11.06AM - Tysk-Svenska handelskammaren
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Henrik Wingfors,<br />
Svensk Energi.<br />
erklärt Anders Lewald, verantwortlich für den<br />
Transportbereich in der Energiebehörde.<br />
Elektrifizierte Straßen<br />
Ein weiteres Projekt der Energiebehörde analysiert<br />
und erfasst den infrastrukturellen Bedarf<br />
bei der Umstellung von fossilen zu alternativen<br />
Treibstoffen wie zum Beispiel Elektrizität. „Schon<br />
heute gibt es viele Firmen wie beispielsweise<br />
Wohnungsbauunternehmen, die ihre Parkplätze<br />
mit Stromanschlüssen und Ladestationen versehen“,<br />
berichtet Anders Lewald. „Aber was braucht<br />
man noch? Was wird in den Innenstädten benötigt?<br />
Auf diese und andere Fragen wollen wir in<br />
den kommenden Jahren Antworten geben.“<br />
Die FFI-Untersuchungen zeigen auch für den<br />
Schwerlastverkehr Konsequenzen auf. Für Lastkraftwagen<br />
zum Beispiel, die lange Strecken<br />
zurücklegen müssen, ist der reine Elektroantrieb<br />
keine realistische Alternative, weil die Batterien<br />
zu schwer und die Speicherkapazitäten zu gering<br />
sind. „Eine denkbare Lösung wäre ein Netz aus<br />
elektrifizierten Straßen, auf denen die Fahrzeuge<br />
den Strom kontinuierlich zugeführt bekommen<br />
– entweder von oben, von unten oder drahtlos.<br />
Damit wäre der Transport über die Straße ähnlich<br />
energieeffizient wie der Schienenverkehr,<br />
würde aber die Flexibilität der heutigen Lastkraftwagen<br />
behalten“, erklärt Anders Lewald.<br />
Svensk Energi, die Branchen- und Interessenvereinigung<br />
der schwedischen Stromversor-<br />
gungsunternehmen, erforscht derzeit, wie sich<br />
ein Anstieg der Elektromobilität auf die Energieversorgung<br />
der Gesellschaft auswirken wird. „Die<br />
bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Schweden<br />
bestens aufgestellt ist, mit gutem Zugang zu<br />
Energie aus erneuerbaren Quellen und einem<br />
robusten Stromnetz“, sagt Henrik Wingfors,<br />
verantwortlich für Elektrofahrzeuge bei Svensk<br />
Energi. Bislang wurden in Schweden einige<br />
Tausend Ladestationen über das Land verteilt<br />
installiert.<br />
Doch weil Elektrofahrzeuge auf den Straßen<br />
immer häufiger zu sehen sind, wächst der Bedarf<br />
an Ladekapazität weiter.<br />
„Unserer Meinung nach werden die meisten<br />
Fahrzeugbesitzer ihr Auto zu Hause in der Garage<br />
aufladen. Dennoch kann es erforderlich wer-<br />
den, an öffentlichen Plätzen ein Netz aus Ladestationen<br />
zu errichten“, sagt Henrik Wingfors. In<br />
einer Empfehlung an das Wirtschaftsministerium<br />
plädiert Svensk Energi für eine Vereinfachung<br />
der Vorschriften, um den Aufbau der Ladestationen<br />
zu erleichtern und die Kosten gering zu halten.<br />
Der Vorschlag geht auch dahin, mehrere Ladestationen<br />
in einem Stromliefervertrag zusammenzufassen<br />
und davon abzukommen, für jede<br />
Station auf einer Straße oder auf einem Parkplatz<br />
einen gesonderten Vertrag abschließen zu<br />
müssen.<br />
Elektromobilität ist Thema weltweit<br />
Weltweit wird unter Hochdruck am Thema Elektromobilität<br />
gearbeitet, und viel von dem, was<br />
erforscht und entwickelt wird, geschieht in internationaler<br />
Zusammenarbeit. In Schweden sind<br />
Vinnova und der Wissenschaftsrat die nationalen<br />
Ansprechpartner für ERA-NET. Diese Organisation<br />
wurde von der EU-Kommission eingesetzt, um<br />
die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen<br />
Forschungseinrichtungen innerhalb der EU zu<br />
unterstützen.<br />
Eines der hier laufenden Projekte ist ERA-NET<br />
Transport, in dem es unter anderem ebenfalls um<br />
Elektromobilität geht. „Der Zweck ist es, den Forschungsaufwand<br />
in der Elektromobilität in Europa<br />
vernünftig zu gestalten und zu koordinieren“,<br />
