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Burg Burghausen
Die Burg zu Burghausen zieht sich über 1051 m auf einem schmalen
Bergrücken zwischen der Salzach und deren Altwasserarm, dem Wöhrsee,
entlang. Sie gilt als die längste Burg der Welt. Das mächtige Bollwerk
ist eines der großartigsten spätmittelalterlichen Befestigungswerke
und eine der schönsten und wichtigsten Burgen Deutschlands.
Sie ist einzigartig in ihrer Erhaltung.
1025 wird Burghausen (als „Burchusun“) als Königsgut zum ersten
Mal erwähnt. Die Wurzeln der Burganlage reichen aber viel weiter zurück.
Bereits in der Bronze- und Eisenzeit war der Bereich der heutigen
Hauptburg besiedelt. Bei Grabungen stieß man auf zahlreiche Spuren
aus keltischer und römischer Zeit. Abgesehen von den Fundamentresten
stammen die ältesten Teile der Burg aus dem Hochmittelalter.
Die Burganlage besteht aus sechs umbauten Burghöfen. Jeder davon
erfüllte wichtige Funktionen und bildete einen eigenen Befestigungsabschnitt
mit Torbau, Graben und Brücke.
Um den inneren Burghof findet man die trutzig aufragenden Wohngebäude
des herzoglichen Hofs mit Palas, Kemenate und Dürnitz
sowie die frühgotische Burgkapelle und die Zwingeranlage.
Torbau, Schildmauer und Bergfried bilden das Bollwerk zum Vorhof,
den zweiten Hof. Dieser diente der Sicherung und Versorgung des innersten
Burgbereichs. Von den historischen Gebäuden ist noch das
Brauhaus mit Pfisterei erhalten.
Der dritte Hof war die Rüstkammer der Burg mit dem mächtigen Zeughaus
und dem Wohnturm des Büchsenmachers. Diesen Hof krönt das
1494 errichtete Georgstor.
Der vierte Hof diente einst Stallungen und Futtervorräten mit Haberkasten
und Kornmesserturm.
Die Hedwigskapelle, erbaut 1479-1489 unter Georg dem Reichen, ist
ein Juwel spätgotischer Baukunst und befindet sich im fünften Hof.
In den Wehrtürmen der Ringmauer um den sechsten Hof waren die
Wohn- und Amtsräume der Hofbeamten und Hofhandwerker untergebracht.
1180 gelangte die Burg in den Besitz der Wittelsbacher. Von 1255 bis
1503 war die Burg Zweitresidenz der in Landshut residierenden niederbayerischen
Herzöge Heinrich, Ludwig und Georg. Ein großer Teil
der Bauten und der Charakter der Gesamtanlage stammen aus dieser
Zeit.
Nach dem Ende der Residenz erhielt Burghausen bis 1802 das Rentamt,
was zu weiteren Aus- und Umbauten der Burg führte. Von 1763
– 1891 war Burghausen Garnisionsstandort, zu dieser Zeit wurde die
Burg noch einmal stark verändert. Während der napoleonischen Besatzung
wurden 1800 und 1801 alle nördlichen Außenanlagen durch
französische Truppen abgerissen.
Als 1891 die Garnison aufgelassen wurde, konnte ein bereits geplanter
Abriss der Burg von Burghauser Bürgern gerade noch verhindert werden.
Seit 1949 sorgt die Bayerische Schlösserverwaltung für den Unterhalt
der Burg und das sehenswerte Burgmuseum mit vielen originalen Ausstattungsstücken.
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DAS BEHÖRDENMAGAZIN Juni/2012 47