Mühlen und Müller im oberen Erzgebirge - Streifzüge durch die ...
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Prof. Dr. Wolfgang Lorenz - Die Bärensteiner <strong>Mühlen</strong> <strong>und</strong> ihre Besitzer<br />
halten <strong>und</strong> verkauft sie <strong>und</strong> das ¼ Gut für 625 Gulden, davon 225 fl zum<br />
Angeld, 25 fl jährliche Abzahlung, an Zacharias Drechsler, einem<br />
Bäcker aus Jöhstadt. Es sind noch <strong>im</strong>mer zahlreiche Schulden<br />
vorhanden, u.a. <strong>die</strong> oben genannten 70 fl be<strong>im</strong> Rat der Stadt, 12 fl<br />
Kirchensteuer, 13 fl bei seinem Sohn Christoph, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser ihm zur<br />
Beerdigung seines ersten Weibes geliehen hatte. Von den 225 fl Angeld<br />
sind 12 Gläubiger zu befriedigen, von den restlichen 400 fl weitere 15<br />
Schulden zu bezahlen. Als sich Elias Küttner 1691 zum drittenmal<br />
verehelichte, wird er <strong>im</strong> KB "Inwohner <strong>und</strong> Weißbäcker" genannt. Elias<br />
Küttner, der langjährige <strong>Müller</strong> <strong>und</strong> Bäcker am Bärenstein, stirbt 1706<br />
mit 92 Jahren <strong>und</strong> hinterläßt neben den 16 Kindern 66 Enkel <strong>und</strong> 86<br />
Urenkel.<br />
Der neue Besitzer, Zacharias Drechsler, verheiratet mit einer<br />
Magdalena Ott, starb 1712, 62 jährig. Die Mühle übernahm sein<br />
gleichnamiger Sohn, 1714 zu seiner Verehlichung <strong>Müller</strong> <strong>und</strong> Bäcker<br />
in Bärenstein genannt.<br />
Die Besitzer <strong>die</strong>ser Mühle:<br />
1546 Hans Thanhorn<br />
1576 Hans Thanhorn (Sohn)<br />
1589 Hans Küttner (verwandt mit Thanhorn)<br />
1615 Georg Küttner (Sohn)<br />
1646 Elias Küttner (Sohn)<br />
1687 Zacharias Drechsler<br />
1714 Zacharias Drechsler (Sohn)<br />
V<br />
Bei der 5. Mühle könnte es sich auch um <strong>die</strong> unter I. genannte Mühle<br />
handeln, aber das ist bis jetzt urk<strong>und</strong>lich nicht gesichert.<br />
Am 12.5.1697 verkauft ein Lorentz <strong>Müller</strong> seine Mahlmühle am<br />
Bärenstein, mit 2 Gängen, frei mahlen, backen <strong>und</strong> freiem Wasserlauf<br />
sowie einen Raum am Flößgraben, wie solche sein Vater Lorentz<br />
<strong>Müller</strong>n verschrieben, an seinen Schwager Herrn Friedrich Schreiber,<br />
Richter am Bärenstein, für 910 Gulden, davon allein 650 fl zum Angeld,<br />
den Rest jährlich mit 20 fl zu zahlen. Der Mühle waren 4 Kühe auf des<br />
Rats Hutweide zu treiben gestattet. Der Besitz war mit 30 gangbaren<br />
Steuerschock versteuert, der Käufer hatte 3 fl Erbzins zu zahlen, 4 Tage<br />
mit der Sense zu fronen, 2 Zinshühner <strong>und</strong> 1/ Schock Eier dem<br />
Bürgermeister zu liefern sowie 4 gr. der Kirche zu erlegen. [23]<br />
Wann der Lorentz <strong>Müller</strong> d.Ä. <strong>die</strong> Mühle erworben bzw. erbaut hatte,<br />
war noch nicht zu ermitteln gewesen. Er ist vor 1691 verstorben, denn<br />
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