Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
Literatur-Kalender für Deutschland Mai 2010
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Bremen<br />
20.5. SWB AG<br />
Kundencenter<br />
Lesung. Hanns-<br />
Josef Ortheil –<br />
„Die Erfindung des Lebens“. „Die<br />
Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte<br />
eines jungen Mannes von<br />
seinen Kinderjahren bis zu seinen<br />
ersten Erfolgen als Schriftsteller.<br />
Als einziges überlebendes Kind seiner<br />
Eltern, die im Zweiten Weltkrieg<br />
und der Zeit danach vier Söhne<br />
verloren haben, wächst er in<br />
Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden,<br />
und auch ihr letzter Sohn<br />
lebt zunächst stumm an ihrer Seite.<br />
Nach Jahren erst kann er sich aus<br />
der Umklammerung der Familie lösen,<br />
in Rom eine Karriere als Pianist<br />
beginnen und nach deren<br />
Scheitern mit dem Schreiben sein<br />
Glück zu machen versuchen. 19<br />
Uhr. Am Wall / Ecke Sögestraße,<br />
28215 Bremen.<br />
Chemnitz<br />
4.5. Thalia Lesung. Jutta Voigt –<br />
„Westbesuch. Vom Leben in den<br />
Zeiten der Sehnsucht“. Warum so<br />
viele Westonkel mit einem geliehenen<br />
Mercedes in den Osten fuhren:<br />
Nach ihrem Überraschungsbestseller<br />
„Der Geschmack des Ostens“ erzählt<br />
Jutta Voigt nun von den Absurditäten<br />
des Reisens zwischen<br />
Ost und West. 20.15 Uhr. Neumarkt<br />
2, 09111 Chemnitz.<br />
28.5. Villa Esche Lesung. Tilmann<br />
Lahme – „Golo Mann“. Golo Mann<br />
neu entdecken! Golo Mann – berühmter<br />
Sohn, Emigrant, Gelehrter<br />
und scharfsinniger Analytiker im<br />
politischen Spannungsfeld zweier<br />
Kontinente. Zu Beginn des krisengeschüttelten<br />
20. Jahrhunderts hineingeboren<br />
in eine der prominentesten<br />
Familien dieser Zeit, aufgewachsen<br />
in der Weimarer Republik,<br />
war er ein früher Kritiker des Nationalsozialismus.<br />
Die Emigration<br />
führte ihn über Frankreich und die<br />
Schweiz in die USA. Nach seiner<br />
zögerlichen Rückkehr nach Europa<br />
folgte mit dem „Wallenstein“ und<br />
der „Deutschen Geschichte“ die<br />
späte Anerkennung des Historikers,<br />
der sich bis zu seinem Tod 1994<br />
kontrovers und unabhängig in die<br />
Geschicke der Bundesrepublik ein-<br />
mischte. 7-10 €. 19 Uhr. Richard-<br />
Wagner-Straße 55, 09119 Chemnitz.<br />
Darmstadt<br />
6.5. <strong>Literatur</strong>haus Lesung. Hans<br />
Joachim Schädlich – „Kokoschkins<br />
Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin<br />
kehrt auf der Queen Mary<br />
2 von einer Reise an die Orte seiner<br />
Kindheit und Jugend nach New<br />
York zurück. Seine Erinnerungen<br />
rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
mit ihren Verfolgungen,<br />
Schicksalen und Emigrationen<br />
wach. „Hans Joachim Schädlich ist<br />
der große Lakoniker unter den<br />
deutschen Gegenwartsautoren.“<br />
(Die Zeit). 20 Uhr. Kasinostraße 3,<br />
64293 Darmstadt.<br />
Dormagen<br />
5.5. Buchhandlung Seitenweise<br />
Lesung. Dieter Wellershoff – „Der<br />
Himmel ist kein Ort“. Der Roman<br />
beginnt wie ein Krimi und entwickelt<br />
sich zu einem figurenreichen<br />
Gesellschaftsdrama. Hauptfigur ist<br />
ein junger Landpfarrer, der eines<br />
Nachts zu einem Unfallort gerufen<br />
wird. Ein Auto ist von der Straße<br />
abgekommen und in einen See gestürzt.<br />
Der Fahrer hat sich gerettet,<br />
seine Frau und sein Sohn werden<br />
leblos geborgen. Wie das geschehen<br />
konnte, ist unklar. Schon bald<br />
nimmt das angebliche Unglück unheimliche<br />
Züge an. Der Pfarrer hält<br />
trotzdem an der Unschuldsvermutung<br />
fest und bringt fast alle<br />
Gemeindemitglieder gegen sich auf.<br />
Das ist der Ausgangspunkt einer<br />
sich ausweitenden Sinnkrise. Die<br />
Erfahrung einer abgründigen Vieldeutigkeit<br />
greift auf immer neue<br />
Lebensbereiche über. Sie erfasst die<br />
religiösen Glaubensvorstellungen<br />
ebenso wie die Freundschaftsverhältnisse<br />
und die sich über unerwartete<br />
suggestive Briefe anbahnende<br />
Beziehung zu einer Frau, die<br />
dem Pfarrer in diesen Tagen wachsender<br />
Bedürftigkeit als unklare<br />
Verheißung erscheint. 20 Uhr. Kölner<br />
Straße 149, 41539 Dormagen.<br />
6.5. City Buchhandlung Lesung.<br />
Joachim Gauck – „Winter im Sommer<br />
– Frühling im Herbst“. Eine<br />
Schlüsselfigur der jüngsten deut-<br />
Hans Joachim Schädlich ist mit seinem<br />
Roman „Kokoschkins Reise“ in<br />
Darmstadt zu Gast.<br />
schen Geschichte erinnert sich: Joachim<br />
Gauck, engagierter Systemgegner<br />
in der friedlichen Revolution<br />
der DDR und herausragender<br />
Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung<br />
als erster Bundesbeauftragter<br />
<strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen.<br />
Joachim Gauck verlebte seine Kindheit<br />
in einem Dorf an der Ostseeküste.<br />
Später studierte er Theologie<br />
in Rostock und fand seinen Weg in<br />
die Kirche in Mecklenburg. Distanz<br />
zum DDR-System prägte seine Tätigkeit<br />
von Anfang an. Wie selbstverständlich<br />
wurde er Teil einer kritischen<br />
Bewegung und schließlich<br />
zu einer Symbolfigur im Umbruch<br />
von 1989. 19 Uhr. Kölner Straße<br />
58, 41539 Dormagen.<br />
Dortmund<br />
6.5. HCC Dortmund Lesung. Monika<br />
Maron – „Bitterfelder Bogen“.<br />
„Vielleicht kennen ja sogar die Ostdeutschen<br />
ihre eigenen Erfolgsgeschichten<br />
zu wenig, um stolz auf<br />
sie und sich selbst zu sein.“ „B. ist<br />
die schmutzigste Stadt Europas“,<br />
www.jokers-literaturkalender.de Seite 6