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Mühlen und Müller im oberen Erzgebirge - Streifzüge durch die ...

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5. Obererzgebirgischer Genealogentag<br />

6<br />

Die zweite in Bärenstein urk<strong>und</strong>lich sicher nachweisbare Mühle wurde<br />

um 1600 errichtet. Sie geht auf eine alte Mühlstatt zurück, <strong>die</strong> bereits<br />

1546 dem Ilgen Wegener verliehen wurde. Aus der Kopie eines alten<br />

Lehnbriefes <strong>im</strong> ältesten Bärensteiner Gerichtsbuch von 1606 (Bl. 39)<br />

geht hervor, daß 1546 der Buchholzer Bergmeister Ilgen Wegener ein<br />

Vorwerk am Bärenstein besaß, das unmittelbar an den Grenzbach raint<br />

<strong>und</strong> von Hans Röhlings Gut bis zur "Behmischen Brucken" reicht. Er hat<br />

das Gelände vom Königswalder Bauern Andreas Rebentisch für eine<br />

nicht genannte Summe gekauft. Im Lehnbrief heißt es: "Ferner leihen<br />

wir ihme auch eine Mühle oder Mühlstadtt, di wir ihme zu besserungk<br />

seines Forwergs doch ohne mennicklichs schaden, an das Bernsteiner<br />

Wasser...zu bauen erlaupt haben". Doch <strong>die</strong> Mühle scheint nicht<br />

errichtet worden zu sein, denn in den Steuerlisten ist <strong>im</strong>mer nur vom<br />

Bauerngut der Wegner <strong>und</strong> nie von einer Mühle <strong>die</strong> Rede.<br />

1551 - 1576 schätzt Ilgen Wegner seinen Besitz in Bärenstein jeweils um<br />

200 bzw. 210 Steuerschock. Zwischen 1576 <strong>und</strong> 1589 übern<strong>im</strong>mt ein<br />

Hans Wegner das Gut, sehr wahrscheinlich ein Sohn des Ilgen. Aber<br />

bereits 1589 nennt das Steuerregister Hans Wegners Erben Erbgut. Das<br />

Gut befindet sich 1608 <strong>im</strong> Besitz von Th<strong>im</strong>otheo Wegner, auf dessen<br />

Wunsch <strong>die</strong> bereits genannte Kopie des alten Lehnbriefes angefertigt<br />

wurde. Sein Bruder Hans Wegner wird 1603 erstmals "<strong>Müller</strong> am<br />

Bärenstein" genannt (KB Cranzahl, Pateneintrag: Walpurgis, Hans<br />

Wegners, <strong>Müller</strong>s am Beerenstein Hausfrau"). Hans Wegner scheint nun<br />

der Erbauer der Mühle gewesen zu sein, denn 1616 muß er sich 100 fl<br />

leihen <strong>und</strong> setzt seine Güter <strong>und</strong> seine Mühle zum Pfand. [8]. 16 20 ist<br />

<strong>die</strong> Schuld abgezahlt.<br />

1620 verkauft Hans Wegner (auch Wagner gen.) seine Mahlmühle an<br />

Georg Auerbach (auch Hans Georg gen.)[9]. Georg Auerbach hatte<br />

Wegners Tochter Maria am 12.9.1613 in Cranzahl geheiratet <strong>und</strong> wird<br />

6<br />

<strong>im</strong> Traueintrag "Gr<strong>und</strong>müller" genannt. Wenige Jahre später ist<br />

Auerbach verstorben, denn 1624 wird Christoph Hoyer "irtziger<br />

Ehewirdt" der Witwe Maria, mit der Mühle belehnt [10].<br />

Am 16.5.1625 nun kauft Nickel H<strong>im</strong>merlich (Nicol H<strong>im</strong>melreich) <strong>die</strong><br />

Mühle von Christoff Hoyer für 1350 fl, davon 600 fl zum Angeld <strong>und</strong><br />

jährlich 45 fl Abzahlung. Zur Mühle <strong>und</strong> ihrem Gut gehören auch 11<br />

Kühe. Der schnelle Besitzwechsel erforderte eine genaue Aufstellung<br />

der Reihenfolge der Abzahlungen; der Eintrag <strong>im</strong> Gerichtsbuch umfaßt<br />

darum auch 14 Seiten. Drei der alten Wegnerschen Erben verkaufen<br />

6 Nach V.Weiss, <strong>Müller</strong>buch, a.a.O.

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