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Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010

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on mit Heinz<br />

Bachmann, dem<br />

Bruder von<br />

Ingeborg Bachmann.<br />

„Das ist<br />

der schönste Sommer meines Lebens,<br />

und wenn ich hundert Jahre<br />

alt werde – das wird der schönste<br />

Frühling und Sommer bleiben. Vom<br />

Frieden merkt man nicht viel, sagen<br />

alle, aber <strong>für</strong> mich ist Frieden,<br />

Frieden!“ 1945, unmittelbar nach<br />

Kriegsende, notiert die achtzehnjährige<br />

Ingeborg Bachmann diese<br />

Zeilen in ihrem Tagebuch. Aus ihnen<br />

sprechen die Abscheu vor der<br />

NS-Ideologie und die Erleichterung<br />

über das Ende der Nazi-Herrschaft.<br />

Der euphorische Ton hat noch einen<br />

weiteren Grund: Ingeborg<br />

Bachmann hat sich in den britischen<br />

Besatzungssoldaten Jack Hamesh<br />

verliebt, einen Wiener Juden,<br />

dem 1938 die Emigration gelang. Er<br />

befragt die junge Frau zunächst zu<br />

einer Mitgliedschaft im Bund deutscher<br />

Mädel; es entsteht bald eine<br />

enge Freundschaft. Dennoch wandert<br />

Hamesh im Frühjahr 1946 in<br />

das damalige Palästina aus. 7-9 €.<br />

19.30 Uhr. Lindenstraße 9-14,<br />

10969 Berlin.<br />

4.5. Theater am Palais Lesung.<br />

Ellen Schernikau – „Ronald M.<br />

Schernikau: Irene Binz. Befragung“.<br />

1981 lässt sich der Schriftsteller<br />

Ronald M. Schernikau von<br />

seiner Mutter ihr erstaunliches Leben<br />

erzählen. Es entsteht das radikal<br />

ehrliche Protokoll eines eigenwilligen<br />

Lebenswegs, dessen Prosafassung<br />

den Konflikt einer Frau<br />

dokumentiert, die sich zwischen<br />

der Flucht in den Westen zum Vater<br />

ihres Kindes und dem Bleiben im<br />

Osten, wo ihre Heimat und politische<br />

Überzeugung liegen, entscheiden<br />

muss. Irene Binz, literarisches<br />

Alter Ego von Ellen Schernikau,<br />

geht dabei einen Weg der exemplarisch<br />

<strong>für</strong> den von vielen steht. 10<br />

€. 20 Uhr. Am Festungsgraben 1,<br />

10117 Berlin.<br />

5.5. Humboldt-Universität Vortrag.<br />

Josef Winkler – „Wie viele<br />

und welche Fiktionen braucht die<br />

Welt?“ Vortrag im Rahmen der Reihe<br />

„Und jetzt – Richtungen der Zukunft“<br />

an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin. Moderation: Prof.<br />

