10.07.2015 Aufrufe

Cultures and Ethics of Sharing - Universität Innsbruck

Cultures and Ethics of Sharing - Universität Innsbruck

Cultures and Ethics of Sharing - Universität Innsbruck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12 Einführungan der Universität <strong>Innsbruck</strong> im November 2011 stattf<strong>and</strong> (http://medien.uibk.ac.at/mwb2011). Die Tagung war ein multidisziplinäres und zweisprachiges Unterfangen, dieeine Vielfalt von Perspektiven des Teilens zusammenführte und sie auf ihr Potenzial untersuchte,die soziale Praxis des Teilens zu fokussieren. Der erste Eindruck während derTagung war, dass all diese Perspektiven in der Tat viele neue Fragen hervorbringen, dieaus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln und verschiedenen kulturellen Kontextenheraus beh<strong>and</strong>elt werden müssen. Es wurde auch deutlich, dass die Begeisterung für dasTeilen durch einen kritischen Zugang begrenzt werden muss, der jene Praktiken im Augebehält, wo das Teilen entweder zu unerwünschten Resultaten führt oder in einen Kontextvon Praktiken eingebettet ist, deren Dynamik dem Ethos des Teilens und der Zusammenarbeitwiderspricht.Dieser erste Eindruck hat sich bei der Herausgabe dieses Buchs bestätigt. Das zweisprachigeFormat der Tagung wurde im Buch beibehalten, welches daher einen englisch- undeinen deutschsprachigen Teil hat. Jeder Teil bringt spezifische intellektuelle Ressourcenzum Thema Teilen zum Tragen, die in den jeweiligen Kulturen vorh<strong>and</strong>en sind. Unabhängigvon der Sprache führt die Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit dem Teilen zu einer ungewöhnlichenSammlung praktischer und utopischer Perspektiven. Geteilt wird immer in konkretenSituationen und unter bestimmten Begleitumständen, dennoch weisen diese Praktiken <strong>of</strong>tüber sich selbst hinaus, auf einen Horizont transformierter Sozialbeziehungen, kulturellerDynamiken und normativer Rahmenbedingungen. Diese Eigenschaft des Diskurses überdas Teilen zeigt sich auch im Inhaltsverzeichnis dieses B<strong>and</strong>es. Der englische Teil umfasstzwei Abschnitte. Deren erster beh<strong>and</strong>elt die soziale Dynamik des Teilens (Social Dynamics<strong>of</strong> <strong>Sharing</strong>), der zweite Gemeinschaften und Institutionen (Communities <strong>and</strong> Institutions).Im ersten Beitrag untersucht Volker Grassmuck die Rolle des Teilens in der Kulturentwicklungder vergangenen 5000 Jahre. Er stellt fest, dass neben der darwinistischenSicht der Kulturentwicklung, bei der Bedürfnisse und Wettkampf im Zentrum stehen, stetseine <strong>and</strong>ere Sicht möglich ist, welche die Rolle der Zusammenarbeit und des Teilens in derGeschichte anerkennt. Katharine Sarikakis’ Beitrag beh<strong>and</strong>elt die Frage, wie politischeMaßgaben das Teilen als spezifische H<strong>and</strong>lungen konstituieren und Differenzierungenzwischen erwünschten und dämonisierten Praktiken des Teilens herstellen. Nicolas Johnuntersucht die Verbreitung des Wortes ‚Teilen‘ in den Social Media. Wie John feststellt,ist die Ausweitung des Begriffs problematisch, da damit auch umstrittene Praktiken wie„das Teilen von persönlichen Daten mit Dritten” verschleiert werden.Die zweite Gruppe von Beiträgen legt das Augenmerk auf spezifische Gemeinschaftenund die institutionellen Umgebungen, die sie durch „bottom-up“ Praktiken des Teilenserzeugen. Magnus Lawrie befasst sich mit dem Wechselspiel zwischen institutionellen undselbst-instituierenden Dynamiken im Kontext der europäischen ForschungsprojektsElectronic Literature as a Model <strong>of</strong> Creativity <strong>and</strong> Innovation in Practice (ELMCIP).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!