Richtungsweisend - Bezirksregierung Arnsberg

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Fachtagung im Rahmen des Förderprogramms KOMM-IN.
Unna Massen – ein Ort, der für viele Menschen
einen Wendepunkt in ihrem Leben markierte
und der bestimmte Abschnitte der deutschen
und der europäischen Nachkriegsgeschichte
beschreibt. Ein Ort, der im Bewusstsein von
ehemaligen Bewohnern aber auch großer Teile
der Öffentlichkeit fest verankert ist, an dem
Geschichte in der Biographie vieler Menschen
ihren Niederschlag gefunden hat.
Ursprünglich im November 19 5 in der Siegener
Wellersbergkaserne als „Hauptdurch-
gangslager für Kriegsflüchtlinge und Vertriebene“
gegründet, wurde die spätere „Landesaufnahmestelle“
1951 nach Unna-Massen verlegt.
Mit dem Beschluss der Landesregierung
vom 0 . November 2008, die Landesstelle in
ihrer bisherigen Form aufzulösen, endet nun
ein über 50 Jahre andauernder Abschnitt
in der Integrationsgeschichte des Landes
Nordrhein-Westfalen.
Dazwischen liegen bewegte Jahre und Ereignisse
wie der Volksaufstand in der DDR am
17. Juni 195 , der Bau der Berliner Mauer am
1 . August 1961, die Aufnahme der so genannten
„Boatpeople“ aus Indochina in den Jahren
1978 bis 1980, Gorbatschows Reformpolitik
unter den Schlagworten „Perestroika“ und
„Glasnost“ ab dem Jahr 1987 bis zum Fall der
Mauer am 09. November 1989 mit dem sich anschließenden
Zusammenbruch des Ostblocks.
All diese Ereignisse hatten stets Flüchtlingsströme
zur Folge, die in Unna-Massen ihre
erste Anlaufstelle fanden. Zur Geschichte von
Unna-Massen gehört ebenso die Aufnahme
zahlreicher Spätaussiedler und jüdischer
Zuwanderer aus den Staaten der ehemaligen
Sowjetunion wie die Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen
aus Bosnien Herzegowina
und dem Kosovo in den 90er Jahren.