Die Ox-CD 69 ¡ ReReleas - Webseite von Thomas Neumann
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PUNCH UP POGOS<br />
Punkrock Made In Elstal <strong>CD</strong><br />
punchuppogos.de.vu | Jawohl, „Punkrock made in Elstal“,<br />
im schönen Havelland vor den Toren Spandaus. Schön<br />
auch, dass es da jetzt wieder Shows gibt. <strong>Die</strong> Produktion<br />
der 16 Lieder – keines des Demos hat es auf das Debüt geschafft<br />
– ist ein wenig flach, so dass sich die mangelnde Fülle<br />
der Stimme besonders schmerzhaft äußert. Textlich geht es,<br />
auch wenn man sich ab und zu seiner Überzeugungen versichert,<br />
um Spaß. Und angesichts der Ausflüge in den Ska-<br />
Punk, Rockabilly, Schlager und metallischen Hardcore wird<br />
deutlich, dass dieser teils englischsprachige Deutschpunk<br />
zwischen RAMONES und ABSTÜRZENDEN BRIEFTAU-<br />
BEN auf Tanz und gute Laune abzielt. Dabei ist die <strong>CD</strong> für<br />
eine Partyplatte mit knapp einer Stunde Laufzeit entschieden<br />
zu lang. Eine Partyplatte muss man bei voller Lautstärke<br />
gehört haben können, bevor die Bullen kommen. Und live<br />
lässt sich diese gute Laune bestimmt besser transportieren<br />
als auf Konserve. Gute Band, definitiv nichts für Pogophobe.<br />
(57:07) (7) Walmaul<br />
RÖMER<br />
Ausgesoffen & weggeschmissen <strong>CD</strong><br />
dieroemer-punkrock.de | DIE RÖMER hielt ich<br />
zuerst für eine stumpfe Deutschpunkband, dann<br />
erschienen sie mir viel ironischer und mehr auf<br />
Funpunk ausgerichtet. Jedenfalls kann man zu-<br />
R<br />
mindest an deren Aussagen nicht meckern und<br />
die Attitüde scheint auch zu stimmen. Auch<br />
wenn mir der schon am Albumtitel erkennbare Hobbyalkoholismus<br />
zu sehr in Szene gesetzt ist und sich sowohl Musik<br />
(Standard-Punkrock) als auch die ganz guten, aber etwas<br />
plumpen Texte nicht gerade durch ihren Feinschliff<br />
auszeichnen, haben DIE RÖMER ihren Vorteil gegenüber<br />
manch anderer Band in einem ihrer Texte schon selbst formuliert:<br />
„I think a bad original is better than a good copy!“.<br />
(34:18) (5) Tobias Weber<br />
RATOS DE PORAO<br />
Hominem Inimigo Do Homem <strong>CD</strong><br />
munster-records.com | Das Munster-Sublabel Beat Generation<br />
ist die neue Heimat der Brasilianer RATOS DE PO-<br />
RAO, die mit „Hominem Inimigo Do Homem“ ihr 25-jähriges<br />
Bandbestehen feiern. Mit brasilianischen Bands liegt<br />
man eigentlich nie daneben und so ist auch hier. RATOS DE<br />
PORAO sind eine lebende Legende, die mit ihrem metallischen<br />
Hardcore wahrscheinlich Legionen südamerikanischer<br />
Bands beeinflusst hat – und das zu Recht. Auch auf ihrem<br />
neuesten Release machen RDP keine Gefangenen und<br />
brettern ein bestens produziertes Album herunter, das nur<br />
vor Energie und Wut strotzt. Vergleichbare Bands kommen<br />
eigentlich nur aus derselben Gegend, ich möchte nur die<br />
Überbands AÇÃO DIRETA und I SHOT CYRUS anführen.<br />
Kurze Songpassagen brechen immer wieder aus dem üblichen<br />
Schema aus, erinnern mal an MOTÖRHEAD, mal an<br />
NAPALM DEATH und lassen so die Scheibe nie langweilig<br />
werden. Textlich geht es bei „Der Mensch ist der Feind des<br />
Menschen“ um hardcoretypische linke Inhalte, soweit ich<br />
es mit meinen beschränkten Portugiesischkenntnissen beurteilen<br />
kann. <strong>Die</strong> <strong>CD</strong> kommt in schönem Digipak. Und irgendwann<br />
mal soll es auch eine Übersetzung der Texte auf<br />
der Homepage der Band geben ... (30:23) (8)<br />
Dr. Oliver Fröhlich<br />
RESTLESS YOUTH<br />
Light Up Ahead <strong>CD</strong><br />
Complete Control | <strong>Die</strong> Niederländer RESTLESS YOUTH<br />
gehen als Mischung aus frühem 80er Hardcore und traditionellem<br />
Rock durch. Der Opener „Cold hearted“ erinnert<br />
