Aussteigen in Faro, Aufklären in Kabul TITELTHEMA Seite 04 - KV

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KV_02_2006_22 10.04.2006 11:17 Uhr Seite 22 PERSONALIA 22 AM † Prof. Dr. theol. Karl Suso Frank OFM Der K.St.V. Hansea-Halle zu Münster trauert um seinen Bundesbruder P. Karl Suso Frank, der am 4. Januar 2006 überraschend und kurz vor Vollendung seines 73. Lebensjahres in Freiburg verstarb. Geboren wurde er am 27. Januar 1933 in Wiblingen bei Ulm. Nach dem Abitur in Hadamar 1952 trat er in das Noviziat der Franziskaner in Salmünster ein und absolvierte seine philosophischen und theologischen Studien an den Ordenshochschulen der Thüringischen Franziskanerprovinz in Sigmaringen-Gorheim und in Fulda. Hier wurde er 1956 durch seine feierliche Profess endgültig in den Franziskanerorden aufgenommen. Die Priesterweihe empfing er zusammen mit seinem Bruder P. Isnard W. Frank OP in Walberberg bei Bonn durch den Kölner Weihbischof Kb Josef Ferche (Aln, E d Un, E d Arm). Sein Promotionsstudium mit den Schwerpunkten Kirchengeschichte, Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte führte ihn 1959 an die Universität Münster, wo er als Schüler von Bernhard Kötting 1963 mit einer askesegeschichtlichen Arbeit, einer Untersuchung über das Ideal des engelgleichen Lebens im frühen Mönchtum, feierlich promoviert wurde. Von 1964 bis 1969 wirkte er bereits als Lektor für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Liturgiegeschichte an den Ordenshochschulen in Fulda und danach in Münster: Gleichzeitig war er von 1965 bis 1967 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit Studienaufenthalten in Lyon, Rom und Göttingen. 1968 erfolgte in Münster die Habilitation für das Fachgebiet Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Frömmigkeitsgeschichte; der Titel seiner Habilitationsschrift lautete: „Vita prophetica - vita apostolica. Grundlegung der apostolischen Lebensform im frühchristlichen Schrifttum". Noch im selben Jahr wurde er als ordentlicher Professor für Alte Kirchengeschichte und Patrologie an die Johannes- Gutenberg-Universität in Mainz berufen. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2000 lehrte er dann in gleicher Stellung an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs- Universität in Freiburg. Hier genoss er bald hohe Wertschätzung und großes Ansehen. Dreimal vertraute ihm die Fakultät das Amt des Dekans an, lange Jahre gehörte er dem Großen Senat der Universität an. In vielen Kommissionen und Gremien war er für die Anliegen der Wissenschaft und der Studierenden engagiert. Seine Vorlesungen waren wegen ihrer Lebendigkeit und rhetorischen Brillanz bei den Studierenden sehr beliebt; er war ein begeisterter und begeisternder Lehrer. Dabei verstand er sich als Sprachrohr der Väter und zitierte gern Isidor von Sevilla: „Meine Stim- me spricht mit ihrer Zunge – Vox mea ipsorum est lingua“. Mit großer Leidenschaft widmete er sich der Geschichte des Mönchtums und forschte nach den Ursprüngen der christlichen Askese. Beeindruckend ist die fast unübersehbare Zahl sei- Kb Karl Suso Frank ner Publikationen auf diesem Gebiet. In mehrere Sprachen übersetzte Standardwerke wie die „Grundzüge des christlichen Mönchtums“ und das „Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche“ sowie zahllose Artikel zu Orden und Klöstern, die er als Fachberater der dritten Auflage des renommierten Lexikons für Theologie und Kirche verfasst hat, brachten ihm internationales Ansehen. Seine Forschungsleistung wurde durch Mitgliedschaften in mehreren Akademien und internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen anerkannt. Dass er darüber hinaus ein ausgeprägtes Interesse für kunstgeschichtliche Themen hatte, wovon eine Fülle von Veröffentlichungen auch auf diesem Gebiet zeugt, sei nur am Rande erwähnt, ebenso sein Vorsitz im Kirchengeschichtlichen Verein der Erzdiözese Freiburg von 1983 bis 1998 und seine Mitgliedschaft im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen. Neben all seiner Lehr- und Forschungstätigkeit war er immer pastoral tätig. Regelmäßig feierte er den Gottesdienst in der Freiburger Kirche St. Johann, dann viele Jahre in St. Luitgard und zuletzt bei den Schwestern in St. Elisabeth an der Dreisam. Viele Gläubige werden ihn als mitreißenden Prediger in Erinnerung behalten. In seinen Münsteraner Jahren hatte sich P. Karl Suso Frank als junger Franziskanerpater der Hansea angeschlossen, der er bis zu seinem so plötzlichen Tod treu verbunden blieb. Unvergesslich wird wohl allen der Gottesdienst bleiben, den er mit der Hansea beim Stiftungsfest 2004 in der Karmelkirche „Mutter vom guten Rat“ in Duisburg gefeiert hat. R. i. p. Peter Kranz (Hs)
