23.11.2012 Aufrufe

Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010

Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010

Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Literatur</strong>-<strong>Kalender</strong> <strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Aalen<br />

4.5. Stadtbibliothek im Torhaus<br />

Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“.<br />

„Aus jedem Stein, den sie<br />

uns vor die Füße werfen, werden<br />

wir unseren Weg bauen.“ Das ist<br />

das trotzige Lebensmotto von Isabelle.<br />

Von Loan, ihrer lebenstüchtigen<br />

vietnamesischen Mutter hat sie<br />

den Willen, immer wieder Mut zu<br />

fassen und nach vorne zu blicken.<br />

Auch wenn das Leben fast unerträglich<br />

scheint. „Phönixtochter“<br />

erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten<br />

Frau, die sich vom Unglück<br />

nicht überwältigen lässt, die<br />

das Leben meistert und am Ende –<br />

trotz aller Schicksalsschläge – eine<br />

erfolgreiche Unternehmerin in<br />

<strong>Deutschland</strong> wird. 17 Uhr. Gmünder<br />

Straße 9, 73430 Aalen.<br />

Annaberg-Buchholz<br />

23.5. Winterstein Theater Lesung.<br />

Nina Hagen singt und liest<br />

aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“.<br />

20 Uhr. Buchholzer Straße<br />

67, 09456 Annaberg-Buchholz.<br />

28.5. Kulturzentrum Erzhammer<br />

Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“.<br />

Wenn’s drauf ankommt,<br />

schweigen sie. Männer! Doch das<br />

Klischee, sie hätten nur Autos,<br />

Fußball und andere Frauen im<br />

Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin<br />

Martina Rellin fragt<br />

Männer, was sie wirklich über ihre<br />

Frauen denken, was sie nervt und<br />

wo<strong>für</strong> sie sie lieben. Warum es mit<br />

dem Sex nicht mehr klappt und die<br />

Geliebte trotzdem keine Gefahr ist.<br />

Wahre Geschichten über den Ehealltag<br />

aus Sicht der Männer. 19.30<br />

Uhr. Buchholzer Straße 2, 09456<br />

Annaberg-Buchholz.<br />

Baden-Baden<br />

4.5. Südwestrundfunk FS Kultur<br />

und Gesellschaft Lesung. Henryk<br />

M. Broder / Erich Follath – „Gebt<br />

den Juden Schleswig-Holstein“.<br />

Zwei streitbare Autoren und eine<br />

heikle Frage: In welcher Form darf<br />

man als Deutscher Israel kritisieren?<br />

Die Erfolgsautoren Erich Follath<br />

und Henryk M. Broder haben<br />

sich scharfzüngig und debatten-<br />

freudig dieses heiklen Themas angenommen.<br />

Aus ihrer Auseinandersetzung<br />

entstanden ist ein ebenso<br />

erhellendes wie unterhaltsames<br />

Buch, das zum Weiterdiskutieren<br />

herausfordert. Israel ist die einzige<br />

Demokratie im Nahen Osten – aber<br />

auch eine Besatzungsmacht, die<br />

Menschenrechte verletzt. Sollen<br />

wir uns als Deutsche angesichts unserer<br />

Geschichte mit Kritik an diesem<br />

Staat zurückhalten? Oder verpflichtet<br />

uns die Vergangenheit im<br />

besonderen Maße dazu, Missstände<br />

anzuprangern? Und geht das überhaupt:<br />

Israel wie jedes x-beliebige<br />

Land zu behandeln? Zwischen dem<br />

Spiegel-Reporter Erich Follath und<br />

Henryk M. Broder hat sich über<br />

diese brisanten Fragen eine Debatte<br />

entsponnen. Mit großer Lust<br />

an der Auseinandersetzung und mit<br />

sprachlicher Brillanz feuern die<br />

beiden Israel-Kenner die Argumente<br />

aufeinander ab – als befreundete<br />

Kollegen, was sie jedoch nicht<br />

daran hindert, vom Dialog zum Angriff<br />

überzugehen. 20.30 Uhr.<br />

Hans-Bredow-Straße 12, 76530 Baden-Baden.<br />

Berlin<br />

2.5. Deutsches Theater Lesung.<br />

Heinz Hilpert – „Tagebuch <strong>für</strong><br />

Nuschka“. Lesung mit Barbara<br />

Schnitzler & Helmut Mooshammer.<br />

Zum 120. Geburtstag von Heinz<br />

Hilpert stellt Michael Dillmann ein<br />

außergewöhnliches, noch nicht publiziertes<br />

Tagebuch des Theatermanns<br />

vor. Hilpert, Regisseur und<br />

langjähriger Intendant des DT,<br />

schrieb es 1944 bis 1945 <strong>für</strong> seine<br />

jüdische Geliebte Annelies Heuser,<br />

genannt Nuschka. Ihr gelang es<br />

1943 in die sichere Schweiz zu fliehen.<br />

Die Tagebuch-Aufzeichnungen<br />

und ergänzende Texte, vorgetragen<br />

von den Schauspielern Helmut<br />

Mooshammer und Barbara Schnitzler,<br />

geben Zeugnis von einer ergreifenden<br />

privaten Leidenschaft und<br />

skizzieren ein Bild des letzten Jahres<br />

der Naziherrschaft. 11 Uhr.<br />

Saal, Schumannstraße 13a, 10117<br />

Berlin.<br />

3.5. Jüdisches Museum Buchpräsentation.<br />

Ingeborg Bachmann –<br />

„Kriegstagebuch“. Buchpräsentati-<br />

VERANSTALTUNG DES MONATS<br />

Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival<br />

Lust auf Lesen, Lust auf <strong>Literatur</strong>:<br />

Auch in diesem Jahr wartet<br />

das Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival mit<br />

hochkarätigen Autoren und einem<br />

vielfältigen Programm auf.<br />

Das Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival hat<br />

sich mittlerweile zu einem der<br />

Sarah Kuttner kommt im <strong>Mai</strong> zum<br />

Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival..<br />

populärsten Lesefestivals in<br />

Rheinland-Pfalz und Nordrhein-<br />

Westfalen entwickelt und startet<br />

dieses Jahr in die 9. Saison. Das<br />

Festival findet wieder im Rahmen<br />

des Kultursommers statt vom 23.<br />

April bis zum 6. November mit<br />

insgesamt 27 Veranstaltungen im<br />

Wochentakt. Auf dem Programm<br />

stehen neben zahlreichen Lesungen<br />

auch Schreibwerkstätten,<br />

Multimedia-Abende und eine<br />

musikalische Revue.<br />

„Sternstunden <strong>für</strong> Leser“,<br />

verspricht Dr. Josef Zierden, Initiator<br />

und Organisator des Eifel-<br />

<strong>Literatur</strong>-Festivals. Es füge sich<br />

mit seinem Programm hervorragend<br />

in das Motto des diesjährigen<br />

Kultursommers „Über Grenzen“<br />

ein. Das Festival unternehme<br />

literarische Entgrenzungen<br />

von Zeiten und Räumen, es lote<br />

Grenzen aus und gehe immer<br />

wieder ans „Limit“ mehr...<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 1


on mit Heinz<br />

Bachmann, dem<br />

Bruder von<br />

Ingeborg Bachmann.<br />

„Das ist<br />

der schönste Sommer meines Lebens,<br />

und wenn ich hundert Jahre<br />

alt werde – das wird der schönste<br />

Frühling und Sommer bleiben. Vom<br />

Frieden merkt man nicht viel, sagen<br />

alle, aber <strong>für</strong> mich ist Frieden,<br />

Frieden!“ 1945, unmittelbar nach<br />

Kriegsende, notiert die achtzehnjährige<br />

Ingeborg Bachmann diese<br />

Zeilen in ihrem Tagebuch. Aus ihnen<br />

sprechen die Abscheu vor der<br />

NS-Ideologie und die Erleichterung<br />

über das Ende der Nazi-Herrschaft.<br />

Der euphorische Ton hat noch einen<br />

weiteren Grund: Ingeborg<br />

Bachmann hat sich in den britischen<br />

Besatzungssoldaten Jack Hamesh<br />

verliebt, einen Wiener Juden,<br />

dem 1938 die Emigration gelang. Er<br />

befragt die junge Frau zunächst zu<br />

einer Mitgliedschaft im Bund deutscher<br />

Mädel; es entsteht bald eine<br />

enge Freundschaft. Dennoch wandert<br />

Hamesh im Frühjahr 1946 in<br />

das damalige Palästina aus. 7-9 €.<br />

19.30 Uhr. Lindenstraße 9-14,<br />

10969 Berlin.<br />

4.5. Theater am Palais Lesung.<br />

Ellen Schernikau – „Ronald M.<br />

Schernikau: Irene Binz. Befragung“.<br />

1981 lässt sich der Schriftsteller<br />

Ronald M. Schernikau von<br />

seiner Mutter ihr erstaunliches Leben<br />

erzählen. Es entsteht das radikal<br />

ehrliche Protokoll eines eigenwilligen<br />

Lebenswegs, dessen Prosafassung<br />

den Konflikt einer Frau<br />

dokumentiert, die sich zwischen<br />

der Flucht in den Westen zum Vater<br />

ihres Kindes und dem Bleiben im<br />

Osten, wo ihre Heimat und politische<br />

Überzeugung liegen, entscheiden<br />

muss. Irene Binz, literarisches<br />

Alter Ego von Ellen Schernikau,<br />

geht dabei einen Weg der exemplarisch<br />

<strong>für</strong> den von vielen steht. 10<br />

€. 20 Uhr. Am Festungsgraben 1,<br />

10117 Berlin.<br />

5.5. Humboldt-Universität Vortrag.<br />

Josef Winkler – „Wie viele<br />

und welche Fiktionen braucht die<br />

Welt?“ Vortrag im Rahmen der Reihe<br />

„Und jetzt – Richtungen der Zukunft“<br />

an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin. Moderation: Prof.<br />

Thomas Macho. Nachdem Josef<br />

Winkler am 1. November 2008 in<br />

Darmstadt den Georg-Büchner-<br />

Preis entgegengenommen hatte,<br />

hielt er zum Dank eine Rede, aus<br />

der sein Buch „Die Realität so sagen,<br />

als ob sie trotzdem nicht wär“<br />

entstand. Eintritt frei. Hauptgebäude,<br />

Kinosaal, Unter den Linden<br />

6, 10117 Berlin.<br />

7.5. Backfabrik Clinker Lounge<br />

Lesung. Adam Davies – „Dein oder<br />

mein“. Der Superheld: Otto Starks,<br />

ein hoch spezialisierter Sicherheitsbeauftragter<br />

mit einer fast<br />

übernatürlichen Wahrnehmungsfähigkeit,<br />

der Diebe von teuren<br />

Kunstgegenständen fernhalten<br />

soll. Aber jetzt ist ihm schon drei<br />

Mal nacheinander ein wertvolles<br />

Kunstwerk direkt unter der Nase<br />

weggestohlen worden, und zwar<br />

von der sogenannten „Ratte“. Der<br />

Superschurke: Aus der Sicht der<br />

„Ratte“ sieht alles ganz anders aus.<br />

Er entwendet nur zuvor gestohlene<br />

Kunstwerke, um sie ihren rechtmäßigen<br />

Besitzern zurückzubringen.<br />

Die Story: ein durchgeknallter romantischer<br />

Thriller über Verrat, Betrug<br />

und Besitzansprüche in der<br />

Kunst und in der Liebe, grell und<br />

laut. 20 Uhr. Saarbrückner Straße<br />

36, 10405 Berlin.<br />

8.5. Goal Buchpremiere. Gunnar<br />

Leue – „Football’s coming home”.<br />

Trevor Wilsen gibt am Plattenspieler<br />

die Musik dazu! Die besten<br />

Anekdoten und schrägsten Begebenheiten<br />

- zwischen Stadion und<br />

Studio: In welchem deutschen Verein<br />

Pete Doherty Mitglied ist, woran<br />

Bob Dylans WM-Auftritt scheiterte,<br />

wem Die Ärzte ein Klo sponserten<br />

und und und. Kurzweilig,<br />

unterhaltsam und immer ganz nah<br />

an der Gänsehaut, die es sonst nur<br />

in der Südkurve gibt. Gunnar Leue,<br />

Jahrgang 1963, lebt und arbeitet<br />

als freier Journalist in Berlin. Eintritt<br />

frei. 21 Uhr. Oranienstraße<br />

194, 10999 Berlin.<br />

9.5. Buchhändlerkeller LebensGeschichten<br />

mit Sabine Gieschler. Erzählbar.<br />

Zu Gast: Bosiljka Schedlich,<br />

Initiatorin zahlreicher Projekte<br />

<strong>für</strong> Kriegsopfer in Südosteuropa.<br />

3-5 €. 17 Uhr. Carmenstraße 1,<br />

Parterre, 10623 Berlin.<br />

www.jokers-literaturkalender.de<br />

THEMA DES MONATS<br />

Deutscher Buchpreis<br />

<strong>2010</strong><br />

Auf Los geht’s los: 135 neue Romane<br />

sind im Rennen um den<br />

Deutschen Buchpreis <strong>2010</strong>. Die<br />

eingereichten Titel stammen von<br />

84 Verlagen aus <strong>Deutschland</strong>, Österreich<br />

und der Schweiz. Der<br />

135 Romane sind im Rennen um den<br />

Deutschen Buchpreis <strong>2010</strong>.<br />

Deutsche Buchpreis <strong>für</strong> den besten<br />

deutschsprachigen Roman<br />

des Jahres wird am 4. Oktober -<br />

am Vorabend der Frankfurter<br />

Buchmesse - vergeben. Der mit<br />

insgesamt 37.500 Euro dotierte<br />

Preis zählt zu den wichtigsten<br />

Auszeichnungen der deutschsprachigen<br />

<strong>Literatur</strong>szene. Im<br />

Vorjahr erhielt Kathrin Schmidts<br />

Roman „Du stirbst nicht“ den<br />

Preis. Zu den Vorjahres-Finalisten<br />

gehörten u. a. „Atemschaukel“<br />

von Herta Müller, „Die Frequenzen“<br />

von Clemens J. Setz<br />

und „Grenzgang“ von Stephan<br />

Thome.<br />

Julia Encke, Feuilletonredakteurin<br />

bei der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Sonntagszeitung“, ist in<br />

diesem Jahr Sprecherin der Jury<br />

<strong>für</strong> den Deutschen Buchpreis.<br />

Das hat die siebenköpfige Jury<br />

bestimmt, die Anfang April mit<br />

ihrer Auswahl <strong>für</strong> den mehr...<br />

Seite 2


10.5. <strong>Literatur</strong>hausDiskussion.Mythenbildung<br />

und Meinungsfreiheit.<br />

Der bulgarische Bilderstreit – Eine<br />

Diskussion mit Sibylle Lewitscharoff<br />

und Martina Baleva. Einführung:<br />

Dr. Mechthild Borries-Knopp,<br />

Schlusswort: Dr. h.c. Walther Leisler<br />

Kiep. Eintritt frei. 19 Uhr.<br />

Großer Saal, Fasanenstraße 23,<br />

10719 Berlin.<br />

12.5. Brecht-Haus Gespräch.<br />

„Dichterleben“. Richard Pietraß im<br />

Gespräch mit Thomas Kunst. Dieser<br />

1965 am Stralsund geborene Mähnenlöwe,<br />

der seiner Fleischarbeit<br />

im berühmtesten Lesesaal des Landes,<br />

dem der Deutschen Bücherei in<br />

Leipzig, reviertreu nachgeht, lebt<br />

zugleich das entgrenzte Dasein eines<br />

welttrunkenen Dichters mit<br />

dem unstillbaren Hunger nach<br />

Schönheit und Liebe, deren Winkel<br />

und Weiten er auszuloten weiß. Er<br />

machte seinem Namen nicht höchste<br />

Ehre, würde er nicht in seinen<br />

vogelfreien und regeltreuen Gedichten<br />

zu einem artistisch Preisenden,<br />

einem spitzfindigen Lobsänger<br />

auf das feuchtfrohe, ungebügelte<br />

Leben. 3-5 €. 20 Uhr.<br />

Chausseestraße 125, 10115 Berlin.<br />

13.5. La Luz Übersinnliche Vorleseshow.<br />

Die Brauseboys im Rausch<br />

der Sinne (6): The Sixth Sense.<br />

Übersinnliche Vorleseshow mit Paul<br />

Bokowski, Hinark Husen, Frank<br />

Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann,<br />

Heiko Werning und Gästen.<br />

Die Brausboys im Rausch der Sinne.<br />

In den Monaten April und <strong>Mai</strong> spüren<br />

sie textlich den menschlichen<br />

Sinnen hinterher. Begeben Sie sich<br />

mit den Jungs und ihren Gästen<br />

auf Sinneswandel im Wedding!<br />

Diese Woche geht es um den sechsten<br />

Sinn, um das Gespür <strong>für</strong> Übernatürliches<br />

und Paranormales. Gäste:<br />

Roger Trash (Musik aus anderen<br />

Sphären), Nils Heinrich (übersinnlicher<br />

Humor). 20.30 Uhr. Osramhöfe,<br />

Oudenarderstraße 16-20,<br />

13347 Berlin.<br />

14.5. Volksbühne Lesung. „Ahoi,<br />

Leck mir die Unterschicht frei!“.<br />

Nach „Die Angst vor der Axt, die<br />

Schinkenhand und der Tod“ und<br />

„Gib deine Augen in die Wurst<br />

Herr!“ folgt das vierte Lesekonzert<br />

„Ahoi, leck mir die Unterschicht<br />

frei!“ mit Martin Lechner, Björn<br />

Märtin und Milo Pablo Momm im<br />

Roten Salon, diesmal sind Schweizer<br />

AutorInnen zu Gast: Aljoscha<br />

Brell, Mathias Traxler und Luke J.<br />

Wilkens. Unter dem politisch-sexuellen<br />

Titel krachen neue erzählerische<br />

und lyrische Richtungen aufeinander.<br />

20 Uhr. Roter Salon,<br />

Linienstraße 227, 10178 Berlin.<br />

16.5. Festsaal Kreuzberg Lesung.<br />

Bürger Lars Dietrich – „Schlecht<br />

Englisch kann ich gut“. Potsdam in<br />

den achtziger Jahren: Der kleine<br />

Lars Dietrich ist ein geborenes<br />

Showtalent. Ob Wehrunterricht<br />

oder Fahnenappell – er findet überall<br />

seine Bühne. Da entdeckt er<br />

1983 durch eine ZDF-Sendung den<br />

neuesten Trend aus den USA:<br />

Breakdance – und ist sofort Feuer<br />

und Flamme. Doch wie lässt sich eine<br />

westliche Jugendkultur im Arbeiter-und-Bauern-Staat<br />

leben?<br />

Ohne die Originalmusik, die richtigen<br />

Klamotten und unter den misstrauischen<br />

Augen der Partei?<br />

Selbstironisch und voll schrägem<br />

Humor erzählt ein Paradiesvogel<br />

von den Erfahrungen der letzten<br />

Generation, die noch in der DDR<br />

aufwuchs. 21 Uhr. Skalitzer Straße<br />

130, 10999 Berlin.<br />

17.5. Museen Dahlem Lesung.<br />

Joachim Gauck – „Winter im Sommer<br />

– Frühling im Herbst“. Eine<br />

Schlüsselfigur der jüngsten deutschen<br />

Geschichte erinnert sich: Joachim<br />

Gauck, engagierter Systemgegner<br />

in der friedlichen Revolution<br />

der DDR und herausragender<br />

Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />

als erster Bundesbeauftragter<br />

<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />

Joachim Gauck verlebte seine Kindheit<br />

in einem Dorf an der Ostseeküste.<br />

Später studierte er Theologie<br />

in Rostock und fand seinen Weg<br />

in die Kirche in Mecklenburg. Distanz<br />

zum DDR-System prägte seine<br />

Tätigkeit von Anfang an. Wie<br />

selbstverständlich wurde er Teil einer<br />

kritischen Bewegung und<br />

schließlich zu einer Symbolfigur im<br />

Umbruch von 1989. Nach dem<br />

Mauerfall übernahm Gauck politische<br />

Verantwortung, er wurde Ab-<br />

www.jokers-literaturkalender.de<br />

AUTOR DES MONATS<br />

Im Strudel der<br />

Geschichte<br />

Natürlich, fast jeder kennt „Doktor<br />

Schiwago“ - wenn nicht den<br />

dicken Wälzer mit seinen rund<br />

700 Seiten, dann eine der zahlreichen<br />

Verfilmungen. „Doktor<br />

Schiwago“ ist Boris Pasternaks<br />

Boris Pasternak hat fast zehn Jahre lang<br />

an seinem Roman „Doktor Schiwago“<br />

geschrieben.<br />

einziger Roman, der erstmalig<br />

1957 in <strong>Mai</strong>land veröffentlicht<br />

wurde. Der Roman brachte Pasternak<br />

literarischen Weltruhm,<br />

der bis heute anhält. Pasternak<br />

gilt als einer der großen Schriftsteller<br />

des 20. Jahrhunderts und<br />

sein Name wird in einem Atemzug<br />

genannt mit Thomas Mann,<br />

Alexander Solschenizyn oder<br />

Imre Kertész. Als Pasternak 1958<br />

der Nobelpreis <strong>für</strong> <strong>Literatur</strong> „<strong>für</strong><br />

