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Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch - Hans Huber AG

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Deutscher Umweltpreis <strong>2006</strong> Seite 2Liveinterview mit Herrn Stefan Schulze-Hausmann (ZDF/3sat) und Dipl. Ing. <strong>Hans</strong>Georg <strong>Huber</strong> am 29.10.06 in 3sat.Stefan Schulze-Hausmann:Welche Bedeutung hat dieser Preis fürSie und Ihre Arbeit?<strong>Hans</strong>G.<strong>Huber</strong>:Der Preis bedeutet für mich primär einesehr, sehr hohe Auszeichnung, mit derman natürlich nicht rechnen kann, dieeinen aber umso mehr freut und auchunglaublich stolz macht. Und zwar stolzdahingehend, dass man sieht, dieArbeit, die man gemacht hat, geht indie richtige Richtung. Auf der anderenSeite empfinde ich durch den Preis aucheine starke Verpflichtung auf dem SektorWasser, der uns ja alle betrifft, in diesemSektor weiter zu arbeiten und zuversuchen, neue Ideen, die jetzt da sind,auch umzusetzen und diese Ideen nichtnur unter Ingenieuren zu verbreiten,sondern wirklich ein Netzwerk zu bilden.Politiker einbinden, auch die Städteplanerund Architekten. Einfach einenWechsel im Denken zustande bringenund mit dem Wasser den Menschendienen und Ideen umsetzen.Stefan Schulze-Hausmann:Wofür werden sie das Preisgeld von250.000 Euro einsetzen?<strong>Hans</strong>G.<strong>Huber</strong>:Dieses Preisgeld werde ich sicherlichdafür einsetzen, junge Ingenieure zufördern. Das heißt, ein Sponsoring zubetreiben. Das trifft sich auch sehr gut,meine Firma hat ja auch eine HUBERTechnology Stiftung ins Leben gerufen.Diese werde ich finanziell aufstocken.Wir fördern damit junge Ingenieureundzwar nicht nur in Deutschland, sondernglobal. Wir fördern damit Doktorandten-alle zu dem Thema Wasser,alle zu dem Thema nachhaltigerUmgang mit Wasser.Stefan Schulze-Hausmann:Welche Vorteile hat Ihre dezentraleAbwasser-Technologie vor allem in demdirekten Bezug zum Nutzer?<strong>Hans</strong> G. <strong>Huber</strong>:Das Besondere von dezentraler Abwasserentsorgungoder Abwasserbehandlungist es eigentlich, dass wir am Entstehungsortdirekt das Abwasser aufnehmenund dann aus diesem Abwassereinen Wertstoff erarbeiten, indemwir Wasser gewinnen indem wir dieNährstoffe daraus holen, Dünger undähnliches, und was vor allen Dingenwichtig ist bei der dezentralen Abwasserentsorgung:Es kommt mehr in das Bewusstsein dessen,der das Abwasser verursacht, unddamit ist es schon mal wesentlich näherdran an der Problematik. Der, derAbwasser verursacht und Abwasseraufbereitungbetreibt, hat dadurch einendirekten Nutzen, den er eigentlich beider zentralen, weit entfernten Kläranlagenie hat oder auch nie spürt. Ob erjetzt einen Garten bewässert oderGemüse anbaut oder damit seine Toilettenspült, er hat auf jeden Fall einendirekten Nutzen, und das bringt daseinfach wesentlich stärker in dasBewusstsein. Wir müssen auch für Wasserinvestieren, das ist natürlich auchetwas, was man den Leuten sagenmuss. Wasser kann nicht kostenlos sein.Stefan Schulze-Hausmann:Welche Besonderheiten hat Ihre dezentraleAbwasser-Technologie für Entwicklungs-und Schwellenländer?