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Skript zum Traumamodul - Klinik St. Irmingard

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(die Auflösung dieses Gefühls-Quiz erfahren Sie in der Trauma-Psychoedukation)Was sind dissoziative <strong>St</strong>örungen?Dissoziation heißt Abspaltung, es ist zunächst ein Alltagsphänomen und damit das Gegenteil vonAssoziation (hierbei fügen wir zusammen - assoziieren). Beim Dissoziieren trennen wir oderschieben beiseite, was von bestimmten Instanzen unseres Gehirns als zu unwichtig oder zubrisant eingeschätzt wird.Jeder Mensch kennt leichte Formen der Dissoziation, z. B. das Tagträumen oder eine gewisseDesorientiertheit kurz vor dem Einschlafen oder kurz nach dem Aufwachen. Unter<strong>St</strong>ressbedingungen nimmt bei vielen Menschen die Neigung <strong>zum</strong> Dissoziieren zu: Vielleichthaben Sie mal „neben sich gestanden“, z. B. beim Reden vor einem Publikum, was zurDistanzierung dient und vor großer Aufregung schützen kann.Es gibt Hinweise darauf, dass die Fähigkeit zu dissoziieren ein angeborenes Merkmal ist, dasdementsprechend bei Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Im Kindesalter hat maneine besonders ausgeprägte Neigung <strong>zum</strong> Dissoziieren. Oft stärker als Erwachsene sind Kinderganz versunken „wie in einer anderen Welt“, wenn sie mit etwas beschäftigt sind. Bei frühen undlang anhaltenden wiederholten Traumatisierungen nutzen Kinder die Fähigkeit <strong>zum</strong> Dissoziierenals Überlebensstrategie. Dies ist dann vergleichbar mit der schon beschriebenen Freeze-Reaktionim Tierreich, wenn Kampf oder Flucht nicht möglich sind. Auch erwachsene Traumaopferbeschreiben, dass sie „wie außerhalb des Körpers stehen“, teilnahmslos Zeuge des Ereignisseswaren (sog. peritraumatische Dissoziation).Die Fähigkeit zur Dissoziation wird zur <strong>St</strong>örung, wenn sie nicht mehr kontrollierbar ist und imweiteren Verlauf auch durch zahlreiche äußere Umstände oder innere Zustände (z. B.Herzklopfen oder bei bestimmten Emotionen), die an das Trauma erinnern, ausgelöst wird.Dem Erscheinungsbild nach kann man unterschiedliche Formen der Dissoziation abgrenzen:Seite 14

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