Richtungsweisend - Bezirksregierung Arnsberg
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Am Abgrund<br />
Das Loch in der Overather Wiese –<br />
und Schicht am Schacht<br />
Es war nur ein tiefes Loch. Auf einer Wiese. Und<br />
– Gott sei Dank – kam kein Mensch zu Schaden.<br />
Aber dennoch hat kaum ein Loch soviel<br />
Aufsehen erregt, wie jenes in Overath...<br />
Pfingstsonntag, 11. Mai, wurde die Bergbauabteilung<br />
der <strong>Bezirksregierung</strong> informiert: Auf<br />
einer Wiese in der Gemeinde Overath klafft ein<br />
Loch – offensichtlich ein Tagesbruch. Und ebenso<br />
offensichtlich Folge von Bergbauaktivitäten<br />
in „grauer Vorzeit“. Die Ermittlungen ergeben:<br />
Bis 1876 wurden in der Grube „Immekeppel“<br />
Blei, Eisenerz, Mangan und Kupfer abgebaut,<br />
die Schächte wurden nach dem damaligen<br />
Stand der Technik verfüllt – und mehr als 100<br />
Jahre später ist die damalige (Holzbohlen)-<br />
Sicherung verrottet, rutscht Erde nach, reißt<br />
einen acht Meter breiten Krater. Die Medien in<br />
NRW haben ihren Pfingst-Aufreger.<br />
In Altendorf-Ulfkotte machte sich<br />
Regierungspräsident Helmut Diegel<br />
selbst ein Bild der Schäden<br />
Abgesehen vom Medien-Interesse ist so etwas<br />
für die landesweit zuständige Abteilung für<br />
Bergbau und Energie der <strong>Bezirksregierung</strong><br />
<strong>Arnsberg</strong> Routine. Fast täglich werden Tagesbrüche<br />
gemeldet, nicht alle, aber viele sind Folgen<br />
der Bergbaugeschichte des Landes. NRW<br />
ist wie ein „Schweizer Käse“ – und die Folgen<br />
des Bergbaus der Vergangenheit zeigen heute<br />
Schäden...<br />
...wie auch der gen Norden gewanderte aktuelle<br />
Bergbau den Menschen zusetzt: etwa in<br />
Altendorf-Ulfkotte, wo eine Siedlung unter dem<br />
Abbau des Bergwerks Lippe der RAG so litt,<br />
dass sich Regierungspräsident Helmut Diegel<br />
im Februar 2008 vor Ort selbst ein Bild über<br />
die Schäden an Häusern, Gärten und Straßen<br />
machte. Und zusicherte, mit der RAG über eine<br />
eventuelle vorzeitige Beendigung des Abbaus<br />
zu verhandeln. Ein Versprechen, dass der<br />
Regierungspräsident hielt – und deshalb bei<br />
seinem zweiten Besuch in Altendorf-Ulfkotte,<br />
einem Stadtteil von Dorsten, im September<br />
verkünden konnte, dass die RAG den Abbau<br />
um 70 Meter verkürzt – also deutlich vor der<br />
Siedlung. Wie es ein von der <strong>Bezirksregierung</strong><br />
erstelltes Gutachten empfohlen hatte.<br />
Inzwischen ist Schicht am Schacht im Bergwerk<br />
Lippe...<br />
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