3,1 MB - RWGV

Liebe Leserin,
lieber Leser,
kennst du das Land, wo die Zitronen blühen,
im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
kennst du es wohl? Dahin! Dahin
möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!
Italien! Es war und ist ein deutscher Sehnsuchtsort,
nicht nur für Johann Wolfgang Goethe, sondern
auch für viele Italientouristen bis in unsere Zeit. Sie
alle suchen „La dolce vita“ und die gewisse Leichtigkeit, die einen die Probleme
des Alltags im Handumdrehen lösen lassen. Und tatsächlich zeigen uns die
Italiener gerade wieder einmal, wie es geht. Beispiel Klimawandel. Während
die deutsche Bundeskanzlerin Grönland besucht und mit der Fachkompetenz
der gelernten Physikerin vor Ort der Frage nachgeht, wann aus Grönland wieder
„Grünland“ wird, lösen ihre italienischen Politiker-Kollegen dieses Problem
anders. Italien ist, wen wundert es, ein Land mit vielen Klimaanlagen.
Das muss so sein, denn draußen ist es heiß und drinnen gilt, dass der Herr von
Welt Anzug und feine Krawatte trägt. Er hält es mit Honoré de Balzac, der
schrieb: „Ein Mann ist so viel wert wie seine Krawatte. Durch sie enthüllt sich
sein Wesen, in ihr manifestiert sich sein Geist. Der Geist des Mannes zeigt sich
in seiner Fähigkeit, die Krawatte zu binden.“ Dem hatte Oppositionsführer Silvio
Berlusconi bisher nicht widersprochen. Doch in diesem Sommer zeigte er
sich zunehmend ohne den „Binder“. Eine hitzige politische Diskussion um die
Würde der Politik war die Folge, angefeuert von Energiekonzernen, die den
Verzicht auf die Krawatte als Beitrag zum Klimaschutz feiern wollten. Das
nennt man dann symbolische Politik.
Wie demgegenüber – wirkliches und ernsthaftes! – verantwortliches Handeln
aussieht, haben indes die Genossenschaften in Rheinland, Westfalen und
darüber hinaus gezeigt. Ihr Handlungsfeld ist die Globalisierung der Märkte.
Sie setzen nicht auf Symbole, sondern auf handfeste Tatsachen. So haben starke
Molkereigenossenschaften es vermocht, aus der Lage am weltweiten Milchmarkt
auch Vorteile für ihre Mitglieder zu erwirtschaften. So wird uns der Wert
unserer Lebensmittel auch an der Ladentheke wieder deutlich. Die Kreditgenossenschaften
haben bekanntlich in jüngster Zeit Solidarität und Solidität
auch außerhalb des Verbundes bewiesen. Vielleicht macht das einmal mehr
der Politik den besonderen Wert eines Verbundes deutlich, der solche Hilfe
selbst nie beansprucht hat.
Mit oder ohne Krawatte bei hoffentlich angenehmen spätsommerlichen Temperaturen
wünscht Ihnen die Redaktion viel Spaß bei der Lektüre der Stärken
und Erfolge genossenschaftlicher Unternehmen in Rheinland und Westfalen.
Thorsten Weiland
GB 4/2007
INHALT
Das Thema
Was bleibt vom Bankgeheimnis? 4
RWGV intern
Gründungsboom hält an 6
RWGA mit neuem Seminarprogramm 8
Hintergrund & Analyse
Wohneigentum – ein Jugendthema 10
Aus dem Verbund
GAD zieht positive Bilanz 14
WGZ BANK mit deutlichem Plus 15
Kurz gemeldet 16
Banken
Im Blickpunkt:
Volksbank International AG 20
Seniorenerklärung I:
Fortführung guter Traditionen 22
Seniorenerklärung II:
Wortlaut der Entschließung 23
Seniorenerklärung III:
Best Practice in Lübbecke 25
IJW: Wer ist der Beste der Besten? 26
Bank mit Strahl(en)kraft 27
Mit neuer Strategie:
Aachener Bank 28
Kurz gemeldet 30
Landwirtschaft
AGRAVIS weiter im Aufwind 36
RWZ freut sich
über Konjunkturbelebung 37
Westfleisch: „Lust auf Fleisch“ 38
DRV-Präsident zu Gast bei Landgard 40
Milch, die nicht gluckst und kleckert 41
„Schnaps fürs Auto“ 42
Am Start:
Raiffeisen Lippe-Weser AG 43
Impressum 43
Kurz gemeldet 44
Gewerbe
„Bauteam 59 eG“ gegründet 46
anwr festigt Position 47
Namen und Nachrichten 48
Der Bote aus Babel 53
Zu guter Letzt 54
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