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Verfasser: Marguerite Trocmé und Hansueli Pestalozzi Bei den Filialen sind schon viele Lärmprojekte in Bearbeitung. Deshalb ist eine Sofortlösung zur Erfassung und Bewirtschaftung dieser Daten notwendig, bis die Fachapplikation Lärmbelastungskataster zur Verfügung steht. Die Lärmdatenbank LärmDB von G+P wurde von den Kantonen Aargau, Solothurn, Uri und Zürich kostenlos zur Verfügung gestellt. Verschiedene Anpassungen an die Bedürfnisse des ASTRA waren notwendig. Anhand der Erfahrungen mit der LärmDB wird dann das Fachkonzept ergänzt mit dem Ziel eine MISTRA Fachapplikation innerhalb der nächsten 4-5 Jahren zu erstellen. Stand heute Die Applikation LärmDB wurde für die Kantone entwickelt und steht dort im Einsatz. Für das ASTRA mussten verschiedene Erweiterungen implementiert werden. Das dafür notwendige Detailkonzept wurde im Sommer 2009 bereinigt. Der Prototyp des Lärmbelastungskatasters LärmDB: SLVollzug Ausgabe Nr. 7 November 2009 ISTRA NEWS LL ÄRMBELASTUNGSKATASTER SOFORTLÖSUNG ASTRA Zentrale + Filialen 17 liegt jetzt vor. Als Rich-Client wird die «LärmDB» von Grolimund + Partner AG verwendet, mit den Modulen «Strassenlärm-Vollzug» (SLVollzug) für das ASTRA und «Lärmschutzprojekt-Bearbeitungstool» (LSP-Tool) für die Ing. Büros. Die Inbetriebnahme ist per Ende Jahr vorgesehen damit die Schulung der Filialen ab Dezember stattfinden kann. Ziele und Zweck GIS-Viewer GIS-Viewer VollzugDB "Stamm" MSSQL MS Access Datenauszug Alle Projekte Kosten- und Terminplanung Strassensegmente mit Lärm-Emissionen Gebäude mit Lärm- Immissionen Zustandsabschnitte Massnahmen mit Kosten + Wirkung Wichtigste Funktionen: - Kostenplanung - Erstellen von Übersichten und Karten - Jährliche Erhebungen gemäss Art. 20 LSV - Kosten und Wirkung der Lärmschutzprojekte - Datenaustausch mit Ing.-Büros Abb. 18: Struktur und Funktion der LärmDB Datenrücknahme Mit der LärmDB werden folgende Ziele erreicht: 1. Die Lärmschutzverordnung (LSV) verlangt von den Strasseneigentümern, dass sie einen aktuellen Lärmkataster führen, der von der Öffentlichkeit eingesehen werden kann. 2. Ebenso verlangt die LSV ein jährliches Reporting der Kosten und der Wirkung der durchgeführten Lärmsanierungen und eine Kostenund Wirkungsabschätzung sämtlicher noch ausstehender sanierungsbedürftiger Strassenabschnitte (Art. 20 LSV) 3. Die im Rahmen von Lärmschutzprojekten (LSP) erhobenen lärmrelevanten Daten sollen in der LärmDB strukturiert erfasst und dargestellt werden können. Damit kann auch der Lärmbelastungskataster auf einem aktuellen Stand gehalten werden. Ing.-Büros LärmDB: LSP-Tool 1 Projekt Strassensegmente mit Lärm-Emissionen Gebäude mit Lärm- Immissionen Zustandsabschnitte Massnahmen mit Kosten + Wirkung Wichtigste Funktionen: - Import / Erfassung von Strassensegmenten, Gebäuden und Zustandsabschnitten - Erfassung von Lärm-Emissionen und Lärm- Immissionen - Definition von Massnahmen inkl. Kosten und Wirkung Lärmberechnungsprogramm Emissionen 3D-Modell Immissionen
