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36 Schwerpunkt Finishing Schwerpunkt Finishing
Effektive Abräumer
nen Stapel bequem abnehmen und
auf eine daneben stehende Palette
ablegen, wobei noch genug Zeit ist,
um Zwischenbogen auf die einzelnen
Lagenzulegen.
Faltschachtelhersteller kennen das Problem mit den modernen schnellen
Falzklebelinien und Inline-Stanzen, aus denen die fertigen Zuschnitte in
großen Mengen herausströmen: Eine Schar von Hilfskräften bemüht sich,
sie vom Transportband zu nehmen und auf Paletten zu setzen. Vollautomatische
Fertigungsstraßen haben diesen Prozess noch nicht befriedigend
gelöst. Eine Alternative sind Palettiersysteme an der Auslage.
Von Helmut Mathes
Druck&Medien September2007
Die italienische Firma CAT (Costruzione
Automazioni Technologiche di
Corsini G&C Spa) hat sich auf die
Entwicklung und Konstruktion von
Automatisierungssystemen für das
Handling von Banknoten sowie Papier-undKartonzuschnittenspezialisiert.
Neben Stapel- und PalettieranlagenstelltdasUnternehmenauch
Verpackungsmaschinen für die Zigarettenindustrie
sowie Verpackungsund
Banderoliersysteme für Banknoten
her. Allerdings haben sich die
Stapler und Palettierer in den letzten
Jahren zu den Hauptprodukten des
Herstellers entwickelt.
CAT hat bislang rund 20 Palettieranlagen
für die Faltschachtelproduktion
installiert. Die Produktion von
Staplern zur manuellen Abnahme
wurdeerstmitderverstärktenInline-
Fertigung bei der Faltschachtelherstellung
relevant. Das Unternehmen
liefert derzeitig vor allem Palettierer
und Stapler für Flachbettstanzen von
BHS und Rotationsstanzen von Ma-
dern sowie als Retrofit für die Lemanic-Tiefdruckrotationen
von Bobst.
Die Palettierer sind auch für den EinsatzmitWellpappegeeignetsowiefür
Kartonzuschnitte ohne rechteckige
oder quadratische Formen,beispielsweise
für Pappteller oder-becher.
Die Staplersysteme werden üblicherweise
hinter Flachbett- oder Rotationstanzen
und Falz-Klebelinien
angeordnet. Die im Flexo-, Offsetoder
Tiefdruck bedruckte Bahn läuft
direkt in die Stanze zum Rillen, Prägen,
Schneiden und Stanzen.Die einzelnen
Verpackungsnutzen werden
vollautomatisch ausgebrochen,separiertundalseinzelneVerpackungszuschnitte
in mehreren SchuppenströmenaufdasAuslagebandgelegt.
Stapeln hinter der Auslage
Die geschuppten Stanzlinge kann ein
Hilfsarbeiter manuell vom Auslageband
abnehmen und auf Paletten stapeln.
Allerdings können kaum mehr
Stapel-,PalletierundVerpackungs-
Systeme räumen bei
der Faltschachtelproduktion
hinter
der Flachbettstanze
automatisch auf.
als zwei Hilfskräfte an der Auslage
arbeitenundesisteinmühseligerJob,
gerade kleinere Verpackungsformate
abzunehmen und im aufgestoßenen
Stapel auf die Palette zu legen.
ZweiPersonenbewältigendieseAufgabe
für einen gewissen Zeitraum –
aber bei hohen Auflagen werden
Auswechselkräfteerforderlich.
Mit dem Einsatz eines Staplers ändert
sich das ganz entscheidend, weil
die geschuppten Ströme der Falzlinge
in eine Sammelstation laufen, in
der die einzelnen Stanzlinge in kleinen
ausgerichteten Stapeln gesammelt
werden.Bei größeren Formaten
oder dickem Karton, bei dem Glattstoßen
allein nicht ausreicht, werden
dieStapelaufgerüttelt.Anschließend
gelangen die Stanzlinge via Transportband
zur automatischen Palettierung
oder zur manuellen Abnahme
auf einen Tisch. Die Stapelhöhen
liegenbeizehnbis20Zentimeter.Ein
bis zwei Mitarbeiter können die klei-
Von der Auslage auf die Palette
Der Stapler bestimmt die Geschwindigkeit
des Palettierers. Diese wiederum
ist Abhängig von der Stanzleistung,
die sich aus der Druckgeschwindigkeit,
dem Format der Verpackung
und der Nutzenzahl pro
Stanzung ergibt. Der Flaschenhals
istsomitdieStanze.