seine bedeutende Leistung sowohl<br />

in der zeitgenössischen Lyrik<br />

als auch auf dem Gebiet der<br />

großen russischen Erzähltradition“<br />

verliehen wurde, hat er diese<br />

bedeutendste Auszeichnung der<br />

literarischen Welt wohl vorwiegend<br />

<strong>für</strong> „Doktor Schiwago“ erhalten.<br />

Boris Leonidovich Pasternak<br />

wurde am 10. Februar mehr...<br />

Seite 3


geordneter im<br />

ersten freien<br />

Parlament der<br />

DDR und erster<br />

Bundesbeauftragter<br />

<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />

19.30 Uhr. Lansstraße 8, 14195<br />

Berlin.<br />

18.5. Haus Hardenberg Lesung.<br />

Prof. Günter M. Ziegler – „Darf ich<br />

Zahlen? Geschichten aus der Mathematik“.<br />

Warum ist „Pi“ der Popstar<br />

unter den Zahlen, und ist „42“<br />

die Antwort auf alle Fragen ...?<br />

Mathematikprofessor Günter M.<br />

Ziegler präsentiert das Angst-Grusel-Horror-Fach<br />

der Deutschen als<br />

eine abenteuerliche und witzige<br />

Gedankenreise mit hohem Unterhaltungsfaktor.<br />

Ziegler beweist es<br />

seinem grandiosen Buch: Mathe ist<br />

8000 Prozent cool. 4-6 €. 20.30<br />

Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623<br />

Berlin.<br />

21.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Katharina<br />

Hacker – „Die Erdbeeren<br />

von Antons Mutter“. Die Autorin<br />

liest aus ihrem soeben erschienenen<br />

Roman. 3-5 €. 20 Uhr. Fasanenstraße<br />

23, 10719 Berlin.<br />

22.5. Jagdschloss Grunewald Lesung<br />

& Musik. Dichterfreiheit –<br />

Herzensfülle. Ina-Alexandra von<br />

Trotha liest aus Ihren Texten und<br />

Gedichten. 8-10 €. 16 Uhr. Wasserterrasse<br />

(bei schlechtem Wetter im<br />

Jagdzeugmagazin). Hüttenweg 10,<br />

14193 Berlin.<br />

25.5. Akademie der Künste Buchvorstellung.<br />

Ekkehard Schall –<br />

„Von großer Art“. Buchvorstellung<br />

und Archiveröffnung mit Vera Tenschert,<br />

Inge Keller, Hermann Beyer,<br />

Holger Teschke, Wolfgang Trautwein<br />

und Verlag Das Neue Berlin.<br />

Moderation Erdmut Wizisla. 3-5 €.<br />

20 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4,<br />

Berlin.<br />

28.5. Zentrum danziger 50 Lesung.<br />

Wortgefälle aus dem Kellerloch<br />

2: Leonard Cohen. Das Musik-<br />

Literarische Wipfeltreffen mit Raphael<br />

Dlugajczyk, Nico Schütze &<br />

Gästen. Unter der Schirmherrschaft<br />

von Raphael Dlugajczyk & Nico<br />

Schütze performen Literaten,<br />

Schauspieler und Musiker sowohl<br />

ihre eigenen schöpferischen Ergüsse<br />

als auch Texte berühmter Wortakrobaten<br />

der Welthistorie. Die Gedichte,<br />

Dramen- und Romanauszüge<br />

sowie Essays werden an den<br />

Abenden jeweils in einen thematischen<br />

und / oder musikalischen<br />

Rahmen eingeflochten, gelesen,<br />

gespielt, gesungen, verflucht und<br />

bewundert, erinnert und vergessen,<br />

dekonstruiert und schließlich im<br />

Schlunde versenkt. Also kommet,<br />

sehet und genießet dies bizarre<br />

Symposium …! Im Mittelpunkt des<br />

zweiten Abends steht der kanadische<br />

Lyriker, Romancier und Songwriter<br />

Leonard Cohen. Wie immer<br />

mit sehr besonderen Überraschungsgästen!<br />

21 Uhr. Danziger<br />

Straße 50, 10435 Berlin.<br />

29.5. Lettrétage Lesung. La Camera<br />

Verde a Berlino. Ein Verlags- und<br />

Kulturzentrum aus Rom zu Gast in<br />

Berlin. Lesung in deutscher und<br />

italienischer Sprache mit Ausstellungseröffnung.<br />

Mit Giulio Marzaioli,<br />

Michele Zaffarano, Giuliano<br />

Mesa, Angela Sanmann und Elisabetta<br />

Mengaldo. Die italienischen<br />

Lyriker Giulio Marzaioli, Michele<br />

Zaffarano und Giuliano Mesa präsentieren<br />

eine Auswahl ihrer poetischen<br />

Texte, die sich als experimentelle<br />

Suche nach poetischen<br />

Ausdrucksformen jenseits traditioneller<br />

Gattungsgrenzen verstehen.<br />

Ihre Arbeiten sind in der von Marco<br />

Giovenale herausgegebenen Reihe<br />

felix im Verlag La Camera Verde erschienen.<br />

5 €. 19.30 Uhr. Methfesselstraße<br />

23-25, 10965 Berlin.<br />

30.5. Deutsches Theater Lesung.<br />

Hölderlin – „Oedipus der Tyrann“.<br />

„Die Sprache ist ein großer Überfluss“,<br />

hat der genialische Dichter<br />

Friedrich Hölderlin, zeitlebens beeinflusst<br />

von der griechisch-antiken<br />

Welt und doch autark in seiner<br />

schöpferischen Sprachkraft, einmal<br />

gesagt. Gemeinsam mit der Hölderlin-Gesellschaft<br />

Tübingen feiert<br />

das DT seinen 240. Geburtstag. Es<br />

lesen Ingo Hülsmann, Jürgen Huth<br />

und Barbara Schnitzler aus Hölderlins<br />

Übersetzung von Sophokles’<br />

„Oedipus der Tyrann“. 11 Uhr. Saal,<br />

Schumannstraße 13a, 10117 Berlin.<br />

31.5. Haus Hardenberg Lesung.<br />

Pascale Hugues – „In den Vorgärten<br />

www.jokers-literaturkalender.de<br />

BUCH DES MONATS<br />

Der Süden leuchtet!<br />

Dieter Richter: Der Süden. Geschichte<br />

einer Himmelsrichtung.<br />

Verlag Klaus Wagenbach, Berlin<br />

2009. 208 S., 24,90 Euro.<br />

Palmen, blaues Meer, die hoch im<br />

Mittag stehende Sonne. Der Süden<br />

ist eine Idee, die wir in uns<br />

tragen. Und er ist eine Realität,<br />

unbekannt zunächst den Völkern<br />

Autor Dieter Richter nimmt den Leser<br />

mit auf eine Reise in den Süden.<br />

der Antike, eine Terra incognita<br />

außerhalb der Landmassen rund<br />

um das „Meer der Mitte“, lange<br />

Zeit ge<strong>für</strong>chtet und dann gesucht<br />

– von Abenteurern, Entdeckern<br />

und Eroberern. Sie näherten<br />

sich den Quellen des Nils.<br />

Mit Schiffen tasteten sie sich vor<br />

bis an das Ende des Südkontinents,<br />

sie brachten Kunde von<br />

Schrecken und Schönheit, exotische<br />

Schätze <strong>für</strong> lusitanische Paläste<br />

und Wunder <strong>für</strong>s Dresdener<br />

Grüne Gewölbe. Später wagten<br />

sich Männer weiter, immer weiter,<br />

bis an das letzte Ziel: den<br />

südlichsten Süden. Er war der<br />

einzige Punkt, von dem man den<br />

Süden nicht schauen konnte: Der<br />

Südpol war eine lausige Entdeckung,<br />

Robert Falcon Scott nannte<br />

ihn „den trostlosesten Ort dieser<br />

Welt.“<br />

Der Süden unserer mehr...<br />

Seite 4


lüht Voltaire“.<br />

In ihrer amüsanten<br />

Kolumne<br />

„Mon Berlin“ im<br />

Tagesspiegel berichtet<br />

die französische Journalistin<br />

Pascale Hugues von den Eigenarten<br />

der Berliner und wie sie<br />

diese als Französin erlebt. Auch in<br />

ihrem neuen Buch beobachtet sie<br />

mit liebevoll-scharfem Blick unseren<br />

Alltag und zeichnet dabei ein<br />

hinreißendes Porträt ihrer Wahlheimat<br />

Berlin. Pascale Hugues’ wunderbares<br />

Buch „Marthe und Mathilde“<br />

über die lebenslange Freundschaft<br />

ihrer beiden Großmütter<br />

wurde vor zwei Jahren ein großer<br />

Erfolg. 4-6 €. 20.30 Uhr. Hardenbergstraße.<br />

5, 10623 Berlin.<br />

Bielefeld<br />

5.5. Theater am Alten Markt Lesung.<br />

Jan Weiler – „Mein Leben als<br />

Mensch“. Es gibt Neues von der Familie.<br />

Von Sara, der Ehefrau, und<br />

den Kindern Carla und Nick. Und<br />

natürlich von Antonio, dem italienischen<br />

Schwiegervater. Der zum<br />

Beispiel vor der Wä-Emme, der<br />

Fußball-Weltmeisterschaft, noch<br />

schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“<br />

kaufen muss. Und dabei seinen<br />

Schwiegersohn ebenso in den<br />

Wahnsinn treibt wie das gesamte<br />

Verkaufspersonal. Und wo es einmal<br />

nicht um die Familie geht, werden<br />

andere, mindestens ebenso brisante<br />

Themen erörtert: der grassierende<br />

Kevinismus unter <strong>Deutschland</strong>s<br />

Eltern etwa, das Wesen des<br />

schwedischen Krimis oder das Geheimnis<br />

erfolgreicher Kontaktanzeigen.<br />

20 Uhr. Brunnenstraße 3-9,<br />

33602 Bielefeld.<br />

23.5. Wassermühle Baumeister<br />

Lesung. Nadja Küchenmeister –<br />

„Alle Lichter“. „Alle Lichter“ zeigt<br />

die Kunst von Nadja Küchenmeister,<br />

die wunderbare Landschaftlichkeit<br />

ihrer Lyrik, eine stets aufs Genaueste<br />

austarierte Grenze zwischen<br />

Poesie und Erzählen. Entstanden<br />

ist ein Buch sehr moderner<br />

Gedichte, die niemals ihr Herkommen<br />

aus der großen Tradition lyrischen<br />

Sprechens und Schreibens<br />

verleugnen. 11.30 Uhr. Schloßstraße<br />

79, 33739 Bielefeld-Deppendorf.<br />

Bitburg<br />

11.5. Haus Beda Lesung. Martin<br />

Suter – „Der Koch“. Maravan, 33,<br />

tamilischer Asylbewerber, arbeitet<br />

als Hilfskraft in einem Zürcher<br />

Sternelokal, tief unter seinem Niveau.<br />

Denn Maravan ist ein begnadeter,<br />

leidenschaftlicher Koch. In<br />

Sri Lanka hatte ihn seine Großtante<br />

in die Kochkunst eingeweiht,<br />

nicht zuletzt in die Geheimnisse<br />

der aphrodisischen Küche. Als er<br />

gefeuert wird, ermutigt ihn seine<br />

Kollegin Andrea zu einem Deal der<br />

besonderen Art: einem gemeinsamen<br />

Catering <strong>für</strong> Liebesmenüs.<br />

Anfangs kochen sie <strong>für</strong> Paare, die<br />

eine Sexualtherapeutin vermittelt.<br />

Doch der Erfolg von „Love Food“<br />

spricht sich herum, und eine viel<br />

zahlungskräftigere Klientel bekundet<br />

Interesse: Männer aus Politik<br />

und Wirtschaft – und deren Grauzonen.<br />

Maravan hat Sorge, das Geschäft<br />

könne „unanständig“ werden.<br />

Und das wird es. Doch er benötigt<br />

das Geld dringend, um seine<br />

Familie in Sri Lanka am Leben zu<br />

erhalten. 20 Uhr. Bedaplatz 1,<br />

54634 Bitburg.<br />

Bonn<br />

5.5. Bouvier Verlag Lesung. Arno<br />

Geiger – „Alles über Sally“. Alfred<br />

und Sally sind schon reichlich lange<br />

verheiratet. Das Leben geht seinen<br />

Gang, allzu ruhig, wenn man<br />

Sally fragt. Als Einbrecher ihr<br />

Vorstadthaus in Wien heimsuchen,<br />

ist plötzlich nicht nur die häusliche<br />

Ordnung dahin: In einem Anfall<br />

von trotzigem Lebenshunger<br />

beginnt Sally ein Verhältnis mit<br />

Alfreds bestem Freund. Und Alfred<br />

stellt sich endlich die entscheidende<br />

Frage: Was weiß ich von dieser<br />

Frau, nach dreißig gemeinsamen<br />

Jahren? Arno Geiger, der international<br />

gefeierte Buchpreisträger<br />

aus Österreich, schreibt noch einmal<br />

den großen Roman vom Liebesverrat.<br />

Eine Geschichte von Ehe<br />

und Liebe in unserer Zeit. 20.30<br />

Uhr. Fürstenstraße 3, 53111 Bonn.<br />

10.5. Theater Bonn Buchvorstellung.<br />

Wolfgang Engler – „Lüge als<br />

Prinzip. Aufrichtigkeit im Kapitalismus“.<br />

19 Uhr. Opernhaus, Foyerbühne,<br />

Am Boeselagerhof 1, 53111<br />

Bonn.<br />

www.jokers-literaturkalender.de<br />

PREISE DES MONATS<br />

Harding, Nooteboom,<br />

Baumann<br />

Ein Debütroman ist mit dem<br />

diesjährigen Pulitzer-Preis <strong>für</strong> <strong>Literatur</strong><br />

ausgezeichnet worden.<br />

Das Buch „Tinkers“ des Neulings<br />

Paul Harding ist eine „kraftvolle<br />

Paul Harding wurde in New York mit<br />

dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.<br />

Feier auf das Leben“. Der niederländische<br />

Schriftsteller Cees Nooteboom<br />

erhält den <strong>Literatur</strong>preis<br />

der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

<strong>2010</strong>. Nooteboom wird damit <strong>für</strong><br />

die europäische Dimension in<br />

seinem Gesamtwerk gewürdigt.<br />

Die Frankfurterin Sabine Baumann<br />

bekommt in diesem Jahr<br />

den mit 25.000 Euro dotierten<br />

Übersetzerpreis der Kunststiftung<br />

Nordrhein-Westfalen. Sie<br />

erhält die Auszeichnung <strong>für</strong> ihre<br />

Neuübersetzung von Alexander<br />

Puschkins Roman „Eugen Onegin“<br />

aus dem Russischen.<br />

Weitere Preisträger der vergangenen<br />

Wochen sind Friederike<br />

Mayröcker (Peter-Huchel-<br />

Preis), Marcel Reich-Ranicki<br />

(Ludwig-Börne-Ehrenmedaille)<br />

und Günter Wallraff (Gerty-<br />

Spies-<strong>Literatur</strong>preis).<br />

Ein Debütroman ist mit dem<br />

diesjährigen Pulitzer-Preis <strong>für</strong><br />

<strong>Literatur</strong> ausgezeichnet mehr...<br />

Seite 5


Bremen<br />

20.5. SWB AG<br />

Kundencenter<br />

Lesung. Hanns-<br />

Josef Ortheil –<br />

„Die Erfindung des Lebens“. „Die<br />

Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte<br />

eines jungen Mannes von<br />

seinen Kinderjahren bis zu seinen<br />

ersten Erfolgen als Schriftsteller.<br />

Als einziges überlebendes Kind seiner<br />

Eltern, die im Zweiten Weltkrieg<br />

und der Zeit danach vier Söhne<br />

verloren haben, wächst er in<br />

Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden,<br />

und auch ihr letzter Sohn<br />

lebt zunächst stumm an ihrer Seite.<br />

Nach Jahren erst kann er sich aus<br />

der Umklammerung der Familie lösen,<br />

in Rom eine Karriere als Pianist<br />

beginnen und nach deren<br />

Scheitern mit dem Schreiben sein<br />

Glück zu machen versuchen. 19<br />

Uhr. Am Wall / Ecke Sögestraße,<br />

28215 Bremen.<br />

Chemnitz<br />

4.5. Thalia Lesung. Jutta Voigt –<br />

„Westbesuch. Vom Leben in den<br />

Zeiten der Sehnsucht“. Warum so<br />

viele Westonkel mit einem geliehenen<br />

Mercedes in den Osten fuhren:<br />

Nach ihrem Überraschungsbestseller<br />

„Der Geschmack des Ostens“ erzählt<br />

Jutta Voigt nun von den Absurditäten<br />

des Reisens zwischen<br />

Ost und West. 20.15 Uhr. Neumarkt<br />

2, 09111 Chemnitz.<br />

28.5. Villa Esche Lesung. Tilmann<br />

Lahme – „Golo Mann“. Golo Mann<br />

neu entdecken! Golo Mann – berühmter<br />

Sohn, Emigrant, Gelehrter<br />

und scharfsinniger Analytiker im<br />

politischen Spannungsfeld zweier<br />

Kontinente. Zu Beginn des krisengeschüttelten<br />

20. Jahrhunderts hineingeboren<br />

in eine der prominentesten<br />

Familien dieser Zeit, aufgewachsen<br />

in der Weimarer Republik,<br />

war er ein früher Kritiker des Nationalsozialismus.<br />

Die Emigration<br />

führte ihn über Frankreich und die<br />

Schweiz in die USA. Nach seiner<br />

zögerlichen Rückkehr nach Europa<br />

folgte mit dem „Wallenstein“ und<br />

der „Deutschen Geschichte“ die<br />

späte Anerkennung des Historikers,<br />

der sich bis zu seinem Tod 1994<br />

kontrovers und unabhängig in die<br />

Geschicke der Bundesrepublik ein-<br />

mischte. 7-10 €. 19 Uhr. Richard-<br />

Wagner-Straße 55, 09119 Chemnitz.<br />

Darmstadt<br />

6.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Hans<br />

Joachim Schädlich – „Kokoschkins<br />

Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin<br />

kehrt auf der Queen Mary<br />

2 von einer Reise an die Orte seiner<br />

Kindheit und Jugend nach New<br />

York zurück. Seine Erinnerungen<br />

rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

mit ihren Verfolgungen,<br />

Schicksalen und Emigrationen<br />

wach. „Hans Joachim Schädlich ist<br />

der große Lakoniker unter den<br />

deutschen Gegenwartsautoren.“<br />

(Die Zeit). 20 Uhr. Kasinostraße 3,<br />

64293 Darmstadt.<br />

Dormagen<br />

5.5. Buchhandlung Seitenweise<br />

Lesung. Dieter Wellershoff – „Der<br />

Himmel ist kein Ort“. Der Roman<br />

beginnt wie ein Krimi und entwickelt<br />

sich zu einem figurenreichen<br />

Gesellschaftsdrama. Hauptfigur ist<br />

ein junger Landpfarrer, der eines<br />

Nachts zu einem Unfallort gerufen<br />

wird. Ein Auto ist von der Straße<br />

abgekommen und in einen See gestürzt.<br />

Der Fahrer hat sich gerettet,<br />

seine Frau und sein Sohn werden<br />

leblos geborgen. Wie das geschehen<br />

konnte, ist unklar. Schon bald<br />

nimmt das angebliche Unglück unheimliche<br />

Züge an. Der Pfarrer hält<br />

trotzdem an der Unschuldsvermutung<br />

fest und bringt fast alle<br />

Gemeindemitglieder gegen sich auf.<br />

Das ist der Ausgangspunkt einer<br />

sich ausweitenden Sinnkrise. Die<br />

Erfahrung einer abgründigen Vieldeutigkeit<br />

greift auf immer neue<br />

Lebensbereiche über. Sie erfasst die<br />

religiösen Glaubensvorstellungen<br />

ebenso wie die Freundschaftsverhältnisse<br />

und die sich über unerwartete<br />

suggestive Briefe anbahnende<br />

Beziehung zu einer Frau, die<br />

dem Pfarrer in diesen Tagen wachsender<br />

Bedürftigkeit als unklare<br />

Verheißung erscheint. 20 Uhr. Kölner<br />

Straße 149, 41539 Dormagen.<br />

6.5. City Buchhandlung Lesung.<br />

Joachim Gauck – „Winter im Sommer<br />

– Frühling im Herbst“. Eine<br />

Schlüsselfigur der jüngsten deut-<br />

Hans Joachim Schädlich ist mit seinem<br />

Roman „Kokoschkins Reise“ in<br />

Darmstadt zu Gast.<br />

schen Geschichte erinnert sich: Joachim<br />

Gauck, engagierter Systemgegner<br />

in der friedlichen Revolution<br />

der DDR und herausragender<br />

Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />

als erster Bundesbeauftragter<br />

<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />

Joachim Gauck verlebte seine Kindheit<br />

in einem Dorf an der Ostseeküste.<br />

Später studierte er Theologie<br />

in Rostock und fand seinen Weg in<br />

die Kirche in Mecklenburg. Distanz<br />

zum DDR-System prägte seine Tätigkeit<br />

von Anfang an. Wie selbstverständlich<br />

wurde er Teil einer kritischen<br />

Bewegung und schließlich<br />

zu einer Symbolfigur im Umbruch<br />

von 1989. 19 Uhr. Kölner Straße<br />

58, 41539 Dormagen.<br />

Dortmund<br />

6.5. HCC Dortmund Lesung. Monika<br />

Maron – „Bitterfelder Bogen“.<br />

„Vielleicht kennen ja sogar die Ostdeutschen<br />

ihre eigenen Erfolgsgeschichten<br />

zu wenig, um stolz auf<br />

sie und sich selbst zu sein.“ „B. ist<br />

die schmutzigste Stadt Europas“,<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 6


