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GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
4/2007<br />
Gründungsboom hält<br />
weiter an<br />
Seite 6<br />
„Raiffeisen Lippe-<br />
Weser AG“ hat viel vor<br />
Seite 43<br />
für Rheinland und Westfalen<br />
„Bauteam 59 eG"<br />
gegründet<br />
Seite 46<br />
Was bleibt vom<br />
Bankgeheimnis?
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
kennst du das Land, wo die Zitronen blühen,<br />
im dunklen Laub die Goldorangen glühn,<br />
ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,<br />
die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,<br />
kennst du es wohl? Dahin! Dahin<br />
möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!<br />
Italien! Es war und ist ein deutscher Sehnsuchtsort,<br />
nicht nur für Johann Wolfgang Goethe, sondern<br />
auch für viele Italientouristen bis in unsere Zeit. Sie<br />
alle suchen „La dolce vita“ und die gewisse Leichtigkeit, die einen die Probleme<br />
des Alltags im Handumdrehen lösen lassen. Und tatsächlich zeigen uns die<br />
Italiener gerade wieder einmal, wie es geht. Beispiel Klimawandel. Während<br />
die deutsche Bundeskanzlerin Grönland besucht und mit der Fachkompetenz<br />
der gelernten Physikerin vor Ort der Frage nachgeht, wann aus Grönland wieder<br />
„Grünland“ wird, lösen ihre italienischen Politiker-Kollegen dieses Problem<br />
anders. Italien ist, wen wundert es, ein Land mit vielen Klimaanlagen.<br />
Das muss so sein, denn draußen ist es heiß und drinnen gilt, dass der Herr von<br />
Welt Anzug und feine Krawatte trägt. Er hält es mit Honoré de Balzac, der<br />
schrieb: „Ein Mann ist so viel wert wie seine Krawatte. Durch sie enthüllt sich<br />
sein Wesen, in ihr manifestiert sich sein Geist. Der Geist des Mannes zeigt sich<br />
in seiner Fähigkeit, die Krawatte zu binden.“ Dem hatte Oppositionsführer Silvio<br />
Berlusconi bisher nicht widersprochen. Doch in diesem Sommer zeigte er<br />
sich zunehmend ohne den „Binder“. Eine hitzige politische Diskussion um die<br />
Würde der Politik war die Folge, angefeuert von Energiekonzernen, die den<br />
Verzicht auf die Krawatte als Beitrag zum Klimaschutz feiern wollten. Das<br />
nennt man dann symbolische Politik.<br />
Wie demgegenüber – wirkliches und ernsthaftes! – verantwortliches Handeln<br />
aussieht, haben indes die Genossenschaften in Rheinland, Westfalen und<br />
darüber hinaus gezeigt. Ihr Handlungsfeld ist die Globalisierung der Märkte.<br />
Sie setzen nicht auf Symbole, sondern auf handfeste Tatsachen. So haben starke<br />
Molkereigenossenschaften es vermocht, aus der Lage am weltweiten Milchmarkt<br />
auch Vorteile für ihre Mitglieder zu erwirtschaften. So wird uns der Wert<br />
unserer Lebensmittel auch an der Ladentheke wieder deutlich. Die Kreditgenossenschaften<br />
haben bekanntlich in jüngster Zeit Solidarität und Solidität<br />
auch außerhalb des Verbundes bewiesen. Vielleicht macht das einmal mehr<br />
der Politik den besonderen Wert eines Verbundes deutlich, der solche Hilfe<br />
selbst nie beansprucht hat.<br />
Mit oder ohne Krawatte bei hoffentlich angenehmen spätsommerlichen Temperaturen<br />
wünscht Ihnen die Redaktion viel Spaß bei der Lektüre der Stärken<br />
und Erfolge genossenschaftlicher Unternehmen in Rheinland und Westfalen.<br />
Thorsten Weiland<br />
GB 4/2007<br />
INHALT<br />
Das Thema<br />
Was bleibt vom Bankgeheimnis? 4<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Gründungsboom hält an 6<br />
RWGA mit neuem Seminarprogramm 8<br />
Hintergrund & Analyse<br />
Wohneigentum – ein Jugendthema 10<br />
Aus dem Verbund<br />
GAD zieht positive Bilanz 14<br />
WGZ BANK mit deutlichem Plus 15<br />
Kurz gemeldet 16<br />
Banken<br />
Im Blickpunkt:<br />
Volksbank International AG 20<br />
Seniorenerklärung I:<br />
Fortführung guter Traditionen 22<br />
Seniorenerklärung II:<br />
Wortlaut der Entschließung 23<br />
Seniorenerklärung III:<br />
Best Practice in Lübbecke 25<br />
IJW: Wer ist der Beste der Besten? 26<br />
Bank mit Strahl(en)kraft 27<br />
Mit neuer Strategie:<br />
Aachener Bank 28<br />
Kurz gemeldet 30<br />
Landwirtschaft<br />
AGRAVIS weiter im Aufwind 36<br />
RWZ freut sich<br />
über Konjunkturbelebung 37<br />
Westfleisch: „Lust auf Fleisch“ 38<br />
DRV-Präsident zu Gast bei Landgard 40<br />
Milch, die nicht gluckst und kleckert 41<br />
„Schnaps fürs Auto“ 42<br />
Am Start:<br />
Raiffeisen Lippe-Weser AG 43<br />
Impressum 43<br />
Kurz gemeldet 44<br />
Gewerbe<br />
„Bauteam 59 eG“ gegründet 46<br />
anwr festigt Position 47<br />
Namen und Nachrichten 48<br />
Der Bote aus Babel 53<br />
Zu guter Letzt 54<br />
3
DAS THEMA<br />
Fotos: Martin Meißner<br />
Automatisierter Kontenabruf ist<br />
verfassungsgemäß<br />
Nach Beschluss des Bundesverfassungsgerichts: Volksbank Raesfeld setzt auf<br />
Sensibilisierung der Politik.<br />
Düsseldorf/Raesfeld.„Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat das Recht des Bürgers<br />
auf informationelle Selbstbestimmung<br />
nicht höher bewertet als<br />
umfassende Rechercheinteressen<br />
staatlicher Stellen in den Kontenbeständen<br />
der Banken“, kommentiert<br />
Hermann Burbaum, Vorstandssprecher<br />
der Volksbank Raesfeld, den<br />
Beschluss des Bundesverfassungsgerichts<br />
vor der Presse im Haus der<br />
WGZ BANK in Düsseldorf. „Ich bedauere,<br />
dass es nicht gelungen ist, die<br />
automatisierte Schnittstelle des Staates<br />
zu den Banken zu kappen. Wir<br />
hätten uns eine Stärkung der bürgerlichen<br />
Freiheitsrechte gewünscht.“<br />
Burbaum sieht das deutsche Bankgewerbe<br />
aufgerufen, sich im Interesse<br />
seiner Kunden für das Bankgeheimnis<br />
nun auch politisch stark zu machen.<br />
4 GB 4/2007<br />
Zum Hintergrund: Die Volksbank<br />
Raesfeld, die Genossenschaftsbank<br />
für über 2.500 Mitglieder in Raesfeld<br />
im westlichen Münsterland, hatte im<br />
Jahr 2003 gegen § 24 c des Kreditwesengesetzes<br />
(KWG) Verfassungsbeschwerde<br />
eingelegt. Diese gesetzliche<br />
Regelung erlaubt es Strafverfolgungsbehörden<br />
und Steuerfahndungsstellen<br />
seit dem 1. April 2003, auf alle<br />
Kontostammdaten bei sämtlichen<br />
Kreditinstituten in Deutschland zuzugreifen.<br />
Bankgeheimnis mit<br />
Verfassungsrang gefordert<br />
Das geschieht so, dass weder Bank<br />
noch Kunde davon etwas erfahren.<br />
„Wir brauchen ein verlässliches Bankgeheimnis<br />
mit Verfassungsrang“, das<br />
Hermann Burbaum<br />
(Mitte), Vorstandssprecher<br />
der Volksbank<br />
Raesfeld, trat mit den<br />
Rechtsanwälten Till<br />
Günther und Peter Bohnenkamp<br />
vor die Medien,<br />
um zu verkünden:<br />
„Ich bedauere, dass es<br />
nicht gelungen ist, die<br />
automatisierte Schnittstelle<br />
des Staates zu<br />
den Banken zu kappen.“<br />
forderte Burbaum, Vorstandssprecher<br />
der Volksbank Raesfeld, wiederholt<br />
öffentlich.<br />
Seit dem 1. April 2005 können auch<br />
Finanzbehörden und Stellen, die Sozialhilfe,<br />
Ausbildungsförderung, Wohngeld<br />
und Erziehungsgeld gewähren,<br />
die Kontostammdaten betroffener<br />
Bürger abrufen. Auch dagegen hatte<br />
die Volksbank Raesfeld Verfassungsbeschwerde<br />
erhoben. Ihrem Antrag<br />
auf einstweilige Anordnung war das<br />
Bundesverfassungsgericht im März<br />
2005 nur deshalb nicht gefolgt, weil<br />
das Bundesfinanzministerium das<br />
Gesetz mit einem Anwendungserlass<br />
eingeschränkt hatte. Seitdem müssen<br />
Abfragegründe dokumentiert und die<br />
betreffenden Bürger informiert werden.<br />
In neun von zehn Fällen gab es<br />
jedoch Mängel, wie die Datenschutz-<br />
>
beauftragte des Landes NRW bei einer<br />
Stichprobe in Finanzämtern festgestellt<br />
hatte. Trotz der Zahl der fehlerhaften<br />
Abrufe sei eine weitere Zunahme der<br />
Abrufzahlen feststellbar. Burbaum:<br />
„Eine zurückhaltende Hochrechnung<br />
ergibt, dass bis Ende 2007 etwa 350.000<br />
Kontostammdaten insgesamt abgefragt<br />
worden sind.“ Künftig wollen Behörden<br />
die technischen Möglichkeiten<br />
erhalten, bis zu 11.000-mal pro Tag<br />
und pro Kreditinstitut in die Bankdaten<br />
der Bevölkerung schauen zu können.<br />
Ziele der Kontenschnüffelei<br />
nicht erreicht<br />
Hermann Burbaum hatte immer wieder<br />
deutlich gemacht, dass es in der<br />
Frage des Kontenabrufes um elementare<br />
Bürgerrechte sowie die Glaubwürdigkeit<br />
des deutschen Bankensystems insgesamt<br />
gehe: „Es bestand die gute Gelegenheit<br />
zu klären, wo der Verfügungsbereich<br />
des Staates endet und die<br />
geschützte Privatsphäre des Bürgers<br />
beginnt. Bei den Kontenabfragen nach<br />
§ 93 Abgabenordnung (AO) sollte es<br />
um die Steuerehrlichkeit der Bürger<br />
gehen. Abfragen nach § 24 c KWG dienen<br />
der Strafverfolgung, sie sollten insbesondere<br />
die illegale Geldwäsche und<br />
die Terrorfinanzierung trockenlegen.<br />
Die verfolgten Ziele sind mit der Kontenschnüffelei<br />
nicht erreicht. Das Kontenabrufverfahren<br />
ist nicht effektiv. Der<br />
Staat hat ein riesiges Schleppnetz ausgeworfen,<br />
mit dem er bis zum Schluss nur<br />
kleine Fische gefangen hat.“<br />
Entwicklung der Abfragezahlen<br />
11/2003 bis 2004<br />
2005<br />
2006<br />
01.01. bis 30.04.2007<br />
Zahlreiche Journalisten kamen zur Pressekonferenz in die Räume der<br />
WGZ BANK nach Düsseldorf.<br />
Hermann Burbaum zu seinem Selbstverständnis:<br />
„Keine Volksbank oder<br />
Raiffeisenbank stellt sich gegen eine<br />
effektive Terrorabwehr. Der Staat<br />
muss aber belegen, dass er mit diesen<br />
erheblichen Eingriffen in die informationelle<br />
Selbstbestimmung der<br />
Bürger dieses wichtige Ziel auch tatsächlich<br />
erreicht. Das ist ihm bis<br />
heute nicht gelungen. Wichtige Freiheitsrechte<br />
bleiben jedoch auf der<br />
Strecke.“<br />
„Der Staat handelt hier<br />
in der Blackbox“<br />
Besonders kritikwürdig seien deshalb<br />
auch die Kontenabfragen der Steuerfahndung<br />
und der Justiz nach § 24 c<br />
§ 24 c KWG<br />
(in Kraft seit 1.4.2003)<br />
39.417<br />
62.410<br />
80.087<br />
32.532<br />
§ 93 AO<br />
(in Kraft seit 1.4.2005)<br />
---<br />
8.689<br />
25.569<br />
9.694<br />
DAS THEMA<br />
KWG seit dem 1. April 2003. Dazu<br />
Hermann Burbaum: „Nachdem nun<br />
bereits die Kontenabfragen der<br />
Finanzämter nach § 93 AO offensichtlich<br />
nicht den Regeln entsprachen,<br />
musste die Frage erlaubt sein,<br />
ob denn die Abfragen nach § 24 c<br />
KWG einer Kontrolle standhalten.<br />
Insbesondere, weil bisher offenkundig<br />
niemand – außer eben diesen<br />
Behörden selbst – bei Polizeibehörden,<br />
der Steuerfahndung und den<br />
Staatsanwaltschaften prüft, ob deren<br />
Kontenabfragen gerechtfertigt sind<br />
und den Regeln entsprechen. Dokumentationen<br />
und Benachrichtigungen<br />
sieht das Gesetz nicht vor. Der<br />
Staat handelt hier in der Blackbox.“<br />
Das galt insbesondere, weil die Protokolldaten<br />
nach zweijähriger Aufbewahrung<br />
gelöscht werden. Burbaum:<br />
„Die Möglichkeit der Bürger, nachträglich<br />
durch Rechtsmittel die Zulässigkeit<br />
der Abfrage überprüfen zu lassen,<br />
gewährt keinen ausreichenden<br />
Rechtsschutz. Zudem ist eine nachträgliche<br />
Kontrolle staatlichen Handelns<br />
für Abfragen, die älter als zwei<br />
Jahre sind, nicht mehr möglich.“<br />
Trotz der Zahl der fehlerhaften<br />
Abrufe ist eine weitere Zunahme<br />
der Abrufzahlen feststellbar.<br />
GB 4/2007<br />
5
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Foto: Marco Stepniak<br />
Gründungsboom hält weiter an<br />
Hans Pfeifer am Internationalen Tag der Genossenschaften: „So viele Gründungsanfragen<br />
und Neugründungen wie in der ersten Jahreshälfte 2007 hatten wir lange nicht.“<br />
Münster. Sie sind in der Mehrzahl älter als die Traditionsclubs<br />
der Fußballbundesliga, sie sind basisdemokratischer<br />
als so manche Partei und sie sind seltener insolvent als<br />
Unternehmen jeder anderen Rechtsform: „Genossenschaften<br />
haben in Rheinland und Westfalen in den letzten über<br />
150 Jahren eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die ihresgleichen<br />
sucht“, so Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>. Pünktlich zum Internationalen Tag der Genossenschaften<br />
im Juli, konnte er von einer Renaissance der<br />
Rechtsform Genossenschaft berichten: „So viele Grün-<br />
6 GB 4/2007<br />
dungsanfragen und Neugründungen wie in der ersten Jahreshälfte<br />
2007 hatten wir lange nicht. Erst kürzlich haben<br />
wir wieder eine landwirtschaftliche Genossenschaft – diesmal<br />
eine Maschinengenossenschaft in Möhnesee –<br />
gegründet. Im gewerblichen Bereich ist die Ärztegenossenschaft<br />
DAGIV, Dürener Arbeitsgemeinschaft für Integrierte<br />
Versorgung eG, der jüngste Zuwachs der genossenschaftlichen<br />
Unternehmen in Rheinland und Westfalen. Anlass<br />
für diese Gründung war die Ausschreibung einer landesweiten<br />
Modellregion zur integrierten Patientenversorgung.<br />
Keine Frage: Die eG ist wieder ‚in’!“<br />
Zugleich tragen die bestehenden Genossenschaften aktiv<br />
zum Aufschwung bei: Erstmals vereinen die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken zwischen Porta Nigra und Porta<br />
Westfalica ein Kreditvolumen von 105 Milliarden Euro auf<br />
sich und tragen somit ganz wesentlich zur positiven Wirtschaftsentwicklung<br />
in Rheinland und Westfalen bei.<br />
Und: „Wer die aktuelle Diskussion um Beteiligungen von<br />
Mitarbeitern an Unternehmen genauer betrachtet, merkt<br />
überdies schnell, dass die bewährte Rechtsform der ,eingetragenen<br />
Genossenschaft’ längst ein Patentrezept auch für<br />
all diese vermeintlich neuen Ideen bietet“, so Hans Pfeifer.<br />
Ein aktuelles Gutachten der Universität zu Köln stellt<br />
heraus, dass Genossenschaften zur Beteiligung von Mitarbeitern<br />
am Unternehmen eine ideale Rechtsform sind.<br />
Besser als bei vielen Investivlohn-Modellen, die derzeit<br />
diskutiert werden, sei die Beteiligung an der Willensbildung<br />
im Unternehmen geregelt. Die Mitglieder eines<br />
Unternehmens in der Rechtsform der eingetragenen<br />
Genossenschaft seien unmittelbar an der Ausrichtung des<br />
Unternehmens beteiligt, da sie sogar den Aufsichtsrat aus<br />
ihrer Mitte wählten. Pfeifer: „Miteigentümerschaft bedeutet<br />
in diesem Fall auch nicht gleichzeitigen Lohnverzicht,<br />
wie ihn Investivlohn-Modelle vorsehen.“<br />
Die Genossenschaften in Rheinland und Westfalen<br />
beschäftigen aktuell 45.000 Menschen, die auch im vergangenen<br />
Jahr in keinem einzigen Fall von einer Insolvenz<br />
ihres Unternehmens betroffen waren. „Diese Zahlen<br />
und Fakten belegen eindrucksvoll, dass Gründer aus den<br />
unterschiedlichsten Branchen damals wie heute die<br />
Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft wählen –<br />
und erfolgreich sind“, so Hans Pfeifer.<br />
Setzen seit Kurzem auf die Rechtsform der „eG“: Gerd<br />
Schmidt, Stephan Verrel und Uwe Freiberg (v.l.), Gründer<br />
der „Brasserter Arbeit eG“ in Marl.
