Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
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11.5. Friedrich-<br />
Ebert-Gedenkstätte<br />
Lesung.<br />
Lea Fleischmann<br />
– „Heiliges Essen“.<br />
Koscher essen heißt bewusst<br />
essen. Koscher heißt: erlaubt, gestattet.<br />
Wer die jüdischen Speisegesetze<br />
befolgt, muss bestimmte<br />
Regeln einhalten. Das bedeutet,<br />
dass das Essen nie gedankenlos<br />
stattfindet, sondern in einen Ritus<br />
eingebettet ist, der es immer wieder<br />
zu etwas Besonderem macht. In<br />
ihrem neuen Buch macht Lea<br />
Fleischmann die Bedeutung der<br />
Speisegesetze auch <strong>für</strong> Nichtjuden<br />
erfahrbar, und sie erzählt auf anschauliche<br />
Weise, wie man mit dem<br />
koscheren Essen im Einklang mit<br />
der Schöpfung leben und jede<br />
Mahlzeit in ein spirituelles Erlebnis<br />
verwandeln kann. 19.30 Uhr. Pfaffengasse<br />
18, 69117 Heidelberg.<br />
20.5. Alte Aula der Universität<br />
Lesung. Martin Walser – „Leben<br />
und Schreiben. Tagebücher 1974-<br />
1978“. Der dritte Band von Martin<br />
Walsers Tagebüchern: Einblick in<br />
Leben und Schreiben der 70er Jahre.<br />
„Martin Walsers Tagebücher sind<br />
Skizzenbücher eines Sprachartisten<br />
und Sprachsüchtigen. Alles im Leben<br />
gerät ihm zu glänzenden Sätzen.<br />
Ein literarisches Ereignis.“<br />
(ZDF Aspekte). 20.15 Uhr. Grabengasse<br />
1, 69115 Heidelberg.<br />
Karlsruhe<br />
3.5. KOHI-Kulturraum Lesung.<br />
Harriet Köhler – „Und dann diese<br />
Stille“. Wie ist es, wenn man in hohem<br />
Alter seine Frau verliert und<br />
auf einmal merkt, dass man nie mit<br />
ihr geredet hat – zumindest nicht<br />
über das, was einem seit sechzig<br />
Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist<br />
es, wenn man als Rentner wieder<br />
bei seinem Vater einzieht – und<br />
einen Mann pflegt, der einem ein<br />
Leben lang fremd geblieben ist?<br />
Und wie ist es, wenn man immer<br />
sicher war, anders zu sein als die<br />
Eltern – und nun, da man zum ersten<br />
Mal liebt, erkennen muss, dass<br />
man genauso verstockt und unfähig<br />
ist wie sie? Walther sitzt an<br />
Grethes Krankenbett und sieht hilflos<br />
die letzte Chance verstreichen,<br />
ihr alles zu erzählen. Jürgen will<br />
seinem Vater zur Seite stehen, aber<br />
der wehrt seine Hilfe ab. Dennoch<br />
entsteht zwischen den beiden Männern<br />
eine Nähe, die neu <strong>für</strong> sie ist.<br />
Als Walther damals aus dem Krieg<br />
und der Gefangenschaft kam, war<br />
Jürgen bereits zehn, er hat seinen<br />
Sohn nicht aufwachsen sehen. Diese<br />
Jahre haben sie immer getrennt,<br />
Jahre, in denen viel geschehen ist,<br />
Erlebnisse, <strong>für</strong> die es keine Worte<br />
gibt. Doch nun wird Walther zum<br />
Pflegefall und Jürgen zum Pfleger,<br />
und Vater und Sohn entkommen<br />
sich nicht mehr. Als dann auch<br />
noch Jürgens Sohn Nicki sie besucht,<br />
der mit Ruth gerade zum ersten<br />
Mal erfährt, wie schön und<br />
schwer es ist zu lieben, wird die<br />
Mauer des Schweigens rissig und<br />
die Vergangenheit blitzt hervor.<br />
Alte, bislang nie ausgesprochene<br />
Konflikte bahnen sich wütend ihren<br />
Weg an die Oberfläche und führen<br />
zu einer vorsichtigen und zarten<br />
Annäherung. 20 Uhr. Werderstraße<br />
47, 76137 Karlsruhe.<br />
18.5. Thalia Universitätsbuchhandlung<br />
Lesung. Michael de Ridder<br />
– „Wie wollen wir sterben“. Die<br />
Würde des Menschen muss auch<br />
und gerade bei unheilbar kranken<br />
und alten Menschen respektiert<br />
und bewahrt bleiben. Viel zu oft<br />
allerdings setzen sich Ärzte über<br />
den Willen ihrer Patienten hinweg,<br />
tun alles, was medizinisch und<br />
technisch möglich ist, und tragen<br />
so eher zur qualvollen Sterbeverzögerung<br />
als zur sinnvollen Lebensverlängerung<br />
bei. Aber Lebensverlängerung,<br />
so de Ridder, darf nie<br />
zum Selbstzweck werden. Ein leidenschaftliches<br />
Plädoyer <strong>für</strong><br />
Selbstbestimmung und Fürsorge am<br />
Lebensende. 20.15 Uhr. Kaiserstraße<br />
167, 76133 Karlsruhe.<br />
Kiel<br />
3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Natalja<br />
Kljutscharjowa - „Endstation Rußland“.<br />
Lesung der deutschen Textpassagen:<br />
Eva Krautwig (Theater<br />
Kiel). Der Roman führt Russland als<br />
Land der Extreme zwischen bitterster<br />
Armut und schamlos ausgestelltem<br />
Reichtum vor Augen. Mitten in<br />
diesem Szenario findet sich der<br />
Petersburger Student Niko, den es<br />
nirgendwo hält, seit seine langjäh-<br />
Natalja Kljutscharjowa stellt ihren Roman<br />
„Endstation Rußland“ am 3. <strong>Mai</strong> in<br />
Kiel vor..<br />
rige Freundin Jasja ihn verlassen<br />
hat. Er fährt kreuz und quer mit<br />
der Eisenbahn durchs Land, ohne<br />
ein Ziel vor Augen zu haben, und<br />
trifft wildfremde Menschen, die<br />
ihm ihre Lebensgeschichten anvertrauen<br />
und ihm schließlich die Augen<br />
öffnen. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg<br />
13, 24105 Kiel.<br />
6.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesefest zum<br />
Auftakt des 8. Europäisches Festival<br />
des Debütromans vom 6.-9.<br />
5.<strong>2010</strong>. Die teilnehmenden Autorinnen<br />
und Autoren aus Dänemark,<br />
<strong>Deutschland</strong>, Finnland, Frankreich,<br />
Italien, den Niederlanden, Norwegen,<br />
Österreich, der Schweiz, Spanien<br />
und Wales lesen Auszüge aus<br />
ihren Debütromanen in der Originalsprache.<br />
Lesung der deutschen<br />
Texte: Eva Krautwig und Marcus<br />
Grube (Theater Kiel). Eine gemeinsame<br />
Veranstaltung des Centre<br />
Culturel Français de Kiel und des<br />
<strong>Literatur</strong>hauses S-H mit Unterstützung<br />
von Partnern aus allen beteiligten<br />
Ländern. 5-8 €. 19 Uhr.<br />
Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 12