schrieb Monika<br />

Maron in ihrem<br />

Debütroman<br />

„Flugasche“<br />

(1981). B. steht<br />

<strong>für</strong> Bitterfeld, bis heute ein Synonym<br />

<strong>für</strong> marode Wirtschaft und<br />

verkommene Umwelt. Dreißig Jahre<br />

später hat sie die Stadt wieder<br />

besucht und die Spur der Veränderungen<br />

nachgezeichnet. Sie<br />

erzählt von der Wiederauferstehung<br />

einer Region, vor allem aber<br />

vom Aufbruch einiger Kreuzberger<br />

Solarenthusiasten in die Provinz<br />

Sachsen-Anhalts, wo sie eine Solarzellenfabrik<br />

mit 40 Arbeitsplätzen<br />

bauen wollten. Nur acht Jahre später<br />

ist Q-Cells der größte Solarzellenhersteller<br />

der Welt. Aus der kleinen<br />

Solarzellenfabrik ist „Solar Valley“<br />

geworden. 19.30 Uhr. Königswall<br />

21, 44137 Dortmund.<br />

Dresden<br />

4.5. Theater Wechselbad Lesung.<br />

Joachim Gauck – „Winter im Sommer<br />

– Frühling im Herbst“. Eine<br />

Schlüsselfigur der jüngsten deutschen<br />

Geschichte erinnert sich: Joachim<br />

Gauck, engagierter Systemgegner<br />

in der friedlichen Revolution<br />

der DDR und herausragender<br />

Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />

als erster Bundesbeauftragter<br />

<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />

Joachim Gauck verlebte seine Kindheit<br />

in einem Dorf an der Ostseeküste.<br />

Später studierte er Theologie<br />

in Rostock und fand seinen Weg in<br />

die Kirche in Mecklenburg. Distanz<br />

zum DDR-System prägte seine Tätigkeit<br />

von Anfang an. Wie selbstverständlich<br />

wurde er Teil einer kritischen<br />

Bewegung und schließlich<br />

zu einer Symbolfigur im Umbruch<br />

von 1989. 20 Uhr. Maternistraße<br />

17, 01067 Dresden.<br />

18.5. Theater Wechselbad Lesung.<br />

Christoph Hein – „Landnahme“.<br />

Bernhard Haber ist zehn, als er<br />

1950 mit seinen Eltern aus Breslau<br />

in eine sächsische Kleinstadt<br />

kommt, wo man Vertriebene und<br />

Ausgebombte lieber heute als morgen<br />

wieder abreisen sähe. Zwar<br />

werden Handwerker gebraucht, und<br />

Bernhards Vater ist Tischler, aber<br />

die Einheimischen bestellen ihre<br />

Möbel natürlich nicht bei dem<br />

Fremden. Dem Jungen begegnet<br />

man in der Schule nicht viel besser,<br />

sich durchbeißen und immer wieder<br />

Schläge einstecken - das erkennt<br />

er rasch als den einzigen<br />

Weg. Daß Bernhard nach der 8.<br />

Klasse eine Tischlerlehre beginnt,<br />

wundert niemanden, eher schon,<br />

dass er später zeitweise als Karusselbesitzer<br />

sagenhaft viel Geld verdient.<br />

Peter Koller, der in einem<br />

selbstgebauten Auto zahlende Gäste<br />

nach Westberlin gebracht hat<br />

und da<strong>für</strong> ein paar Jahre ins Gefängnis<br />

muss, weiß genauer, woher<br />

Bernhards Wohlstand stammt, aber<br />

er verpfeift ihn nicht. 15 €. 20 Uhr.<br />

Maternistraße 17, 01067 Dresden.<br />

27.5. Jugendbibliothek Lesung.<br />

Bürger Lars Dietrich – „Schlecht<br />

Englisch kann ich gut“. Potsdam in<br />

den achtziger Jahren: Der kleine<br />

Lars Dietrich ist ein geborenes<br />

Showtalent. Ob Wehrunterricht<br />

oder Fahnenappell – er findet überall<br />

seine Bühne. Da entdeckt er<br />

1983 durch eine ZDF-Sendung den<br />

neuesten Trend aus den USA:<br />

Breakdance – und ist sofort Feuer<br />

und Flamme. Doch wie lässt sich eine<br />

westliche Jugendkultur im Arbeiter-und-Bauern-Staat<br />

leben?<br />

Ohne die Originalmusik, die richtigen<br />

Klamotten und unter den misstrauischen<br />

Augen der Partei?<br />

Selbstironisch und voll schrägem<br />

Humor erzählt ein Paradiesvogel<br />

von den Erfahrungen der letzten<br />

Generation, die noch in der DDR<br />

aufwuchs. 20 Uhr. Waisenhausstraße<br />

8, 01067 Dresden.<br />

Düsseldorf<br />

4.5. Buchhandlung BiBaBuZe<br />

Vortrag & Diskussion. Marc Thörner<br />

– „Afghanistan-Code. Eine Reportage<br />

über Krieg, Fundamentalismus<br />

und Demokratie“. Moderation: Thomas<br />

Schmidt. 4 €. 19.30 Uhr.<br />

Aachener Straße 1, 40223 Düsseldorf.<br />

18.5. Zentralbibliothek Lesung.<br />

Tilman Röhrig – „Caravaggios Geheimnis“.<br />

Im Schatten des Petersdoms<br />

sinnt Michelangelo Merisi,<br />

genannt Caravaggio, auf Rache. Es<br />

ist das Jahr 1593, und der junge<br />

Maler will nach harten Lehrjahren<br />

in <strong>Mai</strong>land nun in Rom, der Stadt<br />

Bürger Lars Dietrich stellt in Dresden<br />

sein aktuelles Buch „Schlecht Englisch<br />

kann ich gut“ vor.<br />

der Meister und Mäzene, sein Talent<br />

unter Beweis stellen. Aber immer<br />

wieder erntet Caravaggio nur Spott<br />

- bis er die Kunstwelt Italiens in Erstaunen<br />

versetzt. Er provoziert mit<br />

seinen Kompositionen von Licht<br />

und Schatten und schafft sich dadurch<br />

Neider und Feinde. Um seinem<br />

Ruhm ein Ende zu bereiten,<br />

sind diese zu allem bereit. In die<br />

Enge getrieben, begeht Caravaggio<br />

ein Verbrechen. 18 Uhr. Berthavon-Suttner-Platz<br />

1, Düsseldorf.<br />

Essen<br />

4.5. Stadtbibliothek Lesung. Martina<br />

Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s<br />

drauf ankommt, schweigen sie.<br />

Männer! Doch das Klischee, sie hätten<br />

nur Autos, Fußball und andere<br />

Frauen im Kopf, stimmt natürlich<br />

nicht. Bestsellerautorin Martina<br />

Rellin fragt Männer, was sie wirklich<br />

über ihre Frauen denken, was<br />

sie nervt und wo<strong>für</strong> sie sie lieben.<br />

Warum es mit dem Sex nicht mehr<br />

klappt und die Geliebte trotzdem<br />

keine Gefahr ist. Wahre Geschichten<br />

über den Ehealltag aus Sicht<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 7


der Männer. 20<br />

Uhr. Hollestraße<br />

3, 45127 Essen.<br />

Fellbach<br />

5.5. Stadtbücherei Fellbach Lesung.<br />

Robert Schindel – „Mein<br />

liebster Feind“. „Wenn ich also den<br />

Blick wieder senke aus der Tiefe des<br />

Kaffeehauses hinein in die Enge der<br />

Zeitung, die ich da lese, geht alles<br />

seinen Gang. Ich mache sodann den<br />

Schluck vom kleinen Braunen und<br />

merke also doch, dass mich wer<br />

beobachtet. Ich drehe meinen Kopf<br />

und starre ihn an, meinen liebsten<br />

Feind, welcher mich aus dem Rokokospiegel<br />

auf lächerliche Weise<br />

mustert.“ Die Essays und Reden des<br />

Lyrikers und Romanciers Robert<br />

Schindel sind funkelnde, subjektive,<br />

biographische Texte über Literaten<br />

wie Tisma, Celan oder Jandl,<br />

über Geschichte und Gegenwart des<br />

Jüdischen und die Allgegenwart<br />

des Antisemitischen. Immer wieder<br />

kommt Schindel auf seine eigenen<br />

Erfahrungen als Außenseiter zurück,<br />

als „Judenjunge“ mit „franzosenhaftem“<br />

Aussehen, von denen<br />

er die Welt und ihre Verhältnisse in<br />

den Blick nimmt. Mit wienerischem<br />

Charme gelingen ihm pointierte<br />

Einlassungen in die Welt, Standortbestimmungen<br />

aus dem Kaffeehaus,<br />

sprachmächtige Miniaturen.<br />

3-6 €. 20 Uhr. Berliner Platz 5,<br />

70734 Fellbach.<br />

Frankfurt am <strong>Mai</strong>n<br />

3.5. Römerhallen im Römer<br />

Lesung. Der Magistrat der Stadt<br />

Frankfurt liest aus „Kaiserhofstraße<br />

12“. Es sind die dreißiger Jahre: In<br />

der Kaiserhofstraße in Frankfurt<br />

am <strong>Mai</strong>n leben Schauspieler, Transvestiten,<br />

Freudenmädchen, Burschenschaftler<br />

– und die Familie<br />

Senger. Als Kommunisten und Juden<br />

mussten sie aus dem zaristischen<br />

Russland fliehen und haben<br />

hier ein neues Zuhause gefunden –<br />

bis Adolf Hitler 1933 die Macht ergreift.<br />

Valentin Sengers Mutter Olga<br />

erkennt früh den Ernst der Lage:<br />

Mit gefälschten Papieren verschleiert<br />

sie die Spuren ihrer Herkunft.<br />

Die Angst vorm Entdecktwerden<br />

aber begleitet die Familie von nun<br />

an täglich. Der junge Valentin Sen-<br />

ger geht seinen eigenen Weg und<br />

erlebt die erste Liebe. Aber wie soll<br />

er ein Mädchen näher kennen lernen,<br />

ohne dabei das Überleben der<br />

ganzen Familie zu gefährden? Seine<br />

Mutter ist krank vor Sorge. Und<br />

doch wird die Familie mit Hilfe<br />

zahlreicher Freunde, Nachbarn, mutiger<br />

Behördenmitarbeiter und einer<br />

großen Portion Glück diese<br />

Schreckenszeit überleben. 19 Uhr.<br />

Römerberg 23, 60311 Frankfurt am<br />

<strong>Mai</strong>n.<br />

3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Hans<br />

Joachim Schädlich – „Kokoschkins<br />

Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin<br />

kehrt auf der Queen Mary<br />

2 von einer Reise an die Orte seiner<br />

Kindheit und Jugend nach New<br />

York zurück. Seine Erinnerungen<br />

rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

mit ihren Verfolgungen,<br />

Schicksalen und Emigrationen<br />

wach. „Hans Joachim Schädlich ist<br />

der grosse Lakoniker unter den<br />

deutschen Gegenwartsautoren.“<br />

(Die Zeit). 20 Uhr. Schöne Aussicht<br />

2, 60311 Frankfurt.<br />

4.5. Romanfabrik Lesung. Anna<br />

Mitgutsch – „Wenn du wiederkommst“.<br />

Sie wollten vernünftig<br />

lieben, mit Maß und Respekt. Leidenschaftlich<br />

und doch voller Achtung<br />

<strong>für</strong> die Freiheit des anderen.<br />

Ein ganzes Leben haben Jerome<br />

und die Erzählerin von Anna Mitgutschs<br />

neuem Roman gebraucht,<br />

um ein Liebespaar zu werden, das<br />

den eigenen hohen Ansprüchen genügt.<br />

Doch dann stirbt Jerome<br />

plötzlich, und die Erzählerin versucht<br />

mit einer eindringlichen, bewegenden<br />

Totenklage, das Versprechen<br />

eines Neuanfangs einzulösen,<br />

über den Tod hinaus. 20 Uhr.<br />

Hanauer Landstraße 186 (Hof),<br />

60314 Frankfurt.<br />

5.5. <strong>Literatur</strong>haus Preisverleihung.<br />

Preis der <strong>Literatur</strong>häuser<br />

<strong>2010</strong> an Thomas Kapielski. Laudatio:<br />

Jürgen Roth. Thomas Kapielski,<br />

1951 in Berlin geboren, erhält den<br />

„Preis der <strong>Literatur</strong>häuser <strong>2010</strong>“.<br />

Der Preis, der jährlich an einen<br />

Schriftsteller verliehen wird, der<br />

sich in besonderem Maß um das<br />

Gelingen von <strong>Literatur</strong>veranstaltungen<br />

verdient gemacht hat, besteht<br />

aus einer Lesereise durch alle<br />

Anna Mitgutsch liest in Frankfurt aus<br />

ihrem Roman „Wenn du wiederkommst“.<br />

im Netzwerk „literaturhaus.net“<br />

zusammengeschlossenen Häuser.<br />

3,50-6 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht<br />

2, 60311 Frankfurt am <strong>Mai</strong>n.<br />

21.5. <strong>Literatur</strong>haus Diskussion.<br />

Streitfall – Autoren in der Kontroverse.<br />

Die neuen Bücher von Michael<br />

Hardt und Antonio Negri, Gunter<br />

Hofmann und Leo Müller. Es diskutieren:<br />

Franziska Augstein, Micha<br />

Brumlik, Gunter Hofmann und Martin<br />

Lüdke. Moderation: Peter Kemper,<br />

hr2-kultur. Live dabei ist man<br />

im <strong>Literatur</strong>haus. Übertragen wird<br />

der Streitfall auf hr2-Kultur, dieses<br />

Mal am Sonntag, dem 30.5.<strong>2010</strong> um<br />

12.05 Uhr. Eintritt frei. 19 Uhr.<br />

Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt<br />

am <strong>Mai</strong>n.<br />

25.5.-30.5. Frankfurt <strong>Literatur</strong>festival<br />

LiteraTurm. Zum vierten<br />

Mal seit 2002 veranstaltet das Kulturamt<br />

der Stadt Frankfurt am<br />

<strong>Mai</strong>n das <strong>Literatur</strong>festival Litera-<br />

Turm. Wie der Name anklingen<br />

lässt, finden die Veranstaltungen<br />

überwiegend in Hochhäusern statt,<br />

jenen Gebäuden, die Frankfurts<br />

Stadtbild prägen wie wenige sonst.<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 8


Das Programm<br />

von LiteraTurm<br />

widmet sich einem<br />

Leitthema<br />

zeitgenössischer<br />

<strong>Literatur</strong> und fächert es kaleidoskopisch<br />

auf. Unter dem Motto<br />

„vergangen verdichtet“ geht es in<br />

diesem Jahr um <strong>Literatur</strong> und Geschichte,<br />

genauer gesagt, um die<br />

Geschichte des 20. Jahrhunderts im<br />

deutschsprachigen Gegenwartsroman.<br />

Oder wie Hans-Ulrich Treichel<br />

es formuliert, um „die Fiktion von<br />

etwas, was wirklich stattgefunden<br />

hatte“. Telefon: 069 / 212 35 435.<br />

Tickets: 069 / 13 40 400. Brückenstraße<br />

3–7, 60594 Frankfurt am<br />

<strong>Mai</strong>n.<br />

30.5. Goethe-Haus Lesung. Ulrike<br />

Draesner – „Vorliebe“. Ein Wiedersehen,<br />

das einschlägt wie ein Blitz:<br />

plötzlich steht die Astrophysikerin<br />

Harriet ihrer großen Liebe von<br />

einst gegenüber. Und allmählich,<br />

aber unaufhaltsam, gerät ihr bisheriges<br />

Leben aus seiner geordneten<br />

Umlaufbahn. Harriet, halbindisch,<br />

mathematikbegeistert, macht in ihrem<br />

Beruf aus wissenschaftlichen<br />

Daten schöne kosmische Bilder, ein<br />

wenig Lüge darf dabei schon sein.<br />

Auch zuhause scheint alles gut eingerichtet<br />

mit Partner Ash und Ben,<br />

dessen Sohn aus einer früheren Beziehung.<br />

Doch dann fährt Ash mit<br />

dem Auto ausgerechnet die Frau<br />

von Harriets Jugendliebe an, und<br />

Peter, der Mann, den sie längst vergessen<br />

zu haben glaubte, tritt von<br />

neuem in ihr Leben. 19 Uhr. Großer<br />

Hirschgraben 23, 60311 Frankfurt<br />

am <strong>Mai</strong>n.<br />

Friedberg<br />

5.5. Lesenswert! Lesung. Christoph<br />

Poschenrieder – „Die Welt ist<br />

im Kopf“. Zu gern würde Schopenhauer<br />

sehen, wie Philosophen und<br />

Literaten auf seine Ideen reagieren<br />

– wie Hegel seinen Thron räumt<br />

und der alte Goethe ihm, dem erst<br />

30-Jährigen, Anerkennung zollt.<br />

Doch sein bahnbrechendes Werk<br />

erscheint verspätet. Und so verlässt<br />

Schopenhauer im Spätsommer 1818<br />

Dresden in Richtung Italien ohne<br />

sein Buch in der Tasche – noch als<br />

ein Niemand. Schon auf der Reise<br />

fällt er der Metternich’schen Ge-<br />

heimpolizei auf: Goethes Empfehlungskarte<br />

an Lord Byron – Dichter<br />

und Skandalfigur europäischer Dimension<br />

– macht Schopenhauer<br />

verdächtig und im österreichisch<br />

besetzten Venetien unerwünscht.<br />

Doch einmal in Venedig, lässt sich<br />

Schopenhauer nicht vertreiben –<br />

erst recht nicht, als er Teresa kennenlernt.<br />

Denn Teresa zeigt dem<br />

jungen Philosophen, dass er einen<br />

Punkt seiner Weltsicht noch einmal<br />

überprüfen muss: sein Konzept der<br />

Liebe. 19.30 Uhr. Ludwigstraße 39,<br />

86316 Friedberg.<br />

17.5. Pfarrzentrum St. Jakob Lesung.<br />

Nina Hagen singt und liest<br />

aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“.<br />

20 Uhr. Eisenberg 2, 86316<br />

Friedberg.<br />

20.5. Bibliothekszentrum Friedberg<br />

Lesung. Andreas <strong>Mai</strong>er –<br />

„Ich“. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />

„<strong>Literatur</strong>land Hessen –<br />

Ortsgespräch“. „Andreas <strong>Mai</strong>er trifft<br />

Wolf Schmidt in Friedberg“. „Ich,<br />

diese drei Buchstaben, sind der<br />

Mittelteil des Wortes Nichts.“<br />

Andreas <strong>Mai</strong>ers <strong>Literatur</strong> ist ein<br />

Mittel, um ein Ich sichtbar zu machen.<br />

Das ist ein Kernsatz aus Andreas<br />

<strong>Mai</strong>ers Poetik. So, wie man<br />

sein eigenes Gesicht nicht ohne<br />

Hilfsmittel sehen kann, kann ein<br />

anderes Ich nur mit einem Hilfsmittel<br />

sichtbar gemacht werden.<br />

„Die Bücher waren eigentlich die<br />

Menschen“, so beschreibt <strong>Mai</strong>er seine<br />

erste Begegnung mit der <strong>Literatur</strong>.<br />

<strong>Mai</strong>ers Vorlesungen enthalten<br />

auch eine Polemik gegen das<br />

Interessante in der <strong>Literatur</strong>. <strong>Literatur</strong>,<br />

