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Eine gesunde Praxis... - MEDI Deutschland

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<strong>MEDI</strong>times gesunDHeitsPoLitik<br />

Quo vadis, HZV?<br />

Der Vertrag über die hausarztzentrierte<br />

Versorgung (HZV) nach §73b SGBV,den<br />

der <strong>MEDI</strong> Verbund, die Hausärztliche<br />

Vertragsgemeinschaft (HÄVG), der Hausärzteverband<br />

in Baden­Württemberg<br />

(HÄV) und die AOK des Landes vor zwei<br />

Jahren abgeschlossen haben, ist die<br />

Matrix für alle weiteren HZV­Verträge<br />

in <strong>Deutschland</strong>. Seitdem sind weitere<br />

HZV­Verträge in unterschiedlichsten<br />

Varianten vereinbart worden.<br />

Auf Kassenseite ist die AOK der häufigste<br />

Vertragspartner, auch wenn noch nicht<br />

alle regionalen AOK einen 73b­Vertrag<br />

abgeschlossen haben. Andere Kassen<br />

wie BKK oder Ersatzkassen sind meist<br />

erst durch sanften Druck des Gesetzgebers<br />

und durch Schiedsamtsentscheidungen<br />

zum Vertragsschluss gekommen. Manche<br />

Kassen, vor allem einige Ersatzkassen, weigern<br />

sich nach wie vor,HZV­Verträge abzuschließen<br />

(siehe auch Seite 11).<br />

Als Schiedsperson hat Ex­BSG­Richter<br />

Dr. Klaus Engelmann am April dieses Jahres<br />

auf Antrag von <strong>MEDI</strong> und Hausärzte­<br />

verband im Südwesten einen Hausarztvertrag<br />

erlassen, der fünf Tage später in<br />

Kraft getreten ist. Der Vertrag gilt für folgende<br />

Kassen:<br />

n Barmer GEK<br />

n DAK<br />

n TK<br />

n KKH­Allianz<br />

n HEK –Hanseatische Krankenkasse<br />

n hkk<br />

Weitere HZV-Verträge<br />

In Kooperation mit dem HÄV hat <strong>MEDI</strong><br />

einen HZV­Vertrag nach §73b SGB Vmit<br />

der IKK Classic (vormals u.a. IKK Baden­<br />

Württemberg und Hessen) abgeschlossen,<br />

der zum 1. April in Kraft getreten ist. Die<br />

Honorarsystematik unterscheidet sich teilweise<br />

nur geringfügig vom BKK­Vertrag.<br />

Insbesondere werden die Kindervorsorgen<br />

als Einzelleistung vergütet.<br />

Darüber hinaus hat <strong>MEDI</strong> gemeinsam<br />

mit dem Hausärzteverband einen Hausarztvertrag<br />

mit der Signal Iduna IKKabgeschlossen.<br />

Dort unterscheidet sich die Honorarsystematik<br />

teilweise vom AOK­ und<br />

vom BKK­Vertrag. Außerdem setzt der Vertrag<br />

bei den Krankheitsbildern, die die Chronikerpauschale<br />

P3 auslösen, sowie bei<br />

der Prävention etwas andere Akzente. Organisation,<br />

Abläufe und EDV entsprechen<br />

den bereits bestehenden HZV­Verträgen.<br />

In Schleswig­Holstein haben die AOK­<br />

16<br />

SH, die IKK Nord und die LKK SH/HH einen<br />

Vertrag zur hausarztzentrierten<br />

Versorgung mit dem Hausärzteverband<br />

SH e.V., der Ärztegenossenschaft Schleswig­Holstein,<br />

und der HÄVG als Dienstleistungsgesellschaft<br />

abgeschlossen.<br />

Ein Rechtsstreit schwebt in Bremen.<br />

Die AOK Bremen/Bremerhaven erhebt<br />

Klage vor dem Sozialgericht gegen den<br />

ehemaligen Staatsrat Arnold Knigge. Er<br />

hat als Schiedsamtsvorsitzender einen Vertrag<br />

mit dem Hausärzteverband zur HZV<br />

Ende 2009 gegen den Willen der Kasse<br />

auf die Beine gestellt. Seither wehrt sich<br />

die AOK. Die Klage der AOK ist die erste<br />

gegen einen HZV­Vertrag.<br />

Zudem hat das Sozialgericht Bremen<br />

den Vertrag mit der AOK ausgesetzt und<br />

dies unter anderem mit datenschutzrechtlichenProblemen<br />

beider Umsetzung<br />

des Vollversorgungsvertrags begründet.<br />

Ein weiterer Punkt sei, dass die Schiedsperson<br />

nach Ansicht des Gerichts ihren<br />

Gestaltungsspielraum überschritten habe.<br />

Es ist Beschwerde beim Landessozialgericht<br />

(LSG) Celle möglich. Wenn das LSG<br />

dann anders entscheidet, ist der Stopp<br />

des Hausarztvertrags zunächst wieder<br />

aufgehoben. Allerdings ist der Streit damit<br />

juristisch noch nicht beendet, da immer<br />

noch die Klage der AOK gegen den<br />

Schiedsspruch läuft. Das Ganze kann bis<br />

vor das Bundessozialgericht gehen.<br />

Rechtliche Querelen<br />

reißen nicht ab<br />

Auch in anderen Bundesländern gibt es<br />

rechtliche Auseinandersetzungen um bestimmte<br />

Klauseln und Anhänge in abgeschlossenen<br />

HZV­Verträgen. So hat in<br />

Bayern die AOK imSeptember mitgeteilt,<br />

dass sie die „Meistbegünstigungsklausel“<br />

nach §24des Vertrags rückwirkend umsetzen<br />

werde. Darin wurde vereinbart,<br />

dass bei Abschluss eines HZV­Vertrags<br />

mit einer anderen Krankenkasse für<br />

Bayern mit einem niedrigeren Fallwert<br />

dieser günstigere Fallwert auch auf den<br />

AOK­Vertrag angewendet wird. Verhandlungen<br />

mit dem BHÄV mit dem Ziel, eine<br />

Einigung über die Anwendung der Meistbegünstigungsklausel<br />

zu erreichen, seien<br />

gescheitert, so die AOK Bayern. Daher<br />

werde sie jetzt nur noch eine Fallwertobergrenze<br />

pro eingeschriebenen Patien­

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