Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
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len ein ungeheuerlichesGeflecht<br />
an Lügen<br />
und Geheimnissen<br />
aus einem<br />
ganzen Jahrhundert an die Oberfläche.<br />
20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1,<br />
21335 Lüneburg.<br />
<strong>Mai</strong>nz<br />
18.5. Bahnhof Rolandseck /<br />
Künstlerhaus Edenkoben Lesung.<br />
Herta Müller – „Atemschaukel“. Rumänien<br />
1945: Der Zweite Weltkrieg<br />
ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung<br />
lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in<br />
der Nacht zum 15. Januar 1945, als<br />
die Patrouille mich holte. Die Kälte<br />
zog an, es waren -15º C.“ So beginnt<br />
ein junger Mann den Bericht<br />
über seine Deportation in ein Lager<br />
nach Russland. Anhand seines Lebens<br />
erzählt Herta Müller von dem<br />
Schicksal der deutschen Bevölkerung<br />
in Siebenbürgen. In Gesprächen<br />
mit dem Lyriker Oskar Pastior<br />
und anderen Überlebenden hat sie<br />
den Stoff gesammelt, den sie nun<br />
zu einem großen neuen Roman geformt<br />
hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung<br />
Rumäniendeutscher unter<br />
Stalin in einer zutiefst individuellen<br />
Geschichte sichtbar zu machen.<br />
19.30 Uhr. Kaiserstraße 26-30,<br />
55116 <strong>Mai</strong>nz.<br />
20.5. Frankfurter Hof Lesung. Nina<br />
Hagen singt und liest aus ihrer<br />
Autobiografie „Bekenntnisse“. 24 €.<br />
20 Uhr. Augustinerstraße 55, 55116<br />
<strong>Mai</strong>nz.<br />
Marburg<br />
4.5. Waggonhalle Kulturzentrum<br />
e.V. Lesung. Katharina Hacker –<br />
„Alix, Anton und die anderen“. Für<br />
ihren Roman „Die Habenichtse“<br />
wurde Katharina Hacker im Jahr<br />
2006 mit dem ersten Deutschen<br />
Buchpreis ausgezeichnet. Dessen<br />
Protagonisten, um die dreißig,<br />
zieht es von Berlin nach London.<br />
Im neuen fulminanten und vielstimmigen<br />
Roman der Autorin hat<br />
es die Protagonisten, in den Vierzigern,<br />
aus ganz unterschiedlichen<br />
Gründen von der deutschen Provinz<br />
nach Berlin verschlagen. Alix, Anton<br />
und die anderen Freunde, die<br />
sich eher zufällig kennengelernt<br />
haben, treffen sich regelmäßig bei<br />
den Eltern von Alix, meistens<br />
sonntags, und man wandert, in<br />
wechselnden Gruppen, um den<br />
Schlachtensee. Viele der Freunde<br />
sind „in der Mitte des Lebens“ angekommen<br />
– und in diesem Winter<br />
in der Mitte des ersten Jahrzehnts<br />
des neuen Jahrhunderts haben sie<br />
auf so vieles zu reagieren, dass sie<br />
ihre Geschichte rekapitulieren, erzählen,<br />
wie sie aus welchen Gründen<br />
so geworden sind, wie sie nun<br />
zu Beginn der zweiten Lebenshälfte<br />
sind. Der Kunst von Katharina<br />
Hacker ist es zu verdanken, wenn<br />
jeder und jede einzelne mit eigener<br />
unverwechselbarer Stimme vom<br />
Lauf der Dinge berichtet, jeder und<br />
jedem dasselbe Erzählrecht zusteht<br />
– und so ein Kosmos entsteht, in<br />
dem deutsche Geschichte, vergangen<br />
und gegenwärtig, aus ganz unterschiedlichen<br />
Perspektiven betrachtet,<br />
auf jeder Buchseite dieses<br />
Romans sich versammelt. 3-6 €. 20<br />
Uhr. Rudolf-Bultmann-Straße 2a,<br />
35039 Marburg.<br />
Marienberg<br />
5.5. Evangelisch-Lutherische<br />
Kirche Lesung. Lea Fleischmann –<br />
„Heiliges Essen“. Koscher essen<br />
heißt bewusst essen. Koscher<br />
heißt: erlaubt, gestattet. Wer die<br />
jüdischen Speisegesetze befolgt,<br />
muss bestimmte Regeln einhalten.<br />
Das bedeutet, dass das Essen nie<br />
gedankenlos stattfindet, sondern<br />
in einen Ritus eingebettet ist, der<br />
es immer wieder zu etwas Besonderem<br />
macht. In ihrem neuen Buch<br />
macht Lea Fleischmann die Bedeutung<br />
der Speisegesetze auch <strong>für</strong><br />
Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt<br />
auf anschauliche Weise, wie<br />
man mit dem koscheren Essen im<br />
Einklang mit der Schöpfung leben<br />
und jede Mahlzeit in ein spirituelles<br />
Erlebnis verwandeln kann.<br />
19.30 Uhr. Herzog-Heinrich-Straße<br />
6b, 09496 Marienberg.<br />
München<br />
4.5. <strong>Literatur</strong>haus „Preis der <strong>Literatur</strong>häuser<br />
<strong>2010</strong>“. Die im Netzwerk<br />
literaturhaus.net zusammen<br />
geschlossenen <strong>Literatur</strong>häuser vergeben<br />
einmal jährlich einen <strong>Literatur</strong>preis<br />
an deutschsprachige Auto-<br />
Clemens Meyer liest am 6. <strong>Mai</strong> in München<br />
aus seinem Buch „Gewalten“.<br />
rinnen und Autoren, die sich <strong>für</strong><br />
neuartige Konzepte der Vermittlung<br />
von <strong>Literatur</strong> stark machen. 6-<br />
8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1,<br />
80333 München.<br />
5.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Amélie<br />
Nothomb – „Der japanische Verlobte“.<br />
Moderation: Judith Heitkamp.<br />
Dolmetscherin: Michaela Gohmert.<br />
Lesung des deutschen Textes: Lisa<br />
Wagner. Amélie Nothomb, 1967 in<br />
Kobe geboren, hat ihre Kindheit<br />
und Jugend als Tochter eines belgischen<br />
Diplomaten hauptsächlich in<br />
Fernost verbracht und lebt mittlerweile<br />
in Paris und Brüssel. In ihrem<br />
neuen Roman erzählt die Bestsellerautorin<br />
die so verrückte wie poetische<br />
Liebesgeschichte zwischen<br />
einer Belgierin und einem Japaner.<br />
Gleichzeitig ist dieser autobiographisch<br />
gefärbte Roman eine Geschichte<br />
vom Leben zwischen den<br />
Kulturen und eine Liebeserklärung<br />
an das Land der aufgehenden Sonne<br />
mit all seinen Traditionen, mit<br />
seinen Bergen und seinen Rätseln.<br />
8-10 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz<br />
1, 80333 München.<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 16