sagt er, stellt immer die einfachsten<br />

Fragen. 11 Uhr. Augustinergasse<br />

8, 61169 Friedberg.<br />

Fürth<br />

6.5. Städtische Volksbücherei<br />

Lesung. Lea Fleischmann / Chaim<br />

Noll – „Meine Sprache wohnt woanders“.<br />

Sie wanderten aus in das<br />

Land, in dem Milch und Honig fließen.<br />

Doch in Israel fanden sie nicht<br />

nur eine neue spirituelle Heimat.<br />

Lea Fleischmann und Chaim Noll<br />

erleben ihr Land jeden Tag in seiner<br />

ganzen Widersprüchlichkeit, und<br />

beziehen leidenschaftlich Stellung.<br />

Trotzdem sind sie ihrer alten Hei-<br />

Christoph Poschenrieder kommt mit seinem<br />

Schopenhauer-Roman „Die Welt ist<br />

im Kopf“ nach Friedberg.<br />

mat verbunden, dem Land, in dem<br />

ihre Sprache wohnt. Ihre Erinnerungen<br />

sind auch die Erinnerung<br />

an zwei deutsche Staaten: Lea<br />

Fleischmann wuchs in der BRD auf,<br />

Chaim Noll in der DDR. Sie sehen<br />

<strong>Deutschland</strong> und Israel mit kritischer<br />

Anteilnahme und schonungsloser<br />

Offenheit. Ein einzigartiges<br />

Zeitdokument und gleichzeitig <strong>Literatur</strong><br />

von hohem Rang. 20 Uhr.<br />

Fronmüllerstraße 22, 90763 Fürth.<br />

Göttingen<br />

13.5. Apex Lesung. Thomas Gsella<br />

– „Nennt mich Gott“. Das Beste aus<br />

50 Jahren Gsella: seinen ersten,<br />

noch tastenden Reim aus dem elften<br />

Monat, lebenskluge Fabeln, väterliche<br />

Bekenntnisse, bizarre Völkerverständigungsgedichte,zwiespältige<br />

Berufs- und Kinderhymnen,<br />

Fußballsonette dieses „Gottes<br />

der Fußballyrik“ (taz) sowie, erstmals<br />

in Buchform, zahlreiche zeitkritische<br />

bis zeitverherrlichende<br />

Gedichte aus der Titanic (mit Fotos)<br />

und unveröffentlichte neue Werke<br />

des „jüngsten Nachwuchsklassikers“<br />

(Eckhard Henscheid). 20.15<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 9


Uhr. Burgstraße<br />

46, 37073 Göttingen.<br />

27.5. Literarisches<br />

Zentrum Lesung. Steffen<br />

Martus – „Die Brüder Grimm“. Das<br />

faszinierende Leben zweier Brüder,<br />

die Geschichte schrieben. 20 Uhr.<br />

Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.<br />

Greifswald<br />

11.5. Stadtbibliothek Hans Fallada<br />

Lesung. Hanne Ørstavik – „Die<br />

Pastorin“. Liv wollte an die Kante<br />

der Welt, dorthin, wo alle Wege enden,<br />

um ihre Vergangenheit hinter<br />

sich zu lassen. Seit einem knappen<br />

Jahr arbeitet die 35-Jährige nun<br />

schon als Pastorin in einem abgeschiedenen<br />

Fischerdorf im Norden<br />

Norwegens. Doch auch hier holen<br />

sie eines Tages ihre Erinnerungen<br />

ein… 19 Uhr. Knopfstraße 18,<br />

17489 Greifswald.<br />

12.5. Universität Fachbereich <strong>für</strong><br />

Slawistik Lesung. Natalja Kljutscharjowa<br />

– „Endstation Russland“.<br />

Rußland heute ist ein Land der Extreme:<br />

bitterste Armut in den abgehängten<br />

Provinzen, schamlos ausgestellter<br />

Reichtum in der Megametropole<br />

Moskau. Ein Land, in dem<br />

die Wut brodelt und junge Leute revolutionär<br />

gestimmt sind. Sie sympathisieren<br />

mit den Zarenattentätern,<br />

befassen sich mit Bombenbau<br />

oder übersetzen Slavoj i ek. Nikita,<br />

Anfang Zwanzig, ist einer von<br />

ihnen: ein Petersburger Student,<br />

der zu Ohnmachtsanfällen neigt<br />

und mit Jasja zusammen war, bevor<br />

sie einem Geschäftsmann in die<br />

Schweiz folgte. Ihren Verlust kann<br />

er nicht verwinden. Für gute Unterhaltung<br />

ist gesorgt. 20 Uhr.<br />

Koeppenhaus, Bahnhofsstraße 4,<br />

17498 Greifswald.<br />

Hamburg<br />

2.5. Hamburger Kunsthalle Bildbeschreibungen.<br />

Zu Gast: Sibylle<br />

Lewitscharoff. Sibylle Lewitscharoff<br />

spricht über Roelandt Saverys „Waldesdickicht<br />

nach dem Sturm“. Lothar<br />

Müller moderiert. 8-12 €. 11<br />

Uhr. Glockengießerwall, 20095<br />

Hamburg.<br />

3.5. ZBW Buchpräsentation. Thomas<br />

Eger – „Europäische Integration<br />

– Wirtschaft und Recht, Geschichte<br />

und Politik“. Prof. Dr. Thomas<br />

Eger stellt sein neuestes Buch<br />

vor. Dr. Konrad Lammers, Forschungsdirektor<br />

am Europa-Kolleg<br />

Hamburg, wird die Lesung moderieren.<br />

Die Veranstaltung findet im<br />

Rahmen der Europawoche <strong>2010</strong><br />

statt. Eintritt frei. 18 Uhr. Neuer<br />

Jungfernstieg 21, Raum 519, 20354<br />

Hamburg.<br />

5.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Arne<br />

Rautenberg – „der wind lässt tausend<br />

hütchen fliegen“. Spaß mit<br />

Büchern. Arne Rautenberg liest Gedichte<br />

<strong>für</strong> neugierige Kinder. Eintritt<br />

frei. 15.30 Uhr. Schwanenwik<br />

38, 22087 Hamburg.<br />

12.5. Italienisches Institut Lesung.<br />

<strong>Mai</strong>ke Albath – „Der Geist<br />

von Turin“. Die Autorin stellt im<br />

Italienischen Kulturinstitut Hamburg<br />

im Gespräch mit dem Verleger<br />

Heinrich von Berenberg ihr neues<br />

Buch „Der Geist von Turin. Pavese,<br />

Einaudi, Ginzburg und die Wiedergeburt<br />

Italiens nach 1943“ vor. Der<br />

Eintritt ist frei. Für gute Unterhaltung<br />

ist gesorgt. 19 Uhr. Hansastraße<br />

6, 20149 Hamburg.<br />

18.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung Ein<br />

Mark-Twain-Abend. Mark Twain<br />

zum 100. Todestag: Tilman Spreckelsen<br />

stellt Leben und Werk des<br />

Autors vor. Christian Brückner liest<br />

ausgewählte Texte. Wer ist nicht<br />

mit Tom Sawyer und Huckleberry<br />

Finn groß geworden? Wer erinnert<br />

sich nicht an Tante Pollys Gartenzaun,<br />

der auf wundersam<br />

schnelle Weise zu einem weißen<br />

Anstrich kam, an Becky Thatchers<br />

Kaugummi, an Indiana Joe oder<br />

Hucks und Jims Mississippi-Fahrt?<br />

Allein mit diesen beiden Büchern –<br />

von „Huckleberry Finns Abenteuer“<br />

stamme gar, so Ernest Hemingway,<br />

die „gesamte moderne amerikanische<br />

<strong>Literatur</strong>” ab – schuf Samuel<br />

Langhorne Clemens alias Mark<br />

Twain (1835 – 1910) Klassiker der<br />

Weltliteratur. Verfehlt wäre es indes,<br />

ihn und sein umfangreiches<br />

Werk der Kinder- und Jugendbuchliteratur<br />

zuzuschreiben. 6-10 €. 20<br />

Uhr. Schwanenwik 38, 22087<br />

Hamburg.<br />

<strong>Mai</strong>ke Albath präsentiert in Hamburg ihr<br />

viel gelobtes Sachbuch „Der Geist von<br />

Turin“. Am 12. <strong>Mai</strong> um 19 Uhr.<br />

19.5. <strong>Literatur</strong>haus Preisverleihung.<br />

Thomas Kapielski erhält den<br />

Preis der <strong>Literatur</strong>häuser. Wilhelm<br />

Trapp hält die Laudatio. Der Preis,<br />

der seit 2002 jährlich einen Schriftsteller<br />

ehrt, der es in besonderem<br />

Maße versteht, das Publikum mit<br />

den Lesungen <strong>für</strong> die Welt der <strong>Literatur</strong><br />

zu begeistern, besteht aus<br />

einer Lesereise - von Kapielski als<br />

„Magical Misery Tour” bezeichnet -<br />

durch alle elf im Netzwerk literaturhaus.netzusammengeschlossenen<br />

<strong>Literatur</strong>häuser und ist mit<br />

11.000 € dotiert. 4-8 €. 20 Uhr.<br />

Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.<br />

20.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung & Gespräch.<br />

Lew Tolstoj – „Anna Karenina“.<br />

Die Slawistin Rosemarie<br />

Tietze, die u.a. Dostojewski, Pasternak,<br />

Bitow und Tarkowskij übersetzt<br />

hat, war mit ihrer Übersetzung<br />

<strong>für</strong> den Preis der Leipziger<br />

Buchmesse nominiert: „Da will man<br />

nur weiterlesen, weiterlesen und<br />

möglichst nicht an ein Ende kommen”<br />

(Die Zeit). Rosemarie Tietze<br />

wird sich mit Wladimir Tolstoi, Ururenkel<br />

des Dichters und Hausherr<br />

auf dem Landgut Jasnaja Poljana,<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 10


über Entstehungsgeschichte<br />

und Originalschauplätze<br />

des<br />

Romans unterhalten.<br />

Wladimir Tolstoi liest die<br />

russischen Passagen des Romans.<br />

Im Herbst erscheint die Neuübersetzung<br />

von „Krieg und Frieden”. 6-<br />

10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38,<br />

22087 Hamburg.<br />

25.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Michael<br />

Lentz – „Offene Unruh“. Michael<br />

Lentz, „unter den wichtigsten<br />

jungen deutschen Schriftstellern<br />

der rasanteste“ (Felicitas<br />

von Lovenberg, F.A.Z.), schreibt<br />

über die Liebe, als sei noch nie darüber<br />

geschrieben worden. Selbstbewusst<br />

und subversiv, leidenschaftlich<br />

liebeswund, verführerisch,<br />

so dass dem Liebenden das<br />

tausendfach Gesagte neu erscheint.<br />

Wann ist das letzte Mal so ungestüm<br />

und offen von der Unruhe, die<br />

wir Liebe nennen, gesprochen worden?<br />

20 Uhr. Schwanenwik 38,<br />

22087 Hamburg.<br />

26.5. <strong>Literatur</strong>haus Buchpräsentation.<br />

Max Frisch – „Entwürfe zu<br />

einem dritten Tagebuch“. Gespräch<br />

mit Peter von Matt (Herausgeber)<br />

und Volker Hage. Moderation:<br />

Rainer Moritz. Im August 2009 meldeten<br />

die Feuilletons eine Sensation:<br />

In einem der Öffentlichkeit<br />

nicht zugänglichen Teil des Max-<br />

Frisch-Archivs in Zürich war das<br />

Typoskript eines bisher unbekannten<br />

Werks des Schweizer Autors<br />

gefunden worden: 184 Seiten, von<br />

Frisch auf Tonband diktiert, von<br />

seiner Sekretärin in die Maschine<br />

getippt. Der Autor selbst hatte auf<br />

der Titelseite notiert: „Tagebuch 3.<br />

Ab Frühjahr 1982“. Max Frisch lebte<br />

zu dieser Zeit in New York, zusammen<br />

mit seiner damaligen Lebensgefährtin<br />

Alice Locke-Carey, bekannt<br />

als „Lynn“ aus der Erzählung<br />

„Montauk“. Ihr ist das „Tagebuch 3“<br />

gewidmet, und vermutlich fällt das<br />

abrupte Ende der Aufzeichnungen<br />

Mitte der achtziger Jahre mit der<br />

Trennung von der Amerikanerin zusammen.<br />

Die USA und die Schweiz,<br />

die Reagan-Administration und das<br />

belastete Verhältnis zu der um vieles<br />

jüngeren Frau, der Kalte Krieg<br />

und der Krebstod eines engen<br />

Freundes: Wie die beiden legendären,<br />

1950 und 1972 erschienenen<br />

Tagebücher verzeichnet auch das<br />

„Tagebuch 3“ Augenblicksnotizen<br />

neben längeren reflexiven Passagen<br />

– und hebt das scheinbar flüchtig<br />

hingeworfene Notat in den Rang<br />

des Literarischen: „Es gibt in Amerika<br />

alles – nur eins nicht: ein Verhältnis<br />

zum Tragischen.“ Eintritt<br />

frei. 20 Uhr. Schwanenwik 38,<br />

22087 Hamburg.<br />

Hannover<br />

3.5. Conti-Hochhaus Lesung.<br />

Steve Toltz – „Vatermord und andere<br />

Familienvergnügen“. Jasper Dean<br />

sitzt im Gefängnis und erzählt von<br />

den Jahren, als er sein wollte wie<br />

sein Onkel Terry, ein Polizistenmörder,<br />

der zum beliebtesten Volkshelden<br />

des Landes avancierte. Kein<br />

Wunder, dass Jaspers Vater alles daransetzte,<br />

als Australiens größter<br />

Wohltäter gleichzuziehen. Jasper<br />

wurde Zeuge seines Scheiterns –<br />

und erzählt nun die ungeschminkte<br />

Geschichte der Deans. Ein höchst<br />

vergnüglicher Ausflug an den Rand<br />

des Wahnsinns, auf der Suche nach<br />

dem Sinn des Lebens. „Die Leiche<br />

meines Vaters werden sie nie finden.“<br />

Mit diesen Worten beginnt<br />

Jasper Dean die Odyssee durch die<br />

windungsreiche Geschichte seiner<br />

Familie. Zeit seines Lebens hat sich<br />

Jasper mit der Frage herumgeschlagen,<br />

ob er seinen Vater bedauern,<br />

ignorieren, ihn verehren oder gar<br />

umbringen solle. Vater Martin, ein<br />

Moralist ohnegleichen, war Australiens<br />

meistgehasster Wohltäter.<br />

Und nichts hat ihn mehr verärgert,<br />

als der Bruder von Terry Dean zu<br />

sein – dem beliebtesten Verbrecher<br />

des Landes. Nicht verwunderlich<br />

also, dass Jasper unter die Räder<br />

des Bruderzwistes kam. 20 Uhr. 14.<br />

Etage, Königsworther Platz 1,<br />

30167 Hannover.<br />

26.5. <strong>Literatur</strong>büro Lesung. Georg<br />

Klein – „Roman unserer Kindheit“.<br />

Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt<br />

Neubaublöcke, amerikanische<br />

Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus<br />

unter uralten Kastanien und<br />

die Laubenkolonie, wo die Kinder<br />

der Neuen Siedlung sich die großen<br />

Ferien vertreiben. Langsam, kaum<br />

merklich, sickert das Unheimliche<br />

Georg Klein hat <strong>für</strong> „Roman unserer<br />

Kindheit“ den Preis der Leipziger Buchmesse<br />

erhalten. Am 26. <strong>Mai</strong> kommt<br />

Georg Klein nach Hannover.<br />

ein: Ein Mord wird angekündigt,<br />

dann kommen die Boten, buchstäblich<br />

aus einer anderen Welt. Und es<br />

sieht aus, als könnten sie zumindest<br />

eines der Siedlungskinder auf<br />

die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen.<br />

6-8 €. 19.30 Uhr. Sophienstraße<br />

2, 30159 Hannover.<br />

Heidelberg<br />

4.5. Deutsch-Amerikanisches<br />

Institut Lesung. Hans Joachim<br />

Schädlich – „Kokoschkins Reise“.<br />

Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin<br />

kehrt auf der Queen Mary 2 von einer<br />

Reise an die Orte seiner Kindheit<br />

und Jugend nach New York zurück.<br />

Seine Erinnerungen rufen die<br />

erste Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

mit ihren Verfolgungen, Schicksalen<br />

und Emigrationen wach. „Hans<br />

Joachim Schädlich ist der große Lakoniker<br />

unter den deutschen Gegenwartsautoren.“<br />

(Die Zeit). 20.15<br />

Uhr. Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg.<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 11