an BLACK FLAG, kommt sehr abgehangen und cool rü-<br />
dvds<br />
mehr Bilder aus dem „richtigen Leben“ der Portraitierten<br />
gewünscht: Wie leben und arbeiten die Musiker, wie sieht<br />
ihr Umfeld sie? Trotzdem: Ein beeindruckender wie unterhaltsamer<br />
Film. Joachim Hiller<br />
V.A. Appetite For<br />
Deconstruction DVD<br />
destiny-tourbooking.com/Destiny | Pünktlich zur aktuellen<br />
Tour bringt Destiny Records die „Appetite Of Deconstruction“-DVD<br />
auf den Markt, die uns noch einmal<br />
die Schmankerl der Europatour 2004/05 zu Gemüte führt.<br />
Und das, was man hier für sein Geld geboten bekommt, ist<br />
durchaus nicht schlecht. Über zweieinhalb Stunden Spielzeit<br />
weist die DVD auf. Neben Live-Musik darf man die Deconstruction-Musiker<br />
in skurrilen Backstageszenen bewundern,<br />
die Bands und die Crew werden vorgestellt, interviewt<br />
und nach ihrer aktuellen politischen Einstellung,<br />
natürlich im Bezug auf den Herrn Bush ausgefragt und die<br />
Motorbiker, die diesmal mitgereist sind, dürfen den ein oder<br />
anderen Stunt auf dieser DVD machen. Ein paar Auftritte<br />
stechen besonders heraus, so beispielsweise die sehr abgedrehte<br />
Performance <strong>von</strong> MAD SIN. <strong>Die</strong> MAD CADDIES sorgen<br />
mit „Drinking for eleven“ für Partystimmung und die<br />
Profis wie LAG WAGON und PENNYWISE, die mit mehr als<br />
einem Song eine Sonderstellung auf der DVD haben, sind<br />
ja eh immer klasse. Originell kommen auch das Ska-Ensemble<br />
THE SLACKERS und die coolen THE MOVEMENT.<br />
Insgesamt also ein tolles Produkt. <strong>Die</strong> Bikershows werden<br />
nach fünf Minuten langweilig und verleiten zum skippen.<br />
Was auch nicht gefällt, sind die viel zu abgenudelten Hits<br />
der Sorte „Turncoat“ <strong>von</strong> ANTI-FLAG und „Panic“ <strong>von</strong> den<br />
BEATSTEAKS. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Kreativität<br />
gewünscht. Einen Abzug in der B-Note bekommt auch das<br />
hässliche und total unübersichtliche Menü mit seiner umständlichen<br />
Bedienung, ansonsten eine lohnenswerte Investition.<br />
(159:28) (8) Arndt Aldenhoven<br />
PAUL WELLER<br />
As Is Now DVD<br />
v2music.com | Sensationell. Wer bei dieser Dokumentation<br />
über die Produktion <strong>von</strong> Wellers aktuellem Album bei<br />
Timecode 38:42:31 die Pause-Taste drückt, sieht tatsächlich<br />
ein Lächeln über Pauls Gesicht huschen. Das hält knapp eineinhalb<br />
Sekunden an, dann ringt er schon wieder mit sich<br />
und versucht, die Gesichtszüge wieder unter Kontrolle zu<br />
bekommen. Zudem gibt es noch genau zwei Szenen auf dieser<br />
DVD, wo Weller Humor zeigt, allerdings hat er da auch<br />
schon ein paar Bierchen drin. Ansonsten ist „As Is Now“<br />
eine bitterernste Sache, gezeigt wird eine sehr talentierte<br />
Band, die sich um einen begnadeten Songschreiber gesammelt<br />
hat. Und die Studio-Sessions sind zwar relativ locker<br />
abgelaufen, aber dennoch ist es wohl verdammt harte Arbeit,<br />
ein so schönes Album aufzunehmen, wenn man Pauls<br />
dauerverkniffenes Gesicht betrachtet. Etwas mehr Lockerheit<br />
bietet die ebenfalls enthaltene Show aus dem Londoner<br />
100 Club (wo THE JAM ja einige ihrer besten Konzerte gespielt<br />
hatten). Schön zu beobachten ist dabei, dass Paul immer<br />
noch seine Bühnenbewegungen nahezu hundertprozentig<br />
<strong>von</strong> SMALL FACES-Sänger Steve Marriott und seinem<br />
Rumpelstilzchen-Boogaloo abkupfert. Apropos Marriott::<br />
„Es stimmt nicht, dass ich den ganzen Tag SMALL FACES<br />
höre, das tue ich nur Vormittags“, kaspert Weller im Interview.<br />
Der vierte Beweis für Humor auf dieser DVD. Dabei<br />
bleibt es dann glücklicherweise auch. (7) Gereon Helmer<br />
084 <strong>Ox</strong>-Fanzine #68<br />
ber, danach folgt „Do you mind?“, eine schnelle, sehr kurze<br />
Nummer, die auch <strong>von</strong> den BAD BRAINS sein könnte. Wobei<br />
es natürlich immer schwierig sein wird, diese unglaublichen<br />
Truppen als Referenz zu benutzen. Sei’s drum, soll ja<br />
nur der Orientierung dienen ... Danach bleibt die Band ihrem<br />
schrägen, leicht destruktiven Sound treu, driftet jedoch<br />
mehr in die Rockecke ab. „Thieves“ und „Channel zero“<br />
könnten auch <strong>von</strong> MC5 intoniert worden sein, und Iggy Pop<br />
hat auch noch eine Sequenz beigesteuert. Bei „Beyond solitude“<br />
wird das Tempo wieder deutlich angezogen und John<br />
Joseph übernimmt die Kontrolle. Genauso geht es weiter bis<br />
zum Ende der Scheibe. Gut gerockt und entwicklungsfähig.<br />
(19:25) (6) Zahni<br />
RIPPERS<br />
Tales Full Of Black Soot LP/<strong>CD</strong><br />
screamingapple.de | <strong>Die</strong> italienischen THE RIPPERS, die<br />
wohl derzeitig wildeste Garagepunk-Band, ist zurück und<br />
Ripper I, II, III und IV haben mit „Tales Full Of Black Soot“<br />
ihre grandiose zweite LP<br />
in die Vox-Gitarrenkoffer<br />
gepackt. Wurde die selbstbetitelte<br />
Debüt-LP noch<br />
in der heimischen Garage<br />
aufgenommen, besuchte<br />
man dieses Mal ein Studio<br />
und spielte die 13 Songs<br />
live ein, doch keine Angst,<br />
THE RIPPERS klingen<br />
trotz Studio und „richtiger“<br />
Produktion nun keinesfalls<br />
„sauber“ oder<br />
„poliert“, die Aufnahme<br />
ist verdammt rauh, kratzig, aber mit dem nötigen Druck,<br />
der dem Vorgänger hier und da dann doch fehlte. Aber auch<br />
das Songwriting hat, wie auch der Sound, scheinbar gewisse<br />
Aufbaupräparate verabreicht bekommen; alle Songs (zehn<br />
Originale, drei Coverversionen) gehen ab wie Schmitz’ Katze,<br />
kein einziger Füller, 13mal Teen-Garagepunk vom Feinsten.<br />
Eine Steigerung auf ganzer Linie! THE RIPPERS klingen<br />
auf „Tales Full Of Black Soot“ authentisch wie nie, strotzen<br />
jedoch vor nach heutigen Maßstäben bemessener Punk-<br />
Energie, die die Original-Bands in den 60ern einfach noch<br />
nicht hatten (THE ZAKARY THAKS’ „Bad girl“ mal ausgenommen).<br />
Und genau dieser Umstand macht die RIP-<br />
PERS zu einer „echten“ 60s-Punk-Band und nicht zu einer<br />
Stadtfest-Oldie-Night-„Retro“-Gurkentruppe. Menschen<br />
mit bleistiftdünnen Schlipsen, engen Anzügen, Beat-Boots<br />
und einem Hang zu exzessiver 60s Punk-Mucke sollten jedenfalls<br />
zugreifen. Allerdings, kleiner Wermutstropfen: Einen<br />
Punkt Abzug für das abscheuliche Artwork! (29:16) (8)<br />
Chris Virgo<br />
RED LIGHT RIPPERS<br />
Nobody Likes A Rat <strong>CD</strong><br />
fadingways.co.uk | GUNS N’ROSES, Alice Cooper oder VAN<br />
HALEN nennen die RED LIGHT RIPPERS als ihre Vorbilder.<br />
Und somit ist auch schon klar, dass die Reise in die 80er zurückgeht,<br />
in eine Zeit, als es noch üblich war, über ein Intro-Riff<br />
gleich ein Wah-Wah-Solo drüberzuschnalzen. Dass<br />
Sänger Rip Skinner auf manchen Fotos eine gewisse Ähnlichkeit<br />
mit dem jungen Ozzy Osbourne aufweist, passt<br />
dann auch noch gut hinein. Musikalisch und textlich würde<br />
ich die vier Kanadier aber weniger zu GUNS N’ROSES<br />
als vielmehr direkt neben MÖTLEY CRÜE stellen: sehr rolliger<br />
Hardrock mit sympathischen Texten über Rock’n’Roll-<br />
Nurses, Liebesprobleme und was das Leben sonst noch so<br />
für Herausforderungen an den Berufsteenager stellt. Insgesamt<br />
nicht unsympathisch, aber manchmal stellt man sich<br />
beim Hören die Frage, warum man nicht gleich zum Original<br />
greifen und in Jugenderinnerungen schwelgen sollte?<br />
RED LIGHT RIPPERS bringen einen auf jeden Fall dazu, mal<br />
wieder in die tieferen Gefilde der eigenen Plattensammlung<br />
abzutauchen. (30:22) (7) Simon Loidl<br />
ROYAL ROLLEXBOYS<br />
s/t <strong>CD</strong><br />
Royall Rollex | <strong>Die</strong> Darmstädter ROYAL ROLLEXBOYS präsentieren<br />
auf dieser EP ihre „Musik mit Zug“, wie sie selbst<br />
ihre Arbeit nennen. Man könnte es auch Rock’n’Roll nennen,<br />
erdig, aber mit etwas zu akzentverseuchtem englischsprachigem<br />
Gesang. Dass die Songs mit einem Budget <strong>von</strong><br />
100 Euro aufgenommen wurden, hört man nicht unbedingt,<br />
da ist auf alle Fälle was drin. Leider finden sich statt<br />
der im Pressetext angekündigten sechs Tracks lediglich drei<br />
auf der <strong>CD</strong>, die Spielzeit verkürzt sich auf knapp zehn Minuten<br />
und auch am Cover sind nur drei Songs gelistet. Wo ist<br />
der Rest geblieben? (5) Simon Loidl<br />
RETURNABLES<br />
s/t M<strong>CD</strong><br />
Dirtnap | Ich sitze hier und frage mich: Was ist das für eine<br />
großartige Band? Warum kannte ich die vorher nicht? Was<br />
für eine großartige Stimme, was für tolle Songs! Warum sind<br />
nur sieben Stücke auf der <strong>CD</strong>, da<strong>von</strong> auch noch drei live (inklusive<br />
das WEDDING PRESENT-Cover)? Ich brauche mehr!<br />
Dann les ich das Info und muss schlucken: Sänger und Gitarrist<br />
Bobby James ist letztes Jahr bei einem tragischen Autounfall<br />
gestorben. Manchmal schreibt das Leben echt miese<br />
Geschichten! Es bleiben sieben großartige Songs mit herzergreifendem<br />
Pop-Appeal und rauhem Punkrockcharme,<br />
irgendwo zwischen den UNDERTONES und einer ganz eigenen<br />
Note, mit der es THE RETURNABLES eigentlich verdient<br />
hätten groß rauszukommen. Besorgen! Absoluter Tip!<br />
(22:14) (9) Bernd Fischer<br />
RESISTANCE 77<br />
Songs For A Nanny State <strong>CD</strong><br />
Captain Oi! | Obwohl Mark Brennans Label Captain Oi!<br />
eher auf die Wiederveröffentlichung <strong>von</strong> alten englischen<br />
Punk- und Oi!-Alben spezialisiert ist, gibt es auch die ein<br />
oder andere Band, die neues Material dort herausbringt.<br />
Dazu gehören auch RESISTANCE 77, die nun den Nachfolger<br />
zu „Long Time Dead“ vorlegen. Sowohl stilistisch<br />
als auch altersmäßig ist die Band, die sich 1979 in England<br />
gründete, dort sicher an der richtigen Adresse. Sänger Oddy<br />
war <strong>von</strong> 2004 an auch für einige Zeit der Sänger <strong>von</strong> ME-<br />
NACE, aber das hat sich wohl wieder erledigt, wobei ich<br />
nicht sagen kann, warum. „Songs For A Nanny State“ liefern<br />
RESISTANCE 77 No-surprises-Streetpunk der alten Schule.<br />
Gefällt mir durchaus ganz gut, aber ich muss schon sagen,<br />
dass es eine Menge junger Ami-Bands gibt, die diesen Sound<br />
einfach besser umsetzen, auch wenn sie vielleicht sogar <strong>von</strong><br />
RESISTANCE 77, oder zumindest ihren Altersgenossen, beeinflusst<br />
sind. (40:02) (6) Claudia Luck<br />
RAW INSTINKT<br />
Das sind wir <strong>CD</strong><br />
Bandworm/Asphalt | Oh nein, unfassbar. <strong>Die</strong> nerven schon<br />
nach 20 Sekunden. Das hat seit den STAMMTISCHPROLLS<br />
auch keiner mehr geschafft. RAW INSTINKT aus Castrop-<br />
Rauxel spielen deutschen Oi!/Streetcore, der leider textlich<br />
kein Klischee auslässt: <strong>Die</strong> Welt ist schlecht, die Gesellschaft<br />
ist schuld und meine Mami auch, weil die mich nicht<br />
lieb hatte. Oh nein, jetzt auch noch Akustikeinlagen. An den<br />
guten Stellen erinnert mich das Album noch gerade so an<br />
TOXPACK, aber insgesamt ist das doch an zu wenigen Stellen<br />
der Fall. Am schlimmsten eindeutig der „Zuppelsong“:<br />
„Wenn nachts die Alte schlafen ist, lieg ich noch wach im<br />
Bett. Ich zuppel an mein (sic!) Schnippel rum, denn Zuppeln<br />
find ich nett.“ Nein, oder? Kleiner Tipp unter Freunden:<br />
Lest mal ganz dringend ein Buch. Soll helfen. Und übrigens:<br />
Meine Mami hatte mich früher auch nicht lieb, aber<br />
ich mache trotzdem keine schlechte Musik. (39:54) (3)<br />
Claudia Luck<br />
RED UNION<br />
Black Box Recorder <strong>CD</strong><br />
bandwormrecords.de | Das erste Mal bin ich vor drei Jahren<br />
mit RED UNION in Kontakt gekommen und zwar in<br />
Pula, Kroatien auf dem Monte Paradiso-Festival. Da hab ich<br />
mir ihr erstes Album „Rebel<br />
Anthems“ als Tape gekauft,<br />
in Osteuropa gibt<br />
es noch einen florierenden<br />
Tapehandel. „Rebel<br />
Anthems“ hatte mich<br />
ziemlich begeistert, musikalisch,<br />
wie auch textlich.<br />
Das neue, zweite Album<br />
„Black Box Recorder“<br />
hat nun meine Erwartungen<br />
bei weitem<br />
übertroffen. RED UNI-<br />
ON haben sich qualitativ<br />
noch mal gesteigert, unheimlich schöne Melodien und<br />
intelligente, persönliche Texte zu eingängigen Liedern geformt.<br />
Elf eigene Songs und eine Coverversion des Arbeiterliedes<br />
„Power in the union“. Musikalisch geht’s in Richtung<br />
erste JAM und CLASH. Auf der <strong>CD</strong> befindet sich ein Live-Video,<br />
in dem beide Bands gecovert werden und ein gelungenes<br />
Musikvideo zu „WMD“. Auf ihrer letzten Tour hab ich<br />
ein Konzert mit den Jungs ausgerichtet und konnte mich<br />
da<strong>von</strong> überzeugen dass sie live, noch eine Spur mehr Gas geben<br />
und auch so äußerst angenehme Burschen sind. (41:03)<br />
(9) Dennis Bruns<br />
RAPTURE<br />
Pieces Of The People We Love <strong>CD</strong><br />
Universal | Dass es schwer sein würde, die weitere Reiseroute<br />
<strong>von</strong> THE RAPTURE festzulegen, war nach dem Erfolg<br />
des 2003 erschienenen „Echoes“-Albums klar. Damals war<br />
der ganze Dancepunk-Hype auf seinem Höhepunkt angelangt,<br />
die Wahl-New Yorker mittendrin. Doch seitdem hat<br />
sich einiges verändert, das Dancepunk-Ding ist noch nicht<br />
ganz tot, aber riecht schon sehr streng, und so hatten THE<br />
RAPTURE nur die Chance, sich vom Pulk abzusetzen und<br />
ihren Sound weiterzuentwickeln. Das haben sie auf „Pieces<br />
Of The People We Love“ auch konsequent getan – und es gefällt<br />
mir nicht. Wenn Leute mit einem vagen Punk-Background<br />
die Entwicklung der frühen Achtziger nachvollziehen<br />
wollen, als aus Punk erst Wave und dann mal besserer,<br />
mal schlechterer Pop wurde, schön für sie, und manche Ergebnisse<br />
gefielen mir ausgesprochen gut, doch THE RAPTU-<br />
RE haben für mich den kompletten Ausstieg vollzogen, in<br />
stilistische Bereiche, die mich kein Stück interessieren. Das<br />
hier ist ein lupenreines Dance-Album, leider auch sehr funky,<br />
purer Pop, und wenn es hier und da noch gewisse Parallelen<br />
zu alten Wegbegleitern wie RADIO 4 gibt, dann ist das<br />
die Ausnahme. Ich bin gespannt, ob die Mainstream-Popwelt<br />
THE RAPTURE akzeptiert, denn <strong>von</strong> ihrer alten Kantigkeit<br />
sind durchaus noch Spuren geblieben – für mich jedoch<br />
zu wenig. (43:44) (4) Joachim Hiller<br />
RAHIM<br />
Ideal Lives <strong>CD</strong><br />
frenchkissrecords.com/Alive | Das New Yorker Label<br />
French Kiss hat sich mit den ebenfalls aus NYC stammenden<br />
RAHIM eine Band an Bord geholt, die mit ihrem komplexen,<br />
aber nicht frickeligen Post-Punk auch sehr gut ins<br />
Dischord-Programm passen würde – kämen sie denn aus<br />
D.C. und hätten nicht nur mit jemandem <strong>von</strong> dort aufgenommen.<br />
J. Robbins war das, und so schließt sich der Kreis<br />
mal wieder. „Ideal Lives“ ist ein schüchternes Indiepop-Album,<br />
das vor fünfzehn Jahren noch lauter Post-Hardcore<br />
gewesen wäre, SHUDDER TO THINK-Melodien treffen hier<br />
auf FUGAZI-Sprödigkeit, aber auch alte englische Meister<br />
wie THE FALL oder MONOCHROME SET meine ich heraushören<br />
zu können. Ich glaube, das sind Gute. (36:46) (7)<br />
Joachim Hiller<br />
REGURGITATE<br />
Sickening Bliss <strong>CD</strong><br />
