28<strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong>Amtsblatt und Bürgerzeitung der Stadt <strong>Weingarten</strong>Südwürttemberg Weissenau. Laut demFacharzt für Psychiatrie und Psychotherapiegibt es „keine gesicherten Erkenntnisse,unter welchen Bedingungen Psychopharmakaeine dauerhafte psychischeErkrankung verhindern.“Nach Ansicht von Professorin ChristelMichel muss nun auch das „LandesrechtlicheUnterbringungsrecht“ geändert werden.Hierzu gebe es einen Entwurf, der indie fachliche Anhörung des Landesparlamentsgegangen ist. Danach soll künftigeine Zwangsbehandlung möglich sein,um erheblichen gesundheitlichen Schadenfür Betroffene abzuwenden, um einmöglichst selbstbest<strong>im</strong>mtes eingegliedertesLeben in Freiheit zu ermöglichen undum Lebensgefahr oder akute schwerwiegendeGefahr von Dritten abzuwenden.Manche Teilnehmerinnen und Teilnehmerdes Betreuungstags sahen diese Begründungenals kritisch, wie in der Podiumsdiskussion,moderiert von Heike Ewert,deutlich wurde. Der Verband der Psychiatrieerfahrenenakzeptiert „Zwangsmaßnahmennur bei Fremdgefährdung“, wieGabriele Brenner vom LandesverbandPsychiatrieerfahrener e.V. (LVPEBWe.V.) erläuterte. Die anderen Begründungenwerden vom Verband als „Einfallstorfür schnelle Zwangsbehandlung“ angesehen.Zwangsbehandlungen, so GabrieleBrenner, verhinderten die Auseinandersetzungmit der Ursache der Krankheit.Ein sanftes Hindurchführen durch einePsychose sei dann nicht mehr möglichund man nehme den Personen die Chanceauf Heilung.Professor Tilman Steinert wies daraufhin, dass schon heute Zwangsbehandlungensehr selten geschähen. „Wir sprechenhier wirklich von sehr wenigen Fällen,Zwangsmaßnahmen werden nur als Mittelder letzten Wahl eingesetzt, wenn garnichts anderes mehr geht.“ Allerdingshätten die Experten keinerlei Zahlen zurVerfügung, wie oft zwangsbehandeltwürde. Deshalb plädierte Steiner für dieEinführung einer Statistik.Martina Hermann vom Betreuungsvereinder Stiftung Altendank setzte sichdafür ein, Betreuer früher zu bestellen.Problem sei, dass Betreuer oft sehr spätbestellt würden, wenn kaum noch eineandere Maßnahme möglich sei. „ZumWohl der Betreuten“, so Martina Hermann,„können wir zu diesem Zeitpunktkaum noch wirklich beitragen, wir stehenenorm unter Druck.“ Um den Willen desBetreuten kennenzulernen, brauche manaber Zeit für den Beziehungsaufbau. DieLösung liegt nach Regine Schweiger vonder Betreuungsbehörde des LandratsamtsGöppingen <strong>im</strong> Aufbau unterstützendersozialer Netze <strong>im</strong> Gemeinwesen, umVerhaltensmuster frühzeitig zu erkennenund schon <strong>im</strong> Vorfeld deeskalierendeinzugreifen. „Dazu“, forderte RegineSchweiger, „braucht es eine enge Zusammenarbeitaller involvierten Dienste undEinrichtungen und Ärzte.“Text und Bild: Tove S<strong>im</strong>pfendörferChina ist anders„Das Wichtigste was ich gelernt habe, ist geduldig zu sein“, betonte Dr. Rolf Gallin seinem Vortrag an der Hochschule Ravensburg-<strong>Weingarten</strong>. Studierende derFakultät Technologie und Management und der International Academy erfuhrenaus erster Hand über die Möglichkeiten und auch Schwierigkeiten, die Geschäftsbeziehungenzu China mit sich bringen.Der Vortrag fand <strong>im</strong> Rahmen einer englischsprachigenVorlesung InterculturalManagement von Professor Dr. EberhardHohl