WGZ BANK: Maßgeschneiderte<br />
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<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Nachhaltig und nah dran<br />
Udo Urner, Leiter der Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsakademie (RWGA), über<br />
das neue Seminarprogramm, Serviceorientierung und ein sechsteiliges Puzzlestück.<br />
Herr Urner, im Genossenschaftsblatt<br />
2/2007 konnten wir über die Entwicklung<br />
im Angebot für den Warenbereich berichten.<br />
Wie stellt sich die Akademie den<br />
Anforderungen des sich ständig wandelnden<br />
Marktes im Bankenbereich?<br />
Udo Urner: Unser Team in Forsbach<br />
und Münster befindet sich im ständigen<br />
Dialog mit unseren Mitgliedsgenossenschaften<br />
– was durch die jüngst<br />
durchgeführte Kundenbefragung noch<br />
vertieft wird. Dieser enge Kontakt und<br />
unser Ehrgeiz, immer einen Schritt<br />
voraus zu sein, versetzt uns in die Lage,<br />
ein maßgeschneidertes Seminarangebot<br />
zu entwickeln. Unser Ziel ist es<br />
hierbei, die Mitglieder darin zu unterstützen,<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit vor<br />
Ort sicherzustellen. Diese Nähe zu den<br />
Mitgliedsinstituten ist es, die uns von<br />
anderen Bildungsanbietern abgrenzt<br />
und in die Lage versetzt, individualisierte<br />
Angebote zu vertretbaren Preisen<br />
zu erstellen.<br />
Welche Schwerpunkte setzt das Seminarprogramm<br />
für das Jahr 2008?<br />
8 GB 4/2007<br />
Akademieleiter Udo Urner:<br />
„Unser Ziel ist es, die Mitglieder<br />
darin zu unterstützen,<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
vor Ort sicherzustellen.“<br />
Udo Urner: Die aktuellen Veränderungen,<br />
die sich mit Blick auf Markt und<br />
Vertrieb ergeben, und jene Veränderungen,<br />
die aus Gesetzesvorgaben<br />
resultieren, wie zum Beispiel die<br />
Umsetzung Basel II, MiFID et cetera,<br />
haben wir selbstverständlich in die laufenden<br />
Kernmodule integriert, ohne<br />
dabei die bewährte Struktur zu verwerfen.<br />
Damit wollen wir sicherstellen,<br />
dass die Nachhaltigkeit in unseren<br />
Angeboten ebenso berücksichtigt wird,<br />
wie die zur Qualifizierung notwendige<br />
Aktualität. Abgerundet wird dieses<br />
Angebot durch die im Herbst erscheinenden<br />
Spezialmodulkataloge und<br />
Sondercurricula wie der „Finanzplaner<br />
RWGA“.<br />
Und im Bereich „Personalentwicklung“?<br />
Udo Urner: Auch da tut sich einiges:<br />
Neben diesem „klassischen Seminarprogramm“<br />
haben wir nämlich unsere<br />
Angebotspalette um Dienstleistungen<br />
im Bereich der Personalentwicklung<br />
(PE) erweitert. Zwei Schwerpunkte sind<br />
dabei zu nennen. Zum einen die Ver-<br />
triebsorientierung, die sich in Angeboten<br />
wie dem Trainerseminar, dem zertifizierten<br />
Vertriebscoach oder im Job-<br />
Training niederschlägt und zum anderen<br />
die Bedarfsorientierung, die durch<br />
Angebote wie dem Potenzialcheck,<br />
dem Orientierungscenter oder der Führungspotenzialanalyse<br />
in das Programm<br />
aufgenommen wurde.<br />
Wo liegt denn der konkrete Vorteil für die<br />
Mitglieder?<br />
Udo Urner: Nur wenn sich Qualifizierung<br />
am Bedarf und am Potenzial des<br />
Mitarbeiters orientiert und „on the<br />
job“ nachhaltig vertieft wird, entfaltet<br />
sich der gewünschte Nutzen. Durch<br />
diese Struktur, die schon bei der Auswahl<br />
der richtigen Auszubildenden<br />
beginnt und bis zur Führungspotenzialanalyse<br />
reicht, können wir eine ganzheitliche<br />
und langfristige Begleitung<br />
von PE-Prozessen sicherstellen.<br />
Das Seminarprogramm weist auch optisch<br />
ein leicht modifiziertes Erscheinungsbild<br />
auf. Was bezweckt die RWGA damit?<br />
Fotos: Joachim Busch<br />
>
Udo Urner: Wir haben als Ordnungkriterium<br />
ein sechsteiliges Puzzlestück<br />
eingeführt. Jedes der Puzzlestücke<br />
weist eine andere Farbe auf und steht je<br />
für einen Fachbereich. Auch die Spezialmodulkataloge,<br />
die im Oktober<br />
erscheinen, werden diesen „Anstrich“<br />
bekommen.<br />
www.rwga.de<br />
... ist Ihre Bewerbung als<br />
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die Anforderungen dieser Position von Vorteil. Selbstverständlich berücksichtigen wir eine vergleichbare Berufserfahrung<br />
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Herr Urner, gibt es bereits Reaktionen auf<br />
die inhaltliche und optische Neugestaltung?<br />
Udo Urner: Die bisherigen Reaktionen<br />
unserer Mitglieder zeigen uns, dass wir<br />
einen richtigen Weg eingeschlagen<br />
haben, den wir weiterverfolgen wollen.<br />
Der kürzeste Weg zum aktuellen Seminarprogramm<br />
führt über die Homepage der RWGA unter<br />
www.rwga.de. Mit nur wenigen Klicks finden interessierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreditgenossenschaften<br />
dort Informationen zu den Modulprogrammen<br />
sowie zu den möglichen Entwicklungswegen.<br />
Ein eigener e-learning-Bereich rundet das Angebot<br />
ebenso ab, wie Informationen zu den Seminarangeboten<br />
für Warengenossenschaften. Direktbuchungen sind<br />
über die Homepage möglich.<br />
Vorstandsmitglied<br />
des Gewinnsparvereins e.V., Köln<br />
Und um es einmal mit den Worten von<br />
Benjamin Franklin zu sagen: „Eine<br />
Investition in Wissen bringt immer<br />
noch die besten Zinsen“ – die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der RWGA<br />
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GB 4/2007<br />
9
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
Auch in Rheinland und Westfalen werden junge Leute vermehrt zu Häuslebauern: Aktuelle Untersuchungen von TNS Infratest<br />
zeigen, dass die Bausparneigung bei jungen Kunden überdurchschnittlich ist. 7,5 Prozent aller 14- bis 19-Jährigen und fast<br />
zwölf Prozent aller 20- bis 29-Jährigen äußerten bei einer Umfrage im vergangenen Jahr die Absicht, „auf alle Fälle“ oder<br />
„wahrscheinlich“ einen Bausparvertrag abzuschließen.<br />
„Wohneigentum – ein Jugendthema“<br />
Aktuelle Untersuchungen belegen: Junge Kunden streben nach langfristiger Altersvorsorge<br />
durch Wohneigentum.<br />
Schwäbisch Hall. Die demografische Entwicklung bringt es<br />
mit sich, dass die Bedürfnisse und Wünsche älterer Menschen<br />
zunehmend in den Fokus von Finanzdienstleistern<br />
rücken. So wichtig das ist, dürfen dabei jedoch nicht die jungen<br />
Kunden vernachlässigt werden. Dies gilt gerade für den<br />
genossenschaftlichen FinanzVerbund, dessen Stärken auch<br />
in Rheinland und Westfalen in der flächendeckenden Kundenreichweite<br />
liegen. Bundesweit geht es um einen Markt<br />
von knapp elf Millionen Kunden im Alter zwischen 15 und<br />
25 Jahren, von denen rund ein Viertel Genossenschaftskunden<br />
sind.<br />
Im Wettbewerb um die jungen Kunden bemühen sich Berater<br />
und Vertriebsmitarbeiter in den Genossenschaftsbanken,<br />
den Hypothekenbanken und bei der Bausparkasse Schwä-<br />
10 GB 4/2007<br />
bisch Hall, diese Klientel für das Wohneigentum zu sensibilisieren.<br />
Das ist umso wichtiger, als deutsche Wohneigentümer<br />
beim Ersterwerb im Durchschnitt 43 Jahre alt sind.<br />
Internationale Vergleiche zeigen, dass in anderen Ländern<br />
in wesentlich jüngeren Jahren Wohneigentum erworben<br />
wird. Nach Untersuchungen von empirica wohnt in Großbritannien<br />
die Hälfte aller Haushalte schon im Durchschnittsalter<br />
von 24 Jahren erstmals in den eigenen vier<br />
Wänden, in den USA mit 31 und in Frankreich mit 39 Jahren.<br />
Auch innerhalb Deutschlands sind die Unterschiede<br />
enorm. Während im Saarland jeder zweite 32-jährige Haushaltsvorstand<br />
schon im Wohneigentum wohnt, müssen<br />
Hamburger 62 Jahre alt werden, damit die Hälfte eigene vier<br />
Wände besitzt.<br />
>
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den easyCredit. Damit wird der easyCredit den Kunden flächendeckend angeboten.<br />
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HINTERGRUND & ANALYSE<br />
><br />
Ganz gleich, in welchem Alter Eigentum erworben wird, die<br />
Einstellung zur Wohnphilosophie wird frühzeitig geprägt.<br />
Die Entscheidung für Wohneigentum fällt eher in jungen<br />
Jahren. Wohneigentum ist mehr als jedes andere Vorsorgethema<br />
ein Jugendthema. Jeder Berater wird bestätigen können,<br />
dass junge Menschen nur schwer für das Thema Altersvorsorge<br />
zu erwärmen sind, weil in jungen Jahren die Befriedigung<br />
von Konsum- und Freizeitbedürfnissen im Vordergrund<br />
steht. Für Wohneigentum spricht hingegen, dass es<br />
sich um die einzige Art der Altersvorsorge handelt, deren<br />
Früchte man bereits in jungen Jahren genießen kann. Lange<br />
vor Erreichen des Rentenalters wird nicht nur ein Vermögenswert,<br />
sondern auch ein Gewinn an Lebensqualität<br />
erzielt: „Schöner Wohnen“ ist ein erstrebenswertes Ziel der<br />
meisten Menschen.<br />
12 GB 4/2007<br />
Finanzielle Einschränkungen werden gern<br />
in Kauf genommen<br />
Die Voraussetzungen dafür sind besser, als man gemeinhin<br />
erwartet. Oft wird unterstellt, dass junge Leute für das<br />
Wohneigentum nicht zu erreichen seien, da sie andere Prioritäten<br />
im Leben setzten. Selbst wenn dies zuträfe, so zeigen<br />
Trenduntersuchungen, dass unter den 14- bis 25-Jährigen in<br />
den vergangenen Jahren die Bereitschaft ständig zugenommen<br />
hat, sich für schönes Wohnen finanziell einzuschränken<br />
beziehungsweise Ersparnisse einzusetzen. Parallel dazu<br />
hat die Abneigung, sich für ein Haus oder eine Wohnung<br />
finanziell einzuschränken, stetig abgenommen. Bei beiden<br />
Trends zeigt sich, dass junge Genossenschaftskunden eine<br />
höhere Konsumverzichtsbereitschaft als der Durchschnitt<br />
ihrer Altersgenossen aufweisen.<br />
Fast zwei Drittel der 15- bis 19-Jährigen wohnen mit ihren<br />
Familien unterm „eigenen“ Dach.<br />
Überdurchschnittlich groß ist mit 44 Prozent auch die Zahl<br />
der Genossenschaftskunden bis 25 Jahre, die die Absicht<br />
äußern, innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Wohnung<br />
kaufen oder ein Haus bauen zu wollen. Diese potenzielle<br />
Bereitschaft liegt immerhin zwölf Prozent über dem Durchschnitt<br />
der Altersgruppe. Auch wenn man zugestehen muss,<br />
dass Bereitschaft nicht in jedem Fall in konkrete Taten mündet,<br />
so sollten doch diese Umfrageergebnisse für die genossenschaftlichen<br />
Vertriebsmitarbeiter Anlass zu konkreter<br />
Kundenansprache sein. Denn jenseits des Alters von 26 Jahren<br />
lässt diese Bereitschaft deutlich nach.<br />
Wenn es um das Erreichen von Wohneigentumszielen in<br />
jungen Jahren geht, stellt sich meist unmittelbar die Frage<br />
nach der Sparbereitschaft und Sparfähigkeit. Junge Kunden,<br />
die überhaupt sparen – und nur um diese Gruppe kann es<br />
gehen –, erbringen teilweise beachtliche Sparleistungen.<br />
Nach Marktuntersuchungen beträgt die durchschnittliche<br />
monatliche Sparquote der 18- bis 21-Jährigen 100 Euro, bei<br />
den 22- bis 25-Jährigen sogar 160 Euro. Bei jungen Erwerbstätigen<br />
ist sie naturgemäß deutlich höher als bei Azubis und<br />
Studenten.<br />
Wenn es darum geht, die Sparbereitschaft und Sparfähigkeit<br />
junger Kunden lukrativen Zielen zuzuführen, gehört das<br />
Bausparen zur ersten Wahl. Zusammen mit Sparbauch und<br />
Girokonto führt der Bausparvertrag die Liste der Bankdienstleistungen<br />
an. Untersuchungen von TNS Infratest zeigen,<br />
dass die Bausparneigung bei jungen Kunden überdurchschnittlich<br />
ist. 7,5 Prozent aller 14- bis 19-Jährigen und fast<br />
zwölf Prozent aller 20- bis 29-Jährigen äußerten bei einer<br />
Umfrage im vergangenen Jahr die Absicht, „auf alle Fälle“<br />
oder „wahrscheinlich“ einen Bausparvertrag abzuschließen.<br />
Die Geno-Kunden im Alter zwischen 14 und 19 Jahren sind<br />
mit mehr als zehn Prozent sogar stärker als der Durchschnitt<br />
ihrer Altersgenossen unmittelbar am Abschluss von Bausparverträgen<br />
interessiert, bei den 20- bis 29-Jährigen liegt die<br />
Bausparneigung etwas unter dem Durchschnitt. Bausparen<br />
als Brücke zum Wohneigentum – dieses Prinzip muss für die<br />
genossenschaftlichen Berater gerade im Kontakt mit jungen<br />
Kunden transparent gemacht werden. Bausparen verheißt<br />
Gewinn und Guthaben, bevor es an das Darlehen geht und<br />
zum unvermeidlichen Schuldenmachen kommt. Übers Bausparen<br />
lernen junge Kunden aber auch das beharrliche Sparen,<br />
begünstigt meist durch Arbeitnehmersparzulage und<br />
Wohnungsbauprämie.<br />
Wettbewerb um junge Kunden wird schärfer<br />
Oft wird eingewandt, dass es gerade bei jungen Kunden keinen<br />
Automatismus zwischen Bausparen und Wohneigentumserwerb<br />
gebe, dass Bausparguthaben von dieser Kundengruppe<br />
eher für Konsumzwecke eingesetzt würden und dass<br />
die „Brückenfunktion“ des Bausparens nur schwer zu vermitteln<br />
und noch schwerer zu realisieren sei. Natürlich<br />
mündet nicht jeder Bausparvertrag in eine Darlehensaufnahme<br />
– bei jungen Kunden nicht und auch nicht bei älteren.<br />
Ein entscheidender Anknüpfungspunkt für die Bera-<br />
>
tung junger Kunden mit Bausparneigung<br />
besteht darin, dass dieser Altersgruppe<br />
der fundamentale Zusammenhang<br />
zwischen Bausparen und Wohneigentum<br />
durchaus bewusst ist. „Bausparen<br />
ist der erste Schritt, um Wohneigentum<br />
erwerben zu können“ – dies ist die<br />
Überzeugung von rund zwei Dritteln<br />
der Angehörigen dieser Altersgruppe<br />
und rangiert weit vor anderen Einstellungen.<br />
In dieser Haltung spiegeln sich<br />
vermutlich die Erfahrungen der Eltern<br />
und Großeltern wider.<br />
Wenn das Thema „Wohneigentum“ im<br />
Kontakt mit jungen Kunden eine Rolle<br />
spielt, sollten Berater immer im Hinterkopf<br />
haben, dass mittlerweile fast zwei<br />
Drittel der 15- bis 19-Jährigen mit ihren<br />
Familien in den eigenen vier Wänden<br />
wohnen, so eine Feststellung von empirica<br />
in Auswertung von Erhebungen des<br />
Statistischen Bundesamtes. Beim Abnabeln<br />
vom Elternhaus werden diese jungen<br />
Menschen in aller Regel zwar<br />
zunächst Mieter, positive Erfahrungen<br />
mit dem selbst bestimmten Wohnen im<br />
Eigenheim während der Kindheit und<br />
Jugend stellen jedoch für die Bankberater<br />
eine gute Grundlage für die Argumentation<br />
pro Wohneigentum dar.<br />
Der Wettbewerb um junge Kunden wird<br />
deutlich schärfer. Das trifft auch auf<br />
den Bereich der Wohneigentumsfinanzierung<br />
zu. Direkt- und Internetbanken<br />
sprechen mit scheinbar unkomplizierten<br />
Finanzierungsangeboten vor allem<br />
junge Kunden an. Wettbewerber versuchen,<br />
mit entsprechenden Kampagnen<br />
– Beispiele: „Bausparen ist cool“ oder<br />
„Born to be Bausparer“ – ein jugendliches<br />
Publikum zu erreichen. Die Mitarbeiter<br />
in den Genossenschaftsbanken,<br />
bei denen die Kinder von erwachsenen<br />
Kunden meist ihre ersten Sparbücher<br />
und Girokonten unterhalten, haben es<br />
jedoch in der Hand, durch eine geeignete<br />
Zielgruppenansprache und durch<br />
interessante Angebote dem latenten<br />
Loyalitätsschwund in dieser Altersklasse<br />
vorzubeugen. Bausparen und Baufinanzierungen<br />
erweisen sich immer wieder<br />
als zuverlässige „Bindemittel“ für<br />
langfristige Kundenbeziehungen.<br />
Werner Hahne, Landesdirektor NRW<br />
der Bausparkasse Schwäbisch Hall<br />
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AUS DEM VERBUND<br />
14<br />
Konsolidierungen zahlen sich aus<br />
GAD berichtet auf ihrer Generalversammlung von einer positiven Bilanz.<br />
Münster. Auf eine weiterhin positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
konnte Vorstandsmitglied Anno Lederer auf der<br />
diesjährigen Generalversammlung der GAD verweisen. Vor<br />
Abzug der Rückvergütung erwirtschaftete die GAD ein<br />
Betriebsergebnis von 14,3 Millionen Euro (2005: 18,5 Millionen<br />
Euro) bei einem Umsatzerlös von 339,4 Millionen Euro<br />
(2005: 321,7 Millionen Euro), was als gut zu bezeichnen sei,<br />
berichtete Lederer.<br />
„Die Konsolidierungsschritte, die wir in den letzten Jahren<br />
unternommen haben, zahlen sich heute aus“, so der GAD-<br />
Vorstand. Dazu zählen unter anderem die Standortkonzentration<br />
des Unternehmens auf den Firmensitz in Münster<br />
zum April 2005 und weitere Prozessoptimierungen in der<br />
Unternehmensstruktur. So sei die GAD trotz notwendiger<br />
Investitionen in neue Technologien in den letzten Jahren<br />
ohne Preiserhöhungen für ihre Mitglieder und Kunden ausgekommen.<br />
Für 2005 und 2006 konnte die GAD ihren Mitgliedsbanken<br />
eine Rückvergütung von 10,5 Millionen Euro<br />
(in 2005) und 10,8 Millionen Euro (für 2006) auszahlen.<br />
Lederer: „Den Kostenvergleich mit anderen IT-Dienstleistern<br />
müssen wir nicht scheuen. Wir haben hier einen Vorsprung<br />
von 20 bis 30 Prozent. Diese Kostenführerschaft wollen wir<br />
in Zukunft weiter ausbauen.“<br />
Um die Volksbanken und Raiffeisenbanken bei dem nach<br />
wie vor hohen Wettbewerbs- und Kostendruck bestmöglich<br />
zu unterstützen, habe die GAD aktuell insbesondere IT-<br />
Lösungen zur Vertriebsintensivierung und Prozessoptimierung<br />
im Blick. „Mit dem weiteren Ausbau der Vertriebssteuerung<br />
in unserem Bankenverfahren bank21 und dem Ausbau<br />
unserer Beratungsangebote für den effizienten Einsatz der<br />
einzelnen Produkte wollen wir unseren IT-technischen Beitrag<br />
dazu leisten, dass unsere Mitgliedsbanken den Herausforderungen<br />
der Zukunft gewachsen sind.“<br />
Neuer Aufsichtsrat gewählt<br />
Im Anschluss an die Generalversammlung fand die konstituierende<br />
Sitzung des Aufsichtsrates der GAD statt, in deren<br />
Rahmen der neue Aufsichtsratsvorsitzende gewählt wurde.<br />
Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Werner Cordes, Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank Ruhr Mitte, scheidet aus<br />
Altersgründen aus diesem Amt aus. Als sein Nachfolger<br />
wurde Wilfried Guttmann, Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
eG in Osterholz-Scharmbeck, gewählt. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
ist Karl A. Heinz, Mitglied des Vorstandes<br />
der Volksbank Trier.<br />
GAD-Vorstandsmitglied Anno Lederer zeigte sich bei der Generalversammlung in Münster zuversichtlich: „Die Konsolidierungsschritte,<br />
die wir in den letzten Jahren unternommen haben, zahlen sich heute aus.“<br />
GB 4/2007
Gute Entwicklung setzt sich fort<br />
AUS DEM VERBUND<br />
Halbjahrespressekonferenz der WGZ BANK in Düsseldorf: Deutliches Plus beim Zinsüberschuss<br />
und beim Provisionsergebnis.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der<br />
WGZ BANK, Werner Böhnke,<br />
konnte Journalisten in Düsseldorf<br />
erneut glänzende Zahlen<br />
präsentieren<br />
Düsseldorf. Die WGZ BANK konnte<br />
ihre positive Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre auch in der ersten Jahreshälfte<br />
2007 fortsetzen. Der Halbjahresüberschuss<br />
der WGZ BANK-Gruppe vor<br />
Steuern stieg um 14,8 Prozent auf 106,4<br />
Millionen Euro. Diese Verbesserung<br />
wurde vor allem getragen von der WGZ<br />
BANK, deren Jahresüberschuss vor Steuern<br />
um 22,1 Prozent auf 73,6 Millionen<br />
Euro stieg. „Diese Entwicklung dokumentiert<br />
die Stabilität unseres Geschäftsmodells“,<br />
so der Vorstandsvorsitzende<br />
der WGZ BANK Werner Böhnke<br />
anlässlich der Halbjahrespressekonferenz<br />
der Bank in Düsseldorf.<br />
Der Zinsüberschuss der WGZ BANK-<br />
Gruppe wuchs in den ersten sechs<br />
Monaten 2007 gegenüber dem ersten<br />
Halbjahr 2006 um 10,1 Prozent auf<br />
192,3 Millionen Euro und in der WGZ<br />
BANK um 18,8 Prozent auf 139 Millionen<br />
Euro. Dieser Anstieg sei das Ergebnis<br />
der Investitionen am Kapitalmarkt<br />
sowie des unter strengen Risikogesichtspunkten<br />
ausgeweiteten Wertpapier-<br />
Portfolios, sagte Böhnke. Zudem zeigten<br />
die laufenden Erträge aus Beteiligungen,<br />
die ebenfalls Bestandteil des<br />
Zinsergebnisses sind, eine ähnlich positive<br />
Entwicklung.<br />
Das Provisionsergebnis wuchs mit 10,7<br />
Prozent in der WGZ BANK-Gruppe und<br />
mit 10,1 Prozent in der WGZ BANK<br />
etwas weniger deutlich als der Zinsüberschuss.<br />
Die Ergebnisse beruhen auf<br />
Volumenausweitungen des Zahlungsverkehrs,<br />
auf Beratungsmandaten sowie<br />
gestiegenen Erträgen aus dem Zinsund<br />
Währungsmanagement für mittelständische<br />
Firmenkunden.<br />
Der ausgewiesene Nettoertrag aus<br />
Finanzgeschäften für die WGZ BANK-<br />
Gruppe liegt zur Jahresmitte 2007 exakt<br />
auf dem Niveau zum 30. Juni des<br />
Vorjahres. Im Vergleich zum Vorjahresultimo<br />
haben sich zudem die Marktreserven<br />
der WGZ BANK aus Handelsgeschäften<br />
deutlich erhöht.<br />
Der Verwaltungsaufwand stieg im ersten<br />
Halbjahr 2007 gegenüber dem entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum in der<br />
WGZ BANK-Gruppe um 1,9 Prozent<br />
auf 115,7 Millionen Euro und in der<br />
WGZ BANK um 6,3 Prozent auf 90 Millionen<br />
Euro. Hierzu trugen der Personalaufwand<br />
und der Sachaufwand gleichermaßen<br />
bei. Der höhere Personalaufwand<br />
sei sowohl auf Tarifanpassungen<br />
als auch auf Neueinstellungen in<br />
den Kundenbereichen zurückzuführen.<br />
„Nach dem sehr guten Verlauf der ers-<br />
ten Jahreshälfte 2007 gehen wir von<br />
einer im weiteren Jahresverlauf etwas<br />
gedämpften Entwicklung aus“, so<br />
Böhnke. Der verschärfte Wettbewerb<br />
sowie die Unwägbarkeiten an den internationalen<br />
Kapitalmärkten geben<br />
seiner Meinung nach gegenwärtig<br />
Anlass zu Vorsicht. Böhnke: „Wir sind<br />
jedoch unverändert zu-versichtlich,<br />
auch im weiteren Verlauf des Jahres<br />
2007 die gute Entwicklung der WGZ<br />
BANK nahtlos fortsetzen zu können.“<br />
Dafür kündigte Böhnke drei Teilprojekte<br />
an. Im ersten Teilprojekt „Innovative<br />
Passivprodukte“ wird die WGZ BANK<br />
den Mitgliedsbanken effektive Lösungen<br />
zur Stärkung ihrer Passivseite bieten.<br />
Dies umfasst sowohl neue Produkte<br />
als auch eine stärkere werbliche Unterstützung.<br />
Im zweiten Teilprojekt „Vertriebsschulungen“<br />
wird mit einem ganzheitlichen<br />
Schulungsansatz die Vertriebskultur im<br />
regionalen FinanzVerbund verstärkt.<br />
Im dritten Teilprojekt entwickelt die<br />
WGZ BANK eine elektronische Vertriebsplattform.<br />
Über den neuen Vertriebsweg<br />
sollen den Kunden der<br />
Primärbanken standardisierte Produkte<br />
zu einheitlichen Preisen angeboten<br />
werden.<br />
GB 4/2007<br />
15
AUS DEM VERBUND<br />
Preis für Personalentwicklung<br />
Schwäbisch Hall. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall ist<br />
erneut für ihre Personalarbeit ausgezeichnet worden. Bei<br />
der Preisverleihung des bundesweiten Personalentwicklungs-Wettbewerbs<br />
„Chief Learning Officer“ konnte Personal-Bereichsleiter<br />
Werner Ollechowitz jetzt den zweiten<br />
Preis für die Bausparkasse entgegennehmen. Die Auszeichnung<br />
wurde in diesem Jahr erstmals von der Fachzeitschrift<br />
„wirtschaft + weiterbildung“ vergeben. Die siebenköpfige,<br />
unabhängige Jury honoriert damit die Leistungsfähigkeit<br />
der Personal- und Führungskräfteentwicklungsmaßnah-<br />
15 Jahre GWS<br />
Münster. Mit einem Mitarbeiterfest<br />
hat die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />
mbH Anfang Juli<br />
ihr 15-jähriges Bestehen gefeiert.<br />
Fokussiert auf Warenwirtschafts- und<br />
Verbund-Systeme für Handels- und<br />
Dienstleistungsunternehmen, ist die<br />
mehrfach als „TOP 100 Unternehmen<br />
im deutschen Mittelstand“ aus-<br />
16 GB 4/2007<br />
überzeugend<br />
engagiert<br />
modern<br />
regional<br />
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gezeichnete GWS heute einer der großen<br />
IT-Arbeitgeber in Nordrhein-<br />
Westfalen. Deutschlandweit werden<br />
über 1.000 Kunden aus den Bereichen<br />
agrar-, lebensmittel-, baustofforientierter<br />
Groß- und Einzelhandel sowie<br />
Technischer Großhandel betreut.<br />
Basis für den Erfolg ist dabei vor allem<br />
gevis, eine Branchensoftwarelösung<br />
Sie haben . . .<br />
men bei Schwäbisch Hall sowie deren Verankerung in der<br />
Unternehmensstrategie. Dadurch sei die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens deutlich verbessert worden. Die<br />
Juroren heben besonders die Ziele des Personalentwicklungsprogramms<br />
hervor, das auch Organisationsentwicklungsimpulse<br />
beinhalte, sowie die enge Verzahnung von<br />
Lernen und Praxisbezug. Schwäbisch Hall wurde 2006<br />
bereits als „Top-Arbeitgeber“, „Fair Company“ und „Kundenfreundlichste<br />
Bausparkasse“ sowie in diesem Jahr als<br />
kundenorientiertestes Kreditinstitut ausgezeichnet.<br />
auf Basis von Microsoft Dynamics<br />
(NAV). 2006 erzielte die GWS einen<br />
Umsatz von 23 Millionen Euro.<br />
Helmut Benefader, Geschäftsführer<br />
der GWS, dankte während des Mitarbeiterfestes<br />
ausdrücklich den rund<br />
200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für ihren unermüdlichen Einsatz<br />
für ihr Unternehmen.<br />
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Bielefeld. Welche zusätzlichen Marktchancen<br />
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setzten sich Bankvorstände aus dem<br />
Ostwestfälischen auf Einladung der<br />
Filialdirektion Bielefeld auseinander.<br />
Einen halben Tag lang gingen die<br />
Bankleiter dazu im Gütersloher Parkhotel<br />
mit R+V-Führungskräften,<br />
darunter Vorstand Dr. Jürgen Werner<br />
und Filialdirektor Wolfgang Hafer, in<br />
Klausur.<br />
Begonnen hatte der Tag der Bankvorstände<br />
zur Mittagsstunde mit einem<br />
Business-Lunch. Anschließend präsentierte<br />
die R+V ihre neuesten Produkt-<br />
und Vertriebsideen. Gemeinsam<br />
wurden danach in zwei Workshops<br />
Lösungen für eine Optimierung<br />
der Zusammenarbeit entwickelt und<br />
später präsentiert. Den Abschluss der<br />
Tagung bildete eine informelle Runde<br />
aller Beteiligten.<br />
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Der Verbund als Netzwerk<br />
Vertreter aus Wissenschaft und Praxis (v.l.): Heinz Hüning (Volksbank Heiden),<br />
Jens-Olaf Bartels (Roland Berger Strategy Consultants), Walter Weinkauf<br />
(Genossenschaftsverband Frankfurt), Prof. Dr. Theresia Theurl (IfG<br />
Münster), Dr. Mark Eisenegger (European Center for Reputation Studies),<br />
Hans Joachim Reinke (Union Asset Management Holding AG) und Werner<br />
Cordes (Volksbank Ruhr Mitte)<br />
Münster. Vertreter aus Wissenschaft<br />
und Praxis trafen sich an der Universität<br />
zu Münster, um über die Binnen-<br />
DGRV-Homepage auch für Handys<br />
Berlin. Der DGRV bietet neuerdings seine Homepage auch<br />
auf einer mobi-Domain an. Die mobi-Domains sind die<br />
Domains, die für Handys, PDAs, Blackberries und ähnliche<br />
Geräte optimal sind, um Webseiten darzustellen.<br />
Es genügt, auf dem mobilen Gerät de.dgrv.mobi einzuge-<br />
18 GB 4/2007<br />
struktur des FinanzVerbundes zu diskutieren.<br />
Bereits zum achten Mal hatte<br />
Professorin Dr. Theresia Theurl, Direk-<br />
aktuellen Entwicklung auf dem Leasingmarkt stellen<br />
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der VR LEASING vor. Anhand von Praxisbeispielen wird<br />
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gegen 16.00 Uhr. Weitere Informationen: Carolin Wittmer,<br />
Tel.: 0211 5270711, carolin.wittmer@vr-leasing.de<br />
rektorin des Instituts für Genossenschaftswesen,<br />
zum Gedankenaustausch<br />
in die Aula des Schlosses geladen. In<br />
ihrer Einleitung plädierte sie dafür, den<br />
Verbund immer als Netzwerk zu begreifen<br />
und nicht einzelne Unternehmen<br />
isoliert zu betrachten. Die Referenten,<br />
unter ihnen Jens Olaf Bartels, Partner<br />
bei Roland Berger Strategy Consultants,<br />
und Dr. Mark Eisenegger, Vorstand<br />
des European Center for Reputation<br />
Studies an der Universität Zürich,<br />
unterstützten diese Sichtweise und hoben<br />
die Bedeutung einer integrierten<br />
Wettbewerbseinheit hervor. In der<br />
engagiert geführten Podiumsdiskussion<br />
wurden die unterschiedlichen Interessen<br />
der Primärinstitute sowie der<br />
einzelnen Verbundunternehmen analysiert<br />
und mit dem Publikum kontrovers<br />
diskutiert. Aus dem genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund nahmen<br />
Werner Cordes, Vorstandssprecher der<br />
Volksbank Ruhr Mitte, und Heinz<br />
Hüning, Vorstand der Volksbank Heiden,<br />
sowie Hans Joachim Reinke, Vorstand<br />
der Union Asset Management<br />
Holding AG, und Walter Weinkauf,<br />
Verbandspräsident und Vorstandsvorsitzender<br />
des Genossenschaftsverbandes<br />
Frankfurt, teil.<br />
ben und der Nutzer ist unterwegs auf dem Laufenden.<br />
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in die aufstrebenden Märkte Osteuropas gewagt hat.<br />
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können künftig zusammen mit der Volksbank International<br />
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and Eastern Europe“ (CEE) anbieten. Darüber informierte<br />
sich der Fachausschuss Marketing anlässlich seiner Außentagung<br />
in Ungarn. Denn die Volksbank International AG<br />
(VBI), ein Unternehmen unter anderem der WGZ BANK AG<br />
sowie der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, ist<br />
kompetenter Partner vor Ort in Mittel- und Osteuropa. Die<br />
Volksbank AG (Wien), Mehrheitseigentümerin der VBI, ist<br />
eine der ersten internationalen Banken, die den Schritt in<br />
die aufstrebenden Märkte Osteuropas gesetzt hat. Seit 1991<br />
wurde das Netzwerk der VBI-Gruppe mit Sitz in Wien kontinuierlich<br />
aufgebaut. Heute besteht dieses aus neun erfolgreichen<br />
und expandierenden Volksbanken in Mittel- und Osteuropa<br />
(Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien,<br />
Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Ukraine).<br />
„Der Fokus der VBI-Banken liegt im Geschäft mit Privatkunden<br />
sowie Klein- und Mittelunternehmen, bei der Immobilien-<br />
und Projektfinanzierung und bei der Begleitung der Firmenkunden<br />
der österreichischen, deutschen, französischen<br />
und italienischen Partnerbanken nach CEE“, so der Vorstandsvorsitzende<br />
der VBI, Dr. Friedhelm Boschert.<br />
In rund 450 Vertriebsstellen betreuen mehr als 4.500 Mitarbeiter<br />
mehr als 1,3 Millionen Kundenkonten. Per Mai 2007<br />
betrug die Bilanzsumme der VBI Banken rund 7,9 Milliarden<br />
Euro. Sie verwalten ein Kreditvolumen in der Höhe von etwa<br />
5,3 Milliarden Euro. Nach ihrem Motto „CEE UNLIMITED“<br />
hat die Volksbank International ihren Service im Bereich des<br />
so genannten „Zuleitungsgeschäfts“ zusammengefasst. Das<br />
System soll allen Beteiligten eine Win-Win-Situation garantieren:<br />
Der Firmenkunde wird weiter von seiner Genossenschaftsbank<br />
vor Ort beraten und betreut. Doch von dort aus<br />
20 GB 4/2007<br />
Die Volksbank International (VBI) präsentiert<br />
sich als kompetenter Partner vor Ort<br />
in Mittel- und Osteuropa.<br />
haben Kunden und Berater außerdem Zugriff auf<br />
professionelle Bankdienstleistungen im gewünschten<br />
CEE-Land. „Bequem, umfassend – und natürlich<br />
auf Deutsch!“, verspricht die Volksbank International AG.<br />
Da die Produkte und Prozesse der VBI-Banken standardisiert<br />
sind, könne in ganz Mittel- und Osteuropa ein einheitlicher<br />
Service gewährleistet werden.<br />
Ein weiterer Service: Der CEE-Kompetenzkoffer der VBI<br />
garantiert CEE UNLIMITED auf Mouse-Klick: Per Suchfunktion<br />
findet man auf einer CD-ROM jede Filiale der<br />
Tochterbanken und alle wichtigen Informationen rund um<br />
das Netzwerk der VBI. Sämtliche Formulare, die unter anderem<br />
für die CEE-Kontoeröffnung benötigt werden, sowie<br />
verschiedene Infos und Checklisten können heruntergeladen<br />
werden. Außerdem enthalten sind viele nützliche Kontaktdaten,<br />
etwa jene der CEE-Spezialisten, die den Kunden<br />
in deren jeweiliger Muttersprache zur Seite stehen.<br />
Mit der CEE-Kontoeröffnung der VBI ist die Einrichtung<br />
eines Geschäftskontos ganz einfach. Die Formulare sind für<br />
jedes Land gleich und immer zweisprachig – in Deutsch,<br />
Englisch, Französisch oder Italienisch und der jeweiligen<br />
Landessprache – abgefasst. Sie sind entweder per Mouse-<br />
Klick im Rahmen des CEE-Kompetenzkoffers oder auf der<br />
Website der VBI (www.vbi.at) erhältlich. So steht das Konto<br />
von der deutschen Hausbank aus ab sofort ohne weitere Formalitäten<br />
oder Zeitaufwand zum Beispiel bei der Volksbank<br />
Ungarn zur Verfügung – samt direktem Zugriff und natürlich<br />
auch online. Im Juni ist der CEE-Kompetenzkoffer in neuer<br />
Auflage erschienen. Erweitert um das jüngste Mitglied der<br />
VBI-Familie, die Ukraine, steht CEE UNLIMITED ab nun in<br />
vier Sprachen auf einer CD-ROM zur Verfügung: deutsch,<br />
englisch, französisch und italienisch.<br />
Auf einer komplett überarbeiteten Serviceplattform im Internet<br />
unter www.vbi.at findet sich alles Wissenswerte über das<br />
Netzwerk, die Tochterbanken und die Serviceleistungen der<br />
VBI. Wichtige Formulare und interessante Informationen<br />
können im VBI-Intranet abgerufen und heruntergeladen<br />
werden.
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BANKEN<br />
„Marktbearbeitung<br />
statt Marktbeschränkung“<br />
Genossenschaftsbanken sehen die Entschließung von Landesministerium und Banken zu<br />
den Chancen der demografischen Entwicklung als Fortführung einer guten Tradition.<br />
Düsseldorf/Münster. „Die Genossenschaftsbanken<br />
sind Regionalbanken für<br />
Junge und Alte, für Berufstätige und<br />
Rentner – aus gutem Grund und in<br />
guter Tradition“, sagte Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong> am<br />
Rande der gemeinsamen Pressekonferenz<br />
des Ministeriums für Generationen,<br />
Familie, Frauen und Integration<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen sowie<br />
der Banken und Sparkassen. Alle Beteiligten<br />
hatten eine Entschließung zur<br />
„Stärkung des Finanzplatzes NRW: Neue<br />
Finanzdienstleistungen – Chancen der<br />
demografischen Entwicklung in Nordrhein-Westfalen“<br />
erarbeitet. „Seniorenfreundlichkeit<br />
ist für die Genossenschaftsbanken<br />
damit kein moderner<br />
Werbegag, sondern eine Selbstverpflichtung,<br />
die wir gerne eingehen“, unterstrich<br />
Pfeifer. „Mit dem gemeinsamen<br />
Papier setzen wir somit einmal mehr ein<br />
deutliches Zeichen und treiben die Entwicklung<br />
von Angeboten für ältere<br />
Menschen weiter voran. Uns geht es<br />
darum, weiterhin offensiv Hemmnisse<br />
bei Finanzierungsfragen aus dem Weg<br />
zu räumen – das gilt für unsere älteren<br />
Kunden genauso wie für Jugendliche,<br />
junge Erwachsene, Familien, Jobeinsteiger<br />
und Berufstätige“, so Pfeifer. Die<br />
Genossenschaftsbanken sind bestens<br />
dafür gerüstet. „Anders als einige bundesweit<br />
agierende Großbanken haben<br />
sich die Genossenschaftsbanken in<br />
ihren Regionen nie auf Rosinen-Pickerei<br />
eingelassen, sondern haben – und das<br />
jeder eigenständig und selbstverantwortlich<br />
– konsequent Jung und Alt<br />
nach ihren Bedürfnissen verantwortungsbewusst<br />
beraten und bedient“,<br />
sagt Hans Pfeifer. Er betont: „Marktbearbeitung<br />
statt Marktbeschränkung: Das<br />
war immer die Devise der Genossenschaftsbanken,<br />
die sich bewusst als<br />
22 GB 4/2007<br />
Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong> (l.) unterschrieb zusammen mit<br />
NRW-Minister Armin Laschet (3.v.l.) und Vertretern der Sparkassen und Banken<br />
in NRW die gemeinsame Erklärung.<br />
Generationenbanken sehen und gesehen<br />
werden.“<br />
„Gerade ältere Menschen haben aufgrund<br />
ihres Einkommens und Vermögens<br />
eine hohe wirtschaftliche Bedeutung<br />
und bieten damit erhebliche<br />
Chancen auch für Wirtschaft und<br />
Beschäftigung. Das wissen die Genossenschaftsbanken<br />
aufgrund ihrer regionalen<br />
Ausrichtung schon lange und<br />
haben darauf bereits reagiert – durch<br />
Schulungen ihrer Mitarbeiter, Ergänzung<br />
ihrer Dienstleistungen und Produkte<br />
und nicht zuletzt durch die<br />
bewährte ganzheitliche Beratung in den<br />
über 2.000 Geschäftsstellen in Rheinland<br />
und Westfalen“, macht Hans Pfeifer<br />
deutlich. „Wir stehen aber vor weiteren<br />
Herausforderungen. Im Finanzdienstleistungsbereich<br />
geht es mit Blick<br />
auf die demografische Entwicklung<br />
künftig noch stärker darum, Produkte<br />
weiterzuentwickeln, die die gesetzlichen<br />
Absicherungssysteme im Pflege- und<br />
Sterbefall ergänzen.“ Pfeifer: „Zusammen<br />
mit unseren Verbundpartnern<br />
arbeiten die Genossenschaftsbanken an<br />
innovativen Produkten für die ,Generation<br />
60plus’.“<br />
Der Beratungsbedarf gerade bei den älteren<br />
Kunden ist in den letzten Jahren<br />
enorm gestiegen. Pfeifer: „Und das nicht<br />
nur, weil die Alterspyramide im wahrsten<br />
Sinne des Wortes inzwischen kopfsteht,<br />
sondern weil die Bedürfnisse<br />
gewachsen sind.“ Aktuell wirft die Einführung<br />
des Alterseinkünftegesetzes bei<br />
Rentnern und Pensionären vermehrt<br />
Fragen auf. „Bereits seit dem Veranlagungsjahr<br />
2005 sind viele Ruheständler<br />
erstmals steuerpflichtig geworden und<br />
müssen eine Steuererklärung einreichen.<br />
Viele tun dies nicht – und zwar<br />
allein aus Unsicherheit und Unkenntnis“,<br />
so Pfeifer. Der Druck allerdings<br />
werde größer, denn: Die Rentenversicherungsträger<br />
informieren auch rückwirkend<br />
bis 2005 die Finanzverwaltung<br />
über die Höhe der Rentenzahlungen.<br />
„Viele Menschen wissen nicht, wie sie<br />
vielleicht die zu zahlende Steuer senken<br />
können“, berichtet Pfeifer. Die Genossenschaftsbanken<br />
haben reagiert und<br />
jetzt einen so genannten „SteuerBlock<br />
für Rentner und Pensionäre“ herausgebracht.<br />
Wolfgang Koschny
Stärkung des Finanzplatzes NRW<br />
Die Entschließung von <strong>RWGV</strong>, Westfälisch-Lippischem Sparkassen- und Giroverband,<br />
Rheinischem Sparkassen- und Giroverband, NRW.BANK, Bank für Sozialwirtschaft,<br />
Bankenvereinigung NRW und dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und<br />
Integration des Landes NRW im Wortlaut<br />
Münster/Düsseldorf. „Mit der gemeinsamen Entschließung<br />
sprechen sich die oben genannten Verbände, Banken, Sparkassen<br />
und der Minister für Generationen, Familie, Frauen<br />
und Integration, Armin Laschet, dafür aus, die mit dem<br />
demografischen Wandel verbundenen Chancen zu nutzen<br />
und die Weiterentwicklung von Angeboten für ältere Menschen<br />
– mit Blick auf die Finanzwirtschaft und den Wohnund<br />
Dienstleistungsbereich – sowie für die Entwicklung der<br />
„Seniorenwirtschaft“ insgesamt voranzutreiben.<br />
1. Ausgangssituation<br />
Die Lebenssituation vieler Älterer hat sich in den letzten Jahren<br />
erheblich verbessert: Die heutige Generation 55plus hat<br />
aufgrund ihres Einkommens und Vermögens eine bisher<br />
unbekannte hohe wirtschaftliche Bedeutung und bietet<br />
damit erhebliche Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung.<br />
Altersarmut existiert nach wie vor, aber es ist eine<br />
gesellschaftliche Errungenschaft, dass das Alter nicht mehr<br />
durch Armut und Krankheit geprägt ist: Über 80 Prozent der<br />
älteren Menschen in Nordrhein-Westfalen leben in einer<br />
finanziell guten bis sehr guten Einkommens- und Vermögenssituation.<br />
Ältere Menschen (60 Jahre und älter) verfügen<br />
über einen beachtlichen Anteil der Kaufkraft. Ihre Ausgaben<br />
betragen laut der aktuellen Studie des Deutschen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung mit 316 Milliarden Euro<br />
jährlich fast ein Drittel an den Gesamtausgaben für den privaten<br />
Konsum. Dieser Anteil wird bis 2050 auf mehr als 41<br />
Prozent steigen.<br />
Gleichzeitig ist ein Mentalitätswandel festzustellen: Auch<br />
wenn die Sparquote (6,8 Prozent) zeigt, dass viele ältere<br />
Menschen vorsichtig mit ihrem Vermögen umgehen, möchte<br />
sich die Generation 55plus selbst immer häufiger ‚etwas<br />
gönnen‘ (Gesellschaft für Konsumforschung) und sind auch<br />
finanziell gefordert, die kommenden Altersjahre aktiv zu<br />
planen und zu gestalten. Mit dem Wandel von der Kriegsgeneration,<br />
die Verzicht leistete, zur Wirtschaftswunder-Generation,<br />
die eigene Ansprüche stellt, zeigt sich das neue<br />
Selbstverständnis der „Generation 55plus“. Sie ist experimentierfreudig,<br />
aber kritisch, kauferfahren, anspruchsvoll<br />
und beratungsinteressiert. Ihre Lebensphase verjüngt sich,<br />
sie sind aktiv, vital und auf der Suche, das Leben so lange wie<br />
möglich und so schön wie möglich zu gestalten.<br />
Diese gesellschaftliche Entwicklung ist Herausforderung und<br />
Chance für den Wirtschafts- und Finanzstandort zugleich,<br />
weil sich in der länger werdenden Altersphase die Nachfrage<br />
der Seniorinnen und Senioren wie auch ihre Finanzbedürf-<br />
GB 4/2007<br />
BANKEN<br />
nisse ändern und Unternehmen, öffentliche Einrichtungen<br />
und Institutionen sich darauf einstellen müssen, dass die<br />
ältere Generation zunehmend das Volumen und die Struktur<br />
der Nachfrage bestimmt.<br />
2. Handlungsfelder für Banken und Sparkassen<br />
Mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen verstehen<br />
Banken und Sparkassen in Nordrhein-Westfalen den demografischen<br />
Wandel und den damit verbundenen gesellschaftlichen<br />
Wandel – trotz der damit verbundenen Risiken<br />
– in erster Linie als Chance. Es gilt, künftige Lebensverhältnisse<br />
aktiv und vorausschauend zu gestalten. In folgenden<br />
Bereichen sehen sie Handlungsfelder, in denen sie sich engagieren:<br />
1. Ältere Menschen sind als Kundinnen und Kunden eine<br />
wachsende vermögende Zielgruppe mit hoher Sparfähigkeit<br />
und damit eine attraktive Zielgruppe für Banken und Sparkassen.<br />
Ihre Bedürfnisse sind Banken und Sparkassen<br />
bekannt. Diese richten sich mit Blick auf ihe Produkte und<br />
Dienstleistungen darauf ein:<br />
Perspektiven für neue Produkte im Finanzdienstleistungsbereich<br />
werden vorrangig im Bereich spezifischer Versicherungsleistungen<br />
gesehen (Unfall- und Rentenversicherung,<br />
Pflegetagegeld, Krankenzusatzleistung und Rechtsschutz).<br />
Dies sollten spezielle Produkte sein, die die gesetzlichen<br />
Absicherungssysteme im Unterstützungs-, Pflege- und Sterbefall<br />
ergänzen, überwiegend wird es sich um Varianten<br />
bestehender Produkte handeln, die flexibel gestaltet sind<br />
und baukastenartig an individuelle Bedarfslagen angepasst<br />
werden können.<br />
Besonders wichtig ist das persönliche Beratungsgespräch.<br />
Dem persönlichen Kontakt zur langjährigen Beraterin oder<br />
zum Berater messen Kundin und Kunde hohe Bedeutung zu.<br />
Ihnen bringen sie ein hohes Maß an Vertrauen entgegen.<br />
