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LANDWIRTSCHAFT<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
Im Blickpunkt des öffentlichen Interesses an der Zapfsäule (v.l.): Benedikt Sprenker (Grünes Zentrum Agrar Service), Raiffeisen-Geschäftsführer<br />
Norbert Hunkemöller, Wolfgang Janus (stellvertretender Bürgermeister der Stadt Sendenhorst),<br />
Franz-Josef Buschkamp (stellvertretender Landrat) und Minister Eckhard Uhlenberg.<br />
„Schnaps fürs Auto“<br />
NRW-Landwirtschafts- und Umweltminister Eckhard Uhlenberg weihte bei der<br />
Raiffeisen Warendorf in Sendenhorst die erste öffentliche Zapfsäule für Bio-Ethanol<br />
im Münsterland ein.<br />
Sendenhorst. Wenn sich ein Landesminister an einem<br />
Samstag aufmacht, um vor zahlreichen Kameras und<br />
Mikrofonen und in Anwesenheit regionaler und lokaler<br />
Politik sowie Vertretern aus Reihen der Landwirtschaft<br />
eine neue Zapfsäule einzuweihen, dann muss es sich wohl<br />
um besonderen Sprit handeln. Und tatsächlich weihte<br />
NRW-Landwirtschafts- und Umweltminister Eckhard<br />
Uhlenberg in Sendenhorst die erste öffentliche Zapfsäule<br />
für Bio-Ethanol im Münsterland ein. Und der Minister<br />
betankte das erste Auto an der genossenschaftlichen Tankstelle<br />
der Raiffeisen Warendorf sogar selbst.<br />
„Wir sind stolz darauf, Ihnen heute einen weiteren neuen<br />
alternativen Treibstoff präsentieren zu können“, erklärte<br />
Raiffeisen-Geschäftsführer Norbert Hunkemöller in seiner<br />
Begrüßungsrede. „Da Bioethanol CO2-neutral ist und in<br />
der Region produziert wird, liegt uns der Umweltgedanke<br />
genauso am Herzen wie die Schonung von Energieressourcen<br />
und natürlich nicht zuletzt die Förderung der heimischen<br />
Landwirtschaft.“<br />
Darüber hinaus soll „E85 Regionol“, so der Name des<br />
Treibstoffs, die Absatzmöglichkeiten regionaler Brennereien<br />
verbessern. Weitere Tankstellen im Münsterland mit<br />
dem „Schnaps fürs Auto“ sollen folgen. Uhlenbergs Minis-<br />
42 GB 4/2007<br />
terium fördert das Programm. „Wir stehen erst am Anfang<br />
einer Entwicklung“, erklärte Uhlenberg in seiner Ansprache<br />
und würdigte die Ethanol-Tankstelle als einen weiteren<br />
Meilenstein bei der Unterstützung nachhaltiger Rohstoffe<br />
aus dem Münsterland. „Darauf können Sie stolz<br />
sein“, so Uhlenberg weiter. „Der Klimaschutz wird hier<br />
ganz konkret realisiert – und auch der Fahrspaß lässt sich<br />
weiter steigern.“<br />
Vermarktet wird „E85 Regionol“ von drei Unternehmen:<br />
der „Grünes Zentrum Agrar Service GmbH“ des Maschinenringes<br />
Warendorf-Münster, der „Sasol Solvents Germany<br />
GmbH“ und der Raiffeisen Warendorf eG. Die anwesenden<br />
Vertreter von Autohäusern der Hersteller Saab,<br />
Volvo und Ford wiesen auf drei Vorteile hin: niedrige<br />
Spritkosten durch die Steuerbefreiung, der aktive Beitrag<br />
zum Umweltschutz und der höhere Wiederverkaufswert<br />
der Fahrzeuge. E85 wird zu Preisen zwischen 90 Cent und<br />
einem Euro an den Tankstellen angeboten. In Ländern wie<br />
Brasilien, USA und Schweden hat sich E85 bereits seit langem<br />
als beliebter Treibstoff bewährt.<br />
Hans-Peter Leimbach,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland