Richtungsweisend - Bezirksregierung Arnsberg
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Rahmenbetriebsplan<br />
Ibbenbüren<br />
Wenn es um die Gewinnung von Erdgas und<br />
Kohle geht, genehmigt die Abteilung Bergbau<br />
und Energie der <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Arnsberg</strong><br />
landesweit Rahmenbetriebspläne oder Bohrvorhaben.<br />
So auch im Jahr 2008: Im Januar<br />
fiel der Startschuss für ein umfangreiches<br />
Genehmigungsverfahren im Münsterland.<br />
25 Millionen Tonnen Steinkohle will die RAG<br />
Anthrazit GmbH zwischen 2009 und 2020<br />
abbauen und damit das Bergwerk Ibbenbüren<br />
weiterführen. Das Abbaugebiet umfasst 7<br />
Quadratkilometer. Den dafür nötigen Rahmenbetriebsplan<br />
genehmigte die <strong>Bezirksregierung</strong><br />
<strong>Arnsberg</strong> am 2. Dezember; allerdings mit einer<br />
reduzierten Laufzeit bis 2018. Der Antrag war<br />
vier Aktenordner schwer und enthielt unter<br />
anderem eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsstudie.<br />
Alle betroffenen Kommunen<br />
(neben Ibbenbüren sind das auch die Gemeinden<br />
Mettingen, Westerkappeln und Recke), Behörden<br />
und Verbände, die von dem geplanten<br />
Vorhaben berührt werden, hatten die Möglichkeit,<br />
eine Stellungnahme abzugeben.<br />
Zusätzlich erhielten alle betroffenen Bürgerinnen<br />
und Bürger die Gelegenheit, die<br />
Antragsunterlagen einzusehen und mögliche<br />
Bedenken oder Anregungen bis zum<br />
1. April in den Genehmigungs-Prozess einzubringen.<br />
Rund 100 Einwendungen und mehr<br />
als 20 fachliche Stellungnahmen sind daraufhin<br />
eingegangen. Im Juni wurden die Bedenken<br />
Steinkohlekraftwerk der RAG<br />
Anthrazit GmbH in Ibbenbüren<br />
dann öffentlich diskutiert. Ein besonderes Interesse<br />
galt den zu erwartenden Absenkungen<br />
und den denkbaren Berg- und Vermögensschäden.<br />
„Die Einwender interessierten sich<br />
vor allem für den drohenden Wertverlust ihrer<br />
Immobilien. Die Einwender befürchteten, dass<br />
ihre Häuser und Grundstücke nur noch unter<br />
Wert zu verkaufen seien“, so Verhandlungsleiter<br />
Wolfgang Dronia.<br />
Gas-Bohrturm<br />
Ein erster Bohrturm in Ostwestfalen – das<br />
konnte die <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Arnsberg</strong> im Oktober<br />
vermelden; die Suche nach Erdgas im<br />
Kreis Minden-Lübbecke war damit eröffnet.<br />
Mit Datum vom 15. Oktober hat die <strong>Bezirksregierung</strong><br />
der ExxonMobil Production Deutschland<br />
GmbH gestattet, auf dem Bohrplatz<br />
„Oppenwehe 1“ im Gemeindegebiet Stemwede<br />
eine Probebohrung bis zu einer Tiefe von circa<br />
2000 Metern abzuteufen.<br />
Bereits im Juni hatte die Abteilung Bergbau<br />
und Energie sowohl den vorgelegten Hauptbetriebsplan<br />
genehmigt als auch dem Bau des<br />
Bohrplatzes zugestimmt – der genehmigte<br />
Sonderbetriebsplan Bohrbetrieb gestattet dem<br />
Unternehmen, den Bohrturm zu errichten und<br />
die Bohrung abzuteufen. Das Unternehmen<br />
will auf diese Weise klären, ob eine wirtschaftliche<br />
Förderung von Erdgas in diesem Bereich<br />
denkbar ist. Sollte das Unternehmen diese Frage<br />
mit „Ja“ beantworten, müsste ExxonMobil<br />
eine so genannte Gewinnungsberechtigung<br />
nach Bergrecht beantragen und sich die Produktionsbohrung<br />
von der <strong>Bezirksregierung</strong><br />
genehmigen lassen.<br />
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