statt. Als ehemaliger Leiter ZentralePersonalentwicklung des ZF Konzernspflegt er auch in seiner Funktion als Auslandsbeauftragterund Studiendekan desMBA-Programms International BusinessManagement intensiv das Netzwerk zuseinem früheren Arbeitgeber. „Ich binsehr stolz, Dr. Rolf Gall endlich auchmeinen deutschen und ausländischenStudierenden vorstellen zu können“, soHohl.Seit 15 Jahren ist Rolf Gall in China tätig,seit 2005 als Leiter des Engineering Centersin Shanghai von ZF (China) InvestmentCo. Ltd. An seine ersten Eindrückevon China erinnert er sich noch genau.„Alle Gegensätze wurden mir auf denersten <strong>Blick</strong> bewusst“, berichtete er. „Andersals in den USA, wo sich Unterschiedevielleicht erst auf den zweiten <strong>Blick</strong>offenbaren.“ Vor allem Shanghai habees ihm angetan „Die Stadt verändert sichsehr schnell. Alles was dort passiert, wirdnach und nach auch <strong>im</strong> restlichen Chinapassieren.“Eine große Herausforderung für ZF inChina besteht in der Anpassung von Produktenan den lokalen Markt, denn vieleswurde für die westlichen Märkte entwickelt.„Design to market“ ist dabei dasSchlüsselwort. Vorhandene Produkte werdenkostengünstig angepasst oder vereinfacht,ferner hat ZF begonnen, Produktein China für China zu entwickeln („De-sign in the market“). Gut ausgebildeteMitarbeiter sind dabei entscheidend. ZFsetzt daher direkt bei den Hochschulabsolventenan, die vor ihrem Einstieg firmeneigeneSchulungen und Deutschkursebelegen und in engem Kontakt zu dendeutschen ZF-Standorten stehen.So lassen sich kulturelle Unterschiedeleichter überbrücken. Diese beginnenin China schon in der Schule mit eineranderen Lernstrategie. Um die vielenSchriftzeichen der chinesischen Sprachebeherrschen zu können, ist Auswendiglernenoberstes Gebot. Diese Methodezieht sich durch die gesamte Schullauf-Professor Eberhard Hohl, Hochschule Ravensburg-<strong>Weingarten</strong> und Dr. Rolf Gall, Leiter EngineeringCenter ZF China, mit Studierenden der International Academy.
29<strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2013</strong>Amtsblatt und Bürgerzeitung der Stadt <strong>Weingarten</strong><strong>im</strong><strong>Blick</strong>bahn, bis hin zur Universität. „DeutscheStudierende sollen kreativ sein und eigeneIdeen einbringen“, sagte Rolf Gall. „InChina entwickelt sich diese Denkweiseerst langsam.“„Allerdings gibt es <strong>im</strong> interkulturellenAustausch kein richtig oder falsch, sondernnur anders“, findet Rolf Gall. Aufdiese Weise können beide Länder voneinanderlernen und profitieren. Diese Ansichtteilt auch Philipp Blum, Absolventdes Studiengangs Technik-Management.Für seine Bachelorarbeit bei Dr. Gall undProfessor Hohl hat er drei Monate bei ZFin Shanghai verbracht. „Es ist sehr wichtig,Auslandserfahrungen zu sammeln,denn auch in Zukunft werden die Kontaktezu anderen Kulturen weiter wachsen.