11.5. Friedrich-<br />

Ebert-Gedenkstätte<br />

Lesung.<br />

Lea Fleischmann<br />

– „Heiliges Essen“.<br />

Koscher essen heißt bewusst<br />

essen. Koscher heißt: erlaubt, gestattet.<br />

Wer die jüdischen Speisegesetze<br />

befolgt, muss bestimmte<br />

Regeln einhalten. Das bedeutet,<br />

dass das Essen nie gedankenlos<br />

stattfindet, sondern in einen Ritus<br />

eingebettet ist, der es immer wieder<br />

zu etwas Besonderem macht. In<br />

ihrem neuen Buch macht Lea<br />

Fleischmann die Bedeutung der<br />

Speisegesetze auch <strong>für</strong> Nichtjuden<br />

erfahrbar, und sie erzählt auf anschauliche<br />

Weise, wie man mit dem<br />

koscheren Essen im Einklang mit<br />

der Schöpfung leben und jede<br />

Mahlzeit in ein spirituelles Erlebnis<br />

verwandeln kann. 19.30 Uhr. Pfaffengasse<br />

18, 69117 Heidelberg.<br />

20.5. Alte Aula der Universität<br />

Lesung. Martin Walser – „Leben<br />

und Schreiben. Tagebücher 1974-<br />

1978“. Der dritte Band von Martin<br />

Walsers Tagebüchern: Einblick in<br />

Leben und Schreiben der 70er Jahre.<br />

„Martin Walsers Tagebücher sind<br />

Skizzenbücher eines Sprachartisten<br />

und Sprachsüchtigen. Alles im Leben<br />

gerät ihm zu glänzenden Sätzen.<br />

Ein literarisches Ereignis.“<br />

(ZDF Aspekte). 20.15 Uhr. Grabengasse<br />

1, 69115 Heidelberg.<br />

Karlsruhe<br />

3.5. KOHI-Kulturraum Lesung.<br />

Harriet Köhler – „Und dann diese<br />

Stille“. Wie ist es, wenn man in hohem<br />

Alter seine Frau verliert und<br />

auf einmal merkt, dass man nie mit<br />

ihr geredet hat – zumindest nicht<br />

über das, was einem seit sechzig<br />

Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist<br />

es, wenn man als Rentner wieder<br />

bei seinem Vater einzieht – und<br />

einen Mann pflegt, der einem ein<br />

Leben lang fremd geblieben ist?<br />

Und wie ist es, wenn man immer<br />

sicher war, anders zu sein als die<br />

Eltern – und nun, da man zum ersten<br />

Mal liebt, erkennen muss, dass<br />

man genauso verstockt und unfähig<br />

ist wie sie? Walther sitzt an<br />

Grethes Krankenbett und sieht hilflos<br />

die letzte Chance verstreichen,<br />

ihr alles zu erzählen. Jürgen will<br />

seinem Vater zur Seite stehen, aber<br />

der wehrt seine Hilfe ab. Dennoch<br />

entsteht zwischen den beiden Männern<br />

eine Nähe, die neu <strong>für</strong> sie ist.<br />

Als Walther damals aus dem Krieg<br />

und der Gefangenschaft kam, war<br />

Jürgen bereits zehn, er hat seinen<br />

Sohn nicht aufwachsen sehen. Diese<br />

Jahre haben sie immer getrennt,<br />

Jahre, in denen viel geschehen ist,<br />

Erlebnisse, <strong>für</strong> die es keine Worte<br />

gibt. Doch nun wird Walther zum<br />

Pflegefall und Jürgen zum Pfleger,<br />

und Vater und Sohn entkommen<br />

sich nicht mehr. Als dann auch<br />

noch Jürgens Sohn Nicki sie besucht,<br />

der mit Ruth gerade zum ersten<br />

Mal erfährt, wie schön und<br />

schwer es ist zu lieben, wird die<br />

Mauer des Schweigens rissig und<br />

die Vergangenheit blitzt hervor.<br />

Alte, bislang nie ausgesprochene<br />

Konflikte bahnen sich wütend ihren<br />

Weg an die Oberfläche und führen<br />

zu einer vorsichtigen und zarten<br />

Annäherung. 20 Uhr. Werderstraße<br />

47, 76137 Karlsruhe.<br />

18.5. Thalia Universitätsbuchhandlung<br />

Lesung. Michael de Ridder<br />

– „Wie wollen wir sterben“. Die<br />

Würde des Menschen muss auch<br />

und gerade bei unheilbar kranken<br />

und alten Menschen respektiert<br />

und bewahrt bleiben. Viel zu oft<br />

allerdings setzen sich Ärzte über<br />

den Willen ihrer Patienten hinweg,<br />

tun alles, was medizinisch und<br />

technisch möglich ist, und tragen<br />

so eher zur qualvollen Sterbeverzögerung<br />

als zur sinnvollen Lebensverlängerung<br />

bei. Aber Lebensverlängerung,<br />

so de Ridder, darf nie<br />

zum Selbstzweck werden. Ein leidenschaftliches<br />

Plädoyer <strong>für</strong><br />

Selbstbestimmung und Fürsorge am<br />

Lebensende. 20.15 Uhr. Kaiserstraße<br />

167, 76133 Karlsruhe.<br />

Kiel<br />

3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Natalja<br />

Kljutscharjowa - „Endstation Rußland“.<br />

Lesung der deutschen Textpassagen:<br />

Eva Krautwig (Theater<br />

Kiel). Der Roman führt Russland als<br />

Land der Extreme zwischen bitterster<br />

Armut und schamlos ausgestelltem<br />

Reichtum vor Augen. Mitten in<br />

diesem Szenario findet sich der<br />

Petersburger Student Niko, den es<br />

nirgendwo hält, seit seine langjäh-<br />

Natalja Kljutscharjowa stellt ihren Roman<br />

„Endstation Rußland“ am 3. <strong>Mai</strong> in<br />

Kiel vor..<br />

rige Freundin Jasja ihn verlassen<br />

hat. Er fährt kreuz und quer mit<br />

der Eisenbahn durchs Land, ohne<br />

ein Ziel vor Augen zu haben, und<br />

trifft wildfremde Menschen, die<br />

ihm ihre Lebensgeschichten anvertrauen<br />

und ihm schließlich die Augen<br />

öffnen. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg<br />

13, 24105 Kiel.<br />

6.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesefest zum<br />

Auftakt des 8. Europäisches Festival<br />

des Debütromans vom 6.-9.<br />

5.<strong>2010</strong>. Die teilnehmenden Autorinnen<br />

und Autoren aus Dänemark,<br />

<strong>Deutschland</strong>, Finnland, Frankreich,<br />

Italien, den Niederlanden, Norwegen,<br />

Österreich, der Schweiz, Spanien<br />

und Wales lesen Auszüge aus<br />

ihren Debütromanen in der Originalsprache.<br />

Lesung der deutschen<br />

Texte: Eva Krautwig und Marcus<br />

Grube (Theater Kiel). Eine gemeinsame<br />

Veranstaltung des Centre<br />

Culturel Français de Kiel und des<br />

<strong>Literatur</strong>hauses S-H mit Unterstützung<br />

von Partnern aus allen beteiligten<br />

Ländern. 5-8 €. 19 Uhr.<br />

Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 12


10.5. <strong>Literatur</strong>haus<br />

Vortrag.<br />

Mahnveranstaltung<br />

zur Büc<br />

h e r v e r -<br />

brennung von 1933. Hannes Hansen,<br />

Günter Ernst, Heidi Beutin und<br />

Kieler Schüler lesen aus „verbrannten“<br />

Büchern, u.a. von Erich Kästner,<br />

Kurt Tucholsky und Rosa Luxemburg,<br />

dazu musikalische Begleitung<br />

des Chors der Kieler Gewerkschafter<br />

und ein Vortrag zu<br />

den „Stolpersteinen“. 17 Uhr.<br />

Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />

19.5. <strong>Literatur</strong>haus LeseLounge<br />

des Jungen <strong>Literatur</strong>hauses. Der<br />

Frühling ist da und die LeseLounge<br />

startet in eine neue Runde! 5 €. 21<br />

Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />

25.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Georg<br />

Klein – „Roman unserer Kindheit“.<br />

Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt<br />

Neubaublöcke, amerikanische<br />

Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus<br />

unter uralten Kastanien und<br />

die Laubenkolonie, wo die Kinder<br />

der Neuen Siedlung sich die großen<br />

Ferien vertreiben. Langsam, kaum<br />

merklich, sickert das Unheimliche<br />

ein: Ein Mord wird angekündigt,<br />

dann kommen die Boten, buchstäblich<br />

aus einer anderen Welt. Und es<br />

sieht aus, als könnten sie zumindest<br />

eines der Siedlungskinder auf<br />

die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen.<br />

20 Uhr. Schwanenweg<br />

13, 24105 Kiel.<br />

26.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. César<br />

Antonio Molina liest im Rahmen<br />

der Veranstaltungsreihe „Metropolen<br />

im Dialog: Utopie und Gegenwart<br />

europäischer Städte“ aus<br />

„Ciudades europeas en mis memorias<br />

de ficción“. 20 Uhr. Schwanenweg<br />

13, 24105 Kiel.<br />

Kirchzarten<br />

7.5. Kirchzartener Bücherstube<br />

Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die<br />

Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung<br />

des Lebens“ ist die Geschichte<br />

eines jungen Mannes von seinen<br />

Kinderjahren bis zu seinen ersten<br />

Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges<br />

überlebendes Kind seiner Eltern,<br />

die im Zweiten Weltkrieg und<br />

der Zeit danach vier Söhne verloren<br />

haben, wächst er in Köln auf. Die<br />

Mutter ist stumm geworden, und<br />

auch ihr letzter Sohn lebt zunächst<br />

stumm an ihrer Seite. Nach Jahren<br />

erst kann er sich aus der Umklammerung<br />

der Familie lösen, in<br />

Rom eine Karriere als Pianist beginnen<br />

und nach deren Scheitern mit<br />

dem Schreiben sein Glück zu machen<br />

versuchen. 20 Uhr. Freiburger<br />

Straße 6, 79199 Kirchzarten.<br />

Köln<br />

3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Amir<br />

Cheheltan – „Teheran Revolutionsstraße“.<br />

Operateur der Jungfernhäutchen.<br />

Der Aufstieg eines zwielichtigen<br />

Operateurs von Jungfernhäutchen<br />

zum Klinikchef, der sich<br />

in eine seiner Patientinnen verliebt,<br />

ist Ausgangspunkt des Romans<br />

„Teheran Revolutionsstraße“‘,<br />

Amir Cheheltans Sittenbild der iranischen<br />

Gesellschaft, deren politische,<br />

wirtschaftliche und soziale<br />

Zwänge und Verwerfungen ein junges<br />

Liebespaar auf grausame Weise<br />

scheitern lassen. Der im Iran nicht<br />

veröffentlichte Roman Cheheltans<br />

porträtiert den unbekannten Alltag<br />

von Menschen der Teheraner Megacity,<br />

wie Cheheltan dies oft auch<br />

in seinen scharfsichtigen und<br />

scharfzüngigen Feuilletons zur Lage<br />

im Iran in der FAZ und SZ tut. 20<br />

Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968<br />

Köln.<br />

4.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Steve<br />

Toltz – „Vatermord und andere Familienvergnügen“.<br />

Jasper Dean<br />

sitzt im Gefängnis und erzählt von<br />

den Jahren, als er sein wollte wie<br />

sein Onkel Terry, ein Polizistenmörder,<br />

der zum beliebtesten Volkshelden<br />

des Landes avancierte. Kein<br />

Wunder, dass Jaspers Vater alles daransetzte,<br />

als Australiens größter<br />

Wohltäter gleichzuziehen. Jasper<br />

wurde Zeuge seines Scheiterns –<br />

und erzählt nun die ungeschminkte<br />

Geschichte der Deans. Ein höchst<br />

vergnüglicher Ausflug an den Rand<br />

des Wahnsinns, auf der Suche nach<br />

dem Sinn des Lebens. „Die Leiche<br />

meines Vaters werden sie nie finden.“<br />

Mit diesen Worten beginnt<br />

Jasper Dean die Odyssee durch die<br />

windungsreiche Geschichte seiner<br />

Familie. Zeit seines Lebens hat sich<br />

Jasper mit der Frage herumgeschla-<br />

Hanns-Josef Ortheil ist mit seinem Bestseller<br />

„Die Erfindung des Lebens“ in der<br />

Kirchzartner Bücherstube zu Gast.<br />

gen, ob er seinen Vater bedauern,<br />

ignorieren, ihn verehren oder gar<br />

umbringen solle. Vater Martin, ein<br />

Moralist ohnegleichen, war Australiens<br />

meistgehasster Wohltäter.<br />

Und nichts hat ihn mehr verärgert,<br />

als der Bruder von Terry Dean zu<br />

sein – dem beliebtesten Verbrecher<br />

des Landes. Nicht verwunderlich<br />

also, dass Jasper unter die Räder<br />

des Bruderzwistes kam. 20 Uhr.<br />

Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.<br />

6.5. Stadtbibliothek Lesung. Necla<br />

Kelek – „Bittersüße Heimat“.<br />

Vom europäischen Istanbul bis ins<br />

wilde Kurdistan ist Necla Kelek gereist,<br />

an traumhafte Küsten und<br />

durch die majestätische Bergwelt<br />

Anatoliens, und hat ein Land vorgefunden,<br />

dessen Geschichtsträchtigkeit<br />

und Schönheit sich kaum<br />

ein Reisender entziehen kann; die<br />

Bewohner des einstigen osmanischen<br />

Weltreichs aber wirken seltsam<br />

unbehaust, heimatlos, als trieben<br />

sie auf einem Floß durch eine<br />

ihnen fremde Welt. In Ankara erlebt<br />

Necla Kelek, wie ihr Lieblingsonkel,<br />

ein Mann der Republik,<br />

zu Grabe getragen wird und mit<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 13


ihm die Vorstellung,<br />

aus der<br />

Türkei ein Land<br />

im Geiste Europas<br />

zu formen.<br />

Keleks Bericht aus dem Inneren der<br />

Türkei deckt unter der Oberfläche<br />

eines modernen Landes die Zerklüftungen<br />

auf, die zerrissenen Mentalitäten,<br />

die politischen Widersprüche,<br />

die sozialen Brüche, in<br />

die die Republik zunehmend gerät.<br />

Woher kommt, wohin treibt die<br />

Türkei? 20 Uhr. Josef-Haubrich-Hof<br />

1, 50676 Köln.<br />

17.5. <strong>Literatur</strong>haus Preisverleihung.<br />

Preis der <strong>Literatur</strong>häuser<br />

<strong>2010</strong>. Ein Abend mit dem Preisträger<br />

Thomas Kapielski. Thomas<br />

Kapielski misst in seinen Büchern<br />

die Gesellschaft an großen Maßstäben:<br />

Gerechtigkeit, Vernunft,<br />

Schönheit, Glück und übt so eine<br />

Fundamentalkritik, wie man sie<br />

sonst kaum mehr findet. Eine Kritik,<br />

die sich aus der eigenen Erfahrung<br />

speist, aber auch aus der<br />

Kenntnis unzähliger Texte und<br />

Theorien, die uns die Welt erklären,<br />

schönreden – Erklärungen und<br />

Theorien, die Kapielski mit seinen<br />

eigenen Erfahrungen kurzschließt<br />

und einer Perspektive, die verpönter<br />

nicht sein könnte: der Perspektive<br />

des Stammtischs, denn: „Nur<br />

an den Stammtischen sieht man<br />

noch klar.“ So nehmen seine Lesungen<br />

zuweilen den Ton von Erzählungen<br />

unter Kneipenbekanntschaften<br />

an: Unglaubliches wird erzählt,<br />

die Absurdität der Welt bei<br />

ihrem Namen genannt, Klartext geredet.<br />

Und viel gelacht. 4-7 €. 20<br />

Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968<br />

Köln.<br />

21.5. Rex am Ring Lesung. Nina<br />

Hagen singt und liest aus ihrer<br />

Autobiografie „Bekenntnisse“! 26<br />

€. 20 Uhr. Hohenzollernring 60,<br />

50672 Köln.<br />

25.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Heinrich<br />

Holl – „Ein Jude namens<br />

Adolf?“. Norbert Heinrich Holls<br />

Roman über die nicht vergehende<br />

Vergangenheit. Die furiose Fingerfertigkeit<br />

am Konzertflügel in einer<br />

Kölner Musikalienhandlung begeistert<br />

den jungen Jurastudenten. Als<br />

er bei einem sommerlichen Spazier-<br />

gang durch die noch immer durch<br />

den Krieg gezeichnete Stadt den<br />

Namen des um einige Jahre älteren<br />

Amerikaners kennen lernt, erschrickt<br />

er schamvoll: Norman<br />

Frauenheimer. Der neue Freund, der<br />

ihn „mon chou“ nennt – ein Jude?<br />

Er selbst wurde auf den Namen<br />

Adolf getauft. Für den 20-jährigen<br />

Sohn eines Lehrers verwirrt sich die<br />

Identität. Adolf Kamphoff beginnt<br />

mit Ahnenforschung in den Kirchenregistern,<br />

die erstaunlicherweise<br />

durch zwei Jahrhunderte zu<br />

einem Vorfahren namens Balthasar<br />

Licht an die Mosel nach Monzelfeld<br />

führt. Der Wunsch, einen Juden in<br />

der eigenen Familiengeschichte zu<br />

finden, verdichtet sich <strong>für</strong> Adolf<br />

zur fixen Idee: „Vielleicht wäre ich<br />

ein Jude namens Adolf?“ 4-7 €. 20<br />

Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968<br />

Köln.<br />

26.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Steffen<br />

Martus – „Die Brüder Grimm“.<br />

Das faszinierende Leben zweier<br />

Brüder, die Geschichte schrieben.<br />

20 Uhr. Schönhauser Straße 8,<br />

50968 Köln.<br />

Leipzig<br />

3.5. <strong>Literatur</strong>haus 15. MDR-<strong>Literatur</strong>nacht.<br />

Finalrunde um den 15.<br />

MDR-<strong>Literatur</strong>preis. Moderation:<br />

Michael Hametner und Ulf Heise.<br />

Im Gespräch: Juli Zeh. Live-Musik:<br />

Uschi Brüning und das Stephan-<br />

König-Trio. Über 2.000 deutschsprachige<br />

Schriftstellerinnen und<br />

Schriftsteller haben sich mit Prosa-<br />

Texten am 15. MDR-<strong>Literatur</strong>wettbewerb<br />

beteiligt. Der neunköpfigen<br />

Expertenjury aus Schriftstellern<br />

und <strong>Literatur</strong>kritikern lagen die<br />

bislang unveröffentlichten Kurzgeschichten<br />

in anonymer Form vor –<br />

nach Lektüre und Diskussion nominierte<br />

sie ihre Favoriten. Diese sieben<br />

Finalisten werden in der öffentlichen<br />

Endrunde des MDR-Kurzgeschichten-Wettbewerbs<br />

lesen.<br />

Die Abendjury aus <strong>Literatur</strong>kritikern<br />

und Publikum entscheidet<br />

über die Vergabe des 15. MDR-<strong>Literatur</strong>preises.<br />

Die Veranstaltung<br />

wird live im Programm von MDR-Figaro<br />

ausgestrahlt. Für gute Unterhaltung<br />

ist gesorgt. 19.30 Uhr. Großer<br />

Saal, Gerichtsweg 28, 04103<br />

Leipzig.<br />

Steffen Martus liest in Köln aus seiner<br />

Biographie über die Brüder Grimm.<br />

5.5. Haus des Buches Lesung. Barbara<br />

Beuys – „Sophie Scholl. Biographie“.<br />

Sophie Scholl ist eine Ikone<br />

der deutschen Geschichte. Mit<br />

Flugblättern hatte sie es gewagt,<br />

die verbrecherische Politik Adolf<br />

Hitlers anzuklagen. Doch ihr Weg<br />

von der jugendlichen NS-Führerin<br />

zur entschiedenen Gegnerin des<br />

Nationalsozialismus war länger,<br />

widersprüchlicher und differenzierter<br />

als bisher dargestellt. Barbara<br />

Beuys hat Hunderte bisher unbekannte<br />

Dokumente gesichtet, die<br />

das Rückgrat der ersten umfassenden<br />

Biographie über Sophie Scholl<br />

bilden. Eingebettet in die farbige,<br />

historisch präzise Schilderung der<br />

Nazi-Herrschaft beschreibt sie<br />

meisterhaft die ganze Lebensspanne<br />

der Widerstandskämpferin der<br />

Weißen Rose. 20 Uhr. Gerichtsweg<br />

28, 04103 Leipzig.<br />

18.5. Haus des Buches Lesung.<br />

Preis der <strong>Literatur</strong>häuser. Thomas<br />

Kapielski, Preisträger des Jahres<br />

<strong>2010</strong>, in Lesung und Gespräch.<br />

Laudatio: Heinz-Werner Lawo. Zum<br />

neunten Mal wird der Preis der<br />

<strong>Literatur</strong>häuser an einen Schriftsteller<br />

verliehen, der sich in beson-<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 14


derem Maße um<br />

das Gelingen<br />

von <strong>Literatur</strong>veranstaltungen<br />

verdient gemacht<br />

hat. In diesem Jahr erhält<br />

ihn der Autor, Künstler und Musiker<br />

Thomas Kapielski. 20 Uhr. Gerichtsweg<br />

28, 04103 Leipzig.<br />

19.5. Haus des Buches Lesung.<br />

Lew Tolstoj – „Anna Karenina“. Rosemarie<br />

Tietze und Wladimir Tolstoj<br />

in Lesung und Gespräch. (Veranstaltung<br />

in Russisch und Deutsch).<br />

Zum Tolstoj-Jahr <strong>2010</strong> hat der Carl<br />

Hanser Verlag Lew Tolstojs berühmtes<br />

Romanepos „Anna Karenina“ in<br />

einer großartigen Neuübersetzung<br />

herausgebracht – seit einem halben<br />

Jahrhundert hatte sich niemand<br />

mehr an dieses 1877/78 erschienene<br />

Monumentalwerk gewagt. Rosemarie<br />

Tietze glückte nicht allein<br />

eine meisterhafte Übertragung; die<br />

Ausgabe ist zugleich die erste, die<br />

mit Anmerkungen und einem von<br />

der Übersetzerin verfassten Nachwort<br />

veröffentlicht wird: „’Anna<br />

Karenina’ ist eines der himmlischsten<br />

Bücher der Weltliteratur. Jetzt<br />

ist es neu übersetzt worden: besser<br />

denn je. Im Vergleich zu allen auf<br />

dem Markt erhältlichen Übersetzungen<br />

genauer, farbiger in den<br />

Einzelheiten, überzeugender. Der<br />

Roman lässt uns all seinen Figuren<br />

so nahe kommen, wie es nur wenigen<br />

Büchern der Weltliteratur<br />

gelingt, lässt ihnen aber in aller<br />

Nähe ihr Rätsel.“ (Neue Zürcher<br />

Zeitung). 2-3 €. 20 Uhr. Saal 3,<br />

Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.<br />

27.5. Haus des Buches Lesung.<br />

Landolf Scherzer –„Immer geradeaus.<br />

Zu Fuß durch Europas Osten“.<br />

Die Welt mit den Füßen vermessen.<br />

Wenn Landolf Scherzer sich auf den<br />

Weg macht, läuft er direkt ins<br />

Abenteuer. Knapp fünf Wochen<br />

wanderte er diesmal entlang der<br />

Grenzen zwischen Ungarn, Kroatien,<br />

Serbien und Rumänien. 20 Uhr.<br />

Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.<br />

Leverkusen<br />

4.5. Museum Morsbroich Lesung.<br />

Mark Twain – „Sommerwogen. Eine<br />

Liebe in Briefen“. Olaf Reitz liest<br />

aus „Sommerwogen“ anlässlich des<br />

100. Todestages von Mark Twain.<br />

Temperamentvoll, voller Witz und<br />

Einfallsreichtum – so schrieb Mark<br />

Twain über dreißig Jahre an Livy<br />

Langdon, seine große Liebe. Alexander<br />

Pechmann hat die funkelnden<br />

Liebesbriefe nun erstmals ins<br />

Deutsche übertragen und zu einem<br />

hinreißenden Porträt des großen<br />

amerikanischen Erzählers zusammengestellt.<br />

„Ich bin jung & sehr<br />

gutaussehend & sie ist wahrhaftig<br />

das schönste Mädchen, das ich je<br />

gesehen habe.“ – Mark Twain war<br />

zweiunddreißig Jahre alt, als er<br />

sich zum ersten und einzigen Mal<br />

verliebte. Die Briefe an Livy<br />

Langdon, seine „Seelenschwester“,<br />

später Verlobte, Ehefrau und Mutter<br />

seiner Kinder, werden über die<br />

Jahre immer mehr zu amüsanten,<br />

anrührenden Lebenszeugnissen des<br />

berühmten Autors, der offen von<br />

seinen Erfolgen und Niederlagen,<br />

Hoffnungen und Ängsten schreibt<br />

und so manche Anekdote zum Besten<br />

gibt. Man findet darin eine lange<br />

Verteidigung des Rauchens, Spekulationen<br />

über die Unsterblichkeit<br />

der Seele, detektivische Nachforschungen<br />

über den geheimnisvollen<br />

Verehrer eines Dienstmädchens,<br />

Erinnerungen an Reisen,<br />

aber auch Verzweiflung über wirtschaftliche<br />

Fehlschläge und unheilbaren<br />

Schmerz über den Tod der<br />

Lieblingstochter Susy. Eintritt<br />

(inkl. Imbiß): 15-18 €. 19.30 Uhr.<br />

Spiegelsaal, Gustav-Heinemann-<br />

Straße 80, 51377 Leverkusen.<br />

Lörrach<br />

3.5. Altes Rathaus Vortrag. Wilhelm<br />

Schmid – „Macht Glück immer<br />

glücklich?“ Die Suche nach Glück<br />

treibt moderne Menschen um, und<br />

allen ist zu wünschen, es auch<br />

wirklich zu finden. Aber was ist<br />

eigentlich Glück? Es gibt keine verbindliche,<br />

einheitliche Definition.<br />

Was darunter zu verstehen ist, legt<br />

letztlich jeder Einzelne <strong>für</strong> sich<br />

fest. 4 €. 19.30 Uhr. Volkshochschule<br />

Lörrach, Untere Wallbrunnstraße<br />

2, 79539 Lörrach.<br />

Lüneburg<br />

10.5. Heinrich Heine Haus Lesung.<br />

Moritz Rinke – „Der Mann,<br />

der durch das Jahrhundert fiel“.<br />

Olaf Reitz liest aus „Sommerwogen“ anlässlich<br />

des 100. Todestages von Mark<br />

Twain. Am 4. <strong>Mai</strong> in Leverkusen.<br />

Stammt das angebissene Stück Butterkuchen<br />

im Tiefkühlschrank tatsächlich<br />

von Willy Brandt? Kann<br />

ein toter Onkel noch ein Kind zeugen?<br />

Wurde die schöne Kommunistin<br />

Marie von der Gestapo abgeholt<br />

oder von der eigenen Familie<br />

im Teufelsmoor vergraben? Und wie<br />

werden die Seelen der Menschen<br />

aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul<br />

Wendland in Berlin mit seinem Leben<br />

und seinen kuriosen Kunstprojekten<br />

in die Zukunft starten<br />

will, holt ihn die Vergangenheit<br />

ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige<br />

Haus seines Großvaters<br />

und sein Erbe im Moor zu<br />

versinken – samt lebensgroßen<br />

Bronzestatuen von Luther über<br />

Bismarck bis zu Max Schmeling und<br />

Ringo Starr. Die Reise zurück an<br />

den Ort der Kindheit zwischen mörderischem<br />

Teufelsmoor, norddeutschem<br />

Butterkuchen und traditionsumwitterter<br />

Künstlerkolonie<br />

nimmt eine verhängnisvolle Wendung.<br />

Vergessen geglaubte Familienfragen,<br />

aus dem Moor steigende<br />

historische Gestalten und die skurrile<br />

Begegnung mit einem mysteriösen<br />

Vergangenheitsforscher spü<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 15


len ein ungeheuerlichesGeflecht<br />

an Lügen<br />

und Geheimnissen<br />

aus einem<br />

ganzen Jahrhundert an die Oberfläche.<br />

20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1,<br />

21335 Lüneburg.<br />

<strong>Mai</strong>nz<br />

18.5. Bahnhof Rolandseck /<br />

Künstlerhaus Edenkoben Lesung.<br />

Herta Müller – „Atemschaukel“. Rumänien<br />

1945: Der Zweite Weltkrieg<br />

ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung<br />

lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in<br />

der Nacht zum 15. Januar 1945, als<br />

die Patrouille mich holte. Die Kälte<br />

zog an, es waren -15º C.“ So beginnt<br />

ein junger Mann den Bericht<br />

über seine Deportation in ein Lager<br />

nach Russland. Anhand seines Lebens<br />

erzählt Herta Müller von dem<br />

Schicksal der deutschen Bevölkerung<br />

in Siebenbürgen. In Gesprächen<br />

mit dem Lyriker Oskar Pastior<br />

und anderen Überlebenden hat sie<br />

den Stoff gesammelt, den sie nun<br />

zu einem großen neuen Roman geformt<br />

hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung<br />

Rumäniendeutscher unter<br />

Stalin in einer zutiefst individuellen<br />

Geschichte sichtbar zu machen.<br />

19.30 Uhr. Kaiserstraße 26-30,<br />

55116 <strong>Mai</strong>nz.<br />

20.5. Frankfurter Hof Lesung. Nina<br />

Hagen singt und liest aus ihrer<br />

Autobiografie „Bekenntnisse“. 24 €.<br />

20 Uhr. Augustinerstraße 55, 55116<br />

<strong>Mai</strong>nz.<br />

Marburg<br />

4.5. Waggonhalle Kulturzentrum<br />

e.V. Lesung. Katharina Hacker –<br />

„Alix, Anton und die anderen“. Für<br />

ihren Roman „Die Habenichtse“<br />

wurde Katharina Hacker im Jahr<br />

2006 mit dem ersten Deutschen<br />

Buchpreis ausgezeichnet. Dessen<br />

Protagonisten, um die dreißig,<br />

zieht es von Berlin nach London.<br />

Im neuen fulminanten und vielstimmigen<br />

Roman der Autorin hat<br />

es die Protagonisten, in den Vierzigern,<br />

aus ganz unterschiedlichen<br />

Gründen von der deutschen Provinz<br />

nach Berlin verschlagen. Alix, Anton<br />

und die anderen Freunde, die<br />

sich eher zufällig kennengelernt<br />

haben, treffen sich regelmäßig bei<br />

den Eltern von Alix, meistens<br />

sonntags, und man wandert, in<br />

wechselnden Gruppen, um den<br />

Schlachtensee. Viele der Freunde<br />

sind „in der Mitte des Lebens“ angekommen<br />

– und in diesem Winter<br />

in der Mitte des ersten Jahrzehnts<br />

des neuen Jahrhunderts haben sie<br />

auf so vieles zu reagieren, dass sie<br />

ihre Geschichte rekapitulieren, erzählen,<br />

wie sie aus welchen Gründen<br />

so geworden sind, wie sie nun<br />

zu Beginn der zweiten Lebenshälfte<br />

sind. Der Kunst von Katharina<br />

Hacker ist es zu verdanken, wenn<br />

jeder und jede einzelne mit eigener<br />

unverwechselbarer Stimme vom<br />

Lauf der Dinge berichtet, jeder und<br />

jedem dasselbe Erzählrecht zusteht<br />

– und so ein Kosmos entsteht, in<br />

dem deutsche Geschichte, vergangen<br />

und gegenwärtig, aus ganz unterschiedlichen<br />

Perspektiven betrachtet,<br />

auf jeder Buchseite dieses<br />

Romans sich versammelt. 3-6 €. 20<br />

Uhr. Rudolf-Bultmann-Straße 2a,<br />

35039 Marburg.<br />

Marienberg<br />

5.5. Evangelisch-Lutherische<br />

Kirche Lesung. Lea Fleischmann –<br />

„Heiliges Essen“. Koscher essen<br />

heißt bewusst essen. Koscher<br />

heißt: erlaubt, gestattet. Wer die<br />

jüdischen Speisegesetze befolgt,<br />

muss bestimmte Regeln einhalten.<br />

Das bedeutet, dass das Essen nie<br />

gedankenlos stattfindet, sondern<br />

in einen Ritus eingebettet ist, der<br />

es immer wieder zu etwas Besonderem<br />

macht. In ihrem neuen Buch<br />

macht Lea Fleischmann die Bedeutung<br />

der Speisegesetze auch <strong>für</strong><br />

Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt<br />

auf anschauliche Weise, wie<br />

man mit dem koscheren Essen im<br />

Einklang mit der Schöpfung leben<br />

und jede Mahlzeit in ein spirituelles<br />

Erlebnis verwandeln kann.<br />

19.30 Uhr. Herzog-Heinrich-Straße<br />

6b, 09496 Marienberg.<br />

München<br />

4.5. <strong>Literatur</strong>haus „Preis der <strong>Literatur</strong>häuser<br />

<strong>2010</strong>“. Die im Netzwerk<br />

literaturhaus.net zusammen<br />

geschlossenen <strong>Literatur</strong>häuser vergeben<br />

einmal jährlich einen <strong>Literatur</strong>preis<br />

an deutschsprachige Auto-<br />

Clemens Meyer liest am 6. <strong>Mai</strong> in München<br />

aus seinem Buch „Gewalten“.<br />

rinnen und Autoren, die sich <strong>für</strong><br />

neuartige Konzepte der Vermittlung<br />

von <strong>Literatur</strong> stark machen. 6-<br />

8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1,<br />

80333 München.<br />

5.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Amélie<br />

Nothomb – „Der japanische Verlobte“.<br />

Moderation: Judith Heitkamp.<br />

Dolmetscherin: Michaela Gohmert.<br />

Lesung des deutschen Textes: Lisa<br />

Wagner. Amélie Nothomb, 1967 in<br />

Kobe geboren, hat ihre Kindheit<br />

und Jugend als Tochter eines belgischen<br />

Diplomaten hauptsächlich in<br />

Fernost verbracht und lebt mittlerweile<br />

in Paris und Brüssel. In ihrem<br />

neuen Roman erzählt die Bestsellerautorin<br />

die so verrückte wie poetische<br />

Liebesgeschichte zwischen<br />

einer Belgierin und einem Japaner.<br />

Gleichzeitig ist dieser autobiographisch<br />

gefärbte Roman eine Geschichte<br />

vom Leben zwischen den<br />

Kulturen und eine Liebeserklärung<br />

an das Land der aufgehenden Sonne<br />

mit all seinen Traditionen, mit<br />

seinen Bergen und seinen Rätseln.<br />

8-10 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz<br />

1, 80333 München.<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 16


6.5. Uni München<br />

Lesung.<br />

Clemens Meyer –<br />

„Gewalten. Ein<br />

Tagebuch“. Clemens<br />

Meyer schreibt ein Tagebuch<br />

über die Gewalten unserer Zeit:<br />

Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel<br />

beim Pferderennen, der beste<br />

Freund liegt im Hospiz. Ein Hund<br />

stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen<br />

über einen Bildschirm in einer<br />

menschenleeren Fabrikhalle. Die<br />

psychiatrische Notaufnahme wird<br />

zur Endstation einer heillosen<br />

Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll<br />

ist die Welt, durch die<br />

wir täglich gehen. Clemens Meyer<br />

entwirft Szenen von großer poetischer<br />

Kraft und verstörender Klarheit.<br />

Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften,<br />

reale Orte und<br />

imaginäre Welten. Er erzählt von<br />

Alpträumen, jubelnder Euphorie<br />

und dem Irrwitz unseres Lebens. 20<br />

Uhr. Geschwister-Scholl-Platz 1,<br />

80539 München.<br />

10.5. Lyrikkabinett Lesung. Poetry<br />

in Motion. Moderation: Ko Bylanzky;<br />

an den Turntables: Poetry<br />

DJ Rayl Patzak. Mit freundlicher<br />

Unterstützung des Kulturreferats<br />

der Landeshauptstadt München. 5-<br />

7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a,<br />

80799 München.<br />

12.5. Lyrikkabinett Lesung. Kevin<br />

Perryman – „Bring deinen Stein“.<br />

Kevin Perryman liest aus seinen Gedichten.<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

des Kulturreferats der<br />

Landeshauptstadt München. 5-7 €.<br />

20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799<br />

München.<br />

13.5. Altes Rathaus Lesung. Markus<br />

Orths liest aus seinen Werken.<br />

Markus Orths, geboren 1969, studierte<br />

Philosophie, Romanistik und<br />

Englisch. Er arbeitete als Englisch-<br />

Lehrer, bevor er beschloß, sich auf<br />

das Schreiben zu konzentrieren.<br />

Mit seinen Erzählungen wurde er<br />

mit dem Moerser <strong>Literatur</strong>preis ausgezeichnet<br />

und gewann den Open<br />

Mike, einen der wichtigsten <strong>Literatur</strong>wettbewerbe<br />

<strong>für</strong> junge Schriftsteller.<br />

Neben zahlreichen Stipendien,<br />

u.a. des Literarischen Colloquiums<br />

Berlin, erhielt er den Förderpreis<br />

des Landes NRW <strong>für</strong> junge<br />

Künstlerinnen und Künstler, den<br />

Limburg-Preis des Kunstvereins Bad<br />

Dürkheim sowie den Goldenen Lorbeer<br />

<strong>für</strong> den besten historischen<br />

Roman 2006. Für Erzählungen aus<br />

„Fluchtversuche“ wurde ihm 2006<br />

das Heinrich-Heine-Stipendium zugesprochen;<br />

<strong>für</strong> „Das Zimmermädchen“<br />

erhielt er das <strong>Literatur</strong>stipendium<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

2009 sowie den Niederrheinischen<br />

<strong>Literatur</strong>preis 2009.<br />

Bei den Tagen der deutschsprachigen<br />

<strong>Literatur</strong> in Klagenfurt 2008<br />

wurde Markus Orths mit dem Telekom<br />

Austria Preis ausgezeichnet.<br />

20 Uhr. Historischer Festsaal,<br />

Marienplatz 15, 80331 München.<br />

17.5. Lyrikkabinett Lesung. SAID<br />

und Asher Reich – „Das Haus, das<br />

uns bewohnt“. Ein israelisch-iranisches<br />

Dichtergespräch: SAID und<br />

Asher Reich lesen aus ihrem neuen<br />

gemeinsamen Buch. Einführung:<br />

Christoph Lindemeyer. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Kulturzentrum<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde.<br />

Für gute Unterhaltung ist gesorgt.<br />

5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a,<br />

80799 München.<br />

20.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Herta<br />

Müller – „Niederungen“. „Der Krieg<br />

ist die Schule des Lebens, sagt Herr<br />

Wultschmann. Herr Wultschmann<br />

denkt viel nach.“ (Aus: „Herr<br />

Wultschmann“). Herta Müllers Debüt<br />

erschien 1982 in Bukarest,<br />

1984 in gekürzter Form in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Nun liegt dieser so schonungslose<br />

wie poetische Prosaband<br />

in seiner vollständigen Form wieder<br />

vor. Die »Niederungen« sind der Beginn<br />

eines literarischen Werkes, das<br />

die Autorin aus dem rumänischen<br />

Nitzkydorf bis nach Stockholm zur<br />

Verleihung des <strong>Literatur</strong>nobelpreises<br />

führte. In knappen literarischen<br />

Bildern beschreibt Herta<br />

Müller das Leben im kommunistischen<br />

Rumänien. Wie eingefroren<br />

wirken manche der Szenen, die das<br />

Dorfleben im schwäbischen Banat,<br />

die zwischenmenschliche Kälte und<br />

die Intoleranz des politischen Systems<br />

zum Thema haben. Klar,<br />

dicht, poetisch und unverwechselbar<br />

ist die Sprache der Autorin, der<br />

im <strong>Literatur</strong>haus nun eine große<br />

Ausstellung gewidmet ist (bis<br />

20.6.<strong>2010</strong>). 8-12 €. 20 Uhr. Raum<br />

Jan Weiler ist mit seinem Buch „Mein<br />

Leben als Mensch“ in Münster zu Gast.<br />

wird noch bekanntgegeben (vermutlich<br />

außer Haus!!).<br />

Münster<br />

4.5. Metropolis Lesung. Jan Weiler<br />

– „Mein Leben als Mensch“. Es gibt<br />

Neues von der Familie. Von Sara,<br />

der Ehefrau, und den Kindern Carla<br />

und Nick. Und natürlich von Antonio,<br />

dem italienischen Schwiegervater.<br />

Der zum Beispiel vor der<br />

Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft,<br />

noch schnell „eine Geräte<br />

mitte Flakebilde“ kaufen muss.<br />

Und dabei seinen Schwiegersohn<br />

ebenso in den Wahnsinn treibt wie<br />

das gesamte Verkaufspersonal. Und<br />

wo es einmal nicht um die Familie<br />

geht, werden andere, mindestens<br />

ebenso brisante Themen erörtert:<br />

der grassierende Kevinismus unter<br />

<strong>Deutschland</strong>s Eltern etwa, das Wesen<br />

des schwedischen Krimis oder<br />

das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen.<br />

20 Uhr. Berliner<br />

Platz 39, 48143 Münster.<br />

6.5. Thalia Lesung. Arno Geiger –<br />

„Alles über Sally“. Alfred und Sally<br />

sind schon reichlich lange verheira<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 17


