Eine gesunde Praxis... - MEDI Deutschland
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MENSCHEN BEI <strong>MEDI</strong><br />
Der Esslinger Psychotherapeut Rolf<br />
Wachendorf gehört zuden Gründungsmitgliedern<br />
von <strong>MEDI</strong> BadenWürttemberg.<br />
Im geschäftsführenden Vorstand<br />
arbeitet er, wie in <strong>MEDI</strong> üblich, fachübergreifend.<br />
Mit der von ihm gegründeten<br />
„Freie Liste“ kam er in die Vertreterversammlung<br />
der KVBW, der Landesund<br />
Bundespsychotherapeutenkammer.<br />
Eigentlich konsensorientiert, kennt Wachendorf<br />
als Berufspolitiker auch das Gefühl,<br />
sich weit aus dem Fenster zu lehnen,<br />
Gegenwind zu spüren und manchmal<br />
für sein Engagement sogar eine<br />
Ohrfeige zu kassieren. Entmutigen lässt<br />
er sich dadurch nicht. Im Gegenteil, er<br />
macht weiter. Wachendorfs aktuell wichtigstes<br />
Projekt sind die Vertragsverhandlungen<br />
mit der AOK BadenWürttemberg<br />
zum neuen 73cVertrag für die Psychotherapeuten.<br />
„Mit diesem Vertrag könnten<br />
wir endlich eine zeitnahe Versorgung psy<br />
gesunDHeitsPoLitik<br />
Rolf Wachendorf:<br />
„Ich segle gerne bei Gegenwind!“<br />
chisch belasteter Menschen umsetzen“,<br />
erklärt er. Und stellt auch gleich klar, was<br />
ihn an der bisherigen Artder PsychotherapeutenHonorierung<br />
so stört: Psychotherapeuten<br />
bekommen für die ersten Sitzungen<br />
mit neuen Patienten deutlich weniger<br />
Honorar als für die Folgesitzungen<br />
–rund 40 Prozent weniger! Konsequenz<br />
sind monatelange Wartezeiten für Patienten,<br />
denen man mit einer Akutversorgung<br />
eigentlich am besten helfen könnte. „Oft<br />
brauchen Menschen kurzfristig Hilfe, um<br />
Belastungssituationen zu verarbeiten oder<br />
um aus einem Burnout herauszukommen“,<br />
so Wachendorf. „Wenn man diesen<br />
Patienten und ihren Hausärzten aber nur<br />
eine monatelange Warteliste bieten kann,<br />
werden häufig chronische Erkrankungen<br />
aus eigentlich leichteren Problemen“.<br />
Mit dem 73cVertrag soll es jetzt möglich<br />
werden, eine zeitnahe Behandlung<br />
zu gewährleisten und unnötige Chronifizierungen<br />
zu vermeiden. Die Versorgung<br />
18<br />
Rolf Wachendorf scheut weder<br />
in der Berufspolitik noch beim<br />
Segeln die „steife Brise“.<br />
chronisch Kranker über eine niederfrequente<br />
Langzeittherapie soll ebenfalls ermöglicht<br />
werden. „Wir haben hier endlich<br />
die Chance, eine gesundheitspolitische<br />
Fehlsteuerung rückgängig zu machen“,<br />
freut er sich. Auch der Austausch zwischen<br />
Psychotherapeuten und Ärzten könnte sich<br />
durch den 73cVertrag verbessern –und vereinfachen:<br />
Wenn der Hausarzt eine FDiagnose<br />
feststellt, kann er den Patienten<br />
zeitnah zur weiteren Diagnostik und Therapie<br />
an einen PKollegen überweisen.<br />
„Das soll die Hausärzte entlasten, bei denen<br />
immer mehr Patienten mit psychischen<br />
Problemstellungen auftauchen“, erklärt<br />
Wachendorf.<br />
Was ist los bei den<br />
Psychotherapeuten?<br />
Nicht bei allen Kollegen stößt der Psychotherapeut<br />
mit diesen Vorstellungen auf<br />
Unterstützung. In Nordwürttemberg ist<br />
die Akzeptanz unter den Verhaltensthera