20.11.2012 Aufrufe

Diakonie im Blick - Diakonie Stiftung Salem

Diakonie im Blick - Diakonie Stiftung Salem

Diakonie im Blick - Diakonie Stiftung Salem

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Altenhilfe<br />

„Mit dem Workshop gelingt uns nicht zuletzt insofern<br />

ein kleines Wunder, als wir damit auch männliche<br />

Bewohner erreichen“, erklärte Silvia Busche den<br />

drei Gästen. „Zum Malen und zu allem, was nach<br />

Basteln aussieht, kommen in aller Regel nur Frauen“,<br />

fuhr sie fort. Da Männer aus der Generation, die<br />

gegenwärtig in Altenhe<strong>im</strong>en lebt, in jungen Jahren<br />

nicht kreativ gearbeitet hätten, fingen sie <strong>im</strong> Alter<br />

auch nicht mehr damit an.<br />

Handwerklich tätig waren sie jedoch fast alle – und<br />

so wurde der Holz-Workshop zu etwa 50 Prozent von<br />

Männern besucht. Einer der männlichen Bewohner,<br />

die hier mit viel Begeisterung „Gartenkunst“ entwickelten,<br />

war zum Beispiel Robert Kerbs. Obwohl er<br />

erst drei Tage zuvor <strong>im</strong> Haus Laurentius eingezogen<br />

war, befand er sich be<strong>im</strong> Workshop bereits mittendrin<br />

<strong>im</strong> Geschehen. Er sei früher Maler und Verputzer<br />

gewesen, erzählte er, und deshalb liege ihm die<br />

handwerkliche Tätigkeit sehr. Konzentriert schmirgelte<br />

er die Oberfläche des Stücks Baum wurzel in<br />

seinen Händen und freute sich darüber, wie glatt sie<br />

Buch über Dementia Care Mapping aus Minden<br />

Ein Buch über die „Betriebswirtschaftliche Bedeutung<br />

einer DCM-gestützten Fachbetreuung in der<br />

(teil)stationären Altenhilfe“ hat <strong>im</strong> Oktober die Leiterin<br />

des Hauses Emmaus, Schwester Lieseltraud<br />

Lange-Riechmann, publiziert. Hintergrund für die<br />

Bucherscheinung ist ein Modellprojekt, das von<br />

2005 bis 2009 auf Initiative der Anna Luise Altendorf<br />

<strong>Stiftung</strong> in Minden durchgeführt wurde, um ein wissenschaftliches<br />

Verfahren aus England zu erproben,<br />

sich bereits anfühlte. Dann zeigte er auf ein bereits<br />

fertiges Holz-Objekt: Diese Wurzel sehe aus wie ein<br />

Wachhund, der zwar <strong>im</strong> Moment den Kopf ruhig auf<br />

seine Pfoten lege, best<strong>im</strong>mt aber auch sehr schnell<br />

sein könne – und deshalb habe er ihn auf den Namen<br />

„Flink“ getauft.<br />

Mit Begeisterung war auch Rolf Lange aus der Albert-Clos-Werkstatt<br />

II bei der Sache und arbeitete,<br />

dass die Späne nur so flogen. Voller Stolz erzählte er,<br />

dass er bereits zum vierten Mal bei einem Workshop<br />

mit Birgitta und Norbert Kurze dabei sei und sich <strong>im</strong><br />

Vorfeld schon sehr darauf gefreut habe.<br />

Das Sommerfest <strong>im</strong> Haus Laurentius am 4. September<br />

war dann auch ein voller Erfolg. Neben dem<br />

guten Wetter, dem leckeren Essen und den gut gest<strong>im</strong>mten<br />

Gästen hat zu diesem Erfolg sicher auch<br />

die Gartenkunst-Ausstellung mit Arbeiten aus den<br />

beiden Workshops ihr Scherflein beigetragen.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Bild links: Mit vereinten<br />

Kräften – Szene aus<br />

dem Workshop mit<br />

Kindern aus der Grundschule<br />

und aus dem<br />

Kindergarten.<br />

Bild rechts: Voller Konzentration<br />

– Aus einem<br />

Stück Baumwurzel entwickelt<br />

Robert Kerbs aus<br />

dem Haus Laurentius ein<br />

Stück Gartenkunst.<br />

das dabei helfen kann, die Lebensqualität von Menschen<br />

mit Demenz zu verbessern: das Dementia<br />

Care Mapping, kurz „DCM“. Das jetzt erschienene<br />

Buch macht nun auch überregional nutzbar, was<br />

das Modellprojekt auf lokaler Ebene für die Praxis<br />

erprobt hatte.<br />

Carola Mackenbrock, Öffentlichkeitsreferentin<br />

Duale Ausbildung in der Altenpflege: Neuerdings<br />

Studium schon während der Ausbildung möglich<br />

Eine interessante und attraktive Neuerung gibt es jetzt für Menschen,<br />

die sich für Berufe in der Altenpflege qualifizieren wollen: Mit Beginn des<br />