tet. Das Leben<br />

geht seinen<br />

Gang, allzu ruhig,<br />

wenn man<br />

Sally fragt. Als<br />

Einbrecher ihr Vorstadthaus in<br />

Wien heimsuchen, ist plötzlich<br />

nicht nur die häusliche Ordnung<br />

dahin: In einem Anfall von trotzigem<br />

Lebenshunger beginnt Sally<br />

ein Verhältnis mit Alfreds bestem<br />

Freund. Und Alfred stellt sich endlich<br />

die entscheidende Frage: Was<br />

weiß ich von dieser Frau, nach dreißig<br />

gemeinsamen Jahren? Arno<br />

Geiger, der international gefeierte<br />

Buchpreisträger aus Österreich,<br />

schreibt noch einmal den großen<br />

Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte<br />

von Ehe und Liebe in unserer<br />

Zeit. 20.30 Uhr. Münster Arkaden,<br />

Ludgeristraße 100, 48143<br />

Münster.<br />

18.5. Stadtbücherei Lesung. Georg<br />

Klein – „Roman unserer Kindheit“.<br />

Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt<br />

Neubaublöcke, amerikanische<br />

Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus<br />

unter uralten Kastanien und<br />

die Laubenkolonie, wo die Kinder<br />

der Neuen Siedlung sich die großen<br />

Ferien vertreiben. Langsam, kaum<br />

merklich, sickert das Unheimliche<br />

ein: Ein Mord wird angekündigt,<br />

dann kommen die Boten, buchstäblich<br />

aus einer anderen Welt. Und es<br />

sieht aus, als könnten sie zumindest<br />

eines der Siedlungskinder auf<br />

die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen.<br />

Georg Klein lebt mit<br />

seiner Frau, der Schriftstellerin<br />

Katrin de Vries, und zwei Söhnen in<br />

Ostfriesland. 20 Uhr. Alter Steinweg<br />

11, 48143 Münster.<br />

Nürnberg<br />

5.5. Kulturkeller Lesung. Clemens<br />

Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“.<br />

Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch<br />

über die Gewalten unserer<br />

Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder,<br />

Jubel beim Pferderennen, der beste<br />

Freund liegt im Hospiz. Ein Hund<br />

stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen<br />

über einen Bildschirm in einer<br />

menschenleeren Fabrikhalle. Die<br />

psychiatrische Notaufnahme wird<br />

zur Endstation einer heillosen<br />

Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll<br />

ist die Welt, durch die<br />

wir täglich gehen. Clemens Meyer<br />

entwirft Szenen von großer poetischer<br />

Kraft und verstörender Klarheit.<br />

Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften,<br />

reale Orte und<br />

imaginäre Welten. Er erzählt von<br />

Alpträumen, jubelnder Euphorie<br />

und dem Irrwitz unseres Lebens. 20<br />

Uhr. Königsstraße 93, 90403 Nürnberg.<br />

15.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Helge<br />

Timmerberg – „Der Jesus vom Sexshop“.<br />

„Adrenalin ist an und <strong>für</strong><br />

sich nicht bösartig, sondern ein befreundetes<br />

Hormon. Es macht wach<br />

und putzmunter, denn es rast wie<br />

Rasierklingen durchs Blut und tut<br />

den Nerven gut, tausendmal besser<br />

als Kokain. Adrenalin ist der letzte<br />

Joker des Lebens. Und ist dieses<br />

auch ein durchgehend verschlafenes<br />

gewesen, egal, im Angesicht<br />

des Todes verschafft es Mega-<br />

Aufmerksamkeit <strong>für</strong> die Situation.<br />

Es gibt Adrenalin-Klassiker wie den<br />

Schatten eines Schlachtermessers<br />

hinter dem transparenten Duschvorhang,<br />

oder wenn man durch ein<br />

Flugzeugfenster schaut, und die<br />

Turbine brennt. Adrenalin auch,<br />

wenn im Hals der Apfel klemmt<br />

oder ein hungriger Wolf seine Lieder<br />

singt. Ein hungriger Wolf? Mir<br />

schien, es waren mehrere...“ 20.30<br />

Uhr. Luitpoldstraße 6, 90402 Nürnberg.<br />

31.5. Buchhandlung Rupprecht<br />

Lesung. Rafik Schami – „Poetischer<br />

Spaziergang durch Damaskus“ Rafik<br />

Schami, der seine Heimat Syrien<br />

als Diktatur- und Kriegsgegner verlassen<br />

musste, hat sein Land nie<br />

wieder betreten. Aber vor allem Damaskus,<br />

die Stadt seiner Kindheit,<br />

hat er sich im Herzen bewahrt: die<br />

Farben und Gerüche, die Straßen<br />

und Plätze, die Menschen und Geschichten<br />

der uralten orientalischen<br />

Stadt. Rafik Schami macht in<br />

den in „Damaskus im Herzen und<br />

<strong>Deutschland</strong> im Blick“ enthaltenen<br />

und über Jahren entstandenen Texten<br />

deutlich, wie sich arabische<br />

und europäische Kultur unterscheiden,<br />

und beschreibt - mal ernst,<br />

mal unterhaltsam - den Traum, sich<br />

eines Tages gegenseitig zu verstehen.<br />

Rafik Schami, 1946 in Damaskus<br />

geboren, kam 1971 nach<br />

<strong>Deutschland</strong> und studierte Chemie.<br />

Moritz Rinke präsentiert in Osnabrück<br />

seinen neuen Roman „Der Mann, der<br />

durch das Jahrhundert fiel“.<br />

Nach seiner Promotion wechselte er<br />

zum Schreiben. Er ist Mitbegründer<br />

der <strong>Literatur</strong>gruppe „Südwind“ und<br />

des PoLiKunst-Vereins. Seit 1982<br />

lebt es als freier Schriftsteller.<br />

20.15 Uhr. Breite Gasse 5, 90402<br />

Nürnberg.<br />

Osnabrück<br />

4.5. Blue-Note im Cinema-Arthouse<br />

Lesung. Moritz Rinke – „Der<br />

Mann, der durch das Jahrhundert<br />

fiel“. Stammt das angebissene<br />

Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank<br />

tatsächlich von Willy<br />

Brandt? Kann ein toter Onkel noch<br />

ein Kind zeugen? Wurde die schöne<br />

Kommunistin Marie von der Gestapo<br />

abgeholt oder von der eigenen<br />

Familie im Teufelsmoor vergraben?<br />

Und wie werden die Seelen der<br />

Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet<br />

als Paul Wendland in Berlin mit<br />

seinem Leben und seinen kuriosen<br />

Kunstprojekten in die Zukunft starten<br />

will, holt ihn die Vergangenheit<br />

ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige<br />

Haus seines Großvaters<br />

und sein Erbe im Moor zu<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 18


versinken –<br />

samt lebensgroßenBronzestatuen<br />

von Luther<br />

über Bismarck<br />

bis zu Max Schmeling und Ringo<br />

Starr. Die Reise zurück an den Ort<br />

der Kindheit zwischen mörderischem<br />

Teufelsmoor, norddeutschem<br />

Butterkuchen und traditionsumwitterter<br />

Künstlerkolonie nimmt eine<br />

verhängnisvolle Wendung. Vergessen<br />

geglaubte Familienfragen, aus<br />

dem Moor steigende historische Gestalten<br />

und die skurrile Begegnung<br />

mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher<br />

spülen ein ungeheuerliches<br />

Geflecht an Lügen und Geheimnissen<br />

aus einem ganzen Jahrhundert<br />

an die Oberfläche. 20.30<br />

Uhr. Erich-Maria-Remarque-Straße<br />

16, 49074 Osnabrück.<br />

26.5. Altstädter Bücherstuben<br />

Lesung. Rafik Schami – „Poetischer<br />

Spaziergang durch Damaskus“.<br />

Rafik Schami, der seine Heimat Syrien<br />

als Diktatur- und Kriegsgegner<br />

verlassen musste, hat sein Land nie<br />

wieder betreten. Aber vor allem Damaskus,<br />

die Stadt seiner Kindheit,<br />

hat er sich im Herzen bewahrt: die<br />

Farben und Gerüche, die Straßen<br />

und Plätze, die Menschen und Geschichten<br />

der uralten orientalischen<br />

Stadt. Rafik Schami macht in<br />

den in „Damaskus im Herzen und<br />

<strong>Deutschland</strong> im Blick“ enthaltenen<br />

und über Jahren entstandenen Texten<br />

deutlich, wie sich arabische<br />

und europäische Kultur unterscheiden,<br />

und beschreibt - mal ernst,<br />

mal unterhaltsam - den Traum, sich<br />

eines Tages gegenseitig zu verstehen.<br />

20 Uhr. Bierstraße 37, 49074<br />

Osnabrück.<br />

28.5. Lagerhalle Lesung. Clemens<br />

Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“.<br />

Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch<br />

über die Gewalten unserer<br />

Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder,<br />

Jubel beim Pferderennen, der beste<br />

Freund liegt im Hospiz. Ein Hund<br />

stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen<br />

über einen Bildschirm in einer<br />

menschenleeren Fabrikhalle. Die<br />

psychiatrische Notaufnahme wird<br />

zur Endstation einer heillosen<br />

Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll<br />

ist die Welt, durch die<br />

wir täglich gehen. Clemens Meyer<br />

entwirft Szenen von großer poetischer<br />

Kraft und verstörender Klarheit.<br />

Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften,<br />

reale Orte und<br />

imaginäre Welten. Er erzählt von<br />

Alpträumen, jubelnder Euphorie<br />

und dem Irrwitz unseres Lebens. 20<br />

Uhr. Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück.<br />

Paderborn<br />

6.5. Kulturwerkstatt Lesung. Jan<br />

Weiler – „Mein Leben als Mensch“.<br />

Es gibt Neues von der Familie. Von<br />

Sara, der Ehefrau, und den Kindern<br />

Carla und Nick. Und natürlich von<br />

Antonio, dem italienischen Schwiegervater.<br />

Der zum Beispiel vor der<br />

Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft,<br />

noch schnell „eine Geräte<br />

mitte Flakebilde“ kaufen muss.<br />

Und dabei seinen Schwiegersohn<br />

ebenso in den Wahnsinn treibt wie<br />

das gesamte Verkaufspersonal. Und<br />

wo es einmal nicht um die Familie<br />

geht, werden andere, mindestens<br />

ebenso brisante Themen erörtert:<br />

der grassierende Kevinismus unter<br />

<strong>Deutschland</strong>s Eltern etwa, das Wesen<br />

des schwedischen Krimis oder<br />

das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen.<br />

20 Uhr. Bahnhofstraße<br />

64, 33102 Paderborn.<br />

Prüm<br />

17.5. <strong>Literatur</strong>büro Eifel <strong>Literatur</strong><br />

Festival Lesung. Herta Müller –<br />

„Atemschaukel“. Rumänien 1945:<br />

Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende.<br />

Die deutsche Bevölkerung lebt in<br />

Angst. „Es war 3 Uhr in der Nacht<br />

zum 15. Januar 1945, als die Patrouille<br />

mich holte. Die Kälte zog<br />

an, es waren -15º C.“ So beginnt<br />

ein junger Mann den Bericht über<br />

seine Deportation in ein Lager nach<br />

Russland. Anhand seines Lebens erzählt<br />

Herta Müller von dem Schicksal<br />

der deutschen Bevölkerung in<br />

Siebenbürgen. In Gesprächen mit<br />

dem Lyriker Oskar Pastior und anderen<br />

Überlebenden hat sie den<br />

Stoff gesammelt, den sie nun zu einem<br />

großen neuen Roman geformt<br />

hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung<br />

Rumäniendeutscher unter Stalin in<br />

einer zutiefst individuellen Geschichte<br />

sichtbar zu machen. 20<br />

Uhr. Wenzelbachstraße 90, 54595<br />

Prüm.<br />

Rafik Schami lädt ein zu einem poetischen<br />

Spaziergang durch Damaskus. Am<br />

26. <strong>Mai</strong> in Osnabrück.<br />

Rheda-Wiedenbrück<br />

7.5. Sehstation Marktplatz Lesung.<br />

Benedict Wells – „Spinner“.<br />

Jesper Lier, 20, ist voller Erwartungen<br />

nach Berlin gekommen: Er<br />

hofft auf ein aufregendes Leben in<br />

der Stadt der Verheißungen und auf<br />

einen fulminanten Start als Schriftsteller.<br />

Stattdessen haust er in einem<br />

Kellerloch am Prenzlauer Berg,<br />

sein Roman „Der Leidensgenosse“<br />

ist zu einem Monstrum angeschwollen,<br />

und seine Aversion gegen<br />

die Gesellschaft und die sich<br />

selbst feiernde Stadt hat ihn zum<br />

Einzelgänger gemacht. Jesper konsumiert<br />

im Wechsel Alkohol und<br />

Schlaftabletten und entwickelt bedrohliche<br />

Tagträume. Bis seine<br />

Freunde Gustav und Frank bei ihm<br />

aufkreuzen und ihn aus seiner Einsamkeit<br />

reißen. Eine verrückte Woche<br />

lang erleben die drei eine<br />

rauschhafte Odyssee durch Berlin,<br />

bei der Jesper nicht nur das Mädchen<br />

seiner Träume über den Weg<br />

läuft, sondern viele schräge Gestalten<br />

und sogar seine eigenen Romanfiguren.<br />

Und die meinen es<br />

nicht immer gut mit ihrem Autor.<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 19


20 Uhr. Markt,<br />

33378 Rheda-<br />

Wiedenbrück.<br />

Schmallenberg<br />

5.5. Kunsthaus Alte Mühle Lesung.<br />

Monika Maron – „Bitterfelder<br />

Bogen“. „Vielleicht kennen ja sogar<br />

die Ostdeutschen ihre eigenen Erfolgsgeschichten<br />

zu wenig, um<br />

stolz auf sie und sich selbst zu<br />

sein.“ „B. ist die schmutzigste<br />

Stadt Europas“, schrieb Monika Maron<br />

in ihrem Debütroman „Flugasche“<br />

(1981). B. steht <strong>für</strong> Bitterfeld,<br />

bis heute ein Synonym <strong>für</strong><br />

marode Wirtschaft und verkommene<br />

Umwelt. Dreißig Jahre später<br />

hat sie die Stadt wieder besucht<br />

und die Spur der Veränderungen<br />

nachgezeichnet. Sie erzählt von<br />

der Wiederauferstehung einer Region,<br />

vor allem aber vom Aufbruch<br />

einiger Kreuzberger Solarenthusiasten<br />

in die Provinz Sachsen-Anhalts,<br />

wo sie eine Solarzellenfabrik mit 40<br />

Arbeitsplätzen bauen wollten. Nur<br />

acht Jahre später ist Q-Cells der<br />

größte Solarzellenhersteller der<br />

Welt. Aus der kleinen Solarzellenfabrik<br />

ist „Solar Valley“ geworden.<br />

20 Uhr. Unter der Stadtmauer<br />

4, 57392 Schmallenberg.<br />

Schneeberg<br />

3.5. Kirchengemeinde St. Wolfgang<br />

Lesung. Lea Fleischmann –<br />

„Heiliges Essen“. Koscher essen<br />

heißt bewusst essen. Koscher<br />

heißt: erlaubt, gestattet. Wer die<br />

jüdischen Speisegesetze befolgt,<br />

muss bestimmte Regeln einhalten.<br />

Das bedeutet, dass das Essen nie<br />

gedankenlos stattfindet, sondern<br />

in einen Ritus eingebettet ist, der<br />

es immer wieder zu etwas Besonderem<br />

macht. In ihrem neuen Buch<br />

macht Lea Fleischmann die Bedeutung<br />

der Speisegesetze auch <strong>für</strong><br />

Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt<br />

auf anschauliche Weise, wie<br />

man mit dem koscheren Essen im<br />

Einklang mit der Schöpfung leben<br />

kann. 19.30 Uhr. Frauengasse,<br />

08289 Schneeberg.<br />

Schwäbisch-Hall<br />

19.5. Osiandersche Buchhandlung<br />

Lesung. Barbara Beuys –<br />

„Sophie Scholl. Biographie“. Sophie<br />

Scholl ist eine Ikone der deutschen<br />

Geschichte. Mit Flugblättern hatte<br />

sie es gewagt, die verbrecherische<br />

Politik Adolf Hitlers anzuklagen.<br />

Doch ihr Weg von der jugendlichen<br />

NS-Führerin zur entschiedenen<br />

Gegnerin des Nationalsozialismus<br />

war länger, widersprüchlicher und<br />

differenzierter als bisher dargestellt.<br />

Barbara Beuys hat Hunderte<br />

bisher unbekannte Dokumente gesichtet,<br />

die das Rückgrat der ersten<br />

umfassenden Biographie über Sophie<br />

Scholl bilden. Eingebettet in<br />

die farbige, historisch präzise Schilderung<br />

der Nazi-Herrschaft beschreibt<br />

sie meisterhaft die ganze<br />

Lebensspanne der Widerstandskämpferin<br />

der Weißen Rose. 19.30 Uhr.<br />

Neue Straße 29-33, 74523 Schwäbisch-Hall.<br />

Sindelfingen<br />

7.5. Buchhandlung Röhm Lesung.<br />

Isabelle Müller – „Phönixtochter“.<br />

„Aus jedem Stein, den sie uns vor<br />

die Füße werfen, werden wir unseren<br />

Weg bauen.“ Das ist das trotzige<br />

Lebensmotto von Isabelle. Von<br />

Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen<br />

Mutter hat sie den Willen,<br />

immer wieder Mut zu fassen<br />

und nach vorne zu blicken. Auch<br />

wenn das Leben fast unerträglich<br />

scheint. „Phönixtochter“ erzählt<br />

die Geschichte einer bemerkenswerten<br />

Frau, die sich vom Unglück<br />

nicht überwältigen lässt, die das<br />

Leben meistert und am Ende – trotz<br />

aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche<br />

Unternehmerin in<br />

<strong>Deutschland</strong> wird. 19.30 Uhr.<br />

Marktplatz 9, 71063 Sindelfingen.<br />

Singen<br />

30.5. Stadtbücherei Singen Lesung.<br />

Eva Demski – „Gartengeschichten“.<br />

Eva Demski liest aus<br />

„Gartengeschichten“. Das Paradies<br />

ist in vielen Religionen ein Garten.<br />

Unzählige Menschen wollen schon<br />

im Diesseits so etwas haben. Von<br />

diesem Moment an stellt sich jeden<br />

Tag aufs neue die Frage: Hat der<br />

Garten uns, oder haben wir ihn?<br />

Seit Adam und Eva ist diese Frage<br />

von nicht geringer Bedeutung <strong>für</strong><br />

das menschliche Geschick. Auf vielerlei<br />

Pfaden geht Eva Demski in ih-<br />

Lea Fleischmann stellt in Schneeberg<br />

ihren Ratgeber „Heiliges Essen“ vor.<br />

rem neuen Buch dem Garten-<br />

Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen,<br />

sozialen, persönlichen Bedeutung<br />

von Gärten, sie erzählt<br />

vom Scheitern ebenso wie vom<br />

Glück des Gelingens, der Erschaffung<br />

eines Stücks Himmel auf Erden.<br />

Was macht ein Garten im<br />

Krieg, wie rettet oder beendet er<br />

Ehen, was sind Gartenterroristen?<br />

Wie benimmt sich bildende Kunst<br />

im Garten, was pflanzen Menschenfeinde<br />

am liebsten an und wie<br />

könnte Epikurs Garten ausgesehen<br />

haben? 11 Uhr. August-Ruf-Straße<br />

13, 78224 Singen.<br />

Stollberg<br />

2.5. Begegnungszentrum Lesung.<br />

Lea Fleischmann – „Heiliges Essen“.<br />

Koscher essen heißt bewusst essen.<br />

Koscher heißt: erlaubt, gestattet.<br />

Wer die jüdischen Speisegesetze<br />

befolgt, muss bestimmte Regeln<br />

einhalten. Das bedeutet, dass das<br />

Essen nie gedankenlos stattfindet,<br />

sondern in einen Ritus eingebettet<br />

ist, der es immer wieder zu etwas<br />

Besonderem macht. In ihrem neuen<br />

Buch macht Lea Fleischmann die<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 20