KV_02_2006_23 10.04.2006 11:18 Uhr Seite 23 Anfang dieses Jahres wird ein in Deutschland fast schon (zu Unrecht) vergessener Politiker seinen internationalen Auftrag zurückgeben. Gemeint ist Klaus Töpfer (Em d Kett). Nach acht Jahren als Direktor des UN-Umweltprogramms in Nairobi hat er das Angebot des UN-Generalsekretärs Kofi Annan, seine Amtszeit um zwei Jahre zu verlängern, abgelehnt. Ob er in Deutschland ein neues Amt annimmt, ist unbekannt. Er hat sich jedenfalls um den weltweiten Umweltschutz verdient gemacht und ist einer der Väter des Klimaabkommens von Kyoto. In den 80er Jahren diente er in mehreren Kabinetten Kohl und war zuletzt Umzugbeauftragter beim Wechsel der Regierung von Bonn nach Berlin. Auf ihn geht der Ausstieg aus der FCKW-Produktion, die Einführung des Dualen Systems und die Gründung des Amtes für Strahlenschutz zurück. In Deutschland wurde er mehrfach mit der Besetzung wichtiger Ämter in Verbindung gebracht: Er war als künftiger Bundespräsident nach Johannes Rau und als Kandidat für das Amt des Regierenden Bürgermeisters in Berlin im Gespräch, wo man schon von einem Wahlkampf PERSONALIA Klaus Töpfer kommt zurück Ein internationaler Umweltanwalt aus unseren Reihen Kb Klaus Töpfer Bayerischer Presseclub Werner Häußner erneut Vorsitzender Klaus (Wowereit) gegen Klaus (Töpfer) fabulierte. Töpfer stammt aus Schlesien, wo er 1938 geboren wurde. Nach dem Abitur in Höxter studierte er Volkswirtschaft und wurde 1968 zum Dr. rer. pol. promoviert. 1978 erhielt er eine Professur für Raumforschung und Landesplanung an der Universität in Hannover. 1985 ernannte ihn die Universität Mainz, wo er Minister für Umwelt und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz geworden war, zum Honorarprofessor, 2005 erfolgte eine Honorarprofessur in Tübingen. Kb Töpfer ist davon überzeugt, dass nur durch eine konsequente Armutsbekämpfung ein globaler Umweltschutz erfolgreich werden kann. Wer ihn einmal kennen gelernt hat, wird davon berichten können, dass seine besondere Stärke darin liegt, auf die Menschen zugehen und zuhören zu können. Obgleich inzwischen zum Weltbürger geworden, findet er vielleicht nach seiner Rückkehr wieder einmal Gelegenheit, mit dem KV, dem er seit 1985 angehört, Kontakt aufzunehmen. Der Würzburger Journalist Kb Dipl.-Theol. Werner Häußner (Nm-W, Ru-Ke) wurde am 28. März 2006 für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden des Bayerischen Presseclubs gewählt. Die Wahl des 52-Jährigen durch die Jahresversammlung des Vereins in München erfolgte einstimmig. Der Presseclub ist ein Zusammenschluß katholischer Medienschaffender in Bayern. Er besteht seit 52 Jahren und zählt zur Zeit knapp 60 Mitglieder. SK Die Glosse Abgestempelt Glückliches Österreich! Da flatterte der Redaktion ein Brief unseres Schwesterverbandes ÖKV ins Haus. Auf dem Umschlag eine Briefmarke zu 55 Cent, bunt und ansprechend, in der Mitte ein Schild mit studentischem Zirkel. Die Umschrift wies daraufhin, dass die Katholisch Akademische Turnverbindung Norica im ÖKV zu Graz ihr 75. Stiftungsfest gefeiert hatte. Tu felix Austria! Als der KV bei seiner 150-Jahrfeier 2003 versuchte, das inzwischen zuständige Finanzministerium zur Auflage eines Postwertzeichens zu veranlassen und dafür rechtzeitig mit Empfehlungen einiger Bundestagsabgeordneter einen eigenen Entwurf einreichte, geschah zunächst gar nichts. Auf Rückfrage wurde uns lapidar mitgeteilt, dass an eine Gedenkbriefmarke nicht gedacht sei! Ob die gängige Ablehnung der Korporationen dabei eine Rolle gespielt hat, hätten wir gerne erfahren. Allzu oft werden alle Korporationen in einen Sack gepackt. Immerhin hat am 27. März der SPD-Vorstand nach längerer Diskussion über die Verbindungen jetzt differenziert. Nur eine Mitgliedschaft in einer Korporation der „Buschenschaftlichen Gemeinschaft“ ist mit der Mitgliedschaft in der SPD nicht vereinbar. Es müsste sich eigentlich von selbst verstehen, dass das Gedankengut dieser rückwärtsgewandten und stramm rechts ausgerichteten Gruppierung, die einen „volksbezogenen Vaterlandsbegriff ohne Rücksicht auf staatliche Gebilde und deren Grenzen“ unterstützt und eine „deutsche Machtpolitik“ befürwortet, von den Demokraten in allen Lagern abgelehnt wird. WaW AM 23
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