relapse.com | Respekt, mit „Sickening Bliss“ ist es REGUR-<br />
GITATE gelungen, beim Hörer eine beinahe so verstörende<br />
Stimmung entstehen zu lassen, wie es einst CARCASS<br />
mit „Symphonies Of Sickness“ gelang. <strong>Die</strong> Schweden deswegen<br />
als bloßes CARCASS-Surrogat abzutun, damit würde<br />
man ihnen aber Unrecht tun. Denn auch wenn REGUR-<br />
GITATE mit ihrem vierten Album näher am Meisterstück<br />
der Engländer sind als je zuvor, besitzen sie doch eine angenehme<br />
Eigenständigkeit, die es im Grindcore leider viel<br />
zu selten gibt. Was wiederum Vergleiche mit NASUM heraufbeschwört,<br />
die es durch Hinwendung zu richtigen Songs<br />
ja auch schafften, aus dem Grind-Einheitsbrei hervorzustechen.<br />
Ganz so gut wie NASUM sind REGURGITATE zwar<br />
noch nicht, aber wie ihre Landsmänner verstehen auch sie,<br />
dass selbst im Grindcore gutes Songwriting kein Fehler sein<br />
kann. 26 Songs in 36 Minuten bedeuten zwar auch hier, dass<br />
hauptsächlich in Höchstgeschwindigkeit musiziert wird,<br />
aber ein vernünftiger Songaufbau und etwas Abwechslung<br />
hier und da machen eben den kleinen, aber feinen Unterschied<br />
zwischen ödem Geknüppel und wirklich brutaler<br />
Musik aus. Was den immer wiederkehrenden Vergleich<br />
mit CARCASS angeht, so kommt dieser sicherlich neben den<br />
musikalischen Gemeinsamkeiten und dem Spaß an toten<br />
Körpern auch deshalb zustande, weil der absolut grandiose<br />
rülpsige Gurgelgesang <strong>von</strong> Rikard Jannson den <strong>von</strong> CAR-<br />
CAS’ Jeff Walker beinahe noch übertrifft. Andererseits hatten<br />
CARCASS aber nie ein SLAYER-Quietsche-Solo. (8)<br />
André Bohnensack<br />
REVEREND SCHULZZ’S<br />
BIRDSPOOKERS<br />
First Division Town <strong>CD</strong><br />
Cellarphon/United Power Fields | Ich frage mich, warum<br />
es eigentlich als Lob zu verstanden wird, wenn man einem<br />
deutschen Künstler nachsagt, er stehe bei der Authenzität<br />
der gemachten Musik, den amerikanischen Originalen<br />
in nichts nach. Ich streite nicht ab, dass ich dies auch<br />
schon in dem ein oder anderen Review deutscher Künstler<br />
geschrieben habe, und war auch jetzt versucht, dies zu<br />
machen. Eigentlich besagt es doch nichts anderes, als das jemand<br />
einem Stil nacheifert, der nicht der eigene wäre? Aber<br />
da wir ja seit den 50ern alle mit größtenteils englischsprachiger<br />
Musik, und dadurch auch deren kulturellem Hintergrund<br />
aufwachsen, mag es völlig in Ordnung sein, wenn<br />
man sich so anhört, wie die Musik, die man selber schätzt.<br />
Der aus Frankfurt stammende Reverend dürfte da in den<br />
oberen Ranglisten auftauchen, geht es um Singer/Songwriter-Stil,<br />
basierend auf Americana in all seiner Bandbreite.<br />
Dass dahinter auch noch ein humorvolles Selbstverständnis<br />
steht, zeigt der Titelsong, wo in schönster Countryfolk-<br />
Manier der Eintracht Frankfurt eine Ballade gewidmet ist,<br />
welche die ganze Traurigkeit des Fans widerspiegelt, der ein<br />
noch schlimmeres Los als wir Kölner zu tragen hat. (73:31)<br />
(8) Claus Wittwer<br />
REEBOSOUND<br />
s/t <strong>CD</strong><br />
reebosound.de | Hinter REEBOSOUNDS verbirgt sich Sven<br />
Missulllis, der sonst die eine Hälfte der Urheber der PSY-<br />
CHEDELIC AVENGERS ausmacht. Nun könnte man annehmen,<br />
dass hier ebenfalls Psychedelic zelebriert wird, aber<br />
mitnichten. Hier wird eine erstklassige Powerpop-Nummer<br />
nach der anderen ins Rennen geschickt, die mal kräftig<br />
rocken bei „Don’t panic“ oder „That gun“, an anderer<br />
Stelle darf man sich entspannt zurücklegen, „Starship“ und<br />
dem wunderschönen „Poor old sun“. Um das Bild perfekt<br />
zu machen wird bei „Me the saint“ auch noch mit leichten<br />
Country-Anleihen geglänzt. Hinzu kommt, dass Songs wie<br />