Wintersemesters 2011 ist es möglich, bereits während der Ausbildung zum<br />

Altenpfleger beziehungsweise zur Altenpflegerin Pflegewissenschaften zu<br />

studieren und so einen akademischen Abschluss zu erwerben (Bachelor of<br />

Science in Nursing).<br />

Die Fachhochschule der <strong>Diakonie</strong> (FHdD) in Bielefeld<br />

bietet diese vielversprechende Möglichkeit in<br />

diesem Jahr erstmalig an. Auch zwei Auszubildende<br />

des Evangelischen Fachseminars – Sarah Kobelt und<br />

Carl Wehrhahn – nehmen diese Option seit dem 7.<br />

Oktober 2011 zusammen mit weiteren 31 Studierenden<br />

anderer Pflegeschulen wahr.<br />

Möglich ist dies, weil die Ausbildungsträger-Einrichtungen<br />

beider Auszubildenden sowie das Evangelische<br />

Fachseminar für Altenpflege eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der FHdD abgeschlossen haben,<br />

in der sie sich unter anderem dazu verpflichten, die<br />

Auszubildenden während der Studienzeiten an der<br />

FHdD, die in Form von einzelnen Präsenzwochen<br />

oder Studientagen durchgeführt werden, freizustellen.<br />

Darüber hinaus verfügen beide Auszubildende<br />

über die notwendigen Studienvoraussetzungen<br />

(Abitur beziehungsweise Fachhochschulreife).<br />

Insgesamt dauert das ausbildungsbegleitende Studium,<br />

das jeweils zum Wintersemester beginnt und<br />

für das man sich bis zum 1. Juli eines Jahres direkt<br />

bei der FHdD bewerben kann, 4,25 Jahre. Nach<br />

Abschluss der dreijährigen Ausbildung werden also<br />

noch weitere 1,25 Jahre absolviert, um das Bachelor-<br />

Studium abzuschließen.<br />

Ziel dieses innovativen Studiengangs ist es, bereits<br />

parallel zur Berufsausbildung eine wissenschaftliche<br />

Qualifizierung zu ermöglichen und somit in besonderem<br />

Maße auf die <strong>im</strong>mer anspruchsvollere Tätigkeit<br />

in der Pflege vorzubereiten, da neben direkten<br />

Pflegehandlungen zunehmend Aufgaben der Koordination<br />

und Steuerung von Versorgungsprozessen,<br />

der Beratung, Anleitung und Schulung sowie der<br />

Begleitung von Menschen, die mit dauerhaften Einschränkungen<br />

leben müssen, zu leisten sind.<br />

Das Bachelor-Studium Pflegewissenschaft wird von<br />

der FHdD übrigens auch in berufsbegleitender Form<br />

Sarah Kobelt und Carl Wehrhahn sind die beiden ersten<br />

Auszubildenden des Evangelischen Fachseminars für Altenpflege,<br />

die sich für eine Duale Ausbildung entschieden<br />

haben; parallel zur Ausbildung für die Altenpflege studieren<br />

sie an der Fachhochschule der <strong>Diakonie</strong> in Bielefeld<br />

Pflegewissenschaften.<br />

angeboten und dauert dann drei Jahre. Interessant<br />

ist dieses Angebot vor allem für diejenigen Altenpflegekräfte,<br />

die nicht über die Fachhochschulreife oder<br />

das Abitur verfügen: Mit der abgeschlossenen Pflegeausbildung<br />

und einer dreijährigen Berufspraxis ist<br />

gegebenenfalls der Zugang zum Studium ebenfalls<br />

möglich.<br />

Das berufsbegleitende Studium beginnt jeweils zum<br />

Sommersemester; Bewerbungen sind jeweils bis<br />

zum 1. Januar eines Jahres möglich.<br />

Nähere Informationen zu diesem interessanten Studienangebot<br />

sind zu beziehen unter http://www.<br />

fh-diakonie.de/.cms/Studienangebote/Pflegewissenschaft/220.<br />

Michael Haas,<br />

Leiter des Evangelischen Fachseminars für Altenpflege<br />

Altenhilfe<br />

10 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!