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Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch - Hans Huber AG

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Seite 11HUBER SolutionsMitarbeiter der HANS HUBER <strong>AG</strong> bei der Kartoffelernte im HUBER ReUse ParkDezentrale, unterirdische Behandlungvon stark verunreinigten Niederschlagsabflüssenaus Verkehrsflächenin Ballungsgebieten (Durchführungmit firmeneigenen Finanzmitteln).Das Filtersystem ist an einer starkbefahrenen Straße in München installiertund wird durch die TU München,Prof. Dr. Horn erprobt.Aufbereitung von niedrig belastetemGrauwasser zu Brauchwassermit dem Ziel der Wiederverwendungzur Bewässerung undals Spülwasser für Toiletten (Finanzierungdurch BMBF). Die Entwicklungenzielen auf die Anwendung in Chinaab und werden in Zusammenarbeit mitder TU Darmstadt, Prof. Dr. Corneldurchgeführt.Produktion von Nährstoffen undEnergie aus separierten Abwasserteilströmendurch spezielle Behandlungvon Urin, Biogasproduktionaus Fäkalien und Bioabfällen sowiedie Produktion von Wasser für dieToilettenspülung aus Grauwasser(Mitfinanzierung durch BMBF). InZusammenarbeit mit der UniversitätBonn erfolgt unter Leitung von Dr. Clemensdie technische Umsetzung in Vietnam.Kleinräumige Schließung der Wasser-und Nährstoffkreisläufe durchAufbereitung von Abwasser undseparierten Abwasserströmen naheam Entstehungsort – HUBER ReUseKonzept mit Recovery Plant undReuse Park (Durchführung mit firmeneigenenFinanzmitteln). Um die Möglichkeitender Wiederverwendung zudemonstrieren, wird am Firmensitz inBerching ein ReUse Park betrieben.Damit kann belegt werden, dass das mitunseren Technologien aufbereiteteAbwasser problemlos für die Bewässerungin der Landwirtschaft und selbstfür den Betrieb von Teichwirtschaft eingesetztwerden kann.Integrierte Abwasser- und Abfallentsorgungssystemefür Megacitiesmit Anaerobbehandlung am BeispielLimaNach Prognosen der UN werden im Jahre2030 etwa 5 Milliarden Menschen inBallungsgebieten leben. Der rasanteVerstädterungsprozess mit seinen dramatischenFolgen betrifft insbesondereGroßstädte in Schwellen- und Entwicklungsländern.Ein Beispiel dafür stelltLima dar, die rasch wachsende Hauptstadtvon Peru. Am Rand der 8-Millionen-Metropolesiedeln sich immer mehrMenschen unkontrolliert an und lebendort unter kritischen Lebensbedingungenbei Mangel an Wasser und Strom,Bildung und medizinischer Versorgung.Die lokalen Regierungen sind mit denwachsenden hygienischen, sozialenund ökologischen Problemen derMegastadt oft überfordert. Abhilfe zurkritischen Lage können meistens nurMaßnahmen leisten, die dezentral undspezifisch angebracht werden. Auch imBereich der Wasserwirtschaft sollenangepasste Strategien erarbeitet werden,die vor Ort eine nachhaltige Kreislaufwirtschaftdurch Wiederverwendungdes Wassers und Verwertung derNährstoffe anstreben.Alternative Systeme für die anaerobeBehandlung von hochkonzentriertenAbwässern und organischen Küchenabfällenwerden derzeit im Rahmen desBMBF-Forschungsprojekts „Lima –Megacity of Tomorrow“ unter derFederführung vom Institut für Automationund Kommunikation (IFAK) untersucht.Dabei plant die Firma HUBERzusammen mit den peruanischenKooperationspartnern einen 2-stufigenBiogasreaktor für den Betrieb unterthermophilen Bedingungen in Lima zuinstallieren.Der Anaerobreaktor soll im Rahmeneines an die Randbedingungen derGroßstadt angepassten Gesamtkonzeptszur integrierten Behandlung derFeststoffe aus dem Abwasser und Bioabfälleneingesetzt werden. Ziel istdabei die Gewinnung von energiereichemBiogas und unbedenklichem Gärrückstand,der als Bodenverbesserungsmittelauf die Felder ausgebracht werdenkann. Die Erfahrungen aus derbeispielhaften Umsetzung sollen alsGrundlage dienen, angepasste Technologienauf andere Megacities mit ähnlichenUmweltproblemen zu übertragen.Kleinräumige Schließung der Wasser-und Nährstoffkreisläufe naheam Entstehungsort, am BeispielBerchingAls Beispiel von „best managementpractice“ im Bereich der Abwasserreinigunggilt das Demonstrationsprojekt imHause HUBER, welches seit Anfang<strong>2006</strong> unter dem Namen „HUBER ReUseKonzept“ läuft. Am Firmenstandortwerden derzeit innovative Sanitärsystememit/ohne Separation angewandtsowie verschiedene Möglichkeiten derWiederverwendung von gereinigtemAbwasser und Abwasserinhaltsstoffendemonstriert. Ziel ist durch Anwendungspezifisch entwickelter Technologien,welche als Recovery Plants betriebenwerden, den größtmöglichen Anteil anWertstoffen (insbesondere Wasser undNährstoffe) aus den separierten undApfelernte im ReUSe Park der <strong>Hans</strong> HUBER <strong>AG</strong>.unseparierten Abwässern der 200 Mitarbeiternzu holen (to get most of thevalue out of wastewater!) und schließlichdiese im firmeneigenen Park, dems.g. ReUse Park, wiederzuverwenden.Im Verwaltungsgebäude werden Gelb-(unverdünnter Urin) und Braunwasser(Fäkalien und WC-Spülwasser) überwasserlose Urinale und NoMix-Toilettenseparat erfasst, getrennt abgeleitet undgespeichert; die Ableitung des Grauwassers(Küchenspül- und Waschabwasser)erfolgt ebenso über einegesonderte Leitung bis zum eigenenSammeltank. Etwa die Hälfte der jeweiligseparierten Abwasserströme wirdzusammengemischt, um das herkömmlichehäusliche Abwasser zu simulieren.Für die spezifische Aufbereitung derseparierten bzw. teilweise zusammengeführtenAbwässer stehen neuartigeHUBER-Technologien zur Verfügung,welche mit dem Ziel betrieben werden,unbedenkliches Brauchwasser undNährstoffe für die Landwirtschaftbereitzustellen:Membranbelebung: Das HUBER-Membranbelebungsverfahrenermöglicht diespezifische Voll- bzw. Teilreinigung vonGesamtabwasser, Grauwasser und ggf.Schwarzwasser und gleichzeitig dieBereitstellung vom nahezu vollständigentkeimtem Ablauf, welcher alsBewässerungswasser und zur Nachspeisungeines Fischteiches eingesetzt wird.Fällung, Strippung und Absorption: Fürdie Behandlung von unverdünntemUrin eignet sich die Verfahrenskombinationvon Fällung, Strippungund Absorption in den neuen HUBER-Modulen. Das Ziel ist die Rückgewinnungder Nährstoffe Phosphorund Stickstoff in Form von festen undflüssigen Düngemitteln für die Pflanzenbeeteim ReUse Park.Dezentrale Verwertung von Rohabwasser aus der Kanalisation zur Grünflächenentwicklung in ariden StadtgebietenHUBER - neues Forschungsprojekt in Algerien seit Juni <strong>2006</strong>Anaerobtechnik: Mit der HUBER-Anaerobtechnikwerden Fäkalien und Bioabfällein Biogas umgewandelt. Die Prozessführungbei hohen Temperaturenermöglicht die Produktion von hygienischqualitativem Gärrückstand, der alsBodenverbesserungsmittel im Obstgarteneingesetzt wird.Ziel des HUBER ReUse Konzepts ist letztendlicheine nachhaltige Kreislaufwirtschaftder lokalen Wasser- und Stoffströme.Die aufbereiteten Abwässerund Abwasserinhaltsstoffe werden imPark verwendet, um pflanzlicheNahrungsmittel für den menschlichenVerzehr zu produzieren. Durch dieAnwendung dieser innovativen Sanitärkonzepteund das Praktizieren derWiederverwendung von Wasser undAbwasserinhaltsstoffen im eigenenHaus trägt die Firma zu einem grundlegendenParadigmenwechsel in derAbwasserreinigung bei. Abwasser wirdnicht mehr als Abfallstoff betrachtet,sondern vielmehr als Rohstoff für dieGewinnung von Brauchwasser, Nährstoffenund Energie geschätzt. Insbesonderesemi-aride Länder, bei denenoft auch die Verfügbarkeit von Nährstoffenfür die Landwirtschaft begrenztist, werden von diesen Neuentwicklungenim Bereich derAbwasserreinigung Nutzen tragen(HUBER Broschüre, <strong>2006</strong>).vonDr.