Richtungsweisend - Bezirksregierung Arnsberg

war sie nun bereit, eine seit Jahren auf dem
Markt angebotene Umkehrosmoseanlage zu
installieren...
Rückendeckung für diese „Arnsberger Entscheidung“,
für dieses „Signal an die Wirtschaft“
kam wenige Wochen später von Prof.
Dr. Martin Exner, dem Vorsitzenden der Trinkwasserkommission
des Bundesumweltamtes.
Bei einem Besuch bei Helmut Diegel erklärte
er öffentlich, mit dem Vorgehen der Bezirksregierung
sei „zum 1. Mal die neue Grundphilosophie“
der Weltgesundheitsorganisation
umgesetzt worden, Abfallstoffe industrieller
Produktion erst gar nicht ins Trinkwasser gelangen
zu lassen. Die Entscheidung der Arnsberger
Bezirksregierung sei „weltweit“ wahrgenommen
worden.
Inzwischen ist eine Versuchs-Umkehrosmoseanlage
in Betrieb, eine große Anlage wird
die Firma im Laufe des Jahres 2009 installieren
– die Werte in der Ruhr liegen inzwischen
unterhalb des GOW. Zur Zufriedenheit von
Helmut Diegel: „Es gibt für mich beim Gesundheitsschutz
keine Kompromisse. Solche Abfallstoffe
dürfen nicht in die Umwelt gelangen,
gehören nicht in Gewässer – und schon gar
nicht ins Trinkwasser.“
Und dieser Satz gilt nicht nur für Perstorp...
Stützte das Vorgehen der Bezirks-
regierung: Prof. Dr. Martin Exner, Vorsitzender
der Trinkwasserkommission des Bundes-
umweltamtes
Wissenswertes
zum Thema „Tosu“
„Tosu“
Abkürzung für Tetraoxaspiro-(5.5)-undecan
– eine chemische Verbindung, die unter anderem
bei der Herstellung von Pentaerythit
entsteht. Pentaerythrit wird bei der Produktion
von Weichmachern und Emulgatoren benötigt.
Die genau Zusammensetzung von „Tosu“ ist
noch unbekannt, ebenso wie die toxologische
Wirkung.
Gesundheitlicher Orientierungswert (GOW)
Der GOW ist ein Vorsorgewert für giftige (oder
vermutlich giftige) und nur teil- oder nicht
bewertbare, trinkwassergängige Stoffe. Seine
Höhe ist so bemessen, dass die Menge des
Stoffes unter einem gesundheitlich duldbaren
Wert gehalten wird. Ein GOW von 0, µg/l dient
als erste Bewertungsbasis.
Umkehrosmoseanlage
Die Umkehrosmose ist ein physikalisches
Verfahren zur Beseitigung von Schadstoffen
aus bsw. Trinkwasser. Es wird hierbei auf den
Einsatz von chemischen Hilfsmitteln gänzlich
verzichtet. Das verschmutzte Wasser wird
durch eine halbdurchlässige Membran gepresst,
deren Poren nur die Wassermoleküle
hindurchlassen.
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