„Deleted scenes“ durchaus auch auf dem Frank Black-Klassiker<br />
„Teenager of the year“ zu finden gewesen sein könnten,<br />
oder hat der kleine dicke Frank hier tatsächlich selbst<br />
mitgewirkt? Nein, und auch sonst niemand, denn schlussendlich<br />
gilt es zu erwähnen, dass Missullis alle Instrumente<br />
selbst eingespielt hat. Eigentlich müsste ich an dieser Stelle<br />
den ultimativen Kaufbefehl aussprechen, aber es geht<br />
noch viel einfacher und vor allem sympathischer. Netterweise<br />
kann man sich nämlich auf reebosound.de das gesamte<br />
Album kostenlos runterladen, nebst dem Coverartwork.<br />
(30:32) (9) Claus Wittwer<br />
REPOS<br />
Hearts And Heads Explode LP<br />
Youth Attack | Heilige Scheiße, was für ein Durchlauf! Hätte<br />
es da vor Urzeiten nicht schon eine Band namens SEPTIC<br />
DEATH gegeben, würde es hier schwer mit einem Vergleich.<br />
Aber die Jungs gab es, und das hier ist nichts anderes als eine<br />
1.2-Version der Jungs um Brian Pushead Schröder, freilich<br />
ohne personelle Überschneidungen. Knapp 20-minütiges<br />
Hardcore-Massaker, jede Seite nonstop durchgehackt<br />
(das meine ich auch so, es gibt keine Pausen zwischen den<br />
Songs), ohne Rücksicht auf den Nebensitzer oder Verluste.<br />
Eckig, kantig, trotzdem mit dermaßen viel Tempo durchgeballert,<br />
dass man über die komplette Länge einer Seite gerne<br />
die Luft anhalten will. Hardcore, so wie er sein sollte, ohne<br />
Brimborium, Schnickschnack, Gimmicks oder viel Gesülze.<br />
P-e-r-f-e-k-t! Den einen Punkt Abzug gibt es nur, weil eine<br />
Band aus Boise, Idaho die Sache vorexerziert hat. Schniekes<br />
Wendecover aber auch! (9) Kalle Stille<br />
RONNY MONO<br />
Addicted To You M<strong>CD</strong><br />
rehearsalroom.de | Sechs Songs, die man meint, schon xmal<br />
gehört zu haben, reichen nicht für ein 9-Punkte-Review,<br />
aber für eine dritte Platte und ein kurzes, kurzlebiges<br />
Hörvergnügen. Mit sichtlich viel Freude fabriziert das<br />
Trio aus Braunschweig Garagenpunk irgendwo zwischen<br />
MONSTERS und RAMONES und versucht dabei erst gar<br />
nicht, den Rock’n’Roll neu zu erfinden, ihm aber doch wenigstens<br />
„ein neues Gesicht“ zu verpassen. Um genau zu<br />
sein, ist jedoch auch dieser Versuch gescheitert. Doch muss<br />
ich zugeben, der EP bei mehrfachem Durchhören mehr und<br />
mehr abgewinnen zu können. Wie gesagt, nichts, aber auch<br />
gar nichts Neues, standardisierte Klischeetexte, aber doch zu<br />
rotzig und elanvoll, um wie so viele dieser Lemmy-Söhne<br />
im Mülleimer verschwinden zu lassen. Nach dem ein oder<br />
anderen dritten Bier mit großer Wahrscheinlichkeit live ein<br />
Genuss. (14:40) (5) Mario Turiaux<br />
ROY & THE DEVILS’S MOTORCYCLE<br />
Because Of Women <strong>CD</strong><br />
voodoorhythm.com | Es gibt Platten, die am besten nicht<br />
bei Tageslicht gehört werden sollten. „Because Of Women“<br />
ist auch so ein Fall. Der hypnotische Bluesrock der vier<br />
Schweizer kann einfach<br />
nicht bei Sonnenschein<br />
seine magnetisierende<br />
Wirkung entfalten. Ist die<br />
Sonne allerdings erst mal<br />
untergegangen, erscheint<br />
auch dieses Album in einem<br />
ganz anderen Licht.<br />
Jaulende Slide-Gitarren,<br />
ein stoisches Schlagwerk,<br />
und ein lakonisch desinteressierter<br />
Gesang machen<br />
hier die Mischung<br />
fett. Irgendwo zwischen<br />
VELVET UNDERGROUND, SPACEMEN 3 und anderen lichtscheuen<br />
Gestalten fühlen sie sich am wohlsten, und die Coverversion<br />
<strong>von</strong> „Johnny B. Goode“ gehört so ziemlich zum<br />
Abgedrehtesten, was man sich als Chuck Berry-Interpretation<br />
vorstellen kann. (7) Gereon Helmer<br />
RED SPAROWES<br />
Every Red Heart Shines Toward The Red Sun <strong>CD</strong><br />
Neurot | „Every Red Heart ...“ ist das zweite Album der roten<br />