“Text und Bild (S. 28 unten): Julia BleiblerVolkshochschuleVOLKSHOCHSCHULEKnigge für Abiturienten, Studentenund BerufseinsteigerSeminare für Umgangsformen erleben derzeit einen großen Zulauf. Längst zählteine gute Kinderstube nicht mehr zu den selbstverständlichen Tugenden unsererGesellschaft.Eine perfekte Vita verliert <strong>im</strong> Bewerbungsprozessdurch fehlende Manieren<strong>im</strong> Vorstellungsgespräch schnell an Wirkung.Oft sind es die kleinen Feinheiten,mit denen man sich, meist unbemerkt, insAbseits manövriert. Petra Schnierle istvom deutschen Knigge-Rat als Trainerinlizenziert und war selbst viele Jahre <strong>im</strong>Management und der Bewerberauswahltätig. Sie gewährt <strong>im</strong> Seminar Einblickein die Gepflogenheiten und Befindlichkeitenvon Führungsetagen und gibt wertvolleTipps für gute Umgangsformen inBeruf und Alltag.Modul 1 : Sicher und authentisch <strong>im</strong> Beruf- Basics und der Bewerbungsknigge(Kursnummer B5001-011)• Erster Eindruck: wie er entsteht - undwie ich ihn gestalten kann• Distanzen und Territorien• Schritt, Stand und Sitzhaltung und wassie aussagen• Armbarrieren und Beinbarrieren• Wer grüßt wen und wer gibt wem zuerstdie Hand• Der richtige Handschlag• Der freundliche <strong>Blick</strong>• Sich selbst vorstellen• Andere miteinander bekannt machen• Duzen und Siezen• Gentlemanregeln contra Gleichstellung• Smalltalk• Ehrengäste und EhrenplätzeAnmeldeschluss bei der VHS: 22.04.- danach ist kein kostenfreier Rücktrittmehr möglich.Termin: Freitag, 26.04., 15:30 - 17:15 UhrOrt: Ristorante La FontanellaKosten: 25 Euro (keine Ermäßigung)Modul 2 : Knigge-Dinner: Tischkulturganz praktisch, privat und fürs Business(Kursnummer B5001-021)• Entspannt be<strong>im</strong> Stehempfang• Höflicher Umgang mit Visitenkarten• Smalltalk mit großer Wirkung• Ehrenplätze• Wer geht vor?• Gentlemanregeln <strong>im</strong> Restaurant• Besteckfolge und Gläserfolge• Bestecksprache mit dem Service• Umgang mit der Serviette• Tipps für Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichteund Desserts• Tischgespräche und Tischreden• EinladungenAnmeldeschluss bei der VHS: 22.04.- danach ist kein kostenfreier Rücktrittmehr möglich.Termin: Freitag, 26.04., 18:00 - 21:30 UhrOrt: Ristorante La FontanellaKosten: 60 Euro (keine Ermäßigung)Die Module 1 und 2 finden <strong>im</strong> Ristorante"La Fontanella" statt. Adresse: Hirschgasse2, 88276 Berg-Weiler, Tel. 0751 /5573020Modul 3: Richtig angezogen, Dresscodesund Karrierekiller(Kursnummer B5001-031)• Erster Eindruck: wie er entsteht und warumer so wichtig ist• Wie will ich wirken?• Wirkung der Farben• Authentisch durch Kontraste und Muster• Was ist ein Dresscode• Dresscodes der verschiedenen Branchen• Do´s and Dont´s be<strong>im</strong> Bewerbungsoutfit• Karrierekiller be<strong>im</strong> Businessoutfit• Die gute VorbereitungTermin: 27.04., 14:00 - 15:30 UhrOrt: <strong>Weingarten</strong>, VHS, Gebäude Bücherei,Abt-Hyller-Str. 19, Raum 2Kosten: 25 Euro (keine Ermäßigung)Alle Module können einzeln belegt werden.Anmeldungen bei der VHS <strong>Weingarten</strong>unter Tel. 0751 / 560353-0 oder onlineunter www.vhs-weingarten.de.Text: Ulrike TeufelBild: 123rfJugend und FamilieKINDER-, JUGEND- UNDFAMILIENBEAUFTRAGTERFußballturnierDas Jugendhaus <strong>Weingarten</strong> und dieFußball AG organisiert ein weiteresFußballturnier für 10- bis 13-Jährigein der neuen Sporthalle an der Schuleam Martinsberg.Das Turnier findet am Samstag, den11.05. statt. Anpfiff ist um 10 Uhr und fürdas leibliche Wohl ist wieder gesorgt. DieAnmeldung sollte bis spätestens 10. Maieingegangen sein. Für die Anmeldungbrauchen wir lediglich euren Teamnamen.Das Team besteht aus vier Feldspielernund einem Torhüter. Es werden keineTeilnahmegebühren erhoben.