Die Beratung muss folglich für die veränderten Einstellungen<br />
und Lebensphasen der Kunden sensibilisiert sein. Das<br />
Alter des Beraters spielt dabei eine untergeordnete Rolle; spezielle<br />
„Seniorenberater“ werden von älteren Menschen nicht<br />
erwartet. Banken und Sparkassen in Nordrhein-Westfalen<br />
haben dies erkannt und berücksichtigen diese Anforderungen<br />
verstärkt bei ihren Kommunikations- und Vertriebsaktivitäten<br />
sowie im Rahmen der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Schulung<br />
und Weiterqualifizierung der Mitarbeiter im Hinblick auf ein<br />
besseres Verständnis der Bedürfnisse von Senioren sollen<br />
><br />
23
BANKEN<br />
><br />
weiterentwickelt (zum Beispiel steigende Anforderungen an<br />
Liquidität und Sicherheit, Notwendigkeit den Nachlass zu<br />
regeln, Umgang mit Homebankingangeboten) und entsprechende<br />
Beratungsdienstleistungen anpasst und ergänzt werden.<br />
Für den Privatkundenbereich besteht Einverständnis darüber,<br />
dass Banken und Sparkassen die Chancen des demografischen<br />
Wandels für den Finanzmarkt Nordrhein-Westfalen<br />
weiter nutzen. Sie wirken gemeinsam mit dem MGFFI an der<br />
Weiterentwicklung unabhängiger Gütesiegel beziehungsweise<br />
Verbraucherempfehlungen mit, die der Zielgruppe als<br />
Hilfsmittel bei der Auswahl von Finanzprodukten und<br />
Finanzdienstleistungen dienen. Die Unterzeichnenden wirken<br />
darauf hin, dass in Nordrhein-Westfalen niemand allein<br />
aufgrund seines Alters von diesen Produkten und Dienstleistungen<br />
ausgeschlossen wird (zum Beispiel bei der Kreditgewährung<br />
oder der Ausgabe von Kunden- statt ec-Karten).<br />
2. Dem Wohn- und Dienstleistungssektor kommt angesichts<br />
der demografischen Entwicklung und des für ältere Menschen<br />
zentralen Anliegens, so lange wie möglich selbstständig<br />
und unabhängig zu wohnen und gegebenenfalls neue<br />
Wohnformen einzugehen, eine große Bedeutung zu. Die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse und Nachfragen der Älteren<br />
erschließen für das Handwerk, die Wohnungswirtschaft, für<br />
Dienstleister und für Banken und Sparkassen neue Aufgabenfelder<br />
mit Zukunftsperspektive.<br />
Immobilienvermögen spielt als wesentlicher Teil des<br />
Gesamtvermögens eine zentrale Rolle bei der Absicherung<br />
des Lebensstandards im Alter. Banken und Sparkassen arbeiten<br />
daher an flexiblen Lösungen zur Befriedigung der Kundenbedürfnisse<br />
in diesem Bedarfsfeld. Banken und Sparkassen<br />
prüfen zurzeit marktfähige Lösungen vom Immobilienverkauf<br />
zum Zweck des Erwerbs einer neuen altersgerechten<br />
Immobilie bis zu einer Art Immobilienrente, die als „umgekehrte<br />
Baufinanzierung“ monatlich feste Raten auszahlt und<br />
deren Rückzahlung nach Ablauf der Vertragslaufzeit oder<br />
nach Ableben des Kunden aus dem Immobilienwert heraus<br />
erfolgt.<br />
Darüber hinaus erfordert die demografische Entwicklung für<br />
die vielfältigen neuen Wohnformen im Alter auch eine neue<br />
bauliche Infrastruktur der Wohnungen, der Wohnanlagen<br />
und des Wohnumfeldes, eine Erweiterung des Dienstleistungsangebots<br />
sowie die Umgestaltung beziehungsweise<br />
Erweiterung der bestehenden Versorgungsstrukturen (medizinische<br />
Versorgung, Betreuung, Pflege et cetera). Banken<br />
und Sparkassen unterstützen daher offensiv innovative,<br />
wirtschaftlich tragfähige Konzepte, die Immobilien,<br />
Betriebsformen, Finanzierungsformen sowie ergänzende<br />
Dienste verknüpfen und Maßnahmen, die anhand von Best-<br />
Practice-Beispielen vermitteln, wie die Umsetzungsprozesse<br />
anzulegen sind.<br />
Die Banken und Sparkassen sind bereit ihre Finanzierungskompetenz<br />
einzubringen und damit beizutragen, dass eine<br />
bauliche Infrastruktur und ausreichend qualifizierte Dienstleistungsanbieter<br />
vorhanden sind, die dem sich rasant ent-<br />
24 GB 4/2007<br />
wickelnden Bedarf entsprechen und sich zukunftsfähig im<br />
Markt behaupten können. Insbesondere wollen sie innovative<br />
Produktideen für altersgerechtes Wohnen unterstützen<br />
(barrierefreie Ausgestaltung des Wohnraums, betreutes Wohnen,<br />
Seniorenwohngemeinschaften, generationenübergreifende<br />
Hausgemeinschaften wie zum Beispiel 3-Generationen-Häuser).<br />
Dort, wo es notwendig ist, sollen Hemmnisse<br />
ausgeräumt werden, die der Finanzierung von Erneuerungs-,<br />
Anpassungs- und Aufbauinvestitionen für neue Angebotskonzepte<br />
und neue Dienste durch den Kredit- und Kapitalmarkt<br />
entgegenstehen.<br />
3. Mit dem demografischen Wandel sind Verschiebungen<br />
zwischen den Wirtschaftssektoren und innerhalb der Wirtschaftszweige<br />
zu erwarten. Die Entwicklung der Seniorenwirtschaft<br />
gehört zu den Zukunftsaufgaben. Mit dem Bedürfnis<br />
älterer Menschen, ihre Lebensqualität und ihre Lebenslage<br />
zu verbessern, entstehen durch die sich ändernde und<br />
noch nicht befriedigte Nachfrage neue Produkte und Dienstleistungen,<br />
die ihrerseits neue Wachstumsimpulse geben<br />
und Beschäftigung sichern und schaffen können. Unternehmen<br />
aus allen Wirtschaftsbereichen sind gehalten, diese<br />
Entwicklung aktiv zu begleiten. Das stärkt den Standort<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Weil für die Entwicklung der Seniorenwirtschaft mehr Geld<br />
vom Kredit- und Kapitalmarkt benötigt wird, kommen auf<br />
die Banken, Sparkassen und Förderinstitute wichtige Aufgaben<br />
zu. Sie sind bereit, diese neuen Wirtschaftsbereiche im<br />
Rahmen ihrer Geschäftspolitik zu stärken. Überdurchschnittliche<br />
Wachstumschancen werden in den Bereichen<br />
Freizeit – einschließlich Kultur und Bildung – und Tourismus;<br />
Wohnen und Stadtentwicklung – einschließlich der<br />
damit verbundenen industriellen und handwerklichen Produkte<br />
und Dienstleistungen für das barrierefreie und sichere<br />
Wohnen; haushaltsnahe Dienstleistungswirtschaft, neue<br />
Medien und der Telekommunikation sowie in den Sektoren<br />
Gesundheit und Pflege – einschließlich soziale und medizinisch-technische<br />
Infrastruktur zur Unterstützung des unabhängigen<br />
Lebens gesehen.<br />
Mit diesen Maßnahmen beteiligen sich die Banken und<br />
Sparkassen des Landes Nordrhein-Westfalen daran, dass<br />
Nordrhein-Westfalen die Herausforderungen des demografischen<br />
Wandels innovativ als Chance nutzen kann – zur Verbesserung<br />
der Lebensqualität im Alter, zur Stärkung des<br />
Beschäftigungs- und Wirtschaftsstandortes und – nicht<br />
zuletzt – zur Stärkung des Finanzplatzes Nordrhein-Westfalen.<br />
Banken und Sparkassen begrüßen das Engagement der Landesregierung,<br />
die Seniorenwirtschaft in die europäischen<br />
Förderprogramme der Förderphase 2007 bis 2013 zu integrieren<br />
und damit weitere Finanzierungsmöglichkeiten für<br />
einen innovativen Wirtschaftszweig zu eröffnen. Mit der<br />
Landesregierung haben sich die unterzeichnenden Institutionen<br />
verständigt, die Umsetzung der vereinbarten Innovationen<br />
konsequent zu verfolgen.“
Alt genug für neue Wege<br />
Lübbecke. Die Kinder sind längst aus<br />
dem Haus. Die Gartenarbeit geht nicht<br />
mehr so leicht von der Hand. Der Kontakt<br />
zu anderen Menschen könnte besser<br />
sein. Viele ältere Menschen kennen<br />
diese Situation und denken darüber<br />
nach, wie sie ihr Leben im Alter lebenswerter<br />
gestalten können. Die Volksbank<br />
Lübbecker Land hat diese Sorgen aufgegriffen<br />
und ein Projekt für Mitglieder<br />
und Kunden initiiert. Unter dem Motto<br />
„Alt genug für neue Wege“ hat sie den<br />
genossenschaftlichen Gedanken der<br />
Hilfe zur Selbsthilfe aufgegriffen und<br />
dabei Menschen zusammen gebracht,<br />
die sich ein Leben in selbstbestimmten<br />
Wohngruppen vorstellen können.<br />
„Es gibt Alternativen zum klassischen<br />
Seniorenheim“, sagt Udo Redeker, der<br />
das Projekt für die Volksbank betreut.<br />
„Wir wollten den Menschen diese Alternativen<br />
aufzeigen.“ Dass die Volksbank<br />
damit voll ins Schwarze getroffen hat,<br />
zeigte sich bereits bei den ersten<br />
Informationsveranstaltungen. „Der Zuspruch<br />
war enorm“, erinnert sich Redeker.<br />
Schnell bildeten sich drei konkrete<br />
Vorhaben in Lemförde, Lübbecke und<br />
Rahden heraus. Mit Hilfe einer eigens<br />
engagierten Beraterin wurden verschie-<br />
dene Wohnformen erörtert und Exkursionen<br />
zu bereits bestehenden Wohnprojekten<br />
organisiert. Das vorläufige<br />
Ergebnis: ,Hof Leuenfort’ in Lemförde.<br />
Elf Erwachsene zwischen 42 und 71<br />
Jahren und sieben Jugendliche suchen<br />
derzeit nach einem geeigneten Grundstück<br />
für ihr neues gemeinsames<br />
Zuhause.<br />
Das zuständige Bauamt hat schon seine<br />
Unterstützung zugesagt. „Jetzt zahlt es<br />
sich aus, dass wir die Bürgermeister und<br />
Bauamtsleiter früh für unser Anliegen<br />
sensibilisiert haben“, sagt Redeker, der<br />
den ganzheitlichen Beratungsansatz der<br />
Volksbank hervorhebt. „Wir verstehen<br />
uns als Partner, der informiert, Türen<br />
öffnet und bei allen finanziellen Fragen<br />
zur Verfügung steht.“ So auch bei der<br />
GB 4/2007<br />
BANKEN<br />
Auch bei der Gründung des Vereins<br />
„Wozu“ stand die Volksbank mit Rat und<br />
Tat zur Seite. Die Gründungsmitglieder<br />
(v.l.): Uwe Vogelsang, Ralf Rehker, Ulla<br />
Vogelsang, Elke Rehker, Silke Plogsterdt,<br />
Udo Redeker, Nicole Sander, Heidrun Lindner<br />
und Rüdiger Tegeler.<br />
Die Volksbank Lübbecker Land unterstützt die Generation 50plus bei der Suche nach<br />
geeigneten Wohnformen im Alter<br />
Gründung des Vereins: „Wozu? Wohnen<br />
mit Zukunft zwischen Dümmer<br />
und Wiesen!“ Dieser soll eine Anlaufstelle<br />
sein für alle, die sich im<br />
Geschäftsgebiet für selbstbestimmtes<br />
Wohnen interessieren. Eine Mehrgenerationengemeinschaft<br />
wie in Lemförde<br />
sei dabei ebenso denkbar wie eine<br />
Wohngruppe, die ausschließlich aus<br />
Senioren besteht, betont Redeker.<br />
Sobald das Grundstück in Lemförde<br />
gefunden ist, wird ein Architektenwettbewerb<br />
ausgeschrieben. Mit der Auflage,<br />
dass die eingegangenen Entwürfe<br />
auch für weitere Projekte verwendet<br />
werden dürfen. Denn: „Hof Leuenfort“<br />
werde nicht das letzte gewesen sein.<br />
Stefan Legge<br />
Bestehende Wohnprojekte, wie die Initiative „Gemeinsam statt Einsam“ in Hannover,<br />
haben sich Interessente auf Einladung der Volksbank bereits angeschaut.<br />
25
BANKEN<br />
Die Angst des Tormanns<br />
Ehssan Mousesian aus Siegen belegt beim Wettbewerb „jugend creativ“ den ersten Platz<br />
auf internationaler Ebene und darf nun von einer Fußballkarriere träumen.<br />
Siegen. 1,3 Millionen Kinder machten<br />
mit und Ehssan Mousesian aus<br />
Siegen ist einer der erfolgreichsten<br />
Teilnehmer beim internationalen<br />
Jugendwettbewerb: Seine bei der<br />
Volksbank Siegerland eingereichte<br />
Arbeit erregte nicht nur auf Orts-,<br />
Bezirks- und Landesebene Aufmerksamkeit,<br />
sondern wurde auch auf der<br />
Bundesebene mit dem ersten Platz<br />
bedacht. Dabei waren die Bundesjuroren<br />
sich einig, dass das diesjährige<br />
Wettbewerbsthema „Entdecke, was in<br />
Dir steckt“ für die teilnehmenden<br />
Kinder und Jugendlichen besonders<br />
anspruchsvoll umzusetzen war. Umso<br />
mehr staunten sie über die hervorragenden<br />
Beiträge, die ihnen in diesem<br />
Jahr vorgelegt wurden. Dass Ehssan<br />
Mousesian auch auf internationaler<br />
Ebene überzeugte und mit seiner Ar-<br />
26 GB 4/2007<br />
beit von den Juroren auf Platz eins<br />
gesetzt wurde, freut neben der Familie<br />
auch die Volksbank Siegerland, die<br />
sich seit Jahren aktiv und erfolgreich<br />
am Jugendwettbewerb beteiligt. Auftakt-<br />
und Informationsveranstaltungen<br />
für Pädagogen, Besuche in den<br />
Schulen, eine lokale Siegerehrung<br />
und der Besuch der Abschlussveranstaltung<br />
in Münster gehören mit zum<br />
Programm.<br />
„Schlichtweg eine wunderbar<br />
verrückte Arbeit“<br />
„Das ist schlichtweg eine wunderbar<br />
verrückte Arbeit, die Ehssan gemalt<br />
hat“, kommentierte Künstler Thomas<br />
Egelkamp, Mitglied der Bundesjury.<br />
Auf dem Bild spielt sich die dramatische<br />
Szene eines Torschusses ab:<br />
Bankvorstand Jens Brinkmann und Marketingleiter Markus Schäfer von der Volksbank<br />
Siegerland konnten dem jungen Maltalent Ehssan Mousesian (im Bild mit seiner<br />
Mutter) mehr als nur ein Geldgeschenk überreichen.<br />
Der Keeper gibt sein Bestes und<br />
streckt sich nach dem Ball – aber kann<br />
er ihn auch halten? Auf den Stadionrängen<br />
ist ein begeistertes Publikum<br />
zu sehen, Menschen jubeln und<br />
rufen. Thomas Egelkamp: „Man weiß<br />
nicht, wer schießt, man sieht nur den<br />
Torhüter und den Ball. Auch der Hintergrund<br />
ist raffiniert gemacht – mit<br />
solch einer tollen Abstraktion, die<br />
bemerkenswert ist.“<br />
Vorstand Jens Brinkmann und Marketingleiter<br />
Markus Schäfer ließen es<br />
sich nicht nehmen, dem jungen<br />
internationalen Sieger persönlich zu<br />
gratulieren. Und weil Ehssan Fußball<br />
besonders liebt, bisher aber nicht die<br />
Möglichkeit hatte, in einem Verein zu<br />
spielen, plant die Bank eine besondere<br />
Überraschung: Vor dem nächsten<br />
Heimspiel der Sportfreunde Siegen<br />
gibt es im Leimbachstadion eine<br />
Extra-Siegerehrung für den Nachwuchskünstler.<br />
Sein größter Wunsch<br />
ist es, einmal in einer großen Mannschaft<br />
zwischen den Pfosten zu stehen.<br />
Den Weg dahin macht ihm die<br />
Volksbank Siegerland frei: Sie ermöglicht<br />
ihm den Besuch einer Fußballschule.<br />
Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für<br />
Südwestfalen und das östliche Rheinland<br />
38. IJW<br />
Der 38. IJW startet am 29. Oktober<br />
2007 und trägt den Titel: „Sport<br />
verbindet – Miteinander ohne<br />
Grenzen“. Weitere Informationen<br />
sind über die <strong>RWGV</strong>-Pressebüros<br />
erhältlich.
Fotos: Stefan Legge<br />
Bank mit Strahl(en)kraft<br />
Volksbank Hörste installiert als eines der ersten Geldinstitute der Region eine leistungsstarke<br />
Photovoltaikanlage auf dem Geschäftsgebäude.<br />
Lippstadt. Klimaschutz, Imagegewinn, Investitionsanreize:<br />
Das sind die Argumente, mit denen Heinz Rudolf Haselhorst<br />
die Vorstände der Volksbank Hörste überzeugt hat.<br />
Vor etwa einem Jahr hatte der Aufsichtsratsvorsitzende die<br />
Idee, eine Photovoltaikanlage auf dem Geschäftsgebäude<br />
zu installieren. Gesagt, getan. Bereits im Dezember 2006<br />
konnte die Anlage in Betrieb genommen werden. „Wir<br />
leisten damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Das<br />
kommt bei den Menschen in unserem Geschäftsgebiet gut<br />
an“, so Bankdirektorin Margot Brüggemeier-Lummer, die<br />
nur positive Reaktionen aus ihrem Kundenkreis bekommen<br />
hat. Vor allem die elektronische Anzeigetafel im Servicebereich<br />
der Geschäftsstelle lässt Kunden und Mitarbeiter<br />
immer wieder ins Gespräch kommen. Neben der aktuellen<br />
Leistung und der Gesamtleistung beziffert sie auch<br />
die Menge an CO2, die gegenüber konventioneller Stromerzeugung<br />
eingespart wird. Brüggemeier-Lummers Vorstandskollege<br />
Herbert Hölting ist zudem davon überzeugt,<br />
dass die Anlage auch gut fürs Geschäft ist. „Etwa zehn<br />
neue Photovoltaikanlagen sind seit der Inbetriebnahme<br />
mit unseren Krediten im Geschäftsgebiet entstanden“, so<br />
Hölting. Der Vorteil sei, dass man den Kunden neben der<br />
Finanzierung nun auch das entsprechende Fachwissen<br />
bieten könne. „Natürlich werden aus Volksbankern keine<br />
Solarexperten, aber wir können potenzielle Investoren an<br />
die Fachleute weitervermitteln“, so der Vorstand.<br />
Doch die Bank wäre keine Bank, wenn sich die Anlage<br />
nicht auch rechnen würde. „Durch die Installation im<br />
Dezember profitieren wir noch von der höheren Einspeisevergütung<br />
(51,8 Cent/kWh) des vergangenen Jahres“,<br />
GB 4/2007<br />
BANKEN<br />
erläutert Brüggemeier-Lummer. Denn: Der Strom, der auf<br />
dem Dach der Geschäftsstelle in Hörste gewonnen wird,<br />
wird komplett ins allgemeine Stromnetz eingespeist. Das<br />
ist, ebenso wie der Preis, für zwanzig Jahre festgeschrieben.<br />
Für diesen Zeitraum rechnet die Volksbank mit einer<br />
fünfprozentigen Rendite auf ihre Investitionssumme von<br />
rund 50.000 Euro. Dafür haben die Hörster die komplette<br />
Südseite des Daches (120 Quadratmeter) mit Solarmodulen<br />
abgedeckt.<br />
Stefan Legge<br />
Klimaschutz, Imagegewinn, Investitionsanreize:<br />
Das sind die Vorteile der neuen<br />
Photovoltaikanlage der Volksbank.<br />
(Energie-)Leistung, die sich lohnt: Bankdirektorin Margot<br />
Brüggemeier-Lummer freut sich über die positiven Reaktionen<br />
aus der Kundschaft.<br />
27
BANKEN<br />
Verkaufen als positiver Wert verankert<br />
Drei Jahre nach der strategischen Entscheidung der Aachener Bank, bestehende Kundenkontakte<br />
in allen Bankbereichen systematisch zu intensivieren, zieht Vorstandsmitglied<br />
Willi Braun eine erste Bilanz.<br />
Willi Braun, Vorstandsmitglied der<br />
Aachener Bank<br />
Wie kam es, dass die Aachener Bank –<br />
durchaus in einer ansprechenden Ertragssituation<br />
– den gesamten Vertrieb der<br />
Bank neu ausgerichtet hat?<br />
Willi Braun: Wir haben eine umfangreiche<br />
Marktanalyse vorgenommen. Das<br />
Ergebnis war, dass wir viele so genannte<br />
„gute Bestandskunden“ haben,<br />
deren Potenzial ertragsseitig noch<br />
nicht voll ausgeschöpft wurde. Unser<br />
strategisches Ziel – die Ertragskraft der<br />
Aachener Bank weiterhin zu stärken –<br />
lässt sich aber nur realisieren, wenn wir<br />
uns auch dieses Kundenpotenzial<br />
erschließen.<br />
Viele Banken erhöhen in so einem Fall die<br />
Vertriebsziele.<br />
Willi Braun: Damit werden nur kurzfristige<br />
Effekte erzielt, und auch nur<br />
durch verstärkte Mitarbeiterkontrolle.<br />
Unser Ziel ist es, den Mitarbeiter aktiv<br />
in die Umstrukturierung einzubeziehen.<br />
Er soll sich mit unseren neuen<br />
Strategien auseinandersetzen, den<br />
Begriff „Verkäufer“ positiv definieren.<br />
Wir möchten erreichen, dass unsere<br />
Mitarbeiter sich mit der Bank identifizieren<br />
– von „meiner Bank“ sprechen.<br />
28 GB 4/2007<br />
Dazu braucht es Zeit und entsprechende<br />
Unterstützung für unsere zukünftigen<br />
„Verkäufer“.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem<br />
Vertriebs-Audit gemacht?<br />
Willi Braun: Wir haben von Anfang an<br />
offen über die Ziele und das Vorgehen<br />
informiert. Auch gab es von uns die<br />
klare Aussage: Das Audit ist ein Entwicklungsinstrument.<br />
Wir wollen<br />
wachsen, dazu brauchen wir qualifizierte<br />
Mitarbeiter mehr denn je.<br />
Die gesamte Vertriebsmannschaft wurde<br />
auditiert?<br />
Willi Braun: Ja, denn eine große<br />
Herausforderung besteht in der Veränderung<br />
des Aufgabenverständnisses der<br />
Mitarbeiter. Weg von der Null-Fehler-<br />
Toleranz hin zu agilem Verkaufsverhalten.<br />
Handlungsbedarf besteht in der<br />
operativen Marktbearbeitung, im Filialgeschäft,<br />
aber auch bei den Gewerbekunden.<br />
Daher musste es gelingen, alle<br />
Vertriebsmitarbeiter vom Berater zum<br />
Verkäufer zu entwickeln, das heißt Service-<br />
und Basisberater sowie Privatund<br />
Firmenkundenbetreuer. Alles andere<br />
wäre halbherzig gewesen. Nur so<br />
wurde eine deutliche Aktivierung und<br />
Verbesserung der Verkaufsorientierung<br />
in der gesamten Bank möglich.<br />
Wie sind Sie mit den Audit-Ergebnissen<br />
umgegangen?<br />
Willi Braun: Nachdem die Dokumentationen<br />
vorlagen, haben wir mit jedem<br />
einzelnen Mitarbeiter ein Gespräch<br />
geführt, um das weitere Vorgehen, das<br />
heißt den Entwicklungsweg, zu besprechen.<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
RWGA haben wir Trainings angeboten.<br />
Unsere Teilmarktleiter sind ausgebilde-<br />
te Vertriebscoachs, sie stellen die<br />
Umsetzung des Gelernten in den Alltag<br />
sicher. Also alles in allem ein Bündel<br />
von Maßnahmen, das konsequent die<br />
Umsetzung nicht nur ermöglicht, sondern<br />
auch einfordert.<br />
Der Entwicklungsprozess ist jetzt im dritten<br />
Jahr. Welche Erfolge gibt es bislang?<br />
Willi Braun: Wir haben zum Beispiel im<br />
Bereich „Individualkunden“ im Jahr<br />
2006 eine Ertragssteigerung von 30<br />
Prozent erreicht. Aber das wichtigste<br />
Ergebnis kann man gar nicht in Zahlen<br />
fassen: Es ist die Etablierung einer Vertriebskultur<br />
in der Bank. Verkaufen ist<br />
als positiver Wert in der Bank stärker<br />
denn je verankert – und spürbar!<br />
„Auditierung“<br />
Zentraler Ansatz der strategischen<br />
Neuausrichtung der Aachener<br />
Bank im Vertriebsbereich war –<br />
unterstützt durch die <strong>RWGV</strong><br />
TEAMCONSULT Personalberatung<br />
– die Betrachtung individueller<br />
Entwicklungsfelder der Mitarbeiter<br />
in Form eines „Vertriebs-Audits“.<br />
Im März 2005 starteten die ersten<br />
Auditierungs-Workshops. Jeder<br />
Vertriebsmitarbeiter hatte Gelegenheit,<br />
zu zeigen, welche Kompetenzen<br />
er für die veränderten<br />
Anforderungen mitbringt. In der<br />
RWGA wurden insgesamt 13 Auditierungs-Workshops<br />
durchgeführt.<br />
Jeder der insgesamt 106 Teilnehmer<br />
erhielt eine individuelle<br />
Ergebnisdokumentation. Diese bildete<br />
die Grundlage für ein Entwicklungsgespräch<br />
über den Entwicklungsplan<br />
und das weitere<br />
Vorgehen.
