Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
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<strong>Literatur</strong>-<strong>Kalender</strong> <strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
Aalen<br />
4.5. Stadtbibliothek im Torhaus<br />
Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“.<br />
„Aus jedem Stein, den sie<br />
uns vor die Füße werfen, werden<br />
wir unseren Weg bauen.“ Das ist<br />
das trotzige Lebensmotto von Isabelle.<br />
Von Loan, ihrer lebenstüchtigen<br />
vietnamesischen Mutter hat sie<br />
den Willen, immer wieder Mut zu<br />
fassen und nach vorne zu blicken.<br />
Auch wenn das Leben fast unerträglich<br />
scheint. „Phönixtochter“<br />
erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten<br />
Frau, die sich vom Unglück<br />
nicht überwältigen lässt, die<br />
das Leben meistert und am Ende –<br />
trotz aller Schicksalsschläge – eine<br />
erfolgreiche Unternehmerin in<br />
<strong>Deutschland</strong> wird. 17 Uhr. Gmünder<br />
Straße 9, 73430 Aalen.<br />
Annaberg-Buchholz<br />
23.5. Winterstein Theater Lesung.<br />
Nina Hagen singt und liest<br />
aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“.<br />
20 Uhr. Buchholzer Straße<br />
67, 09456 Annaberg-Buchholz.<br />
28.5. Kulturzentrum Erzhammer<br />
Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“.<br />
Wenn’s drauf ankommt,<br />
schweigen sie. Männer! Doch das<br />
Klischee, sie hätten nur Autos,<br />
Fußball und andere Frauen im<br />
Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin<br />
Martina Rellin fragt<br />
Männer, was sie wirklich über ihre<br />
Frauen denken, was sie nervt und<br />
wo<strong>für</strong> sie sie lieben. Warum es mit<br />
dem Sex nicht mehr klappt und die<br />
Geliebte trotzdem keine Gefahr ist.<br />
Wahre Geschichten über den Ehealltag<br />
aus Sicht der Männer. 19.30<br />
Uhr. Buchholzer Straße 2, 09456<br />
Annaberg-Buchholz.<br />
Baden-Baden<br />
4.5. Südwestrundfunk FS Kultur<br />
und Gesellschaft Lesung. Henryk<br />
M. Broder / Erich Follath – „Gebt<br />
den Juden Schleswig-Holstein“.<br />
Zwei streitbare Autoren und eine<br />
heikle Frage: In welcher Form darf<br />
man als Deutscher Israel kritisieren?<br />
Die Erfolgsautoren Erich Follath<br />
und Henryk M. Broder haben<br />
sich scharfzüngig und debatten-<br />
freudig dieses heiklen Themas angenommen.<br />
Aus ihrer Auseinandersetzung<br />
entstanden ist ein ebenso<br />
erhellendes wie unterhaltsames<br />
Buch, das zum Weiterdiskutieren<br />
herausfordert. Israel ist die einzige<br />
Demokratie im Nahen Osten – aber<br />
auch eine Besatzungsmacht, die<br />
Menschenrechte verletzt. Sollen<br />
wir uns als Deutsche angesichts unserer<br />
Geschichte mit Kritik an diesem<br />
Staat zurückhalten? Oder verpflichtet<br />
uns die Vergangenheit im<br />
besonderen Maße dazu, Missstände<br />
anzuprangern? Und geht das überhaupt:<br />
Israel wie jedes x-beliebige<br />
Land zu behandeln? Zwischen dem<br />
Spiegel-Reporter Erich Follath und<br />
Henryk M. Broder hat sich über<br />
diese brisanten Fragen eine Debatte<br />
entsponnen. Mit großer Lust<br />
an der Auseinandersetzung und mit<br />
sprachlicher Brillanz feuern die<br />
beiden Israel-Kenner die Argumente<br />
aufeinander ab – als befreundete<br />
Kollegen, was sie jedoch nicht<br />
daran hindert, vom Dialog zum Angriff<br />
überzugehen. 20.30 Uhr.<br />
Hans-Bredow-Straße 12, 76530 Baden-Baden.<br />
Berlin<br />
2.5. Deutsches Theater Lesung.<br />
Heinz Hilpert – „Tagebuch <strong>für</strong><br />
Nuschka“. Lesung mit Barbara<br />
Schnitzler & Helmut Mooshammer.<br />
Zum 120. Geburtstag von Heinz<br />
Hilpert stellt Michael Dillmann ein<br />
außergewöhnliches, noch nicht publiziertes<br />
Tagebuch des Theatermanns<br />
vor. Hilpert, Regisseur und<br />
langjähriger Intendant des DT,<br />
schrieb es 1944 bis 1945 <strong>für</strong> seine<br />
jüdische Geliebte Annelies Heuser,<br />
genannt Nuschka. Ihr gelang es<br />
1943 in die sichere Schweiz zu fliehen.<br />
Die Tagebuch-Aufzeichnungen<br />
und ergänzende Texte, vorgetragen<br />
von den Schauspielern Helmut<br />
Mooshammer und Barbara Schnitzler,<br />
geben Zeugnis von einer ergreifenden<br />
privaten Leidenschaft und<br />
skizzieren ein Bild des letzten Jahres<br />
der Naziherrschaft. 11 Uhr.<br />
Saal, Schumannstraße 13a, 10117<br />
Berlin.<br />
3.5. Jüdisches Museum Buchpräsentation.<br />
Ingeborg Bachmann –<br />
„Kriegstagebuch“. Buchpräsentati-<br />
VERANSTALTUNG DES MONATS<br />
Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival<br />
Lust auf Lesen, Lust auf <strong>Literatur</strong>:<br />
Auch in diesem Jahr wartet<br />
das Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival mit<br />
hochkarätigen Autoren und einem<br />
vielfältigen Programm auf.<br />
Das Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival hat<br />
sich mittlerweile zu einem der<br />
Sarah Kuttner kommt im <strong>Mai</strong> zum<br />
Eifel-<strong>Literatur</strong>-Festival..<br />
populärsten Lesefestivals in<br />
Rheinland-Pfalz und Nordrhein-<br />
Westfalen entwickelt und startet<br />
dieses Jahr in die 9. Saison. Das<br />
Festival findet wieder im Rahmen<br />
des Kultursommers statt vom 23.<br />
April bis zum 6. November mit<br />
insgesamt 27 Veranstaltungen im<br />
Wochentakt. Auf dem Programm<br />
stehen neben zahlreichen Lesungen<br />
auch Schreibwerkstätten,<br />
Multimedia-Abende und eine<br />
musikalische Revue.<br />
„Sternstunden <strong>für</strong> Leser“,<br />
verspricht Dr. Josef Zierden, Initiator<br />
und Organisator des Eifel-<br />
<strong>Literatur</strong>-Festivals. Es füge sich<br />
mit seinem Programm hervorragend<br />
in das Motto des diesjährigen<br />
Kultursommers „Über Grenzen“<br />
ein. Das Festival unternehme<br />
literarische Entgrenzungen<br />
von Zeiten und Räumen, es lote<br />
Grenzen aus und gehe immer<br />
wieder ans „Limit“ mehr...<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 1
on mit Heinz<br />
Bachmann, dem<br />
Bruder von<br />
Ingeborg Bachmann.<br />
„Das ist<br />
der schönste Sommer meines Lebens,<br />
und wenn ich hundert Jahre<br />
alt werde – das wird der schönste<br />
Frühling und Sommer bleiben. Vom<br />
Frieden merkt man nicht viel, sagen<br />
alle, aber <strong>für</strong> mich ist Frieden,<br />
Frieden!“ 1945, unmittelbar nach<br />
Kriegsende, notiert die achtzehnjährige<br />
Ingeborg Bachmann diese<br />
Zeilen in ihrem Tagebuch. Aus ihnen<br />
sprechen die Abscheu vor der<br />
NS-Ideologie und die Erleichterung<br />
über das Ende der Nazi-Herrschaft.<br />
Der euphorische Ton hat noch einen<br />
weiteren Grund: Ingeborg<br />
Bachmann hat sich in den britischen<br />
Besatzungssoldaten Jack Hamesh<br />
verliebt, einen Wiener Juden,<br />
dem 1938 die Emigration gelang. Er<br />
befragt die junge Frau zunächst zu<br />
einer Mitgliedschaft im Bund deutscher<br />
Mädel; es entsteht bald eine<br />
enge Freundschaft. Dennoch wandert<br />
Hamesh im Frühjahr 1946 in<br />
das damalige Palästina aus. 7-9 €.<br />
19.30 Uhr. Lindenstraße 9-14,<br />
10969 Berlin.<br />
4.5. Theater am Palais Lesung.<br />
Ellen Schernikau – „Ronald M.<br />
Schernikau: Irene Binz. Befragung“.<br />
1981 lässt sich der Schriftsteller<br />
Ronald M. Schernikau von<br />
seiner Mutter ihr erstaunliches Leben<br />
erzählen. Es entsteht das radikal<br />
ehrliche Protokoll eines eigenwilligen<br />
Lebenswegs, dessen Prosafassung<br />
den Konflikt einer Frau<br />
dokumentiert, die sich zwischen<br />
der Flucht in den Westen zum Vater<br />
ihres Kindes und dem Bleiben im<br />
Osten, wo ihre Heimat und politische<br />
Überzeugung liegen, entscheiden<br />
muss. Irene Binz, literarisches<br />
Alter Ego von Ellen Schernikau,<br />
geht dabei einen Weg der exemplarisch<br />
<strong>für</strong> den von vielen steht. 10<br />
€. 20 Uhr. Am Festungsgraben 1,<br />
10117 Berlin.<br />
5.5. Humboldt-Universität Vortrag.<br />
Josef Winkler – „Wie viele<br />
und welche Fiktionen braucht die<br />
Welt?“ Vortrag im Rahmen der Reihe<br />
„Und jetzt – Richtungen der Zukunft“<br />
an der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin. Moderation: Prof.<br />
Thomas Macho. Nachdem Josef<br />
Winkler am 1. November 2008 in<br />
Darmstadt den Georg-Büchner-<br />
Preis entgegengenommen hatte,<br />
hielt er zum Dank eine Rede, aus<br />
der sein Buch „Die Realität so sagen,<br />
als ob sie trotzdem nicht wär“<br />
entstand. Eintritt frei. Hauptgebäude,<br />
Kinosaal, Unter den Linden<br />
6, 10117 Berlin.<br />
7.5. Backfabrik Clinker Lounge<br />
Lesung. Adam Davies – „Dein oder<br />
mein“. Der Superheld: Otto Starks,<br />
ein hoch spezialisierter Sicherheitsbeauftragter<br />
mit einer fast<br />
übernatürlichen Wahrnehmungsfähigkeit,<br />
der Diebe von teuren<br />
Kunstgegenständen fernhalten<br />
soll. Aber jetzt ist ihm schon drei<br />
Mal nacheinander ein wertvolles<br />
Kunstwerk direkt unter der Nase<br />
weggestohlen worden, und zwar<br />
von der sogenannten „Ratte“. Der<br />
Superschurke: Aus der Sicht der<br />
„Ratte“ sieht alles ganz anders aus.<br />
Er entwendet nur zuvor gestohlene<br />
Kunstwerke, um sie ihren rechtmäßigen<br />
Besitzern zurückzubringen.<br />
Die Story: ein durchgeknallter romantischer<br />
Thriller über Verrat, Betrug<br />
und Besitzansprüche in der<br />
Kunst und in der Liebe, grell und<br />
laut. 20 Uhr. Saarbrückner Straße<br />
36, 10405 Berlin.<br />
8.5. Goal Buchpremiere. Gunnar<br />
Leue – „Football’s coming home”.<br />
Trevor Wilsen gibt am Plattenspieler<br />
die Musik dazu! Die besten<br />
Anekdoten und schrägsten Begebenheiten<br />
- zwischen Stadion und<br />
Studio: In welchem deutschen Verein<br />
Pete Doherty Mitglied ist, woran<br />
Bob Dylans WM-Auftritt scheiterte,<br />
wem Die Ärzte ein Klo sponserten<br />
und und und. Kurzweilig,<br />
unterhaltsam und immer ganz nah<br />
an der Gänsehaut, die es sonst nur<br />
in der Südkurve gibt. Gunnar Leue,<br />
Jahrgang 1963, lebt und arbeitet<br />
als freier Journalist in Berlin. Eintritt<br />
frei. 21 Uhr. Oranienstraße<br />
194, 10999 Berlin.<br />
9.5. Buchhändlerkeller LebensGeschichten<br />
mit Sabine Gieschler. Erzählbar.<br />
Zu Gast: Bosiljka Schedlich,<br />
Initiatorin zahlreicher Projekte<br />
<strong>für</strong> Kriegsopfer in Südosteuropa.<br />
3-5 €. 17 Uhr. Carmenstraße 1,<br />
Parterre, 10623 Berlin.<br />
www.jokers-literaturkalender.de<br />
THEMA DES MONATS<br />
Deutscher Buchpreis<br />
<strong>2010</strong><br />
Auf Los geht’s los: 135 neue Romane<br />
sind im Rennen um den<br />
Deutschen Buchpreis <strong>2010</strong>. Die<br />
eingereichten Titel stammen von<br />
84 Verlagen aus <strong>Deutschland</strong>, Österreich<br />
und der Schweiz. Der<br />
135 Romane sind im Rennen um den<br />
Deutschen Buchpreis <strong>2010</strong>.<br />
Deutsche Buchpreis <strong>für</strong> den besten<br />
deutschsprachigen Roman<br />
des Jahres wird am 4. Oktober -<br />
am Vorabend der Frankfurter<br />
Buchmesse - vergeben. Der mit<br />
insgesamt 37.500 Euro dotierte<br />
Preis zählt zu den wichtigsten<br />
Auszeichnungen der deutschsprachigen<br />
<strong>Literatur</strong>szene. Im<br />
Vorjahr erhielt Kathrin Schmidts<br />
Roman „Du stirbst nicht“ den<br />
Preis. Zu den Vorjahres-Finalisten<br />
gehörten u. a. „Atemschaukel“<br />
von Herta Müller, „Die Frequenzen“<br />
von Clemens J. Setz<br />
und „Grenzgang“ von Stephan<br />
Thome.<br />
Julia Encke, Feuilletonredakteurin<br />
bei der „Frankfurter Allgemeinen<br />
Sonntagszeitung“, ist in<br />
diesem Jahr Sprecherin der Jury<br />
<strong>für</strong> den Deutschen Buchpreis.<br />
Das hat die siebenköpfige Jury<br />
bestimmt, die Anfang April mit<br />
ihrer Auswahl <strong>für</strong> den mehr...<br />
Seite 2
10.5. <strong>Literatur</strong>hausDiskussion.Mythenbildung<br />
und Meinungsfreiheit.<br />
Der bulgarische Bilderstreit – Eine<br />
Diskussion mit Sibylle Lewitscharoff<br />
und Martina Baleva. Einführung:<br />
Dr. Mechthild Borries-Knopp,<br />
Schlusswort: Dr. h.c. Walther Leisler<br />
Kiep. Eintritt frei. 19 Uhr.<br />
Großer Saal, Fasanenstraße 23,<br />
10719 Berlin.<br />
12.5. Brecht-Haus Gespräch.<br />
„Dichterleben“. Richard Pietraß im<br />
Gespräch mit Thomas Kunst. Dieser<br />
1965 am Stralsund geborene Mähnenlöwe,<br />
der seiner Fleischarbeit<br />
im berühmtesten Lesesaal des Landes,<br />
dem der Deutschen Bücherei in<br />
Leipzig, reviertreu nachgeht, lebt<br />
zugleich das entgrenzte Dasein eines<br />
welttrunkenen Dichters mit<br />
dem unstillbaren Hunger nach<br />
Schönheit und Liebe, deren Winkel<br />
und Weiten er auszuloten weiß. Er<br />
machte seinem Namen nicht höchste<br />
Ehre, würde er nicht in seinen<br />
vogelfreien und regeltreuen Gedichten<br />
zu einem artistisch Preisenden,<br />
einem spitzfindigen Lobsänger<br />
auf das feuchtfrohe, ungebügelte<br />
Leben. 3-5 €. 20 Uhr.<br />
Chausseestraße 125, 10115 Berlin.<br />
13.5. La Luz Übersinnliche Vorleseshow.<br />
Die Brauseboys im Rausch<br />
der Sinne (6): The Sixth Sense.<br />
Übersinnliche Vorleseshow mit Paul<br />
Bokowski, Hinark Husen, Frank<br />
Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann,<br />
Heiko Werning und Gästen.<br />
Die Brausboys im Rausch der Sinne.<br />
In den Monaten April und <strong>Mai</strong> spüren<br />
sie textlich den menschlichen<br />
Sinnen hinterher. Begeben Sie sich<br />
mit den Jungs und ihren Gästen<br />
auf Sinneswandel im Wedding!<br />
Diese Woche geht es um den sechsten<br />
Sinn, um das Gespür <strong>für</strong> Übernatürliches<br />
und Paranormales. Gäste:<br />
Roger Trash (Musik aus anderen<br />
Sphären), Nils Heinrich (übersinnlicher<br />
Humor). 20.30 Uhr. Osramhöfe,<br />
Oudenarderstraße 16-20,<br />
13347 Berlin.<br />
14.5. Volksbühne Lesung. „Ahoi,<br />
Leck mir die Unterschicht frei!“.<br />
Nach „Die Angst vor der Axt, die<br />
Schinkenhand und der Tod“ und<br />
„Gib deine Augen in die Wurst<br />
Herr!“ folgt das vierte Lesekonzert<br />
„Ahoi, leck mir die Unterschicht<br />
frei!“ mit Martin Lechner, Björn<br />
Märtin und Milo Pablo Momm im<br />
Roten Salon, diesmal sind Schweizer<br />
AutorInnen zu Gast: Aljoscha<br />
Brell, Mathias Traxler und Luke J.<br />
Wilkens. Unter dem politisch-sexuellen<br />
Titel krachen neue erzählerische<br />
und lyrische Richtungen aufeinander.<br />
20 Uhr. Roter Salon,<br />
Linienstraße 227, 10178 Berlin.<br />
16.5. Festsaal Kreuzberg Lesung.<br />
Bürger Lars Dietrich – „Schlecht<br />
Englisch kann ich gut“. Potsdam in<br />
den achtziger Jahren: Der kleine<br />
Lars Dietrich ist ein geborenes<br />
Showtalent. Ob Wehrunterricht<br />
oder Fahnenappell – er findet überall<br />
seine Bühne. Da entdeckt er<br />
1983 durch eine ZDF-Sendung den<br />
neuesten Trend aus den USA:<br />
Breakdance – und ist sofort Feuer<br />
und Flamme. Doch wie lässt sich eine<br />
westliche Jugendkultur im Arbeiter-und-Bauern-Staat<br />
leben?<br />
Ohne die Originalmusik, die richtigen<br />
Klamotten und unter den misstrauischen<br />
Augen der Partei?<br />
Selbstironisch und voll schrägem<br />
Humor erzählt ein Paradiesvogel<br />
von den Erfahrungen der letzten<br />
Generation, die noch in der DDR<br />
aufwuchs. 21 Uhr. Skalitzer Straße<br />
130, 10999 Berlin.<br />
17.5. Museen Dahlem Lesung.<br />
Joachim Gauck – „Winter im Sommer<br />
– Frühling im Herbst“. Eine<br />
Schlüsselfigur der jüngsten deutschen<br />
Geschichte erinnert sich: Joachim<br />
Gauck, engagierter Systemgegner<br />
in der friedlichen Revolution<br />
der DDR und herausragender<br />
Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />
als erster Bundesbeauftragter<br />
<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />
Joachim Gauck verlebte seine Kindheit<br />
in einem Dorf an der Ostseeküste.<br />
Später studierte er Theologie<br />
in Rostock und fand seinen Weg<br />
in die Kirche in Mecklenburg. Distanz<br />
zum DDR-System prägte seine<br />
Tätigkeit von Anfang an. Wie<br />
selbstverständlich wurde er Teil einer<br />
kritischen Bewegung und<br />
schließlich zu einer Symbolfigur im<br />
Umbruch von 1989. Nach dem<br />
Mauerfall übernahm Gauck politische<br />
Verantwortung, er wurde Ab-<br />
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AUTOR DES MONATS<br />
Im Strudel der<br />
Geschichte<br />
Natürlich, fast jeder kennt „Doktor<br />
Schiwago“ - wenn nicht den<br />
dicken Wälzer mit seinen rund<br />
700 Seiten, dann eine der zahlreichen<br />
Verfilmungen. „Doktor<br />
Schiwago“ ist Boris Pasternaks<br />
Boris Pasternak hat fast zehn Jahre lang<br />
an seinem Roman „Doktor Schiwago“<br />
geschrieben.<br />
einziger Roman, der erstmalig<br />
1957 in <strong>Mai</strong>land veröffentlicht<br />
wurde. Der Roman brachte Pasternak<br />
literarischen Weltruhm,<br />
der bis heute anhält. Pasternak<br />
gilt als einer der großen Schriftsteller<br />
des 20. Jahrhunderts und<br />
sein Name wird in einem Atemzug<br />
genannt mit Thomas Mann,<br />
Alexander Solschenizyn oder<br />
Imre Kertész. Als Pasternak 1958<br />
der Nobelpreis <strong>für</strong> <strong>Literatur</strong> „<strong>für</strong><br />
seine bedeutende Leistung sowohl<br />
in der zeitgenössischen Lyrik<br />
als auch auf dem Gebiet der<br />
großen russischen Erzähltradition“<br />
verliehen wurde, hat er diese<br />
bedeutendste Auszeichnung der<br />
literarischen Welt wohl vorwiegend<br />
<strong>für</strong> „Doktor Schiwago“ erhalten.<br />
Boris Leonidovich Pasternak<br />
wurde am 10. Februar mehr...<br />
Seite 3
geordneter im<br />
ersten freien<br />
Parlament der<br />
DDR und erster<br />
Bundesbeauftragter<br />
<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />
19.30 Uhr. Lansstraße 8, 14195<br />
Berlin.<br />
18.5. Haus Hardenberg Lesung.<br />
Prof. Günter M. Ziegler – „Darf ich<br />
Zahlen? Geschichten aus der Mathematik“.<br />
Warum ist „Pi“ der Popstar<br />
unter den Zahlen, und ist „42“<br />
die Antwort auf alle Fragen ...?<br />
Mathematikprofessor Günter M.<br />
Ziegler präsentiert das Angst-Grusel-Horror-Fach<br />
der Deutschen als<br />
eine abenteuerliche und witzige<br />
Gedankenreise mit hohem Unterhaltungsfaktor.<br />
Ziegler beweist es<br />
seinem grandiosen Buch: Mathe ist<br />
8000 Prozent cool. 4-6 €. 20.30<br />
Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623<br />
Berlin.<br />
21.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Katharina<br />
Hacker – „Die Erdbeeren<br />
von Antons Mutter“. Die Autorin<br />
liest aus ihrem soeben erschienenen<br />
Roman. 3-5 €. 20 Uhr. Fasanenstraße<br />
23, 10719 Berlin.<br />
22.5. Jagdschloss Grunewald Lesung<br />
& Musik. Dichterfreiheit –<br />
Herzensfülle. Ina-Alexandra von<br />
Trotha liest aus Ihren Texten und<br />
Gedichten. 8-10 €. 16 Uhr. Wasserterrasse<br />
(bei schlechtem Wetter im<br />
Jagdzeugmagazin). Hüttenweg 10,<br />
14193 Berlin.<br />
25.5. Akademie der Künste Buchvorstellung.<br />
Ekkehard Schall –<br />
„Von großer Art“. Buchvorstellung<br />
und Archiveröffnung mit Vera Tenschert,<br />
Inge Keller, Hermann Beyer,<br />
Holger Teschke, Wolfgang Trautwein<br />
und Verlag Das Neue Berlin.<br />
Moderation Erdmut Wizisla. 3-5 €.<br />
20 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4,<br />
Berlin.<br />
28.5. Zentrum danziger 50 Lesung.<br />
Wortgefälle aus dem Kellerloch<br />
2: Leonard Cohen. Das Musik-<br />
Literarische Wipfeltreffen mit Raphael<br />
Dlugajczyk, Nico Schütze &<br />
Gästen. Unter der Schirmherrschaft<br />
von Raphael Dlugajczyk & Nico<br />
Schütze performen Literaten,<br />
Schauspieler und Musiker sowohl<br />
ihre eigenen schöpferischen Ergüsse<br />
als auch Texte berühmter Wortakrobaten<br />
der Welthistorie. Die Gedichte,<br />
Dramen- und Romanauszüge<br />
sowie Essays werden an den<br />
Abenden jeweils in einen thematischen<br />
und / oder musikalischen<br />
Rahmen eingeflochten, gelesen,<br />
gespielt, gesungen, verflucht und<br />
bewundert, erinnert und vergessen,<br />
dekonstruiert und schließlich im<br />
Schlunde versenkt. Also kommet,<br />
sehet und genießet dies bizarre<br />
Symposium …! Im Mittelpunkt des<br />
zweiten Abends steht der kanadische<br />
Lyriker, Romancier und Songwriter<br />
Leonard Cohen. Wie immer<br />
mit sehr besonderen Überraschungsgästen!<br />
21 Uhr. Danziger<br />
Straße 50, 10435 Berlin.<br />
29.5. Lettrétage Lesung. La Camera<br />
Verde a Berlino. Ein Verlags- und<br />
Kulturzentrum aus Rom zu Gast in<br />
Berlin. Lesung in deutscher und<br />
italienischer Sprache mit Ausstellungseröffnung.<br />
Mit Giulio Marzaioli,<br />
Michele Zaffarano, Giuliano<br />
Mesa, Angela Sanmann und Elisabetta<br />
Mengaldo. Die italienischen<br />
Lyriker Giulio Marzaioli, Michele<br />
Zaffarano und Giuliano Mesa präsentieren<br />
eine Auswahl ihrer poetischen<br />
Texte, die sich als experimentelle<br />
Suche nach poetischen<br />
Ausdrucksformen jenseits traditioneller<br />
Gattungsgrenzen verstehen.<br />
Ihre Arbeiten sind in der von Marco<br />
Giovenale herausgegebenen Reihe<br />
felix im Verlag La Camera Verde erschienen.<br />
5 €. 19.30 Uhr. Methfesselstraße<br />
23-25, 10965 Berlin.<br />
30.5. Deutsches Theater Lesung.<br />
Hölderlin – „Oedipus der Tyrann“.<br />
„Die Sprache ist ein großer Überfluss“,<br />
hat der genialische Dichter<br />
Friedrich Hölderlin, zeitlebens beeinflusst<br />
von der griechisch-antiken<br />
Welt und doch autark in seiner<br />
schöpferischen Sprachkraft, einmal<br />
gesagt. Gemeinsam mit der Hölderlin-Gesellschaft<br />
Tübingen feiert<br />
das DT seinen 240. Geburtstag. Es<br />
lesen Ingo Hülsmann, Jürgen Huth<br />
und Barbara Schnitzler aus Hölderlins<br />
Übersetzung von Sophokles’<br />
„Oedipus der Tyrann“. 11 Uhr. Saal,<br />
Schumannstraße 13a, 10117 Berlin.<br />
31.5. Haus Hardenberg Lesung.<br />
Pascale Hugues – „In den Vorgärten<br />
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BUCH DES MONATS<br />
Der Süden leuchtet!<br />
Dieter Richter: Der Süden. Geschichte<br />
einer Himmelsrichtung.<br />
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin<br />
2009. 208 S., 24,90 Euro.<br />
Palmen, blaues Meer, die hoch im<br />
Mittag stehende Sonne. Der Süden<br />
ist eine Idee, die wir in uns<br />
tragen. Und er ist eine Realität,<br />
unbekannt zunächst den Völkern<br />
Autor Dieter Richter nimmt den Leser<br />
mit auf eine Reise in den Süden.<br />
der Antike, eine Terra incognita<br />
außerhalb der Landmassen rund<br />
um das „Meer der Mitte“, lange<br />
Zeit ge<strong>für</strong>chtet und dann gesucht<br />
– von Abenteurern, Entdeckern<br />
und Eroberern. Sie näherten<br />
sich den Quellen des Nils.<br />
Mit Schiffen tasteten sie sich vor<br />
bis an das Ende des Südkontinents,<br />
sie brachten Kunde von<br />
Schrecken und Schönheit, exotische<br />
Schätze <strong>für</strong> lusitanische Paläste<br />
und Wunder <strong>für</strong>s Dresdener<br />
Grüne Gewölbe. Später wagten<br />
sich Männer weiter, immer weiter,<br />
bis an das letzte Ziel: den<br />
südlichsten Süden. Er war der<br />
einzige Punkt, von dem man den<br />
Süden nicht schauen konnte: Der<br />
Südpol war eine lausige Entdeckung,<br />
Robert Falcon Scott nannte<br />
ihn „den trostlosesten Ort dieser<br />
Welt.“<br />
Der Süden unserer mehr...<br />
Seite 4
lüht Voltaire“.<br />
In ihrer amüsanten<br />
Kolumne<br />
„Mon Berlin“ im<br />
Tagesspiegel berichtet<br />
die französische Journalistin<br />
Pascale Hugues von den Eigenarten<br />
der Berliner und wie sie<br />
diese als Französin erlebt. Auch in<br />
ihrem neuen Buch beobachtet sie<br />
mit liebevoll-scharfem Blick unseren<br />
Alltag und zeichnet dabei ein<br />
hinreißendes Porträt ihrer Wahlheimat<br />
Berlin. Pascale Hugues’ wunderbares<br />
Buch „Marthe und Mathilde“<br />
über die lebenslange Freundschaft<br />
ihrer beiden Großmütter<br />
wurde vor zwei Jahren ein großer<br />
Erfolg. 4-6 €. 20.30 Uhr. Hardenbergstraße.<br />
5, 10623 Berlin.<br />
Bielefeld<br />
5.5. Theater am Alten Markt Lesung.<br />
Jan Weiler – „Mein Leben als<br />
Mensch“. Es gibt Neues von der Familie.<br />
Von Sara, der Ehefrau, und<br />
den Kindern Carla und Nick. Und<br />
natürlich von Antonio, dem italienischen<br />
Schwiegervater. Der zum<br />
Beispiel vor der Wä-Emme, der<br />
Fußball-Weltmeisterschaft, noch<br />
schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“<br />
kaufen muss. Und dabei seinen<br />
Schwiegersohn ebenso in den<br />
Wahnsinn treibt wie das gesamte<br />
Verkaufspersonal. Und wo es einmal<br />
nicht um die Familie geht, werden<br />
andere, mindestens ebenso brisante<br />
Themen erörtert: der grassierende<br />
Kevinismus unter <strong>Deutschland</strong>s<br />
Eltern etwa, das Wesen des<br />
schwedischen Krimis oder das Geheimnis<br />
erfolgreicher Kontaktanzeigen.<br />
20 Uhr. Brunnenstraße 3-9,<br />
33602 Bielefeld.<br />
23.5. Wassermühle Baumeister<br />
Lesung. Nadja Küchenmeister –<br />
„Alle Lichter“. „Alle Lichter“ zeigt<br />
die Kunst von Nadja Küchenmeister,<br />
die wunderbare Landschaftlichkeit<br />
ihrer Lyrik, eine stets aufs Genaueste<br />
austarierte Grenze zwischen<br />
Poesie und Erzählen. Entstanden<br />
ist ein Buch sehr moderner<br />
Gedichte, die niemals ihr Herkommen<br />
aus der großen Tradition lyrischen<br />
Sprechens und Schreibens<br />
verleugnen. 11.30 Uhr. Schloßstraße<br />
79, 33739 Bielefeld-Deppendorf.<br />
Bitburg<br />
11.5. Haus Beda Lesung. Martin<br />
Suter – „Der Koch“. Maravan, 33,<br />
tamilischer Asylbewerber, arbeitet<br />
als Hilfskraft in einem Zürcher<br />
Sternelokal, tief unter seinem Niveau.<br />
Denn Maravan ist ein begnadeter,<br />
leidenschaftlicher Koch. In<br />
Sri Lanka hatte ihn seine Großtante<br />
in die Kochkunst eingeweiht,<br />
nicht zuletzt in die Geheimnisse<br />
der aphrodisischen Küche. Als er<br />
gefeuert wird, ermutigt ihn seine<br />
Kollegin Andrea zu einem Deal der<br />
besonderen Art: einem gemeinsamen<br />
Catering <strong>für</strong> Liebesmenüs.<br />
Anfangs kochen sie <strong>für</strong> Paare, die<br />
eine Sexualtherapeutin vermittelt.<br />
Doch der Erfolg von „Love Food“<br />
spricht sich herum, und eine viel<br />
zahlungskräftigere Klientel bekundet<br />
Interesse: Männer aus Politik<br />
und Wirtschaft – und deren Grauzonen.<br />
Maravan hat Sorge, das Geschäft<br />
könne „unanständig“ werden.<br />
Und das wird es. Doch er benötigt<br />
das Geld dringend, um seine<br />
Familie in Sri Lanka am Leben zu<br />
erhalten. 20 Uhr. Bedaplatz 1,<br />
54634 Bitburg.<br />
Bonn<br />
5.5. Bouvier Verlag Lesung. Arno<br />
Geiger – „Alles über Sally“. Alfred<br />
und Sally sind schon reichlich lange<br />
verheiratet. Das Leben geht seinen<br />
Gang, allzu ruhig, wenn man<br />
Sally fragt. Als Einbrecher ihr<br />
Vorstadthaus in Wien heimsuchen,<br />
ist plötzlich nicht nur die häusliche<br />
Ordnung dahin: In einem Anfall<br />
von trotzigem Lebenshunger<br />
beginnt Sally ein Verhältnis mit<br />
Alfreds bestem Freund. Und Alfred<br />
stellt sich endlich die entscheidende<br />
Frage: Was weiß ich von dieser<br />
Frau, nach dreißig gemeinsamen<br />
Jahren? Arno Geiger, der international<br />
gefeierte Buchpreisträger<br />
aus Österreich, schreibt noch einmal<br />
den großen Roman vom Liebesverrat.<br />
Eine Geschichte von Ehe<br />
und Liebe in unserer Zeit. 20.30<br />
Uhr. Fürstenstraße 3, 53111 Bonn.<br />
10.5. Theater Bonn Buchvorstellung.<br />
Wolfgang Engler – „Lüge als<br />
Prinzip. Aufrichtigkeit im Kapitalismus“.<br />
19 Uhr. Opernhaus, Foyerbühne,<br />
Am Boeselagerhof 1, 53111<br />
Bonn.<br />
www.jokers-literaturkalender.de<br />
PREISE DES MONATS<br />
Harding, Nooteboom,<br />
Baumann<br />
Ein Debütroman ist mit dem<br />
diesjährigen Pulitzer-Preis <strong>für</strong> <strong>Literatur</strong><br />
ausgezeichnet worden.<br />
Das Buch „Tinkers“ des Neulings<br />
Paul Harding ist eine „kraftvolle<br />
Paul Harding wurde in New York mit<br />
dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.<br />
Feier auf das Leben“. Der niederländische<br />
Schriftsteller Cees Nooteboom<br />
erhält den <strong>Literatur</strong>preis<br />
der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
<strong>2010</strong>. Nooteboom wird damit <strong>für</strong><br />
die europäische Dimension in<br />
seinem Gesamtwerk gewürdigt.<br />
Die Frankfurterin Sabine Baumann<br />
bekommt in diesem Jahr<br />
den mit 25.000 Euro dotierten<br />
Übersetzerpreis der Kunststiftung<br />
Nordrhein-Westfalen. Sie<br />
erhält die Auszeichnung <strong>für</strong> ihre<br />
Neuübersetzung von Alexander<br />
Puschkins Roman „Eugen Onegin“<br />
aus dem Russischen.<br />
Weitere Preisträger der vergangenen<br />
Wochen sind Friederike<br />
Mayröcker (Peter-Huchel-<br />
Preis), Marcel Reich-Ranicki<br />
(Ludwig-Börne-Ehrenmedaille)<br />
und Günter Wallraff (Gerty-<br />
Spies-<strong>Literatur</strong>preis).<br />
Ein Debütroman ist mit dem<br />
diesjährigen Pulitzer-Preis <strong>für</strong><br />
<strong>Literatur</strong> ausgezeichnet mehr...<br />
Seite 5
Bremen<br />
20.5. SWB AG<br />
Kundencenter<br />
Lesung. Hanns-<br />
Josef Ortheil –<br />
„Die Erfindung des Lebens“. „Die<br />
Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte<br />
eines jungen Mannes von<br />
seinen Kinderjahren bis zu seinen<br />
ersten Erfolgen als Schriftsteller.<br />
Als einziges überlebendes Kind seiner<br />
Eltern, die im Zweiten Weltkrieg<br />
und der Zeit danach vier Söhne<br />
verloren haben, wächst er in<br />
Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden,<br />
und auch ihr letzter Sohn<br />
lebt zunächst stumm an ihrer Seite.<br />
Nach Jahren erst kann er sich aus<br />
der Umklammerung der Familie lösen,<br />
in Rom eine Karriere als Pianist<br />
beginnen und nach deren<br />
Scheitern mit dem Schreiben sein<br />
Glück zu machen versuchen. 19<br />
Uhr. Am Wall / Ecke Sögestraße,<br />
28215 Bremen.<br />
Chemnitz<br />
4.5. Thalia Lesung. Jutta Voigt –<br />
„Westbesuch. Vom Leben in den<br />
Zeiten der Sehnsucht“. Warum so<br />
viele Westonkel mit einem geliehenen<br />
Mercedes in den Osten fuhren:<br />
Nach ihrem Überraschungsbestseller<br />
„Der Geschmack des Ostens“ erzählt<br />
Jutta Voigt nun von den Absurditäten<br />
des Reisens zwischen<br />
Ost und West. 20.15 Uhr. Neumarkt<br />
2, 09111 Chemnitz.<br />
28.5. Villa Esche Lesung. Tilmann<br />
Lahme – „Golo Mann“. Golo Mann<br />
neu entdecken! Golo Mann – berühmter<br />
Sohn, Emigrant, Gelehrter<br />
und scharfsinniger Analytiker im<br />
politischen Spannungsfeld zweier<br />
Kontinente. Zu Beginn des krisengeschüttelten<br />
20. Jahrhunderts hineingeboren<br />
in eine der prominentesten<br />
Familien dieser Zeit, aufgewachsen<br />
in der Weimarer Republik,<br />
war er ein früher Kritiker des Nationalsozialismus.<br />
Die Emigration<br />
führte ihn über Frankreich und die<br />
Schweiz in die USA. Nach seiner<br />
zögerlichen Rückkehr nach Europa<br />
folgte mit dem „Wallenstein“ und<br />
der „Deutschen Geschichte“ die<br />
späte Anerkennung des Historikers,<br />
der sich bis zu seinem Tod 1994<br />
kontrovers und unabhängig in die<br />
Geschicke der Bundesrepublik ein-<br />
mischte. 7-10 €. 19 Uhr. Richard-<br />
Wagner-Straße 55, 09119 Chemnitz.<br />
Darmstadt<br />
6.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Hans<br />
Joachim Schädlich – „Kokoschkins<br />
Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin<br />
kehrt auf der Queen Mary<br />
2 von einer Reise an die Orte seiner<br />
Kindheit und Jugend nach New<br />
York zurück. Seine Erinnerungen<br />
rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
mit ihren Verfolgungen,<br />
Schicksalen und Emigrationen<br />
wach. „Hans Joachim Schädlich ist<br />
der große Lakoniker unter den<br />
deutschen Gegenwartsautoren.“<br />
(Die Zeit). 20 Uhr. Kasinostraße 3,<br />
64293 Darmstadt.<br />
Dormagen<br />
5.5. Buchhandlung Seitenweise<br />
Lesung. Dieter Wellershoff – „Der<br />
Himmel ist kein Ort“. Der Roman<br />
beginnt wie ein Krimi und entwickelt<br />
sich zu einem figurenreichen<br />
Gesellschaftsdrama. Hauptfigur ist<br />
ein junger Landpfarrer, der eines<br />
Nachts zu einem Unfallort gerufen<br />
wird. Ein Auto ist von der Straße<br />
abgekommen und in einen See gestürzt.<br />
Der Fahrer hat sich gerettet,<br />
seine Frau und sein Sohn werden<br />
leblos geborgen. Wie das geschehen<br />
konnte, ist unklar. Schon bald<br />
nimmt das angebliche Unglück unheimliche<br />
Züge an. Der Pfarrer hält<br />
trotzdem an der Unschuldsvermutung<br />
fest und bringt fast alle<br />
Gemeindemitglieder gegen sich auf.<br />
Das ist der Ausgangspunkt einer<br />
sich ausweitenden Sinnkrise. Die<br />
Erfahrung einer abgründigen Vieldeutigkeit<br />
greift auf immer neue<br />
Lebensbereiche über. Sie erfasst die<br />
religiösen Glaubensvorstellungen<br />
ebenso wie die Freundschaftsverhältnisse<br />
und die sich über unerwartete<br />
suggestive Briefe anbahnende<br />
Beziehung zu einer Frau, die<br />
dem Pfarrer in diesen Tagen wachsender<br />
Bedürftigkeit als unklare<br />
Verheißung erscheint. 20 Uhr. Kölner<br />
Straße 149, 41539 Dormagen.<br />
6.5. City Buchhandlung Lesung.<br />
Joachim Gauck – „Winter im Sommer<br />
