Mühlen und Müller im oberen Erzgebirge - Streifzüge durch die ...
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5. Obererzgebirgischer Genealogentag<br />
8<br />
Nach seinem Tode am 17.10.1672 erbt seine einzige Tochter Anna<br />
Maria <strong>die</strong> Mühle. Die Familie H<strong>im</strong>merlich stirbt damit <strong>im</strong><br />
Mannesstamm in Bärenstein aus.<br />
Als Christoph Großer oder Große 1653 als Dreißigjähriger <strong>die</strong> 16jährige<br />
<strong>Müller</strong>stochter Anna Maria H<strong>im</strong>merlich heiratete, wird er noch "von<br />
Weipert" bezeichnet. 1655 kauft er dann von Michael Schmiedels<br />
Erben, darunter ist auch seine Mutter "Margaretha, Johann Großers<br />
Seel: hinterlaßen Wittib", eine Erb-Mühlstatt in Bärenstein am<br />
Einsiedel" für 160 Gulden <strong>und</strong> erhält vom Rat der Stadt Annaberg als<br />
dem Lehnsherrn <strong>die</strong> Genehmigung, darauf eine Mühle zu bauen. Im<br />
dazugehörigen Lehnbrief wird nicht nur sein Großvater Michael<br />
Schmiedel genannt, sondern auch sein Urgroßvater Christoff Päßler,<br />
von dessen ehemaligen Gut <strong>die</strong> Mühlstatt abgetrennt wurde. Die Mühle<br />
wurde nicht errichtet, denn Christoph Großer wird <strong>im</strong> Kirchenbuch<br />
<strong>im</strong>mer nur "Herr <strong>und</strong> Handelsmann", "Spitzenhändler", aber nie<br />
"<strong>Müller</strong>" genannt. (Mehr darüber unter III.)<br />
Später, nach 1672, erbte seine Frau, wie schon oben gesagt <strong>die</strong> einzige<br />
noch lebende Tochter des <strong>Müller</strong>s <strong>und</strong> Bäckers Nickel H<strong>im</strong>merlich, <strong>die</strong><br />
väterliche Mahlmühle. Offensichtlich saß bis zur Übergabe an <strong>die</strong><br />
Kinder darauf ebenso ein Pächter wie auch auf dem anderen Besitz. Im<br />
Kirchenbuch findet sich ein Sterbeeintrag vom 14.12.1662: "Tobias<br />
Lang, Pachter auf H. Xoph Großens Gut, 41 Jahre".<br />
10<br />
1675 stirbt seine erste Frau. Dieser frühe Tod mit nur 38 Jahren scheint<br />
ihn sehr getroffen zu haben; obwohl das jüngste der lebenden Kinder<br />
erst drei Jahre alt war, heiratete er erst 8 Jahre später erneut. Zunehmend<br />
geriet er auch in finanzielle Schwierigkeiten. Er verkaufte 1680 <strong>die</strong> alte<br />
Mühlstatt (siehe unter III.) <strong>und</strong> verkauft am 20.1.1688 er ein weiteres<br />
Stück Feld, das be<strong>im</strong> Kauf <strong>durch</strong> Horn ausgelassen worden war, für 50<br />
Gulden an den Schwiegersohn Horn. Vom Feld sind jährlich 8 fl<br />
Pfarrgeld <strong>und</strong> dem Mstr. Hans <strong>Müller</strong> 3 Groschen Erbzins <strong>und</strong> 2<br />
churfürstl. Steuerschock zu zahlen. [14]<br />
Am 22. April 1689 berichtet Christoph Großer, er habe nach dem Tod<br />
seiner Frau <strong>die</strong> Mühle übernommen, könne sie aber nicht mehr bestellen<br />
<strong>und</strong> übergebe sie schuldenlos an seine Kinder: Maria Magdalena ì Mstr.<br />
10 Begräbnisbuch Bärenstein 1675: "Doica Exaudi. Fr. Anna Maria, Herrn Christoph Großers,<br />
Gerichtsschöppens <strong>und</strong> Handelsmanns uxor, pia et honesta femina, starb in den 6<br />
Wochen, nachdem sie mit ihrem Manne 13 Kinder gezeuget, cum concione in max<strong>im</strong>a<br />
frequentia antitaris, aetat 38."