Struktur LärmDB In der LärmDB werden folgende Elemente erfasst: • Strassensegmente mit den aktuellen und zukünftigen Lärm- Emissionen • Lärmbelastete Gebäude mit den aktuellen und zukünftigen Lärm- Immissionen • Zustandsabschnitte für die Lärm-Zustandsbeurteilung (Skala 0-5) • Lärmschutzprojekte und deren Massnahmen Die Strassensegmente, Gebäude und Zustandsabschnitte werden den entsprechenden Lärmschutzprojekten zugeordnet. Für jedes Projekt werden anschliessend die geplanten Massnahmen wie Lärmschutzwände, leise Beläge, Schallschutzfenster, etc. mit den entsprechenden Kostenschätzungen eingegeben, die betroffenen Gebäude zugeordnet und daraus die Wirkung der Massnahme bezüglich der Anzahl belasteter Personen berechnet. Alle Elemente sind georeferenziert. Datenbearbeitung Die Bearbeitung der Lärmschutzprojekte, d.h. das Sammeln und Eingeben der Daten sowie die Berechnung von Emissionen und Immissionen erfolgt durch externe Ingenieurbüros. Für den Datenaustausch zwischen dem ASTRA und den Büros wurde eine spezielle Schnittstelle eingerichtet, mit welcher die Daten eines einzigen Projekts mit allen zugeordneten Elementen und unter Beibehaltung des komplexen Datenmodells in eine «Ablegerdatenbank» kopiert werden können. In dieser Ablegerdatenbank können die Ingenieurbüros mit dem «Rich- Client» (LSP-Tool) die Daten bearbeiten, diese via Excel- oder Shapefile-Formate in Lärmberechnungsprogramme exportieren und die berechneten Immissionen wieder zurücknehmen. Sobald ein wichtiger Zwischenstand in der LSP-Bearbeitung erreicht oder das Projekt abgeschlossen ist, können die gesamten Projektdaten mit den zugeordneten Elementen wieder in die «Stamm»-Datenbank im ASTRA zurückgelesen werden. System und Benutzeroberfläche Die Datenhaltung im ASTRA erfolgt mit MSSQL, bei den Ing.Büros wird MS Access verwendet. Der Rich-Client kann ohne Lizenzgebühren an die Ing. Büros abgegeben werden. Voraussetzung ist die Software Access auf Windows XP oder höher. Die Benutzeroberfläche des Rich-Client stellt die Datenstruktur in einer Explorerleiste am linken Rand dar. Die Daten des ausgewählten Elements werden im oberen Fenster dargestellt, im unteren Fenster können wahlweise Detail-Tabellen oder ein GIS-Viewer eingeblendet werden, mit welchem neben der Kartenanzeige auch die Georeferenzierung von Elementen bearbeitet werden kann. Die Benutzeroberfläche wird in Deutsch und Französisch zur Verfügung stehen. Im unteren Fenster können wahlweise der GIS-Viewer oder Detailtabellen zum oben angezeigten Datensatz eingeblendet werden. ISTRA NEWS 18 Abb. 19: Benutzeroberfläche der LärmDB Datenbestand Die bestehenden Lärmkatasterdaten der Kantone sind von der Datenstruktur sowie den technischen Lösungen sehr unterschiedlich. Es ist eine Herausforderung, diese in die Datenstruktur der LärmDB zu überführen. Dieser Prozess ist aktuell im Gang: Als Schnittstelle werden Excel- oder Shapefiles verwendet. Parallel dazu werden die Lärmprojekt-Perimeter (UplaNS-Abschnitte) in die LärmDB eingelesen. Beide Ebenen sind die Voraussetzung, dass die Lärm- Zustandsabschnitte nach akustischen Kriterien definiert und mit der Skala 0-5 bewertet werden können. Die flächendeckende Erhebung der Lärmprojekt-Perimeter bilden auch die Grundlage für die jährliche Erhebungen des BAFU (Art. 20 LSV). Ausblick Die Verwendung und Erweiterung der LärmDB ist eine Sofortlösung, die die eingangs erwähnten Ziele sicherstellen soll. Die Erfahrungen mit der LärmDB sollen helfen ein konsolidiertes und in der Praxis erprobtes Fachkonzept für eine integrierte MISTRA- Fachapplikation zu entwerfen. Verantwortliche und Mitwirkende Projektleitung: Marguerite Trocmé, ASTRA Entwicklung und Wartung: Grolimund+Partner AG Pilotfiliale: Filiale Zofingen Begleitgruppe: ASTRA, BIT Ausgabe Nr. 7 November 2009
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