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HINTERGRUND & ANALYSE<br />

><br />

Ganz gleich, in welchem Alter Eigentum erworben wird, die<br />

Einstellung zur Wohnphilosophie wird frühzeitig geprägt.<br />

Die Entscheidung für Wohneigentum fällt eher in jungen<br />

Jahren. Wohneigentum ist mehr als jedes andere Vorsorgethema<br />

ein Jugendthema. Jeder Berater wird bestätigen können,<br />

dass junge Menschen nur schwer für das Thema Altersvorsorge<br />

zu erwärmen sind, weil in jungen Jahren die Befriedigung<br />

von Konsum- und Freizeitbedürfnissen im Vordergrund<br />

steht. Für Wohneigentum spricht hingegen, dass es<br />

sich um die einzige Art der Altersvorsorge handelt, deren<br />

Früchte man bereits in jungen Jahren genießen kann. Lange<br />

vor Erreichen des Rentenalters wird nicht nur ein Vermögenswert,<br />

sondern auch ein Gewinn an Lebensqualität<br />

erzielt: „Schöner Wohnen“ ist ein erstrebenswertes Ziel der<br />

meisten Menschen.<br />

12 GB 4/2007<br />

Finanzielle Einschränkungen werden gern<br />

in Kauf genommen<br />

Die Voraussetzungen dafür sind besser, als man gemeinhin<br />

erwartet. Oft wird unterstellt, dass junge Leute für das<br />

Wohneigentum nicht zu erreichen seien, da sie andere Prioritäten<br />

im Leben setzten. Selbst wenn dies zuträfe, so zeigen<br />

Trenduntersuchungen, dass unter den 14- bis 25-Jährigen in<br />

den vergangenen Jahren die Bereitschaft ständig zugenommen<br />

hat, sich für schönes Wohnen finanziell einzuschränken<br />

beziehungsweise Ersparnisse einzusetzen. Parallel dazu<br />

hat die Abneigung, sich für ein Haus oder eine Wohnung<br />

finanziell einzuschränken, stetig abgenommen. Bei beiden<br />

Trends zeigt sich, dass junge Genossenschaftskunden eine<br />

höhere Konsumverzichtsbereitschaft als der Durchschnitt<br />

ihrer Altersgenossen aufweisen.<br />

Fast zwei Drittel der 15- bis 19-Jährigen wohnen mit ihren<br />

Familien unterm „eigenen“ Dach.<br />

Überdurchschnittlich groß ist mit 44 Prozent auch die Zahl<br />

der Genossenschaftskunden bis 25 Jahre, die die Absicht<br />

äußern, innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Wohnung<br />

kaufen oder ein Haus bauen zu wollen. Diese potenzielle<br />

Bereitschaft liegt immerhin zwölf Prozent über dem Durchschnitt<br />

der Altersgruppe. Auch wenn man zugestehen muss,<br />

dass Bereitschaft nicht in jedem Fall in konkrete Taten mündet,<br />

so sollten doch diese Umfrageergebnisse für die genossenschaftlichen<br />

Vertriebsmitarbeiter Anlass zu konkreter<br />

Kundenansprache sein. Denn jenseits des Alters von 26 Jahren<br />

lässt diese Bereitschaft deutlich nach.<br />

Wenn es um das Erreichen von Wohneigentumszielen in<br />

jungen Jahren geht, stellt sich meist unmittelbar die Frage<br />

nach der Sparbereitschaft und Sparfähigkeit. Junge Kunden,<br />

die überhaupt sparen – und nur um diese Gruppe kann es<br />

gehen –, erbringen teilweise beachtliche Sparleistungen.<br />

Nach Marktuntersuchungen beträgt die durchschnittliche<br />

monatliche Sparquote der 18- bis 21-Jährigen 100 Euro, bei<br />

den 22- bis 25-Jährigen sogar 160 Euro. Bei jungen Erwerbstätigen<br />

ist sie naturgemäß deutlich höher als bei Azubis und<br />

Studenten.<br />

Wenn es darum geht, die Sparbereitschaft und Sparfähigkeit<br />

junger Kunden lukrativen Zielen zuzuführen, gehört das<br />

Bausparen zur ersten Wahl. Zusammen mit Sparbauch und<br />

Girokonto führt der Bausparvertrag die Liste der Bankdienstleistungen<br />

an. Untersuchungen von TNS Infratest zeigen,<br />

dass die Bausparneigung bei jungen Kunden überdurchschnittlich<br />

ist. 7,5 Prozent aller 14- bis 19-Jährigen und fast<br />

zwölf Prozent aller 20- bis 29-Jährigen äußerten bei einer<br />

Umfrage im vergangenen Jahr die Absicht, „auf alle Fälle“<br />

oder „wahrscheinlich“ einen Bausparvertrag abzuschließen.<br />

Die Geno-Kunden im Alter zwischen 14 und 19 Jahren sind<br />

mit mehr als zehn Prozent sogar stärker als der Durchschnitt<br />

ihrer Altersgenossen unmittelbar am Abschluss von Bausparverträgen<br />

interessiert, bei den 20- bis 29-Jährigen liegt die<br />

Bausparneigung etwas unter dem Durchschnitt. Bausparen<br />

als Brücke zum Wohneigentum – dieses Prinzip muss für die<br />

genossenschaftlichen Berater gerade im Kontakt mit jungen<br />

Kunden transparent gemacht werden. Bausparen verheißt<br />

Gewinn und Guthaben, bevor es an das Darlehen geht und<br />

zum unvermeidlichen Schuldenmachen kommt. Übers Bausparen<br />

lernen junge Kunden aber auch das beharrliche Sparen,<br />

begünstigt meist durch Arbeitnehmersparzulage und<br />

Wohnungsbauprämie.<br />

Wettbewerb um junge Kunden wird schärfer<br />

Oft wird eingewandt, dass es gerade bei jungen Kunden keinen<br />

Automatismus zwischen Bausparen und Wohneigentumserwerb<br />

gebe, dass Bausparguthaben von dieser Kundengruppe<br />

eher für Konsumzwecke eingesetzt würden und dass<br />

die „Brückenfunktion“ des Bausparens nur schwer zu vermitteln<br />

und noch schwerer zu realisieren sei. Natürlich<br />

mündet nicht jeder Bausparvertrag in eine Darlehensaufnahme<br />

– bei jungen Kunden nicht und auch nicht bei älteren.<br />

Ein entscheidender Anknüpfungspunkt für die Bera-<br />

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