Thomas Macho. Nachdem Josef<br />

Winkler am 1. November 2008 in<br />

Darmstadt den Georg-Büchner-<br />

Preis entgegengenommen hatte,<br />

hielt er zum Dank eine Rede, aus<br />

der sein Buch „Die Realität so sagen,<br />

als ob sie trotzdem nicht wär“<br />

entstand. Eintritt frei. Hauptgebäude,<br />

Kinosaal, Unter den Linden<br />

6, 10117 Berlin.<br />

7.5. Backfabrik Clinker Lounge<br />

Lesung. Adam Davies – „Dein oder<br />

mein“. Der Superheld: Otto Starks,<br />

ein hoch spezialisierter Sicherheitsbeauftragter<br />

mit einer fast<br />

übernatürlichen Wahrnehmungsfähigkeit,<br />

der Diebe von teuren<br />

Kunstgegenständen fernhalten<br />

soll. Aber jetzt ist ihm schon drei<br />

Mal nacheinander ein wertvolles<br />

Kunstwerk direkt unter der Nase<br />

weggestohlen worden, und zwar<br />

von der sogenannten „Ratte“. Der<br />

Superschurke: Aus der Sicht der<br />

„Ratte“ sieht alles ganz anders aus.<br />

Er entwendet nur zuvor gestohlene<br />

Kunstwerke, um sie ihren rechtmäßigen<br />

Besitzern zurückzubringen.<br />

Die Story: ein durchgeknallter romantischer<br />

Thriller über Verrat, Betrug<br />

und Besitzansprüche in der<br />

Kunst und in der Liebe, grell und<br />

laut. 20 Uhr. Saarbrückner Straße<br />

36, 10405 Berlin.<br />

8.5. Goal Buchpremiere. Gunnar<br />

Leue – „Football’s coming home”.<br />

Trevor Wilsen gibt am Plattenspieler<br />

die Musik dazu! Die besten<br />

Anekdoten und schrägsten Begebenheiten<br />

- zwischen Stadion und<br />

Studio: In welchem deutschen Verein<br />

Pete Doherty Mitglied ist, woran<br />

Bob Dylans WM-Auftritt scheiterte,<br />

wem Die Ärzte ein Klo sponserten<br />

und und und. Kurzweilig,<br />

unterhaltsam und immer ganz nah<br />

an der Gänsehaut, die es sonst nur<br />

in der Südkurve gibt. Gunnar Leue,<br />

Jahrgang 1963, lebt und arbeitet<br />

als freier Journalist in Berlin. Eintritt<br />

frei. 21 Uhr. Oranienstraße<br />

194, 10999 Berlin.<br />

9.5. Buchhändlerkeller LebensGeschichten<br />

mit Sabine Gieschler. Erzählbar.<br />

Zu Gast: Bosiljka Schedlich,<br />

Initiatorin zahlreicher Projekte<br />

<strong>für</strong> Kriegsopfer in Südosteuropa.<br />

3-5 €. 17 Uhr. Carmenstraße 1,<br />

Parterre, 10623 Berlin.<br />

www.jokers-literaturkalender.de<br />

THEMA DES MONATS<br />

Deutscher Buchpreis<br />

<strong>2010</strong><br />

Auf Los geht’s los: 135 neue Romane<br />

sind im Rennen um den<br />

Deutschen Buchpreis <strong>2010</strong>. Die<br />

eingereichten Titel stammen von<br />

84 Verlagen aus <strong>Deutschland</strong>, Österreich<br />

und der Schweiz. Der<br />

135 Romane sind im Rennen um den<br />

Deutschen Buchpreis <strong>2010</strong>.<br />

Deutsche Buchpreis <strong>für</strong> den besten<br />

deutschsprachigen Roman<br />

des Jahres wird am 4. Oktober -<br />

am Vorabend der Frankfurter<br />

Buchmesse - vergeben. Der mit<br />

insgesamt 37.500 Euro dotierte<br />

Preis zählt zu den wichtigsten<br />

Auszeichnungen der deutschsprachigen<br />

<strong>Literatur</strong>szene. Im<br />

Vorjahr erhielt Kathrin Schmidts<br />

Roman „Du stirbst nicht“ den<br />

Preis. Zu den Vorjahres-Finalisten<br />

gehörten u. a. „Atemschaukel“<br />

von Herta Müller, „Die Frequenzen“<br />

von Clemens J. Setz<br />

und „Grenzgang“ von Stephan<br />

Thome.<br />

Julia Encke, Feuilletonredakteurin<br />

bei der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Sonntagszeitung“, ist in<br />

diesem Jahr Sprecherin der Jury<br />

<strong>für</strong> den Deutschen Buchpreis.<br />

Das hat die siebenköpfige Jury<br />

bestimmt, die Anfang April mit<br />

ihrer Auswahl <strong>für</strong> den mehr...<br />

Seite 2

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