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Erst im nächsten Schritt kam es auch zu einer Integration der Inhalte: Die Medien<br />

wurden Teil des Telematik-Komplexes. Der Content stand nun plattformunabhängig zur<br />

Verfügung und konnte von den Rezipienten auf vielfältige Art und Weise genutzt<br />

werden. Der Medienkonsum erfolgte somit erstmals zeit- und ortsunabhängig. Die<br />

Einordnung des Entertainment-Bereichs in den Mediensektor, wie beispielsweise von<br />

Friedrichsen et al. (2006, S. 10) vorgeschlagen, macht diesen Schritt gleichzeitig zu jenen,<br />

der die bereits erwähnte TIME-Industrie entstehen lässt.<br />

2.1.3 Kompetitives und komplementäres Paradigma<br />

In diesem Zusammenhang sei auch auf zwei gegensätzliche Ausprägungen von<br />

Konvergenz hingewiesen: das kompetitive und das komplementäre Paradigma.<br />

Die Grundlage für den Wettbewerb bildet bei der kompetitiven Konvergenz die<br />

gegenseitige Austauschbarkeit als reziprokes Verhältnis auf Basis gleicher Technologien<br />

(vgl. Thielmann, 2000, S. 15). Diese Form tritt dann auf, wenn unterschiedliche Firmen<br />

Produkte entwickeln, die sich hinsichtlich ihrer Funktionen ähneln und somit<br />

austauschbar sind (vgl. Yoffie, 1997, S. 203). Die letztendliche Entscheidung darüber, ob<br />

das neue Angebot tatsächlich als Substitut für bestehende Produkte verwendet wird,<br />

liegt jedoch beim Nutzer (vgl. Theilen, 2004, S. 51). Einen Substitutionscharakter haben<br />

beispielsweise PC und Fernseher: Moderne TV- und PC-Geräte bieten sowohl Zugang<br />

zum Internet als auch Fernsehempfang. Durch die Konvergenz entsteht somit kein<br />

Mehrwert; vielmehr weisen zwei ursprünglich verschiedene Produkte dieselbe Funktion<br />

auf. Aus diesem Grund wird diese Art der Konvergenz auch numerisch als ‚1+1=1‘<br />

umschrieben. Die Wirkung der substitutiven Konvergenz kann wettbewerbserhöhend<br />

sein (vgl. Theilen, 2004, S. 51).<br />

Das komplementäre Paradigma geht hingegen von folgender Situation aus:<br />

„new ‚synergistic‘ products and/or markets emerge in which the amount produced<br />

exceeds the ‚sum of the parts‘“ (Albarran, Chan-Olmsted, & Wirth, 2006, S. 450).<br />

Ein Beispiel ist die Breitbandindustrie, bei welcher Video, Datenservices und Audio<br />

gebündelt und über eine gemeinsame Distributionsplattform vermarktet werden. Die<br />

Konvergenz ermöglicht es in diesem Fall, ein größeres Portfolio an Funktionen und<br />

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