– Frühling im Herbst“. Eine<br />
Schlüsselfigur der jüngsten deut-<br />
Hans Joachim Schädlich ist mit seinem<br />
Roman „Kokoschkins Reise“ in<br />
Darmstadt zu Gast.<br />
schen Geschichte erinnert sich: Joachim<br />
Gauck, engagierter Systemgegner<br />
in der friedlichen Revolution<br />
der DDR und herausragender<br />
Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />
als erster Bundesbeauftragter<br />
<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />
Joachim Gauck verlebte seine Kindheit<br />
in einem Dorf an der Ostseeküste.<br />
Später studierte er Theologie<br />
in Rostock und fand seinen Weg in<br />
die Kirche in Mecklenburg. Distanz<br />
zum DDR-System prägte seine Tätigkeit<br />
von Anfang an. Wie selbstverständlich<br />
wurde er Teil einer kritischen<br />
Bewegung und schließlich<br />
zu einer Symbolfigur im Umbruch<br />
von 1989. 19 Uhr. Kölner Straße<br />
58, 41539 Dormagen.<br />
Dortmund<br />
6.5. HCC Dortmund Lesung. Monika<br />
Maron – „Bitterfelder Bogen“.<br />
„Vielleicht kennen ja sogar die Ostdeutschen<br />
ihre eigenen Erfolgsgeschichten<br />
zu wenig, um stolz auf<br />
sie und sich selbst zu sein.“ „B. ist<br />
die schmutzigste Stadt Europas“,<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 6
schrieb Monika<br />
Maron in ihrem<br />
Debütroman<br />
„Flugasche“<br />
(1981). B. steht<br />
<strong>für</strong> Bitterfeld, bis heute ein Synonym<br />
<strong>für</strong> marode Wirtschaft und<br />
verkommene Umwelt. Dreißig Jahre<br />
später hat sie die Stadt wieder<br />
besucht und die Spur der Veränderungen<br />
nachgezeichnet. Sie<br />
erzählt von der Wiederauferstehung<br />
einer Region, vor allem aber<br />
vom Aufbruch einiger Kreuzberger<br />
Solarenthusiasten in die Provinz<br />
Sachsen-Anhalts, wo sie eine Solarzellenfabrik<br />
mit 40 Arbeitsplätzen<br />
bauen wollten. Nur acht Jahre später<br />
ist Q-Cells der größte Solarzellenhersteller<br />
der Welt. Aus der kleinen<br />
Solarzellenfabrik ist „Solar Valley“<br />
geworden. 19.30 Uhr. Königswall<br />
21, 44137 Dortmund.<br />
Dresden<br />
4.5. Theater Wechselbad Lesung.<br />
Joachim Gauck – „Winter im Sommer<br />
– Frühling im Herbst“. Eine<br />
Schlüsselfigur der jüngsten deutschen<br />
Geschichte erinnert sich: Joachim<br />
Gauck, engagierter Systemgegner<br />
in der friedlichen Revolution<br />
der DDR und herausragender<br />
Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />
als erster Bundesbeauftragter<br />
<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />
Joachim Gauck verlebte seine Kindheit<br />
in einem Dorf an der Ostseeküste.<br />
Später studierte er Theologie<br />
in Rostock und fand seinen Weg in<br />
die Kirche in Mecklenburg. Distanz<br />
zum DDR-System prägte seine Tätigkeit<br />
von Anfang an. Wie selbstverständlich<br />
wurde er Teil einer kritischen<br />
Bewegung und schließlich<br />
zu einer Symbolfigur im Umbruch<br />
von 1989. 20 Uhr. Maternistraße<br />
17, 01067 Dresden.<br />
18.5. Theater Wechselbad Lesung.<br />
Christoph Hein – „Landnahme“.<br />
Bernhard Haber ist zehn, als er<br />
1950 mit seinen Eltern aus Breslau<br />
in eine sächsische Kleinstadt<br />
kommt, wo man Vertriebene und<br />
Ausgebombte lieber heute als morgen<br />
wieder abreisen sähe. Zwar<br />
werden Handwerker gebraucht, und<br />
Bernhards Vater ist Tischler, aber<br />
die Einheimischen bestellen ihre<br />
Möbel natürlich nicht bei dem<br />
Fremden. Dem Jungen begegnet<br />
man in der Schule nicht viel besser,<br />
sich durchbeißen und immer wieder<br />
Schläge einstecken - das erkennt<br />
er rasch als den einzigen<br />
Weg. Daß Bernhard nach der 8.<br />
Klasse eine Tischlerlehre beginnt,<br />
wundert niemanden, eher schon,<br />
dass er später zeitweise als Karusselbesitzer<br />
sagenhaft viel Geld verdient.<br />
Peter Koller, der in einem<br />
selbstgebauten Auto zahlende Gäste<br />
nach Westberlin gebracht hat<br />
und da<strong>für</strong> ein paar Jahre ins Gefängnis<br />
muss, weiß genauer, woher<br />
Bernhards Wohlstand stammt, aber<br />
er verpfeift ihn nicht. 15 €. 20 Uhr.<br />
Maternistraße 17, 01067 Dresden.<br />
27.5. Jugendbibliothek Lesung.<br />
Bürger Lars Dietrich – „Schlecht<br />
Englisch kann ich gut“. Potsdam in<br />
den achtziger Jahren: Der kleine<br />
Lars Dietrich ist ein geborenes<br />
Showtalent. Ob Wehrunterricht<br />
oder Fahnenappell – er findet überall<br />
seine Bühne. Da entdeckt er<br />
1983 durch eine ZDF-Sendung den<br />
neuesten Trend aus den USA:<br />
Breakdance – und ist sofort Feuer<br />
und Flamme. Doch wie lässt sich eine<br />
westliche Jugendkultur im Arbeiter-und-Bauern-Staat<br />
leben?<br />
Ohne die Originalmusik, die richtigen<br />
Klamotten und unter den misstrauischen<br />
Augen der Partei?<br />
Selbstironisch und voll schrägem<br />
Humor erzählt ein Paradiesvogel<br />
von den Erfahrungen der letzten<br />
Generation, die noch in der DDR<br />
aufwuchs. 20 Uhr. Waisenhausstraße<br />
8, 01067 Dresden.<br />
Düsseldorf<br />
4.5. Buchhandlung BiBaBuZe<br />
Vortrag & Diskussion. Marc Thörner<br />
– „Afghanistan-Code. Eine Reportage<br />
über Krieg, Fundamentalismus<br />
und Demokratie“. Moderation: Thomas<br />
Schmidt. 4 €. 19.30 Uhr.<br />
Aachener Straße 1, 40223 Düsseldorf.<br />
18.5. Zentralbibliothek Lesung.<br />
Tilman Röhrig – „Caravaggios Geheimnis“.<br />
Im Schatten des Petersdoms<br />
sinnt Michelangelo Merisi,<br />
genannt Caravaggio, auf Rache. Es<br />
ist das Jahr 1593, und der junge<br />
Maler will nach harten Lehrjahren<br />
in <strong>Mai</strong>land nun in Rom, der Stadt<br />
Bürger Lars Dietrich stellt in Dresden<br />
sein aktuelles Buch „Schlecht Englisch<br />
kann ich gut“ vor.<br />
der Meister und Mäzene, sein Talent<br />
unter Beweis stellen. Aber immer<br />
wieder erntet Caravaggio nur Spott<br />
- bis er die Kunstwelt Italiens in Erstaunen<br />
versetzt. Er provoziert mit<br />
seinen Kompositionen von Licht<br />
und Schatten und schafft sich dadurch<br />
Neider und Feinde. Um seinem<br />
Ruhm ein Ende zu bereiten,<br />
sind diese zu allem bereit. In die<br />
Enge getrieben, begeht Caravaggio<br />
ein Verbrechen. 18 Uhr. Berthavon-Suttner-Platz<br />
1, Düsseldorf.<br />
Essen<br />
4.5. Stadtbibliothek Lesung. Martina<br />
Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s<br />
drauf ankommt, schweigen sie.<br />
Männer! Doch das Klischee, sie hätten<br />
nur Autos, Fußball und andere<br />
Frauen im Kopf, stimmt natürlich<br />
nicht. Bestsellerautorin Martina<br />
Rellin fragt Männer, was sie wirklich<br />
über ihre Frauen denken, was<br />
sie nervt und wo<strong>für</strong> sie sie lieben.<br />
Warum es mit dem Sex nicht mehr<br />
klappt und die Geliebte trotzdem<br />
keine Gefahr ist. Wahre Geschichten<br />
über den Ehealltag aus Sicht<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 7
der Männer. 20<br />
Uhr. Hollestraße<br />
3, 45127 Essen.<br />
Fellbach<br />
5.5. Stadtbücherei Fellbach Lesung.<br />
Robert Schindel – „Mein<br />
liebster Feind“. „Wenn ich also den<br />
Blick wieder senke aus der Tiefe des<br />
Kaffeehauses hinein in die Enge der<br />
Zeitung, die ich da lese, geht alles<br />
seinen Gang. Ich mache sodann den<br />
Schluck vom kleinen Braunen und<br />
merke also doch, dass mich wer<br />
beobachtet. Ich drehe meinen Kopf<br />
und starre ihn an, meinen liebsten<br />
Feind, welcher mich aus dem Rokokospiegel<br />
auf lächerliche Weise<br />
mustert.“ Die Essays und Reden des<br />
Lyrikers und Romanciers Robert<br />
Schindel sind funkelnde, subjektive,<br />
biographische Texte über Literaten<br />
wie Tisma, Celan oder Jandl,<br />
über Geschichte und Gegenwart des<br />
Jüdischen und die Allgegenwart<br />
des Antisemitischen. Immer wieder<br />
kommt Schindel auf seine eigenen<br />
Erfahrungen als Außenseiter zurück,<br />
als „Judenjunge“ mit „franzosenhaftem“<br />
Aussehen, von denen<br />
er die Welt und ihre Verhältnisse in<br />
den Blick nimmt. Mit wienerischem<br />
Charme gelingen ihm pointierte<br />
Einlassungen in die Welt, Standortbestimmungen<br />
aus dem Kaffeehaus,<br />
sprachmächtige Miniaturen.<br />
3-6 €. 20 Uhr. Berliner Platz 5,<br />
70734 Fellbach.<br />
Frankfurt am <strong>Mai</strong>n<br />
3.5. Römerhallen im Römer<br />
Lesung. Der Magistrat der Stadt<br />
Frankfurt liest aus „Kaiserhofstraße<br />
12“. Es sind die dreißiger Jahre: In<br />
der Kaiserhofstraße in Frankfurt<br />
am <strong>Mai</strong>n leben Schauspieler, Transvestiten,<br />
Freudenmädchen, Burschenschaftler<br />
– und die Familie<br />
Senger. Als Kommunisten und Juden<br />
mussten sie aus dem zaristischen<br />
Russland fliehen und haben<br />
hier ein neues Zuhause gefunden –<br />
bis Adolf Hitler 1933 die Macht ergreift.<br />
Valentin Sengers Mutter Olga<br />
erkennt früh den Ernst der Lage:<br />
Mit gefälschten Papieren verschleiert<br />
sie die Spuren ihrer Herkunft.<br />
Die Angst vorm Entdecktwerden<br />
aber begleitet die Familie von nun<br />
an täglich. Der junge Valentin Sen-<br />
ger geht seinen eigenen Weg und<br />
erlebt die erste Liebe. Aber wie soll<br />
er ein Mädchen näher kennen lernen,<br />
ohne dabei das Überleben der<br />
ganzen Familie zu gefährden? Seine<br />
Mutter ist krank vor Sorge. Und<br />
doch wird die Familie mit Hilfe<br />
zahlreicher Freunde, Nachbarn, mutiger<br />
Behördenmitarbeiter und einer<br />
großen Portion Glück diese<br />
Schreckenszeit überleben. 19 Uhr.<br />
Römerberg 23, 60311 Frankfurt am<br />
<strong>Mai</strong>n.<br />
3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Hans<br />
Joachim Schädlich – „Kokoschkins<br />
Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin<br />
kehrt auf der Queen Mary<br />
2 von einer Reise an die Orte seiner<br />
Kindheit und Jugend nach New<br />
York zurück. Seine Erinnerungen<br />
rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
mit ihren Verfolgungen,<br />
Schicksalen und Emigrationen<br />
wach. „Hans Joachim Schädlich ist<br />
der grosse Lakoniker unter den<br />
deutschen Gegenwartsautoren.“<br />
(Die Zeit). 20 Uhr. Schöne Aussicht<br />
2, 60311 Frankfurt.<br />
4.5. Romanfabrik Lesung. Anna<br />
Mitgutsch – „Wenn du wiederkommst“.<br />
Sie wollten vernünftig<br />
lieben, mit Maß und Respekt. Leidenschaftlich<br />
und doch voller Achtung<br />
<strong>für</strong> die Freiheit des anderen.<br />
Ein ganzes Leben haben Jerome<br />
und die Erzählerin von Anna Mitgutschs<br />
neuem Roman gebraucht,<br />
um ein Liebespaar zu werden, das<br />
den eigenen hohen Ansprüchen genügt.<br />
Doch dann stirbt Jerome<br />
plötzlich, und die Erzählerin versucht<br />
mit einer eindringlichen, bewegenden<br />
Totenklage, das Versprechen<br />
eines Neuanfangs einzulösen,<br />
über den Tod hinaus. 20 Uhr.<br />
Hanauer Landstraße 186 (Hof),<br />
60314 Frankfurt.<br />
5.5. <strong>Literatur</strong>haus Preisverleihung.<br />
Preis der <strong>Literatur</strong>häuser<br />
<strong>2010</strong> an Thomas Kapielski. Laudatio:<br />
Jürgen Roth. Thomas Kapielski,<br />
1951 in Berlin geboren, erhält den<br />
„Preis der <strong>Literatur</strong>häuser <strong>2010</strong>“.<br />
Der Preis, der jährlich an einen<br />
Schriftsteller verliehen wird, der<br />
sich in besonderem Maß um das<br />
Gelingen von <strong>Literatur</strong>veranstaltungen<br />
verdient gemacht hat, besteht<br />
aus einer Lesereise durch alle<br />
Anna Mitgutsch liest in Frankfurt aus<br />
ihrem Roman „Wenn du wiederkommst“.<br />
im Netzwerk „literaturhaus.net“<br />
zusammengeschlossenen Häuser.<br />
3,50-6 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht<br />
2, 60311 Frankfurt am <strong>Mai</strong>n.<br />
21.5. <strong>Literatur</strong>haus Diskussion.<br />
Streitfall – Autoren in der Kontroverse.<br />
Die neuen Bücher von Michael<br />
Hardt und Antonio Negri, Gunter<br />
Hofmann und Leo Müller. Es diskutieren:<br />
Franziska Augstein, Micha<br />
Brumlik, Gunter Hofmann und Martin<br />
Lüdke. Moderation: Peter Kemper,<br />
hr2-kultur. Live dabei ist man<br />
im <strong>Literatur</strong>haus. Übertragen wird<br />
der Streitfall auf hr2-Kultur, dieses<br />
Mal am Sonntag, dem 30.5.<strong>2010</strong> um<br />
12.05 Uhr. Eintritt frei. 19 Uhr.<br />
Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt<br />
am <strong>Mai</strong>n.<br />
25.5.-30.5. Frankfurt <strong>Literatur</strong>festival<br />
LiteraTurm. Zum vierten<br />
Mal seit 2002 veranstaltet das Kulturamt<br />
der Stadt Frankfurt am<br />
<strong>Mai</strong>n das <strong>Literatur</strong>festival Litera-<br />
Turm. Wie der Name anklingen<br />
lässt, finden die Veranstaltungen<br />
überwiegend in Hochhäusern statt,<br />
jenen Gebäuden, die Frankfurts<br />
Stadtbild prägen wie wenige sonst.<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 8
Das Programm<br />
von LiteraTurm<br />
widmet sich einem<br />
Leitthema<br />
zeitgenössischer<br />
<strong>Literatur</strong> und fächert es kaleidoskopisch<br />
auf. Unter dem Motto<br />
„vergangen verdichtet“ geht es in<br />
diesem Jahr um <strong>Literatur</strong> und Geschichte,<br />
genauer gesagt, um die<br />
Geschichte des 20. Jahrhunderts im<br />
deutschsprachigen Gegenwartsroman.<br />
Oder wie Hans-Ulrich Treichel<br />
es formuliert, um „die Fiktion von<br />
etwas, was wirklich stattgefunden<br />
hatte“. Telefon: 069 / 212 35 435.<br />
Tickets: 069 / 13 40 400. Brückenstraße<br />
3–7, 60594 Frankfurt am<br />
<strong>Mai</strong>n.<br />
30.5. Goethe-Haus Lesung. Ulrike<br />
Draesner – „Vorliebe“. Ein Wiedersehen,<br />
das einschlägt wie ein Blitz:<br />
plötzlich steht die Astrophysikerin<br />
Harriet ihrer großen Liebe von<br />
einst gegenüber. Und allmählich,<br />
aber unaufhaltsam, gerät ihr bisheriges<br />
Leben aus seiner geordneten<br />
Umlaufbahn. Harriet, halbindisch,<br />
mathematikbegeistert, macht in ihrem<br />
Beruf aus wissenschaftlichen<br />
Daten schöne kosmische Bilder, ein<br />
wenig Lüge darf dabei schon sein.<br />
Auch zuhause scheint alles gut eingerichtet<br />
mit Partner Ash und Ben,<br />
dessen Sohn aus einer früheren Beziehung.<br />
Doch dann fährt Ash mit<br />
dem Auto ausgerechnet die Frau<br />
von Harriets Jugendliebe an, und<br />
Peter, der Mann, den sie längst vergessen<br />
zu haben glaubte, tritt von<br />
neuem in ihr Leben. 19 Uhr. Großer<br />
Hirschgraben 23, 60311 Frankfurt<br />
am <strong>Mai</strong>n.<br />
Friedberg<br />
5.5. Lesenswert! Lesung. Christoph<br />
Poschenrieder – „Die Welt ist<br />
im Kopf“. Zu gern würde Schopenhauer<br />
sehen, wie Philosophen und<br />
Literaten auf seine Ideen reagieren<br />
– wie Hegel seinen Thron räumt<br />
und der alte Goethe ihm, dem erst<br />
30-Jährigen, Anerkennung zollt.<br />
Doch sein bahnbrechendes Werk<br />
erscheint verspätet. Und so verlässt<br />
Schopenhauer im Spätsommer 1818<br />
Dresden in Richtung Italien ohne<br />
sein Buch in der Tasche – noch als<br />
ein Niemand. Schon auf der Reise<br />
fällt er der Metternich’schen Ge-<br />
heimpolizei auf: Goethes Empfehlungskarte<br />
an Lord Byron – Dichter<br />
und Skandalfigur europäischer Dimension<br />
– macht Schopenhauer<br />
verdächtig und im österreichisch<br />
besetzten Venetien unerwünscht.<br />
Doch einmal in Venedig, lässt sich<br />
Schopenhauer nicht vertreiben –<br />
erst recht nicht, als er Teresa kennenlernt.<br />
Denn Teresa zeigt dem<br />
jungen Philosophen, dass er einen<br />
Punkt seiner Weltsicht noch einmal<br />
überprüfen muss: sein Konzept der<br />
Liebe. 19.30 Uhr. Ludwigstraße 39,<br />
86316 Friedberg.<br />
17.5. Pfarrzentrum St. Jakob Lesung.<br />
Nina Hagen singt und liest<br />
aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“.<br />
20 Uhr. Eisenberg 2, 86316<br />
Friedberg.<br />
20.5. Bibliothekszentrum Friedberg<br />
Lesung. Andreas <strong>Mai</strong>er –<br />
„Ich“. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />
„<strong>Literatur</strong>land Hessen –<br />
Ortsgespräch“. „Andreas <strong>Mai</strong>er trifft<br />
Wolf Schmidt in Friedberg“. „Ich,<br />
diese drei Buchstaben, sind der<br />
Mittelteil des Wortes Nichts.“<br />
Andreas <strong>Mai</strong>ers <strong>Literatur</strong> ist ein<br />
Mittel, um ein Ich sichtbar zu machen.<br />
Das ist ein Kernsatz aus Andreas<br />
<strong>Mai</strong>ers Poetik. So, wie man<br />
sein eigenes Gesicht nicht ohne<br />
Hilfsmittel sehen kann, kann ein<br />
anderes Ich nur mit einem Hilfsmittel<br />
sichtbar gemacht werden.<br />
„Die Bücher waren eigentlich die<br />
Menschen“, so beschreibt <strong>Mai</strong>er seine<br />
erste Begegnung mit der <strong>Literatur</strong>.<br />