berichtet Martin Svensson, Leiter der Technikentwicklung<br />
bei Vinnova. „Wir wollen Wissenschaftlern<br />
und der Industrie die Möglichkeit geben,<br />
gemeinsam ein Transportsystem für mehr energieeffiziente<br />
Fahrzeuge zu entwickeln.“<br />
Auch im Power Circle, einem Zusammenschluss<br />
der schwedischen Stromerzeuger, wird<br />
zur Kooperation zwischen fachlich interessierten<br />
Branchen wie zum Beispiel der Fahrzeug- und<br />
Energiewirtschaft aufgefordert. „Wir haben<br />
gewisse Prioritäten, und dazu gehört die Elektromobilität.<br />
Unter anderem haben wir gemeinsam<br />
mit der Fahrzeugindustrie an einem Projekt teilgenommen,<br />
dessen Ziel es war, potenzielle Kunden<br />
für die ersten Elektroautos zu identifizieren“,<br />
erklärt Bo Normark, Geschäftsführer von Power<br />
Circle und Vorsitzender der Abteilung Elektrotechnik<br />
bei der IVA, der Wissenschaftsakademie<br />
der Ingenieure.<br />
Gewiss: Der schwedische Einsatz für die<br />
Elektromobilität geht nicht so weit wie zum<br />
Beispiel in Deutschland und in den USA. Trotzdem<br />
sei die schwedische Fahrzeugindustrie bei der<br />
Entwicklung von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
weit vorangeschritten, meint Bo Normark und<br />
stellt fest: „Zweifellos liegen die schwedischen<br />
Autohersteller, vor allem im Bereich Schwerlastfahrzeuge,<br />
weltweit bei der Umstellung von<br />
fossilen zu alternativen Brennstoffen ganz<br />
vorne.“l<br />
Affärsmöjligheter i Sverige<br />
Geschäftsmöglichkeiten in Schweden<br />
Die Handelskammer<br />
hilft bei der Suche nach<br />
Geschäftspartnern in<br />
Schweden<br />
Schweden ist ein großes Land. Aber es hat lediglich<br />
halb so viele Einwohner wie Nordrhein-<br />
Westfalen und sehr überschaubare Ballungsgebiete.<br />
„In den einzelnen Wirtschaftszweigen<br />
kennt man sich“, versichert Ninni Löwgren, Leiterin<br />
der Abteilung Market Entry & Business<br />
Development bei der Deutsch-Schwedischen<br />
Handelskammer. Für deutsche Unternehmen, die<br />
den Eintritt in den schwedischen Markt erwägen,<br />
ist das eine klare Ansage. „Man muss zeigen,<br />
dass man da ist“, rät Löwgren, „doch Präsenz<br />
kann man auf vielfältige Art und Weise herstellen.“<br />
Die Handelskammer steht mit praxiserprobten<br />
Lösungen zur Seite, von denen die Gründung<br />
einer Tochtergesellschaft oder Niederlassung in<br />
Schweden nur eine unter vielen ist – und oft<br />
genug erst der letzte Schritt. Für den Anfang<br />
mag ein virtuelles Büro mit real existierenden<br />
Spezialisten in den Räumen der Handelskammer<br />
genügen. Dem sollte, um das Investitionsrisiko<br />
so gering wie möglich zu halten, nach Möglichkeit<br />
eine aktive Marktsondierung mit Potenzialund<br />
Standortanalyse vorangegangen sein.<br />
„Wenn sich Geschäftsmöglichkeiten erkennen<br />
lassen, gehen wir gern weiter in die Tiefe“, so<br />
Löwgren. Dank ihres neutralen Namens kann<br />
die Handelskammer so manche Tür öffnen, die<br />
ansonsten verschlossen bliebe. Auch die Suche<br />
nach potenziellen Geschäftspartnern und die<br />
Kontaktaufnahme, auf Kundenwunsch auch<br />
inkognito, gehören zum Servicepaket. „Wir setzen<br />
uns den Hut des Unternehmens auf und<br />
beschreiben den schwedischen Partnern die<br />
Geschäftsmöglichkeiten, die wir sehen.“ Die<br />
Kontaktanbahnung und das virtuelle Büro bei<br />
der Handelskammer werden mehr und mehr<br />
nachgefragt. Der Grund ist klar: Mit geringen<br />
Anlaufkosten lässt sich so ein Außenposten in<br />
Schweden errichten. „Wir bereiten den Weg in<br />
den Markt“, erklärt Ninni Löwgren, „und zeichnen<br />
sich dann die ersten Projekte ab, können die<br />
Firmen beruhigt investieren. Wir halten das Risiko<br />
klein.“l<br />
Ninni Löwgren,<br />
Deutsch-Schwedische<br />
Handelskammer.<br />
DEUTSCH-SCHWEDISCHE HANDELSKAMMER | TYSK-SVENSKA HANDELSKAMMAREN 19