Geschäftsbericht 2006 - Kinderseelenhilfe

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6 Vorwort Univ.-Doz. Dr. Christian Geretsegger Geschäftsführender Präsident Pro Mente Salzburg Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Paracelsus Medizinische Universität (PMU) Salzburg Christian-Doppler-Klinik (CDK) Auch im Jahr <strong>2006</strong> fand wieder die Verleihung des Sozial-Oskars statt, das letzte Mal unter diesen Namen. Gefeiert wurde das 15jährige Bestehen des Arbeitstrainingszentrum Salzburg. Die Veranstaltung war äußerst gut besucht, wir durften zu unserer Freude auch die Landeshauptfrau, Frau Mag. Gabi Burgstaller, unter den Gästen begrüßen. An dieser Stelle sei ihr auch herzlich gedankt für ihr Engagement für psychisch Kranke. Aus mehreren Gesichtspunkten erscheint es auch wichtig, dass sich die Politik mehr für psychisch Kranke und psychische Krankheiten interessiert. Weltweit gibt es ca. 450 Millionen psychisch Kranke, ca. 1/5 der unter 18 Jährigen leidet an einer emotionalen psychischen Störung, bereits ca. 1/8 der Jugendlichen leidet an einer manifesten psychischen Krankheit. Weltweit sind unter den 10 führenden Krankheiten, die Ursache für Arbeitsunfähigkeit (Frühpension etc.) sind, 5 psychische Krankheiten aufgelistet (WHO-Bericht). In den USA und Kanada sind psychische Krankheiten die häufi gste Ursache für Arbeitsunfähigkeit in der Gruppe der 18 bis 44 Jährigen. Auch in Österreich steigt die Zahl der Frühpensionierungen aufgrund psychischer Erkrankungen rasant. Im Jahr 2005 lagen die psychischen Krankheiten mit fast 25 % bereits an zweiter Stelle hinter den Erkrankungen des Skelett-/Muskelsystems, mit weitem Abstand folgen Herz-Kreislauferkrankungen und andere. Psychische Krankheiten beginnen früh, meist im dritten Lebensjahrzehnt. Frühpensionierungen aufgrund psychischer Erkrankungen erfolgen daher auch früh und sind neben dem subjektiven Leid für die Betroff enen ein enormer Kostenfaktor für die Gesellschaft. Eine große europäische Studie, die auch in Österreich durchgeführt wurde, zeigt, dass nur 5 psychiatrische Krankheiten jährliche Kosten von mehr als 7 Milliarden Euro verursachen. Der größte Anteil mit 31% dieser Kosten entsteht durch Arbeitsausfall in Folge von Krankenständen, gefolgt von 21 % für die Krankenhausbehandlungen. Hingegen machen die Kosten für die Psychopharmaka nur ca. 3 % der Gesamtkosten aus. Durch die hohe Zahl von Krankenstandstagen, jedoch auch die zunehmend hohe Zahl von Frühpensionierung aufgrund psychischer Krankheiten entstehen enorme volkswirtschaftliche Kosten. Eine Eindämmung dieser Kosten ist nur durch entsprechende therapeutische und präventive Maßnahmen möglich. Die aktuell stattfi ndende Diskussion über die angebliche Kostenexplosion durch Medikamentenkosten geht völlig am Thema vorbei und führt aufgrund des Druckes von Sozialversicherungsträgern auf Ärzte allenfalls dazu, dass weniger oder ältere Psychopharmaka verordnet werden müssen, was nur zu einer Zunahme der Krankenstandstage und Frühpensionierungen führen wird, letztlich also zu einer Steigerung der volkswirtschaftlichen Kosten. Sicherlich sind die Medikamente nicht das einzige therapeutische Mittel, die anderen therapeutischen und rehabilitativen Maßnahmen erfordern eine Aufstockung des Fachpersonals (Psychiater, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, psychiatrisches Pfl egepersonal, u. a.), alle diese Maßnahmen rechnen sich volkswirtschaftlich leicht. Dies hat auch die Pensionsversicherungsanstalt erkannt und ist dabei, die psychiatrischen Rehabilitationseinrichtungen zahlen- und bettenmäßig aufzustocken. Eine derartige Einrichtung soll auch im Bundesland Salzburg geschaff en werden, der Verein Pro Mente Salzburg bietet hiefür gerne seine Dienste an. Univ.-Doz. Dr. Christian Geretsegger
Leitbild der Pro Mente Salzburg Leitbild der Pro Mente Salzburg ZIELSETZUNGEN DER ORGANISATION Das Ziel des gemeinnützigen Vereins PRO MENTE SALZBURG ist die Reintegration psychisch beeinträchtigter Menschen in den Bereichen Wohnen und Arbeit. Basierend auf dieser Kompetenz erstrecken sich Angebote auch auf Menschen mit Körper-, Geist- und Sinnesbeeinträchtigungen. UNSERE WEGE ZUR ZIELERREICHUNG Schaff ung des zur Gesundung und Weiterentwicklung notwendigen Rahmens Förderung individueller Fähigkeiten und Ressourcen Erfassung und aufzeigen der Bedürfnisse Absicherung und Weiterentwicklung bestehender Angebote GRUNDSÄTZE UND GRUNDWERTE Solidarität, Chancengleichheit und Freiwilligkeit sind Grundprinzipien unserer Arbeit. So wenig Unterstützung wie möglich, so viel wie nötig. AUFGABEN UND SICHERUNG DER QUALITÄT Innerhalb eines umfassenden Gesundheitssystems besteht unsere Aufgabe in der Wahrnehmung sozialpsychiatrischer Versorgung im Bundesland Salzburg. SCHWERPUNKTE UNSERER TÄTIGKEIT Arbeitsrehabilitation Wohnrehabilitation Krisenintervention Soziale Integration Tagesstrukturierende Angebote Angehörigenarbeit Jugendliche Öff entlichkeitsarbeit DIE SICHERUNG DER QUALITÄT WIRD GEWÄHRLEISTET DURCH Standardisierte Vorgehensweisen Regelmäßige Evaluierung und Weiterentwicklung der Angebote Überregionaler Erfahrungsaustausch, Vernetzung und Kooperation Kontinuierliche Organisations- und Personalentwicklung Transparente Finanzplanung und -kontrolle BEZIEHUNGEN ZU RELEVANTEN UMWELTEN Die PRO MENTE SALZBURG pfl egt in traditioneller Weise partnerschaftliche Beziehungen zu KlientInnen, Angehörigen, Kostenträgern, Wirtschaft und psychosozialen Institutionen. Die professionelle Zusammenarbeit mit der Christian-Doppler Klinik ermöglicht unser Angebot auch schwer psychisch beeinträchtigten Menschen zugänglich zu machen. Die Erstellung und Durchführung eines sinnvollen Rehabilitationsplanes erfolgt in Abstimmung mit der/m Klientin/en und unter Einbeziehung vorhandener Hilfsangebote, um Synergieeff ekte zu nutzen. Leitbild der Pro Mente Salzburg 7
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