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Brother und Google<br />
experimentieren mit dem<br />
Datenschirm vor dem Auge<br />
(dpa). Die Datenbrille als Smartphone-Ersatz - das ist<br />
noch eine Vision. Ein Schritt in diese Richtung macht der<br />
Druckerspezialist Brother mit seiner Brille „Airscouter“.<br />
Bis sie tatsächlich alltagstauglich ist, muss aber noch vieles<br />
verbessert werden.<br />
Kürzlich hat Google seine Vision von einer Datenbrille vorgestellt, die<br />
das Smartphone überflüssig machen soll. Jetzt präsentiert der Druckerhersteller<br />
Brother seine Brille „Airscouter“. Mit dem entscheidenden<br />
Unterschied: Während Google nur Gedankenspiele vorweisen<br />
kann, ist Brothers 106 Gramm schwere Brille seit April 2012 auf dem<br />
japanischen Markt. Sie kostet 200 000 Yen (1877 Euro). Wann es sie<br />
in Europa geben wird, steht noch nicht fest.<br />
Allerdings kann die Brille<br />
vieles noch nicht<br />
Der von Google vorgestellten Vision ist der japanische Konzern damit<br />
ein Stück näher gekommen. Allerdings kann die Brille vieles noch<br />
nicht: Mit einem schwarzen Kasten vor dem linken Auge ist sie relativ<br />
klobig, außerdem ist sie nicht wind- und wasserfest und bei Sonnenlicht<br />
kaum zu gebrauchen. All das sind Gründe dafür, dass Brother<br />
seine Brille nur im industriellen Bereich einsetzen will und sich damit<br />
nicht an Endkunden richtet.<br />
„Natürlich würde niemand mit solch einer Brille auf dem Kopf die<br />
Straße entlanggehen“, räumt Manager Richard Thomas ein. Eingesetzt<br />
werden soll der „Airscouter“ zum Beispiel in der Montage oder<br />
Prodiktion. Dort könnte auf dem Display eine Arbeitsanweisung angezeigt<br />
werden, während der Monteur beide Hände frei hat. Auch<br />
Anweisungen von einem Experten, der über eine Kamera und ein<br />
Headset verbunden ist, wären denkbar. Erster Abnehmer ist der japanische<br />
Elektronikkonzern NEC.<br />
Die Brille wird über ein Kabel mit einer Datenquelle und einem Netzteil<br />
verbunden. „Wenn wir die Technologie drahtlos machen würden,<br />
wäre die Konsequenz, dass sie größer und schwerer würde“, erläutert<br />
Thomas.<br />
Die Brille kann an einen PC oder Smartphone angeschlossen werden,<br />
dessen Bildanzeige direkt vor das Auge des Nutzers projiziert wird.<br />
Mit der Entwicklung des „Airscouter“ hat Brother vor rund sechs Jahren<br />
begonnen. Damals sollte die Projektion zunächst mit Lasern rea-<br />
68 DAS BEHÖRDEN<strong>MAGAZIN</strong> Juni/2012<br />
lisiert werden, nun funktioniert sie mit einer LED-Technik. „Viele<br />
Leute hatten Angst, einen Laser so nah neben ihrem Auge zu haben“,<br />
sagt Thomas.<br />
Brother sieht sich schon einen<br />
Schritt weiter<br />
Brother sieht sich mit seiner Brille schon einen Schritt weiter als Google.<br />
„Niemand weiß, ob Google diese Brille jemals herstellen wird.<br />
Das, was Google in seinem Video zeigt, ist momentan noch nicht erreichbar“,<br />
sagt Thomas.<br />
In den USA wird es aber für möglich gehalten, dass die Google-Brille<br />
schon in einem Jahr Wirklichkeit wird – so hieß es etwa im Fachdienst