<strong>Mai</strong>ers Vorlesungen enthalten<br />
auch eine Polemik gegen das<br />
Interessante in der <strong>Literatur</strong>. <strong>Literatur</strong>,<br />
sagt er, stellt immer die einfachsten<br />
Fragen. 11 Uhr. Augustinergasse<br />
8, 61169 Friedberg.<br />
Fürth<br />
6.5. Städtische Volksbücherei<br />
Lesung. Lea Fleischmann / Chaim<br />
Noll – „Meine Sprache wohnt woanders“.<br />
Sie wanderten aus in das<br />
Land, in dem Milch und Honig fließen.<br />
Doch in Israel fanden sie nicht<br />
nur eine neue spirituelle Heimat.<br />
Lea Fleischmann und Chaim Noll<br />
erleben ihr Land jeden Tag in seiner<br />
ganzen Widersprüchlichkeit, und<br />
beziehen leidenschaftlich Stellung.<br />
Trotzdem sind sie ihrer alten Hei-<br />
Christoph Poschenrieder kommt mit seinem<br />
Schopenhauer-Roman „Die Welt ist<br />
im Kopf“ nach Friedberg.<br />
mat verbunden, dem Land, in dem<br />
ihre Sprache wohnt. Ihre Erinnerungen<br />
sind auch die Erinnerung<br />
an zwei deutsche Staaten: Lea<br />
Fleischmann wuchs in der BRD auf,<br />
Chaim Noll in der DDR. Sie sehen<br />
<strong>Deutschland</strong> und Israel mit kritischer<br />
Anteilnahme und schonungsloser<br />
Offenheit. Ein einzigartiges<br />
Zeitdokument und gleichzeitig <strong>Literatur</strong><br />
von hohem Rang. 20 Uhr.<br />
Fronmüllerstraße 22, 90763 Fürth.<br />
Göttingen<br />
13.5. Apex Lesung. Thomas Gsella<br />
– „Nennt mich Gott“. Das Beste aus<br />
50 Jahren Gsella: seinen ersten,<br />
noch tastenden Reim aus dem elften<br />
Monat, lebenskluge Fabeln, väterliche<br />
Bekenntnisse, bizarre Völkerverständigungsgedichte,zwiespältige<br />
Berufs- und Kinderhymnen,<br />
Fußballsonette dieses „Gottes<br />
der Fußballyrik“ (taz) sowie, erstmals<br />
in Buchform, zahlreiche zeitkritische<br />
bis zeitverherrlichende<br />
Gedichte aus der Titanic (mit Fotos)<br />
und unveröffentlichte neue Werke<br />
des „jüngsten Nachwuchsklassikers“<br />
(Eckhard Henscheid). 20.15<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 9
Uhr. Burgstraße<br />
46, 37073 Göttingen.<br />
27.5. Literarisches<br />
Zentrum Lesung. Steffen<br />
Martus – „Die Brüder Grimm“. Das<br />
faszinierende Leben zweier Brüder,<br />
die Geschichte schrieben. 20 Uhr.<br />
Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.<br />
Greifswald<br />
11.5. Stadtbibliothek Hans Fallada<br />
Lesung. Hanne Ørstavik – „Die<br />
Pastorin“. Liv wollte an die Kante<br />
der Welt, dorthin, wo alle Wege enden,<br />
um ihre Vergangenheit hinter<br />
sich zu lassen. Seit einem knappen<br />
Jahr arbeitet die 35-Jährige nun<br />
schon als Pastorin in einem abgeschiedenen<br />
Fischerdorf im Norden<br />
Norwegens. Doch auch hier holen<br />
sie eines Tages ihre Erinnerungen<br />
ein… 19 Uhr. Knopfstraße 18,<br />
17489 Greifswald.<br />
12.5. Universität Fachbereich <strong>für</strong><br />
Slawistik Lesung. Natalja Kljutscharjowa<br />
– „Endstation Russland“.<br />
Rußland heute ist ein Land der Extreme:<br />
bitterste Armut in den abgehängten<br />
Provinzen, schamlos ausgestellter<br />
Reichtum in der Megametropole<br />
Moskau. Ein Land, in dem<br />
die Wut brodelt und junge Leute revolutionär<br />
gestimmt sind. Sie sympathisieren<br />
mit den Zarenattentätern,<br />
befassen sich mit Bombenbau<br />
oder übersetzen Slavoj i ek. Nikita,<br />
Anfang Zwanzig, ist einer von<br />
ihnen: ein Petersburger Student,<br />
der zu Ohnmachtsanfällen neigt<br />
und mit Jasja zusammen war, bevor<br />
sie einem Geschäftsmann in die<br />
Schweiz folgte. Ihren Verlust kann<br />
er nicht verwinden. Für gute Unterhaltung<br />
ist gesorgt. 20 Uhr.<br />
Koeppenhaus, Bahnhofsstraße 4,<br />
17498 Greifswald.<br />
Hamburg<br />
2.5. Hamburger Kunsthalle Bildbeschreibungen.<br />
Zu Gast: Sibylle<br />
Lewitscharoff. Sibylle Lewitscharoff<br />
spricht über Roelandt Saverys „Waldesdickicht<br />
nach dem Sturm“. Lothar<br />
Müller moderiert. 8-12 €. 11<br />
Uhr. Glockengießerwall, 20095<br />
Hamburg.<br />
3.5. ZBW Buchpräsentation. Thomas<br />
Eger – „Europäische Integration<br />
– Wirtschaft und Recht, Geschichte<br />
und Politik“. Prof. Dr. Thomas<br />
Eger stellt sein neuestes Buch<br />
vor. Dr. Konrad Lammers, Forschungsdirektor<br />
am Europa-Kolleg<br />
Hamburg, wird die Lesung moderieren.<br />
Die Veranstaltung findet im<br />
Rahmen der Europawoche <strong>2010</strong><br />
statt. Eintritt frei. 18 Uhr. Neuer<br />
Jungfernstieg 21, Raum 519, 20354<br />
Hamburg.<br />
5.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Arne<br />
Rautenberg – „der wind lässt tausend<br />
hütchen fliegen“. Spaß mit<br />
Büchern. Arne Rautenberg liest Gedichte<br />
<strong>für</strong> neugierige Kinder. Eintritt<br />
frei. 15.30 Uhr. Schwanenwik<br />
38, 22087 Hamburg.<br />
12.5. Italienisches Institut Lesung.<br />
<strong>Mai</strong>ke Albath – „Der Geist<br />
von Turin“. Die Autorin stellt im<br />
Italienischen Kulturinstitut Hamburg<br />
im Gespräch mit dem Verleger<br />
Heinrich von Berenberg ihr neues<br />
Buch „Der Geist von Turin. Pavese,<br />
Einaudi, Ginzburg und die Wiedergeburt<br />
Italiens nach 1943“ vor. Der<br />
Eintritt ist frei. Für gute Unterhaltung<br />
ist gesorgt. 19 Uhr. Hansastraße<br />
6, 20149 Hamburg.<br />
18.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung Ein<br />
Mark-Twain-Abend. Mark Twain<br />
zum 100. Todestag: Tilman Spreckelsen<br />
stellt Leben und Werk des<br />
Autors vor. Christian Brückner liest<br />
ausgewählte Texte. Wer ist nicht<br />
mit Tom Sawyer und Huckleberry<br />
Finn groß geworden? Wer erinnert<br />
sich nicht an Tante Pollys Gartenzaun,<br />
der auf wundersam<br />
schnelle Weise zu einem weißen<br />
Anstrich kam, an Becky Thatchers<br />
Kaugummi, an Indiana Joe oder<br />
Hucks und Jims Mississippi-Fahrt?<br />
Allein mit diesen beiden Büchern –<br />
von „Huckleberry Finns Abenteuer“<br />
stamme gar, so Ernest Hemingway,<br />
die „gesamte moderne amerikanische<br />
<strong>Literatur</strong>” ab – schuf Samuel<br />
Langhorne Clemens alias Mark<br />
Twain (1835 – 1910) Klassiker der<br />
Weltliteratur. Verfehlt wäre es indes,<br />
ihn und sein umfangreiches<br />
Werk der Kinder- und Jugendbuchliteratur<br />
zuzuschreiben. 6-10 €. 20<br />
Uhr. Schwanenwik 38, 22087<br />
Hamburg.<br />
<strong>Mai</strong>ke Albath präsentiert in Hamburg ihr<br />
viel gelobtes Sachbuch „Der Geist von<br />
Turin“. Am 12. <strong>Mai</strong> um 19 Uhr.<br />
19.5. <strong>Literatur</strong>haus Preisverleihung.<br />
Thomas Kapielski erhält den<br />
Preis der <strong>Literatur</strong>häuser. Wilhelm<br />
Trapp hält die Laudatio. Der Preis,<br />
der seit 2002 jährlich einen Schriftsteller<br />
ehrt, der es in besonderem<br />
Maße versteht, das Publikum mit<br />
den Lesungen <strong>für</strong> die Welt der <strong>Literatur</strong><br />
zu begeistern, besteht aus<br />
einer Lesereise - von Kapielski als<br />
„Magical Misery Tour” bezeichnet -<br />
durch alle elf im Netzwerk literaturhaus.netzusammengeschlossenen<br />
<strong>Literatur</strong>häuser und ist mit<br />
11.000 € dotiert. 4-8 €. 20 Uhr.<br />
Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.<br />
20.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung & Gespräch.<br />
Lew Tolstoj – „Anna Karenina“.<br />
Die Slawistin Rosemarie<br />
Tietze, die u.a. Dostojewski, Pasternak,<br />
Bitow und Tarkowskij übersetzt<br />
hat, war mit ihrer Übersetzung<br />
<strong>für</strong> den Preis der Leipziger<br />
Buchmesse nominiert: „Da will man<br />
nur weiterlesen, weiterlesen und<br />
möglichst nicht an ein Ende kommen”<br />
(Die Zeit). Rosemarie Tietze<br />
wird sich mit Wladimir Tolstoi, Ururenkel<br />
des Dichters und Hausherr<br />
auf dem Landgut Jasnaja Poljana,<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 10
über Entstehungsgeschichte<br />
und Originalschauplätze<br />
des<br />
Romans unterhalten.<br />
Wladimir Tolstoi liest die<br />
russischen Passagen des Romans.<br />
Im Herbst erscheint die Neuübersetzung<br />
von „Krieg und Frieden”. 6-<br />
10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38,<br />
22087 Hamburg.<br />
25.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Michael<br />
Lentz – „Offene Unruh“. Michael<br />
Lentz, „unter den wichtigsten<br />
jungen deutschen Schriftstellern<br />
der rasanteste“ (Felicitas<br />
von Lovenberg, F.A.Z.), schreibt<br />
über die Liebe, als sei noch nie darüber<br />
geschrieben worden. Selbstbewusst<br />
und subversiv, leidenschaftlich<br />
liebeswund, verführerisch,<br />
so dass dem Liebenden das<br />
tausendfach Gesagte neu erscheint.<br />
Wann ist das letzte Mal so ungestüm<br />
und offen von der Unruhe, die<br />
wir Liebe nennen, gesprochen worden?<br />
20 Uhr. Schwanenwik 38,<br />
22087 Hamburg.<br />
26.5. <strong>Literatur</strong>haus Buchpräsentation.<br />
Max Frisch – „Entwürfe zu<br />
einem dritten Tagebuch“. Gespräch<br />
mit Peter von Matt (Herausgeber)<br />
und Volker Hage. Moderation:<br />
Rainer Moritz. Im August 2009 meldeten<br />
die Feuilletons eine Sensation:<br />
In einem der Öffentlichkeit<br />
nicht zugänglichen Teil des Max-<br />
Frisch-Archivs in Zürich war das<br />
Typoskript eines bisher unbekannten<br />
Werks des Schweizer Autors<br />
gefunden worden: 184 Seiten, von<br />
Frisch auf Tonband diktiert, von<br />
seiner Sekretärin in die Maschine<br />
getippt. Der Autor selbst hatte auf<br />
der Titelseite notiert: „Tagebuch 3.<br />
Ab Frühjahr 1982“. Max Frisch lebte<br />
zu dieser Zeit in New York, zusammen<br />
mit seiner damaligen Lebensgefährtin<br />
Alice Locke-Carey, bekannt<br />
als „Lynn“ aus der Erzählung<br />
„Montauk“. Ihr ist das „Tagebuch 3“<br />
gewidmet, und vermutlich fällt das<br />
abrupte Ende der Aufzeichnungen<br />
Mitte der achtziger Jahre mit der<br />
Trennung von der Amerikanerin zusammen.<br />
Die USA und die Schweiz,<br />
die Reagan-Administration und das<br />
belastete Verhältnis zu der um vieles<br />
jüngeren Frau, der Kalte Krieg<br />
und der Krebstod eines engen<br />
Freundes: Wie die beiden legendären,<br />
1950 und 1972 erschienenen<br />
Tagebücher verzeichnet auch das<br />
„Tagebuch 3“ Augenblicksnotizen<br />
neben längeren reflexiven Passagen<br />
– und hebt das scheinbar flüchtig<br />
hingeworfene Notat in den Rang<br />
des Literarischen: „Es gibt in Amerika<br />
alles – nur eins nicht: ein Verhältnis<br />
zum Tragischen.“ Eintritt<br />
frei. 20 Uhr. Schwanenwik 38,<br />
22087 Hamburg.<br />
Hannover<br />
3.5. Conti-Hochhaus Lesung.<br />
Steve Toltz – „Vatermord und andere<br />
Familienvergnügen“. Jasper Dean<br />
sitzt im Gefängnis und erzählt von<br />
den Jahren, als er sein wollte wie<br />
sein Onkel Terry, ein Polizistenmörder,<br />
der zum beliebtesten Volkshelden<br />
des Landes avancierte. Kein<br />
Wunder, dass Jaspers Vater alles daransetzte,<br />
als Australiens größter<br />
Wohltäter gleichzuziehen. Jasper<br />
wurde Zeuge seines Scheiterns –<br />
und erzählt nun die ungeschminkte<br />
Geschichte der Deans. Ein höchst<br />
vergnüglicher Ausflug an den Rand<br />
des Wahnsinns, auf der Suche nach<br />
dem Sinn des Lebens. „Die Leiche<br />
meines Vaters werden sie nie finden.“<br />
Mit diesen Worten beginnt<br />
Jasper Dean die Odyssee durch die<br />
windungsreiche Geschichte seiner<br />
Familie. Zeit seines Lebens hat sich<br />
Jasper mit der Frage herumgeschlagen,<br />
ob er seinen Vater bedauern,<br />
ignorieren, ihn verehren oder gar<br />
umbringen solle. Vater Martin, ein<br />
Moralist ohnegleichen, war Australiens<br />
meistgehasster Wohltäter.<br />
Und nichts hat ihn mehr verärgert,<br />
als der Bruder von Terry Dean zu<br />
sein – dem beliebtesten Verbrecher<br />
des Landes. Nicht verwunderlich<br />
also, dass Jasper unter die Räder<br />
des Bruderzwistes kam. 20 Uhr. 14.<br />
Etage, Königsworther Platz 1,<br />
30167 Hannover.<br />
26.5. <strong>Literatur</strong>büro Lesung. Georg<br />
Klein – „Roman unserer Kindheit“.<br />
Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt<br />
Neubaublöcke, amerikanische<br />
Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus<br />
unter uralten Kastanien und<br />
die Laubenkolonie, wo die Kinder<br />
der Neuen Siedlung sich die großen<br />
Ferien vertreiben. Langsam, kaum<br />
merklich, sickert das Unheimliche<br />
Georg Klein hat <strong>für</strong> „Roman unserer<br />
Kindheit“ den Preis der Leipziger Buchmesse<br />
erhalten. Am 26. <strong>Mai</strong> kommt<br />
Georg Klein nach Hannover.<br />
ein: Ein Mord wird angekündigt,<br />
dann kommen die Boten, buchstäblich<br />
aus einer anderen Welt. Und es<br />
sieht aus, als könnten sie zumindest<br />
eines der Siedlungskinder auf<br />
die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen.<br />
6-8 €. 19.30 Uhr. Sophienstraße<br />
2, 30159 Hannover.<br />
Heidelberg<br />
4.5. Deutsch-Amerikanisches<br />
Institut Lesung. Hans Joachim<br />
Schädlich – „Kokoschkins Reise“.<br />
Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin<br />
kehrt auf der Queen Mary 2 von einer<br />
Reise an die Orte seiner Kindheit<br />
und Jugend nach New York zurück.<br />
Seine Erinnerungen rufen die<br />
erste Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
mit ihren Verfolgungen, Schicksalen<br />
und Emigrationen wach. „Hans<br />
Joachim Schädlich ist der große Lakoniker<br />
unter den deutschen Gegenwartsautoren.“<br />
(Die Zeit). 20.15<br />
Uhr. Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg.<br />
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11.5. Friedrich-<br />
Ebert-Gedenkstätte<br />
Lesung.<br />
Lea Fleischmann<br />
– „Heiliges Essen“.<br />
Koscher essen heißt bewusst<br />
essen. Koscher heißt: erlaubt, gestattet.<br />
Wer die jüdischen Speisegesetze<br />
befolgt, muss bestimmte<br />
Regeln einhalten. Das bedeutet,<br />
dass das Essen nie gedankenlos<br />
stattfindet, sondern in einen Ritus<br />
eingebettet ist, der es immer wieder<br />
zu etwas Besonderem macht. In<br />
ihrem neuen Buch macht Lea<br />
Fleischmann die Bedeutung der<br />
Speisegesetze auch <strong>für</strong> Nichtjuden<br />
erfahrbar, und sie erzählt auf anschauliche<br />
Weise, wie man mit dem<br />
koscheren Essen im Einklang mit<br />
der Schöpfung leben und jede<br />
Mahlzeit in ein spirituelles Erlebnis<br />
verwandeln kann. 19.30 Uhr. Pfaffengasse<br />
18, 69117 Heidelberg.<br />
20.5. Alte Aula der Universität<br />
Lesung. Martin Walser – „Leben<br />
und Schreiben. Tagebücher 1974-<br />
1978“. Der dritte Band von Martin<br />
Walsers Tagebüchern: Einblick in<br />
Leben und Schreiben der 70er Jahre.<br />
„Martin Walsers Tagebücher sind<br />
Skizzenbücher eines Sprachartisten<br />
und Sprachsüchtigen. Alles im Leben<br />
gerät ihm zu glänzenden Sätzen.<br />
Ein literarisches Ereignis.“<br />
(ZDF Aspekte). 20.15 Uhr. Grabengasse<br />
1, 69115 Heidelberg.<br />
Karlsruhe<br />
3.5. KOHI-Kulturraum Lesung.<br />
Harriet Köhler – „Und dann diese<br />
Stille“. Wie ist es, wenn man in hohem<br />
Alter seine Frau verliert und<br />
auf einmal merkt, dass man nie mit<br />
ihr geredet hat – zumindest nicht<br />
über das, was einem seit sechzig<br />
Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist<br />
es, wenn man als Rentner wieder<br />
bei seinem Vater einzieht – und<br />
einen Mann pflegt, der einem ein<br />
Leben lang fremd geblieben ist?<br />
Und wie ist es, wenn man immer<br />
sicher war, anders zu sein als die<br />
Eltern – und nun, da man zum ersten<br />
Mal liebt, erkennen muss, dass<br />
man genauso verstockt und unfähig<br />
ist wie sie? Walther sitzt an<br />
Grethes Krankenbett und sieht hilflos<br />
die letzte Chance verstreichen,<br />
ihr alles zu erzählen. Jürgen will<br />
seinem Vater zur Seite stehen, aber<br />
der wehrt seine Hilfe ab. Dennoch<br />
entsteht zwischen den beiden Männern<br />
eine Nähe, die neu <strong>für</strong> sie ist.<br />
Als Walther damals aus dem Krieg<br />
und der Gefangenschaft kam, war<br />
Jürgen bereits zehn, er hat seinen<br />
Sohn nicht aufwachsen sehen. Diese<br />
Jahre haben sie immer getrennt,<br />
Jahre, in denen viel geschehen ist,<br />
Erlebnisse, <strong>für</strong> die es keine Worte<br />
gibt. Doch nun wird Walther zum<br />
Pflegefall und Jürgen zum Pfleger,<br />
und Vater und Sohn entkommen<br />
sich nicht mehr. Als dann auch<br />
noch Jürgens Sohn Nicki sie besucht,<br />
der mit Ruth gerade zum ersten<br />
Mal erfährt, wie schön und<br />
schwer es ist zu lieben, wird die<br />
Mauer des Schweigens rissig und<br />
die Vergangenheit blitzt hervor.<br />
Alte, bislang nie ausgesprochene<br />
Konflikte bahnen sich wütend ihren<br />
Weg an die Oberfläche und führen<br />
zu einer vorsichtigen und zarten<br />
Annäherung. 20 Uhr. Werderstraße<br />
47, 76137 Karlsruhe.<br />
18.5. Thalia Universitätsbuchhandlung<br />
Lesung. Michael de Ridder<br />
– „Wie wollen wir sterben“. Die<br />
Würde des Menschen muss auch<br />
und gerade bei unheilbar kranken<br />
und alten Menschen respektiert<br />
und bewahrt bleiben. Viel zu oft<br />
allerdings setzen sich Ärzte über<br />
den Willen ihrer Patienten hinweg,<br />
tun alles, was medizinisch und<br />
technisch möglich ist, und tragen<br />
so eher zur qualvollen Sterbeverzögerung<br />
als zur sinnvollen Lebensverlängerung<br />
bei. Aber Lebensverlängerung,<br />
so de Ridder, darf nie<br />
zum Selbstzweck werden. Ein leidenschaftliches<br />
Plädoyer <strong>für</strong><br />
Selbstbestimmung und Fürsorge am<br />
Lebensende. 20.15 Uhr. Kaiserstraße<br />
167, 76133 Karlsruhe.<br />
Kiel<br />
3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Natalja<br />
Kljutscharjowa - „Endstation Rußland“.<br />
Lesung der deutschen Textpassagen:<br />
Eva Krautwig (Theater<br />
Kiel). Der Roman führt Russland als<br />
Land der Extreme zwischen bitterster<br />
Armut und schamlos ausgestelltem<br />
Reichtum vor Augen. Mitten in<br />
diesem Szenario findet sich der<br />
Petersburger Student Niko, den es<br />
nirgendwo hält, seit seine langjäh-<br />
Natalja Kljutscharjowa stellt ihren Roman<br />
„Endstation Rußland“ am 3. <strong>Mai</strong> in<br />
Kiel vor..<br />
rige Freundin Jasja ihn verlassen<br />
hat. Er fährt kreuz und quer mit<br />
der Eisenbahn durchs Land, ohne<br />
ein Ziel vor Augen zu haben, und<br />
trifft wildfremde Menschen, die<br />
ihm ihre Lebensgeschichten anvertrauen<br />
und ihm schließlich die Augen<br />
öffnen. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg<br />
13, 24105 Kiel.<br />
6.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesefest zum<br />
Auftakt des 8. Europäisches Festival<br />
des Debütromans vom 6.-9.<br />
5.<strong>2010</strong>. Die teilnehmenden Autorinnen<br />
und Autoren aus Dänemark,<br />
<strong>Deutschland</strong>, Finnland, Frankreich,<br />
Italien, den Niederlanden, Norwegen,<br />
Österreich, der Schweiz, Spanien<br />
und Wales lesen Auszüge aus<br />
ihren Debütromanen in der Originalsprache.<br />
Lesung der deutschen<br />
Texte: Eva Krautwig und Marcus<br />
Grube (Theater Kiel). Eine gemeinsame<br />
Veranstaltung des Centre<br />
Culturel Français de Kiel und des<br />
<strong>Literatur</strong>hauses S-H mit Unterstützung<br />
von Partnern aus allen beteiligten<br />
Ländern. 5-8 €. 19 Uhr.<br />
Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 12
10.5. <strong>Literatur</strong>haus<br />
Vortrag.<br />
Mahnveranstaltung<br />
zur Büc<br />
h e r v e r -<br />
brennung von 1933. Hannes Hansen,<br />
Günter Ernst, Heidi Beutin und<br />
Kieler Schüler lesen aus „verbrannten“<br />
Büchern, u.a. von Erich Kästner,<br />
Kurt Tucholsky und Rosa Luxemburg,<br />
dazu musikalische Begleitung<br />
des Chors der Kieler Gewerkschafter<br />
und ein Vortrag zu<br />
den „Stolpersteinen“. 17 Uhr.<br />
Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />
19.5. <strong>Literatur</strong>haus LeseLounge<br />
des Jungen <strong>Literatur</strong>hauses. Der<br />
Frühling ist da und die LeseLounge<br />
startet in eine neue Runde! 5 €. 21<br />
Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />
25.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Georg<br />
Klein – „Roman unserer Kindheit“.<br />
Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt<br />
Neubaublöcke, amerikanische<br />
Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus<br />
unter uralten Kastanien und<br />
die Laubenkolonie, wo die Kinder<br />
der Neuen Siedlung sich die großen<br />
Ferien vertreiben. Langsam, kaum<br />
merklich, sickert das Unheimliche<br />
ein: Ein Mord wird angekündigt,<br />
dann kommen die Boten, buchstäblich<br />
aus einer anderen Welt. Und es<br />
sieht aus, als könnten sie zumindest<br />
eines der Siedlungskinder auf<br />
die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen.<br />
20 Uhr. Schwanenweg<br />
13, 24105 Kiel.<br />
26.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. César<br />
Antonio Molina liest im Rahmen<br />
der Veranstaltungsreihe „Metropolen<br />
im Dialog: Utopie und Gegenwart<br />
europäischer Städte“ aus<br />
„Ciudades europeas en mis memorias<br />
de ficción“. 20 Uhr. Schwanenweg<br />
13, 24105 Kiel.<br />
Kirchzarten<br />
7.5. Kirchzartener Bücherstube<br />
Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die<br />
Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung<br />
des Lebens“ ist die Geschichte<br />
eines jungen Mannes von seinen<br />
Kinderjahren bis zu seinen ersten<br />
Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges<br />
überlebendes Kind seiner Eltern,<br />
die im Zweiten Weltkrieg und<br />
der Zeit danach vier Söhne verloren<br />
haben, wächst er in Köln auf. Die<br />
Mutter ist stumm geworden, und<br />
auch ihr letzter Sohn lebt zunächst<br />
stumm an ihrer Seite. Nach Jahren<br />
erst kann er sich aus der Umklammerung<br />
der Familie lösen, in<br />
Rom eine Karriere als Pianist beginnen<br />
und nach deren Scheitern mit<br />
dem Schreiben sein Glück zu machen<br />
versuchen. 20 Uhr. Freiburger<br />
Straße 6, 79199 Kirchzarten.<br />
Köln<br />
3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Amir<br />
Cheheltan – „Teheran Revolutionsstraße“.<br />
Operateur der Jungfernhäutchen.<br />
Der Aufstieg eines zwielichtigen<br />
Operateurs von Jungfernhäutchen<br />
zum Klinikchef, der sich<br />
in eine seiner Patientinnen verliebt,<br />
ist Ausgangspunkt des Romans<br />
„Teheran Revolutionsstraße“‘,<br />
Amir Cheheltans Sittenbild der iranischen<br />
Gesellschaft, deren politische,<br />
wirtschaftliche und soziale<br />
Zwänge und Verwerfungen ein junges<br />
Liebespaar auf grausame Weise<br />
scheitern lassen. Der im Iran nicht<br />
veröffentlichte Roman Cheheltans<br />
porträtiert den unbekannten Alltag<br />
von Menschen der Teheraner Megacity,<br />
wie Cheheltan dies oft auch<br />
in seinen scharfsichtigen und<br />
scharfzüngigen Feuilletons zur Lage<br />
im Iran in der FAZ und SZ tut. 20<br />
Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968<br />
Köln.<br />
4.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Steve<br />
Toltz – „Vatermord und andere Familienvergnügen“.<br />
Jasper Dean<br />
sitzt im Gefängnis und erzählt von<br />
den Jahren, als er sein wollte wie<br />
sein Onkel Terry, ein Polizistenmörder,<br />
der zum beliebtesten Volkshelden<br />
des Landes avancierte. Kein<br />
Wunder, dass Jaspers Vater alles daransetzte,<br />
als Australiens größter<br />
Wohltäter gleichzuziehen. Jasper<br />
wurde Zeuge seines Scheiterns –<br />
und erzählt nun die ungeschminkte<br />
Geschichte der Deans. Ein höchst<br />
vergnüglicher Ausflug an den Rand<br />
des Wahnsinns, auf der Suche nach<br />
dem Sinn des Lebens. „Die Leiche<br />
meines Vaters werden sie nie finden.“<br />
Mit diesen Worten beginnt<br />
Jasper Dean die Odyssee durch die<br />
windungsreiche Geschichte seiner<br />
Familie. Zeit seines Lebens hat sich<br />
Jasper mit der Frage herumgeschla-<br />
Hanns-Josef Ortheil ist mit seinem Bestseller<br />
„Die Erfindung des Lebens“ in der<br />
Kirchzartner Bücherstube zu Gast.<br />
gen, ob er seinen Vater bedauern,<br />
ignorieren, ihn verehren oder gar<br />
umbringen solle. Vater Martin, ein<br />
Moralist ohnegleichen, war Australiens<br />
meistgehasster Wohltäter.<br />
Und nichts hat ihn mehr verärgert,<br />
als der Bruder von Terry Dean zu<br />
sein – dem beliebtesten Verbrecher<br />
des Landes. Nicht verwunderlich<br />
also, dass Jasper unter die Räder<br />
des Bruderzwistes kam. 20 Uhr.<br />
Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.<br />
6.5. Stadtbibliothek Lesung. Necla<br />
Kelek – „Bittersüße Heimat“.<br />
Vom europäischen Istanbul bis ins<br />
wilde Kurdistan ist Necla Kelek gereist,<br />
an traumhafte Küsten und<br />
durch die majestätische Bergwelt<br />
Anatoliens, und hat ein Land vorgefunden,<br />
dessen Geschichtsträchtigkeit<br />
und Schönheit sich kaum<br />
ein Reisender entziehen kann; die<br />
Bewohner des einstigen osmanischen<br />
Weltreichs aber wirken seltsam<br />
unbehaust, heimatlos, als trieben<br />
sie auf einem Floß durch eine<br />
ihnen fremde Welt. In Ankara erlebt<br />
Necla Kelek, wie ihr Lieblingsonkel,<br />
ein Mann der Republik,<br />
zu Grabe getragen wird und mit<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 13
ihm die Vorstellung,<br />
aus der<br />
Türkei ein Land<br />
im Geiste Europas<br />
zu formen.<br />
Keleks Bericht aus dem Inneren der<br />
Türkei deckt unter der Oberfläche<br />
eines modernen Landes die Zerklüftungen<br />
auf, die zerrissenen Mentalitäten,<br />
die politischen Widersprüche,<br />
die sozialen Brüche, in<br />
die die Republik zunehmend gerät.<br />
Woher kommt, wohin treibt die<br />
Türkei? 20 Uhr. Josef-Haubrich-Hof<br />
1, 50676 Köln.<br />
17.5. <strong>Literatur</strong>haus Preisverleihung.<br />
Preis der <strong>Literatur</strong>häuser<br />
<strong>2010</strong>. Ein Abend mit dem Preisträger<br />
Thomas Kapielski. Thomas<br />
Kapielski misst in seinen Büchern<br />
die Gesellschaft an großen Maßstäben:<br />
Gerechtigkeit, Vernunft,<br />
Schönheit, Glück und übt so eine<br />
Fundamentalkritik, wie man sie<br />
sonst kaum mehr findet. Eine Kritik,<br />
die sich aus der eigenen Erfahrung<br />
speist, aber auch aus der<br />
Kenntnis unzähliger Texte und<br />
Theorien, die uns die Welt erklären,<br />
schönreden – Erklärungen und<br />
Theorien, die Kapielski mit seinen<br />
eigenen Erfahrungen kurzschließt<br />
und einer Perspektive, die verpönter<br />
nicht sein könnte: der Perspektive<br />
des Stammtischs, denn: „Nur<br />
an den Stammtischen sieht man<br />
noch klar.“ So nehmen seine Lesungen<br />
zuweilen den Ton von Erzählungen<br />
unter Kneipenbekanntschaften<br />
an: Unglaubliches wird erzählt,<br />
die Absurdität der Welt bei<br />
ihrem Namen genannt, Klartext geredet.<br />
Und viel gelacht. 4-7 €. 20<br />
Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968<br />
Köln.<br />
21.5. Rex am Ring Lesung. Nina<br />
Hagen singt und liest aus ihrer<br />
Autobiografie „Bekenntnisse“! 26<br />
€. 20 Uhr. Hohenzollernring 60,<br />
50672 Köln.<br />
25.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Heinrich<br />
Holl – „Ein Jude namens<br />
Adolf?“. Norbert Heinrich Holls<br />
Roman über die nicht vergehende<br />
Vergangenheit. Die furiose Fingerfertigkeit<br />
am Konzertflügel in einer<br />
Kölner Musikalienhandlung begeistert<br />
den jungen Jurastudenten. Als<br />
er bei einem sommerlichen Spazier-<br />
gang durch die noch immer durch<br />
den Krieg gezeichnete Stadt den<br />
Namen des um einige Jahre älteren<br />
Amerikaners kennen lernt, erschrickt<br />
er schamvoll: Norman<br />
Frauenheimer. Der neue Freund, der<br />
ihn „mon chou“ nennt – ein Jude?<br />
Er selbst wurde auf den Namen<br />
Adolf getauft. Für den 20-jährigen<br />
Sohn eines Lehrers verwirrt sich die<br />
Identität. Adolf Kamphoff beginnt<br />
mit Ahnenforschung in den Kirchenregistern,<br />
die erstaunlicherweise<br />
durch zwei Jahrhunderte zu<br />
einem Vorfahren namens Balthasar<br />
Licht an die Mosel nach Monzelfeld<br />
führt. Der Wunsch, einen Juden in<br />
der eigenen Familiengeschichte zu<br />
finden, verdichtet sich <strong>für</strong> Adolf<br />
zur fixen Idee: „Vielleicht wäre ich<br />
ein Jude namens Adolf?“ 4-7 €. 20<br />
Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968<br />
Köln.<br />
26.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Steffen<br />
Martus – „Die Brüder Grimm“.<br />
Das faszinierende Leben zweier<br />
Brüder, die Geschichte schrieben.<br />
20 Uhr. Schönhauser Straße 8,<br />
50968 Köln.<br />
Leipzig<br />
3.5. <strong>Literatur</strong>haus 15. MDR-<strong>Literatur</strong>nacht.<br />
Finalrunde um den 15.<br />
MDR-<strong>Literatur</strong>preis. Moderation:<br />
Michael Hametner und Ulf Heise.<br />
Im Gespräch: Juli Zeh. Live-Musik:<br />
Uschi Brüning und das Stephan-<br />
König-Trio. Über 2.000 deutschsprachige<br />
Schriftstellerinnen und<br />
Schriftsteller haben sich mit Prosa-<br />
Texten am 15. MDR-<strong>Literatur</strong>wettbewerb<br />
beteiligt. Der neunköpfigen<br />
Expertenjury aus Schriftstellern<br />
und <strong>Literatur</strong>kritikern lagen die<br />
bislang unveröffentlichten Kurzgeschichten<br />
in anonymer Form vor –<br />
nach Lektüre und Diskussion nominierte<br />
sie ihre Favoriten. Diese sieben<br />
Finalisten werden in der öffentlichen<br />
Endrunde des MDR-Kurzgeschichten-Wettbewerbs<br />
lesen.<br />
Die Abendjury aus <strong>Literatur</strong>kritikern<br />
und Publikum entscheidet<br />
über die Vergabe des 15. MDR-<strong>Literatur</strong>preises.<br />
Die Veranstaltung<br />
wird live im Programm von MDR-Figaro<br />
ausgestrahlt. Für gute Unterhaltung<br />
ist gesorgt. 19.30 Uhr. Großer<br />
Saal, Gerichtsweg 28, 04103<br />
Leipzig.<br />
Steffen Martus liest in Köln aus seiner<br />
Biographie über die Brüder Grimm.<br />
5.5. Haus des Buches Lesung. Barbara<br />
Beuys – „Sophie Scholl. Biographie“.<br />
Sophie Scholl ist eine Ikone<br />
der deutschen Geschichte. Mit<br />
Flugblättern hatte sie es gewagt,<br />
die verbrecherische Politik Adolf<br />
Hitlers anzuklagen. Doch ihr Weg<br />
von der jugendlichen NS-Führerin<br />
zur entschiedenen Gegnerin des<br />
Nationalsozialismus war länger,<br />
widersprüchlicher und differenzierter<br />
als bisher dargestellt. Barbara<br />
Beuys hat Hunderte bisher unbekannte<br />
Dokumente gesichtet, die<br />
das Rückgrat der ersten umfassenden<br />
Biographie über Sophie Scholl<br />
bilden. Eingebettet in die farbige,<br />
historisch präzise Schilderung der<br />
Nazi-Herrschaft beschreibt sie<br />
meisterhaft die ganze Lebensspanne<br />
der Widerstandskämpferin der<br />
Weißen Rose. 20 Uhr. Gerichtsweg<br />
28, 04103 Leipzig.<br />
18.5. Haus des Buches Lesung.<br />
Preis der <strong>Literatur</strong>häuser. Thomas<br />
Kapielski, Preisträger des Jahres<br />
<strong>2010</strong>, in Lesung und Gespräch.<br />
Laudatio: Heinz-Werner Lawo. Zum<br />
neunten Mal wird der Preis der<br />
<strong>Literatur</strong>häuser an einen Schriftsteller<br />
verliehen, der sich in beson-<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 14
derem Maße um<br />
das Gelingen<br />
von <strong>Literatur</strong>veranstaltungen<br />
verdient gemacht<br />
hat. In diesem Jahr erhält<br />
ihn der Autor, Künstler und Musiker<br />
Thomas Kapielski. 20 Uhr. Gerichtsweg<br />
28, 04103 Leipzig.<br />
19.5. Haus des Buches Lesung.<br />
Lew Tolstoj – „Anna Karenina“. Rosemarie<br />
Tietze und Wladimir Tolstoj<br />
in Lesung und Gespräch. (Veranstaltung<br />
in Russisch und Deutsch).<br />
Zum Tolstoj-Jahr <strong>2010</strong> hat der Carl<br />
Hanser Verlag Lew Tolstojs berühmtes<br />
Romanepos „Anna Karenina“ in<br />
einer großartigen Neuübersetzung<br />
herausgebracht – seit einem halben<br />
Jahrhundert hatte sich niemand<br />
mehr an dieses 1877/78 erschienene<br />
Monumentalwerk gewagt. Rosemarie<br />
Tietze glückte nicht allein<br />
eine meisterhafte Übertragung; die<br />
Ausgabe ist zugleich die erste, die<br />
mit Anmerkungen und einem von<br />
der Übersetzerin verfassten Nachwort<br />
veröffentlicht wird: „’Anna<br />
Karenina’ ist eines der himmlischsten<br />
Bücher der Weltliteratur. Jetzt<br />
ist es neu übersetzt worden: besser<br />
denn je. Im Vergleich zu allen auf<br />
dem Markt erhältlichen Übersetzungen<br />
genauer, farbiger in den<br />
Einzelheiten, überzeugender. Der<br />
Roman lässt uns all seinen Figuren<br />
so nahe kommen, wie es nur wenigen<br />
Büchern der Weltliteratur<br />
gelingt, lässt ihnen aber in aller<br />
Nähe ihr Rätsel.“ (Neue Zürcher<br />
Zeitung). 2-3 €. 20 Uhr. Saal 3,<br />
Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.<br />
27.5. Haus des Buches Lesung.<br />
Landolf Scherzer –„Immer geradeaus.<br />
Zu Fuß durch Europas Osten“.<br />
Die Welt mit den Füßen vermessen.<br />
Wenn Landolf Scherzer sich auf den<br />
Weg macht, läuft er direkt ins<br />
Abenteuer. Knapp fünf Wochen<br />
wanderte er diesmal entlang der<br />
Grenzen zwischen Ungarn, Kroatien,<br />
Serbien und Rumänien. 20 Uhr.<br />
Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.<br />
Leverkusen<br />
4.5. Museum Morsbroich Lesung.<br />
Mark Twain – „Sommerwogen. Eine<br />
Liebe in Briefen“. Olaf Reitz liest<br />
