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GENETIKNUTZTIEREgen als durch das genetischePotenzial gesetzt.Martin Rust (MR):Von der biologischenLeistungsgrenze dürftenwir noch sehr weit entferntsein – die Schallmauerder 20000kg Standardlaktationwurde beimSchweizer Braunvieh beispielsweisebereits zweiMal durchbrochen. Andererseitsgilt es heute fürdie Betriebe herauszufinden,auf welchem Leistungsniveausie am wirtschaftlichstenMilch produzierenkönnen. Diese optimale Milchleistungzu erreichen, ist eine grosse Herausforderung.«Die Zunahme derMilchleistungerklärt sich hauptsächlichmit derstrengen genetischenSelektion.»Pascal Monteleone,SchweizerischerHolsteinzuchtverbandAuf was führen Sie die Leistungssteigerungenzurück?AB: Genetisch wird jährlich einZuchtfortschritt von 20 bis 50 kg Milcherzielt und mit der genomischen Selektionnimmt dieser Zuchtfortschritt nochzu. Die effektive, gemessene Leistungssteigerunghängt stark davon ab, wie intensivgefüttert wird. Bei höherenMilchleistungen spielen auch Faktorenwie Stallklima, Liegekomfort und dieTiergesundheit eine zunehmend wichtigeRolle.PM: Die Zunahme der individuellenMilchleistung erklärt sich hauptsächlichmit der systematischen undstrengen genetischen Selektionfür dieses Merkmal,dessen Vererbbarkeit ziemlichgut ist. Bis in die 1980erJahre konzentrierte sich dieSelektion sogar ausschliesslichauf dieses Produktionsmerkmal.Parallel dazu habensich die Kenntnisse inFütterung und Viehhaltungverfeinert und sind nunhoch spezialisiert.MR: Leistungssteigerungensetzten immer zweiKomponenten voraus: Verbesserungder Genetik und der Umwelt.In den letzten zehn Jahren sind auf vielenBetrieben grosse Verbesserungen imBereich Fütterung, Stallbau und Managementumgesetzt worden. Es gibt jedochverschiedene Betriebe, die bewussteine weniger hochleistende,problemlose Kuh suchen – dies zeigtauch die zunehmende Beliebtheit desOriginal Braunviehs.Wo liegen die Herausforderungen?AB: Aus meiner Sicht ist die Wirtschaftlichkeitder Milchproduktion diegrösste Herausforderung. Der tiefeMilchpreis zwingt zum Sparen, was häufignegative Folgen auf Management,Haltung und Fütterung hat. Die zwingendeKostenoptimierung muss alsowohlüberlegt erfolgen, damit negativeAuswirkungen auf der Ertragsseite möglichstgering sind. In derZucht besteht die Herausforderungdarin, das passendeZuchtziel zu definierenund dann konsequentin dieser Richtung Selektionzu betreiben. DasZuchtziel muss im Einklangzu den örtlichen und betrieblichenRahmenbedingungenstehen.PM: In der Milchviehzuchtliegt die grösste Herausforderungdarin, einegenetische Verbesserungfür die Gesundheitsmerkmaleherbeizuführen undgleichzeitig die erworbenenMerkmale für Leistungund Exterieur zustabilisieren. Ein hohes ge-«Limitierend istdie Zufuhr derbenötigten Nährstoffe.Die Nährstoffkonzentrationmuss erhöhtwerden.»Andreas Bigler,SwissherdbookGrafik 1: Entwicklung der Milchleistungen9000 kg/Kuh und JahrGrafik 2: Entwicklung der Eiweissgehalte3.4 %3.353.33.253.23.153.13.05Holstein Red Swiss Simmen- Mont- Braun-Holstein Fleck- tal béliarde vieh inkl.viehOBInterviews MatthiasRoggli, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,3360 Herzogenbuchsee.Dertaillierte Aus -wertungen sind im Webzu finden unterwww.swissherdbook.ch,www.holstein.ch,www.braunvieh.chwww.ufarevue.ch 2 · 13<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2013 496000300002000 – 20022000 – 2002Holstein Red Swiss Simmen- Mont- Braun-Holstein Fleck- tal béliarde vieh inkl.viehOB2010 – 20122010 – 2012netisches Potenzial kommt nur ohneKollateralschäden zur Geltung, wenndie Kühe unter optimalen Bedingungengehalten werden. Eine andere Herausforderungfür die Züchter ist es demnach,die Fütterungstechnikenund Massnahmen zurPrävention von Stoffwechselstörungenrichtig anzuwenden,den Tierkomfortzu erhöhen und das Stallklimazu verbessern sowie einesystematische Überwachungzu gewährleisten unddabei auf jegliche Signaleeines allfälligen Mangels zuachten.MR: Züchterische Leistungssteigerungensind nurdann sinnvoll, wenn dasganze Management mithaltenkann. Im Bereich Zuchtwerden in Zukunft Merkmalewie Fruchtbarkeitoder Eutergesundheit anBedeutung gewinnen.

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