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Die Flucht in die Virtualität – Wenn der Schein die Realität ersetzt

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11. Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Therapie mit elektronischen Me<strong>die</strong>n<br />

(Cybertherapy)<br />

Aus Zeitgründen dazu nur <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis, dass viele Überlebende von<br />

Flugzeugtnotlandungen <strong>die</strong>s möglicherweise dem Geschick e<strong>in</strong>es Piloten zu<br />

verdanken haben, <strong>der</strong> auf Simulatoren geübt und tra<strong>in</strong>iert hat, <strong>die</strong><br />

durchaus auch Spielecharakter annehmen können.<br />

Auch bei Ärzten bewährt es sich, wenn sie mit Computern spielen:<br />

a) In e<strong>in</strong>er Stu<strong>die</strong> wurden 33 Ärzte untersucht, <strong>die</strong> laporoskopische<br />

Operationen durchführten. <strong>Die</strong>jenigen, <strong>die</strong> Videospiele spielten,<br />

waren um 27 % schneller und machten um 37 % weniger Fehler<br />

als <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong>e Erfahrungen mit Videospielen hatten.<br />

b) In e<strong>in</strong>er Stu<strong>die</strong>, <strong>in</strong> <strong>die</strong> 303 Chirurgen e<strong>in</strong>bezogen wurden (82 %<br />

Männer), zeigte sich, dass Chirurgen, <strong>die</strong> Videospiele spielten,<br />

mehr Geschicklichkeit h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> räumlichen Verhältnisse<br />

hatten. In 10 Versuchsanordnungen waren sie signifikant<br />

schneller und geschickter.<br />

Quelle: Homepage <strong>der</strong> APA, Zusammenfassung von Vorträgen des<br />

Jahrestreffens 2009.<br />

12. Exodus <strong>in</strong> virtuelle Welten und Folgen für <strong>die</strong> Reale Welt<br />

Menschen vergleichen und treffen dann ihre Entscheidungen. O-ton<br />

Castranova: „If the real world is not a very good place to live, then people<br />

will leave it.“ Wer also möchte, dass <strong>die</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und <strong>die</strong> jungen Menschen<br />

öfter und länger <strong>in</strong> <strong>der</strong> realen Welt bleiben, muss sich Gedanken darüber<br />

machen, wie sie <strong>die</strong>se verbessern und erträglicher machen können, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Familie, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule und <strong>der</strong> soziokulturellen Umgebung, mit<br />

moralischen Vorhaltungen und Verboten alle<strong>in</strong> wird es nicht zu machen<br />

se<strong>in</strong>. Vielleicht können manche Erwachsene und politisch Verantwortliche<br />

auch aus den Computerwelten lernen und Elemente <strong>die</strong>ses erfolgreichen<br />

sozialen Systems übernehmen.<br />

In e<strong>in</strong>er ZDF-Sendung hat e<strong>in</strong>e ratlose Mutter gesagt: Ich habe me<strong>in</strong>en<br />

Sohn an den Computer verloren. Ihre <strong>Realität</strong> hat sich geän<strong>der</strong>t. So wird<br />

es uns allen gehen, wenn wir unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> an <strong>die</strong> Computer verlieren. In<br />

<strong>der</strong> Sendung war deutlich zu sehen, dass <strong>die</strong> Mutter mit Drohungen,<br />

Entwertungen und Schimpfen nichts erreicht hat. Wie kann sie ihren Sohn<br />

zurück gew<strong>in</strong>nen? Mit Bemerkungen wie „Du all mit Dim blöda Computer“<br />

sicher nicht. Mir wäre e<strong>in</strong>iges e<strong>in</strong>gefallen. Zuerst hätte sie sich wohl<br />

e<strong>in</strong>mal zu ihrem Sohn setzen und sich erklären lasse sollen, was er denn<br />

da am Computer so macht <strong>–</strong> mit ehrlichem Interesse und <strong>der</strong> Bereitschaft,<br />

Vortrag R. Wölfle: „<strong>Die</strong> <strong>Flucht</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Virtualität</strong> ...“ Vortrag St. Arbogast 090914<br />

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