aus „Sommerwogen“ anlässlich des<br />
100. Todestages von Mark Twain.<br />
Temperamentvoll, voller Witz und<br />
Einfallsreichtum – so schrieb Mark<br />
Twain über dreißig Jahre an Livy<br />
Langdon, seine große Liebe. Alexander<br />
Pechmann hat die funkelnden<br />
Liebesbriefe nun erstmals ins<br />
Deutsche übertragen und zu einem<br />
hinreißenden Porträt des großen<br />
amerikanischen Erzählers zusammengestellt.<br />
„Ich bin jung & sehr<br />
gutaussehend & sie ist wahrhaftig<br />
das schönste Mädchen, das ich je<br />
gesehen habe.“ – Mark Twain war<br />
zweiunddreißig Jahre alt, als er<br />
sich zum ersten und einzigen Mal<br />
verliebte. Die Briefe an Livy<br />
Langdon, seine „Seelenschwester“,<br />
später Verlobte, Ehefrau und Mutter<br />
seiner Kinder, werden über die<br />
Jahre immer mehr zu amüsanten,<br />
anrührenden Lebenszeugnissen des<br />
berühmten Autors, der offen von<br />
seinen Erfolgen und Niederlagen,<br />
Hoffnungen und Ängsten schreibt<br />
und so manche Anekdote zum Besten<br />
gibt. Man findet darin eine lange<br />
Verteidigung des Rauchens, Spekulationen<br />
über die Unsterblichkeit<br />
der Seele, detektivische Nachforschungen<br />
über den geheimnisvollen<br />
Verehrer eines Dienstmädchens,<br />
Erinnerungen an Reisen,<br />
aber auch Verzweiflung über wirtschaftliche<br />
Fehlschläge und unheilbaren<br />
Schmerz über den Tod der<br />
Lieblingstochter Susy. Eintritt<br />
(inkl. Imbiß): 15-18 €. 19.30 Uhr.<br />
Spiegelsaal, Gustav-Heinemann-<br />
Straße 80, 51377 Leverkusen.<br />
Lörrach<br />
3.5. Altes Rathaus Vortrag. Wilhelm<br />
Schmid – „Macht Glück immer<br />
glücklich?“ Die Suche nach Glück<br />
treibt moderne Menschen um, und<br />
allen ist zu wünschen, es auch<br />
wirklich zu finden. Aber was ist<br />
eigentlich Glück? Es gibt keine verbindliche,<br />
einheitliche Definition.<br />
Was darunter zu verstehen ist, legt<br />
letztlich jeder Einzelne <strong>für</strong> sich<br />
fest. 4 €. 19.30 Uhr. Volkshochschule<br />
Lörrach, Untere Wallbrunnstraße<br />
2, 79539 Lörrach.<br />
Lüneburg<br />
10.5. Heinrich Heine Haus Lesung.<br />
Moritz Rinke – „Der Mann,<br />
der durch das Jahrhundert fiel“.<br />
Olaf Reitz liest aus „Sommerwogen“ anlässlich<br />
des 100. Todestages von Mark<br />
Twain. Am 4. <strong>Mai</strong> in Leverkusen.<br />
Stammt das angebissene Stück Butterkuchen<br />
im Tiefkühlschrank tatsächlich<br />
von Willy Brandt? Kann<br />
ein toter Onkel noch ein Kind zeugen?<br />
Wurde die schöne Kommunistin<br />
Marie von der Gestapo abgeholt<br />
oder von der eigenen Familie<br />
im Teufelsmoor vergraben? Und wie<br />
werden die Seelen der Menschen<br />
aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul<br />
Wendland in Berlin mit seinem Leben<br />
und seinen kuriosen Kunstprojekten<br />
in die Zukunft starten<br />
will, holt ihn die Vergangenheit<br />
ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige<br />
Haus seines Großvaters<br />
und sein Erbe im Moor zu<br />
versinken – samt lebensgroßen<br />
Bronzestatuen von Luther über<br />
Bismarck bis zu Max Schmeling und<br />
Ringo Starr. Die Reise zurück an<br />
den Ort der Kindheit zwischen mörderischem<br />
Teufelsmoor, norddeutschem<br />
Butterkuchen und traditionsumwitterter<br />
Künstlerkolonie<br />
nimmt eine verhängnisvolle Wendung.<br />
Vergessen geglaubte Familienfragen,<br />
aus dem Moor steigende<br />
historische Gestalten und die skurrile<br />
Begegnung mit einem mysteriösen<br />
Vergangenheitsforscher spü<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 15
len ein ungeheuerlichesGeflecht<br />
an Lügen<br />
und Geheimnissen<br />
aus einem<br />
ganzen Jahrhundert an die Oberfläche.<br />
20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1,<br />
21335 Lüneburg.<br />
<strong>Mai</strong>nz<br />
18.5. Bahnhof Rolandseck /<br />
Künstlerhaus Edenkoben Lesung.<br />
Herta Müller – „Atemschaukel“. Rumänien<br />
1945: Der Zweite Weltkrieg<br />
ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung<br />
lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in<br />
der Nacht zum 15. Januar 1945, als<br />
die Patrouille mich holte. Die Kälte<br />
zog an, es waren -15º C.“ So beginnt<br />
ein junger Mann den Bericht<br />
über seine Deportation in ein Lager<br />
nach Russland. Anhand seines Lebens<br />
erzählt Herta Müller von dem<br />
Schicksal der deutschen Bevölkerung<br />
in Siebenbürgen. In Gesprächen<br />
mit dem Lyriker Oskar Pastior<br />
und anderen Überlebenden hat sie<br />
den Stoff gesammelt, den sie nun<br />
zu einem großen neuen Roman geformt<br />
hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung<br />
Rumäniendeutscher unter<br />
Stalin in einer zutiefst individuellen<br />
Geschichte sichtbar zu machen.<br />
19.30 Uhr. Kaiserstraße 26-30,<br />
55116 <strong>Mai</strong>nz.<br />
20.5. Frankfurter Hof Lesung. Nina<br />
Hagen singt und liest aus ihrer<br />
Autobiografie „Bekenntnisse“. 24 €.<br />
20 Uhr. Augustinerstraße 55, 55116<br />
<strong>Mai</strong>nz.<br />
Marburg<br />
4.5. Waggonhalle Kulturzentrum<br />
e.V. Lesung. Katharina Hacker –<br />
„Alix, Anton und die anderen“. Für<br />
ihren Roman „Die Habenichtse“<br />
wurde Katharina Hacker im Jahr<br />
2006 mit dem ersten Deutschen<br />
Buchpreis ausgezeichnet. Dessen<br />
Protagonisten, um die dreißig,<br />
zieht es von Berlin nach London.<br />
Im neuen fulminanten und vielstimmigen<br />
Roman der Autorin hat<br />
es die Protagonisten, in den Vierzigern,<br />
aus ganz unterschiedlichen<br />
Gründen von der deutschen Provinz<br />
nach Berlin verschlagen. Alix, Anton<br />
und die anderen Freunde, die<br />
sich eher zufällig kennengelernt<br />
haben, treffen sich regelmäßig bei<br />
den Eltern von Alix, meistens<br />
sonntags, und man wandert, in<br />
wechselnden Gruppen, um den<br />
Schlachtensee. Viele der Freunde<br />
sind „in der Mitte des Lebens“ angekommen<br />
– und in diesem Winter<br />
in der Mitte des ersten Jahrzehnts<br />
des neuen Jahrhunderts haben sie<br />
auf so vieles zu reagieren, dass sie<br />
ihre Geschichte rekapitulieren, erzählen,<br />
wie sie aus welchen Gründen<br />
so geworden sind, wie sie nun<br />
zu Beginn der zweiten Lebenshälfte<br />
sind. Der Kunst von Katharina<br />
Hacker ist es zu verdanken, wenn<br />
jeder und jede einzelne mit eigener<br />
unverwechselbarer Stimme vom<br />
Lauf der Dinge berichtet, jeder und<br />
jedem dasselbe Erzählrecht zusteht<br />
– und so ein Kosmos entsteht, in<br />
dem deutsche Geschichte, vergangen<br />
und gegenwärtig, aus ganz unterschiedlichen<br />
Perspektiven betrachtet,<br />
auf jeder Buchseite dieses<br />
Romans sich versammelt. 3-6 €. 20<br />
Uhr. Rudolf-Bultmann-Straße 2a,<br />
35039 Marburg.<br />
Marienberg<br />
5.5. Evangelisch-Lutherische<br />
Kirche Lesung. Lea Fleischmann –<br />
„Heiliges Essen“. Koscher essen<br />
heißt bewusst essen. Koscher<br />
heißt: erlaubt, gestattet. Wer die<br />
jüdischen Speisegesetze befolgt,<br />
muss bestimmte Regeln einhalten.<br />
Das bedeutet, dass das Essen nie<br />
gedankenlos stattfindet, sondern<br />
in einen Ritus eingebettet ist, der<br />
es immer wieder zu etwas Besonderem<br />
macht. In ihrem neuen Buch<br />
macht Lea Fleischmann die Bedeutung<br />
der Speisegesetze auch <strong>für</strong><br />
Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt<br />
auf anschauliche Weise, wie<br />
man mit dem koscheren Essen im<br />
Einklang mit der Schöpfung leben<br />
und jede Mahlzeit in ein spirituelles<br />
Erlebnis verwandeln kann.<br />
19.30 Uhr. Herzog-Heinrich-Straße<br />
6b, 09496 Marienberg.<br />
München<br />
4.5. <strong>Literatur</strong>haus „Preis der <strong>Literatur</strong>häuser<br />
<strong>2010</strong>“. Die im Netzwerk<br />
literaturhaus.net zusammen<br />
geschlossenen <strong>Literatur</strong>häuser vergeben<br />
einmal jährlich einen <strong>Literatur</strong>preis<br />
an deutschsprachige Auto-<br />
Clemens Meyer liest am 6. <strong>Mai</strong> in München<br />
aus seinem Buch „Gewalten“.<br />
rinnen und Autoren, die sich <strong>für</strong><br />
neuartige Konzepte der Vermittlung<br />
von <strong>Literatur</strong> stark machen. 6-<br />
8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1,<br />
80333 München.<br />
5.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Amélie<br />
Nothomb – „Der japanische Verlobte“.<br />
Moderation: Judith Heitkamp.<br />
Dolmetscherin: Michaela Gohmert.<br />
Lesung des deutschen Textes: Lisa<br />
Wagner. Amélie Nothomb, 1967 in<br />
Kobe geboren, hat ihre Kindheit<br />
und Jugend als Tochter eines belgischen<br />
Diplomaten hauptsächlich in<br />
Fernost verbracht und lebt mittlerweile<br />
in Paris und Brüssel. In ihrem<br />
neuen Roman erzählt die Bestsellerautorin<br />
die so verrückte wie poetische<br />
Liebesgeschichte zwischen<br />
einer Belgierin und einem Japaner.<br />
Gleichzeitig ist dieser autobiographisch<br />
gefärbte Roman eine Geschichte<br />
vom Leben zwischen den<br />
Kulturen und eine Liebeserklärung<br />
an das Land der aufgehenden Sonne<br />
mit all seinen Traditionen, mit<br />
seinen Bergen und seinen Rätseln.<br />
8-10 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz<br />
1, 80333 München.<br />
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6.5. Uni München<br />
Lesung.<br />
Clemens Meyer –<br />
„Gewalten. Ein<br />
Tagebuch“. Clemens<br />
Meyer schreibt ein Tagebuch<br />
über die Gewalten unserer Zeit:<br />
Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel<br />
beim Pferderennen, der beste<br />
Freund liegt im Hospiz. Ein Hund<br />
stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen<br />
über einen Bildschirm in einer<br />
menschenleeren Fabrikhalle. Die<br />
psychiatrische Notaufnahme wird<br />
zur Endstation einer heillosen<br />
Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll<br />
ist die Welt, durch die<br />
wir täglich gehen. Clemens Meyer<br />
entwirft Szenen von großer poetischer<br />
Kraft und verstörender Klarheit.<br />
Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften,<br />
reale Orte und<br />
imaginäre Welten. Er erzählt von<br />
Alpträumen, jubelnder Euphorie<br />
und dem Irrwitz unseres Lebens. 20<br />
Uhr. Geschwister-Scholl-Platz 1,<br />
80539 München.<br />
10.5. Lyrikkabinett Lesung. Poetry<br />
in Motion. Moderation: Ko Bylanzky;<br />
an den Turntables: Poetry<br />
DJ Rayl Patzak. Mit freundlicher<br />
Unterstützung des Kulturreferats<br />
der Landeshauptstadt München. 5-<br />
7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a,<br />
80799 München.<br />
12.5. Lyrikkabinett Lesung. Kevin<br />
Perryman – „Bring deinen Stein“.<br />
Kevin Perryman liest aus seinen Gedichten.<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
des Kulturreferats der<br />
Landeshauptstadt München. 5-7 €.<br />
20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799<br />
München.<br />
13.5. Altes Rathaus Lesung. Markus<br />
Orths liest aus seinen Werken.<br />
Markus Orths, geboren 1969, studierte<br />
Philosophie, Romanistik und<br />
Englisch. Er arbeitete als Englisch-<br />
Lehrer, bevor er beschloß, sich auf<br />
das Schreiben zu konzentrieren.<br />
Mit seinen Erzählungen wurde er<br />
mit dem Moerser <strong>Literatur</strong>preis ausgezeichnet<br />
und gewann den Open<br />
Mike, einen der wichtigsten <strong>Literatur</strong>wettbewerbe<br />
<strong>für</strong> junge Schriftsteller.<br />
Neben zahlreichen Stipendien,<br />
u.a. des Literarischen Colloquiums<br />
Berlin, erhielt er den Förderpreis<br />
des Landes NRW <strong>für</strong> junge<br />
Künstlerinnen und Künstler, den<br />
Limburg-Preis des Kunstvereins Bad<br />
Dürkheim sowie den Goldenen Lorbeer<br />
<strong>für</strong> den besten historischen<br />
Roman 2006. Für Erzählungen aus<br />
„Fluchtversuche“ wurde ihm 2006<br />
das Heinrich-Heine-Stipendium zugesprochen;<br />
<strong>für</strong> „Das Zimmermädchen“<br />
erhielt er das <strong>Literatur</strong>stipendium<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
2009 sowie den Niederrheinischen<br />
<strong>Literatur</strong>preis 2009.<br />
Bei den Tagen der deutschsprachigen<br />
<strong>Literatur</strong> in Klagenfurt 2008<br />
wurde Markus Orths mit dem Telekom<br />
Austria Preis ausgezeichnet.<br />
20 Uhr. Historischer Festsaal,<br />
Marienplatz 15, 80331 München.<br />
17.5. Lyrikkabinett Lesung. SAID<br />
und Asher Reich – „Das Haus, das<br />
uns bewohnt“. Ein israelisch-iranisches<br />
Dichtergespräch: SAID und<br />
Asher Reich lesen aus ihrem neuen<br />
gemeinsamen Buch. Einführung:<br />
Christoph Lindemeyer. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Kulturzentrum<br />
der Israelitischen Kultusgemeinde.<br />
Für gute Unterhaltung ist gesorgt.<br />
5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a,<br />
80799 München.<br />
20.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Herta<br />
Müller – „Niederungen“. „Der Krieg<br />
ist die Schule des Lebens, sagt Herr<br />
Wultschmann. Herr Wultschmann<br />
denkt viel nach.“ (Aus: „Herr<br />
Wultschmann“). Herta Müllers Debüt<br />
erschien 1982 in Bukarest,<br />
1984 in gekürzter Form in <strong>Deutschland</strong>.<br />
Nun liegt dieser so schonungslose<br />
wie poetische Prosaband<br />
in seiner vollständigen Form wieder<br />
vor. Die »Niederungen« sind der Beginn<br />
eines literarischen Werkes, das<br />
die Autorin aus dem rumänischen<br />
Nitzkydorf bis nach Stockholm zur<br />
Verleihung des <strong>Literatur</strong>nobelpreises<br />
führte. In knappen literarischen<br />
Bildern beschreibt Herta<br />
Müller das Leben im kommunistischen<br />
Rumänien. Wie eingefroren<br />
wirken manche der Szenen, die das<br />
Dorfleben im schwäbischen Banat,<br />
die zwischenmenschliche Kälte und<br />
die Intoleranz des politischen Systems<br />
zum Thema haben. Klar,<br />
dicht, poetisch und unverwechselbar<br />
ist die Sprache der Autorin, der<br />
im <strong>Literatur</strong>haus nun eine große<br />
Ausstellung gewidmet ist (bis<br />
20.6.<strong>2010</strong>). 8-12 €. 20 Uhr. Raum<br />
Jan Weiler ist mit seinem Buch „Mein<br />
Leben als Mensch“ in Münster zu Gast.<br />
wird noch bekanntgegeben (vermutlich<br />
außer Haus!!).<br />
Münster<br />
4.5. Metropolis Lesung. Jan Weiler<br />
– „Mein Leben als Mensch“. Es gibt<br />
Neues von der Familie. Von Sara,<br />
der Ehefrau, und den Kindern Carla<br />
und Nick. Und natürlich von Antonio,<br />
dem italienischen Schwiegervater.<br />
Der zum Beispiel vor der<br />
Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft,<br />
noch schnell „eine Geräte<br />
mitte Flakebilde“ kaufen muss.<br />
Und dabei seinen Schwiegersohn<br />
ebenso in den Wahnsinn treibt wie<br />
das gesamte Verkaufspersonal. Und<br />
wo es einmal nicht um die Familie<br />
geht, werden andere, mindestens<br />
ebenso brisante Themen erörtert:<br />
der grassierende Kevinismus unter<br />
<strong>Deutschland</strong>s Eltern etwa, das Wesen<br />
des schwedischen Krimis oder<br />
das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen.<br />
20 Uhr. Berliner<br />
Platz 39, 48143 Münster.<br />
6.5. Thalia Lesung. Arno Geiger –<br />
„Alles über Sally“. Alfred und Sally<br />
sind schon reichlich lange verheira<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 17
tet. Das Leben<br />
geht seinen<br />
Gang, allzu ruhig,<br />
wenn man<br />
Sally fragt. Als<br />
Einbrecher ihr Vorstadthaus in<br />
Wien heimsuchen, ist plötzlich<br />
nicht nur die häusliche Ordnung<br />
dahin: In einem Anfall von trotzigem<br />
Lebenshunger beginnt Sally<br />
ein Verhältnis mit Alfreds bestem<br />
Freund. Und Alfred stellt sich endlich<br />
die entscheidende Frage: Was<br />
weiß ich von dieser Frau, nach dreißig<br />
gemeinsamen Jahren? Arno<br />
Geiger, der international gefeierte<br />
Buchpreisträger aus Österreich,<br />
schreibt noch einmal den großen<br />
Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte<br />
von Ehe und Liebe in unserer<br />
Zeit. 20.30 Uhr. Münster Arkaden,<br />
Ludgeristraße 100, 48143<br />
Münster.<br />
18.5. Stadtbücherei Lesung. Georg<br />
Klein – „Roman unserer Kindheit“.<br />
Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt<br />
Neubaublöcke, amerikanische<br />
Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus<br />
unter uralten Kastanien und<br />
die Laubenkolonie, wo die Kinder<br />
der Neuen Siedlung sich die großen<br />
Ferien vertreiben. Langsam, kaum<br />
merklich, sickert das Unheimliche<br />
ein: Ein Mord wird angekündigt,<br />
dann kommen die Boten, buchstäblich<br />
aus einer anderen Welt. Und es<br />
