Senioren tanzen - Bundesverband Seniorentanz eV
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<strong>Senioren</strong> <strong>tanzen</strong><br />
begründet, damit wir sie unseren Azubis<br />
ebenso wie den „alten Hasen“ unter<br />
den Tanzleitern in den Arbeitskreisen<br />
immer wieder einmal bewusst machen<br />
können. Anschließend wurde nach<br />
jeder Tanzansage und Nachbesprechung<br />
ein methodisches Raster ausgefüllt. Ja,<br />
das Raster. Wie oft erklang in diesen<br />
Tagen dieser Ruf! Zur Erheiterung aller<br />
vergaßen es nämlich unsere Referentinnen<br />
im Eifer des Gefechts regelmäßig.<br />
Nebenbei haben wir die sehr unterschiedlichen,<br />
ansprechenden und<br />
brauch baren Weiterbildungstänze 2009,<br />
die das Land NRW zusammengestellt<br />
hat, von „Morning Glory“ bis „Goodbye,<br />
Sally“ in beiden Positionen mehrfach<br />
getanzt. Hierbei gaben uns die Referentinnen<br />
sehr hilfreiche Tipps. Beim<br />
Vorstellen des „Besonderen Kicks“ kann<br />
man diesen (den Kick Ball Change)<br />
vorweg gut im Sitzen mit der Gruppe<br />
üben. Der anspruchsvolle Round „Hey,<br />
Chick“ mit seinem Twostep- und seinem<br />
Rumbateil lässt sich leichter zunächst<br />
mit jeweils anderer Musik wie zwei<br />
Einzeltänze lernen, bevor man ihn als<br />
Ganzes zur Originalmusik tanzt.<br />
Einen breiten Raum nahm auch das<br />
Theoriethema „Sprechen – hören – verstehen:<br />
Kommunikation in <strong>Senioren</strong>tanzgruppen“<br />
ein. Wir erarbeiteten mit<br />
Hilfe der Pyramide menschlicher<br />
Bedürfnisse nach Maslow unsere Aufgaben<br />
als Tanzleiterinnen. Weiter lernten<br />
wir die „vier Ohren“ kennen, mit denen<br />
z. B. eine Tänzerin einen Tanzleiter-Satz<br />
wie „Die Tassen sind noch nicht ge spült!“<br />
hören könnte. Schließlich richte ten wir<br />
noch ein Auge auf uns selbst und unsere<br />
eigenen Bedürfnisse als Tanzleiterinnen.<br />
Ratgeber „Wohnen im Alter“ und „Das richtige Heim“<br />
Wo und wie im Alter wohnen? – Diese<br />
Frage beschäftigt nicht nur ältere Menschen,<br />
sondern auch deren Kinder. Die<br />
von der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
<strong>Senioren</strong>-Organisationen (BAGSO)<br />
he rausgegebenen Broschüren „Wohnen<br />
im Alter“ und „Das richtige Heim“ stoßen<br />
auf entsprechend großes Interesse.<br />
Die beiden im C.H. Beck Verlag erschienenen<br />
Ratgeber sind zum Preis von je<br />
3,90 EUR im Buchhandel erhältlich.<br />
16 <strong>Senioren</strong> <strong>tanzen</strong> 3/2009<br />
Dabei profitierten alle sehr stark auch<br />
vom Austausch untereinander. Besonders<br />
gute Ideen entstanden bei den Teilnehmerinnen,<br />
als es darum ging, Du-Botschaf ten<br />
wie z. B. „Haben Sie irgend etwas von<br />
dem verstanden, was ich gerade erklärt<br />
habe?“ in nicht so verletzende Ich-Botschaften<br />
umzusetzen.<br />
Zum Schmunzeln brachte uns Waltraud<br />
Biermann, als sie ihre nach eigenen<br />
Angaben in Grundlehrgängen Verwendung<br />
findende Variante zitierte: „Ich<br />
warte hier gern in der Mitte, bis Sie Ihr<br />
Gespräch beendet haben. Ich lasse Sie<br />
gern ausreden. Aber bitte fangen Sie<br />
danach kein neues Gespräch an, damit<br />
wir weitermachen können…!“ Die<br />