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29
BANKEN<br />
Fusion im Kreis Coesfeld perfekt<br />
Nottuln. Die Vereinigung der Volksbanken Nottuln und<br />
Buldern ist endgültig beschlossen. Nachdem sich die<br />
Generalversammlung in Buldern mit deutlicher Mehrheit<br />
für die Verschmelzung der beiden benachbarten Kreditinstitute<br />
ausgesprochen hatte, fasste die Vertreterversammlung<br />
in Nottuln denselben Beschluss. Das neue Gesamtinstitut<br />
„Volksbank Nottuln eG“ hat eine Bilanzsumme von<br />
201,3 Millionen Euro. 49 Beschäftigte werden in der Bank<br />
arbeiten, die von rund 7.000 Mitgliedern getragen wird.<br />
Jubiläum in Linz<br />
Seit 100 Jahren gibt es in Linz eine Genossenschaftsbank.<br />
Linz. Im Jahre 1907 zählten auch Bürger der Stadt Linz zu<br />
denen, die die Chance des Genossenschaftswesens für<br />
ihre Umgebung erkannten. Denn: Sie gründeten am 10.<br />
Juni 1907 die Linzer Gewerbebank. Die heutige VR-Bank<br />
Neuwied-Linz feierte ihren Geburtstag in der Geschäftsstelle<br />
am Marktplatz mit Mitarbeitern, ehemaligen Vorständen<br />
und Gästen aus Politik und Wirtschaft. Neben<br />
einem Rückblick auf die Stadtentwicklung stellte Prokurist<br />
Anton Derek wichtige Eckpunkte der Unternehmensgeschichte<br />
vor.<br />
30 GB 4/2007<br />
Fusionsverhandlungen beendet<br />
Telgte/Warendorf. Die Volksbank Ahlen-Sassenberg-<br />
Warendorf und die Vereinigte Volksbank mit Sitz in Telgte<br />
haben ihre Kooperation und die Fusionsverhandlungen<br />
beendet. Beide benachbarten Häuser im Kreis Warendorf<br />
wollten sich, wie berichtet, mit Wirkung zum 1. Januar<br />
2008 zusammenschließen. Zur Aufnahme der Fusionsgespräche,<br />
die Ende 2006 mit einem Kooperationsvertrag<br />
besiegelt wurden, hatten vor allem betriebswirtschaftliche<br />
Überlegungen geführt.<br />
„Kraftakt“ der Volksbank Heiden<br />
Heiden. „Wir bauen für Sie um!“ - Das große Schild vor<br />
dem Fenster neben dem Haupteingang steht sinnbildlich<br />
für den Startschuss zur rund einjährigen Auslagerung der<br />
Volksbank Heiden in ein leer stehendes Gebäude in der<br />
1A Lage im Ortsmittelpunkt. „Das wird ein richtiger Kraftakt“,<br />
sind sich Vorstandsvorsitzender Heinz Hüning und<br />
sein Vorstandskollege Ludger Jacobs einig. Sie zeigen sich<br />
aber optimistisch: „Das Ausweichquartier ist für uns ein<br />
Glücksfall“, betont Heinz Hüning. Ein provisorischer<br />
Bank-Container auf einem Parkplatz oder eine Aufsplitterung<br />
der Beschäftigten auf mehrere in Heiden verteilte<br />
Standorte wären preislich ungleich teurer geworden.<br />
Hüning: „Die notwendigen baulichen Aufwendungen und<br />
Einbauten für den Bankbetrieb im Ausweichquartier halten<br />
sich dagegen im normalen betriebswirtschaftlichen<br />
Rahmen.“ Was steht an? Sukzessive wird nach den Plänen<br />
der Bank das alte Gebäude entkernt und im eingeschossigen<br />
Teil neu aufgebaut. „Alles wird noch mehr als bisher<br />
auf den Kunden und seine Wünsche bei allen Geldangelegenheiten<br />
ausgerichtet“, so Heinz Hüning.<br />
Für ein Jahr wird die Bank ausgelagert.<br />
Fotos: Peter Leimbach
Volksbank stiftet Lebensretter<br />
Enger. Sie sind 1.100 Gramm leicht, ihr<br />
Gewicht für die Lebensrettung kann<br />
indessen gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden: Die Rede ist von so<br />
genannten Defibrillatoren. Hinter dieser<br />
Bezeichnung verbergen sich hochleistungsfähige<br />
medizinische Geräte<br />
für den Ersteinsatz bei akuten Herzproblemen.<br />
Die Volksbank Enger-Spenge<br />
hat sich jetzt an die Spitze einer Bewegung<br />
im Ostwestfälischen gesetzt und<br />
aus den Zweckerträgen des Gewinnsparens<br />
sieben dieser lebensrettenden<br />
Geräte angeschafft. „Wir treten für eine<br />
dezentrale Versorgung mit Defibrillatoren<br />
ein und hoffen auf viele Nachahmer“,<br />
meinte Bankvorstand Hans Laus.<br />
Jeweils zwei Geräte gehen an zwei<br />
Sportvereine mit Koronarsport-Abteilungen<br />
und die DRK-Ortsvereine in<br />
Enger und Spenge, eines erhält die<br />
DLRG-Ortsgruppe für den Einsatz im<br />
Hallenbad und zwei Geräte verbleiben<br />
bei der Bank.<br />
Geben und nehmen<br />
Die Volksbank Marsberg vereinbarte eine Kooperation<br />
mit den Schulen vor Ort.<br />
Raiffeisen-Hochzeit im Kreis Heinsberg<br />
Kreis Heinsberg. Die Raiffeisenbank<br />
Heinsberg und die Raiffeisenbank<br />
Geilenkirchen planen ihre Verschmelzung.<br />
Beide Kreditgenossenschaften<br />
erläuterten auf ihren Vertreterversammlungen,<br />
dass sie damit<br />
auf die starken Veränderungen des<br />
bislang strukturell stabilen Banken-<br />
marktes reagieren würden. Vor allem<br />
der harte Wettbewerb und die steigenden<br />
staatlichen Anforderungen<br />
träfen regional engagierte Institute.<br />
Eine Fusion sei deshalb sinnvoll.<br />
„Eine zukünftige Raiffeisenbank im<br />
Bereich von Heinsberg, Geilenkirchen<br />
und Gangelt-Selfkant behält<br />
GB 4/2007<br />
BANKEN<br />
Kleines Gerät – große Wirkung: Mit der Bereitstellung von sieben so genannten<br />
Defibrillatoren für den öffentlichen Raum will die Volksbank Enger-Spenge<br />
Menschen vor dem plötzlichen Herztod bewahren.<br />
Marsberg. „Bildung ist ein Standortfaktor – Wissen aus<br />
erster Hand“ – unter dieser Überschrift trafen sich die<br />
Marsberger Schulen mit der Volksbank Marsberg, um<br />
einen Kooperationsvertrag zu vereinbaren. Dirk Lüddecke,<br />
Vorstandsmitglied der Volksbank: „Wir freuen uns sehr,<br />
unseren Jugendlichen fachliche und praktische Hilfen in<br />
Finanzfragen geben zu können.“ Darüber hinaus sieht die<br />
Volksbank diese Kooperation als Partnerschaft für Jugend,<br />
Eltern und Lehrer. So sind unter anderem Fortbildungsveranstaltungen<br />
für Pädagogen geplant, bei der Lehrer der<br />
beteiligten Schulen Wirtschafts-Know-how aus erster<br />
Hand erhalten. „Aber auch umgekehrt haben die Schulen<br />
einiges zu bieten, wie exzellente Workshops in Wirtschaftsenglisch<br />
oder für die neue Rechtschreibung“,<br />
begründet die Bank ihre Initiative.<br />
ihre Ortsverbundenheit und Kundennähe,<br />
hat die notwendige wirtschaftliche<br />
Stärke und ist ein ernst zu nehmender<br />
Partner für ihre Kunden und<br />
Geschäftspartner“, sagten die Vorstände<br />
und kündigten für die Vertreterversammlungen<br />
2008 eine Entscheidung<br />
über die Fusion an.<br />
31
BANKEN<br />
Förderpreis für Schüler<br />
Walter Hoff, Vorstand der Raiffeisenbank Zeller Land, zeichnete besonders engagierte<br />
Schüler der Regionalen Schule Blankenrath mit einem Förderpreis aus.<br />
Ethische Geldanlagen im Trend<br />
Köln. Die Pax-Bank blickt zufrieden<br />
auf das Jahr 2006 zurück: Nach Abzug<br />
der gewinnabhängigen Steuern und<br />
der Vorwegzuweisung in die Rücklagen<br />
liegt der Bilanzgewinn mit 3,1 Millionen<br />
Euro um 5,8 Prozent über dem<br />
Vorjahr. „Wir waren Vorreiter bei Mikrofinanzierungen<br />
in Deutschland<br />
und unser erstes Mikrofinanzzertifikat,<br />
Talkrunde statt Berichte<br />
Saarburg. Frischer Wind bei der Volksbank Saarburg:<br />
Nach dem Vorstandswechsel präsentierte die Bank ihren<br />
Mitgliedern auch die Vertreterversammlung 2007 in neuer<br />
Form. Statt Vorstandsbericht sorgte eine Talkrunde für<br />
lockere Atmosphäre. Die Resonanz der Zuhörer war positiv:<br />
Lebendiger, moderner und offener wirkte der Dialog<br />
auf die Vertreter. Als externer Moderator wurde <strong>RWGV</strong>-<br />
Bankenbetreuer Heinz Schneider eingeladen.<br />
Werner Dellwing von der Volksbank Saarburg und Moderator<br />
Heinz Schneider, Bankenbetreuer des <strong>RWGV</strong> (v.l.)<br />
32 GB 4/2007<br />
das Bedürftigen in Afrika und Asien<br />
eine neue Existenz ermöglicht, war<br />
schnell verkauft“, sagte Dr. Christoph<br />
Berndorff, Vorstandsvorsitzender der<br />
Pax-Bank. Die Nachfrage zeige, dass<br />
die Strategie richtig sei, eine Bank für<br />
Kirche, Caritas und alle Christen zu<br />
bleiben sowie Geldanlagen anzubieten,<br />
die christlich-ethischen Grundsät-<br />
Briedel. Nicht nur die üblichen Leistungen<br />
in den altbekannten Schulfächern<br />
sind wesentlich für die persönliche<br />
Entwicklung von Jugendlichen.<br />
Einsatzbereitschaft und Sozialkompetenz<br />
gehören ebenso dazu. Die Raiffeisenbank<br />
Zeller Land vergab zum<br />
Ende des Schuljahres einen Förderpreis<br />
an die Schulen in ihrem<br />
Geschäftsgebiet und würdigte damit<br />
Schüler, die sich durch besonderes<br />
Engagement für die Klasse oder für<br />
die Schule auszeichnen. Außerdem<br />
wurden Schüler mit dem besten<br />
Notendurchschnitt und den besten<br />
Leistungen in den Fächern Wirtschaftsrecht<br />
und Sozialkunde geehrt.<br />
zen entsprechen. Die Pax-Bank wird<br />
daher demnächst ein weiteres Mikrofinanzzertifikat<br />
und im Herbst dieses<br />
Jahres zusammen mit der Liga Bank<br />
einen eigenen Fonds mit der Ausrichtung<br />
auf Klima und Ökologie auflegen<br />
– also Nachhaltigkeit in Form eines<br />
Mischfonds mit einem geplanten<br />
Aktien- und Rentenanteil.<br />
++Termine +++Termine+++Termine+++Termine+++Termine+++Termine+<br />
Forsbacher Tage<br />
Die Forsbacher Tage werfen ihre Schatten voraus. So werden am 19./20. November und am 21./22. November 2007<br />
in der RWGA in Forsbach einmal mehr aktuelle Themen diskutiert.
Let’s dance<br />
Borgentreich. Ein ganz außergewöhnliches<br />
Highlight hatte sich die Volksbank<br />
Warburger Land für Jugendliche<br />
in der Region einfallen lassen: zwei<br />
Tanzworkshops mit dem „Tanzpapst“<br />
Detlef D! Soost. Kennt man ihn sonst<br />
nur aus dem Fernsehen, konnte man<br />
ihn in der Turnhalle in Borgentreich<br />
hautnah erleben. Ist Detlef D! Soost<br />
sonst eher bekannt für seine gnadenlose<br />
Kritik in der TV-Show „Popstars“, so<br />
schlug er bei seiner Arbeit mit den 200<br />
Workshop-Teilnehmern deutlich herzlichere<br />
Töne an. Dennoch waren es<br />
anstrengende zweieinhalb Stunden, die<br />
den tanzbegeisterten Jugendlichen im<br />
Alter zwischen zwölf und 18 Jahren<br />
abverlangt wurden. „Popstars“-Star Detlef D! Soost gab sich die Ehre.<br />
Weniger Rente<br />
Neuwied. „Männer sind obenrum<br />
etwas dünner, die Frauen stehen etwas<br />
üppiger da – rein demografisch betrachtet.“<br />
Einen ungewöhnlichen<br />
Blickwinkel auf Alterspyramiden, Statistiken<br />
und die damit verbundenen<br />
Probleme der Altersvorsorge präsentierte<br />
Professor Dr. Bernd Raffelhüschen<br />
Expedition in eine Welt der Extreme<br />
auf der Vertreterversammlung der VR-<br />
Bank Neuwied-Linz. „Die Prognose für<br />
das Jahr 2030 ist im Prinzip eine Reflexion<br />
der Vergangenheit auf die<br />
Zukunft. Und die Vergangenheit können<br />
wir nicht mehr ändern. Die Pilzstruktur<br />
der Alterspyramide lässt sich<br />
nicht mehr vermeiden“, sagte Dr.<br />
GB 4/2007<br />
BANKEN<br />
Bernd Raffelhüschen, der an der Albert-<br />
Ludwig-Universität in Freiburg lehrt.<br />
Die Perspektive für die Rente ist nach<br />
Überzeugung des Finanzwissenschaftlers<br />
daher alles andere als positiv: Nach<br />
seiner Berechnung wird die Bruttorente<br />
etwa 40 Prozent der zukünftigen Einkommen<br />
betragen.<br />
Grevenbroich. Der Marc&Penny-Club<br />
der Raiffeisenbank Grevenbroich hat<br />
in diesem Sommer seinen absoluten<br />
Teilnehmerrekord gesprengt: Mit insgesamt<br />
112 Mitgliedern, die in den vergangenen<br />
Monaten wieder fleißig<br />
Stempel gesammelt hatten, und 21<br />
Betreuern fuhr der Club in die Zoo-<br />
Erlebniswelt Gelsenkirchen, um die<br />
Welt exotischer Tiere zu entdecken.<br />
„Selbstverständlich haben wir auch<br />
gearbeitet“, sagte Marketingchefin<br />
Tanja Steitz: „Es galt, ein Quiz zu<br />
lösen.“ Für die Raiffeisenbank sind die<br />
Club-Aktionen das zentrale Angebot<br />
im Jugendmarkt.<br />
Das Ziel der Club-Aktion: die Zoo-Erlebniswelt<br />
Gelsenkirchen<br />
33
BANKEN<br />
„Rund um’s Warburger Land“<br />
Warburg. Auf Einladung der Volksbank Warburger Land<br />
fand bereits zum vierten Mal die Volksbank-Radtour „Rund<br />
um’s Warburger Land“ statt. Der Aufruf ging an begeisterte<br />
Hobby- und Freizeit-Radfahrer, die verschiedene Strecken<br />
zur Auswahl hatten, um das Warburger Land – und gleichzeitig<br />
auch das Geschäftsgebiet der Bank – auf diese Weise<br />
kennen zu lernen. Bei gutem Wetter fanden sich rund<br />
130 Teilnehmer zum Start ein. Die Gruppe der Rennradfahrer<br />
hatte eine Strecke von 82 Kilometern zu bewältigen.<br />
Zum Abschluss wurden alle Radler in der Hauptstelle der<br />
Volksbank Warburger Land von fleißigen Helfern erwartet<br />
und mit einem kleinen Umtrunk belohnt.<br />
Bei gutem Wetter fanden sich rund 130 Teilnehmer zum<br />
Start ein. Im Vordergrund die Organisatoren: Vorstandssprecher<br />
Rolf Lange, Ralph Liebermann und Gerhard<br />
Lenz (alle in schwarzer Bekleidung v.l.)<br />
Volksbank-„LIP-Vips“ kicken<br />
Lippe. Sind Handballer vielleicht doch die besseren Fußballer?<br />
Diese Frage stellt sich alljährlich auf einem Fußballplatz<br />
zu Füßen des Hermannsdenkmals. Auf Einladung der Volksbank<br />
Detmold treffen dort am Montag nach Saisonende die<br />
Handballer des Lipper Bundesligisten TBV Lemgo auf die<br />
„LIP-Vips“. In der Prominenten-Elf dabei: Regionale Größen<br />
aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Kirche, an<br />
der Spitze der Lipper Landrat Friedel Heuwinkel und Detmolds<br />
Bürgermeister Rainer Heller. Mannschaftskapitän der<br />
„LIP-Vips“ ist Volksbank-Vorstand Günter Vogt, Torhüter<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressereferent Rainer Stephan. Zwar verstärken bundesligaerfahrene<br />
Kicker die Hobby-Fußballer in der zweiten<br />
Halbzeit – dennoch gab es in keiner der bisherigen Partien<br />
einen Sieg gegen die athletischen Handballer. Ein 4:4-<br />
Unentschieden im vergangenen Jahr war das bislang respektabelste<br />
Ergebnis. Damit wären die „LIP-Vips“ 2007 mehr als<br />
zufrieden vom Platz gegangen. Stattdessen mussten sie trotz<br />
Verstärkung eine 2:7-Niederlage hinnehmen.<br />
34 GB 4/2007<br />
„Kompetenz vor Ort“<br />
Eine Anzeigenkampagne, die ins Schwarze trifft.<br />
Brilon. Einen Volltreffer landete die Volksbank Brilon mit<br />
einem originellen Inserat in den örtlichen Medien:<br />
Pünktlich zum Briloner Schützenfest schalteten sie unter<br />
dem Motto „Kompetenz vor Ort“ eine Anzeige, für die<br />
sich – zusammen mit Vorstandsmitgliedern und Musikern<br />
– Marilies und Dieter Becker als Königspaar bei den<br />
St. Hubertus-Schützen von 1417 in Brilon für den Fotografen<br />
in Pose stellten. An ihrer Seite: Bankvorstand Karl-<br />
Udo Lütteken, der Schützenkönig in Siedlinghausen und<br />
gleichzeitig Stadtkönig in Winterberg ist.<br />
Motiviert bis in die Haarspitzen: die „LIP-Vips”, unter<br />
anderem mit Volksbank-Vorstand Günter Vogt (Detmold;<br />
Bildmitte).
LANDWIRTSCHAFT<br />
„Gute Zuwächse beim Umsatz“<br />
600 Aktionäre und Gäste der AGRAVIS Raiffeisen AG freuten sich bei der Hauptversammlung<br />
über positive Ergebnisprognosen.<br />
Dr. Clemens Große Frie: „Das Ergebnis vor Steuern ist im Moment nah am Plan.“<br />
Bülstringen. Die AGRAVIS Raiffeisen<br />
AG ist in den ersten vier Monaten des<br />
aktuellen Geschäftsjahres umsatzmäßig<br />
gut gestartet. Das Agrarhandelsund<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
den Umsatz um 17 Prozent<br />
auf 1,46 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,25<br />
Milliarden Euro) steigern. Insgesamt<br />
erwartet das Unternehmen für 2007<br />
einen Umsatz von rund vier Milliarden<br />
Euro. „Das Umsatzplus ist einerseits auf<br />
einen leicht veränderten Konsolidierungskurs,<br />
andererseits auf erhöhte<br />
Preise in verschiedenen Bereichen des<br />
Konzerns zurückzuführen“, stellte Dr.<br />
Clemens Große Frie, Vorsitzender des<br />
Vorstandes der AGRAVIS Raiffeisen AG,<br />
fest. Ein Teil komme allerdings auch<br />
aus Marktanteilsgewinnen.“ Große Frie<br />
erläuterte bei der AGRAVIS-Hauptversammlung,<br />
die bei der AGRAVIS-Tochtergesellschaft<br />
BARO Lagerhaus GmbH<br />
& Co. KG in Bülstringen bei Magdeburg<br />
stattfand, dass es trotz der<br />
Umsatzausweitung deutliche Unterschiede<br />
in der Geschäftsentwicklung zu<br />
Jahresbeginn gegeben habe. „Die<br />
Umsätze in einzelnen Bereichen wie<br />
Energie waren geprägt durch den mil-<br />
36 GB 4/2007<br />
den Winter, durch erheblich geringeren<br />
Energiekonsum, durch ein kleines<br />
Geschäft bei Streusalzen und in anderen<br />
Arbeitsgebieten durch ein langes,<br />
teilweise zu langes Stück gutes und trockenes<br />
Wetter im April und Anfang<br />
Mai“, machte der Vorstandsvorsitzende<br />
deutlich und fasste die ersten Monate<br />
des Geschäftsjahres zusammen:<br />
„Umsatzmäßig gute Zuwächse – operatives<br />
Ergebnis besser als im Vorjahr –<br />
Zinsbelastung, Beteiligungsergebnisse,<br />
Energie und Mischfutter dämpfen, deshalb<br />
ist das Ergebnis vor Steuern im<br />
Moment nur nah am Plan.“ Dennoch,<br />
so der AGRAVIS-Chef vor rund 600<br />
Aktionären und Gästen, gebe es zur-<br />
Ungarn-Exkursion<br />
Ungarn. Gönnten sich nur eine kurze<br />
Pause am Plattensee: die AGRAVIS<br />
Raiffeisen AG war mit den westfälischenGenossenschaftsgeschäftsführern<br />
zu einer Fachexkursion nach<br />
Ungarn gereist. Im Mittelpunkt der<br />
Reise stand hier der Besuch landwirtschaftlicher<br />
Betriebe, Genossenschaften<br />
und eines Forschungsinstituts.<br />
zeit keinen Grund, die Umsatz- und<br />
Ergebnisziele des Konzerns für das laufende<br />
Geschäftsjahr in Frage zu stellen:<br />
„Wir bleiben bei unserer Ergebnisprognose<br />
für das Jahr 2007 und gehen<br />
davon aus, dass wir bei einem Umsatz<br />
von rund vier Milliarden Euro für das<br />
Gesamtjahr ein Ergebnis vor Steuern<br />
von oberhalb 15 Millionen Euro erreichen<br />
werden.“<br />
Darüber hinaus hat der AGRAVIS-Konzern<br />
im Geschäftsjahr 2007 die<br />
Absicht, rund 28 Millionen Euro zu<br />
investieren. Investitionsschwerpunkte<br />
liegen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg,<br />
aber auch in Niedersachsen – und<br />
zwar in Getreideumschlagmöglichkeiten,<br />
Lagerhallen und entsprechende<br />
Mobilität im Vertrieb.<br />
Mit Bedauern erklärte Große Frie den<br />
Aktionären, dass der angestrebte<br />
Zusammenschluss mit der HaGe Kiel<br />
im Saaten-Großhandel nicht realisiert<br />
werden könne. „Alle Voraussetzungen<br />
dafür waren gegeben und wir sind mit<br />
dem Konzept beim Bundeskartellamt<br />
vorstellig geworden. Nach detaillierter<br />
Darstellung aller Zahlen, Marktbedingungen<br />
und Wettbewerbsbefragungen<br />
war erkennbar, dass das Bundeskartellamt<br />
die Genehmigung zu diesem<br />
Zusammenschluss verweigern würde,<br />
so dass wir den Antrag zurückgezogen<br />
haben“, blickt der AGRAVIS-Vorstandsvorsitzende<br />
zurück.