sieht aus, als könnten sie zumindest<br />
eines der Siedlungskinder auf<br />
die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen.<br />
Georg Klein lebt mit<br />
seiner Frau, der Schriftstellerin<br />
Katrin de Vries, und zwei Söhnen in<br />
Ostfriesland. 20 Uhr. Alter Steinweg<br />
11, 48143 Münster.<br />
Nürnberg<br />
5.5. Kulturkeller Lesung. Clemens<br />
Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“.<br />
Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch<br />
über die Gewalten unserer<br />
Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder,<br />
Jubel beim Pferderennen, der beste<br />
Freund liegt im Hospiz. Ein Hund<br />
stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen<br />
über einen Bildschirm in einer<br />
menschenleeren Fabrikhalle. Die<br />
psychiatrische Notaufnahme wird<br />
zur Endstation einer heillosen<br />
Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll<br />
ist die Welt, durch die<br />
wir täglich gehen. Clemens Meyer<br />
entwirft Szenen von großer poetischer<br />
Kraft und verstörender Klarheit.<br />
Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften,<br />
reale Orte und<br />
imaginäre Welten. Er erzählt von<br />
Alpträumen, jubelnder Euphorie<br />
und dem Irrwitz unseres Lebens. 20<br />
Uhr. Königsstraße 93, 90403 Nürnberg.<br />
15.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Helge<br />
Timmerberg – „Der Jesus vom Sexshop“.<br />
„Adrenalin ist an und <strong>für</strong><br />
sich nicht bösartig, sondern ein befreundetes<br />
Hormon. Es macht wach<br />
und putzmunter, denn es rast wie<br />
Rasierklingen durchs Blut und tut<br />
den Nerven gut, tausendmal besser<br />
als Kokain. Adrenalin ist der letzte<br />
Joker des Lebens. Und ist dieses<br />
auch ein durchgehend verschlafenes<br />
gewesen, egal, im Angesicht<br />
des Todes verschafft es Mega-<br />
Aufmerksamkeit <strong>für</strong> die Situation.<br />
Es gibt Adrenalin-Klassiker wie den<br />
Schatten eines Schlachtermessers<br />
hinter dem transparenten Duschvorhang,<br />
oder wenn man durch ein<br />
Flugzeugfenster schaut, und die<br />
Turbine brennt. Adrenalin auch,<br />
wenn im Hals der Apfel klemmt<br />
oder ein hungriger Wolf seine Lieder<br />
singt. Ein hungriger Wolf? Mir<br />
schien, es waren mehrere...“ 20.30<br />
Uhr. Luitpoldstraße 6, 90402 Nürnberg.<br />
31.5. Buchhandlung Rupprecht<br />
Lesung. Rafik Schami – „Poetischer<br />
Spaziergang durch Damaskus“ Rafik<br />
Schami, der seine Heimat Syrien<br />
als Diktatur- und Kriegsgegner verlassen<br />
musste, hat sein Land nie<br />
wieder betreten. Aber vor allem Damaskus,<br />
die Stadt seiner Kindheit,<br />
hat er sich im Herzen bewahrt: die<br />
Farben und Gerüche, die Straßen<br />
und Plätze, die Menschen und Geschichten<br />
der uralten orientalischen<br />
Stadt. Rafik Schami macht in<br />
den in „Damaskus im Herzen und<br />
<strong>Deutschland</strong> im Blick“ enthaltenen<br />
und über Jahren entstandenen Texten<br />
deutlich, wie sich arabische<br />
und europäische Kultur unterscheiden,<br />
und beschreibt - mal ernst,<br />
mal unterhaltsam - den Traum, sich<br />
eines Tages gegenseitig zu verstehen.<br />
Rafik Schami, 1946 in Damaskus<br />
geboren, kam 1971 nach<br />
<strong>Deutschland</strong> und studierte Chemie.<br />
Moritz Rinke präsentiert in Osnabrück<br />
seinen neuen Roman „Der Mann, der<br />
durch das Jahrhundert fiel“.<br />
Nach seiner Promotion wechselte er<br />
zum Schreiben. Er ist Mitbegründer<br />
der <strong>Literatur</strong>gruppe „Südwind“ und<br />
des PoLiKunst-Vereins. Seit 1982<br />
lebt es als freier Schriftsteller.<br />
20.15 Uhr. Breite Gasse 5, 90402<br />
Nürnberg.<br />
Osnabrück<br />
4.5. Blue-Note im Cinema-Arthouse<br />
Lesung. Moritz Rinke – „Der<br />
Mann, der durch das Jahrhundert<br />
fiel“. Stammt das angebissene<br />
Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank<br />
tatsächlich von Willy<br />
Brandt? Kann ein toter Onkel noch<br />
ein Kind zeugen? Wurde die schöne<br />
Kommunistin Marie von der Gestapo<br />
abgeholt oder von der eigenen<br />
Familie im Teufelsmoor vergraben?<br />
Und wie werden die Seelen der<br />
Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet<br />
als Paul Wendland in Berlin mit<br />
seinem Leben und seinen kuriosen<br />
Kunstprojekten in die Zukunft starten<br />
will, holt ihn die Vergangenheit<br />
ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige<br />
Haus seines Großvaters<br />
und sein Erbe im Moor zu<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 18
versinken –<br />
samt lebensgroßenBronzestatuen<br />
von Luther<br />
über Bismarck<br />
bis zu Max Schmeling und Ringo<br />
Starr. Die Reise zurück an den Ort<br />
der Kindheit zwischen mörderischem<br />
Teufelsmoor, norddeutschem<br />
Butterkuchen und traditionsumwitterter<br />
Künstlerkolonie nimmt eine<br />
verhängnisvolle Wendung. Vergessen<br />
geglaubte Familienfragen, aus<br />
dem Moor steigende historische Gestalten<br />
und die skurrile Begegnung<br />
mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher<br />
spülen ein ungeheuerliches<br />
Geflecht an Lügen und Geheimnissen<br />
aus einem ganzen Jahrhundert<br />
an die Oberfläche. 20.30<br />
Uhr. Erich-Maria-Remarque-Straße<br />
16, 49074 Osnabrück.<br />
26.5. Altstädter Bücherstuben<br />
Lesung. Rafik Schami – „Poetischer<br />
Spaziergang durch Damaskus“.<br />
Rafik Schami, der seine Heimat Syrien<br />
als Diktatur- und Kriegsgegner<br />
verlassen musste, hat sein Land nie<br />
wieder betreten. Aber vor allem Damaskus,<br />
die Stadt seiner Kindheit,<br />
hat er sich im Herzen bewahrt: die<br />
Farben und Gerüche, die Straßen<br />
und Plätze, die Menschen und Geschichten<br />
der uralten orientalischen<br />
Stadt. Rafik Schami macht in<br />
den in „Damaskus im Herzen und<br />
<strong>Deutschland</strong> im Blick“ enthaltenen<br />
und über Jahren entstandenen Texten<br />
deutlich, wie sich arabische<br />
und europäische Kultur unterscheiden,<br />
und beschreibt - mal ernst,<br />
mal unterhaltsam - den Traum, sich<br />
eines Tages gegenseitig zu verstehen.<br />
20 Uhr. Bierstraße 37, 49074<br />
Osnabrück.<br />
28.5. Lagerhalle Lesung. Clemens<br />
Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“.<br />
Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch<br />
über die Gewalten unserer<br />
Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder,<br />
Jubel beim Pferderennen, der beste<br />
Freund liegt im Hospiz. Ein Hund<br />
stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen<br />
über einen Bildschirm in einer<br />
menschenleeren Fabrikhalle. Die<br />
psychiatrische Notaufnahme wird<br />
zur Endstation einer heillosen<br />
Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll<br />
ist die Welt, durch die<br />
wir täglich gehen. Clemens Meyer<br />
entwirft Szenen von großer poetischer<br />
Kraft und verstörender Klarheit.<br />
Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften,<br />
reale Orte und<br />
imaginäre Welten. Er erzählt von<br />
Alpträumen, jubelnder Euphorie<br />
und dem Irrwitz unseres Lebens. 20<br />
Uhr. Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück.<br />
Paderborn<br />
6.5. Kulturwerkstatt Lesung. Jan<br />
Weiler – „Mein Leben als Mensch“.<br />
Es gibt Neues von der Familie. Von<br />
Sara, der Ehefrau, und den Kindern<br />
Carla und Nick. Und natürlich von<br />
Antonio, dem italienischen Schwiegervater.<br />
Der zum Beispiel vor der<br />
Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft,<br />
noch schnell „eine Geräte<br />
mitte Flakebilde“ kaufen muss.<br />
Und dabei seinen Schwiegersohn<br />
ebenso in den Wahnsinn treibt wie<br />
das gesamte Verkaufspersonal. Und<br />
wo es einmal nicht um die Familie<br />
geht, werden andere, mindestens<br />
ebenso brisante Themen erörtert:<br />
der grassierende Kevinismus unter<br />
<strong>Deutschland</strong>s Eltern etwa, das Wesen<br />
des schwedischen Krimis oder<br />
das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen.<br />
20 Uhr. Bahnhofstraße<br />
64, 33102 Paderborn.<br />
Prüm<br />
17.5. <strong>Literatur</strong>büro Eifel <strong>Literatur</strong><br />
Festival Lesung. Herta Müller –<br />
„Atemschaukel“. Rumänien 1945:<br />
Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende.<br />
Die deutsche Bevölkerung lebt in<br />
Angst. „Es war 3 Uhr in der Nacht<br />
zum 15. Januar 1945, als die Patrouille<br />
mich holte. Die Kälte zog<br />
an, es waren -15º C.“ So beginnt<br />
ein junger Mann den Bericht über<br />
seine Deportation in ein Lager nach<br />
Russland. Anhand seines Lebens erzählt<br />
Herta Müller von dem Schicksal<br />
der deutschen Bevölkerung in<br />
Siebenbürgen. In Gesprächen mit<br />
dem Lyriker Oskar Pastior und anderen<br />
Überlebenden hat sie den<br />
Stoff gesammelt, den sie nun zu einem<br />
großen neuen Roman geformt<br />
hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung<br />
Rumäniendeutscher unter Stalin in<br />
einer zutiefst individuellen Geschichte<br />
sichtbar zu machen. 20<br />
Uhr. Wenzelbachstraße 90, 54595<br />
Prüm.<br />
Rafik Schami lädt ein zu einem poetischen<br />
Spaziergang durch Damaskus. Am<br />
26. <strong>Mai</strong> in Osnabrück.<br />
Rheda-Wiedenbrück<br />
7.5. Sehstation Marktplatz Lesung.<br />
Benedict Wells – „Spinner“.<br />
Jesper Lier, 20, ist voller Erwartungen<br />
nach Berlin gekommen: Er<br />
hofft auf ein aufregendes Leben in<br />
der Stadt der Verheißungen und auf<br />
einen fulminanten Start als Schriftsteller.<br />
Stattdessen haust er in einem<br />
Kellerloch am Prenzlauer Berg,<br />
sein Roman „Der Leidensgenosse“<br />
ist zu einem Monstrum angeschwollen,<br />
und seine Aversion gegen<br />
die Gesellschaft und die sich<br />
selbst feiernde Stadt hat ihn zum<br />
Einzelgänger gemacht. Jesper konsumiert<br />
im Wechsel Alkohol und<br />
Schlaftabletten und entwickelt bedrohliche<br />
Tagträume. Bis seine<br />
Freunde Gustav und Frank bei ihm<br />
aufkreuzen und ihn aus seiner Einsamkeit<br />
reißen. Eine verrückte Woche<br />
lang erleben die drei eine<br />
rauschhafte Odyssee durch Berlin,<br />
bei der Jesper nicht nur das Mädchen<br />
seiner Träume über den Weg<br />
läuft, sondern viele schräge Gestalten<br />
und sogar seine eigenen Romanfiguren.<br />
Und die meinen es<br />
nicht immer gut mit ihrem Autor.<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 19
20 Uhr. Markt,<br />
33378 Rheda-<br />
Wiedenbrück.<br />
Schmallenberg<br />
5.5. Kunsthaus Alte Mühle Lesung.<br />
Monika Maron – „Bitterfelder<br />
Bogen“. „Vielleicht kennen ja sogar<br />
die Ostdeutschen ihre eigenen Erfolgsgeschichten<br />
zu wenig, um<br />
stolz auf sie und sich selbst zu<br />
sein.“ „B. ist die schmutzigste<br />
Stadt Europas“, schrieb Monika Maron<br />
in ihrem Debütroman „Flugasche“<br />
(1981). B. steht <strong>für</strong> Bitterfeld,<br />
bis heute ein Synonym <strong>für</strong><br />
marode Wirtschaft und verkommene<br />
Umwelt. Dreißig Jahre später<br />
hat sie die Stadt wieder besucht<br />
und die Spur der Veränderungen<br />
nachgezeichnet. Sie erzählt von<br />
der Wiederauferstehung einer Region,<br />
vor allem aber vom Aufbruch<br />
einiger Kreuzberger Solarenthusiasten<br />
in die Provinz Sachsen-Anhalts,<br />
wo sie eine Solarzellenfabrik mit 40<br />
Arbeitsplätzen bauen wollten. Nur<br />
acht Jahre später ist Q-Cells der<br />
größte Solarzellenhersteller der<br />
Welt. Aus der kleinen Solarzellenfabrik<br />
ist „Solar Valley“ geworden.<br />
20 Uhr. Unter der Stadtmauer<br />
4, 57392 Schmallenberg.<br />
Schneeberg<br />
3.5. Kirchengemeinde St. Wolfgang<br />
Lesung. Lea Fleischmann –<br />
„Heiliges Essen“. Koscher essen<br />
heißt bewusst essen. Koscher<br />
heißt: erlaubt, gestattet. Wer die<br />
jüdischen Speisegesetze befolgt,<br />
muss bestimmte Regeln einhalten.<br />
Das bedeutet, dass das Essen nie<br />
gedankenlos stattfindet, sondern<br />
in einen Ritus eingebettet ist, der<br />
es immer wieder zu etwas Besonderem<br />
macht. In ihrem neuen Buch<br />
macht Lea Fleischmann die Bedeutung<br />
der Speisegesetze auch <strong>für</strong><br />
Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt<br />
auf anschauliche Weise, wie<br />
man mit dem koscheren Essen im<br />
Einklang mit der Schöpfung leben<br />
kann. 19.30 Uhr. Frauengasse,<br />
08289 Schneeberg.<br />
Schwäbisch-Hall<br />
19.5. Osiandersche Buchhandlung<br />
Lesung. Barbara Beuys –<br />
„Sophie Scholl. Biographie“. Sophie<br />
Scholl ist eine Ikone der deutschen<br />
Geschichte. Mit Flugblättern hatte<br />
sie es gewagt, die verbrecherische<br />
Politik Adolf Hitlers anzuklagen.<br />
Doch ihr Weg von der jugendlichen<br />
NS-Führerin zur entschiedenen<br />
Gegnerin des Nationalsozialismus<br />
war länger, widersprüchlicher und<br />
differenzierter als bisher dargestellt.<br />
Barbara Beuys hat Hunderte<br />
bisher unbekannte Dokumente gesichtet,<br />
die das Rückgrat der ersten<br />
umfassenden Biographie über Sophie<br />
Scholl bilden. Eingebettet in<br />
die farbige, historisch präzise Schilderung<br />
der Nazi-Herrschaft beschreibt<br />
sie meisterhaft die ganze<br />
Lebensspanne der Widerstandskämpferin<br />
der Weißen Rose. 19.30 Uhr.<br />
Neue Straße 29-33, 74523 Schwäbisch-Hall.<br />
Sindelfingen<br />
7.5. Buchhandlung Röhm Lesung.<br />
Isabelle Müller – „Phönixtochter“.<br />
„Aus jedem Stein, den sie uns vor<br />
die Füße werfen, werden wir unseren<br />
Weg bauen.“ Das ist das trotzige<br />
Lebensmotto von Isabelle. Von<br />
Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen<br />
Mutter hat sie den Willen,<br />
immer wieder Mut zu fassen<br />
und nach vorne zu blicken. Auch<br />
wenn das Leben fast unerträglich<br />
scheint. „Phönixtochter“ erzählt<br />
die Geschichte einer bemerkenswerten<br />
Frau, die sich vom Unglück<br />
nicht überwältigen lässt, die das<br />
Leben meistert und am Ende – trotz<br />
aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche<br />
Unternehmerin in<br />
<strong>Deutschland</strong> wird. 19.30 Uhr.<br />
Marktplatz 9, 71063 Sindelfingen.<br />
Singen<br />
30.5. Stadtbücherei Singen Lesung.<br />
Eva Demski – „Gartengeschichten“.<br />
Eva Demski liest aus<br />
„Gartengeschichten“. Das Paradies<br />
ist in vielen Religionen ein Garten.<br />
Unzählige Menschen wollen schon<br />
im Diesseits so etwas haben. Von<br />
diesem Moment an stellt sich jeden<br />
Tag aufs neue die Frage: Hat der<br />
Garten uns, oder haben wir ihn?<br />
Seit Adam und Eva ist diese Frage<br />
von nicht geringer Bedeutung <strong>für</strong><br />
das menschliche Geschick. Auf vielerlei<br />
Pfaden geht Eva Demski in ih-<br />
Lea Fleischmann stellt in Schneeberg<br />
ihren Ratgeber „Heiliges Essen“ vor.<br />
rem neuen Buch dem Garten-<br />
Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen,<br />
sozialen, persönlichen Bedeutung<br />
von Gärten, sie erzählt<br />
vom Scheitern ebenso wie vom<br />
Glück des Gelingens, der Erschaffung<br />
eines Stücks Himmel auf Erden.<br />
Was macht ein Garten im<br />
Krieg, wie rettet oder beendet er<br />
Ehen, was sind Gartenterroristen?<br />
Wie benimmt sich bildende Kunst<br />
im Garten, was pflanzen Menschenfeinde<br />
am liebsten an und wie<br />
könnte Epikurs Garten ausgesehen<br />
haben? 11 Uhr. August-Ruf-Straße<br />
13, 78224 Singen.<br />
Stollberg<br />
2.5. Begegnungszentrum Lesung.<br />
Lea Fleischmann – „Heiliges Essen“.<br />
Koscher essen heißt bewusst essen.<br />
Koscher heißt: erlaubt, gestattet.<br />
Wer die jüdischen Speisegesetze<br />
befolgt, muss bestimmte Regeln<br />
einhalten. Das bedeutet, dass das<br />
Essen nie gedankenlos stattfindet,<br />
sondern in einen Ritus eingebettet<br />
ist, der es immer wieder zu etwas<br />
Besonderem macht. In ihrem neuen<br />
Buch macht Lea Fleischmann die<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 20
Bedeutung der<br />
Speisegesetze<br />
auch <strong>für</strong> Nichtjuden<br />
erfahrbar,<br />
und sie erzählt<br />
auf anschauliche Weise, wie man<br />
mit dem koscheren Essen im<br />
Einklang mit der Schöpfung leben<br />
und jede Mahlzeit in ein spirituelles<br />
Erlebnis verwandeln kann.<br />
16.30 Uhr. Albrecht-Dürer-Straße<br />
85, 09366 Stollberg.<br />
Stuttgart<br />
4.5. Stadtbücherei im Wilhelmspalais<br />
Lesung. Adam Davies –<br />
„Dein oder mein“. 19.30 Uhr. Konrad-Adenauer-Straße<br />
2, 70173<br />
Stuttgart.<br />
10.5. Galerie InterART Lesung.<br />
Lutz Seiler – „Die Zeitwaage“. „Einmal<br />
in der Woche bin ich bei Uhrmacher<br />
Walinski, um meine Armbanduhr<br />
auf die Zeitwaage zu legen.<br />
Seit ich entdeckt habe, tatsächlich<br />
ein Träumer zu sein (‚ein<br />
verdammter Träumer’, wie mein Vater<br />
es früher so oft sagte), bin ich<br />
vollkommen ruhig; ich bin ruhig<br />
und gelassen und tue nur noch,<br />
was ich will. Dinge, von denen ich<br />
weiß, daß sie gut <strong>für</strong> mich sind.“<br />
Mit der Ruhe eines Seiltänzers bewegt<br />
sich dieser Träumer auch<br />
durch das Nachwende-Berlin. Zu<br />
den Dingen, die dabei in seinen<br />
Besitz geraten, gehört eine einzigartige<br />
Uhr, in deren Ticken er die<br />
Geschichte hören kann, die ihm geschehen<br />
ist. 4-5 €. 19.30 Uhr.<br />
Rosenstraße 37, 70182 Stuttgart.<br />
10.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Arno<br />
Geiger – „Alles über Sally“. Eine Geschichte<br />
von Ehe und Liebe in unserer<br />
Zeit. 20 Uhr. Breitscheidstraße<br />
4, 70174 Stuttgart.<br />
12.5. Hospitalhof Lesung. Martin<br />
Suter – „Der Koch“. Maravan, 33,<br />
tamilischer Asylbewerber, arbeitet<br />
als Hilfskraft in einem Zürcher<br />
Sternelokal, tief unter seinem Niveau.<br />
Denn Maravan ist ein begnadeter,<br />
leidenschaftlicher Koch. In<br />
Sri Lanka hatte ihn seine Großtante<br />
in die Kochkunst eingeweiht,<br />
nicht zuletzt in die Geheimnisse<br />
der aphrodisischen Küche. Als er<br />
gefeuert wird, ermutigt ihn seine<br />
Kollegin Andrea zu einem Deal der<br />
besonderen Art: einem gemeinsamen<br />
Catering <strong>für</strong> Liebesmenüs. Anfangs<br />
kochen sie <strong>für</strong> Paare, die eine<br />
Sexualtherapeutin vermittelt. Doch<br />
der Erfolg von ›Love Food‹ spricht<br />
sich herum, und eine viel zahlungskräftigere<br />
Klientel bekundet Interesse:<br />
Männer aus Politik und<br />
Wirtschaft – und deren Grauzonen.<br />
Maravan hat Sorge, das Geschäft<br />
könne „unanständig“ werden. Und<br />
das wird es. Doch er benötigt das<br />
Geld dringend, um seine Familie in<br />
Sri Lanka am Leben zu erhalten. 20<br />
Uhr. Gymnasiumstraße 36, 70174<br />
Stuttgart.<br />
13.5. Theaterhaus Lesung. Nina<br />
Hagen singt und liest aus ihrer<br />
Autobiografie „Bekenntnisse“. 20<br />
Uhr. Siemensstraße 11, 70469<br />
Stuttgart.<br />
18.5. Hospitalhof / Evang.<br />
Bildungswerk Vortrag. Claus<br />
Leggewie – „Das Ende der Welt wie<br />
wir sie kannten“. Gegenwärtig erleben<br />
wir einen fundamentalen Umbruch<br />
der Politik, der auch die relativ<br />
gefestigte demokratische Kultur<br />
im vereinten <strong>Deutschland</strong> verunsichert.<br />
Das Problem des schleichenden<br />
Effizienzverlusts nationalstaatlicher<br />
Politik und des zunehmenden<br />
Demokratiedefizits supranationaler<br />
(Wirtschafts-) Gemeinschaften<br />
im Zeitalter der Globalisierung<br />
wird uns zweifelsohne noch die<br />
nächsten Jahrzehnte beschäftigen.<br />
Aber auch die Frage, wie sich die<br />
Demokratie als Regierungsform in<br />
diesem Prozeß und wie sich das<br />
Verständnis der Rollen von Regierung,<br />
Verwaltung und Bürgern verändern<br />
wird, welche sozialen Verwertungen<br />
angesichts einer Politik<br />
der offenen Grenzen zu erwarten<br />
sind oder welchen Zwängen und<br />
Entwicklungschancen sich die Arbeitsgesellschaft<br />
ausgesetzt sieht.<br />
20 Uhr. 4-5 €. Büchsenstraße 33,<br />
70174 Stuttgart.<br />
Tübingen<br />
12.5. Zirkus Zambaioni Lesung.<br />
Lutz Seiler – „Die Zeitwaage“. Die<br />
Veranstaltung wird moderiert von<br />
Helge Noack, <strong>Literatur</strong>m. „Einmal<br />
in der Woche bin ich bei Uhrmacher<br />
Walinski, um meine Armbanduhr<br />
Martin Suter liest in Stuttgart aus seinem<br />
spannenden Roman „Der Koch“.<br />
auf die Zeitwaage zu legen. Seit ich<br />
entdeckt habe, tatsächlich ein<br />
Träumer zu sein (‚ein verdammter<br />
Träumer’, wie mein Vater es früher<br />
so oft sagte), bin ich vollkommen<br />
ruhig; ich bin ruhig und gelassen<br />
und tue nur noch, was ich will.<br />
Dinge, von denen ich weiß, daß sie<br />
gut <strong>für</strong> mich sind.“ Mit der Ruhe<br />
eines Seiltänzers bewegt sich dieser<br />
Träumer auch durch das Nachwende-Berlin.<br />
Zu den Dingen, die dabei<br />
in seinen Besitz geraten, gehört<br />
eine einzigartige Uhr, in deren<br />
Ticken er die Geschichte hören<br />
kann, die ihm geschehen ist. 6-8 €.<br />
19.30 Uhr. Lorettoplatz 2, 72072<br />
Tübingen.<br />
Unterhaching<br />
15.5. Buchhandlung Helming &<br />
Heuser Lesung. Benedict Wells –<br />
„Spinner“. Jesper Lier, 20, ist voller<br />
Erwartungen nach Berlin gekommen:<br />
Er hofft auf ein aufregendes<br />
Leben in der Stadt der Verheißungen<br />
und auf einen fulminanten<br />
Start als Schriftsteller. Stattdessen<br />
haust er in einem Kellerloch am<br />
Prenzlauerberg, sein Roman „Der<br />
Leidensgenosse“ ist zu einem<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 21
Monstrum angeschwollen,<br />
und<br />
seine Aversion<br />
gegen die Gesellschaft<br />
und<br />
die sich selbst feiernde Stadt hat<br />
ihn zum Einzelgänger gemacht.<br />
Jesper konsumiert im Wechsel<br />
Alkohol und Schlaftabletten und<br />
entwickelt bedrohliche Tagträume.<br />
Bis seine Freunde Gustav und Frank<br />
bei ihm aufkreuzen und ihn aus<br />
seiner Einsamkeit reißen. Eine verrückte<br />
Woche lang erleben die drei<br />
eine rauschhafte Odyssee durch<br />
Berlin, bei der Jesper nicht nur das<br />
Mädchen seiner Träume über den<br />
Weg läuft, sondern viele schräge<br />
Gestalten und sogar seine eigenen<br />
Romanfiguren. Und die meinen es<br />
nicht immer gut mit ihrem Autor.<br />
20 Uhr. Albrecht-Dürer-Straße 1,<br />
82008 Unterhaching.<br />
Vellmar<br />
11.5. Bürgerhaus Vellmar-West<br />
Lesung. Joachim Gauck – „Winter<br />
im Sommer – Frühling im Herbst“.<br />
Eine Schlüsselfigur der jüngsten<br />
deutschen Geschichte erinnert<br />
sich: Joachim Gauck, engagierter<br />
Systemgegner in der friedlichen Revolution<br />
der DDR und herausragender<br />
Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />
als erster Bundesbeauftragter<br />
<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />
Joachim Gauck verlebte seine<br />
Kindheit in einem Dorf an der<br />
Ostseeküste. Später studierte er<br />
Theologie in Rostock und fand seinen<br />
Weg in die Kirche in Mecklenburg.<br />
Distanz zum DDR-System<br />
prägte seine Tätigkeit von Anfang<br />
an. Wie selbstverständlich wurde er<br />
Teil einer kritischen Bewegung und<br />
schließlich zu einer Symbolfigur im<br />
Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall<br />
übernahm Gauck politische<br />
Verantwortung, er wurde Abgeordneter<br />
im ersten freien Parlament<br />
der DDR und erster Bundesbeauftragter<br />
<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />
19.30 Uhr. Lüneburger Straße 10,<br />
34246 Vellmar.<br />
Verden<br />
5.5. Heine Buch & Kunst Lesung.<br />
Moritz Rinke – „Der Mann, der<br />
durch das Jahrhundert fiel“. 19.30<br />
Uhr. Neue Herrlichkeit 2, 27283<br />
Verden.<br />
Weilheim<br />
6.5. lesbar – die Buchhandlung<br />
Lesung. Christoph Poschenrieder –<br />
„Die Welt ist im Kopf“. Zu gern würde<br />
Schopenhauer sehen, wie Philosophen<br />
und Literaten auf seine Ideen<br />
reagieren – wie Hegel seinen<br />
Thron räumt und der alte Goethe<br />
ihm, dem erst 30-Jährigen, Anerkennung<br />
zollt. Doch sein bahnbrechendes<br />
Werk erscheint verspätet.<br />
Und so verlässt Schopenhauer im<br />
Spätsommer 1818 Dresden in Richtung<br />
Italien ohne sein Buch in der<br />
Tasche – noch als ein Niemand.<br />
Schon auf der Reise fällt er der<br />
Metternich’schen Geheimpolizei<br />
auf: Goethes Empfehlungskarte an<br />
Lord Byron – Dichter und Skandalfigur<br />
europäischer Dimension –<br />
macht Schopenhauer verdächtig<br />
und im österreichisch besetzten Venetien<br />
unerwünscht. Doch einmal<br />
in Venedig, lässt sich Schopenhauer<br />
nicht vertreiben – erst recht<br />
nicht, als er Teresa kennenlernt.<br />
Denn Teresa zeigt dem jungen<br />
Philosophen, dass er einen Punkt<br />
seiner Weltsicht noch einmal überprüfen<br />
muss: sein Konzept der Liebe.<br />
20 Uhr. Admiral-Hipper-Straße<br />
2, 82362 Weilheim.<br />
Weimar<br />
6.5. Stadtbücherei Weimar Lesung.<br />
Gloria Vanderbilt – „Die Bienenkönigin.<br />
Roman einer Begierde“.<br />
Sie hatte Affären mit Frank<br />
Sinatra und Marlon Brando. Truman<br />
Capote modellierte nach ihrem Vorbild<br />
die unvergessliche Holly Golightly<br />
<strong>für</strong> „Frühstück bei Tiffany“ -<br />
jetzt hat Gloria Vanderbilt einen<br />
erotischen Schlüsselroman geschrieben.<br />
In freizügigster Art erzählt<br />
sie darin von den Lustspielen<br />
eines Stararchitekten, seiner gefühlskalten<br />
Ehefrau und seiner Mätresse,<br />
der geheimnisvollen „Bienenkönigin“.<br />
19.30 Uhr. Steubenstraße<br />
1, 99423 Weimar.<br />
11.5. Stadtbücherei Lesung. Terézia<br />
Mora – „Der einzige Mann auf<br />
dem Kontinent“. Umgeben von globalen<br />
Wirtschaftskatastrophen<br />
Terézia Mora stellt in Weimar ihren Roman<br />
„Der einzige Mann auf dem<br />
Kontinent“ vor.<br />
macht sich ein Mann daran, sein<br />
Lebensidyll zu verteidigen, auch<br />
wenn er schon längst zugeben<br />
müsste, dass die Firma, <strong>für</strong> die er<br />
arbeitet, zusammengebrochen ist<br />
und seine Ehe vor dem Aus steht.<br />
„Der einzige Mann auf dem Kontinent“<br />
erzählt eine Woche im Leben<br />
von Darius Kopp. Er ist Anfang<br />
vierzig, verheiratet und einziger<br />
Vertreter einer US-amerikanischen<br />
Firma <strong>für</strong> drahtlose Netzwerke.<br />
Darius sieht sich als Gewinner der<br />
neuen Zeit. Er stammt aus der DDR,<br />
war als Informatiker nach deren Zusammenbruch<br />
ein gefragter Mann<br />
und legt Wert darauf, ein zufriedener<br />
Mensch zu sein. In letzter Zeit<br />
laufen die Geschäfte allerdings<br />
mehr schlecht als recht. Eines Tages<br />
lässt ein säumiger Kunde eine<br />
Pappschachtel mit Geld in seinem<br />
Büro liegen. In der Folge versucht<br />
Darius Kopp vergeblich, einen seiner<br />
Chefs in London oder Los Angeles<br />
zu erreichen, um zu beraten,<br />
was mit dem Geld geschehen soll.<br />
Fast scheint es, als gebe es die Firma<br />
überhaupt nicht mehr. Darius<br />
Kopp leidet zunehmend unter dem<br />
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Verlust seiner<br />
Sicherheiten,<br />
doch er kann<br />
dies weder sich<br />
gegenüber zugeben,<br />
noch will er Flora, seine hypersensible<br />
Frau, damit belasten.<br />
Denn Flora findet sich in ihrem Leben<br />
nur schwer zurecht. Nicht nur<br />
in seinem Beruf muss Darius<br />
schließlich erkennen, kämpft er<br />
um das nackte Überleben, auch seine<br />
Ehe, die Liebe seines Lebens,<br />
droht vor dem Aus zu stehen. 19.30<br />
Uhr. Steubenstraße 1, 99423 Weimar.<br />
19.5. Sparkasse Lesung. Martina<br />
Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s<br />
drauf ankommt, schweigen sie.<br />
Männer! Doch das Klischee, sie hätten<br />
nur Autos, Fußball und andere<br />
Frauen im Kopf, stimmt natürlich<br />
nicht. Bestsellerautorin Martina<br />
Rellin fragt Männer, was sie wirklich<br />
über ihre Frauen denken, was<br />
sie nervt und wo<strong>für</strong> sie sie lieben.<br />
Warum es mit dem Sex nicht mehr<br />
klappt und die Geliebte trotzdem<br />
keine Gefahr ist. Wahre Geschichten<br />
über den Ehealltag aus Sicht<br />
der Männer. 20 Uhr. Graben 4,<br />
99423 Weimar.<br />
Wiesbaden<br />
3.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung & Gespräch.<br />
Galsan Tschinag – „Die<br />
Rückkehr. Roman meines Lebens“.<br />
Der große autobiographische Roman<br />
des Schamanen und Bestsellerautors<br />
Galsan Tschinag: Nach<br />
vielen Jahren des Unterwegsseins<br />
kehrt er zu seinem Volk zurück,<br />
den Tuwa im Nordwesten der Mongolei,<br />
und läßt sein Leben Revue<br />
passieren – sein Leben als Häuptling,<br />
als deutschsprachiger Schriftsteller,<br />
als Vermittler zwischen den<br />
Welten der Tradition und der Moderne.<br />
Und er erinnert sich an die<br />
Erfüllung seines Lebenstraums:<br />
1995 führte er sein Volk in einer<br />
großen Karawane in den Hohen Altai<br />
zurück, ihr einstiges Siedlungsgebiet,<br />
in dem sie ihre ursprüngliche<br />
nomadische Lebensweise wieder<br />
aufnahmen. Galsan Tschinag,<br />
geboren 1943 als jüngster Sohn einer<br />
Nomadenfamilie in der Westmongolei,<br />
ist Stammesoberhaupt<br />
der turksprachigen Tuwa, einer<br />
ethnischen Minderheit in der Mongolei.<br />
Sein Name in der Sprache der<br />
Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu<br />
Dshurukuwaa. 20 Uhr. Villa Clementine,<br />
Frankfurterstraße 1,<br />
65158 Wiesbaden.<br />
Würzburg<br />
4.5. Stadtbücherei Lesung. Clemens<br />
Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“.<br />
Clemens Meyer schreibt ein<br />
Tagebuch über die Gewalten unserer<br />
Zeit: Eine Stadt sucht ihren<br />
Mörder, Jubel beim Pferderennen,<br />
der beste Freund liegt im Hospiz.<br />
Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen<br />
fließen über einen Bildschirm<br />
in einer menschenleeren Fabrikhalle.<br />
Die psychiatrische Notaufnahme<br />
wird zur Endstation einer<br />
heillosen Nacht. Roh, unheimlich<br />
und geheimnisvoll ist die Welt,<br />
durch die wir täglich gehen. Clemens<br />
Meyer entwirft Szenen von<br />
großer poetischer Kraft und verstörender<br />
Klarheit. Ein Jahr lang erkundet<br />
er Seelenlandschaften, reale<br />
Orte und imaginäre Welten. Er<br />
erzählt von Alpträumen, jubelnder<br />
Euphorie und dem Irrwitz unseres<br />
Lebens. 20 Uhr. Max-Heim-Bücherei,<br />
Marktplatz 9, 97070 Würzburg.<br />
16.5. Exerzitienheim Himmelpforten<br />
Lesung. Hanns-Josef Ortheil<br />
– „Die Erfindung des Lebens“.<br />
„Die Erfindung des Lebens“ ist die<br />
Geschichte eines jungen Mannes<br />
von seinen Kinderjahren bis zu seinen<br />
ersten Erfolgen als Schriftsteller.<br />
Als einziges überlebendes Kind<br />
seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg<br />
und der Zeit danach vier Söhne<br />
verloren haben, wächst er in<br />
Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden,<br />
und auch ihr letzter Sohn<br />
lebt zunächst stumm an ihrer Seite.<br />
Nach Jahren erst kann er sich aus<br />
der Umklammerung der Familie lösen,<br />
in Rom eine Karriere als Pianist<br />
beginnen und nach deren<br />
Scheitern mit dem Schreiben sein<br />
Glück zu machen versuchen. In seinem<br />
neuen, autobiographisch inspirierten<br />
Roman erzählt Hanns-Josef<br />
Ortheil die Geschichte eines<br />
jahrelang stummen Kindes, dessen<br />
Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit<br />
vier Söhne verloren haben.<br />
Zusammen mit der ebenfalls<br />
stummen Mutter wächst es in einer<br />
künstlichen Schutzzone auf, aus<br />
der es sich erst langsam durch das<br />
geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen<br />
Sprachunterricht des Vaters<br />
befreien kann. Doch die Befreiung<br />
ist schmerzhaft. Sie führt<br />
den Jungen auf lange, einsame Reisen<br />
durch <strong>Deutschland</strong> und in einem<br />
letzten Befreiungsakt schließlich<br />
nach Rom. Dort wird er ein<br />
erfolgreicher Pianist, der Freundschaften<br />
schließt und sogar ein<br />
Liebesverhältnis eingeht. Diese<br />
Bindungen aber zerreißen, und<br />
auch die Pianistenkarriere muss<br />
aufgegeben werden. Nach der<br />
Rückkehr nach <strong>Deutschland</strong> macht<br />
ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden<br />
Vorschlag, es mit dem<br />
Schreiben zu versuchen. 11 Uhr.<br />
<strong>Mai</strong>naustraße 42, 97082 Würzburg.<br />
Wuppertal<br />
19.5. Bücher Köndgen Lesung &<br />
Gespräch. Milena Moser – „Möchtegern“.<br />
19.30 Uhr. Werth 79, 42775<br />
Wuppertal.<br />
IMPRESSUM<br />
Alle Termin-Informationen basieren<br />
auf Angaben der Veranstalter oder<br />
Verlage. Kurzfristige Änderungen<br />
möglich. Keine Gewähr <strong>für</strong> die<br />
Richtigkeit der Angaben.<br />
***<br />
Bildnachweis: S.1: Sarah Kuttner ©<br />
Florian Kolmer; S.2: Deutscher<br />
Buchpreis <strong>2010</strong> © Börsenverein des<br />
Deutschen Buchhandels; S.3: Boris<br />
Pasternak © frei; S.4: Dieter Richter<br />
© Ezzelino; S.5: Paul Harding ©<br />
Bernd Zeller.<br />
***<br />
Alle Zeichnungen von:<br />
Bernd Zeller<br />
www.darvins-illustrierte.de<br />
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Erstellt von:<br />
„Die Berliner <strong>Literatur</strong>kritik“<br />
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Redaktion: M. Schrader,<br />
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