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BANKEN<br />
„Marktbearbeitung<br />
statt Marktbeschränkung“<br />
Genossenschaftsbanken sehen die Entschließung von Landesministerium und Banken zu<br />
den Chancen der demografischen Entwicklung als Fortführung einer guten Tradition.<br />
Düsseldorf/Münster. „Die Genossenschaftsbanken<br />
sind Regionalbanken für<br />
Junge und Alte, für Berufstätige und<br />
Rentner – aus gutem Grund und in<br />
guter Tradition“, sagte Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong> am<br />
Rande der gemeinsamen Pressekonferenz<br />
des Ministeriums für Generationen,<br />
Familie, Frauen und Integration<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen sowie<br />
der Banken und Sparkassen. Alle Beteiligten<br />
hatten eine Entschließung zur<br />
„Stärkung des Finanzplatzes NRW: Neue<br />
Finanzdienstleistungen – Chancen der<br />
demografischen Entwicklung in Nordrhein-Westfalen“<br />
erarbeitet. „Seniorenfreundlichkeit<br />
ist für die Genossenschaftsbanken<br />
damit kein moderner<br />
Werbegag, sondern eine Selbstverpflichtung,<br />
die wir gerne eingehen“, unterstrich<br />
Pfeifer. „Mit dem gemeinsamen<br />
Papier setzen wir somit einmal mehr ein<br />
deutliches Zeichen und treiben die Entwicklung<br />
von Angeboten für ältere<br />
Menschen weiter voran. Uns geht es<br />
darum, weiterhin offensiv Hemmnisse<br />
bei Finanzierungsfragen aus dem Weg<br />
zu räumen – das gilt für unsere älteren<br />
Kunden genauso wie für Jugendliche,<br />
junge Erwachsene, Familien, Jobeinsteiger<br />
und Berufstätige“, so Pfeifer. Die<br />
Genossenschaftsbanken sind bestens<br />
dafür gerüstet. „Anders als einige bundesweit<br />
agierende Großbanken haben<br />
sich die Genossenschaftsbanken in<br />
ihren Regionen nie auf Rosinen-Pickerei<br />
eingelassen, sondern haben – und das<br />
jeder eigenständig und selbstverantwortlich<br />
– konsequent Jung und Alt<br />
nach ihren Bedürfnissen verantwortungsbewusst<br />
beraten und bedient“,<br />
sagt Hans Pfeifer. Er betont: „Marktbearbeitung<br />
statt Marktbeschränkung: Das<br />
war immer die Devise der Genossenschaftsbanken,<br />
die sich bewusst als<br />
22 GB 4/2007<br />
Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong> (l.) unterschrieb zusammen mit<br />
NRW-Minister Armin Laschet (3.v.l.) und Vertretern der Sparkassen und Banken<br />
in NRW die gemeinsame Erklärung.<br />
Generationenbanken sehen und gesehen<br />
werden.“<br />
„Gerade ältere Menschen haben aufgrund<br />
ihres Einkommens und Vermögens<br />
eine hohe wirtschaftliche Bedeutung<br />
und bieten damit erhebliche<br />
Chancen auch für Wirtschaft und<br />
Beschäftigung. Das wissen die Genossenschaftsbanken<br />
aufgrund ihrer regionalen<br />
Ausrichtung schon lange und<br />
haben darauf bereits reagiert – durch<br />
Schulungen ihrer Mitarbeiter, Ergänzung<br />
ihrer Dienstleistungen und Produkte<br />
und nicht zuletzt durch die<br />
bewährte ganzheitliche Beratung in den<br />
über 2.000 Geschäftsstellen in Rheinland<br />
und Westfalen“, macht Hans Pfeifer<br />
deutlich. „Wir stehen aber vor weiteren<br />
Herausforderungen. Im Finanzdienstleistungsbereich<br />
geht es mit Blick<br />
auf die demografische Entwicklung<br />
künftig noch stärker darum, Produkte<br />
weiterzuentwickeln, die die gesetzlichen<br />
Absicherungssysteme im Pflege- und<br />
Sterbefall ergänzen.“ Pfeifer: „Zusammen<br />
mit unseren Verbundpartnern<br />
arbeiten die Genossenschaftsbanken an<br />
innovativen Produkten für die ,Generation<br />
60plus’.“<br />
Der Beratungsbedarf gerade bei den älteren<br />
Kunden ist in den letzten Jahren<br />
enorm gestiegen. Pfeifer: „Und das nicht<br />
nur, weil die Alterspyramide im wahrsten<br />
Sinne des Wortes inzwischen kopfsteht,<br />
sondern weil die Bedürfnisse<br />
gewachsen sind.“ Aktuell wirft die Einführung<br />
des Alterseinkünftegesetzes bei<br />
Rentnern und Pensionären vermehrt<br />
Fragen auf. „Bereits seit dem Veranlagungsjahr<br />
2005 sind viele Ruheständler<br />
erstmals steuerpflichtig geworden und<br />
müssen eine Steuererklärung einreichen.<br />
Viele tun dies nicht – und zwar<br />
allein aus Unsicherheit und Unkenntnis“,<br />
so Pfeifer. Der Druck allerdings<br />
werde größer, denn: Die Rentenversicherungsträger<br />
informieren auch rückwirkend<br />
bis 2005 die Finanzverwaltung<br />
über die Höhe der Rentenzahlungen.<br />
„Viele Menschen wissen nicht, wie sie<br />
vielleicht die zu zahlende Steuer senken<br />
können“, berichtet Pfeifer. Die Genossenschaftsbanken<br />
haben reagiert und<br />
jetzt einen so genannten „SteuerBlock<br />
für Rentner und Pensionäre“ herausgebracht.<br />
Wolfgang Koschny