Nach Auffassung der <strong>FWG</strong> hat das sogenannte Interessenbekundungsverfahren nichdie gewünschten städtebaulichen Ergebnisse gebracht. Die vorgeschlagene<strong>Bebauung</strong>, teilweise fünfgeschossig, wirke in ihrer Massivität vor der Altstadtkulissewie ein Bollwerk, das den Stadtrand markiert.Besserer Marktpreis„Dieses berücksichtigt nicht, dass sich die Stadt in den letzten Jahren in mehrereRichtungen über die <strong>Escher</strong> Straße hinaus entwickelt hat. Die Grundstücke habeneine exzellente Lage in unmittelbarer Nähe zur Altstadt von der einen Seite undkomfortable Anbindung an das Straßensystem von der anderen Seite, ohne dass dieNachteile einer Altstadtbebauung, Denkmalschutz, Fachwerkhaus mit hohenUnterhaltskosten, in Kauf genommen werden müssen“, erklärt FraktionsvorsitzenderGerhard Dernbecher. Bei Berücksichtigung dieser Umstände sind nach Auffassungder <strong>FWG</strong>-Fraktion die durch die beiden Investoren angebotenen Grundstückspreiseniedriger, als am Markt erzielbar. Dieser bessere Marktpreis sollte laut Dernbecherzugunsten der Stadt genutzt werden.Den Magistrat wollen die Freien Wähler bitten, die Beschlussvorlage zur Abfassungeiner Entwicklungsvereinbarung für ein Hotelprojekt (die IZ berichtete) in denBeratungslauf der Stadtverordnetenversammlung zu geben und fordert dasGremium weiterhin auf, vor Abschluss der Beratungen keine Verpflichtungeneinzugehen.„Der <strong>Idstein</strong>er Zeitung war vor einigen Wochen zu entnehmen, dass eine solcheBeschlussvorlage vom Magistrat beschlossen wurde. Gleichzeitig war zu lesen, dassdiese durch die Stadtverordnetenversammlung noch beschlossen werden muss. „DerBürgermeister hat in der letzten Sitzungsrunde nicht erkennen lassen, dass ergewillt ist, die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung einzuholen, obwohleine solche Vereinbarung keinesfalls „laufen<strong>des</strong> Geschäft“ sei, so GerhardDernbecher. Für das Mischgebiet Nassauviertel wollen die Freien Wähler politischdurchsetzen, für unbebaute Grundstücke eine Änderung <strong>des</strong> <strong>Bebauung</strong>splanes zuveranlassen. Diese soll sowohl die Grundstücksausnutzung, als auch die Höhe der<strong>Bebauung</strong> so neu regeln, dass ein angemessener Übergang zur vorhandenenBestandsbebauung insbesondere zu den Straßen am Ackergrund/Hans-NitscheStraße gefunden wird. „Gleichzeitig ist eine Veränderungssperre zu erlassen, umwährend der Bearbeitungszeit eine <strong>Bebauung</strong> in der jetzt zulässigen Massivität zuverhindern“, erklärt Dernbecher. Nach Auffassung der <strong>FWG</strong>-Fraktion entspricht dieGrundstücksausnutzung und die <strong>Bebauung</strong>sdichte im Nassauviertel in vielerleiHinsicht nicht den städtebaulichen Anforderungen an eine moderne,zukunftsgerichtete Stadtentwicklung. „Im Bereich MIO tritt dies besonders eklatantzu Tage. Dort trifft die traditionelle <strong>Idstein</strong>er Wohnform in Steinwurfweite auf dieheutige, lediglich den wirtschaftlichen Zwängen der Grundstücksausnutzungunterworfenen <strong>Bebauung</strong>. Es bietet sich augenblicklich in diesem Teilbereich die30
Möglichkeit, zumin<strong>des</strong>t an dieser Stelle eine städtebauliche Fehlentwicklung dort zuverhindern, wo noch kein Gebäude genehmigt worden ist“, so der <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende.Beim Neujahrsempfang der Freien Wähler gab es neben Informationen auchGlühwein, Saft und Gebäck.Foto: wita/Udo Mallmann31