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Rechtsprechung - BFH aktuell<br />

Einkommensteuer<br />

�<strong>Steuer</strong>berater, 070727bo001.xml<br />

Phasengleiche Aktivierung von<br />

Dividendenansprüchen<br />

1. Der Senat hält daran fest, dass ein<br />

beherrschender Gesellschafter Dividendenansprüche<br />

gegenüber der<br />

beherrschten Kapitalgesellschaft<br />

jedenfalls dann nicht schon vor Fassung<br />

des Gewinnverwendungsbeschlusses<br />

("phasengleich") aktivieren<br />

kann, wenn nicht durch objektiv<br />

nachprüfbare Umstände belegt ist,<br />

dass er am maßgeblichen Bilanzstichtag<br />

unwiderruflich zur Ausschüttung<br />

eines bestimmten Betrages<br />

entschlossen war (Bestätigung<br />

des BFH, Beschl. v. 07.08.2000 - GrS<br />

2/99, BFHE 192, 339, BStBl II, 632,<br />

und der Senatsurteile v. 20.12.2000<br />

- I R 50/95, BFHE 194, 185, BStBl II<br />

2001, 409, sowie v. 28.02.2001 - I R<br />

48/94, BFHE 195, 189, BStBl II, 401).<br />

2. Die Ablehnung eines Antrags auf<br />

Erlass einer Billigkeitsentscheidung<br />

nach § 163 AO, der auf eine nach einer<br />

Rechtsprechungsänderung ergangene<br />

Verwaltungsanweisung<br />

gestützt wird, derzufolge die "bisherigen<br />

Grundsätze" für eine Übergangszeit<br />

weiter angewendet werden<br />

sollen, ist nicht ermessensfehlerhaft,<br />

wenn das Begehren des Antragstellers<br />

auf der Grundlage der<br />

vor der Rechtsprechungsänderung<br />

gehandhabten Verwaltungspraxis<br />

ebenfalls abschlägig beschieden<br />

worden wäre. Es ist insoweit unerheblich,<br />

ob die damalige Verwaltungspraxis<br />

auf der Basis der von<br />

der früheren Rechtsprechung für<br />

zutreffend gehaltenen Rechtslage<br />

tragfähig war oder nicht.<br />

** BFH, Urt. v. 07.02.2007 - I R 15/06<br />

Download unter www.steuer-telex.de<br />

mit DRsp-Nummer 013899/2007<br />

KURZFASSUNG Dividendenansprüche aus einer am Bilanzstichtag<br />

noch nicht beschlossenen<br />

Gewinnverwendung einer Tochtergesellschaft<br />

kann eine Kapitalgesellschaft nach<br />

dem Beschluss des Großen Senats des BFH<br />

vom 07.08.2000 (GrS 2/99, BStBl II, 632)<br />

grundsätzlich nicht aktivieren. Eine Dividendenforderung<br />

kann danach am Bilanzstichtag<br />

zum einen nur insoweit als eigen-<br />

ständiges Wirtschaftsgut entstanden sein,<br />

wenn zum Bilanzstichtag ein Gewinn der<br />

beherrschten Gesellschaft auszuweisen<br />

und der mindestens ausschüttungsfähige<br />

Gewinn bekannt ist.<br />

Zum anderen muss anhand objektiver Gesichtspunkte<br />

nachgewiesen sein, dass die<br />

Gesellschafter jener Gesellschaft am Bilanzstichtag<br />

endgültig entschlossen waren,<br />

eine bestimmte Gewinnverwendung<br />

künftig zu beschließen. Überdies muss<br />

sich die Ausschüttungsabsicht des beherrschenden<br />

Gesellschafters auf einen<br />

genau festgelegten Betrag beziehen. Hier<br />

reicht es nicht aus, dass die Höhe des auszuschüttenden<br />

Betrags nur ungefähr feststeht<br />

und seine exakte Bezifferung von<br />

erst in der Zukunft erkennbaren Umständen<br />

abhängig ist.<br />

Die Ausnahmevoraussetzungen müssen<br />

anhand objektiver, nachprüfbarer und<br />

nach außen in Erscheinung tretender Kriterien<br />

festgestellt werden können, die weder<br />

unterstellt noch vermutet werden dürfen.<br />

Bei der hiernach gebotenen Prüfung<br />

ist insbesondere zu berücksichtigen, dass<br />

auch ein beherrschender Gesellschafter<br />

oder ein Alleingesellschafter seine am Bilanzstichtag<br />

bestehenden Absichten später<br />

ändern kann. Schließlich kann der erforderliche<br />

feste Ausschüttungswille nicht<br />

schon daraus geschlossen werden, dass<br />

die phasengleiche Aktivierung einer Dividendenforderung<br />

es der Muttergesellschaft<br />

ermöglichen würde, einen vom Verfall<br />

bedrohten Verlustvortrag zu nutzen.<br />

Die Verwaltung hat zur Anwendung dieser<br />

Grundsätze eine Übergangsregelung getroffen,<br />

wonach für Gewinnausschüttungen,<br />

für die letztmals die Grundsätze des<br />

Anrechungsverfahrens gelten, die früheren<br />

Grundsätze zur phasengleichen Aktivierung<br />

von Dividendenansprüchen angewendet<br />

werden konnten (vgl. BMF-Schreiben<br />

v. 01.11.2000 - IV A 6 - S 2134 - 9/00,<br />

BStBl I, 1510).<br />

�<strong>Steuer</strong>berater,<br />

070727bo002.xml Wertaufholungsgebot bei unter Buchwertfortführung<br />

getauschten Beteiligungen<br />

1. Wird eine Beteiligung nach einer<br />

Teilwertabschreibung unter (auf<br />

das sog. Tauschgutachten des BFH<br />

gestützter) Fortführung des Buchwerts<br />

gegen die Beteiligung an einer<br />

anderen Gesellschaft getauscht,<br />

ist für die Bemessung der Anschaffungskosten<br />

der erhaltenen Beteiligung<br />

im Rahmen des steuerlichen<br />

482 STEUER-TELEX 31-32/07

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