Skript zum Traumamodul - Klinik St. Irmingard
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Traumatische Erinnerungen• Trauma = Überschreiten derVerarbeitungskapazität des Gehirns• abgekapselte Erinnerungsinseln(„Erinnerungsabszess“), nureingeschränkt zugänglich fürGroßhirnfunktionen• sensorisch voneinander getrennteErinnerungsinseln(Fragmentierung)• fehlende Unterscheidung vonGegenwart und Vergangenheit(flashback)• keine exakte Reproduktiontraumatischer EreignisseBeispiel:BilderKörpererinnerungWut /HassPanikOhnmacht /Hilflosigkeit„dieGeschichte“Scham /SchuldTraumatisch bedingte <strong>St</strong>örungen der Emotionsregulation• traumatische Affekte äußern sich oft als– Hilflosigkeit, ohnmächtiges Ausgeliefertsein– Verlassenheitspanik– Wut, Hass– extremes Scham- oder Schulderleben– undifferenzierte Affekt-/Spannungszustände• abrupte Wechsel unterschiedlicher emotionaler Zustände• mit zeitlicher Verzögerung einsetzende Überflutung• verminderte <strong>St</strong>euerungsfähigkeiten bzgl. der Affekte• verminderte Schwelle für Intrusionen, Panikattacken unddissoziative Zustände• Selbstverletzungen, Substanzmissbrauch und bulimischeEssstörungen als BewältigungsstrategienNach Traumatisierungen haben Betroffene i. d. R. große Schwierigkeiten mit der Wahrnehmungund Regulation ihrer Gefühle. Die vorherrschenden Affekte (Hilflosigkeit, Verlassenheitspanik,Scham, übermäßige Wut oder gar Hass etc.) sind oft Ausdruck traumatischer Erinnerungen, dieunangemessen heftig und unflexibel das Erleben prägen. Wenn diese Gefühle im Alltag auftreten,hat ihre Intensität oft weniger mit der gegenwärtigen Situation als mit den Erfahrungen aus derVergangenheit zu tun. Die Folge ist eine Fehlbewertung und verzerrte Wahrnehmung der jetzigenSituation.Seite 12