WähltmandieautomatischePalettierung
entfallen zwei Hilfskräfte für
die Abnahme. Die geformten Stapel
werden auf dem Transportband weiter
geführt,zu Reihen vereint und auf
die Palette geschoben. Das Einlegen
der Zwischenbogen erfolgt automatisch
genauso wie der Palettenwechsel.
Das gewünschte Palettenlayout
kann der Bediener übrigens am Bildschirmwählen.
Ein Extrembeispiel zeigt, welche
Mengen an Faltschachtelzuschnitten
bei voller Maschinenleistung anfallen
können: Bei der Breitbahn-Produktion
von Zigarettenverpackungen
hat man zwei Auslageströme –
das bedeutet bei einer Laufleistung
von 350 Metern in der Minute, dass
alle drei Sekunden zwei Stapel á 250
Stanzlinge ankommen.Arbeitet man
mit Schmalbahn hat man sechs Auslageströme
– bei gleicher Maschinengeschwindigkeit
sind das alle zehn
Sekunden sechs Stapel á 250 Stanzlinge.
Eine Menge, die manuell nicht
mehr abzunehmen ist. Diese hohen
Geschwindigkeiten werden in der
Praxis allerdings selbst mit Rotationsstanzennurseltenerreicht.
Kriterien für die Laufleistung
Die Gesamtmenge der Stanzlinge
pro Minute ergibt sich aus der Bahnbreite
und der Verpackungsanzahl
über die Bahnbreite und die Stanzformlänge.
Die Laufgeschwindigkeit
ist bei der Flachbettstanze durch die
maximale Anzahl der Stanzhübe pro
Minute begrenzt. Bei der Rotationsstanze
spielt auch der Stanz-Zylinderdurchmesser
eine Rolle. Beim
Auslegen der Stanzlinge ist wiederum
die Kartonsteifheit und die Verpackungsformwesentlich:einerechteckige
Schachtel ist problemlos im
Vergleich zu einer Joghurtsteige mit
Aussparungen und Verzahnungen.
Neben dem Ausbrechen und Vereinzeln
ist das Auswerfen der Faltschachtelzuschnitte
auf das Auslage-
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band ein kritischer Punkt, der die
Laufleistungenabbremsenkann.Die
Faser-Laufrichtung hat ebenso wie
das Kartongewicht auf Stanze, Stapler
und Palettierer praktisch keinen
Einfluss.
Die Verpackungsformate sind vor
allem für den Stapler ein kritischer
Punkt, da sie die Umrüstzeiten wesentlich
beeinflussen. CAT rechnet
beim Umrüsten generell mit 15 bis
30 Minuten, wenn der FormatwechselineinembegrenztenBereichliegt.
Wird der Formatbereich sehr groß,
können sich die Umrüstzeiten auch
verdoppeln, wobei zu beachten ist,
dass sich mit zunehmender Verpackungsgröße
die Zahl der Auslageströme
reduziert und meist in Faserrichtungproduziertwird.
Ab in den Versandkarton
Die halbautomatische Verpackungsmaschine
Ergosa 500 wurde speziell
für Falzklebemaschinen entwickelt.
Sie nimmt den Schuppenstrom der
gefalzten, verklebten flachliegenden
Faltschachteln vomAuslageband auf,
richtet ihn auf und sammelt horizontale
Stapelstangen. Ist die gewünschte
Stapellänge erreicht, gleitet der
Stapel in den darunter stehenden
Versandkarton.
Die Virtuo 600-Verpackungsmaschine
sammelt hingegen die gefalzten,
verklebten, flachliegenden Faltschachteln
als Vertikal-Stapelstange
vollautomatisch auf. Beim Erreichen
der gewählten Stangenhöhe wird ein
Karton von hinten über den Stapel
gestülptundverschlossen.DieVirtuo
600 beschleunigt oder reduziert die
Arbeitsgeschwindigkeit automatisch
gemäßderMengederFaltschachteln,
die auf dem Auslageband ankommen.
Die Anlage wird über einen
Computer programmiert und kann
an jede Falzklebelinie angebunden
werden. Die maximale Stapelleistung
liegt laut Hersteller bei 150.000
FaltschachtelninderStunde.
Der Karton für die Faltschachteln
ist 200 bis 735 Millimeter lang,150 bis
545 breit und 100 bis 320 Millimeter
hoch. Die gefalzten Faltschachtelzuschnitte
reichen von 150 x 100 Millimeter
bis 545 x 320 Millimeter. Ein
Scanner zählt die Faltschachtelnzuschnitte
pro Karton und die Zahl der
gefülltenKartons.
Die automatische Virtuo arbeitet
ohne Personal, die Ergosa benötigt
einen Bediener, wogegen das manuelle
Einschachteln der Zuschnitte
zwei bis drei Mitarbeiter erfordert.
Man kann die Maschinen auch an die
Druck&Medien September2007
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