Tanzleiter/innen unter den Lesern können<br />
ja auch einmal überlegen, was sie<br />
so alles von sich geben, wenn ihnen<br />
bald der Kragen platzt, weil alle bei der<br />
Tanzansage mit erklären.<br />
Und dann haben wir noch Seite für Seite<br />
eines ganz dicken stabilen Ordners<br />
durchgearbeitet, den jeder Arbeitskreis<br />
vom <strong>Bundesverband</strong> erhält, neu überarbeitet<br />
hauptsächlich von Susanne Tams.<br />
Angefangen von der Mitglieder-Verwaltung<br />
über den Arbeitskreis-Tag, die<br />
Tanzansagen, Fragen zur GEMA bis hin<br />
zu Wahlen – eine Unmenge von Informationen<br />
und Formularen gab es zu<br />
sichten und zu klären.<br />
Bei der Aufzählung der zu bearbeitenden<br />
Dinge werden die Leser sicherlich ersehen<br />
können, dass diese Fülle in der kurzen<br />
Zeit eine wahrhafte Herausforderung an<br />
unserer Kräfte darstellte. Zum Schluss<br />
der Tagung machten wir uns deswegen<br />
in ganz massiven Du-Botschaften Luft:<br />
In die Veröffentlichungen eingeflossen<br />
sind die Erkenntnisse und praktischen<br />
Erfahrungen der Bundesinteressenvertretung<br />
der Nutzerinnen und Nutzer von<br />
Wohn- und Betreuungsangeboten im<br />
Alter und bei Behinderung (BIVA). Der<br />
Selbsthilfeverband setzt sich seit 30 Jahren<br />
für die Interessen von Menschen<br />
ein, die in Heimen und betreuten Wohnanlagen<br />
leben.<br />
Du und du, ihr (gemeint waren die beiden<br />
Referentinnen) wart schuld, dass wir<br />
• gar nichts von Goslar gesehen haben,<br />
• zu wenig Schlaf bekommen haben,<br />
• so viel Papier verbraucht haben,<br />
• so viel Herzklopfen, trockene Münder<br />
und zittrige Hände gehabt haben,<br />
• …<br />
Aber wir haben ja etwas gelernt!<br />
Du-Botschaften sind nicht so effektiv.<br />
Sie werden mit dem Zeigefinger gesagt.<br />
Ich-Botschaften kommen von Herzen<br />
und können deswegen besser vom<br />
Gesprächsteilnehmer angenommen<br />
werden.<br />
Und in Ich-Botschaften umgeformt<br />
klang es am Ende dann doch vollkommen<br />
anders:<br />
• Ich bin froh, Sie kennen gelernt<br />
zu haben.<br />
• Ich finde, Sie sind ein tolles<br />
kompetentes und fröhliches Team.<br />
• Es hat mir großen Spaß gemacht.<br />
• Ich habe eine Unmenge gelernt.<br />
• Ich gehe mit viel größerer Sicherheit<br />
in die nächste AK-Sitzung.<br />
• Ich habe keine Angst mehr<br />
vor den Nachbesprechungen von<br />
Tanzansagen.<br />
• Ich spüre, dass wir alle an der<br />
gleichen Sache arbeiten.<br />
• Ich weiß, ich bekomme Hilfe<br />
sowohl vom Landes- als auch<br />
vom <strong>Bundesverband</strong>.<br />
• Von ganzem Herzen Danke!<br />
Weiter so! Solche „gewinnbringenden“<br />
(s. o.) Tagungen brauchen wir Tanzleiter/<br />
innen!<br />
Christiane Schoenfelder<br />
Ein neues Projekt der BIVA ist eine<br />
Datenbank, die die Suche nach dem<br />
richtigen Heim erheblich erleichtern<br />
wird. Unter www.heimverzeichnis.de<br />
findet man künftig Informationen darüber,<br />
ob in einem Haus die aktive Beteiligung<br />
an einem Leben in der Gemeinschaft<br />
gefördert, ein selbst bestimmtes<br />
Leben ermöglicht und die Individualität<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner<br />
respektiert werden.