LANDWIRTSCHAFT<br />
Konjunkturbelebung: RWZ profitiert<br />
Die RWZ Rhein-Main hat im Geschäftsjahr 2006 ihre Ziele erreicht und blickt optimistisch in<br />
die Zukunft.<br />
Köln. Insgesamt erzielte der RWZ-<br />
Konzern mit seinen 37 konsolidierten<br />
Tochterunternehmen im Geschäftsjahr<br />
2006 einen Umsatz von<br />
1,6 Milliarden Euro. Dies war ein<br />
Anstieg um 110 Millionen Euro im<br />
Vergleich zum Vorjahr, obwohl in<br />
erheblichem Umfang auf margenschwache<br />
und risikoreiche Großhandelsgeschäfte<br />
mit Einzelkomponenten<br />
für Futtermittel und im Geschäftsfeld<br />
Energie verzichtet wurde.<br />
Umsatzzuwächse waren insbesondere<br />
in den Bereichen Agrartechnik, Düngemittel,<br />
Getreide, Kartoffeln und<br />
Baustoffe zu verzeichnen.<br />
In der Menge setzte der RWZ-Konzern<br />
im Jahr 2006 aufgrund der<br />
bewussten Reduktion um risikoreiche<br />
Großhandelsgeschäfte mit 4,9 Millionen<br />
Tonnen 2,6 Prozent weniger um<br />
als im Jahr zuvor. Erfreulich entwickelte<br />
sich das Agrargeschäft im Zuge<br />
der weltweit festen Märkte für wichtige<br />
Agrarprodukte und aufgrund der<br />
steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln<br />
und organischen Rohstoffen,<br />
vor allem zur Energieerzeugung.<br />
„Das landwirtschaftliche Absatzgeschäft<br />
war im Berichtsjahr<br />
geprägt von extrem schwierigen Witterungs-<br />
und Marktverhältnissen“, so<br />
die RWZ in einer Pressemitteilung. So<br />
wurde die Getreideernte 2006 vielerorts<br />
unter schwierigen Witterungsbedingungen<br />
eingebracht. Aufgrund<br />
des weltweiten Nachfrageüberhangs<br />
stand das Getreidegeschäft nahezu<br />
das ganze Jahr über im Zeichen eines<br />
knappen Angebots. Trotz rückläufiger<br />
Ernteergebnisse konnte die RWZ in<br />
ihrem Geschäftsgebiet die Eigenerfassung<br />
deutlich steigern. Im Kartoffelgeschäft<br />
baute die RWZ-Gruppe trotz<br />
klimatischer Ausnahmebedingungen<br />
mit extremer Hitze, Trockenheit,<br />
außergewöhnlich starken Niederschlägen<br />
und demzufolge deutlich<br />
unter Erwartung liegenden Erträgen<br />
und Qualitäten, einhergehend mit<br />
extremen Preissprüngen, ihre Position<br />
als einer der europäischen Marktführer<br />
im Pflanz-, Speise-, Verarbeitungs-<br />
und Industriekartoffelgeschäft<br />
weiter aus und setzte 1,4 Millionen<br />
Tonnen um.<br />
Das ländliche Geschäft rund um die<br />
Bereiche Energie, Baustoffe und Raiffeisen-Markt<br />
entwickelte sich im Zuge<br />
des allgemeinen Konjunkturaufschwungs<br />
ebenfalls aufwärts. Aus<br />
dem Gruppenumsatz in Höhe von<br />
1,604 Milliarden Euro erzielte die<br />
RWZ einen gegenüber dem Vorjahr<br />
um 2,7 Millionen Euro auf 176,6 Millionen<br />
gesteigerten Rohertrag. Für<br />
das Geschäftsjahr 2006 verbleibt ein<br />
Konzern-Jahresüberschuss von 5,6<br />
Millionen Euro nach Steuern.<br />
Investitionsfreude setzt sich fort<br />
Das derzeit günstige inländische konjunkturelle<br />
Klima und die weltweit<br />
starke Nachfrage nach Agrarprodukten<br />
und Energie haben für eine Fortsetzung<br />
der positiven Entwicklung<br />
auch im laufenden Geschäftsjahr<br />
2007 gesorgt. Die Freude an Neuinvestitionen<br />
im Agrarbereich setzt sich<br />
nach Angaben des RWZ-Vorstandes<br />
weiter fort und auch die nicht-klassischen<br />
Geschäftsbereiche, insbesondere<br />
Baustoffe und Raiffeisen-Markt,<br />
würden erheblich vom günstigen<br />
gesamtwirtschaftlichen Umfeld profitieren.<br />
Für das Geschäftsjahr 2007<br />
wird daher ein Konzern-Umsatz von<br />
rund 1,7 Milliarden Euro und ein Jahresüberschuss<br />
von mindestens 5,3<br />
Millionen Euro angestrebt.<br />
Der geschäftsführende Vorstand der RWZ Rhein-Main, Markus Stüttgen, Hans-<br />
Josef Hilgers (Vorstandssprecher) und Dr. Karl-Heinrich Sümmermann (v.l.),<br />
freuten sich über ein Umsatzplus von 110 Millionen Euro.<br />
GB 4/2007<br />
37
LANDWIRTSCHAFT<br />
Münster. „Wir haben die Herausforderungen<br />
des zurückliegenden Jahres<br />
erfolgreich gemeistert.“ Dieses positive<br />
Fazit zog Dr. Helfried Giesen, geschäftsführender<br />
Vorstand der Westfleisch eG,<br />
auf der Generalversammlung des<br />
Unternehmens in der Halle Münsterland.<br />
Die Unternehmensgruppe hat<br />
den konsolidierten Umsatz um 4,2 Prozent<br />
auf 1,666 Milliarden Euro gesteigert.<br />
Die vermarktete Menge Fleisch<br />
erhöhte sich dabei auf fast 697.000<br />
Tonnen – „so viel wie nie zuvor“,<br />
betonte Giesen.<br />
„Die Lust auf Fleisch ist beim deutschen<br />
Verbraucher trotz der Lebensmittelskandale<br />
ungebrochen“, freute sich<br />
Giesen. Die euphorische WM-Stimmung<br />
im vorigen Sommer und das<br />
gute Wetter sorgten für eine kräftige<br />
Nachfrage bei den Grillfleischprodukten.<br />
Der Rückgang im durchschnittlichen<br />
Fleischverzehr des Bundesbürgers<br />
um ein halbes Kilo auf 60,4 Kilogramm<br />
pro Jahr betreffe hauptsächlich Geflügelfleisch.<br />
Für 2007 wird eine leichte<br />
Zunahme der Nachfrage erwartet. Giesen<br />
stellte fest: „Das Vertrauen in die<br />
Branche, von den Erzeugern über die<br />
Schlachtung und Verarbeitung bis hin<br />
zum Lebensmittelhandel, ist robuster<br />
als vielfach vermutet.“<br />
38 GB 4/2007<br />
Das Geschäftsjahr 2006 stand für die<br />
Westfleisch eG im Zeichen des Aufbruchs.<br />
Bei der noch jungen Vertriebsgesellschaft<br />
für Wurstwaren „Gustoland“<br />
verbesserten sich die Umsatzerlöse<br />
im Vergleich zu 2005 um acht<br />
Prozent. Interessant: Die Palette<br />
küchenfertiger Conveniencegerichte<br />
sowie die Auswahl an Hamburgern<br />
und Hotdogs nimmt stetig zu. Auch<br />
beliefert Gustoland die britischen<br />
Inseln mit 12.575 Tonnen Bacon pro<br />
Jahr, also dem Schinkenspeck fürs traditionelle<br />
englische Frühstück. Im<br />
Jahr 2006 stieg dieses Segment um<br />
mehr als 40 Prozent.<br />
Konkurrenz zwischen<br />
„Food, Feed and Fuel“<br />
Das Eigenkapital der Westfleisch-<br />
Gruppe beträgt 105,6 Millionen Euro.<br />
Damit liegt die Eigenkapitalquote bei<br />
34,7 Prozent, wie Finanzvorstand Dr.<br />
Bernd Cordes den Mitgliedern darstellte.<br />
„Der Eigenkapitalanteil unterstreicht<br />
die Eigenständigkeit und den<br />
Gestaltungswillen der genossenschaftlichen<br />
Westfleisch auch für die<br />
Zukunft“, so Cordes. Nach einem Jahresüberschuss<br />
von 2,02 Millionen<br />
Euro im Jahr 2005 schließt die West-<br />
Viel Applaus und Zuspruch erhielt Professor Dr.<br />
Hans-Wilhelm Windhorst von der Hochschule<br />
Vechta für seinen Vortrag zu Chancen und Risiken<br />
der deutschen Schweineproduktion in Zeiten<br />
der Globalisierung.<br />
„Lust auf Fleisch ist ungebrochen“<br />
Westfleisch zieht auf ihrer Generalversammlung in Münster eine positive Bilanz.<br />
fleisch eG das Geschäftsjahr 2006 mit<br />
einem Jahresüberschuss von 4,96 Millionen<br />
Euro ab. Die Westfleisch-Vertragsbetriebe<br />
werden über eine Sonderbonusausschüttung<br />
von insgesamt<br />
2,2 Millionen Euro am wirtschaftlichen<br />
Erfolg der Genossenschaft beteiligt.<br />
Die Geschäftsguthaben der Westfleisch<br />
eG werden mit einer Bruttodividende<br />
von 4,2 Prozent verzinst.<br />
Viel Applaus und Zuspruch erhielt<br />
Professor Dr. Hans-Wilhelm Windhorst<br />
von der Hochschule Vechta. Der<br />
Agrarexperte zeigte in seinem Gastvortrag<br />
Chancen und Risiken der<br />
deutschen Schweineproduktion in<br />
Zeiten der Globalisierung auf und<br />
ging dabei auch auf den steigenden<br />
Wettbewerb um die landwirtschaftlich<br />
nutzbare Fläche ein. Die Konkurrenz<br />
zwischen „Food, Feed and Fuel“ treibe<br />
in Deutschland die Pachtpreise in die<br />
Höhe. Das habe gravierende Folgen<br />
nicht nur für die Schweinehalter. Er<br />
appellierte daher an die Politik, bei den<br />
erneuerbaren Energien gegenzusteuern<br />
und diesen Bereich nicht mehr so massiv<br />
zu fördern. „Die Zielsetzungen der<br />
Bundesregierung, was die Kapazitäten<br />
von erneuerbaren Energien in der<br />
Zukunft angeht, sind absolut unrealistisch“,<br />
so der Professor.
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LANDWIRTSCHAFT<br />
Der Beliebigkeit entgegentreten<br />
Landgard: DRV-Präsident Manfred Nüssel begrüßte bei der ersten Vertreterversammlung die<br />
Novellierung der gemeinsamen Marktordnung für Obst und Gemüse.<br />
Auf der ersten ordentlichen Vertreterversammlung der Landgard in Neuss gab’s gute<br />
Nachrichten: Der Gesamtumsatz der Landgard eG ist im vergangenen Jahr um 15 Prozent<br />
und damit erneut zweistellig gestiegen.<br />
Neuss. Der Gesamtumsatz der Landgard<br />
eG ist im vergangenen Jahr um 15<br />
Prozent und damit erneut zweistellig<br />
gestiegen. Insgesamt setzte die rund<br />
2.200 Mitglieder starke Genossenschaft<br />
mit Sitz in Straelen am Niederrhein<br />
1,15 Milliarden Euro um. Auf der ersten<br />
ordentlichen Vertreterversammlung<br />
in Neuss sprach der Präsident des<br />
Deutschen Raffeisenverbandes (DRV),<br />
Manfred Nüssel, außerdem über die<br />
weit reichenden politischen Veränderungen<br />
und steigenden Herausforderungen<br />
auf den Märkten.<br />
Nüssel sagte, dass eine optimale Organisation<br />
der Vermarktung im internationalen<br />
Wettbewerb erforderlich sei.<br />
Dazu zähle auch, dass die Erzeugerorganisationen<br />
auf Augenhöhe mit dem<br />
Lebensmittelhandel agieren. „Nur<br />
wenn die Erzeugerorganisationen nicht<br />
mehr beliebig austauschbar sind, werden<br />
wirtschaftlicher Erfolg und Wachstum<br />
weiterhin möglich sein. Zwingend<br />
zur gemeinsamen Vermarktung zählen<br />
langfristige Verträge zur Minimierung<br />
von Marktrisiken. Mehr Markt ist<br />
gleichbedeutend mit mehr Chancen,<br />
die es konsequent zu nutzen gilt“, so<br />
der DRV-Präsident.<br />
Nüssel begrüßt die Novellierung der ge-<br />
40 GB 4/2007<br />
meinsamen Marktordnung für Obst<br />
und Gemüse. Nun gelte es, die guten<br />
Ansätze rasch durch europäische<br />
Durchführungsbestimmungen zu ergänzen<br />
und den Spielraum konstruktiv<br />
auszuschöpfen, der den Mitgliedsstaaten<br />
eingeräumt wurde.<br />
Gute Perspektiven bescheinigt der<br />
DRV-Präsident Nüssel der Rechtsform<br />
der eingetragenen Genossenschaft. Mit<br />
der Novelle des Genossenschaftsgesetzes<br />
vom August 2006 ist es nun möglich,<br />
investierende Mitglieder aufzunehmen.<br />
Somit können neue Finanzierungsinstrumente<br />
zum Wohl des<br />
genossenschaftlichen Unternehmens<br />
genutzt werden, wenn es um Zukunftsinvestitionen<br />
geht. „Auf freiwilliger Ba-<br />
Zum Unternehmen<br />
sis können Mitglieder Gelder einbringen<br />
und ihre Genossenschaft als Brücke<br />
zum Markt fit für die Zukunft<br />
machen.“<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Landgard,<br />
Willi Fitzen, hatte zuvor den<br />
Lagebericht 2006 für den Gesamtkonzern<br />
mit dem Ausblick für 2007 vorgestellt.<br />
Vorstandsmitglied Henning<br />
Schmidt erläuterte die Bilanz sowohl<br />
der Landgard als auch des Gesamtunternehmens.<br />
Der Umsatz bei Blumen<br />
und Pflanzen habe demnach 845 Millionen<br />
Euro (Vorjahr: 821 Millionen<br />
Euro) und bei Obst und Gemüse 304<br />
Millionen Euro (Vorjahr: 184 Millionen<br />
Euro) betragen. Der Konzernüberschuss<br />
erreichte 6,1 Millionen Euro im Jahr<br />
2006 gegenüber 3,8 Millionen Euro im<br />
Jahr 2005.<br />
Vorstandsmitglied Peter Knüttgen stellte<br />
anschließend das Vermarktungskonzept<br />
für den Obst- und Gemüsebereich<br />
dar. Die Voraussetzung für künftiges<br />
Wachstum bleibe nach seinen Worten<br />
die breite Aufstellung der Landgard für<br />
Obst und Gemüse sowie Blumen und<br />
Pflanzen national und zunehmend im<br />
europäischen Ausland. Bei Obst und<br />
Gemüse wurde zusätzlich der Bereich<br />
Bio mit in das Sortiment aufgenommen.<br />
Ralf Bröker,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
Der Landgard eG als Dachgesellschaft stehen drei operative Gesellschaften<br />
gegenüber: die Landgard Blumen & Pflanzen GmbH, die Landgard Obst &<br />
Gemüse GmbH & Co. KG sowie die Landgard Service GmbH. Zur Landgard<br />
stießen Ende 2006 durch Fusionen die Mitglieder des Erzeuger Großmarkts<br />
Gartenbau eG (EGRO) aus Osnabrück sowie der OGEB Obst- und Gemüsebaugenossenschaft<br />
eG aus Bielefeld. Die „Landgard Service GmbH“ ist eine<br />
Neugründung des Jahres 2007. Insgesamt umfasst der Landgard-Konzern<br />
26 Einzelunternehmen.
Foto: Rainer Stephan<br />
Milch aus Lippe gluckst<br />
und kleckert nicht<br />
Lage. Mit ihrer jährlichen Verarbeitungsmenge von 17,5<br />
Millionen Kilogramm Milch zählt die Lippische Milchverwertung<br />
in Lage hierzulande eher zu den Zwergen der<br />
Molkereibranche. In punkto Innovationsfreude wollen die<br />
Lipper (9,6 Millionen Euro Jahresumsatz/28 Mitarbeiter)<br />
jedoch ganz vorne mitmischen. So hat das 1889 gegründete<br />
Unternehmen jetzt als bundesweit erster Milchverarbeiter<br />
eine neuartige, leicht zu handhabende Kartonverpackung<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Das Besondere an den neuen 0,5- und 1,0-Liter-Milch- und<br />
Kakaopackungen aus Lage ist der mit 30 Millimetern einmalig<br />
große „Jumbo“-Schraubverschluss. „Damit kommt<br />
die Milch wohl dosiert ohne Glucksen und überflüssiges<br />
Tropfen aus der Packung. Ein Vorteil insbesondere für kleine<br />
Kinder und ältere Menschen“, weiß Geschäftsführer<br />
Heinrich Wiese. Rund neun Monate hat sich sein genossenschaftlich<br />
organisiertes Unternehmen mit dem Thema<br />
„Verpackung“ beschäftigt. Wiese: „Wir haben die Vorteile<br />
eines Schraubverschlusses erkannt, waren aber mit den auf<br />
dem Markt angebotenen Lösungen nicht zufrieden. Die<br />
Verschlüsse waren zu klein. Häufig floss die Milch schwallartig<br />
aus der Packung.“<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Lagenser Molkerei führt als erstes Molkereiunternehmen in Deutschland eine neue, besonders<br />
kinder- und seniorenfreundliche Kartonverpackung mit „Jumbo“-Verschluss ein.<br />
Auf der Suche nach der besseren Lösung wurden die Lipper<br />
bei skandinavischen Fruchtsaftproduzenten fündig.<br />
Dort kannte man bereits die Vorteile eines größeren Verschlusses.<br />
Heinrich Wiese gelang es, auch Vorstand und<br />
Aufsichtsrat der Genossenschaft – allesamt aktive Milchproduzenten<br />
– davon zu überzeugen. Gut 400.000 Euro<br />
investierte das Unternehmen in die Umstellung der Verpackung.<br />
Seit Anfang Juli laufen jetzt rund 35.000 Einheiten<br />
am Tag störungsfrei vom Band.<br />
Karton in neuer Kurven-Optik<br />
Und die Reaktionen bei Handel und Verbrauchern? „Die<br />
sind durchweg positiv“, sagt Heinrich Wiese. Viele unserer<br />
Kunden haben sich schon seit längerem eine Milchverpackung<br />
mit Schraubverschluss gewünscht. Dass sie jetzt<br />
einen besonderen Verschluss und obendrein einen leicht<br />
zu greifenden Karton in neuer Kurven-Optik erhalten<br />
haben, hat sie angenehm überrascht.“<br />
Rainer Stephan,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
Milch ausgießen,<br />
ohne zu kleckern?<br />
Molkerei-Fachmann<br />
Heinrich Wiese von<br />
der Lippischen Milchverwertung<br />
Lage<br />
stellte sich gerne den<br />
Fragen von Radio-<br />
Lippe-Mitarbeiterin<br />
Ilka Mertens zu den<br />
Vorzügen des<br />
„Jumbo“-Schraubverschlusses.<br />
GB 4/2007<br />
41
LANDWIRTSCHAFT<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
Im Blickpunkt des öffentlichen Interesses an der Zapfsäule (v.l.): Benedikt Sprenker (Grünes Zentrum Agrar Service), Raiffeisen-Geschäftsführer<br />
Norbert Hunkemöller, Wolfgang Janus (stellvertretender Bürgermeister der Stadt Sendenhorst),<br />
Franz-Josef Buschkamp (stellvertretender Landrat) und Minister Eckhard Uhlenberg.<br />
„Schnaps fürs Auto“<br />
NRW-Landwirtschafts- und Umweltminister Eckhard Uhlenberg weihte bei der<br />
Raiffeisen Warendorf in Sendenhorst die erste öffentliche Zapfsäule für Bio-Ethanol<br />
im Münsterland ein.<br />
Sendenhorst. Wenn sich ein Landesminister an einem<br />
Samstag aufmacht, um vor zahlreichen Kameras und<br />
Mikrofonen und in Anwesenheit regionaler und lokaler<br />
Politik sowie Vertretern aus Reihen der Landwirtschaft<br />
eine neue Zapfsäule einzuweihen, dann muss es sich wohl<br />
um besonderen Sprit handeln. Und tatsächlich weihte<br />
NRW-Landwirtschafts- und Umweltminister Eckhard<br />
Uhlenberg in Sendenhorst die erste öffentliche Zapfsäule<br />
für Bio-Ethanol im Münsterland ein. Und der Minister<br />
betankte das erste Auto an der genossenschaftlichen Tankstelle<br />
der Raiffeisen Warendorf sogar selbst.<br />
„Wir sind stolz darauf, Ihnen heute einen weiteren neuen<br />
alternativen Treibstoff präsentieren zu können“, erklärte<br />
Raiffeisen-Geschäftsführer Norbert Hunkemöller in seiner<br />
Begrüßungsrede. „Da Bioethanol CO2-neutral ist und in<br />
der Region produziert wird, liegt uns der Umweltgedanke<br />
genauso am Herzen wie die Schonung von Energieressourcen<br />
und natürlich nicht zuletzt die Förderung der heimischen<br />
Landwirtschaft.“<br />
Darüber hinaus soll „E85 Regionol“, so der Name des<br />
Treibstoffs, die Absatzmöglichkeiten regionaler Brennereien<br />
verbessern. Weitere Tankstellen im Münsterland mit<br />
dem „Schnaps fürs Auto“ sollen folgen. Uhlenbergs Minis-<br />
42 GB 4/2007<br />
terium fördert das Programm. „Wir stehen erst am Anfang<br />
einer Entwicklung“, erklärte Uhlenberg in seiner Ansprache<br />
und würdigte die Ethanol-Tankstelle als einen weiteren<br />
Meilenstein bei der Unterstützung nachhaltiger Rohstoffe<br />
aus dem Münsterland. „Darauf können Sie stolz<br />
sein“, so Uhlenberg weiter. „Der Klimaschutz wird hier<br />
ganz konkret realisiert – und auch der Fahrspaß lässt sich<br />
weiter steigern.“<br />
Vermarktet wird „E85 Regionol“ von drei Unternehmen:<br />
der „Grünes Zentrum Agrar Service GmbH“ des Maschinenringes<br />
Warendorf-Münster, der „Sasol Solvents Germany<br />
GmbH“ und der Raiffeisen Warendorf eG. Die anwesenden<br />
Vertreter von Autohäusern der Hersteller Saab,<br />
Volvo und Ford wiesen auf drei Vorteile hin: niedrige<br />
Spritkosten durch die Steuerbefreiung, der aktive Beitrag<br />
zum Umweltschutz und der höhere Wiederverkaufswert<br />
der Fahrzeuge. E85 wird zu Preisen zwischen 90 Cent und<br />
einem Euro an den Tankstellen angeboten. In Ländern wie<br />
Brasilien, USA und Schweden hat sich E85 bereits seit langem<br />
als beliebter Treibstoff bewährt.<br />
Hans-Peter Leimbach,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland
Foto: Rainer Stephan<br />
„Raiffeisen Lippe-<br />
Weser AG“ hat viel vor<br />
Agrardienstleister in Lage und Steinheim bündeln ihre Kräfte.<br />
Lage/Steinheim. Auf dem Markt für<br />
landwirtschaftliche Waren und Dienstleistungen<br />
in Ostwestfalen-Lippe gibt<br />
es einen neuen Anbieter: die Raiffeisen<br />
Lippe-Weser AG. Das Unternehmen<br />
entstand rückwirkend zum 1. Januar<br />
aus der Verschmelzung von RWG Egge-<br />
Weser in Steinheim (Kreis Höxter) und<br />
Lippischer Hauptgenossenschaft AG in<br />
Lage (Kreis Lippe). Die beiden Unternehmen<br />
haben schon in der Vergangenheit<br />
auf ausgewählten Geschäftsfeldern<br />
(zum Beispiel Futtermittel und<br />
Landtechnik) erfolgreich miteinander<br />
kooperiert. „Zwei kerngesunde Agrardienstleiter<br />
verschmelzen hier zu<br />
einem starken Marktteilnehmer mit<br />
großem Potenzial“, sagt Karsten Reinkemeyer<br />
(Lage), der zusammen mit<br />
Heinz-Walter Niedertopp (Lage) und<br />
Josef Linhoff (Steinheim) als Vorstand<br />
an der Spitze der Raiffeisen Lippe-<br />
Weser AG steht.<br />
Das neue Unternehmen versteht sich<br />
als erster Ansprechpartner für die<br />
genossenschaftlich orientierten Landwirte<br />
in den Kreisen Lippe und Höxter.<br />
In diesem Bereich ist die Raiffeisen<br />
Lippe-Weser für ihre Agrarkunden an<br />
insgesamt 13 Standorten präsent. Weitere<br />
Sparten neben dem Handel mit<br />
landwirtschaftlichen Bedarfsmitteln<br />
und Erzeugnissen sind die Landtechnik<br />
und Planung sowie der Bau von Flüssigdüngeranlagen.<br />
Darüber hinaus werden<br />
für Endverbraucher unter der<br />
Marke „Raiffeisen“ fünf Haus- und Gartenmärkte<br />
und fünf Tankstellen betrieben.<br />
Der addierte Gesamtumsatz<br />
(Geschäftsjahr 2006) beläuft sich auf<br />
95 Millionen Euro. Beschäftigt werden<br />
184 Mitarbeiter (darunter 19 Auszubildende),<br />
die nach der Fusion ohne Ausnahme<br />
im Unternehmen bleiben.<br />
Die Raiffeisen Lippe-Weser AG setzt an<br />
ihrer Spitze mit den bisherigen Vorstandsmitglieder<br />
Karsten Reinkemeyer<br />
(58), Heinz-Walter Niedertopp (54) und<br />
Josef Linhoff (49) auf Kontinuität. Um<br />
allerdings die Interessen der Aktionäre<br />
gegenüber Vorstand und Aufsichtsrat<br />
künftig noch besser vertreten zu können,<br />
wurde ein neuer, 17-köpfiger<br />
regionaler Beirat ins Leben gerufen.<br />
Rainer Stephan,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
Blickt optimistisch in die Zukunft: der Vorstand des neuen Agrardienstleisters<br />
Raiffeisen Lippe-Weser AG mit Karsten Reinkemeyer, Josef Linhoff und Heinz-<br />
Walter Niedertopp (v.l.).<br />
IMPRESSUM<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
Herausgeber:<br />
Rheinisch-Westfälischer<br />
Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />
Mecklenbecker Str. 235–239<br />
48163 Münster<br />
Redaktion:<br />
Dr. Thorsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />
Wolfgang Koschny (CvD), Stefan Legge<br />
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die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
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Raiffeisen-Informationen 4/2007<br />