<strong>Hans</strong> G. <strong>Huber</strong>:Es ist dort deshalb attraktiv, weil es einesehr schnelle Lösung bringen kann.Kanalisationen, wie wir sie haben inunseren hoch entwickelten zentraleuropäischenLändern, ist in dieser Zeit dortnicht installierbar. Ein weiterer Grund istes, im direkten Bewusstsein des Menschenfür die Notwendigkeit, den direktenNutzen zu sehen und Abwasser alsWertstoff für die Wiederverwendungzu betrachten, zu nutzen und damitwirklich etwas Positives direkt zu leisten.Stefan Schulze-Hausmann:Was kann der Mittelstand global tun?<strong>Hans</strong> G. <strong>Huber</strong>:Der Mittelstand kann sich global mindestensso groß aufstellen wie das dieGroßindustrie tut. Allein meine Firmahat eine Repräsentanz in 50 Länderndieser Erde und ich meine, das funktioniertauch sehr gut, und zwar einfachweil der Mittelstand, wenn er in diesenLändern ist, auch dort Vertrauen aufbaut- nicht nur Produkte verkauft, sondernzu diesen Produkten steht, dieseProdukte ein Leben lang begleitet, dieNachhaltigkeit ,die Effizienz, die Wirtschaftlichkeitdieser Produkte damitsicherstellt, und das ist ein wesentlicherVorteil des Mittelstandes. Im sozialenHinblick kann der Mittelstand dadurch,dass er die Arbeitsplatze schafft, wirklichsehr viel bewirken - und dadurchdass er in den Ländern, in denen er tätigist, auch mit den Leuten direkten Kontakthat, auch für das Vertrauen zwischenEntwicklungs- und Industrieländernetwas tut.Stefan Schulze-Hausmann:Welche Zukunftschancen sehen Sie imMittelstand?<strong>Hans</strong> G. <strong>Huber</strong>:Der zentrale Punkt ist es eigentlich, in soeinem Unternehmen den Geist fürInnovation zu schaffen, einfach die Mitarbeiterdazu zu motivieren, innovativzu sein. Innovationen, die fehl gehenund in die falsche Richtung gehen, zustoppen. Ich meine, eine solche Kultureiner Innovation in einem Unternehmenist ganz wichtig. Ich meine, ein ganzwichtiger Punkt ist natürlich für jedeInnovation, für jede Forschung sichanzuschauen. Was brauchen denn dieMärkte, was hilft den Märkten? Unddazu ist es notwendig, dass eine führendePerson aus der mittelständischenRichtung der Inhaber ist, in die Ländergeht, dort schaut, welche Problemesind vorhanden, dann zu Hause mit seinenMitarbeitern darüber nachdenkt,Lösungen für diese speziellen Problemeerarbeitet. Und das ist eigentlich, wasden Mittelstand auszeichnet. Da glaubeich, hat der Mittelstand nicht nur in derVergangenheit, sondern in der Zukunfteine ganz tragende Rolle, und daraufbin ich stolz und darum habe ich eigentlichauch in den 40 Jahren, in denen ichjetzt meine Firma führen darf, auchimmer gearbeitet.Stefan Schulze-Hausmann:Wem gilt Ihr Dank, Herr <strong>Huber</strong>?<strong>Hans</strong> G. <strong>Huber</strong>:Na gut, ich bedanke mich vor allem beider DBU. Aber in diesem Zusammenhanggilt mein Dank auch allen, die mitmir zusammenarbeiten. Da ist ganzzuvorderst die Wissenschaft zu nennen.Ich muss sagen, seit ich die Universitätverlassen habe, habe ich einen sehrguten Draht zur Wissenschaft behalten.Das finde ich immer sehr wichtig. Manbekommt Hilfe, wenn man sie braucht.Aber mein Dank gilt auch ganzbesonders meinen Mitarbeitern, diemich bei dieser Arbeit immer ganzbesonders unterstützt haben, die nichtmüde werden, diese Arbeit mit mir voranzutragen,auch wenn manchmalZweifel entstehen. Es ist