Mühlen und Müller im oberen Erzgebirge - Streifzüge durch die ...
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Prof. Dr. Wolfgang Lorenz - Die Bärensteiner <strong>Mühlen</strong> <strong>und</strong> ihre Besitzer<br />
Christoph Raab, Fleischer in Annaberg, Mstr. Johann Christoph Große,<br />
Weißbäcker <strong>und</strong> Pachtmüller, Anna Catharina ì Zacharias Horn, <strong>Müller</strong>,<br />
Johann Christian Große, Spitzenhändler, Anna Margaretha ì Mstr.<br />
Wolfgang Lauterbach, Kramer, Anna Dorothea ì Heinrich Schmiedel,<br />
Z<strong>im</strong>mermann, Maria Elisabeth ì Mstr. Gabriel Schreiber (er wird auch<br />
Schreiter gen.), Fleischer, sowie drei unverehelichte Kinder. Die noch<br />
unausgestatteten Kinder erhalten wegen ihrer Aussteuer: 20 fl Jgfr.<br />
Anna Justina, 20 fl Fr. Maria Elisabeth, 10 fl Frau Anna Catharina, 24 fl<br />
<strong>die</strong> vier Söhne, jeder 6 fl. Der Rest geht zu gleichen Teilen an alle Erben.<br />
Im gleichen Jahr verkaufen <strong>die</strong>se Erben am 20. Juni <strong>die</strong> Mühle an den<br />
Miterben Johann Christoph Große für 750 Gulden.[15]<br />
Es ist ein umfangreicher <strong>und</strong> sehr interessanter Eintrag <strong>im</strong><br />
Gerichtsbuch, denn es werden wieder alle Kinder genannt. Zur Lage der<br />
Mühle heißt es: neben Christoph Ästels, Gabriel <strong>und</strong> Lorenz <strong>Müller</strong>s<br />
Feldern liegend, mit der <strong>oberen</strong> Seite am Flößgraben rainend. Genannt<br />
auch der Großvater Nickel H<strong>im</strong>merlich.<br />
Zur Bezahlung des Angeldes leiht er sich am 18.8.1689 von Paul<br />
Dietrich 100 Taler <strong>und</strong> gibt dafür ein Stück Feld am Flößgraben an Stelle<br />
der Zinsen. Am 14.7.1691 ist <strong>die</strong> Summe zurückgezahlt. [16]<br />
Johann Christoph hat also unter nicht sehr günstigen finanziellen<br />
Umständen <strong>die</strong> Mühle übernommen. Dazu kamen <strong>die</strong> nicht geringen<br />
Steuern, <strong>die</strong> u.a. umfaßten:<br />
- 40 gangbare Steuerschock, 10 Groschen dem Rat wegen des<br />
Wasserlaufs<br />
- 5 Groschen M<strong>und</strong>geld<br />
- 2 Tage Fron mit der Sense<br />
- an Pfarrgeld <strong>und</strong> anderen Abgaben soviel wie zwei Gärtner.<br />
Am 13.7.1698 verkauft er <strong>die</strong> Mühle an den Schwager Zacharias Horn<br />
für 675 Gulden, davon 250 fl als Angeld, jährlich 12 fl Abzahlung. Da<br />
zahlreiche Schulden vorhanden sind, muß Johann Christoph in den<br />
Konkurs gehen. Unter den Schulden befinden sich u.a. (Summen<br />
abger<strong>und</strong>et):<br />
° 10 Gulden Gerichtskosten (Konkursverfahren)<br />
° 4 Gulden der Rats-Kämmerei in Annaberg<br />
° 29 Gulden Kontribution <strong>und</strong> Schocksteuer<br />
° zahlreiche Schulden bei Privatpersonen sowie auch nichtgezahlte<br />
Erbgelder.<br />
Und dann heißt es <strong>im</strong> Gerichtsbuch-Eintrag: "womit also <strong>die</strong> völlige<br />
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