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Ein Ort und Geschlecht gleichen Namens

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Zentralbibliothek Luzern. Das einzige Holzhaus in der Stadt Luzern ist vor wenigen<br />

Jahren im Innern umgebaut worden <strong>und</strong> ist jetzt Pfarreiheim zu St. Leodegar.<br />

Der erfolgreiche Überfall auf Rotenburg animierte die Luzerner dazu, auch das<br />

befestigte Wolhusen zu stürmen, weil der dortige Vogt Peter von Torberg die<br />

Leute des Entlebuchs besonders bedrückte <strong>und</strong> diese bei den Luzernern Hilfe<br />

suchten. Der ehemalige Schultheiss Petermann von G<strong>und</strong>oldingen wurde mit<br />

seinen Befreiern von der Bevölkerung von Wolhusen mit Jubel begrüsst. Die<br />

Luzerner stürmten die Feste <strong>und</strong> zerstörten sie. Der verhasste Torberg wurde<br />

mitsamt seinem grausamen Untervogt des Landes verwiesen <strong>und</strong> die Leute des<br />

Tales der Kleinen Emme ins Burgrecht von Luzern aufgenommen.<br />

Diese Erfolge im Befreiungskampf der Luzerner <strong>und</strong> Miteidgenossen gegen die<br />

habsburgischen Vögte ermunterten die siegreichen Streiter bald nach der Zer-<br />

störung von Rotenburg nach Meienberg zu ziehen, welches sie bald einnahmen<br />

<strong>und</strong> mit etwa 200 Mann besetzten. Petermann Etterlin berichtet vom Überfall von<br />

Meienberg in seiner Chronik um 1507. Wahrscheinlich nach Aussagen von<br />

Augenzeugen, die er aus Notizen des Stadtschreibers Eglof Etterlin entnehmen<br />

konnte. Der Chronist Etterlin, aus dessen Werk auch der berühmte Diebold<br />

Schilling Abschriften für seine Bilderchronik verwendete, war Besitzer der Hinteren<br />

Geissmatt <strong>und</strong> wohnte also einst im ehemaligen Pfarrhaus vom St. Karli, Luzern.<br />

Etterlinstrasse <strong>und</strong> Etterlinhalde erinnern noch heute an den bedeutenden<br />

Chronisten der alten eidgenössischen <strong>und</strong> Luzerner Geschichte.<br />

Um eine weitläufige Schilderung der kriegerischen Ereignisse um das Städtchen<br />

Meienberg zu vermeiden, sei hier nur kurz ein Zitat aus der Etterlin-Chronik<br />

erwähnt: Nach der Zerstörung der Burgen von Rotenburg <strong>und</strong> Wolhusen <strong>und</strong> der<br />

Vertreibung der Vögte Grünenberg <strong>und</strong> Torberg ... „zugent“ (die Luzerner <strong>und</strong><br />

Miteidgenossen) „mit ir macht für Meyenberg, nament das ouch in un leyttent<br />

darnach gemeyn Eydtgenossen soldner dar in, die statt ze behüetten. Darnach<br />

kurtzlich kam der herrschaft von Oesterich landvogt (Johann von Waldburg) mit<br />

einem mercklich volck ze ross <strong>und</strong> ze fuoss, verstackt (verbarg) vor Meyenberg sin<br />

lütt in ein huotte, <strong>und</strong> rittemt etwa yra ein teil zuo der stat <strong>und</strong> zugent die soldner<br />

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