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Liebe Fußballfreunde, der Amateurfußball lebt. Zu dieser Erkenntnis konnten viele in den beiden ersten Wochen des Juni bei den Relegationsspielen kommen. Wenn es um etwas geht und die Bundesliga nicht parallel spielt, strömen auch in den unteren Spielklassen die Massen. Wir hatten beispielsweise bei drei Begegnungen um einen freien Verbandsligaplatz rund 4.500 Besucher und eine tolle Stimmung mit Spielen voller Dramatik. Eine ähnliche Situation gibt es auch in Württemberg, wo diese Relegationsspiele erst vor zwei Jahren eingeführt wurden. Die K.O.- Entscheidungen am Ende einer Saison bieten aber nicht nur guten Besuch, sondern auch während der Punktehatz wird dadurch die „Grauzone“ Mittelfeld wesentlich geringer gehalten. Gerade durch die Drei-Punkteregelung ist man ganz schnell bei einigen Siegen in Folge wieder im Aufstiegsgeschäft oder bei einer Niederlagen-Serie in der Abstiegszone. Bedingt durch diese Resonanz wurde bei uns auch wieder der Ruf laut, den Zweitplatzierten in den Oberligen eine Aufstiegschance zu geben, was allerdings weitaus schwieriger ist, als von den Verbandsligen an abwärts. Über den acht Oberligen mit zehn Staffeln befinden sich lediglich zwei Regionalligen. Acht Vereine steigen direkt auf und von jeder Regionalliga muss ein Quartett absteigen. Will man auch den Zweitplatzierten eine Chance geben, so müssten sich zumindest acht Ober- und zwei Regionalligisten (die Fünftletzten) um zwei freie Plätze streiten. Hier bleibt die Frage, ob sich ein solcher Aufwand in einer „Saisonverlängerung“ lohnt, ohne an dieser Stelle zeitliche Schiene im Juni und die großen Entfernungen einzugehen. In den beiden Bundes- und Regionalligen gibt es bekanntlich das Lizenzierungsverfahren, wo nicht nur sportliche, sondern auch organisatorische, technische und finanzielle Aspekte eine Rolle spielen. Die drei Fußballverbände in Baden- Württemberg haben für die Herren-Oberliga zwischenzeitlich ein Zulassungsverfahren beschlossen, das erstmals in der Saison 2006/07 greifen wird. Die finanziellen Voraussetzungen stehen (noch) nicht auf dem Prüfstand. Zunächst müssen lediglich eine weitere zweite Mannschaft und vier Juniorenmannschaften in insgesamt fünf Altersklassen (A- bis E-Junioren) am Spielbetrieb teilnehmen. Die Voraussetzungen zur Verhängung von Stadionverboten wurden auf den Weg ge- bracht und zudem wird der DFB-Ausbildungsordnung ein verstärktes Augenmerk geschenkt. Diese sieht für Oberligamannschaften Trainer mit der A-Lizenz vor. Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie auf Seite 11 erfahren. Neben dem Konföderationscup mit acht A-Nationalmannschaften im eigenen Land läuft derzeit auch noch die Frauen-Europameisterschaft in England und die U20-Weltmeisterschaft in den Niederlanden mit deutscher Beteiligung. Bei Redaktionsschluss standen unsere Frauen bereits im Finale und haben bislang erneut beste Werbung für den Frauenfußball betrieben. Ich hoffe natürlich auf einen erneuten Titel und zudem auf einen weiteren Boom für den Mädchen- und Frauenfußball. Nach der Europameisterschaft wird die erfolgreiche Bundestrainerin Tina Theune-Meyer abtreten und von der aus Walldürn stammenden Silvia Neid beerbt werden. Mein Dank gilt natürlich Frau Theune-Meyer, die viel für den Frauenfußball geleistet hat und gleichzeitig wünsche ich Silvia Neid eine erfolgreiche Fortführung dieser Arbeit. Abschließend möchte ich auch unseren württembergischen Freunden zum gelungenen Umbau von „Haus Waltersbühl“ in Wangen gratulieren. Unser Ehrenpräsident Gerhard Seiderer wohnte den Eröffnungsfeierlichkeiten bei und war voll des Lobes über die neue Gestaltung dieses Hauses. Ronald Zimmermann, Präsident Badischer Fußballverband BFV-WFV-MAGAZIN 06/2005 3
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