sowie VR Factorem.<br />
Nächste Ausgabe:<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss<br />
für die nächste Ausgabe ist der<br />
24. September 2007.
LANDWIRTSCHAFT<br />
Die Zeichen stehen auf Aufschwung<br />
RWG Rheinland steigert Umsatz und Jahresgewinn.<br />
Korschenbroich. Die Zeichen stehen auf Aufschwung bei der<br />
Raiffeisen-Waren-Genossenschaft Rheinland. Das regional<br />
engagierte Gemeinschaftsunternehmen der Landwirte hat<br />
2006 an seinen zehn Standorten – davon sechs mit Raiffeisenmärkten<br />
– sowohl den Umsatz als auch den Jahresüberschuss<br />
gesteigert.Das geschäftsführende Vorstandsmitglied<br />
Günter Klücken berichtete auf der Generalversammlung in<br />
Korschenbroich, dass die RWG ihre Umsatzerlöse auf 48,3<br />
Millionen Euro und damit um acht Prozent gesteigert hat.<br />
Die Genossenschaft, die ihr Geschäftsgebiet in den Kreisen<br />
Heinsberg, Neuss, Mettmann, Viersen sowie in den Städten<br />
Krefeld, Mönchengladbach und Düsseldorf hat, erwirtschaftete<br />
vor allem bei Dünger, Futter, Pflanzenschutz, Treibstoffen<br />
und Baustoffen mit ihren 90 Mitarbeitern zum Teil zweistellige<br />
Zuwachsraten. Besonders bemerkenswert war für<br />
Klücken die Entwicklung beim Getreide: Obwohl die Ernte<br />
bis zu 15 Prozent unter dem Vorjahresergebnis lag, steigerte<br />
die Genossenschaft die angenommene Menge. Vor allem der<br />
neue Standort in Erkelenz habe sich positiv bemerkbar<br />
gemacht. Beim Eigenkapital sah Klücken Ausbaubedarf, weil<br />
sich die Märkte immer stärker verändern: Höhere Preise zum<br />
Beispiel für Getreide bedeuteten auch höhere Verbindlich-<br />
Minister besucht die Moselland eG<br />
Weinbauminister Hendrik Hering (r.) lobte zur Freude von<br />
Werner Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender der Moselland<br />
eG, die Genossenschaft als „einen besonderen Betrieb“.<br />
Bernkastel-Kues. Am vierten Tag seiner Sommerreise durchs<br />
Bundesland besuchte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsund<br />
Weinbauminister Hendrik Hering die größte Erzeugergemeinschaft<br />
in Rheinland-Pfalz, die Moselland eG in Bern-<br />
44 GB 4/2007<br />
Vorstandsmitglied Günter Klücken: „Gut zu sein – das<br />
reicht langfristig nicht aus“.<br />
keiten während der Lagerphase. „Gut zu sein – das reicht langfristig<br />
nicht aus“, so der Raiffeisen-Geschäftsführer, der für<br />
2007 weiter steigende Umätze erwartet.<br />
Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
kastel-Kues. Neben dem Minister begrüßte der Vorstandsvorsitzende<br />
der Moselland eG, Werner Kirchhoff, den Bürgermeister<br />
der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Ulf Hangert,<br />
und die SPD-Landtagsabgeordnete Bettina Brück. Nach<br />
Aussagen Herings ist der Besuch bei der Moselland eG ein<br />
„Pflichttermin“ in seinem engen Terminkalender. Bei einem<br />
Betriebsrundgang machte sich Hering ein Bild von der<br />
Arbeit der Moselland eG. Er lobte die Winzergenossenschaft<br />
als einen besonderen Betrieb, da unter einem Dach Weine<br />
von vier der sechs rheinland-pfälzischen Weinanbaugebiete<br />
vermarktet werden. Als Vollsortimenter sei sie so ein attraktiver<br />
Partner für den Lebensmittelhandel. Bei dem Besuch<br />
kamen auch die am 4. Juli 2007 offiziell revidierten Reformvorschläge<br />
zur Weinmarktordnung der EU zur Sprache. Der<br />
Minister sprach klare Worte: „Das darf so nicht Wirklichkeit<br />
werden.“ Für Minister Hering sind die Vorschläge der EU-<br />
Kommission absolut inakzeptabel und würden den Wettbewerb<br />
verzerren. „Das hätte gravierende Folgen für den Qualitätsweinbau<br />
in Rheinland-Pfalz.“ Werner Kirchhoff pflichtete<br />
den deutlichen Worten Herings bei. Vor allem das Verbot<br />
traditioneller önologischer Verfahren würde zu einer deutlichen<br />
Benachteiligung der rheinland-pfälzischen Weinanbaugebiete<br />
führen. Man war sich einig, dass dieser Entwurf<br />
vom Tisch müsse.
Hoher Futterwert als Schlüssel zum Erfolg<br />
Senden. Pünktlich zur Weizenernte<br />
bietet der Erzeugerring Westfalen seinen<br />
Mitgliedern in ganz Nordrhein-<br />
Westfalen die Möglichkeit, die Qualität<br />
ihrer Futtermittel kostengünstig<br />
beim Untersuchungszentrum NRW<br />
der Landwirtschaftskammer (LUFA)<br />
in Münster testen zu lassen. „Durch<br />
die Zusammenarbeit der LUFA NRW<br />
mit dem Erzeugerring Westfalen können<br />
wir für unsere Mitglieder eine um<br />
30 Prozent vergünstigte, schnelle<br />
sowie gesicherte Untersuchung des<br />
Getreides gewährleisten“, so<br />
Geschäftsführer Ulrich Meierfrankenfeld.<br />
Untersucht werden soll der<br />
durch die vorherrschende Vegetations-<br />
und Erntebedingungen möglicherweise<br />
erhöhte Mykotoxinbefall.<br />
Auch LUFA-Experte Martin Sartor<br />
ermuntert die Mitglieder des Erzeugerrings<br />
Westfalen, das günstige<br />
Testangebot wahrzunehmen: „Die<br />
Ergebnisse der untersuchten Proben<br />
2006 haben verdeutlicht, dass Weizen<br />
und Triticale meist nur geringe Mykotoxingehalte<br />
aufweisen, diese aber<br />
nicht selten vorkommen.“ Für den<br />
Probentransport steht ein Kurierdienst<br />
Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Bieten zur Weizenernte günstige Qualitätskontrollen des Futtermittels an (v.l.):<br />
Ulrich Meierfrankenfeld (Erzeugerring Westfalen), Martin Sartor (LUFA) und<br />
Georg Freisfeld (Erzeugerring Westfalen).<br />
der LUFA NRW zur Verfügung. Informationen<br />
unter 0251 2376-708<br />
(LUFA) und 02536 3427-13 (Erzeugerring<br />
Westfalen).<br />
Der in der Vertreterversammlung am 16. März 2006 gewählte Wahlausschuss der Volksbank Kempen-Grefrath<br />
eG hat die Wahlliste für die Wahl der Vertreter und Ersatzvertreter aufgestellt. Diese liegt zusammen mit der<br />
Wahlordnung ab dem 10. September 2007 für die Dauer von zwei Wochen in allen unseren Geschäftsstellen<br />
während der üblichen Geschäftszeiten zur Einsichtnahme für alle Mitglieder aus.<br />
Weitere Listen können ab dem 10. September 2007 für die Dauer von zwei Wochen von den Mitgliedern gemäß<br />
§ 4 der Wahlordnung eingereicht werden. Die Listen müssen 92 wählbare Vertreter und fünf Ersatzvertreter<br />
enthalten und von 150 Mitgliedern unterzeichnet sein( § 3 der Wahlordnung).<br />
Sollten keine weiteren Listen eingereicht werden, so findet die Wahl über die vom Wahlausschuss aufgestellte Wahlliste<br />
am Mittwoch, dem 24. Oktober 2007 in allen Geschäftstellen unserer Bank statt.<br />
Wahlberechtigt sind alle Mitglieder unserer Genossenschaft, die zum Zeitpunkt der Bekanntmachung der Wahl<br />
in die Liste der Mitglieder eingetragen sind.<br />
Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel, die zu den Wahlzeiten zur Verfügung gestellt werden. Briefwahl ist zulässig;<br />
Unterlagen hierzu können ab dem 10. Oktober 2007 angefordert werden und müssen bis zum Ablauf der<br />
genannten Wahlzeit eingegangen sein.<br />
Kempen, im August 2007<br />
Volksbank Kempen-Grefrath eG<br />
Der Wahlausschuss<br />
Anzeige<br />
GB4/2007<br />
45
GEWERBE<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
„Bauteam 59 eG“ gegründet<br />
Neue Genossenschaft für Handwerksbetriebe in der Region Ahlen/Hamm als zentrale<br />
Anlaufstation für Kunden der Wohnungswirtschaft und Koordinationsstelle für gemeinsame<br />
Marketingaktionen<br />
Ahlen/Hamm. In der Wohnungswirtschaft<br />
und auf dem Markt für haushaltsnahe<br />
Dienstleitungen in der Region<br />
Ahlen/Hamm entsteht ein neues<br />
Unternehmen in der Rechtsform einer<br />
Genossenschaft. Sein Name: „Bauteam<br />
59 eG“ mit Sitz in Ahlen. Das Ziel:<br />
Zentrale Anlaufstation zu sein für private,<br />
gewerbliche und öffentliche Kunden<br />
sowie Koordinationsstelle für die<br />
gemeinsamen Marketingaktionen der<br />
Mitgliedsunternehmen, die aus den<br />
unterschiedlichsten Gewerken kom-<br />
46 GB 4/2007<br />
men. Zehn Handwerksbetriebe gehören<br />
zu den Gründungsmitgliedern –<br />
darunter Heizungsbauer, Elektriker,<br />
Fensterbauer, Maler und Lackierer,<br />
Schornsteintechniker, Maschinen- und<br />
Anlagenbauer sowie Raumausstatter<br />
aus der Region.<br />
Haushaltsnahe Dienstleistungen<br />
gewinnen an Bedeutung<br />
Die Handwerksskammer Münster<br />
hat neben den <strong>RWGV</strong>-Gründungs-<br />
Zehn Handwerksbetriebe gehören zum Start der neuen Genossenschaft „Bauteam 59 eG“<br />
an. <strong>RWGV</strong>-Gründungsberater Gerd Reinke (rechts am Tisch sitzend) freute sich über das<br />
Engagement der Unternehmer.<br />
60 Jahre: DEW feiert ein Fest für alle Sinne<br />
Hamm. Eine Tombola mit einem schmucken Smart als<br />
Hauptpreis für die Mitglieder, drei mit großem Interesse der<br />
Zuhörer verfolgte Fachvorträge zum Thema Holzbau, Photovoltaik<br />
und dem Online-Bestellsystem „OBIS“, 70 Industriepartner,<br />
die in einem 2.000 Quadratmeter großen Zelt und<br />
auf dem weitläufigen Freigelände ihre neuesten Produkte für<br />
das Dachdeckerhandwerk präsentierten, sowie ein buntes<br />
Rahmenprogramm – die über 1.800 Besucher beim Jubiläums-Fest<br />
zum 60. Geburtstag der Dachdecker-Einkauf West<br />
kamen auf dem Betriebsgelände der Genossenschaft in<br />
Hamm-Ryhnern voll auf ihre Kosten. „60 Jahre harte und<br />
experten die Handwerkerkooperation<br />
von Anfang an begleitet. Insbesondere<br />
deren Arbeitsgebiet haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen wird nach einer mit<br />
der Handwerkskammer Münster durchgeführten<br />
Studie vom Institut für Site<br />
und Facility Management in Ahlen aufgrund<br />
des demografischen Wandels in<br />
Deutschland zunehmend an Bedeutung<br />
gewinnen. Gerade damit hätten<br />
Handwerkerkooperationen die Chance,<br />
ein gebündeltes Leistungsangebot für<br />
Mieter und Vermieter anzubieten. Das<br />
Institut für Site und Facility Management<br />
ist ein Ableger der Fachhochschule<br />
Münster.<br />
Zur Deckung des gesamten Kapitalbedarfs<br />
der „Bauteam 59 eG“ ist in der<br />
Satzung die Höhe des Geschäftsanteils<br />
auf 800 Euro festgelegt. Die Genossenschaft<br />
wird ihre Geschäfte zunächst in<br />
kostenfrei zur Verfügung gestellten<br />
Büros der Ahlener Maschinen- und<br />
Anlagenbau in Ahlen betreiben.<br />
Einstimmig zum Vorstand gewählt<br />
wurden Alfons Köttendorf und Doris<br />
Schulte. Volker Kimm amtiert als<br />
Bevollmächtigter.<br />
Nähere Informationen finden sich<br />
unter www.bauteam59.de.<br />
Hans-Peter Leimbach,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />
erfolgreiche Arbeit – das ist ein guter Grund, um zu feiern<br />
und zusammen mit unseren Mitgliedern und deren Familien<br />
einen bunten, fröhlichen Tag zu verleben“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Jürgen Henke in seiner kurzen Begrüßung<br />
der vielen Mitglieder und Gäste. Als Ehrengast an seiner<br />
Seite: der Oberbürgermeister der Stadt Hamm, Thomas<br />
Hunsteger-Petermann, der anschließend zusammen mit Jürgen<br />
Henke sowie Vorstandssprecherin Edith Weerd und Vorstandsmitglied<br />
Andreas Hauf zu einem Rundgang über das<br />
Festgelände und zur Besichtigung diverser Kunstwerke in der<br />
Hauptverwaltung aufbrach.
