ von außen<br />

nicht ansieht: Es wurde 1911 als luxuriöser<br />

Ferienwohnsitz durch die Berliner Konzertsängerin<br />

Helene Siegfried erbaut.<br />

Mit Akribie trug sie jahrelang Bauteile alter<br />

Bauernhöfe und Kunstgegenstände der Region<br />

zusammen und ließ alles original in ihr<br />

„Hüsli“ einbauen.<br />

Mit seinem heruntergezogenen Dach, den<br />

gemütlichen Stuben mit bemalten Decken,<br />

Türen, Wandschränken und Kachelöfen<br />

schuf sie ein architektonisches Gesamtkunstwerk.<br />

Sie sammelte Uhren, Porzellan und Hinterglasbilder,<br />

Gemälde, Glas und Schnitzkunstwerke.<br />

Alles wird im Original-Interieur<br />

gezeigt. Mit der TV-Serie „Schwarzwaldklinik“<br />

wurde das „Hüsli“ als Wohnhaus von<br />

„Professor Dr. Brinkmann“ international<br />

bekannt.

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