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Eine gesunde Praxis... - MEDI Deutschland

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peuten hoch. Was nicht verwunderlich<br />

ist: Rund 65 Prozent dieser Therapeuten<br />

sind bei <strong>MEDI</strong> organisiert. Die psychoanalytisch<br />

oder tiefenpsychologisch ausgerichteten<br />

Kollegen sind weniger bei<br />

<strong>MEDI</strong> engagiert. Warum das so ist, lässt<br />

sich wohl nur politisch begründen: „Die<br />

anderen Psychotherapeuten­Verbände<br />

haben noch nicht eingesehen, dass wir<br />

gemeinsam agieren sollten anstatt gegeneinander“,<br />

so Wachendorf. Für das KV­<br />

System typisch findet er den Standpunkt,<br />

man müsse den anderen etwas wegnehmen,<br />

wenn man selbst etwas haben wolle.<br />

Wer das nicht länger will, ist seiner<br />

Erfahrung nach inzwischen bei <strong>MEDI</strong> gelandet.<br />

„Viele von uns haben die Vorteile<br />

der nach außen gerichteten Spieße eingesehen“,<br />

stellt er fest.<br />

In einigen Verbänden überwiegt leider<br />

noch das Konkurrenzdenken. Leicht<br />

ist es in diesen Reihen sicher nicht, die<br />

<strong>MEDI</strong> Fahne hochzuhalten. Um die Situation<br />

zu begreifen, muss man wissen,<br />

dass längst nicht alle psychotherapeutischen<br />

Praxen hauptberuflich in Vollzeit<br />

geführt werden. Es gibt mehr änderungsabwehrende<br />

Klein­Praxen. Aber das wird<br />

gesunDHeitsPoLitik <strong>MEDI</strong>times<br />

sich Wachendorfs Überzeugung nach in<br />

den nächsten Jahren ändern. Die neuen<br />

Kollegen müssen nach dem Studium noch<br />

vier bis sechs Jahre Ausbildung absolvieren<br />

und sich dann um die Kassenzulassung<br />

bewerben „Wer das durchzieht, der<br />

will anschließend arbeiten“, mutmaßt<br />

Wachendorf. Er ist sicher, dass gerade unter<br />

den jüngeren Kollegen (der Altersdurchschnitt<br />

der Psychotherapeuten liegt<br />

bei 52 Jahren) das Interesse am 73c­Vertrag<br />

groß sein wird. Nicht nur der finanziellen<br />

Vorteile wegen, sondern auch weil<br />

der Vertrag erweiterte Befugnisse mit<br />

sich bringt: Etwa die Möglichkeit, selbst<br />

Patienten direkt zu überweisen. Weitere<br />

Vorteile sind für ihn beispielsweise eine<br />

halboffene Sprechstunde, weniger Bürokratie,<br />

keine Kapazitätsgrenze, Gruppenangebote,<br />

neue Methoden (wie Neuropsychologie)<br />

und ein Wegfall des Gutachterverfahrens.<br />

„Die Versorgung bessert sich<br />

deutlich“, so Wachendorf.<br />

Ein Leistungssportler<br />

Auf diese Schiene würde Wachendorf die<br />

zukünftige gesundheitspolitische Entwicklung<br />

gerne setzen. Auf die Frage, was<br />

er sich aktuell von der neuen Vertreterversammlung<br />

und KV­Führung erhofft,<br />

kommt sofort die Antwort „eine KVBW,<br />

die wirklich die Interessen der Psychotherapeuten<br />

vertritt, zum Beispiel zur Probatorik.“<br />

Anschließend fallen ihm gleich<br />

die neuen Vertragsmodelle ein, die die<br />

psychotherapeutische Versorgung weiter<br />

verbessern könnten. Hinter solchen<br />

Modellen könnten alle Kollegen stehen,<br />

sodass das Konkurrenzstreben von selbst<br />

in den Hintergrund treten würde, hofft<br />

der <strong>MEDI</strong> Therapeut. Ideal fände er es,<br />

wenn das Zwei­Hüte­Modell wieder in<br />

Kraft treten würde. Er sieht in Gedanken<br />

schon zu, wie sich Verbände und Vorstand<br />

in Vertreterversammlungen die Bälle zuwerfen<br />

…<br />

So war es damals, als Wachendorf im<br />

Kollegenkreis kritische Stimmen über<br />

<strong>MEDI</strong> gehört hatte und –neugierig geworden<br />

–erstmals zu einer Informationsveranstaltung<br />

ging. Er besuchte einen Vortrag<br />

von Werner Baumgärtner und verstand<br />

gar nicht, was diesen Mann so umstritten<br />

machte. Er war jedenfalls nach<br />

diesem Abend mit im <strong>MEDI</strong> Boot. Das<br />

19<br />

hatte Folgen. „Wenn ich etwas mache,<br />

dann mache ich das immer recht engagiert“,<br />

sagterfast entschuldigend und beschreibt,<br />

dass er sich damals als Außenseiter<br />

nicht immer wohlgefühlt hatte.<br />

„Mit neuen Konkurrenten gehen Psychotherapeuten­Verbandsvertreterausgesprochen<br />

unnett um“, verrät er. „Aber ich<br />

war überzeugt, dass die Sache richtig<br />

war“, sagt erheute, „also bin ich dabei<br />

geblieben –das war mein Motor“.<br />

Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft<br />

sind für den Therapeuten wohl<br />

auch im Privatleben kein Problem. Er hat<br />

jahrelang Judo als Leistungssport betrieben.<br />

„Siegen durch Nachgeben“ lautet<br />

bekanntlich das Prinzip dieser Kampfkunst.<br />

Seit einigen Jahren hat er sich allerdings<br />

aus dem Wettkampfsportzurückgezogen.<br />

Jetzt geht er am liebsten Segeln,<br />

wenn er eine Auszeit braucht. „Ich mag<br />

Bewegung“, stellt er fest, „und ich segle<br />

am liebsten bei viel Wind“. Ein <strong>MEDI</strong><br />

Macher, der Gegenwind liebt –das passt<br />

doch hervorragend zusammen!<br />

Ruth Auschra<br />

imPressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>MEDI</strong> Baden–Württemberg e.V.<br />

Industriestraße 2, 70565 Stuttgart<br />

E–Mail: info@medi­verbund.de<br />

Tel.: 0711 806079­0<br />

Fax: 0711 806079­79<br />

www.medi­verbund.de<br />

Redaktion: Angelina Schütz<br />

Verantwortlich i.S.d.P.<br />

Dr. med. Werner Baumgärtner<br />

Design: Heinz P. Fothen<br />

Druck: W. Kohlhammer Druckerei<br />

GmbH &Co. Stuttgart<br />

Erscheinungsweise vierteljährlich.<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers.<br />

Die nächste <strong>MEDI</strong>TIMES erscheint<br />

im März 2011.<br />

Anzeigenschluss ist der 31. Jan. 2011.

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