halt dochschwer, Dinge zu verstehen, mit zuunterstützen, die nicht direkt auf dasoperative Geschäft ausgerichtet sind.Aber ich meine, dieser Preis gibt unsallen jetzt auf der einen Seite die Sicherheit,wir sind auf dem richtigen Weg,aber auf der anderen Seite auch die Verpflichtung,diese Dinge, die wir für richtigerkannt haben, umzusetzen. Undich bin ganz sicher - ich sehe geradeeinen Teil meiner Mitarbeiter, dass siemich dabei ganz intensiv unterstützenwerden. Darauf verlasse ich mich, darauffreue ich mich und ich glaube,damit können wir auch auf der einenSeite für sauberes Wasser sorgen, aberauch für Arbeitsplätze bei uns in Berching.Danke.Bundespräsident Köhler überreicht Deutschen Umweltpreis <strong>2006</strong>Festakt am Sonntag lockte rund 1500 Gästenach Dresden - Preisverleihung live in 3satDresden: Bundespräsident Horst Köhlerhat am Sonntag, den 29.10.<strong>2006</strong>, imInternationalen Congress Center (ICC)Dresden vor 1.400 geladenen Gästenden Deutschen Umweltpreis der DeutschenBundesstiftung Umwelt (DBU)überreicht. Der mit 500.000 Eurohöchstdotierte Umweltpreis Europasgeht an den bayerischen Unternehmer<strong>Hans</strong> G. <strong>Huber</strong> (64) und den ÖkosystemforscherProf. Dr. Ernst-Detlef Schulze(65) aus Jena. Eingebunden ins Programmsind Bundesumweltminister SigmarGabriel, Sachsens MinisterpräsidentGeorg Milbradt und der DBU-Kuratoriumsvorsitzende <strong>Huber</strong>t Weinzierl.Prof. Klaus Töpfer als ehemaligerDirektor des Umweltprogramms derVereinten Nationen (VN), DBU-Umweltpreisträgerund DBU-Jurymitglied, istauch mit von der Partie. Durch die Veranstaltungführte Stefan Schulze-Hausmann(ZDF/3sat). 3sat übertrug denFestakt im Fernsehen von 11 bis 13 Uhrlive.Preisträger bei ihrer Arbeit besuchtund jeweils einen Film über ihr WirkengedrehtDamit sich auch Außenstehende einBild von den Preisträgern machen können,haben Prof. Töpfer und Prof.Michael Schmidt (BrandenburgischeTechnische Universität Cottbus) als Mitgliederder unabhängigen Jury die beidenbei ihrer Arbeit besucht und jeweilseinen kleinen Film zum Festakt mitgebracht:In ihren Laudationes fassen siedie herausragenden Leistungen von<strong>Hans</strong> G. <strong>Huber</strong> und Prof. Dr. Ernst-DetlevSchulze zusammen.DBU zeichnete zum 14. Mal mitihrem höchstdodierten UmweltpreisEuropas aus.Die DBU vergab zum 14. Mal den mit500.000 Euro höchstdotierten UmweltpreisEuropas. Die Osnabrücker Stiftungzeichnet damit Einsatz und Leistungenaus, die entscheidend und in vorbildlicherWeise dazu beitragen, dieUmwelt zu schützen. Auch Projekte, diein Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastungbeitragen, stehen im Fokus.Die Auszeichnung soll Personen, Unternehmenund Organisationen "anstiften",Umweltprobleme rechtzeitig zuerkennen und mit Hilfe geeigneter Strategienzu entschärfen. Die DBU hat seitAufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1.März 1991 in über 6.400 innovativeProjekte aus Umwelttechnik, -forschung,-kommunikation und Naturschutzfast 1,2 Milliarden Euro investiert.vonDBUDeutsche Bundesstiftung UmweltGroßer Andrang im Internationalen Congress Center in Dresden bei der Verleihungdes Deutschen Umweltpreises

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