„Tief verwurzelt“<br />
anwr-Gruppe festigt Spitzenposition und verabschiedet Joachim Siebert.<br />
Verabschiedet: Joachim Siebert<br />
Mainhausen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />
ziehen Schuhhändler<br />
der genossenschaftlich organisier-<br />
überzeugend<br />
engagiert<br />
modern<br />
regional<br />
www.rwgv.de<br />
ten Verbundgruppe Ariston-Nord-<br />
West-Ring eG (anwr) aus Mainhausen<br />
eine positive Bilanz für das Jahr 2006.<br />
Vor rund 200 Mitgliedern stellte der<br />
Vorstandsvorsitzende der anwr, Joachim<br />
Siebert, das im Branchenvergleich<br />
positive Ergebnis vor. Der Zentralregulierungsumsatz<br />
stieg demnach<br />
um elf Prozent auf 2,5 Milliarden<br />
Euro. Die anwr festigt damit ihre Position<br />
als größte Verbundgruppe des<br />
Schuhfachhandels. In ihrer Zentrale<br />
in Mainhausen arbeiten zurzeit 386<br />
Mitarbeiter. Ihr sind aktuell 1.596<br />
selbstständige Mitgliedsunternehmen<br />
des Schuhhandels mit 3.818 Fachgeschäften<br />
und 793 Unternehmen des<br />
Sportfachhandels mit 1.022 Geschäftsstellen<br />
angeschlossen. Siebert trat für<br />
eine konsequente Weiterentwicklung<br />
der Verbundgruppe ein, „die tief in der<br />
Vergangenheit verwurzelt und von<br />
langlebigen Traditionen gestützt ist<br />
und doch im wechselvollen Marktgeschehen<br />
so viel Lebendigkeit, Innovationskraft<br />
und Flexibilität bewiesen hat<br />
und tagtäglich beweist“.<br />
Im Rahmen des Jahreskongresses<br />
wurde Siebert als Vorstandsvorsitzender<br />
verabschiedet. Siebert war 15 Jahre<br />
als Vorstandsvorsitzender im Schuhhandel<br />
tätig, davon mehr als sechs<br />
Jahre als Vorstandsvorsitzender der<br />
anwr. Jetzt übergab er die Führung des<br />
Konzerns an seinen Nachfolger, Roland<br />
Schwerdtfeger. Siebert ist seit Juli 2006<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der FMU eG.<br />
Ralf Bröker,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
GEWERBE<br />
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GB 4/2007<br />
47
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />
Werner Cordes (64), Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />
Ruhr Mitte, ist wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem<br />
Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der GAD ausgeschieden.<br />
Sein Nachfolger ist Wilfried Guttmann, (54), Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank eG in Osterholz-Scharmbeck.<br />
Dr. Norbert Feldhoff (66), Kölner Dompropst, ist von der<br />
Generalversammlung der Pax-Bank zum Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
gewählt worden. Er folgt Ehrendechant Peter Haanen<br />
(70), der wegen des Erreichens der Altersgrenze den<br />
Vorsitz abgab, aber Ehrenmitglied bleibt. Haanen hatte<br />
sechs Jahre dem Gremium vorgestanden und war 20 Jahre<br />
lang ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender.<br />
Karl A. Heinz (55), Mitglied des Vorstandes der Volksbank<br />
Trier, wurde zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der GAD gewählt.<br />
Gerhard Hofmann (50), Bundesbankdirektor, wird zum<br />
Jahreswechsel in den Vorstand des BVR eintreten. Hofmann<br />
übernimmt die Zuständigkeit für die Sicherungseinrichtung<br />
des BVR sowie die Abteilungen Recht und Steuerrecht von<br />
Jochen Lehnhoff (63), der altersbedingt und seiner persönlichen<br />
Lebensplanung folgend aus dem Vorstand ausscheidet.<br />
Wilfried Hollmann (57), Vorstandsvorsitzender der Essener<br />
Apothekergenossenschaft NOWEDA, ist an die Spitze des<br />
Zentralverbandes gewerblicher Verbundgruppen (ZGV)<br />
gewählt worden. Er löste den aus Altersgründen ausscheidenden<br />
Joachim Siebert (62) ab. Vizepräsidenten wurden<br />
unter anderem Franz-Josef Hasebrink (EK/servicegroup eG)<br />
und Lutz Henning (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied,<br />
BÄKO-Zentrale Nord eG).<br />
Thomas Hüttl (43) wird zum 1. Oktober neues Vorstandsmitglied<br />
der Geno-Volks-Bank Essen. Er kommt von der<br />
Aachener Bank und wird mit Heinz-Georg Anschott (46)<br />
den Vorstand bilden und dabei den Marktbereich führen.<br />
Anschott tritt zum 1. September die Nachfolge des früheren<br />
Vorstandsvorsitzenden der GVB Essen, Rudolf Conrads<br />
(53), an. Dieser wird Vorstandsvorsitzender beim Verband<br />
der PSD-Banken.<br />
Klaus Reh (45) wurde zum Mitglied des Vorstandes der<br />
Volksbank Düsseldorf Neuss berufen. Reh war als Leiter des<br />
Betriebsbereiches maßgeblich an der erfolgreichen Fusion<br />
der Düsseldorfer Bank und der Volksbank Neuss zur heutigen<br />
Volksbank Düsseldorf Neuss im Jahr 2001 beteiligt.<br />
Joachim Siebert (62) hat Ende Juni 2007 sein Amt an der<br />
Spitze des Vorstandes der Schuhverbundgruppe Ariston-<br />
Nord-West-Ring niedergelegt. Sein Nachfolger im Amt des<br />
Vorstandsvorsitzenden ist der 51-jährige Diplom-Kaufmann<br />
48 GB 4/2007<br />
Roland Schwerdtfeger aus Krefeld. Für seine außerordentlichen<br />
Verdienste um die genossenschaftliche Organisation<br />
war er bereits im Mai mit der Schulze-Delitzsch-Medaille in<br />
Gold ausgezeichnet worden. Siebert ist seit Juli 2006 Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der FMU eG.<br />
Ruhestand<br />
Heinz Friedrichs (61), Vorstandsmitglied der VR-Bank<br />
Rhein-Erft hat sich nach 44 Jahren in der genossenschaftlichen<br />
Organisation in den Ruhestand verabschiedet. Sein<br />
Nachfolger als Vorstandssprecher ist Markus Bärenfänger.<br />
Hermann Gorges (60), Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Trier, ist nach 28-jähriger Vorstandstätigkeit in den Ruhestand<br />
verabschiedet worden. Überregional war er viele Jahre<br />
im Verbandsausschuss und im Prüfungs- und Bildungsausschuss,<br />
dessen Vorsitzender er zehn Jahre war, tätig.<br />
Dirk M. Schimmel (63), Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank<br />
Grafschaft-Wachtberg, ist nach 47 Berufsjahren in den<br />
wohlverdienten Ruhestand getreten. Zum Abschied und<br />
Dank bekam er die Ehrenmedaille in Silber des DGRV verliehen.<br />
Heinrich Tömmers (64), Vorstandsmitglied der VR-Bank<br />
Westmünsterland, wurde nach 30-jähriger Vorstandstätigkeit<br />
in den Ruhestand verabschiedet. „Ohne Sie gäbe es viele<br />
Dinge in der Region so nicht. Und – ohne Sie gäbe es die VR-<br />
Bank Westmünsterland in der heutigen Form nicht“, sagte<br />
Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Baecker in seiner Laudatio<br />
mit Blick auf den Zusammenschluss der Volksbank<br />
Stadtlohn mit der Borkener Volksbank im Jahre 1996 und<br />
die in 2004 vollzogene Fusion der Borkener Volksbank mit<br />
der Volksbank Coesfeld zur heutigen VR-Bank Westmünsterland.<br />
Es starben<br />
Edmund Bester, Gründungsdirektor der Bank im Bistum<br />
Essen, im Alter von 83 Jahren. Bester leitete die Spezialbank<br />
für Kirche und Caritas von ihrer Gründung im Jahre 1966<br />
bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1991. Unter seiner<br />
Führung entwickelte sich die Bank zu einem angesehenen<br />
Finanzdienstleister für die Einrichtungen der katholischen<br />
Kirche. Für seine Verdienste um die Genossenschaft wurde<br />
er 1991 mit der Ehrennadel in Gold des Deutschen Genossenschafts-<br />
und Raiffeisenverbandes ausgezeichnet.<br />
Günther Schartz, Ehrenpräsident des Bauern- und Winzerverbandes<br />
Rheinland-Nassau, im Alter von 76 Jahren. Günther<br />
Schartz hat als Präsident dem Bauern- und Winzerverband<br />
Rheinland-Nassau über viele Jahre hinweg nicht nur<br />
ein Gesicht, sondern vor allem auch eine Stimme gegeben,<br />
die nachklingt. Als Präsident der Landwirtschaftskammer<br />
Rheinland setzte er ebenso Maßstäbe. Mit Weitsicht und >
Pflichtbewusstsein trat er auch dort für die Belange der<br />
Landwirte und Winzer in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik<br />
ein. Sein Engagement als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
RWZ sowie als Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ BANK<br />
werden ebenso unvergessen bleiben wie seine hohen Verdienste<br />
im Fachrat ländlicher Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften<br />
im GVR, einem der Vorgängerverbände<br />
des heutigen <strong>RWGV</strong>.<br />
Karl-Heinz Stuhldreier, Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Marsberg im Alter von 61 Jahren<br />
Herbert Voß, langjähriges Vorstandsmitglied der heutigen<br />
Volksbank Lüdinghausen-Olfen, im Alter von 71 Jahren<br />
Geburtstag<br />
65 Jahre<br />
Dr. Eckhardt Wilken, langjähriges Vorstandsmitglied der<br />
R+V Versicherung AG<br />
60 Jahre<br />
Manfred Ballensiefen, Vorstandsmitglied der VR-Bank<br />
Westmünsterland<br />
Goldene Ehrennadel<br />
Heinrich Ahls (67), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank Delbrück-Hövelhof. Insgesamt 33<br />
Jahre lang wirkte der Rechtsanwalt und Notar im Kontrollgremium<br />
der Bank. Ahls gehörte vor drei Jahren zu den<br />
Wegbereitern der erfolgreichen Fusion der beiden Volksbanken<br />
Delbrück und Hövelhof. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />
war er in Delbrück für 23 Jahre stellvertretender und sieben<br />
Jahre Aufsichtsratsvorsitzender. Der langjährige<br />
Genossenschaftler erhielt die höchste Auszeichnung des<br />
DGRV auf der Vertreterversammlung seiner Volksbank<br />
von <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel.<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel ehrte Heinrich<br />
Ahls (r.).<br />
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Helmut Barth (61) wurde für seine langjährige und engagierte<br />
Tätigkeit im Genossenschaftswesen mit der goldenen<br />
Raiffeisennadel geehrt. 1967 wurde er erstmals in den<br />
Vorstand der Warengenossenschaft Waldbröl gewählt und<br />
übte das Amt bis zu diesem Jahr über verschiedene Fusionen<br />
hinweg in der Raiffeisenerzeugergenossenschaft Bergisch<br />
Land und Mark eG aus.<br />
Mit Helmut Barth (Mitte) freuten sich Hans-Josef Hilgers,<br />
Vorstandssprecher der RWZ, und Hans-Gerd Pützstück,<br />
REG Bergisch Land und Mark (r.)<br />
Dr. Ludwig Batereau (63), Aufsichtsratsmitglied der<br />
Volksbank Hamm, bekam aus den Händen von <strong>RWGV</strong>-<br />
Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel die Ehrennadel in<br />
Gold des DGRV überreicht. Krawinkel lobte den Juristen,<br />
Buchautor und ausgewiesenen Experten für Bank- und<br />
Aufsichtsrecht vor allem für seinen unermüdlichen Einsatz<br />
für seine Genossenschaftsbank.<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel gratulierte<br />
Dr. Ludwig Batereau (r.).<br />
Robert Engers (65), Geschäftsführer der Raiffeisen Bezugsund<br />
Absatzgenossenschaft eG Kirchberg, wurde mit der<br />
Ehrennadel in Gold des DRV in den Ruhestand verabschiedet.<br />
37 Jahre lang hat er die Raiffeisen BAG geleitet<br />
und sich in außergewöhnlicher Weise um das ländliche<br />
GB 4/2007<br />
><br />
49
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
><br />
Geehrt: Robert Engers<br />
und überregionale Genossenschaftswesen verdient gemacht.<br />
Er war Mitglied im Fachrat der Fachvereinigung<br />
der landwirtschaftlichen Genossenschaften und Mitglied<br />
im Verwaltungsrat des <strong>RWGV</strong>. Seit 1989 war Robert Engers<br />
Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisen Waren-Zentrale<br />
Rhein-Main eG und seit 1994 Mitglied im Bundesverband<br />
der Düngemischer. Darüber hinaus war er Beiratsmitglied<br />
im Rechenzentrum GWS.<br />
Nach 30 Jahren aktiver und engagierter Mitarbeit im Aufsichtsrat<br />
der Volksbank Düsseldorf Neuss schied Roland<br />
Geller (70) bei der Vertreterversammlung altersbedingt<br />
aus dem Gremium aus. Der Kreishandwerksmeister aus<br />
Grevenbroich gehörte dem Aufsichtsrat der Bank seit dem<br />
Jahre 1977 ununterbrochen<br />
an. Der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Theodor Leuchten<br />
charakterisierte ihn als eine<br />
herausragende Persönlichkeit,<br />
die nicht taktiert und<br />
zaudert, sondern stets ein<br />
Mann des Wortes und der Tat<br />
sei und dementsprechend<br />
Klartext rede. Als äußerliches<br />
Zeichen des Dankes erhielt<br />
Geller vom <strong>RWGV</strong>-Bankenbetreuer<br />
Gerd Kraus die<br />
Ehrennadel in Gold des<br />
Geehrt: Roland Geller DGRV.<br />
Willi Gorges (67), Aufsichtsratsvorsitzender der VR-Bank<br />
Hunsrück-Mosel, wurde durch <strong>RWGV</strong>-Bankenbetreuer<br />
Heinz Schneider mit der Ehrennadel in Gold in den Ruhestand<br />
verabschiedet. 1960 wurde er Mitglied der Raiffeisenbank<br />
Gonzerath und bereits 1968 als stellvertretender<br />
Vorsitzender in den ehrenamtlichen Vorstand berufen.<br />
Nach der Fusion mit der Raiffeisenbank Moorbach wurde<br />
er Mitglied des Aufsichtsrates und übernahm im Jahr 1985<br />
den Vorsitz des Aufsichtsrates. Auch über die eigene Bank<br />
hinaus hat sich Willi Gorges für die Genossenschaftsfamilie<br />
in außerordentlicher Weise engagiert: So war er viele<br />
50 GB 4/2007<br />
Jahre Mitglied des Aufsichtsrates für die EDEKA Eifel-<br />
Mosel-Hunsrück eG. Im Zuge der Fusion wählte man ihn<br />
in den Vorstand der EDEKA Südwest eG in Heddersheim.<br />
Von 1989 bis 1995 war er als Vorstandsmitglied tätig.<br />
Geehrt: Willi Gorges (r.)<br />
Ehrendechant Peter Haanen (70), bislang Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrates der Pax-Bank, wurde für seine Verdienste<br />
um das Genossenschaftswesen mit der Ehrennadel in<br />
Gold des DGRV ausgezeichnet. <strong>RWGV</strong>-Abteilungsleiter<br />
Bruno Simmler lobte in seiner Laudatio insbesondere die<br />
klare Haltung und Sprache Haanens, der sein Amt jetzt<br />
wegen Erreichens der Altersgrenze abgab, aber Ehrenmitglied<br />
des Gremiums bleibt. Haanen, der zuvor 20 Jahre<br />
ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender war, hatte zuletzt<br />
dem Aufsichtsrat sechs Jahre vorgestanden. Sein Nachfolger<br />
ist der Kölner Dompropst Dr. Norbert Feldhoff.<br />
Mit Gold geehrt: Ehrendechant Peter Haanen<br />
Peter Klein (67) ist nach 37 Jahren ehrenamtlichen Engagements<br />
mit der goldenen Ehrennadel des DGRV ausgezeichnet<br />
worden. Das Aufsichtsratsmitglied der VR-Bank<br />
Rhein-Sieg war dort und in den Vorgängerinstituten an<br />
wichtigen Entscheidungen seiner Bank beteiligt: zunächst<br />
von 1970 bis 1980 als ehrenamtliches Vorstandsmitglied<br />
der damaligen Raiffeisenbank Rhein-Sieg eG Niederkassel<br />
und von 1988 bis heute als Aufsichtsratsmitglied der heutigen<br />
VR-Bank Rhein-Sieg. Über sein genossenschaftliches<br />
>
Engagement hinaus setzt sich der Geehrte seit 1975 für<br />
Leprakranke in Eluru, Indien, ein.<br />
Gratulierten Peter Klein (2.v.l.): <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied<br />
Moritz Krawinkel, Dr. Michael Kaufmann, Vorstandssprecher,<br />
und Dr. Hans-Werner Wollenweber, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
(v.l.)<br />
Hans Neuhöfer (74), ehemaliges<br />
Vorstandsmitglied der<br />
Raiffeisenbank Sankt Augustin,<br />
erhielt die goldene<br />
Ehrennadel des DGRV.<br />
Bereits 1957 war der Geehrte<br />
in den Vorstand der ehemaligen<br />
Raiffeisenbank Rott<br />
Geehrt: Hans Neuhöfer<br />
berufen worden. 1974 wurde<br />
er Vorsitzender des ehrenamtlichen<br />
Vorstandes und<br />
übte diese Tätigkeit bis zum<br />
Oktober 1996 aus, bevor er<br />
nach vollzogener Fusion mit der Raiffeisenbank Sankt<br />
Augustin in die neue Vertreterschaft gewählt wurde.<br />
Hubert Schulze Mengering (69), Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank Rhede, wurde nach 30-jähriger Tätigkeit im<br />
Aufsichtsrat, davon 25 Jahre als Vorsitzender, die Ehrennadel<br />
in Gold des DGRV verliehen. „Du hast als Mensch der<br />
Bank ein Gesicht gegeben und ein Stück Volksbank-<br />
Geschichte gelebt“, betonte Vorstandsvorsitzender Leo Borchers<br />
in seiner Laudatio und dankte im Namen des gesamten<br />
Vorstandes und Aufsichtsrates für langjährige und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit. Der Vorstandsvorsitzende<br />
gab in seiner Rückschau die Möglichkeit zu einem Einblick<br />
in das Erfolgsrezept von Hubert Schulze Mengering: „Es<br />
kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu<br />
gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden.“ Den<br />
Dank der gesamten genossenschaftlichen Organisation in<br />
Rheinland und Westfalen überbrachte <strong>RWGV</strong>-Bankenbetreuer<br />
Norbert Brüning, der die hohe Auszeichnung an den<br />
überzeugten Genossenschaftler überreichte.<br />
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Hubert Schulze Mengering (l.) wurde von <strong>RWGV</strong>-Bankenbetreuer<br />
Norbert Brüning geehrt.<br />
Horst Söffgen (62) wurde in seiner letzten Generalversammlung<br />
nach 31 Jahren Vorstandstätigkeit für die Raiffeisenbank<br />
Rhein-Berg mit der Goldenen Ehrennadel<br />
geehrt. Verbandsdirektor Hans Pfeifer dankte in seiner<br />
Laudatio für die Bereitschaft, über den Verbund hinaus in<br />
Gremien der Wirtschaft die genossenschaftlichen Interessen<br />
zu vertreten und auch weitere Ehrenämter übernommen<br />
zu haben. So ist Horst Söffgen unter anderem seit<br />
über zehn Jahren als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht<br />
Düsseldorf tätig. Pragmatismus und seine direkte,<br />
offene Art charakterisieren den Rheinländer, der mit seinem<br />
noch in diesem Jahr bevorstehenden Ruhestand 43<br />
Jahre aktiv im Genossenschaftsbereich wirkte.<br />
Geehrt: Horst Söffgen<br />
Geehrt: Heinz Solbach<br />
Heinz Solbach (66), Aufsichtsratsmitglied<br />
der Raiffeisenbank<br />
Rhein-Berg, hat die<br />
Goldene Ehrennadel erhalten.<br />
Der Bundesverband würdigte<br />
damit den Einsatz von 38 Jahren<br />
im Aufsichtsrat der Bank.<br />
Der Landwirt hat fachlich<br />
einen hervorragenden Namen<br />
und beriet, neben seinem<br />
ehrenamtlichen Engagement<br />
für die Bank, unter anderem<br />
GB 4/2007<br />
><br />
51
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
><br />
über Jahrzehnte ein Fürstentum in Sachen Landwirtschaft.<br />
In seiner Laudatio in der Generalversammlung der Raiffeisenbank<br />
Rhein-Berg bezeichnete Verbandsdirektor Hans<br />
Pfeifer sowohl die Fachkompetenz als auch die genossenschaftlich<br />
geprägte Einstellung von Heinz Solbach als großen<br />
Gewinn für die Bank.<br />
Silberne Ehrenmedaille<br />
Franz Büdding, Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />
Bocholt<br />
Wilfried Engel, Prokurist der Volks- und Raiffeisenbank<br />
Neuwied-Linz<br />
Helmut Gieselmann, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank Enger-Spenge<br />
Friedrich-Wilhelm Schengbier, Dreschgenossenschaft<br />
Hesselteich-Oesterweg<br />
Dirk-Michael Schimmel, Raiffeisenbank Grafschaft-<br />
Wachtberg<br />
Klaus Strothmann, Dreschgenossenschaft Hesselteich-<br />
Oesterweg<br />
Willi Wiedenlübbert, Volksbank Marienfeld<br />
Silberne Ehrennadel<br />
Günter Bakker, Raiffeisen Erzeugergenossenschaft Bergisch<br />
Land und Mark, Leverkusen<br />
Hugo Balster, Vorstandsvorsitzender der BBAG Selm und<br />
Umgegend<br />
Paul-Wilhelm Beckmann, Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Hohenlimburg<br />
Wilhelm Becks, Prokurist der DKM Darlehnskasse Münster<br />
Franz-Josef Egelkamp, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Volksbank Hörstel<br />
Friedhelm Fiener, Dreschgenossenschaft Hesselteich-Oesterweg<br />
Franz-Georg Große-Böckmann, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der BBAG Selm und Umgegend<br />
Weihbischof Manfred Grothe, Aufsichtsratsmitglied der<br />
Bank für Kirche und Caritas Paderborn<br />
Reinhold Klein, Vorstandsmitglied der BBAG Selm und<br />
Umgegend<br />
52 GB 4/2007<br />
Burkhard Krake, Vorstandsmitglied der Volksbank Bad<br />
Salzuflen<br />
Gustav Meyer zu Hartum, Aufsichtsratsmitglied der<br />
Volksbank Bad Oeynhausen-Herford<br />
Friedhelm Kanngießer, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />
Lüdenscheid<br />
Franz Paul Moos, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />
Schwalmtal<br />
Alfred Muders, Volksbank Rheinböllen<br />
Bernhard Rodenkirch, Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisenbank<br />
Lutzerather Höhe<br />
Heinz Schumacher, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank<br />
Wickede (Ruhr)<br />
Johannes Thiele, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />
Elsen-Wewer-Borchen<br />
Heinrich Tömmers, Vorstandsmitglied der VR-Bank Westmünsterland<br />
Gert Weller, Aufsichtsratsvorsitzender der Spar- und Darlehnskasse<br />
Brachelen<br />
Ehrenurkunden<br />
Hugo Essing, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Nordmünsterland<br />
Walter Rauen, Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisen Mehring-Leiwen<br />
Ulrich Wellpott, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Bad<br />
Oeynhausen-Herford<br />
Gerhard Wernink, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />
Nordmünsterland
Der Bote<br />
aus Babel<br />
Frage: Lieber Bote aus Babel, wie sagt man<br />
richtig: ein Redakteur des Spiegels oder ein<br />
Redakteur des Spiegel?<br />
Der Bote aus Babel antwortet: Die Frage ist etwas<br />
heikel, weil ausgerechnet ein Mitarbeiter von „Spiegelonline“<br />
– Bastian Sick – unter dem Motto „Der Dativ ist<br />
dem Genitiv sein Tod“ online, mit Büchern und in Sportstadien<br />
die Menschen für „richtiges“ Deutsch gewinnen<br />
will. Ob aber nun Spiegel, Süddeutsche Zeitung oder Bonner<br />
Generalanzeiger: Zeitungstitel im Genitiv werden wie<br />
Wir trauern um den langjährigen Vorsitzenden unseres Aufsichtsrates<br />
Herrn Ökonomierat<br />
Günther Schartz<br />
Träger des großen Bundesverdienstkreuzes am Bande<br />
Günther Schartz hat in den vergangenen 40 Jahren Agrargeschichte geschrieben und dem landwirtschaftlichen Berufs-<br />
stand seine ganze Kraft gewidmet. Über Jahre eng verbunden war er auch der genossenschaftlichen Organisation und<br />
ihren Unternehmen. Von 1988 bis zum Jahre 2001 hat er sich in die Willensbildung und Entscheidungsfindung der<br />
Gremien unserer Bank mit großem Sachverstand und wertvollem Rat aktiv eingebracht.<br />
In der gemeinsamen Arbeit haben wir seine hohe fachliche Kompetenz, sein ausgeprägtes strategisches Denken und<br />
sein immer erlebbares Verantwortungsgefühl für die Menschen sehr geschätzt.<br />
Günther Schartz hat sich um die WGZ BANK verdient gemacht. Mit Respekt vor seinem großen Lebenswerk werden<br />
wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.<br />
WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank<br />
Aufsichtsrat, Beirat, Vorstand und Mitarbeiter<br />
DER BOTE AUS BABEL<br />
alle anderen Wörtern gebeugt. Das trifft das Wochenmagazin<br />
ebenso wie seinen Namensvetter im Badezimmer.<br />
Also heißt es: Ein Redakteur des Spiegels, der Süddeutschen<br />
Zeitung oder des Bonner Generalanzeigers.<br />
Ihr Bote aus Babel<br />
P.S. Sie haben Anregungen oder Fragen? Schicken Sie diese<br />
bitte an der-bote-aus-babel@rwgv.de<br />
GB 4/2007<br />
Illustration: Heiko Sakurai<br />
53
ZU GUTER LETZT<br />
Mitglieder im Mittelpunkt …<br />
Jahresbericht des <strong>RWGV</strong> rückt erneut Mitglieder ins Rampenlicht.<br />
Axel Johannes Prümm, Bürgermeister<br />
der Stadt Grevenbroich, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Pro Wildenburg eG<br />
Münster. Was haben Willibert Pauels,<br />
Peter Peters und beispielsweise Hubertus<br />
Grothe gemeinsam? Den bundesweit<br />
bekannten Büttenclown, das<br />
Vorstandsmitglied von Schalke 04<br />
und den Geschäftsführer der GOP-<br />
Varietés eint ihre Mitgliedschaft in<br />
einer Genossenschaft in Rheinland<br />
und Westfalen! Und: Sie alle haben<br />
54 GB 4/2007<br />
Willibert Pauels, Diakon und Büttenclown<br />
(„Ne bergische Jung“), Mitglied<br />
der Volksbank Wipperfürth – Lindlar eG<br />
sich bereit erklärt, sich für den Jahresbericht<br />
2006 des <strong>RWGV</strong> bildlich an<br />
einen Tisch zu setzen. Bereits im Vorjahr<br />
konnte der <strong>RWGV</strong> zahlreiche<br />
Mitglieder von rheinisch-westfälischen<br />
Genossenschaften aller drei<br />
Sparten für das Fotoshooting gewinnen.<br />
Das Konzept: Mit den Bildern<br />
möchte der <strong>RWGV</strong> die Vielfalt der<br />
Heinrich Hiep, Vorsitzender des Bundesverbandes<br />
Zierpflanzen und Präsident<br />
des Landesverbandes Gartenbau Rheinland,<br />
Mitglied der Landgard eG<br />
genossenschaftlichen Organisation<br />
sowie die unternehmerische Vitalität<br />
und Aufgeschlossenheit ihrer Mitglieder<br />
dokumentieren. Der Jahresbericht<br />
mit den Fotografien von Roman Mensing<br />
findet sich im Bereich „presse“<br />
unter www.rwgv.de.<br />
Wolfgang Koschny<br />
Fotos: Roman Mensing
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