-Ing. Stefania ParisLeitung Forschung & Entwicklungps@huber.deund Prof. Dr. Franz BischofKoordination Forschung und VerfahrensentwicklungenAlgerien befindet sich derzeit in einemtief greifenden politischen und wirtschaftlichenTransformationsprozess,der durch eine hohe Landflucht undeine rasche Verstädterung charakterisiertist. Insbesondere im Norden desLandes ist der Bevölkerungsdruck aufdie Städte zu spüren. Die Verminderungder Arbeitslosigkeit sowie dieÜberwindung der Engpässe bei derWasserver- und Abwasserentsorgunggehören dort zu den großen Herausforderungender Stadtverwaltung.In den Städten werden die Wasserressourcenhäufig nicht sachgemäßbewirtschaftet. In den wohlhabendenStadtbezirken Algiers ist bspw. dieBewässerung von Parkanlagen mitTrinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgungeine gängige Praxis. ImGegensatz dazu werden Grünflächensowie Gemüsegärten in Armenviertelnunter völlig unkontrollierten Bedingungenmit Rohabwasser beregnet, wassowohl zu einer erhöhten Belastungder Umwelt als auch zu Gesundheitsproblemenführt.Eine Verbesserung der Gesundheitsbedingungenin den Slums sowie eineKahles Grundstück, auf dem in Kürze Nutzpflanzen gedeihen werdenVerringerung des Trinkwasserverbrauchssind durch die Grünlandbewässerungmit teilgereinigtem Rohabwasseraus dem Kanalnetz möglich.Die Erprobung eines einfachenBehandlungssystems mit mechanischerFeststoffseparation, Sedimentationund anschließender UV-Bestrahlungam Standort Algier ist Schwerpunktdes vom BMBF geförderten Forschungsprojekts„Dezentrale Verwertungvon Rohabwasser zurGrünflächenentwicklung in aridenGebieten“. In Zusammenarbeit mit derGTZ und Herrn Prof. Dr. Rudolph (UniversitätWitten/Herdecke) beteiligt sichdie Fa. HUBER am Vorhaben durch dieAnpassung der neu entwickelten Siebmaschine„Pipestrainer“.Ziel des Projekts ist die Realisierungeiner kompakten, einfach bedienbarenund im Betrieb kostengünstigenBehandlungsanlage für die weitgehendeEntfernung nicht gelöster Verunreinigungenaus dem Rohabwasser unddie Teilinaktivierung von Krankheitskeimen,welche die Minimierung derhygienischen Gefahren bei der Handhabungermöglicht. Das teilgereinigteund nährstoffreiche Abwasser soll zurBewässerung von Testflächen auf demGelände der Universität ENSH in Algiereingesetzt werden. Auf dem derzeitkahlen Grundstück (Abb. 1) werden inKürze Nutzpflanzen gedeihen.Aufgrund des weit reichenden Bedarfsan preisgünstigen Technologien zurTeilbehandlung von Rohabwasser mitdem Ziel der Bewässerung sind die Entwicklungenim Rahmen desForschungsprojekts von großem Interessefür die Fa. HUBER. Mit der Beteiligungam Projekt möchte unser Unternehmenzeigen, wie schnelle undangepasste Abwasserlösungen ineinem semi-ariden Land wie Algerienprinzipiell aussehen können. Durch dieUmsetzung von Alternativen zur derzeitigenunkontrollierten Verwendungvon Rohabwasser für die Bewässerungträgt HUBER auch zur grundlegendenVerbesserung der menschlichenGesundheit bei, welche auch die Basisfür eine wirtschaftliche Entwicklungist.Zusammenfassung:Durch die Entwicklung von preisgünstigenMethoden zur Teilreinigungvon Rohabwasser mit demZiel der Bewässerung trägt HUBERzur nachhaltigen Entwicklung vonsemi-ariden Ländern wie z.B. Algerienbei. Am Standort Algier wirddemnächst das durch einfache undkompakte Technik teilgereinigteAbwasser zur Bewässerung vonFeldern eingesetzt. In diesemZusammenhang wird Abwassernicht mehr als Abfallstoff betrachtet,sondern vielmehr als Rohstofffür die Wiedernutzung.vonDr.-Ing. Stefania ParisLeitung Forschung & Entwicklungps@huber.de

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