Bedeutung der<br />

Speisegesetze<br />

auch <strong>für</strong> Nichtjuden<br />

erfahrbar,<br />

und sie erzählt<br />

auf anschauliche Weise, wie man<br />

mit dem koscheren Essen im<br />

Einklang mit der Schöpfung leben<br />

und jede Mahlzeit in ein spirituelles<br />

Erlebnis verwandeln kann.<br />

16.30 Uhr. Albrecht-Dürer-Straße<br />

85, 09366 Stollberg.<br />

Stuttgart<br />

4.5. Stadtbücherei im Wilhelmspalais<br />

Lesung. Adam Davies –<br />

„Dein oder mein“. 19.30 Uhr. Konrad-Adenauer-Straße<br />

2, 70173<br />

Stuttgart.<br />

10.5. Galerie InterART Lesung.<br />

Lutz Seiler – „Die Zeitwaage“. „Einmal<br />

in der Woche bin ich bei Uhrmacher<br />

Walinski, um meine Armbanduhr<br />

auf die Zeitwaage zu legen.<br />

Seit ich entdeckt habe, tatsächlich<br />

ein Träumer zu sein (‚ein<br />

verdammter Träumer’, wie mein Vater<br />

es früher so oft sagte), bin ich<br />

vollkommen ruhig; ich bin ruhig<br />

und gelassen und tue nur noch,<br />

was ich will. Dinge, von denen ich<br />

weiß, daß sie gut <strong>für</strong> mich sind.“<br />

Mit der Ruhe eines Seiltänzers bewegt<br />

sich dieser Träumer auch<br />

durch das Nachwende-Berlin. Zu<br />

den Dingen, die dabei in seinen<br />

Besitz geraten, gehört eine einzigartige<br />

Uhr, in deren Ticken er die<br />

Geschichte hören kann, die ihm geschehen<br />

ist. 4-5 €. 19.30 Uhr.<br />

Rosenstraße 37, 70182 Stuttgart.<br />

10.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Arno<br />

Geiger – „Alles über Sally“. Eine Geschichte<br />

von Ehe und Liebe in unserer<br />

Zeit. 20 Uhr. Breitscheidstraße<br />

4, 70174 Stuttgart.<br />

12.5. Hospitalhof Lesung. Martin<br />

Suter – „Der Koch“. Maravan, 33,<br />

tamilischer Asylbewerber, arbeitet<br />

als Hilfskraft in einem Zürcher<br />

Sternelokal, tief unter seinem Niveau.<br />

Denn Maravan ist ein begnadeter,<br />

leidenschaftlicher Koch. In<br />

Sri Lanka hatte ihn seine Großtante<br />

in die Kochkunst eingeweiht,<br />

nicht zuletzt in die Geheimnisse<br />

der aphrodisischen Küche. Als er<br />

gefeuert wird, ermutigt ihn seine<br />

Kollegin Andrea zu einem Deal der<br />

besonderen Art: einem gemeinsamen<br />

Catering <strong>für</strong> Liebesmenüs. Anfangs<br />

kochen sie <strong>für</strong> Paare, die eine<br />

Sexualtherapeutin vermittelt. Doch<br />

der Erfolg von ›Love Food‹ spricht<br />

sich herum, und eine viel zahlungskräftigere<br />

Klientel bekundet Interesse:<br />

Männer aus Politik und<br />

Wirtschaft – und deren Grauzonen.<br />

Maravan hat Sorge, das Geschäft<br />

könne „unanständig“ werden. Und<br />

das wird es. Doch er benötigt das<br />

Geld dringend, um seine Familie in<br />

Sri Lanka am Leben zu erhalten. 20<br />

Uhr. Gymnasiumstraße 36, 70174<br />

Stuttgart.<br />

13.5. Theaterhaus Lesung. Nina<br />

Hagen singt und liest aus ihrer<br />

Autobiografie „Bekenntnisse“. 20<br />

Uhr. Siemensstraße 11, 70469<br />

Stuttgart.<br />

18.5. Hospitalhof / Evang.<br />

Bildungswerk Vortrag. Claus<br />

Leggewie – „Das Ende der Welt wie<br />

wir sie kannten“. Gegenwärtig erleben<br />

wir einen fundamentalen Umbruch<br />

der Politik, der auch die relativ<br />

gefestigte demokratische Kultur<br />

im vereinten <strong>Deutschland</strong> verunsichert.<br />

Das Problem des schleichenden<br />

Effizienzverlusts nationalstaatlicher<br />

Politik und des zunehmenden<br />

Demokratiedefizits supranationaler<br />

(Wirtschafts-) Gemeinschaften<br />

im Zeitalter der Globalisierung<br />

wird uns zweifelsohne noch die<br />

nächsten Jahrzehnte beschäftigen.<br />

Aber auch die Frage, wie sich die<br />

Demokratie als Regierungsform in<br />

diesem Prozeß und wie sich das<br />

Verständnis der Rollen von Regierung,<br />

Verwaltung und Bürgern verändern<br />

wird, welche sozialen Verwertungen<br />

angesichts einer Politik<br />

der offenen Grenzen zu erwarten<br />

sind oder welchen Zwängen und<br />

Entwicklungschancen sich die Arbeitsgesellschaft<br />

ausgesetzt sieht.<br />

20 Uhr. 4-5 €. Büchsenstraße 33,<br />

70174 Stuttgart.<br />

Tübingen<br />

12.5. Zirkus Zambaioni Lesung.<br />

Lutz Seiler – „Die Zeitwaage“. Die<br />

Veranstaltung wird moderiert von<br />

Helge Noack, <strong>Literatur</strong>m. „Einmal<br />

in der Woche bin ich bei Uhrmacher<br />

Walinski, um meine Armbanduhr<br />

Martin Suter liest in Stuttgart aus seinem<br />

spannenden Roman „Der Koch“.<br />

auf die Zeitwaage zu legen. Seit ich<br />

entdeckt habe, tatsächlich ein<br />

Träumer zu sein (‚ein verdammter<br />

Träumer’, wie mein Vater es früher<br />

so oft sagte), bin ich vollkommen<br />

ruhig; ich bin ruhig und gelassen<br />

und tue nur noch, was ich will.<br />

Dinge, von denen ich weiß, daß sie<br />

gut <strong>für</strong> mich sind.“ Mit der Ruhe<br />

eines Seiltänzers bewegt sich dieser<br />

Träumer auch durch das Nachwende-Berlin.<br />

Zu den Dingen, die dabei<br />

in seinen Besitz geraten, gehört<br />

eine einzigartige Uhr, in deren<br />

Ticken er die Geschichte hören<br />

kann, die ihm geschehen ist. 6-8 €.<br />

19.30 Uhr. Lorettoplatz 2, 72072<br />

Tübingen.<br />

Unterhaching<br />

15.5. Buchhandlung Helming &<br />

Heuser Lesung. Benedict Wells –<br />

„Spinner“. Jesper Lier, 20, ist voller<br />

Erwartungen nach Berlin gekommen:<br />

Er hofft auf ein aufregendes<br />

Leben in der Stadt der Verheißungen<br />

und auf einen fulminanten<br />

Start als Schriftsteller. Stattdessen<br />

haust er in einem Kellerloch am<br />

Prenzlauerberg, sein Roman „Der<br />

Leidensgenosse“ ist zu einem<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 21


Monstrum angeschwollen,<br />

und<br />

seine Aversion<br />

gegen die Gesellschaft<br />

und<br />

die sich selbst feiernde Stadt hat<br />

ihn zum Einzelgänger gemacht.<br />

Jesper konsumiert im Wechsel<br />

Alkohol und Schlaftabletten und<br />

entwickelt bedrohliche Tagträume.<br />

Bis seine Freunde Gustav und Frank<br />

bei ihm aufkreuzen und ihn aus<br />

seiner Einsamkeit reißen. Eine verrückte<br />

Woche lang erleben die drei<br />

eine rauschhafte Odyssee durch<br />

Berlin, bei der Jesper nicht nur das<br />

Mädchen seiner Träume über den<br />

Weg läuft, sondern viele schräge<br />

Gestalten und sogar seine eigenen<br />

Romanfiguren. Und die meinen es<br />

nicht immer gut mit ihrem Autor.<br />

20 Uhr. Albrecht-Dürer-Straße 1,<br />

82008 Unterhaching.<br />

Vellmar<br />

11.5. Bürgerhaus Vellmar-West<br />

Lesung. Joachim Gauck – „Winter<br />

im Sommer – Frühling im Herbst“.<br />

Eine Schlüsselfigur der jüngsten<br />

deutschen Geschichte erinnert<br />

sich: Joachim Gauck, engagierter<br />

Systemgegner in der friedlichen Revolution<br />

der DDR und herausragender<br />

Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />

als erster Bundesbeauftragter<br />

<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />

Joachim Gauck verlebte seine<br />

Kindheit in einem Dorf an der<br />

Ostseeküste. Später studierte er<br />

Theologie in Rostock und fand seinen<br />

Weg in die Kirche in Mecklenburg.<br />

Distanz zum DDR-System<br />

prägte seine Tätigkeit von Anfang<br />

an. Wie selbstverständlich wurde er<br />

Teil einer kritischen Bewegung und<br />

schließlich zu einer Symbolfigur im<br />

Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall<br />

übernahm Gauck politische<br />

Verantwortung, er wurde Abgeordneter<br />

im ersten freien Parlament<br />

der DDR und erster Bundesbeauftragter<br />

<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />

19.30 Uhr. Lüneburger Straße 10,<br />

34246 Vellmar.<br />

Verden<br />

5.5. Heine Buch & Kunst Lesung.<br />

Moritz Rinke – „Der Mann, der<br />

durch das Jahrhundert fiel“. 19.30<br />

Uhr. Neue Herrlichkeit 2, 27283<br />

Verden.<br />

Weilheim<br />

6.5. lesbar – die Buchhandlung<br />

Lesung. Christoph Poschenrieder –<br />

„Die Welt ist im Kopf“. Zu gern würde<br />

Schopenhauer sehen, wie Philosophen<br />

und Literaten auf seine Ideen<br />

reagieren – wie Hegel seinen<br />

Thron räumt und der alte Goethe<br />

ihm, dem erst 30-Jährigen, Anerkennung<br />

zollt. Doch sein bahnbrechendes<br />

Werk erscheint verspätet.<br />

Und so verlässt Schopenhauer im<br />

Spätsommer 1818 Dresden in Richtung<br />

Italien ohne sein Buch in der<br />

Tasche – noch als ein Niemand.<br />

Schon auf der Reise fällt er der<br />

Metternich’schen Geheimpolizei<br />

auf: Goethes Empfehlungskarte an<br />

Lord Byron – Dichter und Skandalfigur<br />

europäischer Dimension –<br />

macht Schopenhauer verdächtig<br />

und im österreichisch besetzten Venetien<br />

unerwünscht. Doch einmal<br />

in Venedig, lässt sich Schopenhauer<br />

nicht vertreiben – erst recht<br />

nicht, als er Teresa kennenlernt.<br />

Denn Teresa zeigt dem jungen<br />

Philosophen, dass er einen Punkt<br />

seiner Weltsicht noch einmal überprüfen<br />

muss: sein Konzept der Liebe.<br />

20 Uhr. Admiral-Hipper-Straße<br />

2, 82362 Weilheim.<br />

Weimar<br />

6.5. Stadtbücherei Weimar Lesung.<br />

Gloria Vanderbilt – „Die Bienenkönigin.<br />

Roman einer Begierde“.<br />

Sie hatte Affären mit Frank<br />

Sinatra und Marlon Brando. Truman<br />

Capote modellierte nach ihrem Vorbild<br />

die unvergessliche Holly Golightly<br />

<strong>für</strong> „Frühstück bei Tiffany“ -<br />

jetzt hat Gloria Vanderbilt einen<br />

erotischen Schlüsselroman geschrieben.<br />

In freizügigster Art erzählt<br />

sie darin von den Lustspielen<br />

eines Stararchitekten, seiner gefühlskalten<br />

Ehefrau und seiner Mätresse,<br />

der geheimnisvollen „Bienenkönigin“.<br />

19.30 Uhr. Steubenstraße<br />

1, 99423 Weimar.<br />

11.5. Stadtbücherei Lesung. Terézia<br />

Mora – „Der einzige Mann auf<br />

dem Kontinent“. Umgeben von globalen<br />

Wirtschaftskatastrophen<br />

Terézia Mora stellt in Weimar ihren Roman<br />

„Der einzige Mann auf dem<br />

Kontinent“ vor.<br />

macht sich ein Mann daran, sein<br />

Lebensidyll zu verteidigen, auch<br />

wenn er schon längst zugeben<br />

müsste, dass die Firma, <strong>für</strong> die er<br />

arbeitet, zusammengebrochen ist<br />

und seine Ehe vor dem Aus steht.<br />

„Der einzige Mann auf dem Kontinent“<br />

erzählt eine Woche im Leben<br />

von Darius Kopp. Er ist Anfang<br />

vierzig, verheiratet und einziger<br />

Vertreter einer US-amerikanischen<br />

Firma <strong>für</strong> drahtlose Netzwerke.<br />

Darius sieht sich als Gewinner der<br />

neuen Zeit. Er stammt aus der DDR,<br />

war als Informatiker nach deren Zusammenbruch<br />

ein gefragter Mann<br />

und legt Wert darauf, ein zufriedener<br />

Mensch zu sein. In letzter Zeit<br />

laufen die Geschäfte allerdings<br />

mehr schlecht als recht. Eines Tages<br />

lässt ein säumiger Kunde eine<br />

Pappschachtel mit Geld in seinem<br />

Büro liegen. In der Folge versucht<br />

Darius Kopp vergeblich, einen seiner<br />

Chefs in London oder Los Angeles<br />

zu erreichen, um zu beraten,<br />

was mit dem Geld geschehen soll.<br />

Fast scheint es, als gebe es die Firma<br />

überhaupt nicht mehr. Darius<br />

Kopp leidet zunehmend unter dem<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 22


Verlust seiner<br />

Sicherheiten,<br />

doch er kann<br />

dies weder sich<br />

gegenüber zugeben,<br />

noch will er Flora, seine hypersensible<br />

Frau, damit belasten.<br />

Denn Flora findet sich in ihrem Leben<br />

nur schwer zurecht. Nicht nur<br />

in seinem Beruf muss Darius<br />

schließlich erkennen, kämpft er<br />

um das nackte Überleben, auch seine<br />

Ehe, die Liebe seines Lebens,<br />

droht vor dem Aus zu stehen. 19.30<br />

Uhr. Steubenstraße 1, 99423 Weimar.<br />

19.5. Sparkasse Lesung. Martina<br />

Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s<br />

drauf ankommt, schweigen sie.<br />

Männer! Doch das Klischee, sie hätten<br />

nur Autos, Fußball und andere<br />

Frauen im Kopf, stimmt natürlich<br />

nicht. Bestsellerautorin Martina<br />

Rellin fragt Männer, was sie wirklich<br />

über ihre Frauen denken, was<br />

sie nervt und wo<strong>für</strong> sie sie lieben.<br />

Warum es mit dem Sex nicht mehr<br />

klappt und die Geliebte trotzdem<br />

keine Gefahr ist. Wahre Geschichten<br />

über den Ehealltag aus Sicht<br />

der Männer. 20 Uhr. Graben 4,<br />

99423 Weimar.<br />

Wiesbaden<br />

3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung & Gespräch.<br />

Galsan Tschinag – „Die<br />

Rückkehr. Roman meines Lebens“.<br />

Der große autobiographische Roman<br />

des Schamanen und Bestsellerautors<br />

Galsan Tschinag: Nach<br />

vielen Jahren des Unterwegsseins<br />

kehrt er zu seinem Volk zurück,<br />

den Tuwa im Nordwesten der Mongolei,<br />

und läßt sein Leben Revue<br />

passieren – sein Leben als Häuptling,<br />

als deutschsprachiger Schriftsteller,<br />

als Vermittler zwischen den<br />

Welten der Tradition und der Moderne.<br />

Und er erinnert sich an die<br />

Erfüllung seines Lebenstraums:<br />

1995 führte er sein Volk in einer<br />

großen Karawane in den Hohen Altai<br />

zurück, ihr einstiges Siedlungsgebiet,<br />

in dem sie ihre ursprüngliche<br />

nomadische Lebensweise wieder<br />

aufnahmen. Galsan Tschinag,<br />

geboren 1943 als jüngster Sohn einer<br />

Nomadenfamilie in der Westmongolei,<br />

ist Stammesoberhaupt<br />

der turksprachigen Tuwa, einer<br />

ethnischen Minderheit in der Mongolei.<br />

Sein Name in der Sprache der<br />

Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu<br />

Dshurukuwaa. 20 Uhr. Villa Clementine,<br />

Frankfurterstraße 1,<br />

65158 Wiesbaden.<br />

Würzburg<br />

4.5. Stadtbücherei Lesung. Clemens<br />

Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“.<br />

Clemens Meyer schreibt ein<br />

Tagebuch über die Gewalten unserer<br />

Zeit: Eine Stadt sucht ihren<br />

Mörder, Jubel beim Pferderennen,<br />

der beste Freund liegt im Hospiz.<br />

Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen<br />

fließen über einen Bildschirm<br />

in einer menschenleeren Fabrikhalle.<br />

Die psychiatrische Notaufnahme<br />

wird zur Endstation einer<br />

heillosen Nacht. Roh, unheimlich<br />

und geheimnisvoll ist die Welt,<br />

durch die wir täglich gehen. Clemens<br />

Meyer entwirft Szenen von<br />

großer poetischer Kraft und verstörender<br />

Klarheit. Ein Jahr lang erkundet<br />

er Seelenlandschaften, reale<br />

Orte und imaginäre Welten. Er<br />

erzählt von Alpträumen, jubelnder<br />

Euphorie und dem Irrwitz unseres<br />

Lebens. 20 Uhr. Max-Heim-Bücherei,<br />

Marktplatz 9, 97070 Würzburg.<br />

16.5. Exerzitienheim Himmelpforten<br />

Lesung. Hanns-Josef Ortheil<br />

– „Die Erfindung des Lebens“.<br />

„Die Erfindung des Lebens“ ist die<br />

Geschichte eines jungen Mannes<br />

von seinen Kinderjahren bis zu seinen<br />

ersten Erfolgen als Schriftsteller.<br />

Als einziges überlebendes Kind<br />

seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg<br />

und der Zeit danach vier Söhne<br />

verloren haben, wächst er in<br />

Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden,<br />

und auch ihr letzter Sohn<br />

lebt zunächst stumm an ihrer Seite.<br />

Nach Jahren erst kann er sich aus<br />

der Umklammerung der Familie lösen,<br />

in Rom eine Karriere als Pianist<br />

beginnen und nach deren<br />

Scheitern mit dem Schreiben sein<br />

Glück zu machen versuchen. In seinem<br />

neuen, autobiographisch inspirierten<br />

Roman erzählt Hanns-Josef<br />

Ortheil die Geschichte eines<br />

jahrelang stummen Kindes, dessen<br />

Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit<br />

vier Söhne verloren haben.<br />

Zusammen mit der ebenfalls<br />

stummen Mutter wächst es in einer<br />

künstlichen Schutzzone auf, aus<br />

der es sich erst langsam durch das<br />

geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen<br />

Sprachunterricht des Vaters<br />

befreien kann. Doch die Befreiung<br />

ist schmerzhaft. Sie führt<br />

den Jungen auf lange, einsame Reisen<br />

durch <strong>Deutschland</strong> und in einem<br />

letzten Befreiungsakt schließlich<br />

nach Rom. Dort wird er ein<br />

erfolgreicher Pianist, der Freundschaften<br />

schließt und sogar ein<br />

Liebesverhältnis eingeht. Diese<br />

Bindungen aber zerreißen, und<br />

auch die Pianistenkarriere muss<br />

aufgegeben werden. Nach der<br />

Rückkehr nach <strong>Deutschland</strong> macht<br />

ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden<br />

Vorschlag, es mit dem<br />

Schreiben zu versuchen. 11 Uhr.<br />

<strong>Mai</strong>naustraße 42, 97082 Würzburg.<br />

Wuppertal<br />

19.5. Bücher Köndgen Lesung &<br />

Gespräch. Milena Moser – „Möchtegern“.<br />

19.30 Uhr. Werth 79, 42775<br />

Wuppertal.<br />

IMPRESSUM<br />

Alle Termin-Informationen basieren<br />

auf Angaben der Veranstalter oder<br />

Verlage. Kurzfristige Änderungen<br />

möglich. Keine Gewähr <strong>für</strong> die<br />

Richtigkeit der Angaben.<br />

***<br />

Bildnachweis: S.1: Sarah Kuttner ©<br />

Florian Kolmer; S.2: Deutscher<br />

Buchpreis <strong>2010</strong> © Börsenverein des<br />

Deutschen Buchhandels; S.3: Boris<br />

Pasternak © frei; S.4: Dieter Richter<br />

© Ezzelino; S.5: Paul Harding ©<br />

Bernd Zeller.<br />

***<br />

Alle Zeichnungen von:<br />

Bernd Zeller<br />

www.darvins-illustrierte.de<br />

***<br />

Erstellt von:<br />

„Die Berliner <strong>Literatur</strong>kritik“<br />

www.berlinerliteraturkritik.de<br />

Redaktion: M. Schrader,<br />

Am Sandwerder 1, 14109 Berlin.<br />

Terminhinweise bitte per E-Post an:<br />

termine [at] berlinerliteraturkritik.de<br />

www.jokers-literaturkalender.de Seite 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!