Spatzen aus Los Angeles und wie schon beim Debüt sind<br />
es reine Instrumental-Kompositionen, die einen jedoch so<br />
stark in den Bann ziehen können, dass jegliche Vocals eher<br />
alles zerstören würden. Es ist nicht <strong>von</strong> der Hand zu weisen,<br />
dass die fünf Musiker – ebenfalls tätig bei ISIS, NEU-<br />
ROSIS und auch HALIFAX PIER – durch unzählige Shows<br />
und Touren bestens aufeinander eingespielt sind. <strong>Die</strong> acht<br />
Songs erscheinen noch greifbarer, direkter und holen trotzdem<br />
doch viel weiter aus. Sie spannen ihre Flügel aus, tragen<br />
den Hörer da<strong>von</strong> und setzen ihn nach einer guten Stunde<br />
wieder wohlbehütet ab. Das wunderschöne Artwork ist<br />
ein prägnanter 5-Farb-Druck, inklusive der Sonderfarbe<br />
Gold, und wurde <strong>von</strong> Josh Graham gestaltet. Ich freue mich<br />
schon auf die anstehende Tour im Frühjahr 2007 und solange<br />
werde ich mich mit „Every Red Heart ...“ begnügen müssen.<br />
(61:35) (9) Ross Feratu<br />
S.P.Q.R.T.<br />
Record <strong>CD</strong><br />
raketemusik.de | Wo andere Labels in den Presseinfos<br />
nur Floskeln verbreiten, liefert Rakete<br />
Musik aus Köln einen richtig schönen Artikel zu<br />
S.P.Q.R.T., über dessen exakten Wahrheitsgehalt<br />
S<br />
ich mir zwar im Unklaren bin, aber die Legende<br />
über diese Formation aus Vermont besagt, der<br />
Name gehe auf einen gemeinsamen Rom-Besuch der Herren<br />
Carl Blend und Howard Lespie zurück, bei dem sie allenthalben<br />
auf die alte römische Inschrift „S.P.Q.R. “ stießen,<br />
was im Original für „Senatus Populusque Romanus“ steht<br />
(wer das Latinum hat, ist jetzt klüger, der Rest hat Pech) und<br />
hier mittels angehängtem T zur Abkürzung <strong>von</strong> „Self Producing<br />
Quality Recording Tourists“ wurde. Und um jetzt<br />
unelegant den Bogen vom Bandnamen zur Musik zu schlagen:<br />
S.P.Q.R. wurde einst in Stein gemeißelt, und apropos<br />
Stein, haha, die Herren sind dem Stoner-Rock nicht abgeneigt,<br />
sind sich sogar für den Kalauer, sie spielten „Rudolf<br />
Stoner Rock“, nicht zu schade. Waldorfschüler und Anthroposophen<br />
dürfen jetzt lachen. Wem also QUEENS OF<br />
THE STONE (sic!) AGE et al liegen, wer POTHEAD goutiert,<br />
der wird auch an diesem zwar nicht originellen, aber doch<br />
sehr groovigen, trockenen und weit über dem Genredurchschnitt<br />
anzusiedelnden Longplayer seine Freude haben –<br />
wie auch jene paar Musikfans, die sich noch an die Anfang<br />
der Neunziger musizierende Vorgängerband H.OILERS erinnern<br />
können. (59:53) (7) Joachim Hiller<br />
SUBMARINE RACES<br />
s/t <strong>CD</strong><br />
intheredrecords.com | <strong>Die</strong> aus Chicago stammenden SUB-<br />
MARINE RACES sind die neue Band <strong>von</strong> Ian Adams, der<br />
einst bei HAPPY SUPPLY spielte und dann zum zwischenzeitlichen<br />
Vollmitglied der PONYS wurde (die übrigens<br />
derzeit an einem neuen Album arbeiten, das nächstes Jahr<br />
via Matador erscheinen wird). Adams ist ein erklärter Fan<br />
britischen Gitarrenpops der Achtziger, aber war eben auch<br />
maßgeblich an der Prägung des eigenwilligen Wave-Punk-<br />
Sounds der PONYS beteiligt – und hat zudem wohl einen<br />
starken Hang zu den EASYBEATS. Aus all diesen Einflüssen<br />
sowie denen seiner beiden Mitmusiker ergibt sich schließlich<br />
ein ganz neuer Sound, der irgendwo zwischen Garagepunk<br />
(wir reden ja schließlich <strong>von</strong> In The Red als Label),<br />
jangly Britpop und Psyche-Rock anzusiedeln ist. Keine alltägliche<br />
Kombination, viel schwerer zu beschreiben als zu<br />
hören, aber auf jeden Fall ein weiter exquisiter ITR-Release<br />
– und wer die PONYS schätzt, sollte unbedingt reinhören.<br />
(37:00) (7) Joachim Hiller<br />
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